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Der Schwarm

ModernLib.Net / Íàó÷íàÿ ôàíòàñòèêà / Schaetzing Frank / Der Schwarm - ×òåíèå (ñòð. 15)
Àâòîð: Schaetzing Frank
Æàíðû: Íàó÷íàÿ ôàíòàñòèêà,
Òðèëëåðû

 

 


»Nie geh

»Wollen Sie abstreiten, dass die Navy seit Jahren versucht, die Gehirnstr

»So ein Quatsch!«

»Was aber bislang nicht klappte. Jedenfalls nicht wie gew

»Kurzweil?«

»Eine der Koryph

»Entschuldigung«, sagte Vanderbilt. »Ich habe keine Ahnung, wovon hier die Rede ist.«

»Nicht?«, schmunzelte Li. »Ich dachte immer, die CIA h

Vanderbilt schnaubte und sah sich nach allen Seiten um. »Wovon redet der? Ich wei

»Der Neuronencomputer ist ein Modell zur kompletten Rekonstruktion eines Hirns«, sagte Oliviera. »Sehen Sie, unser Gehirn setzt sich aus Milliarden von Nervenzellen zusammen. Jede Zelle ist mit unz

»Man kennt die Stellen, und die Navy wei

»Uff«, sagte Vanderbilt.

»Wenn man erst mal die komplette Information hat«, fuhr Oliviera fort, »lie

Li hob die Hand. »Ich kann Ihnen versichern, dass MKO noch nicht so weit ist«, sagte sie. »Kurzweils Neuronencomputer bleibt vorerst eine Vision.«

»Jude«, fl

»MKO gr

»Der Neuronencomputer bedeutet in der Praxis die vollkommene Kontrolle wird zu diesem Tier. Sie wird Teil seines Hirns. Zellen der Substanz …«

»Oder sie ersetzen es«, schloss Oliviera. »Leon hat Recht. Ein solcher Organismus entspringt keinem menschlichen Labor.«

Johanson h

»Eines verstehe ich noch nicht, Dr. Johanson. Wie erkl

Johanson sah Vanderbilt und Rubin beif

»Das ist nicht schwer«, sagte er. »Wenn wir einen Fisch sezieren, geschieht das in unserer Welt, nicht in seiner. Warum sollten diese Wesen ihr Wissen nicht in ihrer Welt erlangen? Jedes Jahr ertrinken eine Menge Menschen, und falls man weitere Exemplare braucht, holt man sich eben welche. — Andererseits haben Sie Recht: Wie viel wissen die wirklich

»Bei den Krabben scheint man dazugelernt zu haben«, meinte Oliviera. »Sie bleiben stabil.«

»Na ja.« Rubin sch

»Warum auch nicht?«, erwiderte Johanson. »Ihre Aufgabe ist erfbek nicht besiedeln. — Wohin Sie auch schauen in diesem Krieg, Menschen wMenschen am Werk. Hier wird experimentiert, um herauszufinden, wo unsere Schwachstellen sind. Und vor allem wird abgelenkt.«

»Abgelenkt?«, echote Peak.

»Ja. Der Feind macht viele Fronten gleichzeitig auf. Einige bescheren uns Alptr

»Und was soll das sein?«, fragte Vanderbilt gelangweilt.

»Die Vernichtung der Menschheit.«

»Wie bitte?«

»Liegt das nicht auf der Hand? Die haben beschlossen, mit uns in gleicher Weise zu verfahren, wie der Mensch mit Sch

»Jetzt reicht’s aber!«

»… bevor wir das Leben in den Meeren ausrotten.«

Der CIA-Mann wuchtete sich hoch und richtete einen zitternden Zeigefinger auf Johanson. »Das ist der grAbyss unten im Meer und drohen uns mit dem Finger, weil wir unartig waren?«

»Abyss?« Johanson

»Das war genauso ein Bl

»Nein. In Abyss lassen sich Wesen aus dem All in unseren Meeren nieder. Der Film verkauft sie als bessere Menschen. Sie haben eine moralische Botschaft. Vor allen Dingen verbannen sie uns nicht vom Gipfel der irdischen Evolution, wie es eine intelligente Rasse tun whier auf diesem Planeten entwickelt hat, parallel zu uns.«

»Doktor!« Vanderbilt zog ein Taschentuch hervor und wischte sich den Schwei

»Niemand hat Vorteile davon«, sagte jemand.

Vanderbilt drehte sich schwerf

»Sie irren, Vanderbilt.« Bohrmann hatte sich erhoben. »Bis gestern Nacht hat Kiel Szenarien entwickelt, was geschehen wird, wenn weitere Kontinentalabh

»Ich wei

»Nein.« Bohrmann sch

»Woher zum Teufel wollen Sie wissen, was vor 55 Millionen Jahren geschah?«

»Wir haben es ausgerechnet. Und jetzt haben wir es wieder ausgerechnet.

Pl

»Und dagegen«, sagte Johanson leise, w

»Wie lange kann es dauern, bis sich die Atmosph

Bohrmann runzelte die Stirn. »Ich sch

»Wie beruhigend«, knurrte Vanderbilt.

»Nein, keineswegs«, sagte Johanson. »Wenn diese Wesen ihren Feldzug darauf gr

Bohrmann starrte ihn an.

»Sie haben was?«

»Er ist bereits gestoppt«, lie

Vielleicht schon in f

»Augenblick mal«, rief Peak. »Das Methan w

Weaver sah ihn an.

»Ich w

Hatte es zu Beginn den Anschein gehabt, als stehe Vanderbilt allein da mit seiner rigorosen Ablehnung, wandelte sich das Bild in der darauf folgenden Stunde. Das Gremium spaltete sich in zwei Lager, die erbittert aufeinander losgingen. Alles wurde wieder aufgerollt. Die ersten Anomalien. Die Anfd dass eine parallele Intelligenz dem Menschen seine Vorherrschaft streitig macht! Niemand sprach es offen aus. Aber Anawak, geschult im Disput chst z

Es war verbl

Ausgerechnet diese Leute, berufsm

Als Erster desertierte Peak aus Vanderbilts kleiner Truppe. Dann folgten Frost, Shankar und Roche.

Schlie

Sie gingen nach drau

»Sie hatten die wenigsten Probleme mit Johansons Theorie«, stellte sie fest. »Wie kommt’s?«

Anawak sah sie an und l

»Gerne. Mit Milch.«

Er goss zwei Tassen voll und reichte ihr die eine. Weaver war nur unwesentlich kleiner als er. Pl

»Ja«, sagte er. »Die Theorie ist durchdacht.«

»Nur darum? Oder weil Sie sowieso an tierische Intelligenz glauben?« »Das tue ich nicht. Ich glaube an Intelligenz im Allgemeinen, aber auch, dass Tiere Tiere und Menschen Menschen sind. Wenn wir nachweisen k»Ein Mensch ist intelligent. Viele Menschen sind eine dumpfe Horde.« Das gefiel ihm. »Sehen Sie?«, sagte er. »Genau das k…«

»Dr. Anawak?« Ein Mann kam mit schnellen Schritten auf ihn zu. Er geh

»Ja.«

»Sie werden am Telefon verlangt.«

Anawak runzelte die Brauen. Im Chateau war keiner von ihnen direkt erreichbar. Aber es gab eine Nummer, unter der Angeh

Shoemaker hatte die Nummer. Wer noch?

»In der Halle«, sagte der Mann. »Oder m

Er folgte dem Sicherheitsbeamten durch die Halle. In einem der Seitenschiffe war eine Reihe provisorischer Telefonkabinen errichtet worden.

»Gleich die erste«, sagte der Mann. »Ich lasse den Anruf durchstellen. Es wird klingeln. Heben Sie einfach ab, dann sind Sie mit Tofino verbunden.«

Tofino? Also Shoemaker.

Anawak wartete. Es klingelte. Er nahm den H

»Ah, Leon«, erklang Shoemakers Stimme. »Tut mir wirklich Leid. Ich wei

»Macht nichts, Tom. War ein sch

»Oh ja. Und … das hier ist auch wichtig. Es ist …

Pl

»Leon, dein Vater ist gestorben.«

Er stand wie gel

»Leon?«

»Alles okay, ich …«

Alles okay. Wie immer. Alles okay. Alles okay.

Was sollte er tun?

Nichts war okay!


Li

»Au

Der Pr

»Nein«, sagte Li zum wiederholten Male. »Keine Au

Die Offutt Airforce Base und das Chateau waren zusammengeschaltet. Au

Im Chateau hatten sich Li, Vanderbilt und Peak versammelt. Li wusste, dass die in Offutt es hassten, dort herumsitzen zu m

»Bringen Sie Ihre Leute in Sicherheit«, hatte er dem Mann befohlen.

»Das ist eine Krise, die von jemandem gesteuert wird«, war die Antwort gewesen. »Eine terroristische Krise. Die Leute im Global Response Center m

»Es sind biologische Killer, die New York angreifen«, hatte der CIA-Direktor erwidert. »Schauen Sie, was dort los ist. In Washington wird es nicht anders sein.«

»Das Global Response Center wurde nicht ins Leben gerufen, um in einer solchen Situation das Weite zu suchen.«

»Gut, aber Ihre Leute k

»Dann sterben sie eben.«

Auch der Verteidigungsminister h

Dabei war die Offutt Airforce Base wie ein zweiter Regierungssitz ausgestattet. Aber sie hatten dorthin fliehen m Darin lag das Problem. Und darum, sch

»Was halten Sie davon?«, fragte der Pr

»Was ich pers

»Sie wollen das ernst nehmen?«, fragte Vanderbilt entgeistert. »Aliens? Gr

»Keine Au

»Wir werden ein ganz anderes Problem bekommen«, bemerkte die Au

»Was? Nichts!« Der CIA-Direktor sch

»Das haben wir ohnehin.«

»Trotzdem. Die Medien wwollen. Die Existenz einer solchen Rasse w

»Das ist ein vorwiegend religi

»Es gibt keine Politik mehr«, sagte Peak. »Nichts, was man losgel

Der Pr

»Gott sitzt nicht in Ihrem Kabinett, Sir, wenn ich das anmerken darf«, sagte Vanderbilt. »Er ist auch nicht auf unserer Seite.«

»Das ist kein guter Standpunkt, Jack«, sagte der Pr

»Ich habe aufgeh

»Jack«, sagte der CIA-Direktor warnend.

»… aber ich bin bereit einzugestehen, dass ich es bin. Trotzdem werde ich erst einlenken, wenn ich Beweise sehe. Wenn ich mit diesen Knilchen gesprochen habe, diesem Gez

Li legte ihm die Hand auf den Unterarm.

»Jack, warum sollten Menschen einen solchen Weg w

»Um Leute wie Sie glauben zu machen, E. T. h

»Niemand hier ist naiv«, sagte der Sicherheitsberater Vorschlag, Jack?«

Vanderbilt verschr

»Ich habe da einen Vorschlag herausgeh

»N

»Mit den Knilchen zu reden. Kontakt aufzunehmen.«

Der Pr

»Nein, absolut nicht«, murmelte Vanderbilt. »Er hat es zu den Amerikanern gesagt.«

»Vielleicht ist dies der Kampf gegen das B

»Vielleicht«, griff Li den Gedanken auf, »wird, wer diese Schlacht gewinnt, die Welt gewinnen.«

Peak sah sie von der Seite her an und schwieg.

»Wir sollten Johansons Theorie offen mit den Regierungen der NATO-Staaten und der EU er

»Und ihnen zugleich klar machen, dass sie kaum in der Lage sein werden, eine solche Operation durchzuf

»Greifen Ihre Gegenma

»

»Und die Sonarattacken?«

»Wir setzen sie fort, aber sie versprechen keinen wirklichen Erfolg. Es funktioniert nur, wenn wir die Tiere t

»Da Sie von Planung sprechen, Jude«, sagte der Verteidigungsminister. »Erkennen Sie eine Strategie hinter alldem?«

»Ich denke schon. F

Eine Weile herrschte beklommenes Schweigen.

»Aber wird die Erde dann nicht auch unbewohnbar f

»An der Oberfl

»Eine derartige Vernichtungsschlacht, das ist …« Der Minister f

»Es sind keine Menschen«, sagte Li geduldig.

»Aber wie k

»Indem wir herausfinden, wer sie sind«, sagte Vanderbilt.

Li wandte ihm den Kopf zu. »H

»Mein Standpunkt bleibt derselbe«, sagte Vanderbilt gleichm

»Was kann man gegen sie tun«, f

»Das B

»Reden wir mit ihnen«, sagte Li.

»Kontaktaufnahme?«

»Man kann auch mit dem Teufel verhandeln. Ich sehe augenblicklich keinen anderen Weg. Johanson vertritt die These, dass sie uns auf Trab halten, um uns daran zu hindern, L

»Gegen Tiefseewesen?« Der Minister f

»Sind wir eigentlich alle der Ansicht, dass an der Theorie was dran ist?«, fragte der CIA-Direktor in die Runde. »Ich meine, wir reden dar

»Es gibt nur eine gWie intelligent diese Lebensform im Meer ist, steht auf einem anderen Blatt. Ob sie das Recht hat, diesen Planeten ebenso zu beanspruchen wie wir, darf zutiefst bezweifelt werden. Die Schnicht vor. Die Erde ist die Welt der Menschen, sie wurde f— Aber dass eine fremdartige Lebensform f

»Nochmal«, wollte die Au

»Erfinden Sie Antworten. Daf

»

Li l

»Yrr?«

»Y und zwei r. Es ist ein zuf

»Albern.«

»Er meint, der Name sei so gut wie jeder andere, und da gebe ich ihm Recht. Ich finde, wir sollten sie Yrr nennen.«

»Gut, Li.« Der Pr

»Mit Gottes Hilfe«, sagte Li.

»Amen«, nuschelte Vanderbilt.


Weaver

Zu den Vorz

Weaver hatte eine halbe Stunde lang im Pool ihre Bahnen gezogen. Mittlerweile war es nach eins. Barfu

Sie z

Seit der abgebrochenen Unterhaltung vom Vormittag hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Vielleicht wollte er ungest

Anawak sah nicht eben gl

W

»Hi.«

Anawak drehte den Kopf. Sein Blick war vollkommen leer.

Unwillk

»Hi«, sagte Anawak. Sein Blick flackerte. Erst jetzt schien er sie richtig wahrzunehmen.

Sie l

»Was …

»Ja. Tut mir Leid.«

»Nein, muss es nicht«, sagte sie eilig. »Ich meine, ich wollte nicht st

Irgendetwas stimmte nicht. Am besten, sie machte sich schleunigst wieder davon.

Anawak schien vollst

»Lust, was zu trinken?«, fragte er.

»St

»Nein,

»Gut, dann … Ich hei

Anawak winkte den Barmann heran und gab die Bestellung auf. Sie trat n

Im Allgemeinen hatte sie keine Probleme damit, halb nackt herumzulaufen, aber pl

Sie sollte austrinken und schnell wieder verschwinden.

»Und wie geht’s dir?«, fragte sie, w

Anawak legte die Stirn in Falten. »Ich wei

»Du wei

»Nein.« Er griff nach einer Erdnuss, legte sie vor sich hin und schnippte sie weg. »Mein Vater ist gestorben.«

Ach du Schei

Sie hatte es gewusst. Sie h

»Woran?«, fragte sie vorsichtig.

»Keine Ahnung.«

»Die

»Ich weiwill.«

Er schwieg eine Weile. Dann sagte er: »Ich bin heute Nachmittag durch die Wwo du hingeh…«

»Klingt komisch.« Sie dachte dar

»Nein, gar nicht! Du hast Recht. Dir geht’s erst besser, wenn du gekotzt hast. Genau so f

Sie fuhr mit dem Finger gar kein Verh

»Tats

Anawak zuckte die Achseln.

»Und du?«, fragte er. »Was machen deine Eltern?«

»Sie sind tot.«

»Das … oh. Das tut mir Leid.«

»Schon in Ordnung. Ist ja nichts dabei. Ich meine, Menschen sterben, auch Eltern. Meine sind gestorben, als ich zehn war. Tauchunfall vor Australien. Ich war im Hotel, als es passierte. Starke Bodenstr

»Hat man sie gefunden?«, fragte Anawak leise.

»Nein.«

»Und du? Wie bist du damit zurechtgekommen?«

»Eine Zeit lang war es ziemlich hart. Ich hatte eine wunderbare Kindheit, wei

»Ja.« Er l

Es war ein trauriges, hilfloses L

»Wof

Danach sa

Sie lieWie hart es gewesen war, hatte sie Anawak nicht erzdigen Ausreirweis, eine schlampig durchgef

Tats

Aber man ertrank nicht so einfach.

Sie hatte in der Lichtlosigkeit des Kanals gehangen, mit angehaltenem Atem, und ihre Herzschl

Sie war nach oben geschossen und aufgetaucht aus dem Alptraum, der mit ihrem zehnten Lebensjahr begonnen hatte und mit ihrem sechzehnten endete, unmittelbar neben einem Kutter. Man brachte sie mit einer schweren Unterk

Nach einer Woche gelangen ihr zwanzig. Mit aller Macht versuchte sie zurDeepbluesea, schrieb fScience und National Geographie, erhielt Kolumnen in populMIR reiste sie zur Titanic, die Alvin brachte sie zu den hydrothermalen Schloten des Atlantischen TiefseerPolarstern zum

Bis auf das Alleinsein. Gelegentlich.

Sie sah sich im Spiegel der Bar stehen, nass, in Frottee geh

Schnell st


14. Mai

Anawak

Das Motorenger

Nachdem er sich endlich zu der Reise durchgerungen hatte, war Anawak von Schwierigkeiten ausgegangen. Er hatte gedacht, Li w

»Wenn ein Elternteil stirbt oder ein Kind, muss man zu seiner Familie. Sie w

Jetzt, als Anawak im Flugzeug sa

Und er? Besa

Absurd. Jemand, der m

Sein Sitznachbar, ein Klimaforscher aus Massachusetts, begann leise zu schnarchen. Anawak stellte die Lehne seines Sitzes ein St

Von da an war alles glatt verlaufen. Er hatte in der N

Seit einen point of no return. Streng genommen war Montreal dieser Punkt gewesen, aber symbolisch war es die Hudson Strait. Jenseits der Wasserstra

Anawak war unterwegs in das Land seiner Geburt, in seine Heimat am Saum des Polarkreises, nach Nunavut.

Er sah weiter hinaus und versuchte, jedes Denken auszuschalten. Nach einer weiteren halben Stunde

Die Boeing setzte auf und rollte langsam aus.

Anawak musste nicht lange auf die GepWo immer Menschen aus der Arktis am besonderem Anlass zusammenkommen, finden Trommeltanz und Throat Singing statt. Dann trat er zum Abfertigungsschalter der First Air und gab seinen Rucksack nach Cape Dorset auf. Die Frau, die das Gep

»Vielleicht haben Sie ja noch was in der Stadt zu erledigen«, sagte sie freundlich.

Anawak z

Sie sah ihn einigerma

»Iqaluit hat einiges zu bieten. Sie sollten sich die Zeit nehmen. Gehen Sie ins Nunatta-Sunaqutangit-Museum, das schaffen Sie locker. Es gibt dort eine sch

»Oh ja … nat

»Oder ins Unikkaarvik-Besucherzentrum. Und machen Sie einen Abstecher zur anglikanischen Kirche. Sie sieht aus wie ein Iglu, die einzige Kirche der Welt, die aussieht wie ein Iglu!«

Anawak betrachtete die Frau. Sie war eine Einheimische, klein, mit schwarzem Pony und Pferdeschwanz. Ihre Augen blitzten, als sich ihr L

»Ich h

»Nein.« Einen Moment lang f

»Oh, ich liebe Vancouver!«, rief sie.

Anawak sah sich um. Er f

»Sie waren schon mal dort?«

»Nein, ich war noch nie so weit. Aber im Internet gibt es Bilder und jede Menge Informationen. Eine sch

Er l

»Oh, so klein sind wir allerdings auch nicht mehr. Iqaluit hat immerhin schon 6000 Einwohner. Und wir arbeiten dran. In wenigen Jahren werden wir so gro

Ein Ehepaar war hinter ihm aufgetaucht. Er war doch nicht allein auf seinem Weiterflug. Rasch verabschiedete er sich und ging nach drau

Iqaluit.

Seine letzte Erinnerung lag so lange zur

Je weiter Anawak voranschritt, desto st

Er fragte sich, was hier geschehen war. Das war nicht das depressive Iqaluit aus den Siebzigern. Menschen gr

Der Trommelt

Unsinn! Wann w

Er ging zur

Die junge Frau vom Schalter bat sie, ihr zu folgen. Sie traten durch einen Nebenausgang des Flughafens aufs Rollfeld, wo eine kleine zweimotorige Propellermaschine vom Typ Piper wartete. Anawak stieg zusammen mit dem Ehepaar

Dort waren sie manchmal gewesen.

So vieles kam zur

Er wollte nicht dorthin zur

Das Land wurde flacher, endete. Zwanzig Minuten lang f

Sie setzten auf.

Anawak f

Cape Dorset: das New York des Nordens, wie es mit seinen knapp 1200 Einwohnern halb bewundernd, halb scherzhaft genannt wurde, eines der ausgewiesenen Zentren f

Jetzt war es so.

Damals war alles anders gewesen.

Cape Dorset: Kinngait in der Sprache der Inuit, Hohe Berge, gelegen in der weiteren Umgebung von Sikuswo kein Eis auf dem Meer entsteht, weil selbst in den strengsten Wintern milde Strundert, Resten der uralten Thule-Kultur, legendenumwobenen Grder, was ihn fortgetrieben hatte aus dem Land, das damals noch nicht Nunavut gehei

Er nahm seinen Rucksack in Empfang und kletterte aus der Piper.

Sofort stgood bye. Auch zu Anawak hatte niemand ein Wort des Abschieds gesagt vor 19 Jahren, nicht einmal der Mann, der pl— Ijitsiaq Akesuk war sichtlich gealtert, und er trug einen dauf Englisch: »Leon. Mein Junge. Was f

Anawak lie

»Wie soll es gehen bei allem, was passiert? Hattest du einen angenehmen Flug? Du musst ja eine Ewigkeit unterwegs gewesen sein, ich wei

»Ich musste ein paar Mal umsteigen.«

»Toronto? Montreal?« Akesuk lie

»Nein. Ahm, Onkel Iji …«

»Iji, nur Iji, lass den bl

»Ich habe mich im Hotel eingebucht.«

Akesuk wich ein St

»In der Polar Lodge.«

Der alte Mann wirkte eine Sekunde lang entt

»Ich will dir keine Umst

»Du machst keine Umst

»Zwei N

Akesuk legte die Stirn in Falten und musterte ihn von oben bis unten. Dann nahm er Anawak beim Arm und zog ihn in die Halle.

»Da reden wir nochmal dr

»Doch.«

»Wunderbar. Mary-Ann hat ein Karibu-Stew gemacht, und es gibt Robbensuppe mit Reis. Ganz was Feines. Wann hast du so was das letzte Mal gegessen, Robbensuppe, hm?«

Anawak lie

»Leg deinen Rucksack hinten drauf. Kennst du Mary-Ann? Nat

Anawak rutschte auf den Beifahrersitz und schwieg. Akesuk schien beschlossen zu haben, ihn in Grund und Boden zu reden. Er versuchte sich zu erinnern, ob der Alte fr

Dann kam ihm der Gedanke, dass sein Onkel m

Der eine schwieg. Der andere redete. Jeder hatte seinen Weg.

Sie rumpelten die Hauptstra

Anawak fragte ihn nicht, ob er immer noch dort wohnte. Er w

Sie kurvten durch den ganzen Ort. Sein Onkel erl

»Onkel Iji, ich kenne das alles«, sagte er.

»Nichts kennst du. Du warst 19 Jahre nicht mehr hier. Alles M

»Nein.«

»Siehst du. Wie auch? Alles neu! Und wir haben noch einen gr

Und so weiter und so fort. Sie besichtigten die anglikanische Kirche mit dem Friedhof, auf dem sein Vater beerdigt werden sollte. Anawak sah eine Inuit-Frau vor ihrem Haus an einer Skulptur arbeiten, die einen riesigen Vogel zeigte. Das Wesen erinnerte ihn an die Kunst der Nootka. Ein zweist

Und pl

Akesuk riss das Steuer herum. Sie bretterten

Sie hielten an. Anawak stieg aus, ging den Pier entlang und schaute hinaus auf das polarblaue Wasser. Akesuk folgte ihm ein St

Der Pier war das Letzte, was Anawak gesehen hatte, als er Cape Dorset verlassen hatte. Nicht per Flugzeug, sondern mit dem Versorgungsschiff. Zw

Nach f

»Ja, unser alter Hafen«, sagte Akesuk leise. »Der alte Hafen. Werd ich nie vergessen. Du bist damals auf und davon, Leon. Es hat allen das Herz gebrochen …«

Anawak sah ihn scharf an. »Wem hat es das Herz gebrochen?«, fragte er.

»Nun ja, deinem …«

»Meinem Vater? Euch? Irgendwelchen Nachbarn?«

Akesuk startete den Wagen.

»Komm«, sagte er. »Wir fahren nach Hause.«

Akesuk wohnte immer noch in dem kleinen Siedlungshaus. Es sah hhohen Berg, dessen Oberfl

Akesuk schaffte es, vor Anawak an der Ladefl

»Mary-Ann«, rief er ins Innere. »Er ist da! Der Junge ist da!«

Ein Hundebaby kam nach drau

»Mary-Ann spricht kein Englisch«, sagte Akesuk entschuldigend. »Ich hoffe, du verstehst noch ein bisschen von deiner Sprache.«

»Meine Sprache ist Englisch«, sagte Anawak.

»Ja, nat

»Aber ich verstehe noch eine ganze Menge. Ich verstehe, was sie sagt.«

Mary-Ann fragte ihn, ob er hungrig sei.

Anawak bejahte auf Inuktitut. Sie entbl

»Deine gute Erziehung hast du jedenfalls nicht verlernt«, lachte sein Onkel. »Ein Quallunaaq bist du nicht geworden.«

Quallunaaq, Mehrzahl Quallunaat, war die Sammelbezeichnung f

»Mary-Ann hat sie gepfl

»Danke, ich …« Anawak sch

Er hatte erwartet, dass sein Onkel verletzt reagieren w

»Ein Drink?«, fragte er.

»Ich trinke nicht.«

»Ich auch nicht. Wir trinken Fruchtsaft zum Essen.

Willst du?«

»Ja. Gerne.«

Akesuk mischte in zwei Gl

»Ich soll im Haus nicht rauchen«, sagte Akesuk. »Daf

»Nein.«

»Und du trinkst nicht. Gut, gut.«

Sie blickten eine Weile schweigend auf das Panorama der Bergr

»Wie ist er gestorben?«, fragte Anawak.

»Er ist einfach umgefallen«, sagte Akesuk. »Wir waren auf dem Land. Er sah einen Hasen, wollte ihm hinterher und fiel um.«

»Du hast ihn zur

»Seinen K

»Hat er sich totgesoffen?«

Die Bitterkeit, mit der er die Frage stellte, jagte Anawak einen Schrecken vor sich selbst ein. Akesuk sah an ihm vorbei auf die Berge und h

»Er hatte einen Herzinfarkt, sagt der Arzt aus Iqaluit. Er hat sich zu wenig bewegt und zu viel geraucht. — Getrunken hat er seit zehn Jahren keinen einzigen Schluck mehr.«

Der Karibu-Eintopf war k

Nach dem Essen zog Anawak r

»Du kannst es dir ja noch

Anawak blieben zwei Stunden Zeit bis zur Bestattung, in denen er das Hotelzimmer nicht verlie

Sein Reisewecker riss ihn aus dem Schlaf.

Als er vor die Polar Lodge trat, stand die Sonne deutlich tiefer, aber sie schien immer noch hell und freundlich. Polar Supply Store. Bei nde keine Inuit. Er st

Nicht seine Welt.

Er ging und schlenderte die Stra

Akesuk wartete vor dem Haus auf ihn. Sie fuhren die paar hundert Meter zur anglikanischen Kirche, vor der sich bereits eine ziemliche Menschenmenge versammelt hatte.

Anawak fragte, ob sie alle seines Vaters wegen da w

Akesuk sah ihn verwundert an. »Nat

»Ich wusste nicht, dass er so viele … Freunde hat.«

»Es sind die Menschen, mit denen er lebte. Ob Freunde oder nicht, was spielt das f

Die Beisetzung war kurz und unsentimental. Anawak hatte im Vorfeld viele H

Akesuk hatte wissen wollen, ob er seinen Vater noch einmal zu sehen w

Er gab sich keine M

Zur

Wo war das?

Mit einem Mal, w

Anawak blickte in ein schwarzes Loch.

Sein Gesichtsfeld begann sich einzuengen, Spiralen drehten sich vor seinen Augen. Die Schw

»Leon.«

Rasende Angst durchfuhr ihn.

»Leon!«

Akesuk hatte ihn am Arm gepackt. Anawak sah verwirrt in das faltige Gesicht mit dem silberfarbenen Schnurrbart.

»Ist alles in Ordnung, Junge?«

»Ja, sicher«, murmelte er.

»Guter Gott! Kannst dich ja kaum auf den Beinen halten«, sagte Akesuk mitleidig. Viele der Trauerg

»Es geht schon. Danke, Iji. Es geht.«

Er sah den Leuten an, was sie dachten, und sie lagen meilenweit daneben. Aus ihren Blicken sprach Trauerroutine. An Gr

Au

Anawak f

Er wandte sich ab und verlie

Er nahm ein fr

Stundenlang lag Anawak auf einem der beiden Einzelbetten in seinem Zimmer und starrte in den laufenden Fernseher. Er fragte sich, wie er einen weiteren Tag in Cape Dorset

Er beschloss, die zweite Nacht zu canceln. Ein R

Schlie

Anawak schlief, aber sein Geist versuchte weiterhin, Nunavut zu entrinnen. Er sah sich im Flugzeug sitzen und

»Warum?«, rief Anawak. »Warum k

»Die Bodenkontrolle meint, es sei Ihretwegen. Die sagen, Sie sind hier nicht zu Hause.«

»Aber ich lebe in Vancouver. Ich wohne in Tofino auf einem Schiff.«

»Wir haben nachgefragt. Sie wohnen nirgendwo dort. Kein Leon Anawak ist da unten bekannt. Die Bodenkontrolle sagt, ich soll Sie nach Hause bringen, also wohin soll ich fliegen?«

»Ich wei

»Sie m

»Da unten ist mein Zuhause.«

»Gut.«

Die Maschine sackte ab und setzte zur Landung an. Sie drehten mehrere Kurven. Die Lichter der Stadt kamen n

Sie landeten in Cape Dorset.

Pl

»Darin findest du alles, was du f

Anawak versuchte, das Riesenpaket mit beiden Armen

Anawak begann zu weinen. Er konnte sich nicht vorstellen, warum jemand ihm so etwas antun sollte. Er verw

Anawak blieb stehen.

Er

Seine Angst gewann die Oberhand. Er drehte sich um und begann hinunter zum Wasser zu stapfen. Kein Pier wartete dort wie im echten Cape Dorset, sondern nur eine Eiskante. Das Paket war geschrumpft, er konnte es m

Er sah hinaus.

Mondlicht schimmerte auf schwarzen kr

Ich bin erwachsen, dachte er. Ich muss dieses Paket auspacken.

Er betrachtete es in seiner Handfl

Winzig war es geworden. Er begann es auszuwickeln, aber im Innern war nur noch mehr Papier. Nichts kam zum Vorschein. Er rupfte das knitterige Zeug auseinander, zerkn

Ein gewaltiger Buckel teilte die Wellen und verschwand wieder.

Anawak wandte langsam den Kopf. Er erblickte ein kleines, sch

Sein Zuhause.

Nein, dachte er. Nein! Er begann zu weinen. Irgendetwas war schief gelaufen. Das war unm

Er hockte im Schnee und starrte auf die H

Nein. Nein!

Licht.

Sein Zimmer in der Polar Lodge.

Aufrecht sa

Das Hotel lag auf einer Anh

Mit einem Mal wurde Anawak klar, wie sch

Er sah weiter hinaus und trank von Zeit zu Zeit einen Schluck aus seiner Dose.

Was sollte er tun?

Er erinnerte sich seiner Gef

Stattdessen war sein Vater gestorben.

War es das? Dieses Ereignis von Bedeutung? Dass er in die Arktis hatte zur

Sicher, er stand vor gr

Nach einer Weile zog er sich an, streifte seine gef

Am folgenden Morgen rief er Akesuk an.

»Hast du Lust, mit mir zu fr

Sein Onkel schien

»Mary-Ann und ich sitzen selber gerade beim Fr

»Okay. Kein Problem.«

»Nein, warte mal … Wir haben eben erst angefangen. Warum kommst du nicht vorbei und l

»Gut. Bis gleich.«

Die Portion, die Mary-Ann f

Es war seltsam, diese Hand zu ergreifen, die Akesuk und seine Frau ihm reichten. Sie zog ihn zur

Nach dem Fr

»Was ist gut?«, fragte Anawak.

»IBC meldet gutes Wetter f

»Ihr wollt aufs Land?«

»Ja, f

Der alte Fuchs hatte es geahnt.

Anawak verr

»Ehrlich gesagt, gestern Abend stand ich kurz davor.«

»Das ist keine

Anawak zuckte die Achseln.

»Ich wei

»Mit einem Vater wie deinem«, erg

»Keine Ahnung, Iji. Nichts hat mich hergezogen. Eher glaube ich, dass Vancouver mich f

»Dummes Zeug.«

»An meinem Vater hat es jedenfalls nicht gelegen! Du wei

»Du bist zu hart.«

»Er hat falsch gelebt, Iji!«

Akesuk sah ihn lange an.

»Ja, dein Vater hat falsch gelebt, Leon. Aber ein richtiges Leben war damals nicht im Angebot. Das hast du vergessen zu erw

Anawak schwieg.

Sein Onkel schl

Anawak starrte ihn an.

»Das geht nicht«, sagte er. »Ihr werdet wochenlang unterwegs sein. Ich kann unm

— Abgesehen davon, dass ich es auch nicht will.« »Du verstehst mich falsch. Du kommst mit, und nach ein paar Tagen fliegst du alleine wieder zur

»Viel zu viele Umst

»Du bereitest mir erhebliche Langeweile mit deinen Umst

Anawak lehnte sich zur


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