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Der Schwarm

ModernLib.Net / Íàó÷íàÿ ôàíòàñòèêà / Schaetzing Frank / Der Schwarm - ×òåíèå (ñòð. 5)
Àâòîð: Schaetzing Frank
Æàíðû: Íàó÷íàÿ ôàíòàñòèêà,
Òðèëëåðû

 

 


Wenige Meter hinter ihm schob sich ein hochgebogenes Schwert aus dem Wasser.

»Jack!« Anawak quetschte sich an den Menschen vorbei und lief ins Heck. Sein Blick suchte die Wellen ab. Greywolfs Kopf erschien in den Fluten. Er spuckte Wasser, tauchte ab und schnellte dicht unter der OberflDevilfish zu. Das Schwert des Orca schwenkte augenblicklich auf ihn ein und folgte ihm. Greywolfs muskelbepackte Arme reckten sich empor und schlugen gegen den Gummirumpf. Der Orca hob seinen runden, glnde ab und klatschte sich das lange Haar aus dem Gesicht.

Warum hat ihn der Orca nicht angegriffen?, dachte Anawak.

Ich habe keine Angst vor Walen. Sie tun mir nichts.

Sollte an dem Bl

Dann wurde ihm klar, dass der Orca gar nicht in der Lage gewesen war anzugreifen. Das Devilfish war man vor Schwertwalen gesch

Bis zum Untergang der Lady Wexham blieb eine Gnadenfrist, die sie unter allen Umst

Ein kollektiver Aufschrei erklang. Ein Riesenexemplar von Grauwal war auf eines der herannahenden Boote der MS Arktik gekracht. TrDevilfish zubewegten. Jetzt sind wir wieder dran, dachte er. Shoemaker wirkte wie paralysiert. Seine Augen drohten aus ihren HDevilfish an die Aussichtsplattform heran. Eine Woge hob das Zodiac an, riss es zurDevilfish stieDevilfish so unter die Reling zu bugsieren, dass die Leute an Bord springen konnten.

Die grauen Buckel wogten der Lady Wexham entgegen, geradewegs auf Kollisionskurs. Erneut ging ein f

»Shoemaker, du verdammter Schwachkopf!«, schrie Greywolf.

Mehrere Insassen sprangen hinzu und zerrten die strampelnde Frau ins Innere. Anawak fragte sich, wie lange der zertrLady Wexham sank nun deutlich schneller.

Wir schaffen es nicht, dachte er verzweifelt.

Im selben Moment geschah etwas Merkw

Zu beiden Seiten des Schiffs hoben sich zwei mScarback genannt. Scarback war ein sehr alter Grauwal, der das Durchschnittsalter seiner Spezies l

Seltsam war weniger das Erscheinen der beiden Grauen als vielmehr die Reaktion der anderen Wale. Sie tauchten unvermittelt ab. Als ihre Buckel wieder zum Vorschein kamen, hatten sie sich ein gutes St

Irgendetwas sagte Anawak, dass sie von den Neuank

Das Zodiac schoss empor.

»Springt!«, rief er. »Jetzt!«

Die Woge lief unter der Devilfish durch. Sie sackte weg. Einige der Leute sprangen dem Zodiac hinterher. Sie st

Jetzt nichts wie weg.

Nein, nicht alle waren gesprungen. Auf der Reling hockte die einsame Gestalt eines Jungen. Er weinte, die H

»Spring!«, rief Anawak. Er breitete die Arme aus. »Hab keine Angst.«

Greywolf trat neben ihn. »Mit der n

Anawak sah

Aus der Tiefe drLady Wexham zu sinken.

»N

Irgendwie schaffte es Shoemaker, der Anweisung Folge zu leisten. Der Bug der Devilfish schrammte gegen das abtauchende Deck, an dessen Ende sich der Junge klammerte. Er weinte laut. Greywolf hastete, rempelnd und KnDevilfish schwankte, er verlor das Gleichgewicht und kippte zwischen die Sitzreihen, aber den Jungen hatte er nicht losgelassen. Wie Baumst

Anawak sah atemlos hinaus.

Wirbel kreisten Lady Wexham in der Tiefe verschwinden, dann st

Shoemaker gab Vollgas. Es waren lange, gleichmDevilfish, wenngleich das Zodiac hoffnungslos

Anawak sah zurMS Arktik. Das zweite Boot war verschwunden. Zwischen den Wellen sah er eine Fluke abtauchen. Es kam ihm vor, als ob sie zum Abschied h

Im Funkger

Wenige Minuten sp

Einzig der Umstand, dass ihm nicht auch noch die Devilfish verloren gegangen war, vermochte Davie in diesen Minuten aufzuheitern, nachdem das Zodiac Davies Whaling Station ebenso schnell, wie sie sich gefwar nicht abzusehen. Unver

Davie hatte sich unangenehme Fragen gefallen lassen mBlue Shark und der Lady Wexham eigenhLady Wexham eine ganze Reihe von Jahren auf dem Buckel gehabt, was ihrer Seetauglichkeit posthum nicht im Mindesten Abbruch tat. Aber davon wollte augenblicklich niemand etwas h

Wenigstens hatte man die Besatzung und den gr

Anawak fluchte. Er musste sich um andere Dinge k

NatLady Wexham, dessen war Anawak sich sicher, entsprang in weit geringerem Maausenlos gewarnt? Wie viele Zeugen w

Eine bessere B

Anawak spmussten den Grund fBarrier Queen. Roberts hatte ihm den Bericht schicken wollen. Den brauchte er nun dringender denn je. Er trat ans Telefon, w

Roberts’ SekretBarrier Queen und lie’ Sitzung sei dringender. Ja, vom Desaster der vergangenen Stunden habe sie geh

Anawak z

»Es geht um die Muscheln, die am Bug der Barrier Queen festgewachsen waren«, sagte er. »Muscheln und m

»Nachschub?«

»Weiteres Probenmaterial. Ich vermute, die Barrier Queen ist mittlerweile von hinten bis vorne untersucht worden.« »Ja, sicher«, sagte sie mit einem merkw

»Im Dock.« Sie lie

»Ans Institut. Zu H

Pl

»Was machst du denn hier?«, fragte er unfreundlich. Sie zuckte die Achseln. »Mir geht’s gut. Ich muss mich nicht behandeln lassen.« »Doch. Das musst du. Du bist ins Wasser gefallen, und das Wasser hier ist verdammt kalt. Geh in die Ambulanz, bevor sie uns auch noch deine erkDevilfish, als sei nichts gewesen. Es hatte zu nieseln begonnen.

»Was sollte eigentlich dieser Bl

»Ich …« Sie stockte. »Na ja, ich wollte halt unbedingt mit. Sauer deswegen?« Anawak dreht sich um. »Ich hasse es, angelogen zu werden.« »Tut mir Leid.«

»Nein, tut es nicht. Aber egal. Warum verschwindest du nicht und l

»Mein Gott, Leon!« Sie kam nUniversity of British Columbia. Was soll’s? Ich dachte, du findest die Flunkerei am Ende lustig …«

»Lustig?«, schrie Anawak. »Hast du sie nicht alle? Was ist lustig daran, verarscht zu werden?«

Er sp

Delaware zuckte zur

Er wartete darauf, dass sie ging, aber sie tat es nicht. Sie stand weiter vor ihm. Anawak f

»Was ist das?«, brummte er.

»Eine Videokamera.«

»Das sehe ich.«

»Nimm sie.«

Er streckte die Hand aus, ergriff die Kamera und betrachtete sie. Eine ziemlich teure Sony Handycam in wasserfester Umschalung. Touristen, aber auch Wissenschaftler benutzten solche Verschalungen, wenn das Risiko bestand, dass die Kamera nass wurde.

»Na und?«

Delaware breitete die H

Anawak holte tief Luft.

»Okay.«

»Hast du gesehen, welche Tiere die Lady Wexham angegriffen haben?« »Ja. Grau— und Buckel …« »Nein.« Delaware sch

»Nicht welche Spezies. Welche Individuen! Hast du sie identifizieren k

»Es ging alles zu schnell.«

Sie lBlue Shark. Steht unter Schock. Komplett weggetreten. Trotzdem, wenn ich was will, lasse ich nicht locker …«

»Allerdings.«

»und ich sah diese Kamera um ihren Hals hLady Wexham aus unserer Sicht hinter Greywolf.«

Anawak nickte. Pl

»Sie hat den Angriff gefilmt«, sagte er.

»Sie hat vor allem die Wale gefilmt, die das Schiff angegriffen haben. Ich weiwie gut du im Identifizieren von Walen bist — aber du lebst hier und kennst die Tiere. Und ein Video ist geduldig.«

»Du hast vorsorglich vergessen zu fragen, ob du die Kamera behalten darfst?«, vermutete Anawak. Sie hob das Kinn und sah ihn herausfordernd an. »Na und?« Er drehte die Kamera in den HWir schauen es uns an«, sagte Delaware. »Ich will in der ganzen Geschichte mit dabei sein. Und frag mich um Himmels willen nicht, warum. Es steht mir schlicht und einfach zu, okay?«

Anawak starrte sie an.

»Au

Langsam lie

»Ich bem


12. April

Trondheim, Norwegen

Die Einladung erreichte Johanson, als er Vorbereitungen traf, hinaus zum See zu fahren.

Nach seiner R

Einige Tage sp

»Kannst du nicht bald mal zu uns rauskommen?«, schlug sie vor.

»Wohin? Ins Institut?«

»Nein, ins Statoil-Forschungszentrum. Wir haben die Projektleitung zu Besuch. Aus Stavanger.«

»Was soll ich dabei? Denen die Gruselgeschichten erz

»Das hab ich selber schon getan. Jetzt sind sie scharf auf Einzelheiten. Ich habe vorgeschlagen, dass du sie ihnen lieferst.«

»Warum ausgerechnet ich?«

»Warum denn nicht?«

»Ihr habt doch Gutachten vorliegen«, sagte Johanson.

»Stapelweise. Ich kann auch nur das weitergeben, was andere herausfinden.«

»Du kannst mehr«, sagte Lund. »Du kannst … deinen Gef

Johanson war einen Augenblick sprachlos.

»Sie wissen, dass du kein Experte f

»Ihr urteilt aus dem Blickwinkel der Machbarkeit.«

»Nicht nur! Schau mal, es ist so, dass bei Statoil ein Haufen Leute zusammensitzt, von denen jeder etwas ganz Bestimmtes am besten kann, und …«

»Fachidioten eben.«

»

»Ich verstehe nicht viel von eurem Gesch

»Nat

Johanson verdrehte die Augen. »Schon gut. Ich habe nicht vor, dich h

»Kann ich das als Ja verbuchen?«

»Ja. In Herrgotts Namen. Wann findet dieses Treffen statt?«

»Es gibt mehrere Treffen in n

»Na sch

»Das ist …« Sie stockte. »Das w

»Ja?«, sagte Johanson gedehnt, von b

Sie lie

»Was hast du

»Klug erkannt. Willst du mit?«

Sie lachte. »Warum nicht?«

»Hoho! Und was sagt Kare dazu?«

»Mir doch egal. Was soll er dazu sagen?« Sie schwieg eine Sekunde. »Ach verdammt!«

»W

»Sigur, bitte! Kannst du deinen Ausflug nicht verschieben? Wir treffen uns in zwei Stunden, und ich dachte … es ist ja nicht weit von hier, und es dauert auch nicht lange. Du bist im Nu wieder drau

»Ich …«

»Wir m

»Ich mach’s ja!«

»Du bist ein Schatz.«

»Soll ich dich abholen?«

»Nein, ich werde dort sein.«

»Oh, ich freue mich. Danke! Das ist wirklich lieb von dir.« Sie legte auf. Johanson betrachtete wehm

Als er den gro

»Hier ist er«, sagte die Dame vom Empfang und lieferte Johanson ab, als sei er ein Weihnachtspaket. Einer der M

»Thor Hvistendahl, Stellvertretender Direktor des Statoil-Forschungszentrums«, stellte er sich vor. »Entschuldigen Sie, dass wir so kurzfristig Ihre Zeit beanspruchen, aber Frau Lund versicherte uns, Sie h

Johanson widmete Lund einen unmissverst

»Ich hatte in der Tat nichts vor«, sagte er.

Lund grinste in sich hinein. Sie stellte ihm die M

»Finn Skaugen«, dr

Der dritte Mann, ein ernst dreinblickender Glatzkopf mit scharfen Falten um die Mundwinkel, der als Einziger eine Krawatte trug, erwies sich als Lunds direkter Vorgesetzter. Er hie

Johanson lie

»Kommen wir gleich zur Sache. Die Situation ist Ihnen bekannt. Wir wissen nicht recht einzusch

»Nordseekonferenz«, sagte Johanson aufs Geratewohl.

Hvistendahl nickte.

»Unter anderem. Wir sind einer ganzen Reihe von Einschr

Kurz gesagt nehmen wir R

»Soll hei

»Im Allgemeinen«, erg

Johanson lehnte sich zur

Hvistendahl l

»Falls die Viecher irgendeine Rolle spielen«, sagte Stone. »Meines Erachtens spielen sie keine.«

»Woher wollen Sie das wissen?«

»Weil W

»Nicht solche.«

»Wieso? Weil sie Hydrate anknabbern?« Er funkelte Johanson angriffslustig an. »Ja, aber Ihre Freunde aus Kiel sagen, da w

»Das haben sie so nicht gesagt. Sie sagten …«

»Dass die W

»Sie fressen es an.«

»Aber sie k

Skaugen r

»Ich denke, wir haben Dr. Johanson zu uns gebeten, weil wir seine Einsch

Stone kaute auf seiner Unterlippe und starrte die Tischplatte an.

»Wenn ich Sigur richtig verstehe, liegen inzwischen weitere Ergebnisse vor«, sagte Lund und l

Johanson nickte. »Ich kann einen kurzen Abriss geben.«

»Schei

»M

»Was ist mit denen, die sich ins Eis gefressen haben?«

»Sie sind tot.«

»Und wie tief kamen sie?«

»Bis auf einen haben sich alle zur Gasblase durchgeschlagen.« Johanson sah Stone an, der ihn unter zusammengezogenen Brauen musterte. »Aber das l

Am Kontinentalhang sind die Hydratschichten

»Warum sterben die W

»Sie brauchen Sauerstoff, und der wird in dem engen Loch knapp.«

»Aber andere W

Johanson grinste zur

»Verstehe. Sind Ihnen sonst Tiere bekannt, die sich so verhalten?«

»Selbstmordkandidaten?«

»Ist es denn Selbstmord?«

Johanson zuckte die Achseln. »Selbstmord setzt eine Absicht voraus. W

»Gibt es

»Klar gibt es Tiere, die so was tun«, sagte Stone. »Die verdammten Lemminge st

»Tun sie nicht«, sagte Lund.

»Nat

Lund legte ihm die Hand auf den Unterarm.

»Du vergleichst

»Bescheuert?« Stone sah Johanson an. »Dr. Johanson, halten Sie es f

»Sie sind bescheuert«, fuhr Lund unger

Hvistendahl sagte: »Es gibt schon Tiere, die sich opfern. Altruismus ist das wohl.«

»Ja, aber Altruismus ergibt immer einen Sinn«, erwiderte Johanson. »Bienen nehmen in Kauf, nach dem Stich zu sterben, weil der Stich dem Schutz des Volkes dient, beziehungsweise der K

»Es l

»Nein.«

»Biologieunterricht«, seufzte Stone. »Du lieber Himmel! Ihr versucht aus diesen W

»Noch was«, sagte Johanson, ohne den Projektleiter zu beachten. »Geomar w

»Interessant.« Skaugen beugte sich vor. »Wollen sie jemanden schicken?«

»Ein Forschungsschiff. Die Sonne.«

»Das ist nobel von ihnen, aber sie kThorvaldson aus betreiben.«

»Sie planen ohnehin eine Expedition. AuSonne der Thorvaldson technisch voraus. Es geht ihnen haupts

»Was f

»Erh

Skaugen nickte und verschr

»Wir haben bis jetzt nur

»Das Ding im Meer?«

Skaugen l

»Ich wei

»Und was denken Sie, was es ist?«

»Keine Ahnung.«

»Sie sind Biologe. Gibt es nicht irgendeine Antwort, die sich aufdr

»Biolumineszenz. Tinas Nachbearbeitung des Materials lPer se jedes S

»Frau Lund erw

»Ja, das haben wir diskutiert«, sagte Johanson. »Aber es ist unwahrscheinlich. K

»Also was ist es dann?«

»Ich wei

Schweigen breitete sich aus. Stone spielte nerv

»Darf ich fragen«, nahm Johanson die Unterhaltung in bed

Skaugen warf Lund einen Blick zu. Sie zuckte die Achseln.

»Ich habe Sigur erz

»Kennen Sie sich mit so was aus?«, fragte Skaugen an Johanson gewandt.

»Ich kenne Subsis«, sagte Johanson. »Seit neuestem.«

Hvistendahl hob die Brauen.

»Das ist ja schon mal eine ganze Menge. Sie entwickeln sich zum Fachmann, Dr. Johanson. Wenn Sie noch zwei-, dreimal mit uns zusammensitzen …«

»Subsis ist eine Vorstufe«, blaffte Stone. »Wir sind viel weiter als Subsis. Wir kommen tiefer, und die Sicherheitssysteme sind

»Das neue System stammt von FMC Kongsberg, das ist ein technischer Entwickler f

»Gibt es nicht auch eine dritte M

»Ja, aber so oder so ruht die F

»Wie gesagt, wir wissen die Risiken einzuschdefinierte Risiken sind. Mit den Weine Gewissheit gibt, m— Sie sollen uns diese Entscheidung nicht abnehmen, Dr. Johanson, dennoch: Was w

Johanson f

Wir h

Aber Lund hatte nicht auf eine Abstimmung gedr

Oder auch nicht.

Johanson legte die H

Skaugen und Lund starrten ihn verbl

Johanson lie

Stone kniff die Lippen zusammen. Lund l

»Ich danke Ihnen, Dr. Johanson. Danke f

Sp

Er

»Das war gut«, sagte sie.

»War es das?« Johanson trat zur Seite, um sie ins Innere zu lassen. Sie kam herein, strich sich die nassen Str

»Skaugen hatte seine Entscheidung im Grunde schon gef

»Wer bin ich, die Projekte Statoils abzusegnen?«

»Ich sagte schon, du genie

»Skaugen hat also das Projekt auf Eis gelegt?«

»Bis zur Kl

»Donnerwetter!«

»Er mag dich

»Ich ihn auch.«

»Ja. Statoil kann sich gl

»Wieso?«

»Wolltest du nicht zum See?«

»Das Gepwerde fahren! Keine weiteren Aufsch

»Ich wollte dich nicht aufhalten. Ich wollte dir erz

»Das ist nett von dir.«

»Und dich fragen, ob dein Angebot noch gilt.«

»Welches?«, fragte er, obschon ihm klar war, was sie meinte.

»Du hast vorgeschlagen, dass ich mitfahre.«

Johanson lehnte sich gegen die Wand neben der Garderobe. Pl

»Ich habe auch gefragt, was Kare dazu sagt.«

Sie sch

»Nein, das meine ich nicht. Ich m

»Du tr

»Du weichst mir aus.«

Wasser tropfte aus ihren Haaren und lief ihr

Ja, warum, dachte Johanson.

Weil ich es gerne h

Mit einem Mal wusste er, was ihn st

»Wenn ihr beide

»Du interpretierst ein bisschen viel rein in die Sache.« Lund zuckte die Achseln. »Also gut. Vielleicht hast du Recht. Lassen wir’s.«

»Ja.«

»Besser so. Ich muss einfach ein bisschen nachdenken.«

»Mach das.«

Sie standen weiterhin unentschlossen in der Diele herum.

»Also dann«, sagte Johanson. Er beugte sich vor, gab ihr einen fl

»Montag bist du wieder da?«, fragte Lund, w

»Ich sch

»Wir k

»Sicher. Was hast du so vor?«

Sie zuckte die Achseln. »Arbeit h

Er verkniff sich eine weitere Frage nach Kare Sverdrup.

Im selben Moment sagte Lund: »Kare ist

Johanson

Sie l

»Au

»Was braucht man denn?«

»Gutes Schuhwerk vor allen Dingen. Und was Warmes zum Anziehen.«

Lund sah an sich herunter. Sie trug Schn

»Mhm. Weil man ja nie wei

»Richtig. Man wei

Er sah sie an. Dann musste er lachen.

»Okay, Frau Kompliziert. Letzte Mitfahrgelegenheit.«

»Ich und kompliziert?« Lund riss die Beifahrert

Als sie den unbefestigten Weg zur H

Johanson brachte den Koffer ins Haus und trat neben Lund auf die Veranda. Die Bohlen knarrten leise. Jedes Mal aufs Neue f

Lund sah hinaus. »Und das hast du alles f

»Meistens.«

Sie schwieg eine Weile. »Du musst ziemlich gut mit dir selber klarkommen, sch

Johanson lachte leise. »Wieso glaubst du das?«

»Wenn du hier niemanden findest au

»Oh ja. Ich kann hier drau

Sie wandte ihm den Kopf zu.

»So was kommt vor? Dass du dich verabscheust?«

»Selten. Und wenn, verabscheue ich mich daf

Sie gingen hinein.

Johanson schnitt Zwiebeln in der kleinen K

Lund sah fasziniert zu. Johanson wusste, dass sie nicht kochen konnte. Sie brachte die Geduld nicht auf. Er entkorkte eine Flasche Rotwein, dekantierte ihn und f

Verdammte Automatismen!

Warum zum Teufel hatte sie mitkommen wollen?

Er h

Du h

Sie a

Um Mitternacht sagte Johanson: »Es ist nicht wirklich kalt drau

Sie st

»W

Er machte eine Pause.

»Und?«

»Gucken uns die Sterne an.«

Ihre Blicke blieben aneinander h

»Gut. Dann mal los.«

Drau

Es war ein kleines Holzboot, das ihm der ehemalige Besitzer des Hauses mitverkauft hatte. Der Bug war

W

»Wenn du dich auf den R

Sie sah ihn an. Im Dunkeln leuchteten ihre Augen. »Hast du schon mal Sternschnuppen hier gesehen?«

»Ja. Mehrfach.«

»Und? Hast du dir was gew

»Daf

Lund kicherte. »Du glaubst an gar nichts, was?«

»Und du?«

»Ich bin die Letzte, die an so was glaubt.«

»Ich wei

Lund sah ihn weiter an. Dann legte sie den Kopf in den Nacken und lie

Johanson st

»Du glaubst, ich bin unromantisch.«

»Ich glaube, du hast dir noch keine Gedanken dar

Wieder hefteten sich ihre Blicke aneinander.

Lange.

Zu lange.

Er fand seine Finger in ihrem Haar wieder, fuhr langsam durch die Str

»Vielleicht zeigst du es mir«, fl

Johanson beugte sich hinab, bis zwischen ihren Lippen nur noch eine d

K

Tausend Gerwirklich leidenschaftlich. Das sah schon nicht schlecht aus, aber jetzt glauben Sie bitte dran!

Seien Sie leidenschaftlich, Mann!

Was ist los?, dachte Johanson. Was stimmt hier nicht?

Er sp

Aber es war, als sei er im falschen Haus. Nicht an ihn erging diese Einladung.

»Es funktioniert nicht«, sagte Lund im selben Moment.

Einen Atemzug lang, auf der Kippe zwischen Kapitulation und trotzigem Beharren, f

»Du hast Recht«, sagte er.

Sie l

»Alles okay?«, fragte er.

Lund antwortete nicht. Er setzte sich vor sie hin, mit dem R

»Offenbar«, sagte er, »ist unsere Freundschaft zu stark f

Er wusste, dass es platt und pathetisch klang, aber es verfehlte seine Wirkung nicht. Sie begann zu kichern, nerv

»Puh«, machte sie.

Dann schwiegen sie eine ganze Weile.

»Bist du sauer?«, fragte sie schlie

»Nein. Du?«

»Ich … nein, ich bin nicht sauer. Thorvaldson, wei… ich meine, es h…«

Er nahm ihr die Flasche aus der Hand und trank.

»Nein«, sagte er. »Seien wir ehrlich, es w

»Woran liegt’s?«

»Du liebst ihn.«

Lund schlang die Arme um ihre Knie. »Kare?«

»Wen sonst?«

Sie starrte vor sich hin, eine ganze Zeit lang, und Johanson formte die Lippen wieder um den Flaschenhals, weil es nicht seine Aufgabe war, Tina Lund ihre Gef

»Ich dachte, ich kann dem entkommen, Sigur.«

Pause. Wenn sie eine Antwort erwartet, dachte er, wird sie lange warten m

»Wir waren immer mal wieder so weit, du und ich«, sagte sie nach einer Weile. »Keiner von uns wollte sich binden, eigentlich ideale Voraussetzungen. — Aber wir haben die Option nie eingel

»Das ist Liebe.«

»Ich dachte eher, es ist was anderes. Wie Grippe. Ich konnte mich nicht mehr vern

»Und da hast du gedacht, bevor du die Kontrolle verlierst, l

»Du bist ja doch sauer!«

»Ich bin nicht sauer. Ich verstehe dich. Ich war auch nie in dich verliebt.« Er Monds Jemand fragt, warum wollen M

»Weil alles mit Angst zu tun hat. Angst vor dem Alleinsein, Angst davor, nicht gefragt zu sein — aber schlimmer ist die Angst, w

»Es k

Sie nickte.

»Warst du eigentlich je mit einem zusammen?«, fragte er. »So richtig, meine ich.«

»Einmal«, erwiderte sie. »Ist schon was her.«

»Dein Erster?«

»Mhm.«

»Was ist passiert?«

»Es ist unoriginell, was passierte. Wirklich. Ich w

»Und danach?«

Sie st

»Danach war ich jedes Mal diejenige, die es beendet hat.«

»Racheengel.«

»Quatsch. Nein, manchmal gingen mir die Kerle einfach auf die Nerven. Zu langsam, zu lieb, zu begriffsstutzig. Manchmal bin ich auch einfach weggelaufen, um mich in Sicherheit zu bringen, bevor … Du wei

»Lass uns kein sch

Lund verzog die Mundwinkel. »Ist mir zu elegisch.«

»Mag sein. Aber es passt.«

»Ja, passen tut’s schon.« Sie runzelte die Stirn. »Es gibt auch noch die andere M

»Kare, das Haus.«

»Ja. Kare, das Haus.«

Irgendwo begann eine Grille zu zirpen. Ein ganzes St

»Beinahe w

Sie erwiderte nichts.

»Glaubst du, du h

»Ich h

Mit dir ins Bett zu gehen h

»Du h

»Nein.« Sie funkelte ihn zornig an. »Ich war scharf auf dich, ob du’s glaubst oder nicht.«

»Schon gut.«

»Du bist kein Fluchthelfer, wenn du das meinst. Ich habe dich nicht einfach so …«

»Schon gut, schon gut!« Johanson hob die H

»Ja«, sagte sie m

»Nicht so widerwillig. Sag’s nochmal.«

»Ja. Jaha!«

»Schon besser.« Er grinste. »Und jetzt, wo wir dich von innen nach au

Sie grinste schiefm

»Du bist dir immer noch nicht sicher?«

»Mal mehr, mal weniger. Ich bin … durcheinander.«

Johanson lie

»Ich habe auch mal ein Haus niedergerissen, Tina. Ist Jahre her. Die Bewohner waren noch drin. Sie haben einigen Schaden genommen, aber sp

»Wer war der andere Bewohner?«, fragte Lund.

»Meine Frau.«

Sie zog die Brauen hoch. »Du warst verheiratet?«

»Ja.«

»Davon hast du nie was erz

»Ich habe manches nicht erz

»Was ist passiert?«

»Was halt passiert.« Er zuckte die Achseln. »Du l

»Warum?«

»Das ist es ja. Es gab keinen besonderen Grund. Keine b

»Und heute?«

»Heute denke ich manchmal, dass es der vielleicht einzige Fehler war, den ich in meinem Leben gemacht habe.« Er sah versonnen aufs Wasser hinaus. Dann straffte er sich und hob die Flasche. »In diesem Sinne: Cheerio!

Was immer du tun willst, tu es.«

»Ich wei

»Lass dich nicht von der Angst einholen. Du hast Recht, du bist schnell. Sei schneller als die Angst.« Er sah sie an. »Ich war es damals nicht Alles, was du ohne Angst entscheidest, entscheidest du richtig.«

Lund l

Erstaunlicherweise, wie Johanson fand, blieben sie dann doch das ganze Wochenende zusammen am See. In der Nacht ihrer verpatzten Romanze hatte er vermutet, sie werde tags drauf zur

Es war eines der sch

Am Sonntagabend fuhren sie zur

Er brachte den Koffer ins Schlafzimmer. Auch hier stand ein Fernseher, ebenso wie im Wohnraum. Johanson schaltete ihn ein und zappte so lange durch alle KanLa Traviata. Johanson begann auszupacken, summte leise mit und machte sich unentschlossene Gedanken

Nach einer Weile erklang keine Musik mehr.

»… aus Chile bekannt geworden. Ob das Verschwinden der norwegischen Familie in Zusammenhang mit

»Costa Rica verzeichnet derweil eine Qualleninvasion ungewohnten Ausma

Johanson stand reglos da, den

»Diese Arschl

»Auch vor der australischen K

Johanson drehte sich um. Die Nachrichtensprecherin legte soeben ein Blatt aus der Hand und sah mit leerem L

»Und jetzt weitere Nachrichten vom Tage in unserem

Portugiesische Galeeren, dachte Johanson.

Er erinnerte sich an eine Frau auf Bali, die keuchend im Sand gelegen hatte, von Kr

Portugiesische Galeeren geh

Ihr blau oder purpurn schillerndes Gallertsegel, das gasgef

Aber man sp

Denn Galeeren zogen einen Vorhang aus Tentakeln hinter sich her, die bis zu f

Der Frau auf Bali war nichts weiter geschehen, als dass ihr Zeh den Stock berChironex fleckeri, der australischen Seewespe.

Die Natur hatte sich in der Evolutionsgeschichte zu beeindruckenden Leistungen der Giftmischerei aufgeschwungen. Im Falle der Seewespe hatte sie ihr Meisterst

All das schoss Johanson durch den Kopf, als er den Fernseher anstarrte.

Da verkaufte jemand die Leute f

Portugiesische Galeeren vor S

Das muss nichts hei

Er verr

Aber Johanson legte keine CD ein, und er griff auch nach keinem Buch. Vielmehr ging er eine Weile hin und her, trat ans Fenster und sah hinaus auf die von Laternen erleuchtete Stra

Es war so friedlich gewesen am See.

Es war friedlich in der Kirkegata.

Wenn es zu friedlich wurde, war im Allgemeinen irgendetwas nicht in Ordnung.

Bl

Er sch

Jemand fiel ihm ein, den man anrufen k

Knut Olsen. Er arbeitete wie Johanson als Biologe an der NTNU. Johanson erinnerte sich, dass er eine Menge von Quallen, Korallen und Seeanemonen verstand. Au

Olsen meldete sich nach dem dritten Schellen.

»Hast du schon geschlafen?«, fragte Johanson.

»Die Kinder haben mich wach gehalten«, sagte Olsen. »Marie hatte Geburtstag, sie ist f

Olsen war ein stets gut gelaunter Familienmensch, der ein b

»Du solltest endlich mal mitkommen«, schlug er vor. Es war eine Floskel. Ebenso gut h

»Klar«, sagte Olsen. »Irgendwann gerne.«

»Hast du die Nachrichten gesehen?«

Eine kurze Pause entstand.

»Du meinst wegen der Quallen?«

»Bingo! Ich dachte mir, dass es dich besch

»Was soll los sein? Invasionen kommen immer vor. Fr

»Ich meine speziell Portugiesische Galeeren und Seewespen.«

»Das ist ungew

»Bist du sicher?«

»Es ist ungew

»Siebzig Tote in einhundert Jahren«, warf Johanson ein.

»Bl

»Weniger?«

»Mehr! Viel mehr, an die neunzig, wenn du den Golf von Bengalen und die Philippinen hinzurechnest, und von der Dunkelziffer wollen wir gar nicht erst reden. Nat

»Stimmt die Jahreszeit?«

»FVelella rumlag …«

»Was lag rum?«

»Velella velella. Segelquallen. Ganz hbst mir war’s irgendwann zu viel. Ich hatte von morgens bis abends das Gepldown under ist es nat

»Was genau ist seltsam?«

»Seewespen kommen in StrandnVelella ist es genau andersrum. Sie geh

»Werden die Str

Olsen lachte laut auf. »Ja, darauf bilden sie sich m

»Ja, aber du wei

»Darauf kannst du wetten«, knurrte Olsen. »Schau mal, das Auftreten von Quallen ist immer an hohe Wassertemperaturen und die Entwicklung des Planktons gebunden. Du wei

Im Hintergrund war lautes Gebr

Olsen rief etwas von Streit beilegen und vertragen. Es wurde kurzzeitig noch lauter, dann war er wieder am Telefon.

»Entschuldige. Geschenke. Sie streiten sich drum. Also, wenn du meine Meinung h

»Ja, aber das sind die normalen Invasionen. Wir reden hier von …«

»Warte. Du wolltest wissen, ob wir es mit einer Anomalie zu tun haben. Die Antwort lautet: ja! Und zwar mit einer, die wir wahrscheinlich nicht als solche erkennen. Hast du Pflanzen zu Hause?«


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