Frieden erfasste ihn.
Wie wunderbar war es, einfach hier zu stehen. Der Eisrand w
Ich hab sie gefunden, sagte die Gestalt.
Sie hatte kein Gesicht und keinen Mund, doch ihre Stimme kam Anawak bekannt vor. Er trat n
Du hast was gefunden?, fragte er.
Seine eigene Stimme versetzte ihm einen Schrecken. Die Worte kamen z
Na, was schon, sagte jemand neben ihm.
Er wandte den Kopf und erblickte die zierliche Gestalt Samantha Crowes, der SETI-Forscherin.
Du bist ziemlich unge
Tut mir Leid, stammelte Anawak.
So? Na ja. Vielleicht solltest du anfangen zu
Anawak erzitterte. Er fand es keineswegs gro
Und … wer sind sie? Was sind sie?
Die SETI-Forscherin deutete hinaus auf das schwarze Wasser jenseits des Eisrandes.
Sie sind dort drau
Ich kann nicht, sagte Anawak.
Du kannst nicht? Crowe sch
Anawak starrte auf die dunklen, gewaltigen R
Sie fra
Ich … kann einfach nicht.
Du musst doch nur losgehen, Feigling!, spottete Crowe. Das ist doch nun wirklich das Einfachste von der Welt, Du hast es viel einfacher als wir, wir mussten den ganzen verdammten Weltraum abhorchen.
Anawak zitterte noch st
Geh einfach, sagte Crowe.
Ich bin geflogen, dachte Anawak. Durch einen dunkelgr
Vor seinen Augen tauchte eines der Riesentiere ab, und eine kolossale, zweizipfelige Fluke reckte sich den Sternen entgegen.
Nichts, wovor ich mich f
Aber er hatte zu lange gez
Anawak fuhr hoch und knallte mit dem Kopf gegen die Bohlen. »Verdammt«, st
Wieder das Pochen. Keine Spur von Dr
»‘tschuldige«, sagte sie. »Ich wusste nicht, dass du gleich hochgehst wie eine Rakete.«
Anawak starrte sie an. Delaware?
Ach ja. Langsam setzte sich die Erinnerung daran zusammen, wo er war. Er hielt sich den Sch
»Wie viel Uhr ist es?«
»Halb zehn.«
»Mist.«
»Du siehst furchtbar aus. Hast du schlecht getr
»Irgendeinen K
»Ich kann Kaffee machen.«
»Kaffee? Ja, gute Idee.« Seine Finger betasteten die Stelle, an der er sich den Sch
»Du hast ihn
»H
»Hast du Hunger? Ich kann prima Fr
»Nein.«
Sie zuckte die Achseln und f
»Dreh dich um. Ich muss mir was anziehen.«
»Mach nicht so ein Theater. Ich guck dir schon nichts weg.«
Er verzog das Gesicht, w
»Hat John angerufen?«, fragte er.
»Ja. Vorhin.«
»So eine Schei
»Was?«
»Jeder Tattergreis kommt schneller in die Hose. — Zum Teufel, warum habe ich den Wecker
»Wei
Anawak lie
»Er hat alle Daten beisammen. Und er hat sich das Video angesehen.«
»Na toll. Und?«
»Nichts und. Du sollst dir deine eigene Meinung bilden.«
»Das ist alles?«
Delaware f
»Ich habe ihm gesagt, dass du noch schl
»Warum denn das?«
»Er sagt, du musst gesund werden. Womit er Recht hat.«
»Ich bin gesund«, erwiderte Anawak trotzig.
TatsWhistler hatte seine Leiche nicht gefunden, aber es konnte keinen Zweifel daran geben. Er war nicht rechtzeitig ins Innere gelangt, mit der Folge, dass die Seitentd der Whistler war er wieder zu sich gekommen, ins Bewusstsein gerufen durch den pochenden Schmerz.
Als NWhistler hatte Anawak und Delaware aus dem Wasser fischen k
Bei aller Tragik lieURA war den Walen gefolgt und hatte 24 Stunden Film auf Magnetband bannen kCentre National d’Etudes Spatiales die bislang eingetroffenen telemetrischen Daten des Fahrtenschreibers freigegeben, den Lucy auf dem R
Stattdessen wurde alles nur schrecklicher. Immer mehr Menschen starben. Er selber war zweimal knapp dem Tod entgangen. Vielleicht, weil seine Wut auf Greywolf jedes andere Empfinden ausbrannte, hatte er Stringers Tod erstaunlich schnell verkraftet. Jetzt, zwei Tage nach dem Absturz, f
Nein, er war nicht wirklich gesund, und die Zerrung in seinem Knie war nicht das eigentliche Problem.
Anawak f
Den Tag zuvor hatte er weitgehend verschlafen. Davie, Shoemaker und die Skipper waren ihn besuchen gekommen. Ford hatte mehrfach angerufen und sich nach ihm erkundigt. Ansonsten zeigte sich niemand sonderlich um ihn besorgt. W
Er war krank und wusste, dass kein Arzt ihm w
Delaware stellte einen Becher frisch gebr
Er hielt inne und sch
»Wann ist sp
Anawak zuckte die Achseln und w
»Wir sind noch nicht durch mit den Sichtungen«, sagte der Direktor. »Lass dir Zeit und ruh dich aus.«
»Du hast Licia gesagt, ich soll mir selber eine Meinung bilden.«
»Ja, nachdem wir alles gesichtet haben. Das meiste ist langweilig. Bevor du extra herkommst deswegen, schauen wir lieber noch den Rest durch. Vielleicht kannst du dir den Weg dann sparen.«
»Na sch
»Keine Ahnung. Wir sitzen zu viert an den B
»Palm? Wozu?«
»Er hat vor einer Stunde mit Nanaimo und dem Institut f
»Verdammt, John! Warum ruft mich keiner an, wenn es was zu erz
»Ich wollte warten, bis du ausgeschlafen hast.«
Anawak beendete mStrawberry Isle war sofort am Telefon.
»Ah!«, rief er. »Ford hat mit dir gesprochen.«
»Ja. Hat er. Angeblich seid ihr auf irgendwas Weltbewegendes gesto
»Ah ja.«
»Ich fahre r
Okay?«
»Du willst mich dabeihaben? Welche Ehre.«
»Sei nicht bl
»Bin ich nicht.« Sie krauste die Nase. Die Kanten ihrer Schneidez
»H
Delaware sah ihn an. »Ich habe mit im Flugzeug gesessen«, sagte sie ruhig. »Tut mir Leid.« »Ich bin vor Angst fast gestorben. Jeder andere w
Anawak betastete erneut die Beule auf seinem Sch
Sie hob die Brauen. »Ich rege mich gar nicht erst auf.«
»Gut. Dann komm.«
»Ich w
Mit der Devilfish zu der kleinen Insel hinauszufahren, hatte etwas Unwirkliches. Fast, als hStrawberry Island war wenig mehr als ein Hm Beginn der Attacken hatten sich nur zweimal Orcas vor Tofino blicken lassen. Es waren Residents gewesen, die keinerlei Anzeichen von Aggressivit
Fragte sich, wie lange noch.
Das Zodiac legte am Landungspier der Insel an. Palms Station lag direkt gegenBritish Columbia Ferry, die sich jetzt malerisch am Ufer breit machte, gest
Anawak m
Wenig spStrawberry Island nur wenige hundert Meter von Tofino entfernt lag, war es hier viel stiller. Kaum drangen Ger
»Was macht dein Knie?«, fragte Palm mitf
»Reden wir nicht davon.« Anawak reckte die Arme und versuchte das Wummern in seinem Sch
»Leon hat’s nicht gerne, wenn man sich nach seinem Wohlbefinden erkundigt«, bemerkte Delaware spitz.
Anawak knurrte etwas Unverst
Palm r
Die Vorstellung, dass wieder ein Wal verendet war, erf
»Woran ist er gestorben?«, fragte er.
Palm breitete die H
Anawak horchte auf. »Blutgerinnsel? Bei beiden Tieren?«
»Blut nicht, obwohl wir das anfangs dachten. Fenwick und Oliviera finden n
»Surtass LFA?«
»Genau.«
»Vergiss es. Im Leben nicht.«
»Darf man erfahren, wovon ihr redet?«, hakte sich Delaware ein.
»Die amerikanische Regierung hat der Navy vor ein paar Jahren eine Extrawurst gebraten«, erklSurtass LFA und wird flei
»Wirklich?«, entsetzte sich Delaware. »Ich denke, die Navy ist an das Abkommen zum Schutz der Meeress
»Alle m
»Und es gibt alle mSurtass LFA halt m
»Aber Sonar ist sch
»Es ist leider nicht hinreichend bewiesen«, sagte Palm. »Die Vergangenheit zeigt, dass Wale und Delphine
»L
Delaware sah von einem zum anderen. »Und … was passiert mit den Tieren?«
»Das ist es eben, weshalb Fenwick und Oliviera auf die L
»Die bestreiten es?«
»Die Navy hat jahrelang jeden Zusammenhang bestritten. Inzwischen musste sie einr
»Unsinn«, knurrte Anawak. »L
»Ich finde Fenwicks Theorie erw
»Ach ja?«
»Warum denn nicht? Die Tiere drehen durch. Erst einige, dann nach Art einer Massenpsychose immer mehr.«
»Licia, red keinen Mist! Wir wissen von Schnabelwalen, die vor den Kanaren strandeten, nachdem die NATO dort ihr Pow Wow durchfWale fliehen vor L
»Oder greifen den Urheber an«, hielt ihm Delaware trotzig entgegen.
»Welchen Urheber? Schlauchboote mit Au
»Dann hat’s eben anderen L
»Nicht hier.«
»Woher willst du das wissen?«
»Ich wei
»Hauptsache, du hast Recht.«
»Das sagst gerade du!«
»Au
»Wei
»Und? Hatten die Indianer auch Sonar?«
»Was um alles in der Welt hat das mit unserem Thema zu tun?«
»Eine Menge. Walstrandungen lassen sich unreflektiert vor den ideologischen Karren spannen und …«
»Ich bin also unreflektiert?«
Delaware blitzte ihn zornig an. »Alles, was ich sagen will, ist, dass Massenstrandungen nicht notwendigerweise etwas mit k
»He!« Palm hob die H
Sie sahen ihn an.
»Also«, fuhr Palm fort, nachdem er sich ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit versichert hatte. »Fenwick und Oliviera fanden diese Gerinnsel und schlossen auf eine Deformation durch
Anawak schwieg eine Sekunde.
»Und was ist es?«, fragte er heiser.
»Dasselbe, was du zwischen den Muscheln am Rumpf der Barrier Queen gefunden hast.«
»Das Zeug aus den Walgehirnen und vom Schiffsrumpf …«
»Ist identisch. Die gleiche Substanz. Organische Materie.«
»Ein Fremdorganismus«, murmelte Anawak.
»Irgendetwas Fremdes. Ja.«
Anawak f
Mit zusammengebissenen Kiefern humpelte er in den verlassenen Verkaufsraum von Davies Whaling Station, holte eine Flasche Orangensaft aus dem Eisschrank und lie
Delaware kam ihm nach. Sie sah sich unschl
»Nimm dir was.« Anawak wies auf den Eisschrank.
»Irgendwas.«
»Der Wal, der das Flugzeug zum Absturz gebracht hat …«, begann sie.
Anawak
»Er hat sich verletzt, Leon. Vielleicht ist er gestorben.«
Er dachte dar
»Ja«, sagte er. »Wahrscheinlich.«
Delaware trat zu einem Regal, auf dem in Plastik gegossene Modelle von Walen angeboten wurden. Es gab sie in allen Gr
»Sie tun das nicht freiwillig«, sagte sie.
Er rieb sich das Kinn. Dann beugte er sich vor und schaltete den kleinen tragbaren Fernseher neben dem Funkger
Delaware stellte den Plastikwal behutsam wieder ins Regal. »Darf ich dich was Pers
Schon wieder! Anawak setzte zu einer schroffen Antwort an. Dann zuckte er die Achseln. »Meinetwegen.«
»Bist du ein Makah?«
Vor Das also hatte sie ihn fragen wollen. Sie wollte wissen, warum er wie ein Indianer aussah. »Wie kommst du denn gerade darauf?«, stie
Etwas zu Shoemaker. Dass Greywolf es sich mit den Makah verderben w
»Ja.«
»Deine Leute?«
»Die Makah? Nein. Ich bin kein Makah.«
»Bist du …«
»H
Delaware sch
»Du warst …«, fuhr er auf. »Ja, nat
Er sa
Ein Balken wurde am unteren Bildrand eingeblendet:
General Commander Judith Li, US Navy
»M
»Ich glaube nicht, dass wir der Natur etwas zur
»Augenblicklich l
»Nun, wir stehen mit den angesehensten Wissenschaftlern und Forschungsinstituten diesseits und jenseits der Grenze in engem Kontakt. Es ist Besorgnis erregend, wenn Tiere kollektive Verhaltens
»Sie glauben nicht an ein Massenph
»Dar
»Die in der
»Aber sie finden doch statt.« Li l
»Was uns ebenso freut wie
»Doch«, knurrte Anawak. »Greywolf hat seinen Sabber abgesondert. Nicht zugeh
Aber hatte jemand Ford um ein Interview gebeten? Oder Ray Fenwick? Rod Palm gehScientific American erst k
Erst jetzt fiel ihm die Absurdit
Sie hingegen arbeiteten im Stillen.
Dann musste er sich eingestehen, dass auch Greywolf seit seinem letzten Zeitungsinterview nicht mehr
»Das sehen Sie ein bisschen einseitig«, sagte Li ruhig. »Die Situation ist sicher ungew
»Wollen Sie damit sagen, Sie haben alles im Griff?«
»Wir arbeiten dran.«
»Einige meinen, Sie versagen.«
»Ich wei
»Wir h
»F
»Hat es in j
»Noch einmal: Das waren Fischerboote, kleine Motorschiffe«, erkl
Der Moderator rInglewood -Reederei in Vancouver, in deren Verlauf ein Hochseeschlepper sank?«
Li legte die Fingerspitzen aufeinander. »Sie meinen die Barrier Queen ?«
Der Moderator warf einen Blick auf die Notizen in seiner Rechten. »Korrekt. Es ist so gut wie nichts dar
»Nat
Er hatte es gewusst. Er hatte nur vergessen, in den letzten beiden Tagen mit Shoemaker dar
»Die Barrier Queen«, sagte Li, »hatte einen Schaden am Ruderblatt. Ein Schlepper sank durch ein falsch durchgef…« »Ihre Notizen sind falsch.« Anawak erstarrte. Was zum Teufel redete diese Frau da? »Nun, General, k
»Wir untersuchen auch diesen Vorfall. Verzeihen Sie, wenn ich nicht zu jedem Ereignis Stellung beziehen kann, aber meine Arbeit ist eher
»Nat
Ein Anflug von Belustigung zuckte
»Sie haben milit
»Nicht ausgeschlossen. Relativiert.«
»Umweltsch
»Wir sind auf dem besten Wege, es herauszufinden.«
»Und wie weit sind Sie?«
»Ich wiederhole: Wir werden uns nicht in Spekulationen ergehen, solange keine konkreten Resultate vorliegen, und wir werden auch niemandem gestatten, es zu tun. Ebenso wenig werden wir aufgebrachten Fischern, der Industrie, Reedereien, Whale-Watching-Firmen oder Anh
»Danke, General.«
Der Moderator wandte sein Gesicht in die Kamera.
»Das war General Commander Judith Li von der US Navy, die seit wenigen Tagen als Milit
Anawak stellte den Fernseher leiser und rief John Ford an. »Wer zum Teufel ist diese Judith Li?«, fragte er.
»Oh, ich habe sie noch nicht pers
»Ich wusste nichts davon, dass Kanada und die USA ihre Krisenst
»Du musst ja auch nicht alles wissen. Du bist Biologe.«
»Hat dich jemals einer zu den Walattacken interviewt?«
»Es gab Anfragen, die im Sande verliefen. Dich wollten sie mehrfach im Fernsehen haben.«
»Ach nein! Und warum hat mich niemand …«
»Leon.« Ford klang noch m
»Und warum k
»Weil wir im selben Boot sitzen.«
»Aber diese Generalin erzBarrier Queen zum Beispiel …«
»Leon.« Ford gdabei, als es passierte?«
»Fang jetzt nicht so an.«
»Tue ich gar nicht. Ich zweifle ebenso wenig wie du daran, dass es sich exakt so zugetragen hat, wie dein Mr. Roberts von Inglewood sagt. Trotzdem, Barrier-Queen -Vorfall — ach ja, nicht zu vergessen, dass dir im Dock irgendwas ins Gesicht geflatscht und abgehauen ist und Fenwick und Oliviera Glibberzeug in Walgehirnen vorfinden. Willst du das so in aller
Anawak schwieg.
»Warum ist Inglewood nicht f
»Klar! Und darum legen sie mir stapelweise Dossiers auf den Tisch. Mann, Leon, ich wei es nicht! Sie halten uns kurz.«
»Inglewood und der Krisenstab sitzen auch in einem Boot.«
»Prima. Wir k
»Mist«, fluchte Anawak.
»Pass auf, ich ruf dich an, okay? Oder Licia, falls du ein Nickerchen …«
»Ich bin erreichbar.«
»Sie macht sich
Nat
»Ja«, brummte Anawak. »Nicht
»Nachdenken. Vielleicht machst du einen Spaziergang oder f
Witzbold, dachte Anawak.
Er beendete das Gespr
Nach einigen Minuten begann er im Raum auf und ab zu laufen. Sein Knie pochte, aber er lief weiter, als wolle er sich daf
Wenn es so weiterging, w
Das alles war es nicht.
Er blieb vor den Plastikwalen stehen.
Niemand versuchte ihn irgendwo herauszuhalten. Kein Mensch behandelte ihn wie einen Kranken. Ford konnte ihm nichts zeigen, solange er nicht das komplette Material gesichtet hatte, und er wollte Anawak nicht damit belasten, ins Aquarium zu kommen und ihm dabei zu helfen. Delaware tat alles, um ihn zu unterst
Was sollte er tun?
Wenn du dich im Kreis drehst, dachte er, was machst du dann am besten? Durchbrich den Kreis. Tu etwas, das dich wieder auf geraden Kurs bringt. Etwas, bei dem du nicht die anderen forderst, sondern dich selber. Tu etwas Ungew
Was konnte er Au
Wie hatte Ford gesagt? Er solle ein paar Nootka-H
Die Indianer wissen bestimmt was.
Wussten sie wirklich etwas? Die Indianer Kanadas hatten Indian Act 1885 die Kette der mResidential School zu schicken, um sie — wie es hie— in die Gemeinschaft der WeiIndian Act war eine Schlange gewesen, doppelzIndian Act nach. Seit einigen Jahrzehnten hatten die Indianer zunehmend wieder die Kontrolle ten die alten
Wen konnte er fragen?
Die Alten.
Anawak humpelte auf die Veranda und sah die Hauptstra
Er pflegte so gut wie keinerlei Kontakt zu den Nootka, den Nuuchah-nulth, wie sie sich selber nannten: Die entlang der Berge leben. Neben den Tsimshian, Gitskan, Skeena, Haida, Kwagiulth und Coast Salish waren die Nootka einer der Hauptclans, welche die Westkbensweisen noch gar nicht vorgesto
Man konnte Fords Hinweis nur als Scherz auffassen. Eine nette Idee fdie Indianer nicht gab. Um etwas dieser Sti den Nootka Schdie Wolfsgeschichten au auch noch mit einer Doppelnatur ausgestattet: Ging ein Wolf ins Wasser, verwandelte er sich natn den Augen eines Nootka v
Weil die Nootka aus alter Tradition Walfiihtuup, als ›Gro‹.
Tu etwas Au
Nun, au
Anawak grinste s
F
Und Greywolf war es noch viel weniger.
Greywolf ist j
Greywolf war ein Ignorant!
Und er selber?
Wir schenken uns nichts, dachte er verdrossen. Der eine sieht aus wie ein Indianer und weist alles Indianische von sich. Der andere ist keiner und versucht mit aller Gewalt, einer zu sein. Wir sind beide Ignoranten.
Jeder eine l
Dieses verdammte Knie! Es machte ihn nachdenklich. Er wollte nicht nachdenken! Er brauchte keine Alicia Delaware, die ihn mit altkluger Studentenmiene den Weg zur
Wen konnte er fragen?
George Frank!
Das war einer der Chiefs, die er kannte. Man war ja nicht aus der Welt. Weder Weitaayii hawil der Tla-o-qui-aht, eines Nootka-Stammes auf dem Gebiet um Wickaninnish. Ein hawil war ein Chief, ein Htaayii hawil sogar noch etwas mehr, der oberste Chief sozusagen. Mit den taayii hawiih war es ein bisschen wie mit dem englischen K
Anawak taayii hawiih, im Staayii chaachaabat. Er wollte sich nicht ltaayii chaachaabat, aber wer zum Teufel sollte sich das merken?
Besser, indianische Ausdr
Er kWickaninnish Inn. Je l
Anstatt auf Fords Anruf zu warten, konnte er den Kreis durchbrechen und sehen, wohin es ihn f
Der taayii hawiih war zu Hause. Er schlug vor, gemeinsam am Fluss spazieren zu gehen.
»Du bist also gekommen, um etwas
Anawak nickte. Er hatte Frank erklSalmon Corning Home.
»Du erwartest jetzt hoffentlich keine Indianerweisheiten von mir?«
»Nein.« Anawak war froh
»Welcher?« Frank l
»Der Regisseur ist, glaube ich, tot. Wir versuchend halt an allen Fronten. Und sei es nur, dass es in irgendeiner eurer Geschichten etwas gibt, das auf
Frank wies auf den Fluss, an dessen Ufer sie entlangwanderten. Das Wasser bahnte sich gurgelnd seinen Weg. Es trieb Ge
»Da hast du deine Antwort«, sagte er.
»Im Fluss?«
Frank grinste. »Hisbuk ish ts’awalk.«
»Okay. Also doch Indianerweisheiten.«
»Nur eine. Ich dachte, du kennst sie.«
»Ich kann eure Sprache nicht. Hier und da mal ein paar Brocken aufgeschnappt. Das war’s.«
Frank musterte ihn einige Sekunden.
»Na ja, es ist der Kerngedanke fast aller indianischen Kulturen. Die Nootka reklamieren ihn f
»Stimmt. Andere nennen es
Frank b
»Was soll ich dir erz
»Ich verstehe dich nicht.«
»Na ja, wir sehen Tiere etwas anders. Die Nootka haben nie einfach das Leben eines Wals genommen. Der Wal hat sein Leben geschenkt, das ist ein bewusster Akt, verstehst du? Im Glauben der Nootka ist sich die ganze Natur ihrer selbst bewusst, ein groHishuk ish ts’awalk.«
»Mhm. Habe ich dir eigentlich je erz
»Du suchst nach Bewusstsein, glaube ich.«
»Nach Selbstbewusstsein.«
»Ja, ich erinnere mich. Du hast es erz
»Ich mag keinen Alkohol.«
»Nie welchen getrunken?«
»So gut wie nie.«
Frank blieb stehen. »Tja, der Alkohol. Du bist ein guter Indianer, Leon. Trinkst Wasser und kommst zu mir, weil du denkst, wir sind im Besitz geheimen Wissens.« Er seufzte. »Wann werden Leute endlich aufh
Anawak war nicht sonderlich taayii hawil f
»Ich bin in keiner Kirche«, sagte Anawak.
»Wei
»Nat
»Trotzdem wird ihm die Geschichte vom brennenden Dornbusch viel bedeuten, wenn er ein glist, sondern um die Idee davon, wie es ist. In unseren Legenden wirst du alles und gar nichts finden, nichts davon wirst du w
»Wei
»Und du glaubst, ihr seid mit eurer Wissenschaft am Ende?«
»Irgendwie ja.«
Frank sch
Anawak nickte d
»Siehst du«, fuhr Frank fort, »das ist die Welt der Wale, wie du sie kennst. Sie leben darin, aber ist diese Welt nicht ungleich mehr als eine Kette von Bedingungen, unter denen sich Wale wohl oder unwohl fsehen.«
Aquarium, Vancouver
Wtaayii hawil lauschte, sah John Ford doppelt.
Er hatte zwei Monitore gleichzeitig zu kontrollieren, und das nun schon seit Stunden. Der eine zeigte die Magnetbandaufnahmen der Kamera, mit denen der LIRA Lucy und die anderen Grauwale gefilmt hatte, der andere einen virtuellen Raum, ein Koordinatengefalleine dadurch lokalisieren und seine Position bestimmen konnte, die nun als Punkt im Koordinatenraum erschien. Auf diese Weise hatte er Lucy selbst in tiefer Finsternis nicht verlieren k
URA zusammen lieferten ein recht komplettes Bild dessen, was Lucy im Verlauf von 24 Stunden widerfahren war. 24 Stunden im Dasein eines verr
Das Beobachtungslabor bot vier Leuten Platz zur Datenauswertung. Ford und zwei Helfer sa
Ford langte neben sich, ohne den Blick von den Monitoren zu nehmen, griff in eine Pappschachtel und schob eine Hand voll kalt gewordener Pommes frites in seinen Mund.
Einen verr
In den vergangenen Stunden hatte sie vorwiegend das getan, was die Weidetiere der Ozeane nun mal taten. Sie hatte gefressen, in Gesellschaft eines halben Dutzends erwachsener Artgenossen und zweier heranwachsender KURA Bilder einer ganz neuen Qualit Helligkeit und Halbd
Ford sah zu, wie die schartigen, marmorierten K
Aufw
Irgendwann wurde es langweilig.
Einmal tauchten in der Ferne die schwarzwei
Fressen, tauchen, aufsteigen.
Irgendwann schlief Lucy. Zumindest glaubte Ford, dass sie schlief. Gemeinsam mit seinen beiden Assistenten beobachtete er, wie es dunkler wurde, weil der Abend hereinbrach. Ein Schatten blieb, kaum auszumachen gegen den Hintergrund. Lucys K
Schlie
Nacht.
Nichts zu sehen und trotzdem hinschauen zu mURA erfassten alle m
So sa
Er klaubte die letzten Pommes frites zusammen.
Seine gekr
Auf dem Datenschirm tat sich etwas.
W
Wo willst du denn so schnell hin, dachte Ford.
Lucys Herzschlag verlangsamte sich. Sie tauchte, und zwar rapide. Zu diesem Zeitpunkt enthielten ihre Lungen wohl nur noch zehn Prozent ihres Sauerstoffvorrats, vielleicht sogar weniger. Der Rest war in Blut und Muskeln gespeichert. Eine perfekte Vorratshaltung f
Lucy unterschritt 100 Meter. Nicht lebenswichtige K
»Weil nachts das Plankton absinkt, war’s nicht so? Und der Krill. Die ganzen Leckereien verziehen sich nach unten.«
»Nein.« Ford sch
»Seht euch das an! 300 Meter.«
Ford lehnte sich zur
Was trieb die Tiere an?
Er war nun sicher, anomales Verhalten zu beobachten. Grauwale lebten fast ausschlie
Sie starrten auf die Bildschirme.
Pl
Ein Spektrogramm! Die optische Darstellung von Schallwellen.
Dann noch einmal.
»Was ist das?«
»Ger
Ford hielt die Aufzeichnung an und lie
»Es ist sogar ein enorm starkes Signal«, sagte er. »Wie von einer Sprengung.«
»Es gibt hier keine Sprengungen, und au
»Weiwie von einer …«
»Da! Da ist es wieder!«
Die gr
Fords Blick wanderte hinURA. Zu dem schwarzen Monitor. Sein Mund
»Seht euch das mal an«, fl
Der Monitor war nicht mehr schwarz.
Vancouver Island
Anawak empfand Franks Gesellschaft als h
Sie schlenderten den Strand zum Wickaninnish Inn entlang. Eine Weile hatten sie taayii hawil Inhaber eines Restaurants, hineingeboren in eine Familie von Fischern. Aber die Tla-o-quiaht hatten eine Initiative ins Leben gerufen, um die Folgen des Kahlschlags zu mildern. Salmon Coming Home stand fes zu tun. Dem Kahlschlag war es zuzuschreiben, dass Waldboden nun in der Sonne verdorrte und durch starke Regenfanden und allmSalmon Coming Home wurden darum Freiwillige ausgebildet, um Flchgewicht zwischen Wald, Tier und Mensch ausgemacht hatte, mit unerm
»Du wei
»Und du?«, sagte Frank. »Was h
»Es ist nicht sehr weise.«
Frank nickte versonnen. »Da hast du vielleicht Recht. Die Wale sind geschuusimch, der spirituellen Vorbereitung? Andererseits haben wir seit beinahe hundert Jahren keinen Wal mehr gefangen, und wenn wir heute davon reden, sprechen wir von f— und jahrelangen Ritualen. Sie haben ihren Geist gereinigt, bevor sie auf Walfang gingen, um wiese Spiritualit
»Andererseits bringt ein Wal einen Haufen Geld«, sagte Anawak. »Der Fischerei-Manager der Makah hat den Wert eines Grauwals mit einer halben Million US-Dollar veranschlagt. Er hat unverbl
»Auch richtig, Leon. Sieh es, wie du willst, ob die Makah nun aus ehrlicher Liebe zur Tradition oder aus Geldgier wieder jagen wollen — fest steht, dass sie ein verbrieftes Recht nicht wahrnahmen und in dieser Zeit die Wei
Anawak schwieg.
»Wir sind ein ratloses Volk«, sagte Frank. »Vieles hat sich verbessert. Und doch denke ich oft, dass wir in einem Konflikt gefangen sind, den wir kaum alleine werden meistern k
»Nein. Das hattest du nicht.«
»Wusstest du es?«
»Nein.«
»Der Rabe ist nicht mal die Hauptfigur der Mythen unserer Insel, da musst du h
Frank sah Anawak lange an. Dann grinste er wieder sein knitteriges Grinsen. »War das nicht ein sch
1. Mai
Trondheim, Norwegen
Eigentlich hatten sie sich in der Cafeteria treffen wollen, bevor sie gemeinsam hochgingen zum gro
Johanson fr
Die Zeit verstreicht nicht, sie l
Der Beginn von etwas.
Ein Plan. Alles ist gesteuert …
Abwegiger Gedanke. Wessen Plan? Was planten Heuschrecken, wenn sie die Ernte eines Sommers wegfra
Was plante Statoil?
Skaugen war aus Stavanger hergeflogen. Er wollte einen detaillierten Bericht. Wie es aussah, war er ein St
Wahrscheinlich war sie aufgehalten worden. Vielleicht von Kare, dachte er. Sie hatten auf dem Schiff und danach nicht mehr
Sein Handy schellte. Es war Lund.
»Wo zum Teufel bist du?«, rief Johanson. »Ich musste deinen Kaffee mittrinken.«
»Tut mir Leid.«
»So viel Kaffee bekommt mir nicht. Im Ernst, was ist los?«
»Ich bin schon oben im Konferenzraum. Ich hatte die ganze Zeit vor, dich anzurufen, aber wir waren au
Ihre Stimme klang seltsam.
»Ist alles in Ordnung?«, fragte Johanson.
»Klar. Magst du hochkommen? Du kennst ja mittlerweile den Weg.«
»Ich bin gleich da.«
Lund war also schon im Haus. Dann hatten sie wohl etwas besprochen, was nicht f
Wenn schon. Es war ihr verdammtes Bohrprojekt.
Als er den Konferenzraum betrat, standen Lund, Skaugen und Stone vor einer gro
»Bin ich zu fr
»Nein, es ist gut, dass Sie kommen.« Skaugen wies auf den schwarz polierten Tisch. »Setzen wir uns.«
Lund hob den Blick. Erst jetzt schien sie Johanson zu bemerken. Sie lie
»Skaugen will Stone abservieren«, fl
Johanson lie
Sie nahmen Platz. Hvistendahl klappte sein Handy zu. Am liebsten w
»War das klug?«, fragte Hvistendahl erschrocken. »Ich dachte, wir wollten m
»Der Wald war zu gro
»Sie haben hoffentlich niemandem gesagt, dass wir …«
»Keine Bange. Ich habe einfach nur nachgefragt. Ein neugieriger Biologe der NTNU.«
Skaugen sch
»Wie man’s nimmt.« Johanson deutete auf die Kladde mit den Ausdrucken. »Zwischen den Zeilen schon. Wissenschaftler sind schlechte L
»Sie sind
»Bislang hat es niemand direkt zugegeben. Aber ein paar Leute wurden pl
»Wer?«, fragte Skaugen scharf.
»Jemand in Tokio. Ein gewisser Ryo Matsumoto. Sein Institut, genauer gesagt. Mit ihm selber habe ich nicht gesprochen.«
»Matsumoto? Wer soll das sein?«, fragte Hvistendahl.
»Nippons f
»Als ich seinen Leuten die Daten
»Das muss nicht zwangsl
»Doch. Weil er f
»Die Japan National Oil Corporation? Die sind in Sachen Methan unterwegs?«
»Und wie. Matsumoto hat 2000 angefangen, im Nankai-Trog verschiedene F
»Na sch
Johanson scher herausgefunden hat. Also werde ich ihn ausquetschen, so wie Matsumotos Leute mich gel
»Wenn das stimmt«, sagte Lund, »haben wir das gleiche Problem vor Japan.«
»Das sind keine Beweise«, beharrte Stone. »Sie haben keinen einzigen Beweis, Dr. Johanson, dass au