Von gro
Und gr
Den erschlagnen Siegfried von Nibelungenland
Vor eine Kemenate, worin sich Kriemhild befand. (1033)
Er lie
Dass sie ihn finden m
Zu der Mette ginge lange vor dem Tag,
Deren Frau Kriemhilde wohl selten eine verlag. (1034)
Da h
Die sch
Ein Licht hie
Da kam der K(1035)
Er sah ihn rot von Blute, all sein Gewand war nass:
Dass sein Herr es w
Da trug er in die Kammer das Licht in seiner Hand,
Bei dem Frau Kriemhilde die leide M(1036)
Als sie mit ihren Frauen zur Kirche wollte gehn,
“Fraue,” sprach der K
Es liegt vor dem Gemache ein Ritter tot geschlagen.”
“O weh,” sprach Kriemhilde, “was willst du solche Botschaft sagen?” (1037)
Eh sie noch selbst gesehen es sei ihr lieber Mann,
An die Frage Hagens zu denken sie begann,
Wie er ihn sch
Mit seinem Tod entsagte sie aller Lust und Fr(1038)
Sie sank zu der Erden, kein Wort mehr sprach sie da;
Die sch
Kriemhildens Jammer wurde gro
Sie schrie mit solchen Kr(1039)
Da sprach das Gesinde: “Ists nicht ein fremder Mann?”
Das Blut ihr aus dem Munde vor Herzensjammer rann.
Sie sprach: “Nein, Siegfried ist es, mein geliebter Mann:
Brunhild hats geraten und Hagen hat es getan.” (1040)
Sie lie
Sein sch
So rot er war von Blute, sie hatt ihn gleich erkannt:
Da lag zu gro(1041)
Da rief in Trauert
“O weh mir dieses Leides! Nun ist dir doch dein Schild
Mit Schwertern nicht verhauen: Dich f
W(1042)
All ihr Ingesinde wehklagte laut und schrie
Mir seiner lieben Fraue; heftig schmerzte sie
Der Tod des edeln Herren, der da war verlorn.
Gar (1043)
Da sprach die Jammerhafte: “Nun mag einer gehn,
Und mir in Eile wecken die in Siegfrieds Lehn.
Ihr sollt auch Siegmunden meinen Jammer sagen,
Ob er mir helfen wolle den k(1044)
Da lief ein Bote balde wo er sie schlafen fand,
Siegfriedens Helden von Nibelungenland.
Mit seinen leiden M
Sie wollten es nicht glauben, bis man das Weinen vernahm. (1045)
Dahin auch kam der Bote wo der K
Siegmund der Herre keines Schlafes pflag:
Er f
Und dass er Siegfrieden nimmer sollte wiedersehn. (1046)
“Wacht auf, K
Kriemhilde, meine Fraue: Der ist ein Leid geschehn,
Das ihr vor allen Leiden wohl das Herz versehrt;
Das sollt ihr klagen helfen, da es auch euch widerf(1047)
Auf richtete sich Siegmund: “Was ist es, was sie klagt,
Die sch
Da sprach der Bote weinend: “Ich muss es euch wohl sagen:
Es liegt von Niederlanden der k(1048)
Da sprach K
Und so b
Und sagt es niemand wieder, dass er sei erschlagen,
Denn ich konnt es nie genug bis an mein Ende beklagen.” (1049)
“Wollt ihr mir nicht glauben, was ich euch gesagt,
So m
Und all ihr Ingesinde um Siegfriedens Tor.”
Gar sehr erschrak da Siegmund, es schuf ihm wahrhafte Not. (1050)
Mit hundert seiner Mannen er von dem Bette sprang.
Sie zuckten zu den H
Zu dem Wehruf liefen sie jammersvoll heran.
Da kamen tausend Recken in des k(1051)
Wo sie in Jammerlauten die Frauen h
Da meint' ein Teil, sie m
Wohl mochten sie vor Jammer der Sinne Macht nicht haben:
Es lag eine gro(1052)
Da kam der K
Er sprach: “O weh der Reise hieher in dieses Land!
Wer hat euch euern Gatten, wer hat mir selbst mein Kind
So m(1053)
“Wenn ich den nur kennte,” sprach die K
“Hold w
Ich wollt es so vergelten, dass all die Freunde sein
Um meinetwillen sollten in w(1054)
Siegmund der K
Da ward von seinen Freunden der Jammer also gro
Dass von dem starken Wehruf Pallas und Saal
Und die Stadt zu Wormes rings erscholl im Wiederhall. (1055)
Da konnte niemand tr
Man zog aus den Kleidern seinen sch
Man wusch ihm seine Wunde und legt' ihn auf die Bahr;
Wie weh vor gro(1056)
Da sprachen seine Recken aus Nibelungenland:
“Immer ihn zu r
Er ist in diesem Hause der es hat getan.”
Da eilten sich zu waffnen die Degen in Siegfrieds Bann. (1057)
Die Auserw
Elfhundert Recken; die hatt in seinem Heer
Siegmund der Reiche: Seines Sohnes Tod
H(1058)
Sie wussten nicht, mit wem sie zu streiten sollten gehn,
Wenn es nicht Gunther w
Mit welchen Herr Siegfried zur Jagd ritt jenen Tag.
Kriemhild sah sie gewaffnet: Das war ihr ander Ungemach. (1059)
Wie gro
Sie besorgte doch so heftig der Nibelungen Tod
Von ihrer Br
Sie warnten sie in Liebe, wie immer Freund mit Freunden pflag. (1060)
Da sprach die Jammersreiche: “Mein K
Was wollt ihr beginnen? Euch ist wohl nicht kund:
Es hat der K
Ihr wollt euch all verderben, greift ihr diese Recken an.” (1061)
Mit aufgehobnen Schwerten tat ihnen Streiten Not.
Die edle K
Dass es meiden sollten die Recken allbereit:
Sie wollten es nicht lassen: Das war ihr gar ein Herzeleid. (1062)
Sie sprach: “Mein K
Bis es sich besser f
Euch immer r
Wird er mir bewiesen, dem muss es noch zu Schaden kommen. (1063)
“Es sind der
Dass ich euch zum Streite jetzt nicht raten will:
Sie haben wider einen wohl an drei
M(1064)
“Bleibet hier im Hause und tragt mit mir das Leid
Bis es beginnt zu tagen, ihr Helden allbereit:
Dann helft ihr mir besargen meinen lieben Mann.”
Da sprachen die Degen: “Liebe Frau, das sei getan.” (1065)
Es k
Die Ritter und die Frauen, wie man sie h
Bis man des Jammerrufes ward in der Stadt gewahr.
Die edeln B(1066)
Sie klagten mit den G
Was Siegfried verbrochen war ihnen unbewusst,
Weshalb der edle Recke Leben lie
Da weinte mit den Frauen manchen guten B(1067)
Schmiede hie
Von Silber und von Golde, m
Und hie
Da war allen Leuten gar sehr beschweret der Mut. (1068)
Die Nacht war vergangen, man sagt', es wollte tagen:
Da lie
Siegfried den Herren, ihren lieben Mann.
Mit ihr gingen weinend was sie der Freunde gewann. (1069)
Da sie zum M
Man h
Da kam der K
Und auch der grimme Hagen: Sie h(1070)
Er sprach: “Liebe Schwester, o weh des Leides dein,
Dass wir nicht ledig m
Wir m
“Daran tut ihr Unrecht,” sprach das jammerhafte Weib. (1071)
“Wenn euch das betr
Ihr hattet mein vergessen, das muss ich wohl gestehn,
Als ich geschieden wurde, von meinem lieben Mann.
Wollte Gott vom Himmel, ihr h(1072)
Sie hielten sich am Leugnen. Kriemhilde da begann:
Wer unschuldig sein will, leicht ist es dargetan,
Er darf nur zu der Bahre hier vor dem Volke gehn:
Da mag man gleich zur Stelle sich der Wahrheit versehn. (1073)
Das ist ein gro
Wenn man den Mordbefleckten bei dem Toten sieht,
So bluten ihm die Wunden, wie es auch jetzt geschah;
Daher man nun der Untat sich zu Hagen versah. (1074)
Die Wunden flossen wieder so stark als je vorher.
Die erst so heftig klagten, die weinten nun noch mehr.
Da sprach K
Ihn erschlugen Sch(1075)
“Mir sind diese Sch
Nun lass es Gott noch r
Gunther und Hagen, ihr habt es wohl getan.”
Da wollten wieder streiten die Degen in Siegfrieds Bann. (1076)
Da sprach aber Kriemhild: “Ertragt mit mir die Not.”
Da kamen auch die beiden, wo sie ihn fanden tot,
Gernot ihr Bruder und Geiselher das Kind:
Sie beklagten ihn in Wahrheit; ihr Augen wurden tr(1077)
Da weinten sie von Herzen um Kriemhildens Mann.
Man wollte Messe singen. Zum M
Gingen allenthalben, beides, Mann und Weib.
Die ihn doch leicht verschmerzten, weinten um Siegfrieds Leib. (1078)
Geiselher und Gernot, die sprachen: “Schwester mein,
Nun tr
Wir wollen dirs ersetzen so lange wir leben.”
Da wusst ihr doch niemand auf Erden Trostes zu geben. (1079)
Sein Sarg war geschmiedet wohl um den hohen Tag;
Man hob ihn von der Bahre, worauf der Tote lag.
Da wollt ihn noch die Fraue nicht lassen begraben:
Drob mussten alle Leute gro(1080)
In kostbare Zeuge man den Toten wand.
Gewiss dass man da niemand ohne Tr
Da klagt' aus vollem Herzen Ute das edle Weib,
Und all ihr Ingesinde um Siegfrieds herrlichen Leib. (1081)
Als das Volk vernommen, dass man im M
Und ihn besargt hatte, da hob sich gro
Um seiner Seele willen was man da Opfer trug!
Er hatte bei den Feinden doch guter Freunde genug. (1082)
Kriemhild die arme zu den K
“Ihr sollt um meinetwillen leiden Ungemach:
Die ihm Gutes g
Um Siegfriedens Seele verteilt an diese sein Gold.” (1083)
Da war kein Kind so kleine, mocht es Verstand nur haben
Das nicht zum Opfer ginge eh er ward begraben.
Wohl an hundert Messen man des Tages sang;
Von Siegfriedens Freunden hob sich da m(1084)
Als die gesungen waren verlief die Menge sich
Da sprach Frau Kriemhilde: “Ihr sollt nicht einsam mich
Heunt bewachen lassen den auserw
Es ist an seinem Leibe all meine Freude gelegen. (1085)
“Drei Tag und drei N
Bis ich mich ers
Vielleicht dass Gott gebietet, dass mich auch rafft der Tod:
So w(1086)
Zu den Herbergen gingen die Leute von der Stadt
Die Pfaffen und die M
Und all das Ingesinde, das des Helden pflag:
Sie hatten (1087)
Ohne Trank und Speise verblieb da mancher Mann
Wers nicht gern entbehrte, dem ward kundgetan,
Man g
Da ward den Nibelungen gro(1088)
* In diesen drei Tagen, so h
Mussten mit Kriemhilden viel Beschwerde tragen
Die da singen konnten: Was man der Opfer trug!
Die eben arm gewesen, die wurden nun reich genug. (1089)
Was man fand der Armen, die wenig mochten haben,
Die lie
Aus ihrer eignen Kammer: Er durfte nicht mehr leben,
Da ward um seine Seele manches Tausend Mark gegeben. (1090)
Urbarer Erde G
So viel man da der Kl
Den Armen gab man Silber und Gewand genug.
Sie lie(1091)
An dem dritten Morgen zur rechten Messezeit
Sah man bei dem M
Von des Volkes Weinen und Klagen also voll:
Sie dienten ihm im Tode wie man lieben Freunden soll. (1092)
In diesen vier Tagen, so h
An drei
Ward um seine Seele den Armen hingegeben.
Indes war gar zerronnen seine Sch(1093)
Als der Dienst beendet, verhallt war der Gesang,
Mit ungest
Man lie
Da h(1094)
Mit lautem Wehrufe schloss das Volk sich an:
Froh war da niemand, weder Weib noch Mann.
Eh er bestattet wurde las und sang man da:
Hei! Was man guter Pfaffen bei seinem Begr(1095)
Bevor da kam zum Grabe Siegfriedens Weib,
Da rang mit solchem Jammer ihr getreuer Leib,
Dass man sie aus dem Brunnen mit Wasser oft begoss:
Ihre Herzenschwere war (1096)
Es war ein gro
Es halfen ihr mit Klagen viel Frauen lobesam.
Da sprach die K
Ihr sollt bei eurer Treue an mir Genade begehn. (1097)
“Lasst mir nach meinem Leide eine kleine Gunst geschehn,
Dass ich sein sch
Sie bat mit Jammerssinnen so lang und so stark,
Dass man zerbrechen musste den sch(1098)
Da brachte man die Fraue, wo sie ihn liegen fand:
Sie erhob sein sch
Und k
Ihre lichten Augen vor Leide weinten sie Blut. (1099)
Ein jammervolles Scheiden sah man da geschehn.
Da trug man sie von dannen, sie vermochte nicht zu gehn.
Da fand man ohne Sinne das herrliche Weib:
Vor Leide wollt ersterben ihr viel wonniglicher Leib. (1100)
Als der edle Degen also begraben war,
Sah man in gro
Die mit ihm hergezogen von Nibelungenland:
Fr(1101)
Wohl mancher war darunter, der drei Tage lang
Vor dem gro
Da konnten sie's nicht l
Sie genasen von den Schmerzen, wie wohl noch mancher seither. (1102)
* Kriemhild der Sinne ledig in Ohnm
Den Tag und den Abend bis an den andern Tag.
Was jemand sprechen mochte, es ward ihr gar nicht kund;
Es lag in gleichen N(1103)
* Kaum dass ihn zur Besinnung zu bringen noch gelang.
Seine Kr
Das war wohl kein Wunder. Da sprach zu ihm sein Bann:
“Herr, ihr sollt zur Heimat: Uns duldets hier nicht mehr fortan.” (1104)