»MNereis, ein RNereis, allerdings in einer AusprNereis denken m
Sozusagen an Tyrannereis rex.«
»Klingt unheimlich.«
»Es klingt nach Bastard. Wir m
»Am Kontinentalhang gibt es Methanhydrate ohne Ende«, sagte Lund. Sie zupfte nachdenklich an ihrer Unterlippe. »Es w
»Warten wir’s ab.« Johanson r
Sverdrup sch
»Nein«, sagte er fr
»Er kocht phantastisch!«, sagte Lund.
Wahrscheinlich nicht nur das, dachte Johanson. Ein Jammer. Er w
»Und wie habt ihr euch kennen gelernt?«, fragte er, ohne dass es ihn sonderlich interessierte.
»Ich habe das Fiskehuset letztes Jahr
»Es war ungef
Eine halbe Stunde sp
B
Der Hubschrauber legte sich in die Kurve und drosch weiter nach S
Ohnehin wThorvaldson zu gehen, die seit einer guten Stunde vor Gullfaks lag.
Eine heftige Turbulenz lie
Kare Sverdrup war schon irgendwie ein Gl
Ob der Gl
Nach einer Weile ging der Helikopter runter und flog eine neuerliche Kurve. Das Meer kippte Johanson entgegen. Ein wei
Der Helikopter sank der Landeplattform
»Das war doch ganz angenehm«, sagte sie.
Jemand lachte. Die Ausstiegsluke wurde ge
»Gibt es eigentlich irgendwas, das so ein Ding umwerfen kann?«
»Es gibt nichts, was man nicht umwerfen kann. Komm. Schlag keine Wurzeln.« Lund packte ihn am Arm und zog ihn den anderen Passagieren des Helikopters hinterher, die jenseits der Landefl
»Tina«, rief er. »Sehnsucht nach
»Das ist Lars J
J
»Ich hatte Sehnsucht nach dir«, lachte Lund.
J
»Ihr habt euch einen ungem
»Ist viel los im Moment?«, fragte Johanson, w
J
»Nicht mehr als sonst. Warst du schon mal auf einer Plattform?« Wie die meisten Skandinavier ging auch J
»Ist was her. Wie viel holt ihr raus?«
»Immer weniger, f
Die F
Johanson spThorvaldson liegen?«, fragte er. »Andere Boje. Ihr krs hinpacken sollen.«
»Habt ihr viel
»Geht so. Letzte Woche haben wir ein paar hopsgenommen, die einem Schwarm bis unter die Plattform gefolgt waren. Kommt immer mal wieder vor. Auf Gullfaks A war’s neulich kritischer. Kleiner Tanker mit Maschinenschaden. Trieb drauf zu. Wir haben ein paar von unseren Leuten r
Was J
»Schlank bist du geworden«, meinte Lund, w
»Zu gut«, kicherte J
»Im Ernst?«
»Direktive von Statoil. Wei
Sie erreichten ein enges Treppenhaus und stiegen nach unten.
»So, Endstation. Ihr habt die Wahl. Nach links hei
»Ich w
»Danke«, fuhr ihm Lund dazwischen. »Das wird zu knapp.«
»Die Thorvaldson legt schon nicht ohne euch ab«, maulte J…«
»Ich will nicht auf den letzten Dr
J
»Was macht ihr denn auf der Thorvaldson?«, fragte er beil
»M
»Eine Plattform?«
»Ist nicht gesagt. Vielleicht auch ein SWOP.«
SWOP war die AbkSingle Well Offshore Production System. Ab einer Bohrtiefe von 350 Metern wurden solche SWOPs eingesetzt, riesigen
J
»Dann werd mir mal nicht seekrank, Kleines.«
Sie bestiegen das Boot. Es war gro
Johanson trat hinter den Steuermann. Er hatte einige MThorvaldson sehen. Das Heck des Forschungsschiffs war durch den charakteristischen Ausleger gekennzeichnet, mit dem Tauchboote und Forschungsgern.
Lund, die vor ihm kletterte, drehte sich zu ihm um. »Dein Koffer kommt mir vor, als wolltest du hier Ferien machen«, sagte sie mit ausdrucksloser Miene.
Johanson seufzte ergeben. »Ich dachte schon, es f
Jede gr
Anders als die Tiefsee hatten die Menschen den Schelf nahezu vollst
Vor Portugal und im Norden Spaniens erschien die Schelfregion auf ozeanographischen Karten als schmaler Streifen. Die Britischen Inseln und Skandinavien hingegen umgab er so gro
Dreihundert Millionen Jahre war es her, dass m
Jahrmillionen hatte der Schelf geruht.
Das
Aber er endete schneller als erwartet. Die Fischereiertr
Im Grunde war das Nordsee-
Als Johanson aus seiner Kabine trat, herrschte an Bord der Thorvaldson ruhige Routinestimmung. Das Schiff war nicht besonders groPolarstern hThorvaldson brauchte den Platz f weit draurmessen und kartiert, aber Eindrdachte an seinen Bordeaux und die kleine Sammlung franzl gestopft mit Technik. Auf der geschlossenen Oberseite stand der Name Victor. Im vorderen Bereich erkannte Johanson Kameras und einen zusammengeklappten Greifarm.
Lund strahlte ihn an. »Beeindruckt?«
Johanson ging einmal pflichtschuldigst um den Victor herum. »Ein gro
»Def
»Schon gut. Tats
»Vier Tonnen. He, Jean!«
Ein magerer Mann mit roten Haaren schaute hinter einer Kabeltrommel hervor. Lund winkte ihn heran.
»Jean-Jacques Alban ist Erster Offizier auf diesem schwimmenden Schrotthaufen«, stellte Lund den Rothaarigen vor. »HVictor wissen. Sei so gut und k
Sie entschwand im Laufschritt. Alban sah ihr mit einem Ausdruck am
»Ich schVictor zu erkl
»Kein Problem.« Alban grinste. »Tina wird sich eines Tages nochmal selber
»Ich habe meine Meinung dazu abgegeben. Warum bereiten Ihnen die Tiere so viel Kopfzerbrechen?«
Alban winkte ab.
»Wir machen uns eher Sorgen um die Beschaffenheit des Bodens hier am Hang. Die W
»Ich dachte, Sie lassen den Roboter wegen der W
»Hat Tina Ihnen das erz
»Tina sagte etwas von einem SWOP.«
Alban warf ihm einen Blick zu, als sei er nicht sicher, wie er darauf antworten solle.
»Eigentlich nicht. Die Unterwasserfabrik ist so gut wie unter Dach und Fach. Sollte sich was ge
Aha. Es w
Vielleicht war es besser, das Thema nicht zu vertiefen. Johanson fragte Alban weiter
»Es ist ein Victor 6000, ein Remotely Operated Vehicle, kurz ROV«, erkltatoil will sich nicht vorwerfen lassen, die Biodiversit
»Keine«, sagte Johanson ausweichend. »VorlVictor in die H
»Kommen Sie«, sagte Alban. Weiter mittschiffs waren fVictor eingerichtet. Wir haben ihn von der Polarstern ausgeliehen, weil er bei uns gerade noch draufpasst.«
»Was ist in den Containern?«
»Die Hydraulikeinheit f
Sie traten durch eine niedrige T
»Der da in der Mitte im Fahrstand, das ist der Pilot«, erklVictor arbeitet sensibel und pras Platz. Sie wird die Kameras bedienen und die Bilder speichern. — Sind wir so weit?«
»Ihr k
Nacheinander sprangen die restlichen Monitore an. Johanson erkannte Teile des Hecks und des Auslegers, Himmel und Meer. »Sie sehen jetzt, was Victor sieht«, erlen Farben.«
Die Kameraperspektiven verVictor sank weiter. Die Monitore zeigten eine blaugr
Der Container f
»Scheinwerfer an«, sagte der Koordinator.
Mit einem Mal erhellte sich der Raum um Victor. Es blieb diffus. Das Blaugr
Nach einer Weile wurde der Partikelschwarm dVictor, wenn er unten angekommen ist?«, fragte Johanson.
»Er entnimmt Wasser— und Sedimentproben, au
Etwas ZerklVictor sank entlang einer Steilwand abwVictor zog weiter an Schw
»Wir sind so weit«, sagte Lund. »680 Meter.«
»Okay.« Der Pilot beugte sich nach vorne. »Fliegen wir eine Kurve.«
Der Hang verschwand von den Bildschirmen. Eine Zeit lang sahen sie wieder freies Wasser, dann zeichnete sich in der blauschwarzen Tiefe pl
»Victor kann millimetergenau navigieren«, sagte Alban sichtlich stolz zu Johanson. »Sie k
»Danke, das besorgt mein Schneider. Wo genau ist er jetzt?«
»Direkt
»Auch Methanhydrat?«
Alban sah ihn nachdenklich an. »Ja, sicher. Warum fragen Sie?«
»Nur so. Und hier will Statoil die Fabrik installieren?«
»Es ist unsere Wunschposition. Sofern nichts dagegen spricht.«
»Zum Beispiel W
Alban zuckte die Achseln. Johanson merkte, dass der Franzose das Thema nicht mochte. Sie sahen zu, wie der Roboter die fremde Welt
»
»Was ist mit diesen riffeligen Strukturen?«, fragte Johanson. Der Boden hatte sich wieder ver
»So was bringen die Str
Sie starrten auf die Bildschirme. Etwas anderes war im Licht der Scheinwerfer aufgetaucht. Helle, gro
»Bakterienmatten«, bemerkte Johanson.
»Ja. Anzeichen von Methanhydrat.«
»Da«, sagte der Pilot.
Rissige, wei
Teile des Hydrats waren unter rosafarbenem Gewimmel verschwunden. Zuerst waren noch einzelne Leiber auszumachen. Dann wurde die Menge der sich windenden K
Einer der M
Trotzdem gefiel ihm nicht, was er sah. Die Bilder aus dem Mexikanischen Golf hatten
»Zickzackkurs«, sagte Lund. Das ROV begann, in einer Art ausladendem Slalom zu schwimmen. Das Bild verVictor war Victor in eine Kurve. Im Scheinwerferlicht wirbelten Partikel. Etwas Gro
»Was war das?«, rief Lund.
»Position zur
Das ROV flog eine Gegenkurve.
»Es ist weg.«
»Kreisbewegung!«
Victor stoppte und begann, sich um seine eigene Achse zu drehen. Nichts war zu sehen auanson an. Er sch
Das ROV hielt auf den Abhang zu. Nach wenigen Sekunden kam absch
»Sie sind
Johanson trat neben sie.
»Habt ihr eine
»Kannst du mir Victors augenblickliche Position zeigen?«
»Etwa hier.« Sie zeigte auf einen Bereich, der gro
»Gut. Steuert mal dorthin, schr
Lund gab dem Piloten Anweisungen. Die Scheinwerfer erfassten wieder Meeresboden, der frei von W
»H
Schon nach wenigen Metern bot sich ihnen das gleiche Bild wie zuvor. Schlauchf
»Klassisch«, sagte Johanson.
»Was meinst du?«
»Wenn eure Karte stimmt, sind genau hier gro
»Ist es auch klassisch, dass sie gleich zu Millionen anr
Er sch
»Na schVictor ab. Er soll einen Schwung von den Viechern einsacken und sich weiter die Gegend angucken — falls bei dem Gedr
Es war zehn Uhr durch, als es an Johansons Kammer klopfte. Er
»Meine Augen brennen«, sagte sie. »Alban hat f
Ihr Blick fiel auf die K
»Das h
Johanson hatte den Monitorraum vor einer halben Stunde verlassen, um alles vorzubereiten.
»Brie des Meaux, Taleggio, Munster, ein alter Ziegenk
»Du Wahnsinniger.«
»Willst du ein Glas?«
»Nat
»Ein Pauillac. Du musst mir nachsehen, dass ich ihn nicht dekantieren konnte, die Thorvaldson weist M
Lund nahm das Glas entgegen und trank es zur H
Johanson lie
Lund bediente sich am K
»Bei eurem ersten Besuch habt ihr nicht so viele gesehen?«
»Nein. Ich meine, mehr als genug f
Johanson l
»Du wei
»Na, jedenfalls, morgen frVictor hoch und bringt weitere Wesehen. Dieses helle Ding. Alban meint auch, es sei ein Fisch gewesen, aber wenn das stimmt, dann hatte er die Ausma
Au
»Das kann alles M
»Nein, nicht alles M
»Ein Fischschwarm kann auch zur
»Du hast J
Lund schaute auf. Sie f
»Warum? Hast du bef
»Vielleicht.«
Johanson sch
»Ihr werdet ihm ohnehin das Herz brechen. Es gibt keine Jobs mehr f
»H
»Du willst mir weismachen, dass sich euer Business nicht mehr lohnt?«
»Das Offshore-Gesch
AUV war eine weitere AbkAutonomous Underwater Vehicles funktionierten im Wesentlichen wie der Victor, waren jedoch nicht mehr auf die kogar eigene Entscheidungen treffen konnten. Mit Hilfe von AUVs r— oder sechstausend Metern Tiefe zu installieren und zu
»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, sagte Johanson, w
»Ich entschuldige mich nicht«, entgegnete Lund m
»Doch. Wir h
»Na und?«, versetzte sie giftig. Der sp
»Ja, aber was?«
»Wir d
»Schon gut.«
»Nat
»Dagegen sage ich ja gar nichts. Ich frage mich nur, ob ihr immer so genau wisst, was ihr da tut.«
»Was meinst du damit?«
»Ihr m
»Ja. Sicher.«
»Ihr plant den Durchsatz gewaltiger Mengen unter extremen Druckverh
»Wir finden es eben heraus.«
»So wie heute? Das bezweifle ich. Mir kommt es vor, als ob Oma im Urlaub Schnappsch
»Jetzt kommt das schon wieder«, st
»Habe ich etwa Unrecht?«
»Ich kann das Wort
»Nein. Ich bin nur daf
»Was denkst du, was wir hier tun?«
»Ich bin sicher, ihr wiederholt eure Fehler. Ende der Sechziger hattet ihr euren Goldrausch, und ihr habt die Nordsee zugebaut. Jetzt steht euch das Zeug im Weg herum. Ihr solltet
»Wenn wir so hastig sind, warum habe ich dir dann die verdammten W
»Du hast ja Recht. Ego te absolvo.«
Sie kaute auf ihrer Unterlippe. Johanson beschloss, das Thema zu wechseln: »Kare Sverdrup ist
Lund warf die Stirn in Falten. Dann entspannte sie sich und lachte. »Findest du?«
»Absolut.« Er breitete die H
Lund lie
»Das ist alles noch so frisch«, sagte sie leise.
Sie schwiegen eine Weile.
»Sehr verliebt?«, fragte Johanson in die Stille hinein.
»Wer? Er oder ich?«
»Du.«
»Hm.« Sie l
»Du glaubst?«
»Ich bin Forscherin. Ich muss es eben erst erforschen.«
Es war Mitternacht, als sie schlie
»Vor wenigen Wochen h
Johanson schob sie sanft hinaus auf den Flur.
»In meinem Alter kommt man auch dar
Sie trat nach drau
»Danke f
Das Leben besteht aus Kompromissen zwischen verpassten Gelegenheiten, dachte Johanson, als er die T
18. M
Vancouver und Vancouver Island, Kanada
Leon Anawak hielt den Atem an.
Komm schon, dachte er. Mach uns die Freude.
Es war das sechste Mal, dass der Beluga auf den Spiegel zuschwamm. Die kleine Gruppe Journalisten und Studenten, die sich im unterirdischen Beobachtungsraum des Vancouver Aquariums zusammengefunden hatte, verharrte in and
Anawak hatte den Beluga mit ungiftiger Tinte markiert. Ein farbiger Kreis zierte jetzt seinen Unterkiefer. Die Stelle war so gew
So wenig menschen
Im n
»Das war’s«, sagte Anawak leise.
»Und was hei
»Er wei
Sie stiegen aus dem Untergrund zur
Seine Beobachtungen wurden ausnahmslos best
»Gratuliere«, sagte er schlie
Die Studenten waren es, die Journalisten weniger.
»Macht nichts«, sagte Anawak. »Ich gebe Ihnen einen kurzen Abriss. Die Spiegel-Selbsterkennung datiert aus den Siebzigern. Jahrzehntelang beschr
Anawak erklwen sie da im Spiegel sahen. Sie inspizierten die Markierung, betasteten die Stelle mit den Fingern und rochen daran. Gallup fn.
»Gallup ging aber noch weiter«, erkl
Er machte eine Pause. Ihm war klar, dass er die Journalisten sp
»Jedenfalls«, fuhr er fort, »ist es bezeichnend, dass bis in die Neunziger fast ausschlie
»Erhielten die T
»Nein, und wir haben sie auch nicht f
Eine Studentin hob die Hand. »Sie wollen sagen …« Sie zErgebnisse wollen sagen, dass Delphine und Belugas
»So ist es.«
»Worin soll das begr
Anawak war verbl
»Doch, schon. Ich habe gesehen, dass ein Tier sein Spiegelbild registriert hat. Es wei
»Sie haben die Frage soeben selber beantwortet. Es wei Es hat ein Ich-Bewusstsein.«
»Das meine ich nicht.« Sie trat einen Schritt nach vorne. Anawak betrachtete sie unter gerunzelten Brauen. Sie hatte rotes Haar, eine kleine spitze Nase und leicht permanenter Identit
»Das habe ich auch nicht gesagt.«
»Doch. Sie haben Gallups These vertreten, dass bestimmte Tiere von sich selbst auf andere schlie
»Affen.«
»Was nebenbei gesagt umstritten ist. Jedenfalls haben Sie keinerlei Einschr
»Man muss in diesem Fall nichts einschr
»Einige Versuche lassen das vermuten, ja.«
»Worauf wollen Sie hinaus?«
Sie hob die Schultern und sah ihn aus runden Augen an.
»Na, ist das nicht offensichtlich? Sie ksehen, wie sich ein Beluga benimmt. Aber woher wollen Sie wissen, was er denkt? Ich kenne die Arbeit von Gallup. Er meint, bewiesen zu haben, dass sich ein Tier in ein anderes hineinversetzen kann. Das setzt voraus, dass Tiere
Anawak war sprachlos. Ausgerechnet damit wollte sie ihm kommen. Mit seinem eigenen Argument.
»Hatten Sie wirklich diesen Eindruck?«
»Sie haben gesagt, Wale k
»Warum h
»Delaware. Alicia Delaware.«
»Miss Delaware.« Anawak sammelte sich. »Ich sagte, Wale und Menschen keinander
»Wo ist der Unterschied?«
»Im Standpunkt. Wir wollen nicht beweisen, dass Wale den Menschen umso
»Ich glaube aber nicht, dass das Selbstbewusstsein eines Tiers mit dem des Menschen vergleichbar ist. Die Grundvoraussetzungen liegen einfach zu weit auseinander. Es f
»Falsch«, unterbrach sie Anawak. »Auch Menschen entwickeln ein st
»Ich wollte doch nur …«
»Sie wollten? Wissen Sie, wie es auf einen Beluga wirken wbezweifeln, dass Sie Ihr Spiegelbild erkennen k
Alicia Delaware err
»Natweil sie in einem anderen Lebensraum existieren, andere Bed
Er beantwortete noch einige Fragen und tat es so knapp wie m
Er ging in die Hocke und strich mit den Fingern durch das k
Was hatte diese Studentin gesagt? Er versuche, die Tiere zu vermenschlichen?
Der Vorwurf nagte an ihm. Anawak hielt sich zugute, Wissenschaft n
Ausgerechnet seinen eigenen Standpunkt hatte ihm diese hasenz
Anawak pl
Aber ebenso wenig existierte ein Beweis dafnicht konnte.
Der Beluga stie
Oh nein, dachte er. Nicht auch das noch!
»Na, Leon«, sagte der Mann, der zu ihm an den Beckenrand getreten war. »Wen maltr
Anawak richtete sich auf und musterte den Neuank
»Wer hat dich denn reingelassen, Jack? Der gro
Greywolf grinste noch breiter.
»Sondergenehmigung«, sagte er.
»Ach ja? Seit wann?«
»Seit wir die p
Anawak sah verwirrt auf die Uhr. Greywolf hatte Recht. Er hatte am Belugabecken die Zeit vergessen.
»Ich hoffe, es ist ein zuf
Greywolf spitzte die Lippen. »Nicht ganz.«
»Also wolltest du zu mir?« Anawak setzte sich langsam in Bewegung und zwang Greywolf, ihm zu folgen. Die ersten Besucher schlenderten durch die Anlage. »Was kann ich f
»Du wei
»Dieselbe alte Leier?«
»Schlie
»Vergiss es.«
»Komm schon, Leon, du bist doch einer von uns. Du kannst kein Interesse daran haben, dass ein Haufen reicher Arschl
»Habe ich auch nicht.«
»Die Leute hWhale Watching aussprichst, wird die Diskussion ein anderes Gewicht erhalten. Jemand wie du k
Anawak blieb stehen und sah Greywolf herausfordernd in die Augen.
»Ganz recht. Euch k
»Da!« Greywolf zeigte mit ausgestrecktem Arm zum Belugabecken. »Die haben es nGefangenen! Ihr sperrt sie ein oder hetzt sie, das ist Mord auf Raten. Jedes Mal, wenn ihr rausfahrt mit euren Booten, titten hinterher.
»Das ist etwas anderes. Die Indianer haben immer in Einklang mit der Natur gelebt. Sie haben aus den H
»Erspar’s mir.«
»Es ist aber so.«
»Soll ich dir sagen, was dein Problem ist, Jack? Genau genommen hast du zwei. Erstens, du h
Greywolf erbleichte. Anawak wusste, dass sein Gegen
»Warum erz
»Du bist Halbindianer«, sagte Anawak. Er blieb vor dem Becken der Seeotter stehen und sah zu, wie die dunklen K
Greywolf blinzelte in die Sonne.
»Ich kann dich nicht h
»Hugh!«
»Zum Teufel, wir sollten uns nicht streiten. Was will ich denn von dir? Nur ein bisschen Unterst
»Ich kann dich nicht unterst
»Schau, ich bin sogar so freundlich und komme, um unsere n
Anawak horchte auf. »Was habt ihr denn vor?«
»Tourist Watching.« Greywolf lachte schallend. Seine wei
»Und was soll das sein?«
»Na ja, wir kommen raus und fotografieren deine Touristen. Wir bestaunen sie. Wir fahren ganz dicht ran und versuchen sie anzupacken. Sie sollen sich eine Vorstellung davon machen, wie es ist, begafft und betatscht zu werden.«
»Das kann ich verbieten lassen.«
»Das kannst du n
Anawak starrte ihn an. Dann wandte er sich ab und ging weiter. »Es kommen ohnehin keine Wale«, sagte er.
»Weil ihr sie vertrieben habt.«
»Nichts haben wir.«
»Ach richtig, der Mensch ist niemals schuld. Es liegt an den bl
»Ein paar.«
»Euer Gesch
»Leck mich, Jack.«
»He, das ist mein letztes Angebot.«
»Wie beruhigend.«
»Verdammt nochmal! Leon! Dann leg wenigstens irgendwo ein gutes Wort f
»Wir wollen nicht dasselbe. Guten Tag, Jack.«
Anawak beschleunigte seinen Schritt. Am liebsten w
»Du stures Aas!«, rief er ihm hinterher.
Anawak gab keine Antwort. Zielstrebig passierte er das Delphinarium und hielt auf den Ausgang zu. »Leon, weidein Problem ist? Ich bin vielleicht kein richtiger Indianer, aber deines ist, dass du einer bist!«
»Ich bin kein Indianer«, murmelte Anawak.
»Ach, Verzeihung!«, schrie Greywolf, als h
»Arschloch«, zischte Anawak. Er kochte vor Wut. Erst diese renitente Ziege und dann Jack Greywolf. Es h
Wo du herkommst …
Was ma
Wo man dich braucht!
»Ich bin da, wo man mich braucht«, schnaubte Anawak.
Eine Frau ging an ihm vorbei und starrte ihn irritiert an. Anawak sah sich um. Er stand drau
Tags darauf war er fr
Rosa Wolken waren
Und Jack Greywolf.
Dessen Worte allerdings hallten in Anawak nach. Greywolf mochte ein ausgemachter Idiot sein, aber leider hatte er es wieder mal geschafft, den Finger in die Wunde zu legen.
Zwei kleine Kutter zogen vorbei. Anawak
Samantha Crowe hatte ihn danach gefragt. Seltsam, ihr h
Du denkst zu viel nach, Leon.
Anawak beschloss, Stringer schlafen zu lassen und auf eigene Faust loszufahren. Er ging in die Station und verstaute einen akkubetriebenen Laptop zusammen mit Kamera und Feldstecher, Rekorder, Hydrophon und KopfhBlue Shark. Gem
Ohne Passagiere und Zwischenstopps ging alles schneller. Nach knapp zwanzig Minuten steuerte er zwischen einer Gruppe winziger Inselchen hinaus aufs anthrazitsilbrige Meer. Weit auseinander gezogene Wogen rollten tr
Weiter drau
Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis er etwas zu sehen glaubte, aber die dunkle W
»Zeig dich«, fl
Angestrengt suchte er den Ozean ab. Minutenlang tat sich nichts. Dann hoben sich in einiger Entfernung nacheinander zwei flache Silhouetten aus dem Wasser. Ger
Buckelwale.
Er begann zu lachen. Er lachte vor Gl
Anawak klappte den Laptop auf und startete das Programm. Er hatte die Steckbriefe hunderter Wale gespeichert, die regelm
Er war beinahe sicher, in den beiden Walen dort drau
Nach einer Weile tauchten die schwarzen R
Rasch setzte er den Feldstecher an die Augen und versuchte, einen Blick auf die Unterseiten zu erhaschen, aber es gelang ihm nicht. Egal. Sie waren dort. Die erste Tugend eines Walbeobachters hie
Schon nach kurzer Zeit wurde seine Geduld belohnt, als nicht weit vom Boot pl
Er verga
Der Sch
Reglos wie ein Felsen stach der Kopf heraus.
Es war das beeindruckendste Willkommen, das Anawak je widerfahren war. Mehr als einmal hatte er die Tiere aus unmittelbarer N
Aber das hier war anders.
Fast kam es Anawak so vor, als beobachte nicht er den Wal, sondern der Wal ihn. Das Boot schien den Riesen nicht zu interessieren. Sein Auge, eingebettet in runzlige Lider wie das eines Elefanten, musterte ausschlie
Langsam, um das Tier nicht zu erschrecken, streckte er die Hand aus und strich
»Wo warst du denn die ganze Zeit?«, fragte er leise.
Ein kaum h
Er verga
Was wollten sie?
Allm
Vielleicht hatte er einen Fehler begangen. Wenn ja, war es das erste Mal in der Geschichte des Whale Watching, dass Buckelwale eine offensichtliche Aversion gegen Kameras an den Tag legten. Wie auf Kommando tauchten die beiden riesigen K
Er sah sich um.
Keine Wale.
Sto
Schlie
Nach einer Weile sah er weit drau
Auf halbem Wege nach Tofino stellte er sich vor, wie wohl Touristen auf das Schauspiel reagiert hDavies und seine dressierten Wale.
Sie w
Phantastisch!
W
Irgendwie ein bisschen zu phantastisch.
23. M
Trondheim, Norwegen
Sigur Johanson wurde aus dem Schlaf gerissen. Es schellte. Er tastete irrt
Was war los gewesen gestern Abend? Sie waren versackt, er und ein paar Kollegen. Studenten waren auch dabei gewesen. Dabei hatten sie nur zu Abend essen wollen im Havfruen, einem umgebauten Speicher nahe der Garnie Bybru, der alten StadtbrHavfruen gab es k nahen Trondheimfjord floss, und auch in ihre Kehlen war einiges geflossen. Jemand hatte angefangen, Witze zu erz
Das Problem dieses fr
Johanson seufzte.
Ich bin sechsundf
Es schellte weiter. Hartn
Als er endlich den H
»Johanson«, meldete er sich
»Mein Gott, brauchst du lange«, sagte Tina Lund.
Johanson verdrehte die Augen und sank in den Fernsehsessel. »Wie viel Uhr ist es?«
»Halb sieben. Warum?«
»Es ist Samstag.«
»Ich wei
»Ich bin auch nicht besonders gut drauf. Was willst du um diese nebenbei gesagt v
Lund kicherte.
»Ich wollte dich
»Ins Institut? Wozu, um alles in der Welt?«
»Ich dachte, es w
»War mir schon klar. Es sieht dir nicht
»Nein, du verstehst mich falsch. Ich wollte deine Meinung zu etwas h
»Zu was?«
»Nicht am Telefon. Kommst du?«
»Gib mir eine Stunde«, sagte Johanson und g
»Das w
»Zu Befehl«, murmelte Johanson.
Er schlich, immer noch von Schwindelanf
Er w
DrauGloshaugen hinaufsteuerte. An Wochenenden war die NTNU offiziell geschlossen, aber daran hielt sich so gut wie niemand. Genau genommen war es die beste Zeit, seine Post und E-Mails zu sichten und ungest
Johanson betrat die Poststelle, durchst
Marintek, das Marinetechnische Institut, war eng verwoben mit der NTNU, Sintef und dem Statoil-Forschungszentrum. Neben diversen Simulationstanks und Wellentunneln lag hier das gr
Tats
Lund sah ihn und brach ihre Unterhaltung ab. Sie kam zu ihm her
»Warum hast du nicht einen der K
»Wir sind hier nicht auf dem Weiher«, erwiderte sie. »Das muss alles koordiniert sein. Wenn ich da durchrausche, verlieren hunderte
Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Du kratzt.«
»Alle M
»So gut es eben geht. Eintausend Meter Meerestiefe k
»Das reicht doch f
»Trotzdem lassen wir den Rechner unabh
»Shell peilt eine Fabrik in zweitausend Metern Tiefe an.
Stand gestern in der Zeitung. Ihr bekommt Konkurrenz.«
»Ich wei
Drau
Sie sch
»Das wei
»… und sie k
»Aber jede Menge Stationen sind auf dem Schelf verankert!«
»Ja, bei geringer Wassertiefe. Weiter unten herrschen ganz andere Wellen— und Str
Sie erstiegen eine Treppe.
»Ich dachte, wir gehen fr
»Tun wir auch, aber vorher wollte ich dir etwas zeigen.«
Lund stie
»Was f
Lund trat zu einem Arbeitstisch. Sie zog zwei Resopalst
»Die Aufnahmen, die Victor gemacht hat«, sagte er. »Das Ding am Hang.«
»Das Ding, das mir keine Ruhe gelassen hat«, nickte Lund. »Wisst ihr inzwischen, was es ist?« »Nein. Dafnicht ist. Keine Qualle, kein Fischschwarm. Wir haben die Sequenz durch tausend Filter gejagt. Das ist das Beste, was wir rausholen konnten.« Sie vergr
»Ohne Licht h
Er stockte. Lund wirkte hochbefriedigt. Ihre Finger tanzten
»Wenn du ein lumineszierendes Objekt bestrahlst, siehst du von seinem Eigenleuchten nichts mehr. Und die Scheinwerfer des Victor
Die F
Johanson starrte auf den Bildschirm. Das Blau war mehr zu ahnen als zu sehen. Dem unge
Er rieb sich den Bart. »Was sch
»Schwer zu sagen. So schnell, wie es verschwunden ist, wird es wohl am Rande des Lichthorizonts geschwommen sein. Einige Meter entfernt. Trotzdem nimmt seine Oberfl
»Der Teil, den wir sehen, wird um die zehn bis zw
»Den wir sehen!« Sie machte eine Pause. »Das Licht in den Randbereichen deutet darauf hin, dass wir das meiste wahrscheinlich nicht gesehen haben.«
Johanson kam eine Idee. »Es k
»Und wie erkl
»Die hellen Linien? Zufall. Wir glauben, dass es ein Muster ist. Wir haben auch gedacht, die Marskan
»Ich glaube nicht, dass es Plankton ist.«
»So genau kann man das nicht sehen.«
»Doch, kann man. Schau dir das mal an.«
Lund rief die folgenden Bilder auf. Das Objekt zog sich darauf mehr und mehr ins Dunkle zur
»Es hat das Licht ausgemacht«, sagte Johanson verbl
Er
Eine Schlussfolgerung dr
»Architheutis«, sagte er.
»Riesenkalmare.« Lund nickte. »Der Gedanke kommt einem zwangsl
»Es w
Aber das stimmte nicht ganz. Lange Zeit waren Geschichten um Architheutis als Seemannsgarn verschrien gewesen. Dann hatten angesp— beinahe erbracht, weil Kalmarfleisch wie Gummi war. Je mehr man daran zog, desto lRiesenkalmare verwandeln wArchitheutis hauste in der Tiefsee, und ob er leuchtete, war mehr als fraglich.
Johanson furchte die Stirn. Dann sch
»Nein.«
»Was nein?«
»Es spricht zu vieles dagegen. Das ist einfach nicht die Gegend f