Sie traten zu einem halbrunden Steuerpult am Ende der Halle. Es erinnerte Johanson an die Kommandozentrale des Victor, nur um einiges gr
Johanson kniff die Augen zusammen.
»Ich sehe nur das Eis«, sagte er.
Johanson studierte jede Einzelheit des Bildes. Pl
Sahling wechselte ein paar Worte mit dem Techniker. Das Bild ver
Dann verschwand er im Eis.
»Sie fressen sich ins Eis«, rief Johanson.
Er starrte wie paralysiert auf das Videobild. Was wunderst du dich, dachte er im selben Moment. Sie leben in Symbiose mit Bakterien, die Methanhydrat abbauen, und dennoch haben sie Kiefer zum Bohren.
Kein Grund zur Beunruhigung, dachte er. Auch andere W
»Wo sind die Tiere jetzt?«, fragte er.
Sahling sah auf den Monitor.
»Verreckt. Sie sind erstickt. W
»Kamikaze«, murmelte Johanson.
Bohrmann rieb sich das Kinn.
»Daran dachten wir auch schon. Aber das erkl
Johanson sah vor seinem geistigen Auge das Gewimmel auf dem Meeresgrund. Sein Unbehagen wuchs. Wenn sich Millionen W
Bohrmann schien seine Gedanken zu erraten.
»Ja. Wir haben noch ein paar. Vielleicht nutzen wir auch die Gelegenheit, uns vor Ort umzusehen. Ich denke, Statoil wird das begrSonne soll in den nspontan die Idee.«
»Die Idee ist gut«, sagte er.
Bohrmann hatte ihn zum Abendessen in ein Bistro eingeladen, das zu den angesagten Adressen Kiels geh
Bohrmann erwartete ihn. Eine Zeit lang plauderten sie
»Nur im Groben«, erwiderte Johanson. »Ich verstehe nicht
»Nein. Keine Plattform.«
Bohrmann nippte an seinem Espresso.
»Entschuldigen Sie, ich will nicht in Sie dringen. Ich wei
»Das geht schon in Ordnung. Ich bin als Plaudertasche bekannt. Wenn mir einer was anvertraut, kann es gar nicht geheim sein.«
Bohrmann lachte. »Also, was glauben Sie, bauen die da drau
»Fragen Sie Ihre Auftraggeber. Subsis ist eine F
»Ach stimmt!« Lund hatte darauf angespielt. »Produktionswasser. Es gibt dieses Problem, dass die Fische unfruchtbar werden.«
»Sie scheinen die allgemeine Euphorie nicht recht zu teilen«, bemerkte Johanson.
Eine Pause entstand. Bohrmann kratzte sich am Hinterkopf. Er sah aus, als wisse er nicht recht, wie er darauf antworten solle.
»Was mir Sorgen macht, ist weniger die Fabrik. Es ist die Naivit
»Komplett. Vom Land aus.«
Bohrmann nickte.
»Verstehe«, sagte Johanson nach einer Weile.
»Meine Rede«, murmelte Johanson.
»Zweifellos. Sie sind wirtschaftlich, sie erschlie
»Auch da kommen wieder automatische Fabriken ins Spiel. Man schmilzt das Hydrat in gro
Man sollte schnell noch etwas trinken.
11. April
Vancouver Island und Clayoquot Sound, Kanada
Der Anblick versetzte Anawak in Wut.
So riesig der Orca war, konnte er keinem Lachs mehr gef
Anawak hatte das Tier sofort erkannt. In den Registern wurde es unter der Bezeichnung J-19 gef
»Dr. Ray Fenwick vom Kanadischen Institut f
Fenwick war angereist, um die Autopsie vorzunehmen. Nachdem Dschinghis’ Tod bekannt geworden war, hatte Ford vorgeschlagen, die Vivisektion zur Abwechslung nicht hinter verschlossenen T
»Au
Sie hatten die Angelegenheit zu viert besprochen, Ford, Fenwick, Anawak und Rod Palm von der marinen Forschungsstation auf Strawberry Isle, einer winzigen Insel in der Bucht von Tofino. Die Strawberry -Leute erforschten von dort aus die
»Dem
»Sie versteigen sich nicht«, sagte Anawak d
»The torture never stops«, summte Oliviera die Textzeile eines alten Frank-Zappa-Songs. Sie sah ihn an und machte eine konspirative Kopfbewegung. »Komm mal mit.«
Anawak folgte ihr zu dem Kadaver. Zwei gro
»Die Presse wird gleich hier sein mit einem Haufen Doktoranden und Studenten im Schlepptau«, sagte Oliviera mit einem Blick auf die Uhr. »Da es uns schon mal zusammen an diesen traurigen Ort verschlagen hat, sollten wir schnell
»Seid ihr weitergekommen?«
»Hier und da.«
»Und Ihr habt Inglewood ins Bild gesetzt.«
»Nein. Ich dachte, das besprechen wir erst mal unter uns.«
»Klingt, als h
»Sagen wir mal so — zum einen sind wir verwundert und zum anderen ratlos«, erwiderte Oliviera. »Was die Muscheln angeht, existiert jedenfalls keinerlei Literatur, die sie beschreibt.«
»Ich h
»Einerseits ja. Und auch wieder nicht.«
»Kl
»Es gibt zwei Betrachtungsweisen. Entweder haben wir es mit einem Verwandten der Zebramuschel zu tun oder mit einer Mutation. Die Dinger sehen aus wie Zebramuscheln, sie bilden die gleichen Schichtungen, aber etwas an ihrem Byssus ist komisch. Die F
»D
Oliviera verzog das Gesicht. »Uns fiel nichts Besseres ein. Wir konnten eine Menge von ihnen lebend beobachten, und sie verf
Anawak
»Tintenfische schwimmen mit Raketenantrieb.«
»Einige. Es gibt aber noch eine Parallele. Man kommt nur drauf, wenn man ein echter Eierkopf ist, aber davon haben wir ja genug im Labor. Ich rede von Dinoflagellaten. Manche dieser Einzeller besitzen zwei Gei
»Ist das nicht ein bisschen weit hergeholt?«
»Sagen wir, es ist Konvergenz in gro
»Es wBarrier Queen gelangen konnten«, sinnierte Anawak. »Und dar
»Ja.«
»Wor
Oliviera trat zur Flanke des toten Wals und strich mit der Hand
»
Dar
»Du meinst, ich habe E.T. vom Rumpf ges
»Die Kontraktionsf
Anawak runzelte die Stirn, »Anzeichen von Biolumineszenz?«
»M
»Weil ich den Eindruck hatte, dass dieses Ding kurz aufblitzte.«
»Das, was dich
»Es schoss heraus, als ich im Belag rumstocherte.«
»M
Stimmen n
»Es geht los«, sagte Anawak.
»Ja.« Oliviera sah ratlos drein. »Was sollen wir jetzt machen? Soll ich die Daten an Inglewood schicken? Ich f
»Ich setze mich mit Roberts in Verbindung.«
»Gut. St
Anawak betrachtete den reglosen Orcas und empfand Wut und Hilflosigkeit. Es war deprimierend. Erst waren die Tiere wochenlang ausgeblieben, und jetzt lag wieder eines tot am Strand.
»So ein verdammter Mist!«
Oliviera zuckte die Achseln. Mittlerweile hatten sich auch Fenwick und Ford in Bewegung gesetzt.
»Spar dir deinen Blues f
Die Autopsie dauerte
Unter den Zuschauern waren die Wissenschaftsjournalisten in der Minderheit. Daf
»Die Form ist die eines Fisches, aber nur, weil die Natur diesen Bauplan f
Er entfernte Teile der dicken Au
»Noch ein Unterschied: Fische, Amphibien und Reptilien sind Wechselwarme, also Kaltbl
»Zugleich kann der Blubber das Todesurteil f
»Dieser auch?«, fragte eine Journalistin.
»Nein. In den letzten Jahren hatten wir hier zunehmend Tiere, deren Immunsystem zusammengebrochen war. Sie starben an Infektionen. J-19 ist 22 Jahre alt geworden. Kein junges Tier mehr, aber im Durchschnitt bringen es gesunde Orcas auf 30 Jahre. Also ein Tod vor der Zeit, und nirgendwo sind Verletzungen eines Kampfes zu sehen. Ich tippe auf eine bakteriologische Infektion.«
Anawak trat einen Schritt vor.
»Wenn Sie wissen wollen, woher so was kommt, k
Die Gesichter der Leute wandten sich ihm zu. Er sah die Mischung aus Betroffenheit und Erregtheit in ihren Augen. Soeben hatte er ihnen eine Story geliefert. Er wusste, dass sie die Truppe jetzt im Griff hatten.
»Das Schlimme an diesen Giften ist, dass sie fettl
»Dr. Anawak.« Ein Journalist r
»Sie nehmen einen Teil der Giftstoffe in sich auf.«
»Mit t
»Auf lange Sicht — m
»Ist es dann nicht so, dass Unternehmen, die hier bedenkenlos Giftstoffe ins Meer leiten, etwa die Holzindustrie, indirekt auch daf
Ford warf ihm einen schnellen Blick zu. Anawak z
»Auf jeden Fall belastet es die menschliche Gesundheit, kontaminiertes Fleisch zu essen«, antwortete er ausweichend.
»Das bewusst kontaminiert wurde von der Industrie.«
»Wir suchen diesbez
»Verstehe.« Der Journalist notierte etwas. »Ich denke speziell an die Menschen in Ihrer Heimat, Dr ….«
»Meine Heimat ist hier«, sagte Anawak schroff.
Der Journalist sah ihn verst
»Das meine ich nicht«, sagte er. »Da, wo Sie herkommen …«
»In British Columbia wird nicht mehr sonderlich viel Walfleisch oder Robbenfleisch gegessen«, fiel ihm Anawak ins Wort. »Hingegen gibt es starke Vergiftungserscheinungen bei den Bewohnern am Polarkreis. In Grwo die Tiere vergiftet werden. Das Problem ist, dass sie wandern.«
»Glauben Sie, die Wale sind sich der Vergiftungen bewusst?«, fragte ein Student.
»Nein.«
»Aber Sie sprechen in Ihren Publikationen von einer gewissen Intelligenz. Wenn die Tiere begreifen w
»Menschen rauchen, bis man ihnen die Beine amputiert oder sie an Lungenkrebs sterben. Sie sind sich der Vergiftung durchaus bewusst und tun es trotzdem, und Menschen sind eindeutig intelligenter als Wale.«
»Wie k
Anawak seufzte. So freundlich wie m
Beinahe war Anawak froh, als er den leisen Summton seines Handys h
»Ah, Leon«, sagte Shoemaker. »Kannst du dich loseisen da, wo du gerade bist?«
»Vielleicht. Was gibt’s denn?«
»Er ist wieder da.«
Anawaks Wut stieg ins MaSeaguards schon wieder verzogen und zwei Bootsladungen veret. Dennoch hatte Greywolf f
Bei Davies waren sie die MWhale Watchers, aber am Ende stand immer ein Prozess, der einer ohnehin uninformierten
Inoffiziell h
Also hatten sie beschlossen, ihn zu ignorieren.
Vielleicht, dachte Anawak, w
Sein Blick suchte die MeeresoberflBlue Shark.
»Was machen die Typen?«, fragte er. »Werden sie handgreiflich?«
Es knackte im Funkger
»Nein«, sagte Stringers Stimme. »Sie machen Fotos, so wie letztes Mal, und sie beschimpfen uns.«
»Wie viele sind es?«
»Zwei Boote. Greywolf und noch jemand in dem einen, drei weitere im anderen. — Himmel! Jetzt fangen sie auch noch an zu singen.«
Ein rhythmisches Ger
»Sie trommeln«, rief Stringer. »Greywolf haut auf die Pauke, und die anderen singen. Indianerges
»Verhaltet euch ruhig, h
Weit vor ihm tauchten die hellen Flecken der Boote auf.
»Leon? Was ist dieser Arsch eigentlich f
»Jack ist ein Hochstapler«, sagte Anawak. »Er ist
»Nicht? Ich dachte …«
»Seine Mutter ist Halbindianerin. Das war’s. Willst du wissen, wie er wirklich hei
Eine Pause entstand, w
»Jack O’Bannon«, sagte Stringer gedehnt. »Das ist ja geil. Ich glaube, das werd ich ihm gleich mal …«
»Du wirst gar nichts. Siehst du mich kommen?«
»Ja.«
»Tu gar nichts. Warte einfach.«
Anawak legte das FunkgerBlue Shark und die Lady Wexham lagen inmitten einer weit auseinander gezogenen Gruppe von Buckelwalen. Hier und da waren abtauchende Fluken zu sehen und Wolken von Blas. Der weiLady Wexham schimmerte im Sonnenlicht. Zwei kleine, heruntergekommen aussehende Sportfischerboote, beide knallrot gestrichen, umkreisten die Blue Shark so dicht, dass es aussah, als wollten sie das Zodiac entern. Der Trommelschlag wurde lauter, monotoner Gesang mischte sich hinein.
Wenn Greywolf Anawaks Herannahen bemerkte, lieBlue Shark und bewarfen sie mit etwas Glitzerndem. Anawak kniff die Augen zusammen. Es waren Fische. Nein, Fischabfall. Die Leute duckten sich, einige warfen das Zeug zur
Er fuhr bis dicht heran und schrie: »H
Greywolf trommelte unerm
»Hallo, Leon. Nett, dich zu sehen.«
Es war der Skipper der Lady Wexham, die in etwa hundert Metern Entfernung dalag. Die Menschen auf dem Oberdeck lehnten am Gel
»Alles klar bei euch?«, erkundigte sich Anawak.
»Alles bestens. Was machen wir mit den Schei
»Wei
»Ich komme drauf zur
Die roten Motorboote der Seaguards hatten begonnen, die Blue Shark anzurempeln. Greywolf schwankte, als sein Boot gegen den Gummirumpf stie
»He, Leon. Leon!« Anawak sah jemanden zwischen den Passagieren der Blue Shark winken und erkannte, dass es Alicia Delaware war. Sie trug ihre blaue Brille und h
Er stutzte. Hatte sie ihm nicht vor wenigen Tagen damit in den Ohren gelegen, es sei ihr letzter Tag auf der Insel?
Unwichtig f
Er lenkte sein Boot um das von Greywolf, stellte es quer und klatschte in die H
Greywolf sang noch lauter. Ein monotones An— und Abschwellen, archaisch klingende Silben, jammervoll und zugleich aggressiv.
»Jack, verdammt nochmal!«
Pl
»Ja, bitte?«
»Sag deinen Leuten, sie sollen damit aufh
Greywolfs Z
»Was soll das Theater? Was bezweckst du?«
»Ich wollte es dir neulich im Aquarium erkl
»Ich hatte keine Zeit.«
»Und jetzt hab ich keine.«
Greywolfs Leute lachten und johlten. Anawak versuchte seine Wut im Zaum zu halten.
»Ich mache dir einen Vorschlag, Jack«, sagte er mDavies, und du erz
»Ihr sollt verschwinden. Das sollt ihr tun.«
»Wozu? Was machen wir denn?«
In unmittelbarer N
»Zieht euch zurBlue Shark hin
Was f
»Jack! Darf ich dich daran erinnern, dass wir das alles zum Schutz der Wale unternehmen? Wir betreiben Forschung! Whale Watching hat den Menschen einen neuen Blickwinkel er
»Du willst uns erz
»Jack, lass diesen Indianermist. Was — willst — du?«
Greywolf schwieg eine Weile. Seine Leute hatten aufgehBlue Shark zu fotografieren und zu bewerfen. Alle sahen zu ihm her
»Wir wollen an die
»Wo, um Himmels willen, hast du hier
»L
»Ach, Schei
Greywolf starrte ihn an, als habe ihn der Schlag getroffen. Dann spaltete ein breites Grinsen sein Gesicht. Er wies auf die Lady Wexham.
»Was glaubst du wohl, warum die Leute dr
»Sie filmen dich und deinen albernen Hokuspokus.«
»Gut«, lachte Greywolf. »Sehr gut.«
Mit einem Mal dLady Wexham waren Presseleute. Greywolf hatte sie eingeladen, dem Spektakel beizuwohnen.
Dieses verdammte Schwein!
Er legte sich eine treffende Bemerkung zurecht, als ihm auffiel, dass Greywolf immer noch mit ausgestreckter Hand zur Lady Wexham hin
Direkt vor dem Schiff hatte sich ein Buckelwal aus dem Wasser katapultiert. Ein ungeheurer Schub war notwendig fLady Wexham. Deutlich waren die LLady Wexham. Dann kippte der gewaltige K
Die Leute auf dem Oberdeck wichen zurLady Wexham verschwand hinter einer Wand aus Schaum. Darin erschien etwas Dunkles, Massiges. Ein zweiter Wal kam aus der Tiefe geschossen. Viel n
Mit solcher Wucht krachte der Wal gegen die Lady Wexham, dass der Dampfer heftig ins Schwanken geriet. Es krachte und splitterte. Das Tier tauchte ab. Auf dem Oberdeck gingen Menschen zu Boden. Rings um das Schiff sch
»Das ist die Rache«, schrie Greywolf mit
Die Lady Wexham maen Wal einschloss. Selbst dafLady Wexham sicherheitshalber konzipiert worden.
Nicht aber f
Anawak hLady Wexham nahm Fahrt auf, aber sie kam nicht weit. Wieder katapultierte sich ein Tier aus der See und krachte gegen die Seitenwand mit der Br
Anawaks Gedanken rasten. Wahrscheinlich war der Rumpf bereits an einigen Stellen gerissen. Er musste etwas tun. Vielleicht konnte er die Tiere irgendwie ablenken.
Seine Hand fuhr zum Gashebel.
Im selben Moment zerriss ein vielstimmiger Schrei die Luft. Aber er kam nicht von dem wei
Der Anblick hatte etwas Surreales. Direkt
Anawaks Blick wanderte an dem springenden Koloss entlang. Nie hatte er etwas zugleich so Schreckliches und Gro
»Oh mein Gott«, fl
Wie in Zeitlupe neigte sich der Leib des Wals. Sein Schatten legte sich auf das rote Fischerboot der UmweltschBlue Shark hinaus, wurde l…
Anawak drBlue Shark zuhielt. Vor seinen Augen begruben die neun Tonnen KBlue Shark. Gischt spritzte in gewaltigen FontBlue Shark auf ihrer Spitze, pirouettierte um die eigene Achse und kippte seitwbremste ab.
Ein unbeschreibliches Bild bot sich ihm. Vom Boot der UmweltschBlue Shark trieb kieloben in den Wellen. Menschen hingen im Wasser, wild paddelnd und schreiend, andere reglos. Ihre AnzLady Wexham mit deutlicher Schlagseite Fahrt aufnehmen, umkreist von R
Vorsichtig, um niemanden zu verletzen, steuerte Anawak das Zodiac zwischen die treibenden K
»Probleme«, sagte er atemlos. »Wahrscheinlich Tote.«
Alle Boote im Umkreis wBlue Shark gewesen, au
»Leon!«
Das war Stringer! Sie schwamm auf ihn zu. Anawak ergriff ihre H
Sie legten eine Zielstrebigkeit an den Tag, die Anawak nicht gefiel.
Dort trieb Alicia Delaware. Sie hielt den Kopf eines jungen Mannes Blue Shark und eigentlich schon zu voll. Hastig griffen sie zu, w
»Da schwimmt noch einer!«, rief Stringer. Ein menschlicher K
Der Kopf des Mannes fiel nach hinten, und sie sahen in blicklose Augen. Noch w
Stringer keuchte und lie
Rechts und links von ihnen durchschnitten die Schwerter der Orcas das Wasser. Es waren mindestens zehn, vielleicht mehr. Ein Schlag ersch
Ein Krachen ertLady Wexham in einer Wolke aus Gischt erbeben und kippen.
Sp
So sah er den herabsausenden Schwanz erst, als es zu sp
Die Fluke verpasste ihnen einen Schlag gegen die Seite. Im Allgemeinen reichte ein solcher Schlag nicht aus, um ein Schlauchboot aus der Bahn zu werfen, aber sie waren zu schnell, sie lagen zu schr
Anawak wurde hinausgeschleudert.
Er flog. Er wirbelte durch die Luft. Dann durch Gischt und gr
Eine
»Wo ist das Boot?«, schrie sie.
Wo war das Boot? Schwimmend w
Anawak schwamm auf sie zu. Sie sah ihn herannahen und streckte die Arme nach ihm aus.
»Bitte«, weinte sie. »Helfen Sie mir.«
»Ich helfe Ihnen«, rief Anawak. »Bleiben Sie ruhig.«
»Ich gehe unter. Ich ertrinke!«
»Sie ertrinken nicht.« Er hielt in langen Z
Die Frau schien ihn nicht zu h
»So helfen Sie mir doch! Bitte, oh mein Gott, lass mich nicht sterben! Ich will nicht sterben!«
»Haben Sie keine Angst, ich …«
Pl
Etwas streifte Anawaks Beine.
Namenlose Angst erfasste ihn. Er stemmte sich aus dem Wasser, warf einen Blick
Wie paralysiert starrte er auf die heranst
Greywolf beachtete ihn nicht weiter. Er steuerte das Sportboot n
»Da!«
Sie tauchte zwischen zwei Wellenk
Anawak versuchte Stringer zu erreichen.
»Die Frau zuerst«, rief sie.
Greywolf kam ihm zur Hilfe. Sie brachten die Frau in Sicherheit. Stringer versuchte sich w
Pl
»Leon?«
Sie streckte die H
Im blaugr
»Hau ab«, schrie sie. »Weg. Du Mistvieh!«
Anawak krallte die H
»Susan! Gib mir die andere Hand.«
Er hielt sie fest, entschlossen, nicht nachzugeben. Der Orca hatte Stringer um die Mitte gepackt. Er zerrte mit unglaublicher Kraft an ihr. Ein Heulen kam aus Stringers Kehle, erst dumpf und schmerzvoll, dann
Anawak starrte fassungslos ins Wasser. Aus der Tiefe stieg etwas Glitzerndes nach oben. Ein Schwall Luftblasen. Sie zerplatzten sch
Drum herum f
»Nein«, fl
Greywolf packte ihn an der Schulter und zog ihn zur
»Es ist niemand mehr da«, sagte er. »Wir hauen ab.« Anawak war wie betLady Wexham kaum noch Fahrt, w
»Wir mLady Wexham. Es rauschte und knisterte. Der Skipper der Lady meldete sich nicht. »Wir m…« »Ich sagte, vergiss es! Mit meinem Boot haben wir nicht die geringste Chance. Wir k
»Victoria?«, schrie Shoemaker ins Telefon. »Was zum Teufel tun die alle in Victoria? — Wieso angefordert? — Die haben ihre eigene K
Er h
Die Stimme im H
»Was ist los?«, wollte Anawak wissen. Er machte Shoemaker das Zeichen, leiser zur reden, und ging zu ihm hinDavies arbeiteten, trafen der Reihe nach ein. Mittlerweile waren die Frequenzen hoffnungslos — »Ha, junge Leute, zu bl—, verstummten allm
»Die K
»Was? Dort auch?«
»Scheint, als h
»Ich bekomme gerade was aus Ucluelet rein«, rief Davie zu ihnen her
»Wovon werden sie angegriffen?«
»Kein Empfang mehr. Sie sind weg.«
»Und die Lady Wexham?«
»Nichts. Tofino Air ist mit zwei Maschinen hochgegangen. Eben hatte ich kurz Verbindung.«
»Und?«, rief Shoemaker atemlos. »Sehen sie die Lady?«
»Sie sind gerade erst gestartet, Tom.«
»Und warum sind wir nicht mit an Bord?«
»Bl
»Verdammt, das sind unsere Boote! Warum sind wir nicht in diesen beschissenen Flugzeugen?« Shoemaker rannte wie von Sinnen hin und her. »Was ist mit der Lady Wexham?«
»Wir m
»Warten? Wir k
»Was soll das hei
»Na, drauDevilfish nehmen und nachsehen.«
»Bist du wahnsinnig?«, rief einer der Skipper. »Hast du nicht geh
»Es ist aber keine beschissene K
»Vielleicht kann sich die Lady Wexham ja aus eigener Kraft retten. Leon hat gesagt …«
»Vielleicht, vielleicht! Ich fahre!«
»Schluss!« Davie hob die H
»Du willst dein Boot nicht in Gefahr bringen«, bellte Shoemaker angriffslustig. »Wir werden abwarten, was die Piloten zu sagen haben. Danach entscheiden wir, was zu tun ist.« »Alleine schon diese Entscheidung ist falsch!«
Davie antwortete nicht. Er drehte an den Kn
Die Frau, die Stringer ihr Leben verdankte, lag wie ohnmBlue Shark gewesen war. Alicia Delaware k
»He, Leon!«, sagte Shoemaker. »Kommst du mit? Du wei
»Tom, du f
»Kein Einziger von euch Idioten sollte jemals wieder da rausfahren«, lie»Ich fahre.«
Anawak drehte sich um. Greywolf hatte die Station betreten. Er schob sich durch die wartenden Menschen und strich sich das lange Haar aus der Stirn. Nachdem er Anawak und die anderen abgeliefert hatte, war er in seinem Boot geblieben, um es auf Sch
»Wovon redest du?«, fragte Anawak. »Wohin f
»Raus zu eurem Schiff. Eure Leute holen. Ich habe keine Angst vor Walen. Sie tun mir nichts.«
Anawak sch
»Leon, kleiner Mann.« Greywolf fletschte die Z
»Aus was?«, zischte Shoemaker.
Greywolf sah den Gesch
»Du bl
Delaware blickte von dem schluchzenden Mann auf und erhob sich.
»Er ist kein bl
Shoemaker sah aus, als wolle er Greywolf an die Kehle springen. Anawak wusste sehr genau, dass sie dem Riesen zu Dank verpflichtet waren, er selber allen voran, aber Greywolf hatte sie in der Vergangenheit schon zu oft ge
»Jack«, sagte Anawak leise. »Wenn du jetzt rausfdich jemand aus dem Wasser fischen m
»Du willst die Leute da drau
»Ich will niemanden sterben lassen. — Nicht einmal dich.«
»Oh, du machst dir Sorgen um meine Wenigkeit. Ich k
»Die Devilfish?«
»Ja.«
Anawak verdrehte die Augen. »Ich kann unser Boot nicht einfach so weggeben. Am allerwenigsten an dich.«
»Dann kommst du eben mit.«
»Jack, ich …«
»Shoemaker, die kleine Ratte, kann
»Du hast sie wirklich nicht alle, Jack.«
Greywolf beugte sich zu ihm herab.
»He, Leon!«, zischte er. »Da drau
»Du h
»Es macht kaum Sinn, jetzt dareure Leute. Ich m
Anawak stie
Davie sah auf und winkte Anawak heran. »Was hLady ist gekentert. Sie liegt auf der Seite und l
Anawak Lady Wexham unternommen zu haben.
»Greywolf will mit«, sagte er leise.
»Jack und Tom in einem Boot? Ach du lieber Himmel! Ich dachte, wir wollten Probleme l
»Greywolf k welche l
Davie nickte d
»Du und Davie, ihr seid die Bosse. Aber ich wei
Die Devilfish war von gleicher GrBlue Shark, also schnell und wendig. Anawak hoffte, dass sie die Wale damit austricksen konnten. Immer noch hatten die Meeress
WBarrier Queen war nicht zu
Aber gleich eine arten
Waren die Tiere vor lauter Chemie verr
Tollwut war keine Erkl
Er betrachtete die glitzernde WasseroberflWhale Watcher wusste, auf welche Urgewalt er sich einlie
Aber es war unsinnig, sich vor der Natur zu
Ein Mensch musste bef
Jetzt erstmals packte ihn Angst hinauszufahren.
Wasserflugzeuge zogen Devilfish hinweg. Anawak stand mit Shoemaker im Steuerhaus. Der Geschn. Einige Seel
Jenseits der geschLady Wexham. Im ersten Augenblick f
»Was machen die denn hier?«, rief Shoemaker.
»Wahrscheinlich haben sie die Hilferufe gehMS Arktik. Aus Seattle. Kenne ich. Sie sind in den letzten Jahren mehrfach hier durchgekommen.«
»Leon. Da!«
Klein und schief, kaum auszumachen hinter den auf— und abschwellenden WellenkLady Wexham empor. Der grLady Wexham, um sich dann
»Du lieber Himmel«, st
Greywolf drehte sich zu ihnen um und machte Zeichen, langsamer zu fahren. Shoemaker drosselte die Geschwindigkeit. Ein grau gefurchter Buckel hob sich unmittelbar vor ihnen aus dem Wasser, zwei weitere folgten. Die Wale blieben einige Sekunden an der Oberfl
Anawak ahnte, dass sie sich unter Wasser n
»Und los!«, schrie Greywolf.
Shoemaker gab Vollgas. Die Devilfish stellte sich steil auf und raste davon. Hinter ihnen schossen massig und dunkel die Wale empor und stLady Wexham zu. Jetzt konnten sie auf Deck und Br
»Die werden wir gleich am Hals haben«, sagte Anawak.
»Orcas?« Shoemaker sah ihn mit aufgerissenen Augen an. Erstmals schien er zu begreifen, was hier drau
»K
Shoemaker wurde wei
Greywolf zeigte zu dem Kreuzfahrtschiff hin
TatsMS Arktik und kamen langsam n
»Sag ihnen, sie sollen Gas geben oder sich verpissen, Leon«, rief Greywolf. »Bei der Geschwindigkeit sind sie leichte Beute.«
Anawak nahm das Funkger»MS Arktik. Hier Devilfish. Sie m
Einige Sekunden blieb alles still. Die Devilfish hatte die Lady Wexham beinahe erreicht. Ihr Rumpf schlug auf die Wellenk
»Hier MS Arktik. Was kann passieren, Devilfish?«
»Achten Sie auf springende Wale. Die Tiere werden versuchen, Ihre Boote zu versenken.« »Wale? Wovon reden Sie?« »Das Beste wDevilfish zu, sondern schwammen weiter hinaus aufs offene Meer und geradewegs auf die MS Arktik zu.
»So eine Schei
»MS Arktik! Ziehen Sie Ihre Leute zur
Shoemaker drosselte die Maschine. Die Devilfish trieb nun unmittelbar vor der schrLady Wexham. Etwa ein Dutzend durchn den Sprossen der Reling, durchgesch
Tuckernd trieb die Devilfish zwischen Bren Moment konnte Anawak die ausgestreckten HDevilfish wieder ab. Ein Aufschrei der Entt
»Das wird schwierig«, stie
Anawak schaute sich nervLady Wexham verloren. Sie sammelten sich weiter drauMS Arktik, die unentschlossene Ausweichman
Sie mussten sich beeilen. Ewig konnten sie nicht darauf hoffen, dass die Tiere fernblieben, und derweil sank die Lady Wexham immer schneller. Greywolf duckte sich. Eine grDevilfish und trug sie wieder in die Henschen
»Auf meine Schultern«, schrie er. »Einer nach dem anderen. An mir festhalten, warten, bis das Boot hochkommt, springen!«
Die Menschen z
»Der N
Endlich kam Schwung in die Rettungsaktion. Einer nach dem anderen hangelte sich Devilfish. Anawak fragte sich, wie lange der Halbindianer noch die Kraft aufbringen wls sich das Material verformte. Knallend zersprangen eiserne Nbei. Auf der anderen Seite des Wracks erhob sich der Kopf eines Grauwals aus den Fluten. Greywolf lietgegen und hievten ihn ins Innere. Auch Greywolf langte nach der Bordwand, verfehlte sie und wurde von einer Woge davongetragen.