Der Schwarm
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Schaetzing Frank |
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Íàó÷íàÿ ôàíòàñòèêà, Òðèëëåðû |
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Frank Sch
Der Schwarm
hishuk ish ts’awalk
Stamm der Nuu-Chah-Nulth, Vancouver IslandProlog
14. Januar
Huanchaco, peruanische K An jenem Mittwoch erf
In einem h
Zumal es schon vor dem 14. Januar niemanden gegeben hatte, der sich sonderlich f
So wenigstens sah es Uca
Das beginnende Jahrtausend hatte offenbar beschlossen, Uca
Inzwischen wurde er seiner Empfindungen nicht mehr Herr. Einerseits f
Er war 28 Jahre alt und einer der Letzten seiner Art. Seine f
Aber auch die S
El Ni
Vielleicht, ging es Uca
Fr
Wen musste man opfern, um die
Uca
Uca
Es versprach ein sch
Augenblicklich pr
UcaCalcal zutage, das traditionelle rote Netz der Caballlito-Fischer, einige Meter lang und rundum mit Haken unterschiedlicher Grquil-Rohr, wie es sonst nirgendwo mehr in Peru benutzt wurde. Es gehchte darauf, damit er es f— das Weiterbestehen der Tradition, den Sinn seines Lebens.
Er hoffte, dass sein Vater erkannte, was er da ber
UcaCalcal. Er hatte es bereits an Land in Augenschein genommen, aber Netze waren kostbar und jede Aufmerksamkeit wert. Der Verlust eines Netzes bedeutete das Aus. Ucadie ihre Boote und Netze verrotten lie
Er schaute sich um. Zu beiden Seiten, weit auseinander gezogen, erstreckte sich das Feld der kleinen Caballito-Flotte, die an diesem Morgen mit ihm unterwegs war, gut einen Kilometer vom Strand entfernt. Heute tanzten die Pferdchen nicht auf und nieder wie sonst. Es herrschte kaum Wellengang. Die n
Unentschlossen sah UcaCalc ins Wasser gleiten lie
Ein paar Sardinen. Das war alles gewesen.
Sein Blick folgte dem Trawler, der allm
M
Einige waren nicht zur
Kerzengerade und reglos hockte Uca
Was sollte er tun? Er konnte sich einfach keinen weiteren Tag ohne Fang mehr leisten.
Du k
Das war die Alternative. Ein Job in einem der zahllosen Hotels, unter deren
Aber sein Vater w
Uca
Nach einer ganzen Weile hielt er inne und schaute zur
Fr
Er war noch zu nah.
W
Uca
Er war allein.
Einen Moment lang verharrte UcaCalcal hervor und lie
Was sollte passieren? Das Wetter war sch
F
Uca
Nach einer knappen Stunde hatte er drei Bonitos gefangen. Fett und gl
Uca
Au
WCalcal mehr Leine und sah zu, wie sich die Boje h
Am Seil war ein leichtes Ruckeln zu sp
Im n
Uca
Was zum Teufel war da los?
Irgendetwas musste ins Netz gegangen sein, etwas Gro
Hastig versuchte Uca
Der Fang eines Vormittags. Alles umsonst!
Ein StCalcal sein kostbarster Besitz.
Mit einem Hieb durchtrennte er das Seil.
Sofort schnellte das Caballito nach oben und wirbelte Uca
Verwirrt richtete er sich auf. Von der Boje war nichts zu sehen. Sein Blick suchte die Oberfl
Das waren sie, die hellen Flecken im kristallklaren Wasser.
UcaCalcal hatte sich darin verfangen. Kein Wunder, dass es ihn nach unten gezogen hatte. Idiotische Tagtr
Uca
Ja, das war die Antwort, so musste es sein. Dennoch erstaunte ihn die Heftigkeit, mit der es ihn um ein Haar ins Verderben gerissen h
Das Netz verloren!
Er durfte das Netz nicht verlieren.
Mit schnellen Paddelschl
War es wirklich hier gewesen?
Er war Seemann. Er hatte sein Leben auf dem Meer verbracht. Auch ohne technische Ger
Er w
Der Gedanke hinabzutauchen war Uca
Aber Uca
Uca
Seine eigene Unachtsamkeit war schuld. Das war alles.
Er pumpte seine Lungen auf und sprang kopfCalcal ab. Allzu lange konnte er nicht hier unten verweilen, wenn er nicht riskieren wollte, dass das Caballito zu weit abtrieb. Falls er in den n
Und wenn es zehn Versuche kostete! Wenn es den halben Tag dauerte. Er konnte unm
Dann sah er die Boje.
In etwa zehn bis fCalcal zu l
Dabei fiel ihm auf, dass das Netz v
Fassungslos starrte er auf das Zerst
Was um alles in der Welt hatte hier gew
Und wo war dieses Etwas gerade?
Von Unruhe ergriffen begann UcaCalcal herumzunesteln. Wie es aussah, stand ihm tagelanges Flicken bevor. AllmCalcal besa
Schlie
Es hatte keinen Zweck. Er w
W
Er stutzte.
Seine H
Er lieCalcal los und sah nach oben.
So weit das Auge reichte, zog sich dicht unter der Wasseroberfl
Eigentlich das typische Verhalten eines Schwarms. Dennoch stimmte etwas nicht damit. Es war weniger das Verhalten der Fische, das ihn irritierte. Es waren die Fische selber.
Sie waren einfach zu viele.
Uca
Goldmakrelen, dachte er fassungslos.
Auf ihre R
Aber Uca
Stattdessen
Dieser Schwarm war unglaublich. Er reichte von Horizont zu Horizont. Hatten die Makrelen das Calcal zerst
Du musst hier weg, sagte er sich.
Er stie
Sie wollen mich abhalten, durchfuhr es ihn. Sie wollen mich daran hindern, wieder aufs Boot zu gelangen.
PlCalcal und die Boje, nicht einmal an das Caballito verschwendete er noch einen Gedanken, nur noch daran, die schreckliche Dichte
Einige der Fische zuckten zur Seite.
Aus ihrer Mitte schl
Nach einer ganzen Weile frischte der Wind auf.
Immer noch war keine Wolke am Himmel zu sehen. Es war und blieb ein sch
Aber es war kein Mann zu sehen.
Niemand weit und breit.
Nur das Caballito, eines der letzten seiner Art, trieb langsam hinaus auf den offenen Ozean.
ERSTER TEIL
ANOMALIEN
Der zweite Engel goss seine Schale
Offenbarung des Johannes, Kapitel 16An der chilenischen K
CNN, 17. April 20034. M
Trondheim, norwegische K Im Grunde war die Stadt viel zu gem
Kaum eine Stadt wob Vergangenes und Kommendes so kongenial ineinander wie Trondheim. Und eben darum sch
Als er den Jeep an diesem Sp
Dort, mit Blick auf den See, sa
Johanson steuerte den Wagen das sanft ansteigende Gel
Er parkte auf dem f
»Du bist ein bisschen sp
Johanson grinste. Lund arbeitete f
Johanson betrachtete ihre hoch gewachsene, schlanke Gestalt, w
»Alte M
»Wenn einer da ist.«
Er schaute ins Sekretariat und fand eine volle Kanne vor. Seine Sekret
»Nur Milch«, rief Lund.
»Ich wei
»So weit bist du nie gekommen.«
»Nein, dem Himmel sei Dank. Setz dich. Was f
Lund nahm ihren Kaffee, nippte daran, machte jedoch keine Anstalten, Platz zu nehmen.
»Ich sch
Johanson hob die Brauen und musterte sie. Lund erwiderte seinen Blick, als erwarte sie eine Stellungnahme, bevor sie die Frage dazu gestellt hatte. Das war typisch. Sie war von ungeduldigem Temperament.
Er trank einen Schluck.
»Du sch
Statt einer Antwort nahm sie einen Beh
Johanson entriegelte den Deckel und klappte ihn auf. Der Beh
»Hast du eine Ahnung, was es ist?«, fragte Lund.
Er zuckte die Achseln.
»W
»Der Ansicht sind wir auch. Nur die Art macht uns Kopfzerbrechen.«
»Ihr seid eben keine Biologen. Es sind Polych
»Ich wei
»Na ja.« Johanson beugte sich tiefer
»Wenn wir das w
»Nicht mal das wisst ihr?«
»Sie stammen vom Kontinentalrand. Aus 700 Metern Tiefe.«
Johanson kratzte sich das Kinn. Die Tiere im Beh
Er blickte auf.
»Ich kann sie mir ja mal ansehen. Morgen vielleicht?«
»Das w
»M
»Was ist es?«
»Kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich bin kein Artenkundler, kein Taxonom. Es gibt Borstenw
»Schade.« Lunds Gesichtsausdruck verd
»So schnell? Was glaubst du eigentlich, was ich hier mache?«
»Wenn ich bedenke, um welche Uhrzeit du aufgekreuzt bist, kannst du jedenfalls nicht in Arbeit ersaufen.«
Dummerweise hatte sie Recht.
»Na gut«, seufzte Johanson. »Treffen wir uns meinethalben um eins in der Cafeteria. Darf ich kleine St
»Mach, was du f
Sie eilte hinaus. Johanson sah ihr nach und fragte sich, ob es nicht doch ganz lustig h
Er sah die Post durch, f
Einige Minuten betrachtete er die rosa K
Vorsichtshalber fror er einen der beiden W
»Junge, Junge«, sagte er. »Du hast aber sch
Auch innerlich wiesen die charakteristischen Baupl
Wie praktisch, dachte er. Ruhm und Ehre! Wann entdeckt man schon mal eine neue Art?
Noch war er sich nicht sicher, also zog er das Intranet zu Rate und st
»Tut mir Leid«, sagte er. »Hast du lange gewartet?«
»Stunden. Ich sterbe vor Hunger.«
»Wir k
Lund nickte. Wer Johanson kannte, wusste, dass man sich in geschmacklichen Dingen auf ihn verlassen konnte. Sie bestellte Cola zum Essen. Er genehmigte sich ein Glas Chardonnay. W
»Und?«
Johanson trank einen kleinen Schluck und schmatzte mit den Lippen.
»Anst
Lund sah ihn verst
»Schon gut.« Er stellte das Glas zur
»Du bist alles andere als genau.«
»Verzeihung. Wo exakt habt ihr die Dinger raufgeholt?«
Lund beschrieb ihm die Stelle. Sie lag ein erhebliches St
»Darf man fragen, was ihr da treibt?«
»Wir untersuchen Kabeljau.«
»Oh. Es gibt noch welchen? Wie erfreulich.«
»Lass die Witze. Du kennst doch die Probleme, wenn man ans
»Ihr baut eine Plattform? Ich denke, die F
»Das ist im Augenblick nicht mein Problem«, sagte Lund leicht gereizt. »Mein Problem ist, ob da
Johanson nickte. Lund schlug sich mit den Ergebnissen der Nordseekonferenz herum, nachdem das norwegische Fischereiministerium bem
»Es ist ganz richtig, dass sie euch auf die Finger gucken«, sagte Johanson. »Je genauer, desto besser.«
»Du hilfst mir wirklich weiter.« Lund seufzte. »Jedenfalls, beim Rumstochern am Hang sind wir ziemlich tief runtergegangen. Wir haben seismische Messungen durchgef
»Von W
»Wir waren v
»Unsinn. W
»Nein.« Sie rutschte ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her. »Was ist jetzt mit den verdammten Biestern? Ich w
Johanson st
»Das Problem mit deinem Wurm ist«, sagte er, »dass es eigentlich zwei W
Sie sah ihn verst
»Natsind zwei W
»Das meine ich nicht. Ich meine die Gattung. Wenn ich mich nicht irre, geh
»Methan, sagst du?«
»Ja. Und da beginnt es spannend zu werden. Deine W
»Interessant. Wie erkl
»Du machst mir Spa
Er z
»Nur?«, dr
»Na ja, entweder sind wir alle blind gewesen, oder es hat deine neuen Freunde dort vorher nicht gegeben. Vielleicht stammen sie aus noch gr
»Was uns zu den Frage bringt, wie sie so hoch nach oben gelangen konnten.« Lund schwieg eine Weile. Dann sagte sie: »Wann kannst du den Bericht fertig haben?«
»Ich sehe schon, du machst mal wieder Stress.«
»Ich kann jedenfalls keinen Monat darauf warten!«
»Ist ja gut«, Johanson hob beschwichtigend die H
Lund erwiderte nichts. W
»Und sie ern
»Von Methan fressenden Bakterien«, korrigierte sie Johanson. »Ein ziemlich verzwicktes symbiotisches System, glaube, dass er mit deinem verwandt ist. Noch ist nichts bewiesen.«
»Wenn er gr
»Mehr jedenfalls als du«, sagte Johanson mit Blick auf ihren unangetasteten Teller. »
»Daran soll’s nicht mangeln.«
»Ihr habt noch welche?«
Lund nickte mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen. Dann begann sie zu essen. »Ein rundes Dutzend«, sagte sie. »Aber unten sind noch mehr.« »Viele?« »Ich m
12. M
Vancouver Island, Kanada Die Tage kamen und gingen, aber der Regen blieb.
Leon Anawak konnte sich nicht erinnern, wann es in den letzten Jahren so lange am St
Ohne die Linie aus den Augen zu lassen, beschleunigte Anawak die Blue Shark und fuhr ein Stg von Grau— und Buckelwalen, die im Februar die warmen Buchten von Baja California und die Gewland, wo sie sich die B der riesigen Meeress— Monate, in denen Orte wie Tofino, Ucluelet und Victoria mit ihren Whale-Watching-Stationen ausgebucht waren.
Nicht so in diesem Jahr.
LDavies Whaling Station Walsichtungen garantierte und f
Doch diesmal schienen die Tiere irgendwo zwischen Kalifornien und Kanada verloren gegangen zu sein. Auch heute fand das Abenteuer nicht statt. Kameras wurden weggepackt. Zu Hause w
Anawak, gewohnt, zu allen Sichtungen Erkl
Sein Vorrat an Ablenkungsman
»Wir fahren zur
Entt
Als die Stelzenh
»Wenn das so weitergeht, m
Die Whaling Station war ein gemOffice Manager bei Davies. Wie einst Anawak, nutzte auch sie den Job, um ihr Studium zu finanzieren. Anawak, seit vier Jahren promoviert, war Davies als Skipper treu geblieben. Er hatte die Sommermonate der vergangenen Jahre genutzt, um ein viel beachtetes Buch s Bild vom anspruchslosen Leben inmitten der Natur Vancouver Islands zunehmend an Schr eine Dozentur
Er begann, seine Regenmontur aufzukn
»Wenn man wenigstens was tun k
»Was denn tun?«
»Suchen.«
»Wolltest du nicht mit Rod Palm
»Hab ich gemacht.«
»Und?«
»Da ist nicht viel passiert, wie es aussieht. Sie haben ein paar T
Stringer zuckte die Achseln. »Mach dir keine Gedanken. Sie werden schon kommen. Ein paar Tausend Wale gehen nicht so mir nichts dir nichts verloren.«
»Offenbar doch.«
Sie grinste. »Vielleicht stehen sie bei Seattle im Stau.
Bei Seattle ist immer Stau.«
»Sehr komisch.«
»Komm, mach dich locker! In frSchooners?«
»Ich … nein. Ich muss das Experiment mit dem Beluga vorbereiten.«
Sie musterte ihn streng. »Wenn du mich fragst,
Anawak sch
»Ich muss das machen, Susan. Es ist mir wichtig, und au
Der Seitenhieb galt Roddy Walker, Stringers Freund. Er war Broker in Vancouver und verbrachte ein paar Tage in Tofino. Seine Vorstellung von Urlaub schien im Wesentlichen darin zu bestehen, jedermann abwechselnd mit seinem Handy und irgendwelchen Finanztipps auf die Nerven zu gehen, beides in gehobener Lautst
»Du wirst es vielleicht nicht glauben«, sagte sie, »aber Roddy kann auch
»Tats
»Wenn man ihn nett bittet.«
Es klang ein bisschen spitz.
»Schon gut«, sagte Anawak. »Ich komme sp
»Quatsch. Du kommst ohnehin nicht nach.«
Anawak grinste.
»Wenn du mich nett bittest.«
Nat
Toms Schwester war nicht das schlechteste Argument. Aber Tom Shoemaker war kaufmDavies, und Anawak missfiel der Gedanke, sich allzu eng an einen Ort zu binden, den er sich gerade auszureden versuchte.
»Ich werd’s mir
Stringer lachte, sch
Anawak bediente eine Weile hereinkommende Kunden, bis Tom erschien und ihn fDames Whaling Station lag gleich am Ortseingang. Das Geb Kanada gemeinhin vorstellten. Die Einheimischen trugen das ihre dazu bei, indem sie abends im Schein der Windlichter ausfn Mythos als Kanada-Konzentrat mit groen von Besuchern an. Vom Ufer aus waren mit etwas Gl
Anawak hatte keinen Blick daf
Er ging ein St
Er ging unter Deck, nahm einen Packen Unterlagen an sich und lief zurWickaninnish Inn, einem Hotel der Spitzenkategorie, das wenige Kilometer entfernt auf einem Felsvorsprung lag und einen phantastischen Blick auf den Ozean bot. Inzwischen war der Himmel weiter aufgerissen und lieh nach feuchter Erde.
Wasser tropfte. Von den
Als das Wickaninnish Inn vor ihm auftauchte, hatte die kurze Pause abseits menschlicher Gesellschaft ihre Wirkung getan. Jetzt, wo es einigerman Abendessen im Wickaninnish g
Etwa zehn Minuten nachdem er mitsamt Kladde und Laptop einen umgest
»Hallo«, sagte eine dunkle Stimme.
Anawak schaute auf.
Vor ihm stand eine zierliche, attraktive Frau mit einer Zigarette und l
»Hallo.« Es klang weniger schroff, als er beabsichtigt hatte. Im Moment, da er den Blick zu ihr hob, empfand er ihre Anwesenheit pl
»Was tun Sie hier?«, fragte sie.
Unter anderen Umst
Stattdessen h
Die Frau zog an ihrer Zigarette. Dann setzte sie sich neben ihn auf den Baumstamm, als habe er sie dazu eingeladen. Er musterte ihr Profil die schmale Nase und die hohen Wangenknochen, und pl
»Ich arbeite auch an einem Bericht«, sagte sie. »Aber ich f
Daher kannte er sie also. Eine kleine Frau mit Sonnenbrille und
»Was ist los mit den Walen?«, fragte sie. »Wir haben keinen einzigen zu Gesicht bekommen.«
»Es sind keine da.«
»Warum nicht?«
»Dar
»Sie wissen es nicht?«
»Nein.«
Die Frau nickte, als sei ihr das Ph
»Ich kann nachempfinden, was Ihnen durch den Kopf geht. Meine kommen auch nicht, aber im Gegensatz zu Ihnen kenne ich den Grund.«
»Ihre was kommen nicht?«
»Vielleicht sollten Sie nicht l
»Wir suchen ja.« Er legte die Kladde beiseite und wunderte sich
»Und wie machen Sie das?«
»
»Und trotzdem gehen die Ihnen so einfach durch die Lappen?«
»Niemand hat damit gerechnet, dass sie ausbleiben. Anfang M
»Vielleicht h
»Ja, vielleicht.«
»Und alle sind verschwunden?«
»Nein, nicht alle.« Anawak seufzte. »Das ist ein bisschen komplizierter. Wollen Sie’s h
»Es sind Wale hier. Residents.«
»Residents?«
»Vor Vancouver Island beobachten wir dreiundzwanzig verschiedene Arten von Walen. Manche ziehen periodisch durch, Grauwale, Buckelwale, Minkwale, andere leben in der Region. Wir haben alleine drei Arten von Schwertwalen.«
»Schwertwale?«
»Orcas.«
»Ah! Killerwale.«
»Die Bezeichnung ist blanker Unsinn«, sagte Anawak Eine ungeheure Masse Fleisch, bewaffnet mit barbarischen Z So ein Schwachsinn! K
»Zahn
Anawak war
»Orcinus Orca. Der dem Totenreich angeh
Sie schmunzelte in sich hinein.
»Sie sagten, es g
Anawak zeigte hinaus auf den Ozean. »Offshore Orcas,
Er hielt inne in Erwartung einer neuen Frage, aber die Frau schwieg und blies nur etwas Rauch in die Abendluft.
»Die dritte Art lebt in unmittelbarer Umgebung der Insel«, fuhr Anawak fort. »Residents. Gro
»Einigerma
»Im Osten, zum Festland hin, gibt es eine Meerenge, die Johnstone Strait. Die Residents sind dort das ganze Jahr
Sie lachte. »Tut mir Leid. Meine Schuld. Ich habe Sie aus dem Konzept gebracht, aber ich muss immerzu alles ganz genau wissen. Wahrscheinlich gehe ich Ihnen furchtbar auf die Nerven mit meiner Fragerei.«
»Berufsbedingt?«
»Angeboren. Sie wollten mir
»Sie haben keine Zeit.«
Anawak z
Au
»Wohnen Sie im Wickaninnish Inn?«, fragte er.
»Ja.«
»Was machen Sie heute Abend?«
»Oh!« Sie hob die Augenbrauen und grinste ihn an. »Das hat mich zuletzt vor zehn Jahren einer gefragt. Wie aufregend.«
Er grinste zur
»Gute Idee.« Sie lie
Sie ergatterten einen Fensterplatz im rundum verglasten Restaurant. Es war dem Hotel vorgelagert und thronte auf seinem Felsen, als wolle es in See stechen. Von der erh
»Das Problem ist, dass die Transients und die Offshore Orcas fortgeblieben sind«, erl
»Warum das?«
»Wie w
»Verstehe. Aber Sie sorgen sich nicht einzig um die Orcas, richtig?«
»Grau— und Buckelwale bereiten uns das meiste Kopfzerbrechen. Vielleicht haben sie einen Umweg gemacht oder sind es leid, von Booten aus angestarrt zu werden.« Er sch
»Vielleicht sind sie weiter drau
»Da gibt es nicht genug zu fressen. Den Grauwalen zum Beispiel liefert die Wickaninnish Bay einen Hauptbestandteil ihrer Nahrung, der im offenen Ozean gar nicht zu finden ist, Onuphis elegans.«
»Elegans? Klingt schick.«
Anawak l
»Es ist ein Wurm. Lang und d
»Und die sind alle nicht gekommen?«
»Es gibt auch unter den Grauwalen ein paar Residents.
Die sind hier. Aber das sind nur wenige.«
»Und die Buckelwale?«
»Dieselbe Geschichte. Verschwunden.«
»Sagten Sie nicht, Sie schreiben an einem Bericht
Anawak musterte sie.
»Wie w
Crowe warf ihm einen am
»Tats
Ein Kellner erschien und servierte gegrillte Riesengarnelen auf Safranrisotto. Eigentlich, dachte Anawak, wolltest du heute Abend alleine hier sitzen. Ohne dass dich jemand voll quasselt. Aber Crowe gefiel ihm.
»Was fragen Sie? Wen und warum?«
Crowe sch
»Ganz einfach. Ich frage: Ist da jemand?«
»Ist da jemand?«
»Korrekt.«
»Und wie lautet die Antwort?«
Das Garnelenfleisch verschwand zwischen zwei Reihen ebenm
»Ich habe noch keine bekommen.«
»Vielleicht sollten Sie lauter fragen«, sagte Anawak in Anspielung auf ihren Kommentar am Strand.
»Das w
Anawak starrte sie an.
»SETI?«, fragte er. »Sie sind bei SETI?«
»Ganz recht. Search for Extra Terrestrial Intelligence.
Suchprojekt PHOENIX, um genau zu sein.« »Sie horchen den Weltraum ab?« »Etwa eintausend sonnen
»Donnerwetter!« »Kriegen Sie den Mund wieder zu, Leon, so was Besonderes ist das auch wieder nicht. Sie analysieren Walges
»Ich habe nur ein paar Ozeane, Sie das komplette Universum.«
»Zugegeben, wir stochern in anderen Ma
Anawak war fasziniert.
»Und Sie haben tats
Sie sch
»Nein. Wir haben Signale empfangen, die wir nicht einordnen k
»Von denen ich wenigstens wei
»Derzeit wohl eher nicht«, l
Anawak f
»Sind Sie die Frau, die Jodie Foster in Contact dargestellt hat?«
»Ich bin die Frau, die gerne in dieses Gefgibt da drau
Anawak
»Ach so.« Ihre Augen blitzten. »Sie meinen, wir sollten nicht faul rumsitzen und horchen, sondern selber Laut geben. Ja, hat sie. 1974 haben wir eine Botschaft von Arecibo nach M 13 geballert, das ist ein Kugelsternhaufen um die Ecke. Aber das l
»Trotzdem. Es w
»Vielleicht wollen wir das ja gar nicht.«
»Warum nicht?«, fragte Anawak verbl
»Wir wollen es schon. Aber eine Menge Leute s
»Das ist doch Bl
»Ich weiwie sie sich bemerkbar machen. Ansonsten best
Anawak schwieg. Pl
»Sind Sie nicht manchmal entmutigt?«, fragte er.
»Wer ist das nicht. Aber daf
»Und wenn Sie Ihr Ziel erreichen?«
»Gute Frage, Leon.« Crowe machte eine Pause und strich mit den Fingern gedankenverloren
»Ich bin … neugierig.«
Nein, das stimmt nicht ganz, dachte er im selben Moment. Es ist mehr als blo
Crowe hatte Recht. Im Grunde taten sie das Gleiche. Jeder horchte in seinen Kosmos und hoffte, Antworten zu erlangen. Jeder trug eine tiefe Sehnsucht nach Gesellschaft in sich, nach der Gesellschaft intelligenter Wesen, die keine Menschen waren.
Verr
Crowe schien seine Gedanken zu erraten.
»Am Ende steht nicht die andere Intelligenz«, sagte sie. »Machen wir uns nichts vor. Am Ende steht die Frage, was die andere Intelligenz von uns
Im Folgenden redeten sie
»Bekommen Sie nicht manchmal genug von Ihren Sternen?«, fragte Anawak.
»Bekommen Sie genug von Ihren Walen?«
Er lachte. »Nein. Bestimmt nicht.«
»Ich hoffe sehr, Sie finden die Tiere wieder.«
»Ich werd’s Ihnen erz
»Ich werde es auch so erfahren. Bekanntschaften sind fl
»Woher wollen Sie das wissen?«
»In meiner Lage liegen Glauben und Wissen zwangsl
Sie sch
»Vielleicht sehen wir uns ja als Orcas wieder«, scherzte Anawak.
»Wieso gerade als Orcas?«
»Die Kwakiutl-Indianer glauben, dass jeder, der im Leben ein guter Mensch war, als Orca wiedergeboren wird.«
»So? Das gef
»Und glauben Sie es auch?«
»Nat
»Warum nicht? Sind Sie nicht selber einer?«
»Ein was?«, fragte er, obwohl ihm klar war, was sie meinte.
»Ein Indianer.«
Anawak sp
»So etwas in der Art«, sagte er nach einer zu langen Pause.
Samantha Crowe musterte ihn. Dann brachte sie das P
»Tja. Davon bin ich leider auch besessen. Alles Gute, Leon.«
»Alles Gute, Sam.«
13. M
Norwegische K Sigur Johanson sah und hNational Geographie und der Aufstockung seines Weinkellers, weshalb er die eingeschlafene Korrespondenz mit einem Bekannten im elsNibelungenrings von Sir Georg Solti aufgetrieben und begonnen, sich damit die Abende zu verk
Am neunten Tag nach ihrem Zusammentreffen rief Lund ihn schlie
»Du klingst so verdammt ausgelassen«, konstatierte Johanson. »Muss ich mir Sorgen um deine wissenschaftliche Objektivit
»Vielleicht«, orakelte sie fr
»Erkl
»SpThorvaldson wird morgen am Kontinentalrand sein und einen Roboter runterlassen. Hast du Lust dabei zu sein?«
Johanson
»Das ist bl
»Wo?«
»In Kristiansund.«
Kristiansund lag eine gute Autostunde s
»Kann ich nicht nachkommen?«, schlug Johanson vor.
»Ja, vielleicht«, sagte Lund nach kurzem Schweigen. »Gar keine schlechte Idee. Wenn ich so dar
Was machst du
»Nichts, was sich nicht verschieben lie
»Dann ist alles geritzt. Wir kommen beide nach, bleiben Thorvaldson und haben jede Menge Zeit f
»Habe ich das richtig verstanden? Du willst auch nachkommen?«
»Na ja. Ich habe … also, mir kam gerade die Idee, dass ich den halben Tag an der KThorvaldson.«
»Ich liebe es, dich improvisieren zu h
»Wieso? Ich mache es dir einfach.«
»Ja, mir. Aber du k
»Ich leiste dir eben gern Gesellschaft.«
»Charmant gelogen«, sagte Johanson. »Sei’s drum. Du bist also an der K
»Fahr nach Sveggesundet.«
»Oh Gott! Das Kaff? Warum denn gerade Sveggesundet?«
»Es ist ein sehr hFiskehuset. Wei
»Ich habe die zivilisatorischen Errungenschaften von Sveggesundet hinreichend erkundet. Ist es das Restaurant an der K
»Genau das.«
»Um drei?«
»Drei ist prima. Ich sorge f
»Leider nein. Aber m
»Das w
»Wird schon. Mach dir keine Sorgen.«
Sie beendeten das Gespr
Es war in der Tat verbl
Es macht sogar Sinn, dass sie da sind, dachte Johanson. Wenn sie wirklich Verwandte des Eiswurms sind, leben sie indirekt von Methan. Und Methanvorkommen fanden sich an allen Kontinentalabh
Kurios war es dennoch.
Die Ergebnisse der Taxonomen und Biochemiker w
Als er tags darauf sein B
Merkw
Er stopfte alles zusammen in seine Aktentasche und ging zu seiner Vorlesung. Zwei Stunden spThorvaldson einen Schnupfen zu holen, noch seine Kleidung an Sachzwen konnte, wenn man gemeinsam eine Nacht auf einem Schiff verbrachte. Sie waren zwar Freunde, aber man musste ja deswegen nicht gleich auf Distanz gehen.
Johanson fuhr langsam. Er h
Er genoss den Ausblick auf das wilde Panorama. Bei Halsa nahm er die Autof
Kaum jemand war zu sehen, als Johanson den Jeep nach fast zwei Stunden Fahrt auf den Schotterparkplatz des Fiskehuset lenkte, eines Restaurants mit Terrasse und Blick aufs Meer. Es hatte geschlossen. Lund sa
»Bin ich zu fr
Sie schaute auf. In ihren Augen stand ein merkw
»Ich k
»Kare Sverdrup«, stellte sie vor. »Sigur Johanson.«
Der Blonde grinste Johanson an und streckte die Rechte aus. »Tina hat mir eine Menge von Ihnen erz
»Ich hoffe, nichts, was Sie beunruhigen m
Sverdrup lachte.
»Doch, eigentlich schon. Sie w
»Ein
»Geiler alter Sack«, erg
Lund warf ihm einen b
»Verstehe.« Er
»N
Johanson lehnte sich zur
»Wie aufschlussreich.«
»Im Wesentlichen haben sie meinen ersten Eindruck bestHesiocaeca methanicola, auch bekannt als Eiswurm.«
»Der Methanfresser?«
»Unkorrekt ausgedr
»Warum?«
»Weil Eisw
Sverdrup l
»Entschuldigen Sie, Dr. Johanson, ich verstehe nicht viel von diesen Tieren, aber es interessiert mich. Warum brauchen sie keine Kiefer?«
»Weil sie symbiotisch leben«, erkl
»Hydrat?«
Johanson warf Lund einen kurzen Blick zu.
Sie zuckte die Achseln. »Erkl
»Es ist ganz einfach«, sagte Johanson. »Sie haben vielleicht geh
»Ja. Man liest es im Augenblick st
»Methan ist ein Gas. Es lagert in gro
Sverdrup nickte.
»Gut. Nun gibt es
»Noch nicht«, sagte Sverdrup. »Ich vermute, jetzt kommen Ihre W
»Ganz richtig. Es gibt W
»Ich verstehe«, sagte Sverdrup langsam. »Tiefer vorzudringen, dazu hat der Wurm keine Veranlassung. Aber andere W
»Es gibt die unterschiedlichsten Arten. Manche fressen Sediment oder Stoffe, die im Sediment vorhanden sind, oder sie verarbeiten Detritus.«
»Detritus?«
»Alles, was von der Meeresoberfl
»Jedenfalls braucht der Eiswurm keine Kiefer.«
»Vielleicht doch, um winzige Mengen Hydrat zu zermahlen und Bakterien herauszufiltern. Ich sagte ja, er hat welche. Aber keine Hauer wie Tinas Exemplare.«
Sverdrup schien zunehmend Spa
»MNereis, ein RNereis, allerdings in einer AusprNereis denken m
Sozusagen an Tyrannereis rex.«
»Klingt unheimlich.«
»Es klingt nach Bastard. Wir m
»Am Kontinentalhang gibt es Methanhydrate ohne Ende«, sagte Lund. Sie zupfte nachdenklich an ihrer Unterlippe. »Es w
»Warten wir’s ab.« Johanson r
Sverdrup sch
»Nein«, sagte er fr
»Er kocht phantastisch!«, sagte Lund.
Wahrscheinlich nicht nur das, dachte Johanson. Ein Jammer. Er w
»Und wie habt ihr euch kennen gelernt?«, fragte er, ohne dass es ihn sonderlich interessierte.
»Ich habe das Fiskehuset letztes Jahr
»Es war ungef
Eine halbe Stunde sp
B
Der Hubschrauber legte sich in die Kurve und drosch weiter nach S
Ohnehin wThorvaldson zu gehen, die seit einer guten Stunde vor Gullfaks lag.
Eine heftige Turbulenz lie
Kare Sverdrup war schon irgendwie ein Gl
Ob der Gl
Nach einer Weile ging der Helikopter runter und flog eine neuerliche Kurve. Das Meer kippte Johanson entgegen. Ein wei
Der Helikopter sank der Landeplattform
»Das war doch ganz angenehm«, sagte sie.
Jemand lachte. Die Ausstiegsluke wurde ge
»Gibt es eigentlich irgendwas, das so ein Ding umwerfen kann?«
»Es gibt nichts, was man nicht umwerfen kann. Komm. Schlag keine Wurzeln.« Lund packte ihn am Arm und zog ihn den anderen Passagieren des Helikopters hinterher, die jenseits der Landefl
»Tina«, rief er. »Sehnsucht nach
»Das ist Lars J
J
»Ich hatte Sehnsucht nach dir«, lachte Lund.
J
»Ihr habt euch einen ungem
»Ist viel los im Moment?«, fragte Johanson, w
J
»Nicht mehr als sonst. Warst du schon mal auf einer Plattform?« Wie die meisten Skandinavier ging auch J
»Ist was her. Wie viel holt ihr raus?«
»Immer weniger, f
Die F
Johanson spThorvaldson liegen?«, fragte er. »Andere Boje. Ihr krs hinpacken sollen.«
»Habt ihr viel
»Geht so. Letzte Woche haben wir ein paar hopsgenommen, die einem Schwarm bis unter die Plattform gefolgt waren. Kommt immer mal wieder vor. Auf Gullfaks A war’s neulich kritischer. Kleiner Tanker mit Maschinenschaden. Trieb drauf zu. Wir haben ein paar von unseren Leuten r
Was J
»Schlank bist du geworden«, meinte Lund, w
»Zu gut«, kicherte J
»Im Ernst?«
»Direktive von Statoil. Wei
Sie erreichten ein enges Treppenhaus und stiegen nach unten.
»So, Endstation. Ihr habt die Wahl. Nach links hei
»Ich w
»Danke«, fuhr ihm Lund dazwischen. »Das wird zu knapp.«
»Die Thorvaldson legt schon nicht ohne euch ab«, maulte J…«
»Ich will nicht auf den letzten Dr
J
»Was macht ihr denn auf der Thorvaldson?«, fragte er beil
»M
»Eine Plattform?«
»Ist nicht gesagt. Vielleicht auch ein SWOP.«
SWOP war die AbkSingle Well Offshore Production System. Ab einer Bohrtiefe von 350 Metern wurden solche SWOPs eingesetzt, riesigen
J
»Dann werd mir mal nicht seekrank, Kleines.«
Sie bestiegen das Boot. Es war gro
Johanson trat hinter den Steuermann. Er hatte einige MThorvaldson sehen. Das Heck des Forschungsschiffs war durch den charakteristischen Ausleger gekennzeichnet, mit dem Tauchboote und Forschungsgern.
Lund, die vor ihm kletterte, drehte sich zu ihm um. »Dein Koffer kommt mir vor, als wolltest du hier Ferien machen«, sagte sie mit ausdrucksloser Miene.
Johanson seufzte ergeben. »Ich dachte schon, es f
Jede gr
Anders als die Tiefsee hatten die Menschen den Schelf nahezu vollst
Vor Portugal und im Norden Spaniens erschien die Schelfregion auf ozeanographischen Karten als schmaler Streifen. Die Britischen Inseln und Skandinavien hingegen umgab er so gro
Dreihundert Millionen Jahre war es her, dass m
Jahrmillionen hatte der Schelf geruht.
Das
Aber er endete schneller als erwartet. Die Fischereiertr
Im Grunde war das Nordsee-
Als Johanson aus seiner Kabine trat, herrschte an Bord der Thorvaldson ruhige Routinestimmung. Das Schiff war nicht besonders groPolarstern hThorvaldson brauchte den Platz f weit draurmessen und kartiert, aber Eindrdachte an seinen Bordeaux und die kleine Sammlung franzl gestopft mit Technik. Auf der geschlossenen Oberseite stand der Name Victor. Im vorderen Bereich erkannte Johanson Kameras und einen zusammengeklappten Greifarm.
Lund strahlte ihn an. »Beeindruckt?«
Johanson ging einmal pflichtschuldigst um den Victor herum. »Ein gro
»Def
»Schon gut. Tats
»Vier Tonnen. He, Jean!«
Ein magerer Mann mit roten Haaren schaute hinter einer Kabeltrommel hervor. Lund winkte ihn heran.
»Jean-Jacques Alban ist Erster Offizier auf diesem schwimmenden Schrotthaufen«, stellte Lund den Rothaarigen vor. »HVictor wissen. Sei so gut und k
Sie entschwand im Laufschritt. Alban sah ihr mit einem Ausdruck am
»Ich schVictor zu erkl
»Kein Problem.« Alban grinste. »Tina wird sich eines Tages nochmal selber
»Ich habe meine Meinung dazu abgegeben. Warum bereiten Ihnen die Tiere so viel Kopfzerbrechen?«
Alban winkte ab.
»Wir machen uns eher Sorgen um die Beschaffenheit des Bodens hier am Hang. Die W
»Ich dachte, Sie lassen den Roboter wegen der W
»Hat Tina Ihnen das erz
»Tina sagte etwas von einem SWOP.«
Alban warf ihm einen Blick zu, als sei er nicht sicher, wie er darauf antworten solle.
»Eigentlich nicht. Die Unterwasserfabrik ist so gut wie unter Dach und Fach. Sollte sich was ge
Aha. Es w
Vielleicht war es besser, das Thema nicht zu vertiefen. Johanson fragte Alban weiter
»Es ist ein Victor 6000, ein Remotely Operated Vehicle, kurz ROV«, erkltatoil will sich nicht vorwerfen lassen, die Biodiversit
»Keine«, sagte Johanson ausweichend. »VorlVictor in die H
»Kommen Sie«, sagte Alban. Weiter mittschiffs waren fVictor eingerichtet. Wir haben ihn von der Polarstern ausgeliehen, weil er bei uns gerade noch draufpasst.«
»Was ist in den Containern?«
»Die Hydraulikeinheit f
Sie traten durch eine niedrige T
»Der da in der Mitte im Fahrstand, das ist der Pilot«, erklVictor arbeitet sensibel und pras Platz. Sie wird die Kameras bedienen und die Bilder speichern. — Sind wir so weit?«
»Ihr k
Nacheinander sprangen die restlichen Monitore an. Johanson erkannte Teile des Hecks und des Auslegers, Himmel und Meer. »Sie sehen jetzt, was Victor sieht«, erlen Farben.«
Die Kameraperspektiven verVictor sank weiter. Die Monitore zeigten eine blaugr
Der Container f
»Scheinwerfer an«, sagte der Koordinator.
Mit einem Mal erhellte sich der Raum um Victor. Es blieb diffus. Das Blaugr
Nach einer Weile wurde der Partikelschwarm dVictor, wenn er unten angekommen ist?«, fragte Johanson.
»Er entnimmt Wasser— und Sedimentproben, au
Etwas ZerklVictor sank entlang einer Steilwand abwVictor zog weiter an Schw
»Wir sind so weit«, sagte Lund. »680 Meter.«
»Okay.« Der Pilot beugte sich nach vorne. »Fliegen wir eine Kurve.«
Der Hang verschwand von den Bildschirmen. Eine Zeit lang sahen sie wieder freies Wasser, dann zeichnete sich in der blauschwarzen Tiefe pl
»Victor kann millimetergenau navigieren«, sagte Alban sichtlich stolz zu Johanson. »Sie k
»Danke, das besorgt mein Schneider. Wo genau ist er jetzt?«
»Direkt
»Auch Methanhydrat?«
Alban sah ihn nachdenklich an. »Ja, sicher. Warum fragen Sie?«
»Nur so. Und hier will Statoil die Fabrik installieren?«
»Es ist unsere Wunschposition. Sofern nichts dagegen spricht.«
»Zum Beispiel W
Alban zuckte die Achseln. Johanson merkte, dass der Franzose das Thema nicht mochte. Sie sahen zu, wie der Roboter die fremde Welt
»
»Was ist mit diesen riffeligen Strukturen?«, fragte Johanson. Der Boden hatte sich wieder ver
»So was bringen die Str
Sie starrten auf die Bildschirme. Etwas anderes war im Licht der Scheinwerfer aufgetaucht. Helle, gro
»Bakterienmatten«, bemerkte Johanson.
»Ja. Anzeichen von Methanhydrat.«
»Da«, sagte der Pilot.
Rissige, wei
Teile des Hydrats waren unter rosafarbenem Gewimmel verschwunden. Zuerst waren noch einzelne Leiber auszumachen. Dann wurde die Menge der sich windenden K
Einer der M
Trotzdem gefiel ihm nicht, was er sah. Die Bilder aus dem Mexikanischen Golf hatten
»Zickzackkurs«, sagte Lund. Das ROV begann, in einer Art ausladendem Slalom zu schwimmen. Das Bild verVictor war Victor in eine Kurve. Im Scheinwerferlicht wirbelten Partikel. Etwas Gro
»Was war das?«, rief Lund.
»Position zur
Das ROV flog eine Gegenkurve.
»Es ist weg.«
»Kreisbewegung!«
Victor stoppte und begann, sich um seine eigene Achse zu drehen. Nichts war zu sehen auanson an. Er sch
Das ROV hielt auf den Abhang zu. Nach wenigen Sekunden kam absch
»Sie sind
Johanson trat neben sie.
»Habt ihr eine
»Kannst du mir Victors augenblickliche Position zeigen?«
»Etwa hier.« Sie zeigte auf einen Bereich, der gro
»Gut. Steuert mal dorthin, schr
Lund gab dem Piloten Anweisungen. Die Scheinwerfer erfassten wieder Meeresboden, der frei von W
»H
Schon nach wenigen Metern bot sich ihnen das gleiche Bild wie zuvor. Schlauchf
»Klassisch«, sagte Johanson.
»Was meinst du?«
»Wenn eure Karte stimmt, sind genau hier gro
»Ist es auch klassisch, dass sie gleich zu Millionen anr
Er sch
»Na schVictor ab. Er soll einen Schwung von den Viechern einsacken und sich weiter die Gegend angucken — falls bei dem Gedr
Es war zehn Uhr durch, als es an Johansons Kammer klopfte. Er
»Meine Augen brennen«, sagte sie. »Alban hat f
Ihr Blick fiel auf die K
»Das h
Johanson hatte den Monitorraum vor einer halben Stunde verlassen, um alles vorzubereiten.
»Brie des Meaux, Taleggio, Munster, ein alter Ziegenk
»Du Wahnsinniger.«
»Willst du ein Glas?«
»Nat
»Ein Pauillac. Du musst mir nachsehen, dass ich ihn nicht dekantieren konnte, die Thorvaldson weist M
Lund nahm das Glas entgegen und trank es zur H
Johanson lie
Lund bediente sich am K
»Bei eurem ersten Besuch habt ihr nicht so viele gesehen?«
»Nein. Ich meine, mehr als genug f
Johanson l
»Du wei
»Na, jedenfalls, morgen frVictor hoch und bringt weitere Wesehen. Dieses helle Ding. Alban meint auch, es sei ein Fisch gewesen, aber wenn das stimmt, dann hatte er die Ausma
Au
»Das kann alles M
»Nein, nicht alles M
»Ein Fischschwarm kann auch zur
»Du hast J
Lund schaute auf. Sie f
»Warum? Hast du bef
»Vielleicht.«
Johanson sch
»Ihr werdet ihm ohnehin das Herz brechen. Es gibt keine Jobs mehr f
»H
»Du willst mir weismachen, dass sich euer Business nicht mehr lohnt?«
»Das Offshore-Gesch
AUV war eine weitere AbkAutonomous Underwater Vehicles funktionierten im Wesentlichen wie der Victor, waren jedoch nicht mehr auf die kogar eigene Entscheidungen treffen konnten. Mit Hilfe von AUVs r— oder sechstausend Metern Tiefe zu installieren und zu
»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, sagte Johanson, w
»Ich entschuldige mich nicht«, entgegnete Lund m
»Doch. Wir h
»Na und?«, versetzte sie giftig. Der sp
»Ja, aber was?«
»Wir d
»Schon gut.«
»Nat
»Dagegen sage ich ja gar nichts. Ich frage mich nur, ob ihr immer so genau wisst, was ihr da tut.«
»Was meinst du damit?«
»Ihr m
»Ja. Sicher.«
»Ihr plant den Durchsatz gewaltiger Mengen unter extremen Druckverh
»Wir finden es eben heraus.«
»So wie heute? Das bezweifle ich. Mir kommt es vor, als ob Oma im Urlaub Schnappsch
»Jetzt kommt das schon wieder«, st
»Habe ich etwa Unrecht?«
»Ich kann das Wort
»Nein. Ich bin nur daf
»Was denkst du, was wir hier tun?«
»Ich bin sicher, ihr wiederholt eure Fehler. Ende der Sechziger hattet ihr euren Goldrausch, und ihr habt die Nordsee zugebaut. Jetzt steht euch das Zeug im Weg herum. Ihr solltet
»Wenn wir so hastig sind, warum habe ich dir dann die verdammten W
»Du hast ja Recht. Ego te absolvo.«
Sie kaute auf ihrer Unterlippe. Johanson beschloss, das Thema zu wechseln: »Kare Sverdrup ist
Lund warf die Stirn in Falten. Dann entspannte sie sich und lachte. »Findest du?«
»Absolut.« Er breitete die H
Lund lie
»Das ist alles noch so frisch«, sagte sie leise.
Sie schwiegen eine Weile.
»Sehr verliebt?«, fragte Johanson in die Stille hinein.
»Wer? Er oder ich?«
»Du.«
»Hm.« Sie l
»Du glaubst?«
»Ich bin Forscherin. Ich muss es eben erst erforschen.«
Es war Mitternacht, als sie schlie
»Vor wenigen Wochen h
Johanson schob sie sanft hinaus auf den Flur.
»In meinem Alter kommt man auch dar
Sie trat nach drau
»Danke f
Das Leben besteht aus Kompromissen zwischen verpassten Gelegenheiten, dachte Johanson, als er die T
18. M
Vancouver und Vancouver Island, Kanada Leon Anawak hielt den Atem an.
Komm schon, dachte er. Mach uns die Freude.
Es war das sechste Mal, dass der Beluga auf den Spiegel zuschwamm. Die kleine Gruppe Journalisten und Studenten, die sich im unterirdischen Beobachtungsraum des Vancouver Aquariums zusammengefunden hatte, verharrte in and
Anawak hatte den Beluga mit ungiftiger Tinte markiert. Ein farbiger Kreis zierte jetzt seinen Unterkiefer. Die Stelle war so gew
So wenig menschen
Im n
»Das war’s«, sagte Anawak leise.
»Und was hei
»Er wei
Sie stiegen aus dem Untergrund zur
Seine Beobachtungen wurden ausnahmslos best
»Gratuliere«, sagte er schlie
Die Studenten waren es, die Journalisten weniger.
»Macht nichts«, sagte Anawak. »Ich gebe Ihnen einen kurzen Abriss. Die Spiegel-Selbsterkennung datiert aus den Siebzigern. Jahrzehntelang beschr
Anawak erklwen sie da im Spiegel sahen. Sie inspizierten die Markierung, betasteten die Stelle mit den Fingern und rochen daran. Gallup fn.
»Gallup ging aber noch weiter«, erkl
Er machte eine Pause. Ihm war klar, dass er die Journalisten sp
»Jedenfalls«, fuhr er fort, »ist es bezeichnend, dass bis in die Neunziger fast ausschlie
»Erhielten die T
»Nein, und wir haben sie auch nicht f
Eine Studentin hob die Hand. »Sie wollen sagen …« Sie zErgebnisse wollen sagen, dass Delphine und Belugas
»So ist es.«
»Worin soll das begr
Anawak war verbl
»Doch, schon. Ich habe gesehen, dass ein Tier sein Spiegelbild registriert hat. Es wei
»Sie haben die Frage soeben selber beantwortet. Es wei Es hat ein Ich-Bewusstsein.«
»Das meine ich nicht.« Sie trat einen Schritt nach vorne. Anawak betrachtete sie unter gerunzelten Brauen. Sie hatte rotes Haar, eine kleine spitze Nase und leicht permanenter Identit
»Das habe ich auch nicht gesagt.«
»Doch. Sie haben Gallups These vertreten, dass bestimmte Tiere von sich selbst auf andere schlie
»Affen.«
»Was nebenbei gesagt umstritten ist. Jedenfalls haben Sie keinerlei Einschr
»Man muss in diesem Fall nichts einschr
»Einige Versuche lassen das vermuten, ja.«
»Worauf wollen Sie hinaus?«
Sie hob die Schultern und sah ihn aus runden Augen an.
»Na, ist das nicht offensichtlich? Sie ksehen, wie sich ein Beluga benimmt. Aber woher wollen Sie wissen, was er denkt? Ich kenne die Arbeit von Gallup. Er meint, bewiesen zu haben, dass sich ein Tier in ein anderes hineinversetzen kann. Das setzt voraus, dass Tiere
Anawak war sprachlos. Ausgerechnet damit wollte sie ihm kommen. Mit seinem eigenen Argument.
»Hatten Sie wirklich diesen Eindruck?«
»Sie haben gesagt, Wale k
»Warum h
»Delaware. Alicia Delaware.«
»Miss Delaware.« Anawak sammelte sich. »Ich sagte, Wale und Menschen keinander
»Wo ist der Unterschied?«
»Im Standpunkt. Wir wollen nicht beweisen, dass Wale den Menschen umso
»Ich glaube aber nicht, dass das Selbstbewusstsein eines Tiers mit dem des Menschen vergleichbar ist. Die Grundvoraussetzungen liegen einfach zu weit auseinander. Es f
»Falsch«, unterbrach sie Anawak. »Auch Menschen entwickeln ein st
»Ich wollte doch nur …«
»Sie wollten? Wissen Sie, wie es auf einen Beluga wirken wbezweifeln, dass Sie Ihr Spiegelbild erkennen k
Alicia Delaware err
»Natweil sie in einem anderen Lebensraum existieren, andere Bed
Er beantwortete noch einige Fragen und tat es so knapp wie m
Er ging in die Hocke und strich mit den Fingern durch das k
Was hatte diese Studentin gesagt? Er versuche, die Tiere zu vermenschlichen?
Der Vorwurf nagte an ihm. Anawak hielt sich zugute, Wissenschaft n
Ausgerechnet seinen eigenen Standpunkt hatte ihm diese hasenz
Anawak pl
Aber ebenso wenig existierte ein Beweis dafnicht konnte.
Der Beluga stie
Oh nein, dachte er. Nicht auch das noch!
»Na, Leon«, sagte der Mann, der zu ihm an den Beckenrand getreten war. »Wen maltr
Anawak richtete sich auf und musterte den Neuank
»Wer hat dich denn reingelassen, Jack? Der gro
Greywolf grinste noch breiter.
»Sondergenehmigung«, sagte er.
»Ach ja? Seit wann?«
»Seit wir die p
Anawak sah verwirrt auf die Uhr. Greywolf hatte Recht. Er hatte am Belugabecken die Zeit vergessen.
»Ich hoffe, es ist ein zuf
Greywolf spitzte die Lippen. »Nicht ganz.«
»Also wolltest du zu mir?« Anawak setzte sich langsam in Bewegung und zwang Greywolf, ihm zu folgen. Die ersten Besucher schlenderten durch die Anlage. »Was kann ich f
»Du wei
»Dieselbe alte Leier?«
»Schlie
»Vergiss es.«
»Komm schon, Leon, du bist doch einer von uns. Du kannst kein Interesse daran haben, dass ein Haufen reicher Arschl
»Habe ich auch nicht.«
»Die Leute hWhale Watching aussprichst, wird die Diskussion ein anderes Gewicht erhalten. Jemand wie du k
Anawak blieb stehen und sah Greywolf herausfordernd in die Augen.
»Ganz recht. Euch k
»Da!« Greywolf zeigte mit ausgestrecktem Arm zum Belugabecken. »Die haben es nGefangenen! Ihr sperrt sie ein oder hetzt sie, das ist Mord auf Raten. Jedes Mal, wenn ihr rausfahrt mit euren Booten, titten hinterher.
»Das ist etwas anderes. Die Indianer haben immer in Einklang mit der Natur gelebt. Sie haben aus den H
»Erspar’s mir.«
»Es ist aber so.«
»Soll ich dir sagen, was dein Problem ist, Jack? Genau genommen hast du zwei. Erstens, du h
Greywolf erbleichte. Anawak wusste, dass sein Gegen
»Warum erz
»Du bist Halbindianer«, sagte Anawak. Er blieb vor dem Becken der Seeotter stehen und sah zu, wie die dunklen K
Greywolf blinzelte in die Sonne.
»Ich kann dich nicht h
»Hugh!«
»Zum Teufel, wir sollten uns nicht streiten. Was will ich denn von dir? Nur ein bisschen Unterst
»Ich kann dich nicht unterst
»Schau, ich bin sogar so freundlich und komme, um unsere n
Anawak horchte auf. »Was habt ihr denn vor?«
»Tourist Watching.« Greywolf lachte schallend. Seine wei
»Und was soll das sein?«
»Na ja, wir kommen raus und fotografieren deine Touristen. Wir bestaunen sie. Wir fahren ganz dicht ran und versuchen sie anzupacken. Sie sollen sich eine Vorstellung davon machen, wie es ist, begafft und betatscht zu werden.«
»Das kann ich verbieten lassen.«
»Das kannst du n
Anawak starrte ihn an. Dann wandte er sich ab und ging weiter. »Es kommen ohnehin keine Wale«, sagte er.
»Weil ihr sie vertrieben habt.«
»Nichts haben wir.«
»Ach richtig, der Mensch ist niemals schuld. Es liegt an den bl
»Ein paar.«
»Euer Gesch
»Leck mich, Jack.«
»He, das ist mein letztes Angebot.«
»Wie beruhigend.«
»Verdammt nochmal! Leon! Dann leg wenigstens irgendwo ein gutes Wort f
»Wir wollen nicht dasselbe. Guten Tag, Jack.«
Anawak beschleunigte seinen Schritt. Am liebsten w
»Du stures Aas!«, rief er ihm hinterher.
Anawak gab keine Antwort. Zielstrebig passierte er das Delphinarium und hielt auf den Ausgang zu. »Leon, weidein Problem ist? Ich bin vielleicht kein richtiger Indianer, aber deines ist, dass du einer bist!«
»Ich bin kein Indianer«, murmelte Anawak.
»Ach, Verzeihung!«, schrie Greywolf, als h
»Arschloch«, zischte Anawak. Er kochte vor Wut. Erst diese renitente Ziege und dann Jack Greywolf. Es h
Wo du herkommst …
Was ma
Wo man dich braucht!
»Ich bin da, wo man mich braucht«, schnaubte Anawak.
Eine Frau ging an ihm vorbei und starrte ihn irritiert an. Anawak sah sich um. Er stand drau
Tags darauf war er fr
Rosa Wolken waren
Und Jack Greywolf.
Dessen Worte allerdings hallten in Anawak nach. Greywolf mochte ein ausgemachter Idiot sein, aber leider hatte er es wieder mal geschafft, den Finger in die Wunde zu legen.
Zwei kleine Kutter zogen vorbei. Anawak
Samantha Crowe hatte ihn danach gefragt. Seltsam, ihr h
Du denkst zu viel nach, Leon.
Anawak beschloss, Stringer schlafen zu lassen und auf eigene Faust loszufahren. Er ging in die Station und verstaute einen akkubetriebenen Laptop zusammen mit Kamera und Feldstecher, Rekorder, Hydrophon und KopfhBlue Shark. Gem
Ohne Passagiere und Zwischenstopps ging alles schneller. Nach knapp zwanzig Minuten steuerte er zwischen einer Gruppe winziger Inselchen hinaus aufs anthrazitsilbrige Meer. Weit auseinander gezogene Wogen rollten tr
Weiter drau
Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis er etwas zu sehen glaubte, aber die dunkle W
»Zeig dich«, fl
Angestrengt suchte er den Ozean ab. Minutenlang tat sich nichts. Dann hoben sich in einiger Entfernung nacheinander zwei flache Silhouetten aus dem Wasser. Ger
Buckelwale.
Er begann zu lachen. Er lachte vor Gl
Anawak klappte den Laptop auf und startete das Programm. Er hatte die Steckbriefe hunderter Wale gespeichert, die regelm
Er war beinahe sicher, in den beiden Walen dort drau
Nach einer Weile tauchten die schwarzen R
Rasch setzte er den Feldstecher an die Augen und versuchte, einen Blick auf die Unterseiten zu erhaschen, aber es gelang ihm nicht. Egal. Sie waren dort. Die erste Tugend eines Walbeobachters hie
Schon nach kurzer Zeit wurde seine Geduld belohnt, als nicht weit vom Boot pl
Er verga
Der Sch
Reglos wie ein Felsen stach der Kopf heraus.
Es war das beeindruckendste Willkommen, das Anawak je widerfahren war. Mehr als einmal hatte er die Tiere aus unmittelbarer N
Aber das hier war anders.
Fast kam es Anawak so vor, als beobachte nicht er den Wal, sondern der Wal ihn. Das Boot schien den Riesen nicht zu interessieren. Sein Auge, eingebettet in runzlige Lider wie das eines Elefanten, musterte ausschlie
Langsam, um das Tier nicht zu erschrecken, streckte er die Hand aus und strich
»Wo warst du denn die ganze Zeit?«, fragte er leise.
Ein kaum h
Er verga
Was wollten sie?
Allm
Vielleicht hatte er einen Fehler begangen. Wenn ja, war es das erste Mal in der Geschichte des Whale Watching, dass Buckelwale eine offensichtliche Aversion gegen Kameras an den Tag legten. Wie auf Kommando tauchten die beiden riesigen K
Er sah sich um.
Keine Wale.
Sto
Schlie
Nach einer Weile sah er weit drau
Auf halbem Wege nach Tofino stellte er sich vor, wie wohl Touristen auf das Schauspiel reagiert hDavies und seine dressierten Wale.
Sie w
Phantastisch!
W
Irgendwie ein bisschen zu phantastisch.
23. M
Trondheim, Norwegen Sigur Johanson wurde aus dem Schlaf gerissen. Es schellte. Er tastete irrt
Was war los gewesen gestern Abend? Sie waren versackt, er und ein paar Kollegen. Studenten waren auch dabei gewesen. Dabei hatten sie nur zu Abend essen wollen im Havfruen, einem umgebauten Speicher nahe der Garnie Bybru, der alten StadtbrHavfruen gab es k nahen Trondheimfjord floss, und auch in ihre Kehlen war einiges geflossen. Jemand hatte angefangen, Witze zu erz
Das Problem dieses fr
Johanson seufzte.
Ich bin sechsundf
Es schellte weiter. Hartn
Als er endlich den H
»Johanson«, meldete er sich
»Mein Gott, brauchst du lange«, sagte Tina Lund.
Johanson verdrehte die Augen und sank in den Fernsehsessel. »Wie viel Uhr ist es?«
»Halb sieben. Warum?«
»Es ist Samstag.«
»Ich wei
»Ich bin auch nicht besonders gut drauf. Was willst du um diese nebenbei gesagt v
Lund kicherte.
»Ich wollte dich
»Ins Institut? Wozu, um alles in der Welt?«
»Ich dachte, es w
»War mir schon klar. Es sieht dir nicht
»Nein, du verstehst mich falsch. Ich wollte deine Meinung zu etwas h
»Zu was?«
»Nicht am Telefon. Kommst du?«
»Gib mir eine Stunde«, sagte Johanson und g
»Das w
»Zu Befehl«, murmelte Johanson.
Er schlich, immer noch von Schwindelanf
Er w
DrauGloshaugen hinaufsteuerte. An Wochenenden war die NTNU offiziell geschlossen, aber daran hielt sich so gut wie niemand. Genau genommen war es die beste Zeit, seine Post und E-Mails zu sichten und ungest
Johanson betrat die Poststelle, durchst
Marintek, das Marinetechnische Institut, war eng verwoben mit der NTNU, Sintef und dem Statoil-Forschungszentrum. Neben diversen Simulationstanks und Wellentunneln lag hier das gr
Tats
Lund sah ihn und brach ihre Unterhaltung ab. Sie kam zu ihm her
»Warum hast du nicht einen der K
»Wir sind hier nicht auf dem Weiher«, erwiderte sie. »Das muss alles koordiniert sein. Wenn ich da durchrausche, verlieren hunderte
Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Du kratzt.«
»Alle M
»So gut es eben geht. Eintausend Meter Meerestiefe k
»Das reicht doch f
»Trotzdem lassen wir den Rechner unabh
»Shell peilt eine Fabrik in zweitausend Metern Tiefe an.
Stand gestern in der Zeitung. Ihr bekommt Konkurrenz.«
»Ich wei
Drau
Sie sch
»Das wei
»… und sie k
»Aber jede Menge Stationen sind auf dem Schelf verankert!«
»Ja, bei geringer Wassertiefe. Weiter unten herrschen ganz andere Wellen— und Str
Sie erstiegen eine Treppe.
»Ich dachte, wir gehen fr
»Tun wir auch, aber vorher wollte ich dir etwas zeigen.«
Lund stie
»Was f
Lund trat zu einem Arbeitstisch. Sie zog zwei Resopalst
»Die Aufnahmen, die Victor gemacht hat«, sagte er. »Das Ding am Hang.«
»Das Ding, das mir keine Ruhe gelassen hat«, nickte Lund. »Wisst ihr inzwischen, was es ist?« »Nein. Dafnicht ist. Keine Qualle, kein Fischschwarm. Wir haben die Sequenz durch tausend Filter gejagt. Das ist das Beste, was wir rausholen konnten.« Sie vergr
»Ohne Licht h
Er stockte. Lund wirkte hochbefriedigt. Ihre Finger tanzten
»Wenn du ein lumineszierendes Objekt bestrahlst, siehst du von seinem Eigenleuchten nichts mehr. Und die Scheinwerfer des Victor
Die F
Johanson starrte auf den Bildschirm. Das Blau war mehr zu ahnen als zu sehen. Dem unge
Er rieb sich den Bart. »Was sch
»Schwer zu sagen. So schnell, wie es verschwunden ist, wird es wohl am Rande des Lichthorizonts geschwommen sein. Einige Meter entfernt. Trotzdem nimmt seine Oberfl
»Der Teil, den wir sehen, wird um die zehn bis zw
»Den wir sehen!« Sie machte eine Pause. »Das Licht in den Randbereichen deutet darauf hin, dass wir das meiste wahrscheinlich nicht gesehen haben.«
Johanson kam eine Idee. »Es k
»Und wie erkl
»Die hellen Linien? Zufall. Wir glauben, dass es ein Muster ist. Wir haben auch gedacht, die Marskan
»Ich glaube nicht, dass es Plankton ist.«
»So genau kann man das nicht sehen.«
»Doch, kann man. Schau dir das mal an.«
Lund rief die folgenden Bilder auf. Das Objekt zog sich darauf mehr und mehr ins Dunkle zur
»Es hat das Licht ausgemacht«, sagte Johanson verbl
Er
Eine Schlussfolgerung dr
»Architheutis«, sagte er.
»Riesenkalmare.« Lund nickte. »Der Gedanke kommt einem zwangsl
»Es w
Aber das stimmte nicht ganz. Lange Zeit waren Geschichten um Architheutis als Seemannsgarn verschrien gewesen. Dann hatten angesp— beinahe erbracht, weil Kalmarfleisch wie Gummi war. Je mehr man daran zog, desto lRiesenkalmare verwandeln wArchitheutis hauste in der Tiefsee, und ob er leuchtete, war mehr als fraglich.
Johanson furchte die Stirn. Dann sch
»Nein.«
»Was nein?«
»Es spricht zu vieles dagegen. Das ist einfach nicht die Gegend f
»Schon, aber …« Lunds H
»Sie geh
»Diese W
Schweigen breitete sich aus.
»Und wenn schon«, sagte Johanson schlie
»Augenzeugen sagen was anderes.«
»Mein Gott, Tina! Sie m
Lund betrachtete skeptisch die Vergr
»Okay. Hast du was f
Johanson zog den Umschlag hervor und
»Du lieber Himmel!«, entfuhr es Lund.
»Warte. Es muss eine Zusammenfassung geben. — Ah, hier!«
»Lass sehen.«
»Gleich.« Er
»Sag schon.«
Johanson zog die Brauen zusammen und bl
»Spuck’s aus.«
»Sie bestHesiocaeca methanicola aufweist. In diesem Zusammenhang wundern sie sich … das ist jetzt Detailkram … ah, hier steht’s. Sie haben die Kiefer untersucht. Sehr kr
»So weit waren wir doch schon«, rief Lund ungeduldig.
»Warte. Sie haben noch mehr mit ihm angestellt.
Untersuchung der stabilen Isotopenzusammensetzung, und da ist auch die Analyse aus dem Massenspektrometer. — Oha! Unser Wurm ist minus 90 Promille leicht.«
»Kannst du dich verst
»Er ist tats
»Atome eines chemischen Elements mit gleicher Kernladung, aber unterschiedlichem Gewicht.«
»Sehr gut, setzen. Kohlenstoff zum Beispiel gibt es in unterschiedlicher Schwere. Es gibt Kohlenstoff 12 und Kohlenstoff 13. Wenn du was frisst, worin vorwiegend leichter Kohlenstoff ist, also ein leichteres Isotop, wirst du auch leichter. Klar?«
»Wenn ich was fresse. Ja. Logisch.«
»Und in Methan ist sehr leichter Kohlenstoff. Wenn der Wurm in Symbiose mit Bakterien lebt, die dieses Methan fressen, dann werden dadurch erst mal die Bakterien leicht, und wenn der Wurm dann die Bakterien frisst, wird er auch leicht. Und unserer ist sehr leicht.«
»Ihr Biologen seid komische Leute. Wie kriegt ihr so was raus?«
»Wir tun schreckliche Dinge. Wir trocknen den Wurm und zermahlen ihn zu Wurmpulver, und das kommt dann in die Messmaschine. So, schauen wir weiter. Rasterelektronenmikroskopie … sie haben die DNA angef
»Rei
»Ihr k
»Was?«
Er hob den Kopf. »Die Biester stecken randvoll mit Bakterien. Innen und au
Lund sah unsicher zur
»Es ist widersinnig. Dein Wurm lebt ganz eindeutig im Methanhydrat. Er platzt fast vor Bakterien. Er geht nicht auf Beute und bohrt keine L
Wieder schwiegen sie eine Weile. Schlie
Johanson zuckte die Achseln.
»Ich wei
»Was knabbern sie dann an?«
Johanson starrte auf die Zusammenfassung des Berichts.
»Es gibt noch eine Adresse, die uns dar
»Darauf w
»Gut. Ich schicke ein paar Exemplare hin.« Johanson reckte die Glieder und g
Lund l
5. April
Vancouver Island und Vancouver, Kanada Das Gesch
Unter anderen Umst
Waren es Kundschafter?
Um was auszukundschaften?
Abwegig!
Er schloss die Kasse und trat nach drau
Hinter sich h
»Dr. Anawak!«
Er blieb stehen und wandte den Kopf. Alicia Delaware tauchte neben ihm auf. Sie hatte die roten Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und trug eine modische blaue Sonnenbrille.
»Nehmen Sie mich mit?«
Anawak betrachtete sie. Dann sah er hinBlue Shark. »Wir sind voll besetzt.«
»Ich bin den ganzen Weg gerannt.«
»Tut mir Leid. In einer halben Stunde fLady Wexham. Die ist viel komfortabler. Gro…«
»Will ich nicht. Sie haben doch sicher noch irgendwo einen Platz. Hinten vielleicht!«
»Wir sind schon zu zweit in der Kabine, Susan und ich.«
»Ich brauche keinen Sitzplatz.« Sie lnur mit Ihnen, um ehrlich zu sein.«
Anawak runzelte die Stirn.
»Gucken Sie nicht so!« Delaware verdrehte die Augen. »Ich habe Ihre B
»Den Eindruck hatte ich nicht.«
»K
»Wir haben unsere Bestimmungen.« Es klang lahm und kleinkariert.
»H
Sie strahlte ihn an. Anawak konnte nicht anders. Er musste lachen.
»Schon gut. Kommen Sie meinethalben mit.«
»Wirklich?«
»Ja. Aber gehen Sie mir nicht auf die Nerven. Behalten Sie vor allem Ihre abstrusen Theorien f
»Es war nicht meine Theorie. Es war die Theorie von…«
»Am besten halten Sie einfach m
Sie setzte zu einer Antwort an,
»Warten Sie hier«, sagte Anawak. »Ich hole Ihnen einen Overall.«
Alicia Delaware hielt ihr Versprechen ganze zehn Minuten. Die H
»Nennen Sie mich Licia«, sagte sie.
»Licia?«
»Von Alicia, aber Alicia ist ein d
Er ergriff die ausgestreckte Rechte. »Freut mich, Licia.« »Gut. Und jetzt sollten wir kurz noch was kl
»Was denn?«, fragte er vorsichtig.
»Wegen neulich. Ich war doof und besserwisserisch am Aquarium. Es tut mir Leid.«
»Schon vergessen.«
»Aber du musst dich auch entschuldigen.«
»Was? Wieso denn ich?«
Sie senkte den Blick. »Es war okay, mir vor anderen Leuten die Meinung zu geigen, aber nicht, etwas
»Ich habe nicht …« Zum Teufel.
»Du hast gesagt, ein Beluga, der mir beim Schminken zusieht, m
»Das war nicht meine Absicht. Es war ein abstrakter Vergleich.«
»Es war ein bl
Anawak kratzte seinen schwarzen Schopf. Er hatte sich
»Gut. Ich entschuldige mich.«
»Angenommen.«
»Du berufst dich auf Povinelli«, stellte er fest.
Sie l
»Povinelli geht einen mutigen Weg«, sagte Delaware. »Seine Ansichten erscheinen ewig gestrig, aber das nimmt er in Kauf. Gallup hat es viel leichter, weil es schick ist, Schimpansen und Delphine und wer wei
»Sie sind gleichberechtigte Partner«, sagte Anawak.
»Im ethischen Sinne.«
»Unabh
»Das bezweifelt niemand. Auch nicht Povinelli.«
Anawak lie
Kleinere Inseln kamen ins Blickfeld.
»Ich wei
»Es ist arrogant«, rief Delaware heftig.
»Ich gebe dir Recht. Es l
»He!« Sie klatschte in die H
»Fast. Ich glaube, du bist ein wenig … messianisch in deiner Auffassung. Ich perser in uns entdeckt.« Er grinste. »Vielleicht halten uns einige Belugas sogar f
Delaware krauste die Nase. »Ich wei
»Seel
Anawak legte die Hand
»Es geht nicht um Gallup oder Povinelli, habe ich Recht?« Er hob die Kamera ans Auge, zoomte und schoss Fotos von den Tieren. »Ich schlage dir also eine andere Diskussion vor. Wir einigen uns darauf, dass es keine Werteskala gibt, sondern nur eine menschliche Vorstellung davon, und die haken wir hiermit ab. Jeder von uns beiden ist leidenschaftlich dagegen, Tiere zu vermenschlichen. Ich bin der
Delaware schwieg eine Weile. Das Zodiac passierte mit verringerter Geschwindigkeit die Insel mit den Seel
»Ich muss dar
Und das tat sie wirklich. Zumindest sagte sie im Verlauf der weiteren Fahrt kaum noch etwas, bis das Zodiac die offene See erreicht hatte. Anawak war zufrieden. Es war gut, dass die Tour mit den Seel
Aber seine Bef
Gleich vor der K
In einiger Entfernung trieben drei weitere Zodiacs und ein grWhale Watching der vertraglichen Art, das sie hier betrieben, aber ein Jack Greywolf w
Jack Greywolf war ein Idiot.
Ein gefTourist Watching. LDavies in Misskredit bringen, egal, wie gewissenhaft und verantwortungsbewusst sie dort vorgingen. StSeaguards, w
Und Greywolf war wei
Aufmerksam beobachtete er den Ozean, die Kamera einsatzbereit. Er fragte sich, ob er neuerdings unter Paranoia litt, ausgel
»Rechts!«, rief Stringer.
Die KWhale Watchers f
»Das sind keine Grauwale, oder?«, fragte Delaware. Sie sah Anawak Kaugummi kauend an, als erwarte sie eine Belohnung.
»Nein. Es sind Buckelwale.«
»Sag’ ich doch. Woher kommt blo
»Sie haben auch keinen. Aber sie machen einen beim Abtauchen. Sch
Delaware hob die Brauen. »Ich dachte eigentlich, der Name bezieht sich auf die kleinen Buckel am Maul. Auf diese Wucherungen.«
Anawak seufzte.
»Mal wieder in der Opposition, Licia?«
»‘tschuldigung.« Sie ruderte aufgeregt mit den Armen. »He, was machen die denn da? Was tun die?«
Die K
»Sie fressen«, sagte Anawak, w
»Irre! Sie sehen aus, als wollten sie uns fressen.«
»Licia! Mach dich nicht d
Delaware verschob den Kaugummi von einer Backe in die andere. »Du verstehst keinen Spa
»Glattwale tun das«, sagte Stringer
»Erkl
»Gulp?«, echote Delaware.
»So nennt man es bei Furchenwalen. Das Gulp-Verfahren. Sie k
Anawak gesellte sich an Stringers Seite. Delaware schien zu verstehen, dass er allein mit ihr sprechen wollte. Sie balancierte am Steuerhaus vorbei nach vorn zu den Passagieren und begann, ihnen das Gulp-Verfahren zu erkl
Nach einer Weile sagte Anawak leise: »Wie kommen sie dir vor?«
Stringer wandte den Kopf.
»Die Wale?«
»Ja.«
»Komische Frage.« Sie dir denn vor?«
»Du findest sie normal?«
»Klar. Sie sind regelrecht im Showfieber, wenn du das meinst. Ja, doch, sie sind verdammt gut drauf.«
»Nicht irgendwie … ver
Sie kniff die Augen zusammen. Die Sonne lag glei
»Ver
»Ich habe dir doch von den beiden Megapterae erz
»Ja. Und?«
»Na ja. Es war komisch.«
»Hast du schon erz
»Ich wei
»Du sprichst in R
»Es war nicht sehr angenehm.«
»Nicht sehr angenehm?« Stringer sch
»Nein, das tust du nicht. Du h
»Leon. Es waren Wale. Keine Geheimagenten.«
Er fuhr sich
Stringers Walkie-Talkie knackte. Qu
»Susan? Geh mal auf 99.«
SWhaling Stations sendeten und empfingen auf Frequenz 98. Es war praktisch, weil so alle Whale Watching wesentlich r
»Ist Leon in der N
»Ja, er ist hier.«
Sie reichte Anawak das Funkger
»Um was ging’s denn?«, wollte Stringer wissen, als er ihr das Funkger
»Um eine Anfrage. Von Inglewood.«
»Inglewood? Die Reederei?«
»Ja. Der Anruf kam aus dem Direktorium. Sie haben Tom nicht gerade mit Details
Inglewood hatte einen Helikopter geschickt. Keine zwei Stunden nach seinem Funkgesprlzwirtschaft den W
Sie lie
Der Pilot sprach mit der Bodenstation. Der Helikopter ging tiefer, drehte eine Kurve und hielt auf die Dockanlagen zu. Kurz darauf landeten sie auf einer freien Fl
Der Mann zog die T
»Clive Roberts«, sagte er. »Managing Director.«
Sie sch
»Sehr freundlich, dass Sie so schnell kommen konnten«, sagte Roberts. »Sie m
»Keine Ursache«, erwiderte Anawak. »Worum geht’s?«
»Um einen Unfall. M
»Das Schiff dort?«
»Ja, die Barrier Queen. Genauer gesagt hatten wir ein Problem mit den Schleppern, die sie nach Hause bringen sollten.«
»Sie wissen, dass ich Experte f
»Genau darum geht es. Um Verhaltensforschung.«
Roberts stellte ihm die Personen vor. Drei geh
»Augenblicklich k
»Nat
»Gut. Ich gebe Ihnen eine Zusammenfassung der Ereignisse. Danach entscheiden Sie, ob Sie bleiben oder wieder abfliegen wollen. So oder so kommen wir f
»Sie verursachen keine Umst
Roberts sah ihn dankbar an. »Sie mBarrier Queen ist ein ziemlich neues Schiff. Erst kJedenfalls die Barrier Queen war auf dem R
Anawak nickte wortlos.
»Vor sechs Tagen erreichte sie die 200-Seemeilen-Zone vor Vancouver Gegen drei Uhr morgens. Der Steuermann legte 5° Ruder, eine Routinekorrektur. Er hielt es nicht fBarrier Queen fuhr immer noch geradeaus. Der Steuermann gab Ruder zu, ohne dass eine sichtbare Kurs— Leider klappte es etwas zu gut.«
»Er fuhr jemandem rein?«
»Nein. Das andere Schiff war zu weit weg. Aber anscheinend hatte das Ruder geklemmt. Jetzt lag es am Anschlag und klemmte wieder. Es lieBarrier Queen geriet bei hoher Geschwindigkeit in einen extrem engen Drehkreis. Sie legte sich auf die Seite, samt Ladung. 10° Kr
»Ich kann’s mir denken.«
»Knapp
»Und was war der Grund?«
Roberts schwieg einen Moment.
»Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass der Schlamassel jetzt erst richtig losging. Die Barrier Queen stoppte die Maschinen, funkte ›Mayday‹ und wartete. Sie war eindeutig manSchwierigste ist immer, die Leine vom Schlepper so auszuwerfen, dass sie an Bord aufgefangen wird. Bei Sturm kann das Stunden dauern, ein endloses Proceder… Es h
»Gehindert? Von wem?«
»Na ja …« Roberts verzog das Gesicht, als sei es ihm peinlich weiterzusprechen. »Es sieht ganz so aus, als h
Anawak stutzte.
»Auf Schiffe?«
»Ja. — Auf gro
»Das ist
»Selten?« Roberts horchte auf. »Aber es hat so was gegeben.«
»Es gibt einen verbrieften Fall. Er stammt aus dem neunzehnten Jahrhundert. Melville hat ihn zu einem Roman verarbeitet.«
»Sie meinen Moby Dick? Ich dachte, das sei nur ein Buch.«
Anawak sch
»Moby Dick ist die Geschichte des Walf
»Wie geschah das?«
»Mit der Fluke zerschmettert. Die meiste Kraft steckt im Schwanz.« Anawak
»Was waren das f
»Keiner weiBarrier Queen. Sie lag scheinbar unversehrt da. »Ich kann mir jedenfalls keinen Walangriff auf dieses Schiff vorstellen.«
Roberts folgte seinem Blick.
»Die Schlepper wurden angegriffen«, sagte er. »Nicht die Barrier Queen. Sie wurden seitlich gerammt. Offenbar geschah es, um die Schiffe umzuwerfen, aber das hat nicht hingehauen. Dann, um sie davon abzuhalten, die Leine zu werfen, und dann …«
»Angegriffen?«
»Ja.«
»Vergessen Sie’s.« Anawak winkte ab. »Ein Wal kann etwas umwerfen das kleiner oder genauso gro
»Die Mannschaft schw
»Was f
»Gott, was f
Anawak furchte die Stirn. »Gut, spielen wir’s durch. Unterstellen wir das Maximum. Dass die Schlepper von Blauwalen attackiert wurden. Balaenoptera musculus wird bis zu 33 Meter lang und 120 Tonnen schwer. Immerhin das grrmig gebaut und muss kaum Reibungswiderst
»120 Tonnen sind eine Menge Gewicht.«
Anawak wies mit einer Kopfbewegung auf den Lieferwagen. »K
»Was? Den Wagen? Nat
»Und das, obwohl Sie sich dabei abst
Roberts rieb sich das Kinn. »Einige meinen, es seien Buckelwale gewesen. Andere sprachen von Finnwalen, und die an Bord der Barrier Queen glauben Pottwale gesehen zu haben …« »Drei Spezies, die unterschiedlicher nicht sein kt hat sich die Besatzung dumm angestellt. Aber fest steht, dass die Tiere den kleinen Schlepper versenkt haben.«
Anawak starrte Roberts fassungslos an. »Als die Trosse gespannt war«, fuhr Roberts fort, »zwischen dem Bug der Barrier Queen und dem Heck des Schleppers. Eine straff gespannte Eisenkette. Mehrere Tiere kamen aus dem Wasser gesprungen und warfen sich darauf. In diesem Fall gab es kein verdr
»Um Himmels willen. Und die Besatzung?«
»Zwei Vermisste. Die anderen konnten gerettet werden.
— K
Gute Frage, dachte Anawak. T
Es sei denn, die Schlepper h
Aber wie und womit?
»Das alles passt nicht zu Walen«, sagte er.
Roberts wirkte hilflos. »Das sehe ich auch so. Die Besatzungen sehen es anders. Nun, der gro
Anawak starrte gr
»Ein Zufall«, sagte er. »Ein schrecklicher Zufall.«
»Meinen Sie?«
»Wir w
Hafenwasser war ein Alptraum. Barrier Queen.
Die Taucher sahen zu ihm her
Anawak n
Zuerst sah er nur kantige R
Er lie
Er verstand nicht sonderlich viel von Schalentieren. Es gab einige Muschelarten, die einen solchen Byssus besaBarrier Queen
Anawak drehte die abgerissenen Muscheln in der Handfl
Das Ruder war von Zebramuscheln befallen. Alles sah ganz danach aus. Aber konnte das sein? Zebramuscheln zerst
Das Schiff war aus Japan gekommen. Hatte Japan Probleme mit Zebramuscheln?
Seitlich unter ihm, zwischen Ruder und Heck, ragten zwei geschwungene Fl
Doch die Muscheln sa
Eine Schlussfolgerung dr
Gallertig. Gummiartig.
Das Zeug sah aus wie Gewebe.
Anawak drehte das zerfaserte Ding hin und her. Er lie
Hier war mehr von dem schleimigen Zeug. Es hatte sich wie ein
Roberts’ Worte gingen ihm durch den Kopf. Die Wale hatten versucht, die Schlepper abzudr
Was wollte ein Wal, der das AndockmanBarrier Queen sank? Bei stBarrier Queen bis dahin sichere Gew
Er warf einen Blick aufs Finimeter.
Noch reichlich Sauerstoff. Mit ausgestrecktem Daumen zeigte er den beiden Tauchern an, dass er den Rumpf inspizieren wolle. Sie gaben das O. K.-Zeichen. Gemeinsam lie
Unwillk
Was sollte passieren? Er wusste schlie
Im nBarrier Queen teilweise verschwunden war.
Wo kamen diese Unmengen von Muscheln her?
Anawak Barrier Queen
Er war jetzt weit genug unter dem Kiel, dass er sich auf den RBarrier Queen.
Was war das?
Am Rand der Wucherungen klaffte ein Spalt.
Anawak hing unentschlossen davor. Dann griff er zum Schienbein, wo in einer Halterung ein Messer steckte, zog es hervor und stach in den Muschelberg hinein.
Die Kruste platzte auf.
Etwas schoss zuckend heran, klatschte gegen sein Gesicht und riss ihm beinahe den Lungenautomaten aus dem Mund. Anawak prallte zur
Es war verschwunden. Nichts war mehr zu sehen au
Erst jetzt fiel ihm auf, dass seine Rechte etwas umklammert hielt. Das Messer. Er hatte es nicht losgelassen. Etwas baumelte von der Klinge, ein Fetzen milchig transparenter Masse. Anawak packte sie zu den Gewebebrocken im Sammelbeh
Der zweite Taucher reckte den Daumen hoch, und sie stiegen langsam zur Oberfl
Am Pier standen Roberts und die anderen.
»Was ist los da unten?« Der Manager beugte sich vor.
»Was gefunden?«
Anawak hustete und spuckte Hafenwasser aus.
»Das kann man wohl sagen!«
Sie standen um das Heck des Lieferwagens versammelt. Anawak war mit den Tauchern
»Muscheln, die ein Ruder blockieren?«, fragte Roberts ungl
»Ja. Zebramuscheln.«
»Wie passiert denn so was, um Himmels willen?«
»Gute Frage.« Anawak
»Sondern?«
»Die Seek
»Sie meinen, die haben das Schiff auf hoher See befallen?«
»Geentert w
»Wo kommen denn Tonnen ausgewachsener Muscheln her?«, sagte Roberts und sah sich hilflos um. »Mitten auf dem Ozean!«
»Warum dr
»Ja, schon, aber …« Roberts nagte an seiner Unterlippe. »All das geschah gleichzeitig. Ich wei
Anawak z
»Wann wurde die Unterseite der Barrier Queen zuletzt kontrolliert?«
»Es gibt stBarrier Queen hat einen Spezialanstrich. Keine Angst, er ist umweltfreundlich! Aber viel kann sich eigentlich nicht darauf absetzen. Vielleicht ein paar Seepocken.«
»Das sind jedenfalls mehr als ein paar Seepocken.« Anawak hielt inne und starrte ins Leere. »Aber Sie haben Recht! Das Zeug dBarrier Queen wochenlang einer Invasion von Muschellarven ausgesetzt gewesen, und au… da war dieses Ding in den Muscheln …« »Welches Ding?« Anawak berichtete von dem Wesen, das aus dem Muschelberg hervorgebrochen war. W… Nein, Lichtblitze.
Einen Lichtblitz, um genau zu sein.
Pl
Dieses Ding hatte geblitzt.
VorBarrier Queen geheftet haben. Es musste zusammen mit den Muscheln an die H…
»Dr. Anawak?«
Er fokussierte seinen Blick wieder auf Roberts.
Ja, ein Krake, dachte er. Das k
»Sie sollten das Hafenbecken absuchen lassen«, sagte er zu Roberts. »Aber vorher schicken Sie diese Proben« — er deutete auf die verschlossenen Gef
Roberts nickte. Dann zog er Anawak ein Stwirklich von alldem?«, fl
»Diese Muscheln sind eine Pest, Mr. Roberts …«
»Clive.«
»Clive, die Biester treten nicht allm
»Aber doch nicht so schnell.«
»Jede dieser verdammten Muscheln kann pro Jahr bis zu tausend Nachkommen in die Welt setzen. Die Larven treiben mit der Str
»Na sch
»Millionen Larven.«
»Meinetwegen Milliarden, und meinetwegen im Hafen von Osaka oder auf hoher See. Was spielt das f
Anawak sah
»Wie die Fortsetzung von Independence Day mit anderen Mitteln. Meinen Sie wirklich …«
»Warten Sie. Nehmen wir dieselbe Gleichung. Eine etwas nervBarrier Queen bel«
Roberts starrte ihn an. »Wissen Sie, ich glaube nicht an Science-Fiction«, fuhr Anawak fort. »Alles ist eine Frage der Interpretation. Schicken Sie ein paar Leute da runter. Sie sollen den Bewuchs abkratzen, aufpassen, ob noch weitere
»Selbstverst
Roberts nickte. »Ich habe nicht das letzte Wort in der Sache. Aber ich sehe, was sich machen l
Sie gingen zur
»Ist es eigentlich
»Solche F
»Ich tue mein Bestes. Laden wir die Proben in den Helikopter. Je schneller wir sie nach Nanaimo schaffen, umso besser. Wir geben sie direkt in die H
Anawaks Mobiltelefon klingelte. Es war Stringer.
»Du solltest herkommen, sobald du kannst«, sagte sie.
»Was ist los?«
»Wir haben einen Funkspruch von der Blue Shark erhalten. Sie sind drau
»Welches Arschloch?«
»Na, wer schon! Jack Greywolf.«
6. April
Kiel, Deutschland Zwei Wochen, nachdem er Tina Lund die Abschlussberichte der Wurmanalysen
Wann immer es um Aufbau, Entstehung und Geschichte des Meeresbodens ging, wurden die Wissenschaftler aus Kiel konsultiert. Kein Geringerer als James Cameron ging bei den Kielern ein und aus, um sich den letzten Segen fTitanic und The Abyss zu holen. Der Neunziger nicht mal die Mehrzahl der Wissenschaftler hatte glauben wollen: Am Boden der Meere, fernab von Sonnenlicht und Wote. Als jedoch 1989 der Geochemiker Erwin Suess von der Oregon State University zum Geomar-Forschungszentrum berufen wurde, erz— und vom massenhaften Vorkommen einer Substanz, die bis dahin als vermeintlich exotisches Zufallsprodukt kaum Beachtung gefunden hatte: Methanhydrat.
Sp
Der Mann, der Johansons Taxi zur Kieler F
»Kein Mensch wei
»Sie sind also Biologe. Wissen Sie, was man noch essen kann? Ich meine, bedenkenlos! Ich wei
Der Wagen geriet auf die Gegenfahrbahn.
»Wenn Sie nichts essen, werden Sie verhungern«, sagte Johanson.
»Na und? Ist doch egal, woran man stirbt, oder? Wenn man nichts isst, stirbt man, isst man was, stirbt man am Essen.«
»Sie haben ganz sicher Recht. Ich pers
Der Fahrer griff unbeeindruckt ins Lenkrad und zog den Wagen in rasantem Tempo quer
Offenbar hatte der Taxifahrer Johansons letzte Bemerkung krumm genommen, denn fortan w
»Ich w
Johanson b
»Ja.«
»Sie versuchen, das Gewerbe der Taxifahrer zu retten.«
Der Fahrer blinzelte ihn verst
»Nein. Aber um es zu tun, m
Der Fahrer runzelte die Stirn. Dann sagte er: »Wissen Sie, was das Problem ist? Keiner erkl
»Es steht in allen Zeitungen.«
»Es steht in Zeitungen, die Sie lesen, mein Herr. Keiner bem
Johanson setzte zu einer Antwort an. Dann nickte er nur und schlug die T
»Dr. Johanson.«
Aus einem verglasten Rundbau trat ein braun gebrannter junger Mann und kam zu ihm her
»Gerhard Bohrmann?«
»Nein. Heiko Sahling. Biologe. Dr. Bohrmann wird sich eine Viertelstunde versp
»Was w
»Was Ihnen lieber ist.
»Sie haben sich damit besch
»Wir alle haben uns damit besch
Sie betraten ein gro
»Im Allgemeinen werden Vorlesungen im H
»Sehr l
Sahling grinste. »F
»Wor
»Methanhydrate.«
Sahling
»Hier werden Proben zwischengelagert«, erkl
Er hob kurz die Hand. Unten gr
»… einer der aufregendsten Momente, die wir je erlebt haben«, sagte Dr. Gerhard Bohrmann gerade. »Der Greifer hatte in beinahe achthundert Metern Tiefe einige Zentner Sediment herausgebrochen, durchsetzt mit einer wei
»Das war im Pazifik«, erlSonne, etwa hundert Kilometer vor Oregon.«
»Wir mussten schnell sein. Methanhydrat ist n
Einer der Sch
»Du hast eine Frage?«
Der Junge druckste herum.
»F
Bohrmann betrachtete ihn einige Sekunden schweigend.
»Du bist nicht sonderlich beeindruckt, was?«
»Doch, schon. Ich dachte nur … na ja, Jacques Picard war mit einem Tauchboot im Marianengraben, und das war elftausend Meter tief. Ich meine, das ist wirklich tief! Warum kommt dieses Eis da unten nicht vor?«
»Hut ab, du hast die Geschichte der bemannten Tauchfahrt studiert. Was glaubst du denn pers
Der Junge
»Ist doch klar«, antwortete ein M
»Da unten ist zu wenig Leben. Ab tausend Meter Wassertiefe wird zu wenig organische Materie zersetzt, also entsteht zu wenig Methan.«
»Ich wusste es«, murmelte Johanson oben auf der Br
Bohrmann l
»Ich habe etwas dar
Johanson war belustigt. Er f
»Nicht nur die Japaner«, erwiderte Bohrmann. »Alle Welt w
»Er macht das gut«, bemerkte Johanson, w
»Das ist nur der Stickstoff.« Bohrmann griff in den Beh
»Nicht erschrecken«, sagte er. »Es ist kalt, aber du kannst es unbesorgt in die Hand nehmen.«
»Es stinkt«, sagte das M
Einige der Sch
»Richtig. Es stinkt nach faulen Eiern. Das ist das Gas. Es entweicht.« Er zerbrach den Brocken in weitere St
Er machte eine Pause. Die Sch
»Soeben ist aber noch etwas passiert, das ihr nicht sehen konntet. Und es ist entscheidend f
Die Sch
»In das stinkende Zeug?«
»Es stinkt nicht mehr. Das Gas hat sich verfl
Aber wenn du dich nicht traust, werde ich es eben tun.« Gekicher. Das M
»S
»Richtig. Wenn Wasser gefriert, wird das Salz sozusagen ausgesondert. Darum ist die komplette Antarktis das gr
»Warum versucht man es denn
»Weil es die Energieprobleme l
»Das ist Bl
Johanson begann zu grinsen.
»Ihr habt beide Recht.« Bohrmann hob die Hk die Energieprobleme l— und Kohlevorkommen der Erde zusammen. Alleine auf dem Hydratr
»Klingt eindrucksvoll«, sagte Johanson leise zu Sahling. »Ich wusste gar nicht, dass es so viel ist.«
»Es ist noch viel mehr«, antwortete der Biologe. »Ich kann mir die Zahlen nie merken, aber er kennt sie genau.«
Als h
»Und dass ihr was begriffen habt«, murmelte Johanson.
»Hoffentlich«, erg
»Ich hatte Sie anders in Erinnerung«, sagte Johanson wenige Minuten sp
»Abrasiert.« Bohrmann fasste an seine Oberlippe. »Im Grunde ist es sogar Ihre Schuld.«
»Wie das?«
»Ich habe
»Ich habe also Ihren Schnurrbart auf dem Gewissen.« Johanson hob die Brauen. »Mal ganz was Neues.«
»Kein Problem. Er w
»Nein, ich bin neugierig. Kaffee kann warten. Sie gehen wieder auf Expedition?«
»Im Herbst«, nickte Bohrmann, w
»Was haben Sie acht Monate in der Antarktis getrieben, wenn ich fragen darf?«
»
»
Bohrmann lachte.
»
Johanson dachte an den Taxifahrer.
»Die meisten Menschen werden davon nicht sonderlich beeindruckt sein«, sagte er. »Sie werden nicht begreifen, wie die Klimageschichte helfen soll, Hungersn
»Daran sind wir nicht ganz unschuldig. Die Wissenschaft hat sich die meiste Zeit in ihrem Universum eingekapselt.«
»Finden Sie? Ihr kleiner Vortrag eben war alles andere als eingekapselt.«
»Ich wei
Johanson schwieg eine Weile. Dann sagte er: »Ich glaube, das Problem sind eher die Universen, die uns Wissenschaftler voneinander trennen. Was meinen Sie?«
»Weil wir zu wenig miteinander reden?«
»Ja. Oder meinethalben Wissenschaft und Industrie, oder Wissenschaft und Milit
»Oder Wissenschaft und
Johanson l
»Industrie und Milit
»Und es im
»Richtig. Was die Leute im Eis tun, kann helfen, eine Hungersnot zu verhindern. Ebenso gut kann es zum Bau einer neuen Waffe f
»Und
Bohrmann nickte. »Diese Tiere, die Sie uns geschickt haben, Dr. Johanson, sind ein gutes Beispiel. Ich weiin dubio geneigt, es anzunehmen und vorsorglich abzuraten. Vielleicht ist das der grundlegende Unterschied zwischen Wissenschaft und Industrie. Wir sagen: Solange nicht hinreichend bewiesen ist, welche Rolle dieser Wurm spielt, k
»Solange nicht bewiesen ist, welche Rolle der Wurm spielt, spielt er keine.« Johanson sah ihn an. »Und was glauben Sie? Spielt er eine Rolle?«
»Das kann ich noch nicht sagen. Was Sie uns da geschickt haben, ist … na ja, gelinde gesagt, es ist recht ungew
Sie erreichten eine schwere Stahlt
Johanson trat n
Er hatte Bilder von dem Ding im Internet gesehen, aber auf die Ausma
Bohrmann lie
»Es gibt Leute, die den Sinn und Zweck der Anlage bezweifeln«, sagte er. »Auch der Simulator kann nur ein ungef
»Sie haben Methanhydrate da drin?«
»Etwa f
Johanson legte den Kopf in den Nacken und sah an dem Kasten empor. Hoch
»Druck und Temperatur im Tank sind stufenlos regelbar«, fuhr Bohrmann fort. »Augenblicklich entsprechen sie einer Meerestiefe von rund achthundert Metern. Im Boden selber lagert eine Schicht stabiler Hydrate, zwei Meter dick, was dem Zwanzig— bis Drei
»Faszinierend«, sagte Johanson. »Aber was genau tun Sie hier? Ich meine, Sie k
Sahling kam ihm zur Hilfe. »Was genau wir hier tun au
»Ja.«
»Aktuell versuchen wir, eine erdgeschichtliche Periode nachzustellen, die 55 Millionen Jahre zur
»Woher wissen Sie das alles?«
»Bohrkerne. Das ganze Wissen um die Klimakatastrophe verdanken wir einem Bohrkern aus zwei Kilometer Meerestiefe.«
»Verr
»Methan«, sagte Bohrmann. »Das Meer muss sich zu dieser Zeit erw
»F
Sahling l
»Aber dieser Wurm hat Kiefer.«
»Dieser Wurm ist ein Gesch
Sie traten zu einem halbrunden Steuerpult am Ende der Halle. Es erinnerte Johanson an die Kommandozentrale des Victor, nur um einiges gr
»Wir beobachten das Geschehen simultan mit zweiundzwanzig Kameras, au
Johanson kniff die Augen zusammen.
»Ich sehe nur das Eis«, sagte er.
»Schauen Sie genauer hin.«
Johanson studierte jede Einzelheit des Bildes. Pl
Sahling wechselte ein paar Worte mit dem Techniker. Das Bild ver
»Die Flecken sind L
Johanson sah zu, wie sich die W
»Jetzt passen Sie auf!«
Einer der W
Pulsierende Wellen durchliefen seinen K
Dann verschwand er im Eis.
Johanson pfiff leise durch die Z
Das zweite Tier lag immer noch ein St
»Sie fressen sich ins Eis«, rief Johanson.
Er starrte wie paralysiert auf das Videobild. Was wunderst du dich, dachte er im selben Moment. Sie leben in Symbiose mit Bakterien, die Methanhydrat abbauen, und dennoch haben sie Kiefer zum Bohren.
Das Ganze lie
Pl
Kein Grund zur Beunruhigung, dachte er. Auch andere W
Aber warum bohren sie Hydrate an?
»Wo sind die Tiere jetzt?«, fragte er.
Sahling sah auf den Monitor.
»Sie sind tot.«
»Tot?«
»Verreckt. Sie sind erstickt. W
»Ich wei
»Hier ist geschehen, dass die W
»Kamikaze«, murmelte Johanson.
»Es kommt einem in der Tat wie Selbstmord vor.«
Johanson
»Vielleicht das freie Gas darunter?«
Bohrmann rieb sich das Kinn.
»Daran dachten wir auch schon. Aber das erkl
Johanson sah vor seinem geistigen Auge das Gewimmel auf dem Meeresgrund. Sein Unbehagen wuchs. Wenn sich Millionen W
Bohrmann schien seine Gedanken zu erraten.
»Die Tiere k
»Was nun? Werden Sie weitere W
»Ja. Wir haben noch ein paar. Vielleicht nutzen wir auch die Gelegenheit, uns vor Ort umzusehen. Ich denke, Statoil wird das begrSonne soll in den nspontan die Idee.«
Johanson sah
»Die Idee ist gut«, sagte er.
Sp
Bohrmann hatte ihn zum Abendessen in ein Bistro eingeladen, das zu den angesagten Adressen Kiels geh
Er durchst
Er bleckte sein Spiegelbild an, verlie
Bohrmann erwartete ihn. Eine Zeit lang plauderten sie
Beim Dessert fragte Bohrmann wie beil
»Nur im Groben«, erwiderte Johanson. »Ich verstehe nicht
»Was planen die? Eine Plattform werden sie ja kaum bauen so weit drau
»Nein. Keine Plattform.«
Bohrmann nippte an seinem Espresso.
»Entschuldigen Sie, ich will nicht in Sie dringen. Ich wei
»Das geht schon in Ordnung. Ich bin als Plaudertasche bekannt. Wenn mir einer was anvertraut, kann es gar nicht geheim sein.«
Bohrmann lachte. »Also, was glauben Sie, bauen die da drau
»Sie machen sich Gedanken
»So was wie Subsis?«
»Was ist Subsis?«
»Subsea Separation and Injection System. Eine Unterwasserfabrik. Sie arbeitet seit wenigen Jahren auf dem Trollfeld in der norwegischen Rinne.« »Nie davon geh
»Fragen Sie Ihre Auftraggeber. Subsis ist eine F
»Ach stimmt!« Lund hatte darauf angespielt. »Produktionswasser. Es gibt dieses Problem, dass die Fische unfruchtbar werden.«
»Eben dieses Problem k
»Aber?« »Ich wei
»Sie scheinen die allgemeine Euphorie nicht recht zu teilen«, bemerkte Johanson.
Eine Pause entstand. Bohrmann kratzte sich am Hinterkopf. Er sah aus, als wisse er nicht recht, wie er darauf antworten solle.
»Was mir Sorgen macht, ist weniger die Fabrik. Es ist die Naivit
»Die Station ist ferngesteuert?«
»Komplett. Vom Land aus.«
»Das hei
Bohrmann nickte.
»Verstehe«, sagte Johanson nach einer Weile.
»Die Sache hat ein Fwas da unten ist — wirklich ist! —, wissen wir trotzdem nicht.«
»Meine Rede«, murmelte Johanson.
»Wir sehen die Auswirkungen unseres Tuns nicht. Wir korgt bekommt, den man da so lustig ins Meer gestellt hatte, Man hat Abw’s schon schlucken, radioaktives Zeug im Ozean versenkt, Ressourcen und Lebensformen ausgebeutet und vernichtet, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wie komplex die Zusammenh
»Aber die automatischen Fabriken werden kommen?«
»Zweifellos. Sie sind wirtschaftlich, sie erschlie
— Stimmt! — Weil ein Wechsel von will ihn damit verwechseln. Sie wird sich von allen Prognosen immer die sonnigste heraussuchen, damit es schneller losgehen kann, auch wenn man nichts wei
»Aber wie soll das
»Auch da kommen wieder automatische Fabriken ins Spiel. Man schmilzt das Hydrat in gro
»Glauben Sie wirklich, das sei m
Bohrmann breitete die H
»Jeder un
»WVictor von dem Gewimmel am Meeresgrund gemacht hatte. Und von dem omin
W
Man sollte schnell noch etwas trinken.
11. April
Vancouver Island und Clayoquot Sound, Kanada Der Anblick versetzte Anawak in Wut.
So riesig der Orca war, konnte er keinem Lachs mehr gef
Anawak hatte das Tier sofort erkannt. In den Registern wurde es unter der Bezeichnung J-19 gef
»Dr. Ray Fenwick vom Kanadischen Institut f
Fenwick war angereist, um die Autopsie vorzunehmen. Nachdem Dschinghis’ Tod bekannt geworden war, hatte Ford vorgeschlagen, die Vivisektion zur Abwechslung nicht hinter verschlossenen T
»Au
Sie hatten die Angelegenheit zu viert besprochen, Ford, Fenwick, Anawak und Rod Palm von der marinen Forschungsstation auf Strawberry Isle, einer winzigen Insel in der Bucht von Tofino. Die Strawberry -Leute erforschten von dort aus die
»Dem
»Sie versteigen sich nicht«, sagte Anawak d
»The torture never stops«, summte Oliviera die Textzeile eines alten Frank-Zappa-Songs. Sie sah ihn an und machte eine konspirative Kopfbewegung. »Komm mal mit.«
Anawak folgte ihr zu dem Kadaver. Zwei gro
»Die Presse wird gleich hier sein mit einem Haufen Doktoranden und Studenten im Schlepptau«, sagte Oliviera mit einem Blick auf die Uhr. »Da es uns schon mal zusammen an diesen traurigen Ort verschlagen hat, sollten wir schnell
»Seid ihr weitergekommen?«
»Hier und da.«
»Und Ihr habt Inglewood ins Bild gesetzt.«
»Nein. Ich dachte, das besprechen wir erst mal unter uns.«
»Klingt, als h
»Sagen wir mal so — zum einen sind wir verwundert und zum anderen ratlos«, erwiderte Oliviera. »Was die Muscheln angeht, existiert jedenfalls keinerlei Literatur, die sie beschreibt.«
»Ich h
»Einerseits ja. Und auch wieder nicht.«
»Kl
»Es gibt zwei Betrachtungsweisen. Entweder haben wir es mit einem Verwandten der Zebramuschel zu tun oder mit einer Mutation. Die Dinger sehen aus wie Zebramuscheln, sie bilden die gleichen Schichtungen, aber etwas an ihrem Byssus ist komisch. Die F
»D
Oliviera verzog das Gesicht. »Uns fiel nichts Besseres ein. Wir konnten eine Menge von ihnen lebend beobachten, und sie verf
Anawak
»Tintenfische schwimmen mit Raketenantrieb.«
»Einige. Es gibt aber noch eine Parallele. Man kommt nur drauf, wenn man ein echter Eierkopf ist, aber davon haben wir ja genug im Labor. Ich rede von Dinoflagellaten. Manche dieser Einzeller besitzen zwei Gei
»Ist das nicht ein bisschen weit hergeholt?«
»Sagen wir, es ist Konvergenz in gro
»Es wBarrier Queen gelangen konnten«, sinnierte Anawak. »Und dar
»Ja.«
»Wor
Oliviera trat zur Flanke des toten Wals und strich mit der Hand
»
Dar
»Du meinst, ich habe E.T. vom Rumpf ges
»Die Kontraktionsf
Anawak runzelte die Stirn, »Anzeichen von Biolumineszenz?«
»M
»Weil ich den Eindruck hatte, dass dieses Ding kurz aufblitzte.«
»Das, was dich
»Es schoss heraus, als ich im Belag rumstocherte.«
»M
Stimmen n
»Es geht los«, sagte Anawak.
»Ja.« Oliviera sah ratlos drein. »Was sollen wir jetzt machen? Soll ich die Daten an Inglewood schicken? Ich f
»Ich setze mich mit Roberts in Verbindung.«
»Gut. St
Anawak betrachtete den reglosen Orcas und empfand Wut und Hilflosigkeit. Es war deprimierend. Erst waren die Tiere wochenlang ausgeblieben, und jetzt lag wieder eines tot am Strand.
»So ein verdammter Mist!«
Oliviera zuckte die Achseln. Mittlerweile hatten sich auch Fenwick und Ford in Bewegung gesetzt.
»Spar dir deinen Blues f
Die Autopsie dauerte
Unter den Zuschauern waren die Wissenschaftsjournalisten in der Minderheit. Daf
»Die Form ist die eines Fisches, aber nur, weil die Natur diesen Bauplan f
Er entfernte Teile der dicken Au
»Noch ein Unterschied: Fische, Amphibien und Reptilien sind Wechselwarme, also Kaltbl
»Zugleich kann der Blubber das Todesurteil f
»Dieser auch?«, fragte eine Journalistin.
»Nein. In den letzten Jahren hatten wir hier zunehmend Tiere, deren Immunsystem zusammengebrochen war. Sie starben an Infektionen. J-19 ist 22 Jahre alt geworden. Kein junges Tier mehr, aber im Durchschnitt bringen es gesunde Orcas auf 30 Jahre. Also ein Tod vor der Zeit, und nirgendwo sind Verletzungen eines Kampfes zu sehen. Ich tippe auf eine bakteriologische Infektion.«
Anawak trat einen Schritt vor.
»Wenn Sie wissen wollen, woher so was kommt, k
Die Gesichter der Leute wandten sich ihm zu. Er sah die Mischung aus Betroffenheit und Erregtheit in ihren Augen. Soeben hatte er ihnen eine Story geliefert. Er wusste, dass sie die Truppe jetzt im Griff hatten.
»Das Schlimme an diesen Giften ist, dass sie fettl
»Dr. Anawak.« Ein Journalist r
»Sie nehmen einen Teil der Giftstoffe in sich auf.«
»Mit t
»Auf lange Sicht — m
»Ist es dann nicht so, dass Unternehmen, die hier bedenkenlos Giftstoffe ins Meer leiten, etwa die Holzindustrie, indirekt auch daf
Ford warf ihm einen schnellen Blick zu. Anawak z
»Auf jeden Fall belastet es die menschliche Gesundheit, kontaminiertes Fleisch zu essen«, antwortete er ausweichend.
»Das bewusst kontaminiert wurde von der Industrie.«
»Wir suchen diesbez
»Verstehe.« Der Journalist notierte etwas. »Ich denke speziell an die Menschen in Ihrer Heimat, Dr ….«
»Meine Heimat ist hier«, sagte Anawak schroff.
Der Journalist sah ihn verst
»Das meine ich nicht«, sagte er. »Da, wo Sie herkommen …«
»In British Columbia wird nicht mehr sonderlich viel Walfleisch oder Robbenfleisch gegessen«, fiel ihm Anawak ins Wort. »Hingegen gibt es starke Vergiftungserscheinungen bei den Bewohnern am Polarkreis. In Grwo die Tiere vergiftet werden. Das Problem ist, dass sie wandern.«
»Glauben Sie, die Wale sind sich der Vergiftungen bewusst?«, fragte ein Student.
»Nein.«
»Aber Sie sprechen in Ihren Publikationen von einer gewissen Intelligenz. Wenn die Tiere begreifen w
»Menschen rauchen, bis man ihnen die Beine amputiert oder sie an Lungenkrebs sterben. Sie sind sich der Vergiftung durchaus bewusst und tun es trotzdem, und Menschen sind eindeutig intelligenter als Wale.«
»Wie k
Anawak seufzte. So freundlich wie m
Beinahe war Anawak froh, als er den leisen Summton seines Handys h
»Ah, Leon«, sagte Shoemaker. »Kannst du dich loseisen da, wo du gerade bist?«
»Vielleicht. Was gibt’s denn?«
»Er ist wieder da.«
Anawaks Wut stieg ins MaSeaguards schon wieder verzogen und zwei Bootsladungen veret. Dennoch hatte Greywolf f
Bei Davies waren sie die MWhale Watchers, aber am Ende stand immer ein Prozess, der einer ohnehin uninformierten
Inoffiziell h
Also hatten sie beschlossen, ihn zu ignorieren.
Vielleicht, dachte Anawak, w
Sein Blick suchte die MeeresoberflBlue Shark.
»Was machen die Typen?«, fragte er. »Werden sie handgreiflich?«
Es knackte im Funkger
»Nein«, sagte Stringers Stimme. »Sie machen Fotos, so wie letztes Mal, und sie beschimpfen uns.«
»Wie viele sind es?«
»Zwei Boote. Greywolf und noch jemand in dem einen, drei weitere im anderen. — Himmel! Jetzt fangen sie auch noch an zu singen.«
Ein rhythmisches Ger
»Sie trommeln«, rief Stringer. »Greywolf haut auf die Pauke, und die anderen singen. Indianerges
»Verhaltet euch ruhig, h
Weit vor ihm tauchten die hellen Flecken der Boote auf.
»Leon? Was ist dieser Arsch eigentlich f
»Jack ist ein Hochstapler«, sagte Anawak. »Er ist
»Nicht? Ich dachte …«
»Seine Mutter ist Halbindianerin. Das war’s. Willst du wissen, wie er wirklich hei
Eine Pause entstand, w
»Jack O’Bannon«, sagte Stringer gedehnt. »Das ist ja geil. Ich glaube, das werd ich ihm gleich mal …«
»Du wirst gar nichts. Siehst du mich kommen?«
»Ja.«
»Tu gar nichts. Warte einfach.«
Anawak legte das FunkgerBlue Shark und die Lady Wexham lagen inmitten einer weit auseinander gezogenen Gruppe von Buckelwalen. Hier und da waren abtauchende Fluken zu sehen und Wolken von Blas. Der weiLady Wexham schimmerte im Sonnenlicht. Zwei kleine, heruntergekommen aussehende Sportfischerboote, beide knallrot gestrichen, umkreisten die Blue Shark so dicht, dass es aussah, als wollten sie das Zodiac entern. Der Trommelschlag wurde lauter, monotoner Gesang mischte sich hinein.
Wenn Greywolf Anawaks Herannahen bemerkte, lieBlue Shark und bewarfen sie mit etwas Glitzerndem. Anawak kniff die Augen zusammen. Es waren Fische. Nein, Fischabfall. Die Leute duckten sich, einige warfen das Zeug zur
Er fuhr bis dicht heran und schrie: »H
Greywolf trommelte unerm
»Hallo, Leon. Nett, dich zu sehen.«
Es war der Skipper der Lady Wexham, die in etwa hundert Metern Entfernung dalag. Die Menschen auf dem Oberdeck lehnten am Gel
»Alles klar bei euch?«, erkundigte sich Anawak.
»Alles bestens. Was machen wir mit den Schei
»Wei
»Ich komme drauf zur
Die roten Motorboote der Seaguards hatten begonnen, die Blue Shark anzurempeln. Greywolf schwankte, als sein Boot gegen den Gummirumpf stie
»He, Leon. Leon!« Anawak sah jemanden zwischen den Passagieren der Blue Shark winken und erkannte, dass es Alicia Delaware war. Sie trug ihre blaue Brille und h
Er stutzte. Hatte sie ihm nicht vor wenigen Tagen damit in den Ohren gelegen, es sei ihr letzter Tag auf der Insel?
Unwichtig f
Er lenkte sein Boot um das von Greywolf, stellte es quer und klatschte in die H
Greywolf sang noch lauter. Ein monotones An— und Abschwellen, archaisch klingende Silben, jammervoll und zugleich aggressiv.
»Jack, verdammt nochmal!«
Pl
»Ja, bitte?«
»Sag deinen Leuten, sie sollen damit aufh
Greywolfs Z
»Was soll das Theater? Was bezweckst du?«
»Ich wollte es dir neulich im Aquarium erkl
»Ich hatte keine Zeit.«
»Und jetzt hab ich keine.«
Greywolfs Leute lachten und johlten. Anawak versuchte seine Wut im Zaum zu halten.
»Ich mache dir einen Vorschlag, Jack«, sagte er mDavies, und du erz
»Ihr sollt verschwinden. Das sollt ihr tun.«
»Wozu? Was machen wir denn?«
In unmittelbarer N
»Zieht euch zurBlue Shark hin
Was f
»Jack! Darf ich dich daran erinnern, dass wir das alles zum Schutz der Wale unternehmen? Wir betreiben Forschung! Whale Watching hat den Menschen einen neuen Blickwinkel er
»Du willst uns erz
»Jack, lass diesen Indianermist. Was — willst — du?«
Greywolf schwieg eine Weile. Seine Leute hatten aufgehBlue Shark zu fotografieren und zu bewerfen. Alle sahen zu ihm her
»Wir wollen an die
»Wo, um Himmels willen, hast du hier
»L
»Ach, Schei
Greywolf starrte ihn an, als habe ihn der Schlag getroffen. Dann spaltete ein breites Grinsen sein Gesicht. Er wies auf die Lady Wexham.
»Was glaubst du wohl, warum die Leute dr
»Sie filmen dich und deinen albernen Hokuspokus.«
»Gut«, lachte Greywolf. »Sehr gut.«
Mit einem Mal dLady Wexham waren Presseleute. Greywolf hatte sie eingeladen, dem Spektakel beizuwohnen.
Dieses verdammte Schwein!
Er legte sich eine treffende Bemerkung zurecht, als ihm auffiel, dass Greywolf immer noch mit ausgestreckter Hand zur Lady Wexham hin
Direkt vor dem Schiff hatte sich ein Buckelwal aus dem Wasser katapultiert. Ein ungeheurer Schub war notwendig fLady Wexham. Deutlich waren die LLady Wexham. Dann kippte der gewaltige K
Die Leute auf dem Oberdeck wichen zurLady Wexham verschwand hinter einer Wand aus Schaum. Darin erschien etwas Dunkles, Massiges. Ein zweiter Wal kam aus der Tiefe geschossen. Viel n
Mit solcher Wucht krachte der Wal gegen die Lady Wexham, dass der Dampfer heftig ins Schwanken geriet. Es krachte und splitterte. Das Tier tauchte ab. Auf dem Oberdeck gingen Menschen zu Boden. Rings um das Schiff sch
»Das ist die Rache«, schrie Greywolf mit
Die Lady Wexham maen Wal einschloss. Selbst dafLady Wexham sicherheitshalber konzipiert worden.
Nicht aber f
Anawak hLady Wexham nahm Fahrt auf, aber sie kam nicht weit. Wieder katapultierte sich ein Tier aus der See und krachte gegen die Seitenwand mit der Br
Anawaks Gedanken rasten. Wahrscheinlich war der Rumpf bereits an einigen Stellen gerissen. Er musste etwas tun. Vielleicht konnte er die Tiere irgendwie ablenken.
Seine Hand fuhr zum Gashebel.
Im selben Moment zerriss ein vielstimmiger Schrei die Luft. Aber er kam nicht von dem wei
Der Anblick hatte etwas Surreales. Direkt
Anawaks Blick wanderte an dem springenden Koloss entlang. Nie hatte er etwas zugleich so Schreckliches und Gro
»Oh mein Gott«, fl
Wie in Zeitlupe neigte sich der Leib des Wals. Sein Schatten legte sich auf das rote Fischerboot der UmweltschBlue Shark hinaus, wurde l…
Anawak drBlue Shark zuhielt. Vor seinen Augen begruben die neun Tonnen KBlue Shark. Gischt spritzte in gewaltigen FontBlue Shark auf ihrer Spitze, pirouettierte um die eigene Achse und kippte seitwbremste ab.
Ein unbeschreibliches Bild bot sich ihm. Vom Boot der UmweltschBlue Shark trieb kieloben in den Wellen. Menschen hingen im Wasser, wild paddelnd und schreiend, andere reglos. Ihre AnzLady Wexham mit deutlicher Schlagseite Fahrt aufnehmen, umkreist von R
Vorsichtig, um niemanden zu verletzen, steuerte Anawak das Zodiac zwischen die treibenden K
»Probleme«, sagte er atemlos. »Wahrscheinlich Tote.«
Alle Boote im Umkreis wBlue Shark gewesen, au
»Leon!«
Das war Stringer! Sie schwamm auf ihn zu. Anawak ergriff ihre H
Sie legten eine Zielstrebigkeit an den Tag, die Anawak nicht gefiel.
Dort trieb Alicia Delaware. Sie hielt den Kopf eines jungen Mannes Blue Shark und eigentlich schon zu voll. Hastig griffen sie zu, w
»Da schwimmt noch einer!«, rief Stringer. Ein menschlicher K
Der Kopf des Mannes fiel nach hinten, und sie sahen in blicklose Augen. Noch w
Stringer keuchte und lie
Rechts und links von ihnen durchschnitten die Schwerter der Orcas das Wasser. Es waren mindestens zehn, vielleicht mehr. Ein Schlag ersch
Ein Krachen ertLady Wexham in einer Wolke aus Gischt erbeben und kippen.
Sp
So sah er den herabsausenden Schwanz erst, als es zu sp
Die Fluke verpasste ihnen einen Schlag gegen die Seite. Im Allgemeinen reichte ein solcher Schlag nicht aus, um ein Schlauchboot aus der Bahn zu werfen, aber sie waren zu schnell, sie lagen zu schr
Anawak wurde hinausgeschleudert.
Er flog. Er wirbelte durch die Luft. Dann durch Gischt und gr
Eine
»Wo ist das Boot?«, schrie sie.
Wo war das Boot? Schwimmend w
Anawak schwamm auf sie zu. Sie sah ihn herannahen und streckte die Arme nach ihm aus.
»Bitte«, weinte sie. »Helfen Sie mir.«
»Ich helfe Ihnen«, rief Anawak. »Bleiben Sie ruhig.«
»Ich gehe unter. Ich ertrinke!«
»Sie ertrinken nicht.« Er hielt in langen Z
Die Frau schien ihn nicht zu h
»So helfen Sie mir doch! Bitte, oh mein Gott, lass mich nicht sterben! Ich will nicht sterben!«
»Haben Sie keine Angst, ich …«
Pl
Etwas streifte Anawaks Beine.
Namenlose Angst erfasste ihn. Er stemmte sich aus dem Wasser, warf einen Blick
Wie paralysiert starrte er auf die heranst
Greywolf beachtete ihn nicht weiter. Er steuerte das Sportboot n
»Da!«
Sie tauchte zwischen zwei Wellenk
Anawak versuchte Stringer zu erreichen.
»Die Frau zuerst«, rief sie.
Greywolf kam ihm zur Hilfe. Sie brachten die Frau in Sicherheit. Stringer versuchte sich w
Pl
»Leon?«
Sie streckte die H
Im blaugr
»Hau ab«, schrie sie. »Weg. Du Mistvieh!«
Anawak krallte die H
»Susan! Gib mir die andere Hand.«
Er hielt sie fest, entschlossen, nicht nachzugeben. Der Orca hatte Stringer um die Mitte gepackt. Er zerrte mit unglaublicher Kraft an ihr. Ein Heulen kam aus Stringers Kehle, erst dumpf und schmerzvoll, dann
Anawak starrte fassungslos ins Wasser. Aus der Tiefe stieg etwas Glitzerndes nach oben. Ein Schwall Luftblasen. Sie zerplatzten sch
Drum herum f
»Nein«, fl
Greywolf packte ihn an der Schulter und zog ihn zur
»Es ist niemand mehr da«, sagte er. »Wir hauen ab.« Anawak war wie betLady Wexham kaum noch Fahrt, w
»Wir mLady Wexham. Es rauschte und knisterte. Der Skipper der Lady meldete sich nicht. »Wir m…« »Ich sagte, vergiss es! Mit meinem Boot haben wir nicht die geringste Chance. Wir k
»Victoria?«, schrie Shoemaker ins Telefon. »Was zum Teufel tun die alle in Victoria? — Wieso angefordert? — Die haben ihre eigene K
Er h
Die Stimme im H
»Was ist los?«, wollte Anawak wissen. Er machte Shoemaker das Zeichen, leiser zur reden, und ging zu ihm hinDavies arbeiteten, trafen der Reihe nach ein. Mittlerweile waren die Frequenzen hoffnungslos — »Ha, junge Leute, zu bl—, verstummten allm
»Die K
»Was? Dort auch?«
»Scheint, als h
»Ich bekomme gerade was aus Ucluelet rein«, rief Davie zu ihnen her
»Wovon werden sie angegriffen?«
»Kein Empfang mehr. Sie sind weg.«
»Und die Lady Wexham?«
»Nichts. Tofino Air ist mit zwei Maschinen hochgegangen. Eben hatte ich kurz Verbindung.«
»Und?«, rief Shoemaker atemlos. »Sehen sie die Lady?«
»Sie sind gerade erst gestartet, Tom.«
»Und warum sind wir nicht mit an Bord?«
»Bl
»Verdammt, das sind unsere Boote! Warum sind wir nicht in diesen beschissenen Flugzeugen?« Shoemaker rannte wie von Sinnen hin und her. »Was ist mit der Lady Wexham?«
»Wir m
»Warten? Wir k
»Was soll das hei
»Na, drauDevilfish nehmen und nachsehen.«
»Bist du wahnsinnig?«, rief einer der Skipper. »Hast du nicht geh
»Es ist aber keine beschissene K
»Vielleicht kann sich die Lady Wexham ja aus eigener Kraft retten. Leon hat gesagt …«
»Vielleicht, vielleicht! Ich fahre!«
»Schluss!« Davie hob die H
»Du willst dein Boot nicht in Gefahr bringen«, bellte Shoemaker angriffslustig. »Wir werden abwarten, was die Piloten zu sagen haben. Danach entscheiden wir, was zu tun ist.« »Alleine schon diese Entscheidung ist falsch!«
Davie antwortete nicht. Er drehte an den Kn
Die Frau, die Stringer ihr Leben verdankte, lag wie ohnmBlue Shark gewesen war. Alicia Delaware k
»He, Leon!«, sagte Shoemaker. »Kommst du mit? Du wei
»Tom, du f
»Kein Einziger von euch Idioten sollte jemals wieder da rausfahren«, lie»Ich fahre.«
Anawak drehte sich um. Greywolf hatte die Station betreten. Er schob sich durch die wartenden Menschen und strich sich das lange Haar aus der Stirn. Nachdem er Anawak und die anderen abgeliefert hatte, war er in seinem Boot geblieben, um es auf Sch
»Wovon redest du?«, fragte Anawak. »Wohin f
»Raus zu eurem Schiff. Eure Leute holen. Ich habe keine Angst vor Walen. Sie tun mir nichts.«
Anawak sch
»Leon, kleiner Mann.« Greywolf fletschte die Z
»Aus was?«, zischte Shoemaker.
Greywolf sah den Gesch
»Du bl
Delaware blickte von dem schluchzenden Mann auf und erhob sich.
»Er ist kein bl
Shoemaker sah aus, als wolle er Greywolf an die Kehle springen. Anawak wusste sehr genau, dass sie dem Riesen zu Dank verpflichtet waren, er selber allen voran, aber Greywolf hatte sie in der Vergangenheit schon zu oft ge
»Jack«, sagte Anawak leise. »Wenn du jetzt rausfdich jemand aus dem Wasser fischen m
»Du willst die Leute da drau
»Ich will niemanden sterben lassen. — Nicht einmal dich.«
»Oh, du machst dir Sorgen um meine Wenigkeit. Ich k
»Die Devilfish?«
»Ja.«
Anawak verdrehte die Augen. »Ich kann unser Boot nicht einfach so weggeben. Am allerwenigsten an dich.«
»Dann kommst du eben mit.«
»Jack, ich …«
»Shoemaker, die kleine Ratte, kann
»Du hast sie wirklich nicht alle, Jack.«
Greywolf beugte sich zu ihm herab.
»He, Leon!«, zischte er. »Da drau
»Du h
»Es macht kaum Sinn, jetzt dareure Leute. Ich m
Anawak stie
Davie sah auf und winkte Anawak heran. »Was hLady ist gekentert. Sie liegt auf der Seite und l
Anawak Lady Wexham unternommen zu haben.
»Greywolf will mit«, sagte er leise.
»Jack und Tom in einem Boot? Ach du lieber Himmel! Ich dachte, wir wollten Probleme l
»Greywolf k welche l
Davie nickte d
»Du und Davie, ihr seid die Bosse. Aber ich wei
Die Devilfish war von gleicher GrBlue Shark, also schnell und wendig. Anawak hoffte, dass sie die Wale damit austricksen konnten. Immer noch hatten die Meeress
WBarrier Queen war nicht zu
Aber gleich eine arten
Waren die Tiere vor lauter Chemie verr
Tollwut war keine Erkl
Er betrachtete die glitzernde WasseroberflWhale Watcher wusste, auf welche Urgewalt er sich einlie
Aber es war unsinnig, sich vor der Natur zu
Ein Mensch musste bef
Jetzt erstmals packte ihn Angst hinauszufahren.
Wasserflugzeuge zogen Devilfish hinweg. Anawak stand mit Shoemaker im Steuerhaus. Der Geschn. Einige Seel
Jenseits der geschLady Wexham. Im ersten Augenblick f
»Was machen die denn hier?«, rief Shoemaker.
»Wahrscheinlich haben sie die Hilferufe gehMS Arktik. Aus Seattle. Kenne ich. Sie sind in den letzten Jahren mehrfach hier durchgekommen.«
»Leon. Da!«
Klein und schief, kaum auszumachen hinter den auf— und abschwellenden WellenkLady Wexham empor. Der grLady Wexham, um sich dann
»Du lieber Himmel«, st
Greywolf drehte sich zu ihnen um und machte Zeichen, langsamer zu fahren. Shoemaker drosselte die Geschwindigkeit. Ein grau gefurchter Buckel hob sich unmittelbar vor ihnen aus dem Wasser, zwei weitere folgten. Die Wale blieben einige Sekunden an der Oberfl
Anawak ahnte, dass sie sich unter Wasser n
»Und los!«, schrie Greywolf.
Shoemaker gab Vollgas. Die Devilfish stellte sich steil auf und raste davon. Hinter ihnen schossen massig und dunkel die Wale empor und stLady Wexham zu. Jetzt konnten sie auf Deck und Br
»Die werden wir gleich am Hals haben«, sagte Anawak.
»Orcas?« Shoemaker sah ihn mit aufgerissenen Augen an. Erstmals schien er zu begreifen, was hier drau
»K
Shoemaker wurde wei
Greywolf zeigte zu dem Kreuzfahrtschiff hin
TatsMS Arktik und kamen langsam n
»Sag ihnen, sie sollen Gas geben oder sich verpissen, Leon«, rief Greywolf. »Bei der Geschwindigkeit sind sie leichte Beute.«
Anawak nahm das Funkger»MS Arktik. Hier Devilfish. Sie m
Einige Sekunden blieb alles still. Die Devilfish hatte die Lady Wexham beinahe erreicht. Ihr Rumpf schlug auf die Wellenk
»Hier MS Arktik. Was kann passieren, Devilfish?«
»Achten Sie auf springende Wale. Die Tiere werden versuchen, Ihre Boote zu versenken.« »Wale? Wovon reden Sie?« »Das Beste wDevilfish zu, sondern schwammen weiter hinaus aufs offene Meer und geradewegs auf die MS Arktik zu.
»So eine Schei
»MS Arktik! Ziehen Sie Ihre Leute zur
Shoemaker drosselte die Maschine. Die Devilfish trieb nun unmittelbar vor der schrLady Wexham. Etwa ein Dutzend durchn den Sprossen der Reling, durchgesch
Tuckernd trieb die Devilfish zwischen Bren Moment konnte Anawak die ausgestreckten HDevilfish wieder ab. Ein Aufschrei der Entt
»Das wird schwierig«, stie
Anawak schaute sich nervLady Wexham verloren. Sie sammelten sich weiter drauMS Arktik, die unentschlossene Ausweichman
Sie mussten sich beeilen. Ewig konnten sie nicht darauf hoffen, dass die Tiere fernblieben, und derweil sank die Lady Wexham immer schneller. Greywolf duckte sich. Eine grDevilfish und trug sie wieder in die Henschen
»Auf meine Schultern«, schrie er. »Einer nach dem anderen. An mir festhalten, warten, bis das Boot hochkommt, springen!«
Die Menschen z
»Der N
Endlich kam Schwung in die Rettungsaktion. Einer nach dem anderen hangelte sich Devilfish. Anawak fragte sich, wie lange der Halbindianer noch die Kraft aufbringen wls sich das Material verformte. Knallend zersprangen eiserne Nbei. Auf der anderen Seite des Wracks erhob sich der Kopf eines Grauwals aus den Fluten. Greywolf lietgegen und hievten ihn ins Innere. Auch Greywolf langte nach der Bordwand, verfehlte sie und wurde von einer Woge davongetragen.
Wenige Meter hinter ihm schob sich ein hochgebogenes Schwert aus dem Wasser.
»Jack!« Anawak quetschte sich an den Menschen vorbei und lief ins Heck. Sein Blick suchte die Wellen ab. Greywolfs Kopf erschien in den Fluten. Er spuckte Wasser, tauchte ab und schnellte dicht unter der OberflDevilfish zu. Das Schwert des Orca schwenkte augenblicklich auf ihn ein und folgte ihm. Greywolfs muskelbepackte Arme reckten sich empor und schlugen gegen den Gummirumpf. Der Orca hob seinen runden, glnde ab und klatschte sich das lange Haar aus dem Gesicht.
Warum hat ihn der Orca nicht angegriffen?, dachte Anawak.
Ich habe keine Angst vor Walen. Sie tun mir nichts.
Sollte an dem Bl
Dann wurde ihm klar, dass der Orca gar nicht in der Lage gewesen war anzugreifen. Das Devilfish war man vor Schwertwalen gesch
Bis zum Untergang der Lady Wexham blieb eine Gnadenfrist, die sie unter allen Umst
Ein kollektiver Aufschrei erklang. Ein Riesenexemplar von Grauwal war auf eines der herannahenden Boote der MS Arktik gekracht. TrDevilfish zubewegten. Jetzt sind wir wieder dran, dachte er. Shoemaker wirkte wie paralysiert. Seine Augen drohten aus ihren HDevilfish an die Aussichtsplattform heran. Eine Woge hob das Zodiac an, riss es zurDevilfish stieDevilfish so unter die Reling zu bugsieren, dass die Leute an Bord springen konnten.
Die grauen Buckel wogten der Lady Wexham entgegen, geradewegs auf Kollisionskurs. Erneut ging ein f
»Shoemaker, du verdammter Schwachkopf!«, schrie Greywolf.
Mehrere Insassen sprangen hinzu und zerrten die strampelnde Frau ins Innere. Anawak fragte sich, wie lange der zertrLady Wexham sank nun deutlich schneller.
Wir schaffen es nicht, dachte er verzweifelt.
Im selben Moment geschah etwas Merkw
Zu beiden Seiten des Schiffs hoben sich zwei mScarback genannt. Scarback war ein sehr alter Grauwal, der das Durchschnittsalter seiner Spezies l
Seltsam war weniger das Erscheinen der beiden Grauen als vielmehr die Reaktion der anderen Wale. Sie tauchten unvermittelt ab. Als ihre Buckel wieder zum Vorschein kamen, hatten sie sich ein gutes St
Irgendetwas sagte Anawak, dass sie von den Neuank
Das Zodiac schoss empor.
»Springt!«, rief er. »Jetzt!«
Die Woge lief unter der Devilfish durch. Sie sackte weg. Einige der Leute sprangen dem Zodiac hinterher. Sie st
Jetzt nichts wie weg.
Nein, nicht alle waren gesprungen. Auf der Reling hockte die einsame Gestalt eines Jungen. Er weinte, die H
»Spring!«, rief Anawak. Er breitete die Arme aus. »Hab keine Angst.«
Greywolf trat neben ihn. »Mit der n
Anawak sah
Aus der Tiefe drLady Wexham zu sinken.
»N
Irgendwie schaffte es Shoemaker, der Anweisung Folge zu leisten. Der Bug der Devilfish schrammte gegen das abtauchende Deck, an dessen Ende sich der Junge klammerte. Er weinte laut. Greywolf hastete, rempelnd und KnDevilfish schwankte, er verlor das Gleichgewicht und kippte zwischen die Sitzreihen, aber den Jungen hatte er nicht losgelassen. Wie Baumst
Anawak sah atemlos hinaus.
Wirbel kreisten Lady Wexham in der Tiefe verschwinden, dann st
Shoemaker gab Vollgas. Es waren lange, gleichmDevilfish, wenngleich das Zodiac hoffnungslos
Anawak sah zurMS Arktik. Das zweite Boot war verschwunden. Zwischen den Wellen sah er eine Fluke abtauchen. Es kam ihm vor, als ob sie zum Abschied h
Im Funkger
Wenige Minuten sp
Einzig der Umstand, dass ihm nicht auch noch die Devilfish verloren gegangen war, vermochte Davie in diesen Minuten aufzuheitern, nachdem das Zodiac Davies Whaling Station ebenso schnell, wie sie sich gefwar nicht abzusehen. Unver
Davie hatte sich unangenehme Fragen gefallen lassen mBlue Shark und der Lady Wexham eigenhLady Wexham eine ganze Reihe von Jahren auf dem Buckel gehabt, was ihrer Seetauglichkeit posthum nicht im Mindesten Abbruch tat. Aber davon wollte augenblicklich niemand etwas h
Wenigstens hatte man die Besatzung und den gr
Anawak fluchte. Er musste sich um andere Dinge k
NatLady Wexham, dessen war Anawak sich sicher, entsprang in weit geringerem Maausenlos gewarnt? Wie viele Zeugen w
Eine bessere B
Anawak spmussten den Grund fBarrier Queen. Roberts hatte ihm den Bericht schicken wollen. Den brauchte er nun dringender denn je. Er trat ans Telefon, w
Roberts’ SekretBarrier Queen und lie’ Sitzung sei dringender. Ja, vom Desaster der vergangenen Stunden habe sie geh
Anawak z
»Es geht um die Muscheln, die am Bug der Barrier Queen festgewachsen waren«, sagte er. »Muscheln und m
»Nachschub?«
»Weiteres Probenmaterial. Ich vermute, die Barrier Queen ist mittlerweile von hinten bis vorne untersucht worden.« »Ja, sicher«, sagte sie mit einem merkw
»Im Dock.« Sie lie
»Ans Institut. Zu H
Pl
»Was machst du denn hier?«, fragte er unfreundlich. Sie zuckte die Achseln. »Mir geht’s gut. Ich muss mich nicht behandeln lassen.« »Doch. Das musst du. Du bist ins Wasser gefallen, und das Wasser hier ist verdammt kalt. Geh in die Ambulanz, bevor sie uns auch noch deine erkDevilfish, als sei nichts gewesen. Es hatte zu nieseln begonnen.
»Was sollte eigentlich dieser Bl
»Ich …« Sie stockte. »Na ja, ich wollte halt unbedingt mit. Sauer deswegen?« Anawak dreht sich um. »Ich hasse es, angelogen zu werden.« »Tut mir Leid.«
»Nein, tut es nicht. Aber egal. Warum verschwindest du nicht und l
»Mein Gott, Leon!« Sie kam nUniversity of British Columbia. Was soll’s? Ich dachte, du findest die Flunkerei am Ende lustig …«
»Lustig?«, schrie Anawak. »Hast du sie nicht alle? Was ist lustig daran, verarscht zu werden?«
Er sp
Delaware zuckte zur
Er wartete darauf, dass sie ging, aber sie tat es nicht. Sie stand weiter vor ihm. Anawak f
»Was ist das?«, brummte er.
»Eine Videokamera.«
»Das sehe ich.«
»Nimm sie.«
Er streckte die Hand aus, ergriff die Kamera und betrachtete sie. Eine ziemlich teure Sony Handycam in wasserfester Umschalung. Touristen, aber auch Wissenschaftler benutzten solche Verschalungen, wenn das Risiko bestand, dass die Kamera nass wurde.
»Na und?«
Delaware breitete die H
Anawak holte tief Luft.
»Okay.«
»Hast du gesehen, welche Tiere die Lady Wexham angegriffen haben?« »Ja. Grau— und Buckel …« »Nein.« Delaware sch
»Nicht welche Spezies. Welche Individuen! Hast du sie identifizieren k
»Es ging alles zu schnell.«
Sie lBlue Shark. Steht unter Schock. Komplett weggetreten. Trotzdem, wenn ich was will, lasse ich nicht locker …«
»Allerdings.«
»und ich sah diese Kamera um ihren Hals hLady Wexham aus unserer Sicht hinter Greywolf.«
Anawak nickte. Pl
»Sie hat den Angriff gefilmt«, sagte er.
»Sie hat vor allem die Wale gefilmt, die das Schiff angegriffen haben. Ich weiwie gut du im Identifizieren von Walen bist — aber du lebst hier und kennst die Tiere. Und ein Video ist geduldig.«
»Du hast vorsorglich vergessen zu fragen, ob du die Kamera behalten darfst?«, vermutete Anawak. Sie hob das Kinn und sah ihn herausfordernd an. »Na und?« Er drehte die Kamera in den HWir schauen es uns an«, sagte Delaware. »Ich will in der ganzen Geschichte mit dabei sein. Und frag mich um Himmels willen nicht, warum. Es steht mir schlicht und einfach zu, okay?«
Anawak starrte sie an.
»Au
Langsam lie
»Ich bem
12. April
Trondheim, Norwegen Die Einladung erreichte Johanson, als er Vorbereitungen traf, hinaus zum See zu fahren.
Nach seiner R
Einige Tage sp
»Kannst du nicht bald mal zu uns rauskommen?«, schlug sie vor.
»Wohin? Ins Institut?«
»Nein, ins Statoil-Forschungszentrum. Wir haben die Projektleitung zu Besuch. Aus Stavanger.«
»Was soll ich dabei? Denen die Gruselgeschichten erz
»Das hab ich selber schon getan. Jetzt sind sie scharf auf Einzelheiten. Ich habe vorgeschlagen, dass du sie ihnen lieferst.«
»Warum ausgerechnet ich?«
»Warum denn nicht?«
»Ihr habt doch Gutachten vorliegen«, sagte Johanson.
»Stapelweise. Ich kann auch nur das weitergeben, was andere herausfinden.«
»Du kannst mehr«, sagte Lund. »Du kannst … deinen Gef
Johanson war einen Augenblick sprachlos.
»Sie wissen, dass du kein Experte f
»Ihr urteilt aus dem Blickwinkel der Machbarkeit.«
»Nicht nur! Schau mal, es ist so, dass bei Statoil ein Haufen Leute zusammensitzt, von denen jeder etwas ganz Bestimmtes am besten kann, und …«
»Fachidioten eben.«
»
»Ich verstehe nicht viel von eurem Gesch
»Nat
Johanson verdrehte die Augen. »Schon gut. Ich habe nicht vor, dich h
»Kann ich das als Ja verbuchen?«
»Ja. In Herrgotts Namen. Wann findet dieses Treffen statt?«
»Es gibt mehrere Treffen in n
»Na sch
»Das ist …« Sie stockte. »Das w
»Ja?«, sagte Johanson gedehnt, von b
Sie lie
»Was hast du
»Klug erkannt. Willst du mit?«
Sie lachte. »Warum nicht?«
»Hoho! Und was sagt Kare dazu?«
»Mir doch egal. Was soll er dazu sagen?« Sie schwieg eine Sekunde. »Ach verdammt!«
»W
»Sigur, bitte! Kannst du deinen Ausflug nicht verschieben? Wir treffen uns in zwei Stunden, und ich dachte … es ist ja nicht weit von hier, und es dauert auch nicht lange. Du bist im Nu wieder drau
»Ich …«
»Wir m
»Ich mach’s ja!«
»Du bist ein Schatz.«
»Soll ich dich abholen?«
»Nein, ich werde dort sein.«
»Oh, ich freue mich. Danke! Das ist wirklich lieb von dir.« Sie legte auf. Johanson betrachtete wehm
Als er den gro
»Hier ist er«, sagte die Dame vom Empfang und lieferte Johanson ab, als sei er ein Weihnachtspaket. Einer der M
»Thor Hvistendahl, Stellvertretender Direktor des Statoil-Forschungszentrums«, stellte er sich vor. »Entschuldigen Sie, dass wir so kurzfristig Ihre Zeit beanspruchen, aber Frau Lund versicherte uns, Sie h
Johanson widmete Lund einen unmissverst
»Ich hatte in der Tat nichts vor«, sagte er.
Lund grinste in sich hinein. Sie stellte ihm die M
»Finn Skaugen«, dr
Der dritte Mann, ein ernst dreinblickender Glatzkopf mit scharfen Falten um die Mundwinkel, der als Einziger eine Krawatte trug, erwies sich als Lunds direkter Vorgesetzter. Er hie
Johanson lie
»Kommen wir gleich zur Sache. Die Situation ist Ihnen bekannt. Wir wissen nicht recht einzusch
»Nordseekonferenz«, sagte Johanson aufs Geratewohl.
Hvistendahl nickte.
»Unter anderem. Wir sind einer ganzen Reihe von Einschr
Kurz gesagt nehmen wir R
»Soll hei
»Im Allgemeinen«, erg
Johanson lehnte sich zur
Hvistendahl l
»Falls die Viecher irgendeine Rolle spielen«, sagte Stone. »Meines Erachtens spielen sie keine.«
»Woher wollen Sie das wissen?«
»Weil W
»Nicht solche.«
»Wieso? Weil sie Hydrate anknabbern?« Er funkelte Johanson angriffslustig an. »Ja, aber Ihre Freunde aus Kiel sagen, da w
»Das haben sie so nicht gesagt. Sie sagten …«
»Dass die W
»Sie fressen es an.«
»Aber sie k
Skaugen r
»Ich denke, wir haben Dr. Johanson zu uns gebeten, weil wir seine Einsch
Stone kaute auf seiner Unterlippe und starrte die Tischplatte an.
»Wenn ich Sigur richtig verstehe, liegen inzwischen weitere Ergebnisse vor«, sagte Lund und l
Johanson nickte. »Ich kann einen kurzen Abriss geben.«
»Schei
»M
»Was ist mit denen, die sich ins Eis gefressen haben?«
»Sie sind tot.«
»Und wie tief kamen sie?«
»Bis auf einen haben sich alle zur Gasblase durchgeschlagen.« Johanson sah Stone an, der ihn unter zusammengezogenen Brauen musterte. »Aber das l
Am Kontinentalhang sind die Hydratschichten
»Warum sterben die W
»Sie brauchen Sauerstoff, und der wird in dem engen Loch knapp.«
»Aber andere W
Johanson grinste zur
»Verstehe. Sind Ihnen sonst Tiere bekannt, die sich so verhalten?«
»Selbstmordkandidaten?«
»Ist es denn Selbstmord?«
Johanson zuckte die Achseln. »Selbstmord setzt eine Absicht voraus. W
»Gibt es
»Klar gibt es Tiere, die so was tun«, sagte Stone. »Die verdammten Lemminge st
»Tun sie nicht«, sagte Lund.
»Nat
Lund legte ihm die Hand auf den Unterarm.
»Du vergleichst
»Bescheuert?« Stone sah Johanson an. »Dr. Johanson, halten Sie es f
»Sie sind bescheuert«, fuhr Lund unger
Hvistendahl sagte: »Es gibt schon Tiere, die sich opfern. Altruismus ist das wohl.«
»Ja, aber Altruismus ergibt immer einen Sinn«, erwiderte Johanson. »Bienen nehmen in Kauf, nach dem Stich zu sterben, weil der Stich dem Schutz des Volkes dient, beziehungsweise der K
»Es l
»Nein.«
»Biologieunterricht«, seufzte Stone. »Du lieber Himmel! Ihr versucht aus diesen W
»Noch was«, sagte Johanson, ohne den Projektleiter zu beachten. »Geomar w
»Interessant.« Skaugen beugte sich vor. »Wollen sie jemanden schicken?«
»Ein Forschungsschiff. Die Sonne.«
»Das ist nobel von ihnen, aber sie kThorvaldson aus betreiben.«
»Sie planen ohnehin eine Expedition. AuSonne der Thorvaldson technisch voraus. Es geht ihnen haupts
»Was f
»Erh
Skaugen nickte und verschr
»Wir haben bis jetzt nur
»Das Ding im Meer?«
Skaugen l
»Ich wei
»Und was denken Sie, was es ist?«
»Keine Ahnung.«
»Sie sind Biologe. Gibt es nicht irgendeine Antwort, die sich aufdr
»Biolumineszenz. Tinas Nachbearbeitung des Materials lPer se jedes S
»Frau Lund erw
»Ja, das haben wir diskutiert«, sagte Johanson. »Aber es ist unwahrscheinlich. K
»Also was ist es dann?«
»Ich wei
Schweigen breitete sich aus. Stone spielte nerv
»Darf ich fragen«, nahm Johanson die Unterhaltung in bed
Skaugen warf Lund einen Blick zu. Sie zuckte die Achseln.
»Ich habe Sigur erz
»Kennen Sie sich mit so was aus?«, fragte Skaugen an Johanson gewandt.
»Ich kenne Subsis«, sagte Johanson. »Seit neuestem.«
Hvistendahl hob die Brauen.
»Das ist ja schon mal eine ganze Menge. Sie entwickeln sich zum Fachmann, Dr. Johanson. Wenn Sie noch zwei-, dreimal mit uns zusammensitzen …«
»Subsis ist eine Vorstufe«, blaffte Stone. »Wir sind viel weiter als Subsis. Wir kommen tiefer, und die Sicherheitssysteme sind
»Das neue System stammt von FMC Kongsberg, das ist ein technischer Entwickler f
»Gibt es nicht auch eine dritte M
»Ja, aber so oder so ruht die F
»Wie gesagt, wir wissen die Risiken einzuschdefinierte Risiken sind. Mit den Weine Gewissheit gibt, m— Sie sollen uns diese Entscheidung nicht abnehmen, Dr. Johanson, dennoch: Was w
Johanson f
Wir h
Aber Lund hatte nicht auf eine Abstimmung gedr
Oder auch nicht.
Johanson legte die H
Skaugen und Lund starrten ihn verbl
Johanson lie
Stone kniff die Lippen zusammen. Lund l
»Ich danke Ihnen, Dr. Johanson. Danke f
Sp
Er
»Das war gut«, sagte sie.
»War es das?« Johanson trat zur Seite, um sie ins Innere zu lassen. Sie kam herein, strich sich die nassen Str
»Skaugen hatte seine Entscheidung im Grunde schon gef
»Wer bin ich, die Projekte Statoils abzusegnen?«
»Ich sagte schon, du genie
»Skaugen hat also das Projekt auf Eis gelegt?«
»Bis zur Kl
»Donnerwetter!«
»Er mag dich
»Ich ihn auch.«
»Ja. Statoil kann sich gl
»Wieso?«
»Wolltest du nicht zum See?«
»Das Gepwerde fahren! Keine weiteren Aufsch
»Ich wollte dich nicht aufhalten. Ich wollte dir erz
»Das ist nett von dir.«
»Und dich fragen, ob dein Angebot noch gilt.«
»Welches?«, fragte er, obschon ihm klar war, was sie meinte.
»Du hast vorgeschlagen, dass ich mitfahre.«
Johanson lehnte sich gegen die Wand neben der Garderobe. Pl
»Ich habe auch gefragt, was Kare dazu sagt.«
Sie sch
»Nein, das meine ich nicht. Ich m
»Du tr
»Du weichst mir aus.«
Wasser tropfte aus ihren Haaren und lief ihr
Ja, warum, dachte Johanson.
Weil ich es gerne h
Mit einem Mal wusste er, was ihn st
»Wenn ihr beide
»Du interpretierst ein bisschen viel rein in die Sache.« Lund zuckte die Achseln. »Also gut. Vielleicht hast du Recht. Lassen wir’s.«
»Ja.«
»Besser so. Ich muss einfach ein bisschen nachdenken.«
»Mach das.«
Sie standen weiterhin unentschlossen in der Diele herum.
»Also dann«, sagte Johanson. Er beugte sich vor, gab ihr einen fl
»Montag bist du wieder da?«, fragte Lund, w
»Ich sch
»Wir k
»Sicher. Was hast du so vor?«
Sie zuckte die Achseln. »Arbeit h
Er verkniff sich eine weitere Frage nach Kare Sverdrup.
Im selben Moment sagte Lund: »Kare ist
Johanson
Sie l
»Au
»Was braucht man denn?«
»Gutes Schuhwerk vor allen Dingen. Und was Warmes zum Anziehen.«
Lund sah an sich herunter. Sie trug Schn
»Mhm. Weil man ja nie wei
»Richtig. Man wei
Er sah sie an. Dann musste er lachen.
»Okay, Frau Kompliziert. Letzte Mitfahrgelegenheit.«
»Ich und kompliziert?« Lund riss die Beifahrert
Als sie den unbefestigten Weg zur H
Johanson brachte den Koffer ins Haus und trat neben Lund auf die Veranda. Die Bohlen knarrten leise. Jedes Mal aufs Neue f
Lund sah hinaus. »Und das hast du alles f
»Meistens.«
Sie schwieg eine Weile. »Du musst ziemlich gut mit dir selber klarkommen, sch
Johanson lachte leise. »Wieso glaubst du das?«
»Wenn du hier niemanden findest au
»Oh ja. Ich kann hier drau
Sie wandte ihm den Kopf zu.
»So was kommt vor? Dass du dich verabscheust?«
»Selten. Und wenn, verabscheue ich mich daf
Sie gingen hinein.
Johanson schnitt Zwiebeln in der kleinen K
Lund sah fasziniert zu. Johanson wusste, dass sie nicht kochen konnte. Sie brachte die Geduld nicht auf. Er entkorkte eine Flasche Rotwein, dekantierte ihn und f
Verdammte Automatismen!
Warum zum Teufel hatte sie mitkommen wollen?
Er h
Du h
Sie a
Um Mitternacht sagte Johanson: »Es ist nicht wirklich kalt drau
Sie st
»W
Er machte eine Pause.
»Und?«
»Gucken uns die Sterne an.«
Ihre Blicke blieben aneinander h
»Gut. Dann mal los.«
Drau
Es war ein kleines Holzboot, das ihm der ehemalige Besitzer des Hauses mitverkauft hatte. Der Bug war
W
»Wenn du dich auf den R
Sie sah ihn an. Im Dunkeln leuchteten ihre Augen. »Hast du schon mal Sternschnuppen hier gesehen?«
»Ja. Mehrfach.«
»Und? Hast du dir was gew
»Daf
Lund kicherte. »Du glaubst an gar nichts, was?«
»Und du?«
»Ich bin die Letzte, die an so was glaubt.«
»Ich wei
Lund sah ihn weiter an. Dann legte sie den Kopf in den Nacken und lie
Johanson st
»Du glaubst, ich bin unromantisch.«
»Ich glaube, du hast dir noch keine Gedanken dar
Wieder hefteten sich ihre Blicke aneinander.
Lange.
Zu lange.
Er fand seine Finger in ihrem Haar wieder, fuhr langsam durch die Str
»Vielleicht zeigst du es mir«, fl
Johanson beugte sich hinab, bis zwischen ihren Lippen nur noch eine d
K
Tausend Gerwirklich leidenschaftlich. Das sah schon nicht schlecht aus, aber jetzt glauben Sie bitte dran!
Seien Sie leidenschaftlich, Mann!
Was ist los?, dachte Johanson. Was stimmt hier nicht?
Er sp
Aber es war, als sei er im falschen Haus. Nicht an ihn erging diese Einladung.
»Es funktioniert nicht«, sagte Lund im selben Moment.
Einen Atemzug lang, auf der Kippe zwischen Kapitulation und trotzigem Beharren, f
»Du hast Recht«, sagte er.
Sie l
»Alles okay?«, fragte er.
Lund antwortete nicht. Er setzte sich vor sie hin, mit dem R
»Offenbar«, sagte er, »ist unsere Freundschaft zu stark f
Er wusste, dass es platt und pathetisch klang, aber es verfehlte seine Wirkung nicht. Sie begann zu kichern, nerv
»Puh«, machte sie.
Dann schwiegen sie eine ganze Weile.
»Bist du sauer?«, fragte sie schlie
»Nein. Du?«
»Ich … nein, ich bin nicht sauer. Thorvaldson, wei… ich meine, es h…«
Er nahm ihr die Flasche aus der Hand und trank.
»Nein«, sagte er. »Seien wir ehrlich, es w
»Woran liegt’s?«
»Du liebst ihn.«
Lund schlang die Arme um ihre Knie. »Kare?«
»Wen sonst?«
Sie starrte vor sich hin, eine ganze Zeit lang, und Johanson formte die Lippen wieder um den Flaschenhals, weil es nicht seine Aufgabe war, Tina Lund ihre Gef
»Ich dachte, ich kann dem entkommen, Sigur.«
Pause. Wenn sie eine Antwort erwartet, dachte er, wird sie lange warten m
»Wir waren immer mal wieder so weit, du und ich«, sagte sie nach einer Weile. »Keiner von uns wollte sich binden, eigentlich ideale Voraussetzungen. — Aber wir haben die Option nie eingel
»Das ist Liebe.«
»Ich dachte eher, es ist was anderes. Wie Grippe. Ich konnte mich nicht mehr vern
»Und da hast du gedacht, bevor du die Kontrolle verlierst, l
»Du bist ja doch sauer!«
»Ich bin nicht sauer. Ich verstehe dich. Ich war auch nie in dich verliebt.« Er Monds Jemand fragt, warum wollen M
»Weil alles mit Angst zu tun hat. Angst vor dem Alleinsein, Angst davor, nicht gefragt zu sein — aber schlimmer ist die Angst, w
»Es k
Sie nickte.
»Warst du eigentlich je mit einem zusammen?«, fragte er. »So richtig, meine ich.«
»Einmal«, erwiderte sie. »Ist schon was her.«
»Dein Erster?«
»Mhm.«
»Was ist passiert?«
»Es ist unoriginell, was passierte. Wirklich. Ich w
»Und danach?«
Sie st
»Danach war ich jedes Mal diejenige, die es beendet hat.«
»Racheengel.«
»Quatsch. Nein, manchmal gingen mir die Kerle einfach auf die Nerven. Zu langsam, zu lieb, zu begriffsstutzig. Manchmal bin ich auch einfach weggelaufen, um mich in Sicherheit zu bringen, bevor … Du wei
»Lass uns kein sch
Lund verzog die Mundwinkel. »Ist mir zu elegisch.«
»Mag sein. Aber es passt.«
»Ja, passen tut’s schon.« Sie runzelte die Stirn. »Es gibt auch noch die andere M
»Kare, das Haus.«
»Ja. Kare, das Haus.«
Irgendwo begann eine Grille zu zirpen. Ein ganzes St
»Beinahe w
Sie erwiderte nichts.
»Glaubst du, du h
»Ich h
Mit dir ins Bett zu gehen h
»Du h
»Nein.« Sie funkelte ihn zornig an. »Ich war scharf auf dich, ob du’s glaubst oder nicht.«
»Schon gut.«
»Du bist kein Fluchthelfer, wenn du das meinst. Ich habe dich nicht einfach so …«
»Schon gut, schon gut!« Johanson hob die H
»Ja«, sagte sie m
»Nicht so widerwillig. Sag’s nochmal.«
»Ja. Jaha!«
»Schon besser.« Er grinste. »Und jetzt, wo wir dich von innen nach au
Sie grinste schiefm
»Du bist dir immer noch nicht sicher?«
»Mal mehr, mal weniger. Ich bin … durcheinander.«
Johanson lie
»Ich habe auch mal ein Haus niedergerissen, Tina. Ist Jahre her. Die Bewohner waren noch drin. Sie haben einigen Schaden genommen, aber sp
»Wer war der andere Bewohner?«, fragte Lund.
»Meine Frau.«
Sie zog die Brauen hoch. »Du warst verheiratet?«
»Ja.«
»Davon hast du nie was erz
»Ich habe manches nicht erz
»Was ist passiert?«
»Was halt passiert.« Er zuckte die Achseln. »Du l
»Warum?«
»Das ist es ja. Es gab keinen besonderen Grund. Keine b
»Und heute?«
»Heute denke ich manchmal, dass es der vielleicht einzige Fehler war, den ich in meinem Leben gemacht habe.« Er sah versonnen aufs Wasser hinaus. Dann straffte er sich und hob die Flasche. »In diesem Sinne: Cheerio!
Was immer du tun willst, tu es.«
»Ich wei
»Lass dich nicht von der Angst einholen. Du hast Recht, du bist schnell. Sei schneller als die Angst.« Er sah sie an. »Ich war es damals nicht Alles, was du ohne Angst entscheidest, entscheidest du richtig.«
Lund l
Erstaunlicherweise, wie Johanson fand, blieben sie dann doch das ganze Wochenende zusammen am See. In der Nacht ihrer verpatzten Romanze hatte er vermutet, sie werde tags drauf zur
Es war eines der sch
Am Sonntagabend fuhren sie zur
Er brachte den Koffer ins Schlafzimmer. Auch hier stand ein Fernseher, ebenso wie im Wohnraum. Johanson schaltete ihn ein und zappte so lange durch alle KanLa Traviata. Johanson begann auszupacken, summte leise mit und machte sich unentschlossene Gedanken
Nach einer Weile erklang keine Musik mehr.
»… aus Chile bekannt geworden. Ob das Verschwinden der norwegischen Familie in Zusammenhang mit
»Costa Rica verzeichnet derweil eine Qualleninvasion ungewohnten Ausma
Johanson stand reglos da, den
»Diese Arschl
»Auch vor der australischen K
Johanson drehte sich um. Die Nachrichtensprecherin legte soeben ein Blatt aus der Hand und sah mit leerem L
»Und jetzt weitere Nachrichten vom Tage in unserem
Portugiesische Galeeren, dachte Johanson.
Er erinnerte sich an eine Frau auf Bali, die keuchend im Sand gelegen hatte, von Kr
Portugiesische Galeeren geh
Ihr blau oder purpurn schillerndes Gallertsegel, das gasgef
Aber man sp
Denn Galeeren zogen einen Vorhang aus Tentakeln hinter sich her, die bis zu f
Der Frau auf Bali war nichts weiter geschehen, als dass ihr Zeh den Stock berChironex fleckeri, der australischen Seewespe.
Die Natur hatte sich in der Evolutionsgeschichte zu beeindruckenden Leistungen der Giftmischerei aufgeschwungen. Im Falle der Seewespe hatte sie ihr Meisterst
All das schoss Johanson durch den Kopf, als er den Fernseher anstarrte.
Da verkaufte jemand die Leute f
Portugiesische Galeeren vor S
Das muss nichts hei
Er verr
Aber Johanson legte keine CD ein, und er griff auch nach keinem Buch. Vielmehr ging er eine Weile hin und her, trat ans Fenster und sah hinaus auf die von Laternen erleuchtete Stra
Es war so friedlich gewesen am See.
Es war friedlich in der Kirkegata.
Wenn es zu friedlich wurde, war im Allgemeinen irgendetwas nicht in Ordnung.
Bl
Er sch
Jemand fiel ihm ein, den man anrufen k
Knut Olsen. Er arbeitete wie Johanson als Biologe an der NTNU. Johanson erinnerte sich, dass er eine Menge von Quallen, Korallen und Seeanemonen verstand. Au
Olsen meldete sich nach dem dritten Schellen.
»Hast du schon geschlafen?«, fragte Johanson.
»Die Kinder haben mich wach gehalten«, sagte Olsen. »Marie hatte Geburtstag, sie ist f
Olsen war ein stets gut gelaunter Familienmensch, der ein b
»Du solltest endlich mal mitkommen«, schlug er vor. Es war eine Floskel. Ebenso gut h
»Klar«, sagte Olsen. »Irgendwann gerne.«
»Hast du die Nachrichten gesehen?«
Eine kurze Pause entstand.
»Du meinst wegen der Quallen?«
»Bingo! Ich dachte mir, dass es dich besch
»Was soll los sein? Invasionen kommen immer vor. Fr
»Ich meine speziell Portugiesische Galeeren und Seewespen.«
»Das ist ungew
»Bist du sicher?«
»Es ist ungew
»Siebzig Tote in einhundert Jahren«, warf Johanson ein.
»Bl
»Weniger?«
»Mehr! Viel mehr, an die neunzig, wenn du den Golf von Bengalen und die Philippinen hinzurechnest, und von der Dunkelziffer wollen wir gar nicht erst reden. Nat
»Stimmt die Jahreszeit?«
»FVelella rumlag …«
»Was lag rum?«
»Velella velella. Segelquallen. Ganz hbst mir war’s irgendwann zu viel. Ich hatte von morgens bis abends das Gepldown under ist es nat
»Was genau ist seltsam?«
»Seewespen kommen in StrandnVelella ist es genau andersrum. Sie geh
»Werden die Str
Olsen lachte laut auf. »Ja, darauf bilden sie sich m
»Ja, aber du wei
»Darauf kannst du wetten«, knurrte Olsen. »Schau mal, das Auftreten von Quallen ist immer an hohe Wassertemperaturen und die Entwicklung des Planktons gebunden. Du wei
Im Hintergrund war lautes Gebr
Olsen rief etwas von Streit beilegen und vertragen. Es wurde kurzzeitig noch lauter, dann war er wieder am Telefon.
»Entschuldige. Geschenke. Sie streiten sich drum. Also, wenn du meine Meinung h
»Ja, aber das sind die normalen Invasionen. Wir reden hier von …«
»Warte. Du wolltest wissen, ob wir es mit einer Anomalie zu tun haben. Die Antwort lautet: ja! Und zwar mit einer, die wir wahrscheinlich nicht als solche erkennen. Hast du Pflanzen zu Hause?«
»Was?
»Eine Yuccapalme?«
»Ja. Zwei.«
»Anomalien. Verstehst du? Die Yuccapalme wurde eingeschleppt, und rate mal, von wem.«
Johanson verdrehte die Augen.
»Du f
»Das meine ich nicht. Ich meine, wir sind einfach nicht mehr in der Lage zu beurteilen, was nat
»Invasionsbiologie.«
»Genau. Sie zerst
Olsen redete sich in Rage.
»So, und jetzt die Sache mit den Portugiesischen Galeeren. Sie sind vor Argentinien aufgekreuzt, das ist nicht ihr Gebiet. Mittelamerika ja, auch Peru, vielleicht noch Chile, aber weiter unten? Vierzehn Tote auf einen Schlag! Das klingt nach Attacke. Als seien die Leute
»Was mich stutzig macht«, sagte Johanson, »ist, dass es sich ausgerechnet um die zwei gef
»Ganz recht«, sagte Olsen gedehnt. »Aber jetzt warte mal, wir sind nicht in Amerika, bastel dir keine Verschw
Johanson h
Als h
Und die W
Als h
»… kommen zur Paarung in seichte Gew
»Mhm.«
»H
»Natdu dich in Verschw
Oberfl
»Das sagt dir dein Bauch?«
»Mein Bauch sagt, ich h
»Gut. Danke. Ich wollte nur deine Meinung h
Er
»Sehen wir uns morgen zum Mittagessen?«, fragte Olsen.
»Ja. Gerne.«
»Ich werde mal schauen, ob ich noch mehr
»Gut«, sagte Johanson. »Bis morgen.«
Er legte auf. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er Olsen auch nach den verschwundenen Schiffen hatte fragen wollen. Aber er mochte kein weiteres Mal anrufen. Morgen w
Er fragte sich, ob ihn die Quallenplagen ebenso elektrisiert h
Nein. Wahrscheinlich nicht. Es waren nicht die Quallen. Es waren die Zusammenh
Am n
Johansons erste Vorlesung war um zehn. Reichlich Zeit, neu hereingekommene E-Mails abzufragen und die Post zu sichten. Drau
»Irre, was?«, sagte er. »Es rei
»Was rei
»Na, eine Hiobsbotschaft nach der anderen. H
Johanson musste sich kurz sammeln. »Du meinst die verschwundenen Boote? Deswegen wollte ich dich ohnehin fragen. Ich hab’s nur gestern vor lauter Quallen vergessen.«
Olsen sch
»Nebenan«, sagte Johanson.
Olsen lehnte sich durch die offene Verbindungst
»Was hat sie denn?«, wunderte sich Olsen.
»Ich hole mir den Kaffee immer selber«, sagte Johanson. »Die Kanne steht gleich nebenan, Milch, Zucker, Tassen.«
»Empfindlich, die Dame, was? Tut mir Leid. Ich bringe ihr kommende Woche selbst gebackene Kekse mit. Meine Frau backt tolle Kekse.« Olsen schl
»Doch, im Auto auf der Hinfahrt.«
»Vor zehn Minuten kam eine Sondermeldung auf CNN. Du wei
»Meine G
»Und das am fr
Johanson w
»Was die Malakkastra
»Ja, aber es ist doch ein irrer Zufall, oder?«
Drei Meerengen konkurrierten um den Titel der meistbefahrenen Wasserstra
»Wei
»Nein. Kam ja erst vor wenigen Minuten.«
»Schrecklich.« Johanson trank einen Schluck. »Was ist das
»Was? Das wei
»Ich w
Olsen beugte sich vor und senkte die Stimme.
»Offenbar verschwinden seit l
»Warum hat man nichts davon geh
Olsen breitete die H
»
»Ich bitte dich! Das ist ja wohl ein Unterschied. Da sind aufrechte amerikanische Touristen gestorben und ein Deutscher und was wei
»Schon gut, ich hab’s kapiert.« Johanson lehnte sich zur
»Nein, Sherlock Holmes. Einige Male SOS. Das war’s. Bei den meisten der verschwundenen Boote ersch
»Kein Sturm?«
»Herrgott, nein! Nichts, was Boote kentern l
»Und was passiert da vor Westkanada?«
»Diese Schiffe, die angeblich kollidiert sind? Keine Ahnung. Irgendwer meinte, sie seien mit einem
Olsen setzte sich in Johansons B
Er rief Lund an.
»Skaugen hat Kontakt zu anderen Explorationsgesellschaften aufgenommen«, sagte sie. »Weltweit. Er will wissen, ob sie mit
»Mit W
»Genau. Er vermutet
»Wieso das?«
»Erinnere dich deiner Worte. Asien versucht sich im Abbau von Methanhydraten. Hat dir das nicht dein Mann in Kiel erz
An sich keine schlechte Idee, dachte Johanson. Skaugen hatte eins und eins zusammengez
»Die Asiaten werden es Skaugen kaum auf die Nase binden«, sagte er. »Sie werden es ebenso halten wie er.«
Lund schwieg einen Moment. »Du meinst, Skaugen w
»Vielleicht nicht in der Tragweite. Und nicht im Augenblick.«
»Was w
»Na ja.« Johanson suchte nach den geeigneten Worten. »Ich will euch nichts unterstellen, aber nehmen wir mal an, jemand kommt auf die Idee, den Bau einer Unterwasserfabrik zu forcieren, obwohl da irgendwelches unbekanntes Zeugs rumkrabbelt.«
»Tun wir nicht.«
»Nur angenommen.«
»Du hast doch geh
»Das ehrt ihn. Aber hier geht es um Geld, oder? Man k
»Und trotzdem bauen?«
»Es muss ja nichts passieren. Und wenn doch — ich meine, man kann jemanden f
»Statoil w
»Lassen wir euch mal beiseite. F
Lund z
»Und ihr?«
»Das hilft uns jetzt nicht weiter. Wir m
»Was, ich? Bei
»Nein, bei Instituten, Universit
»Schon, aber …«
»Und bei Biologen. Meeresbiologen! Hobbytauchern! Wei
»He. Mal langsam.«
»Es w
»So was bedeutet eine Schei
»Es w
»Ach, Tina.«
»In der Zeit, die wir hier diskutieren, hSmithsonian Institute telefonieren k… Versteh doch, wenn wir da als Konzern mit vitalen Interessen auftreten, h
»Aha! Ihr habt n
»Du bist ein bl
»Mitunter.«
Lund seufzte. »Was sollen wir denn deiner Ansicht nach tun? Meinst du, alle Welt w
Johanson rieb sich die Augen. Dann sah er auf die Uhr.
Zehn durch. Seine Vorlesung.
»Tina, ich muss Schluss machen. Ich rufe dich sp
»Kann ich Skaugen sagen, du machst mit?«
»Nein.«
Schweigen.
»Okay«, sagte sie schlie
Es klang, als werde sie zur Schlachtbank gef
Johanson atmete tief durch. »Darf ich’s mir wenigstens durch den Kopf gehen lassen?«
»Ja. Nat
»Ich wei
Er packte seine Unterlagen zusammen und hastete zum H
Roanne, Frankreich Zur gleichen Zeit, als Johanson in Trondheim seine Vorlesung begann, begutachtete Jean J
JTroisgros erfreute sich als einziges Restaurant Frankreichs seit n.
Der Tag des Zwischenh
Qualit
Er nahm die Hummer der Reihe nach auf und drehte sie, um sie von allen Seiten zu betrachten. Je sechs Tiere teilten sich eine gro
»Gut«, sagte J
Es war das h
Tats
Bis auf die letzten beiden.
»Zu leicht«, sagte er.
Der Fischh
»Sie haben Recht, Monsieur«, sagte er best
»Nein, viel ist es nicht«, sagte J
»Es tut mir Leid. Ich kann zur
»Machen Sie sich keine M
Der HTroigros stand und sich mit den Anforderungen der Abendkarte auseinander setzte. Die Hummer hatte er vor
Eine Stunde verging, dann beschloss J
Anblanchieren hie
Ein unterdr
Was um alles in der Welt war mit dem Tier geschehen? Der Panzer war regelrecht auseinander gerissen, eine der Scheren abgesprengt. Nicht zu fassen. J
Nun gut. Sie w
Er fragte sich, ob das Tier krank gewesen war. Sein Blick fiel auf die Wanne. Ein Hummer war noch
Ach nein, darin schwamm ja das wei
Pl
Die langen, r
Was war das schon wieder?
J
Der Hummer richtete leicht den Oberk
Der Auszubildende, den J
»Was ist passiert?«, schrie der Lehrling voller Panik. »Was ist geschehen?«
Andere K
»Er … er ist explodiert«, keuchte J
Der Lehrling trat n
»Was haben Sie denn mit dem gemacht?«, fl
»Gemacht? Gemacht?«, schrie J
Sie brachten ihm T
J
»R
Und er ging. Die K
Das Glas mit der Gallerte nahm der Lehrling an sich. Er wusste noch nicht, was genau er damit anfangen sollte, also fragte er J
»Es war vielleicht gut, dass du was von dem Zeug aufbewahrt hast«, sagte J
»Wollen Sie es sehen?«
»Bewahre, nein! Aber man sollte es untersuchen lassen. Wir schicken es irgendwohin, wo man so was macht. Aber bitte unter Auslassung der BegleitumstTroisgros.«
Die Geschichte verlieTroisgros geworfen. Auch wenn man hier nicht die geringste Schuld an dem Vorfall trug, hTroisgros die Hummer in die Luft flogen und mit omin
Der Lehrling beobachtete das Zeug im Glas sehr genau. Nachdem es sich ebenfalls aufzulTroisgros f
Dort landete es auf dem Schreibtisch von Professor Bernard Roche in der Molekularbiologie. Inzwischen war der Zersetzungsprozess der Gallerte trotz Wasserzusatz weiter fortgeschritten, und kaum noch feste Substanz trieb in dem Glas. Das bisschen, was
Dieses Wasser, so viel stand fest, war ges
Am selben Abend wurde JTroisgros gewohnt war.
Gegen zehn nahm Jeromes
Jean JDucasse verbracht hatte, lie’uvres ein, um dann mitten durch die K
J
Ob es nun der Gedanke an das zerplatzte Tier war oder einfach die Folge seiner pl
Er stemmte sich hoch. Alles um ihn herum drehte sich. Sein Kopf fTroisgros.
M
Unter den B
18. April
Vancouver Island, Kanada Es nahm kein Ende.
Anawak f
Der Tiertelemetrie.
Ende der siebziger Jahre hatten Forscher eine Methode entwickelt, Tiere auf v
Selbst dort, wo man Tieren in ihrem angestammten Lebensraum begegnete, blieben die Erkenntnisse unzureichend. Entweder suchten sie augenblicklich das Weite oder kamen gar nicht erst zum Vorschein. Tats
Doch genau diesen Traum hatten die Biologen seit Darwin getr
Wie folgte man Tieren dorthin, wohin kein Mensch folgen konnte?
Die Antwort fand sich in einer Technologie, mit deren Hilfe Spediteure die Position ihrer Schwerlaster bestimmen konnten, ohne ihr B
Telemetrie.
Schon Ende der F
Den Gro
Die Erforschung von Walen, Robben, Pinguinen und Meeresschildkr
Wissenschaftler der University of California in Santa Cruz fanden schliechen reichten, um das Wissen um der Wale vor, wie Anawak sich in diesen Stunden gewwonach man Ausschau halten musste, war jede Aufzeichnung wichtig — und damit Tausende Stunden Bild— und Tonmaterial, Messungen, Analysen und Statistiken.
Projekt Sisyphos, wie John Ford es nannte.
Wenigstens Davies Whaling Station war rehabilitiert — und geschlossen. Nur noch sehr gronken oder schwer besch — allenthalben knatterten Helikopter die K
Der Natur solcher Sthierf Ford z— hatten sie dann noch alle Tassen im Schrank? Und wenn nicht, was war mit ihnen passiert?
Aber auch Anawak, in den man so groBlue Shark gemacht hatte. Sie hatten es mehrfach in Davies Whaling Station studiert, zusammen mit anderen Skippern, die ge
Delaware hatte Recht gehabt. Das Video war eine Spur.
Anawaks Wut auf die Studentin war ziemlich rasch verflogen. Sie mochte eine vorlaute Klappe haben und schneller reden, als sie dachte, aber hinter der forschen Art erkannte er einen hochintelligenten, analytischen Verstand. AuBritish Properties, Vancouvers elit— versetzte es sie doch in die Lage, einen Haufen davon auszugeben und ansonsten eigene Wege zu gehen. Im Grunde h
Stringer …
Jedes Mal, wenn er an die Skipperin dachte,
H
Dann wieder sagte er sich, dass Orcas Tiere waren. Hochintelligent zwar, aber Tiere. Und Beute war Beute.
Andererseits geh
Oder einfach nur get
Ermordet.
Konnte man einen Orca des Mordes bezichtigen?
Anawak seufzte. Er drehte sich im Kreis. Seine Augen brannten mit jeder Minute schlimmer. Lustlos griff er nach einer weiteren CD mit digitalen Bilddaten, drehte sie unentschlossen hin und her und legte sie wieder weg. Seine Konzentration war am Ende. Den ganzen Tag hatte er im Aquarium verbracht. St
»Lust auf ein saftiges Pottwalsteak?«, fragte er s
Sie schaute auf und zwinkerte. Die blaue Brille hatte sie mit Kontaktlinsen vertauscht, die ebenfalls verd
»Klar. Wohin?«
»Es gibt einen ganz manierlichen Imbiss um die Ecke.«
»Quatsch, Imbiss!«, rief sie vergn
»Das ist nicht n
»Ins Cardero’s.«
»Ach du meine G
»Es ist gut !«
»Ich weiCardero’s … na ja, wie soll ich sagen …«
»Ich find’s klasse!«
Cardero’s Restaurant und Bar lagen inmitten des Yachthafens Coal Harbour, groen. Anawak wusste, dass er mit seinen ausgefransten Jeans und dem verschossenen Pullover denkbar unpassend gekleidet war, und auCardero’s, wie er zugeben musste, nachgerade pr
Also Cardero’s.
Sie fuhren in seinem alten Ford zum Hafen und hatten GlCardero’s machte im Allgemeinen eine fr
»Okay«, sagte Anawak, nachdem die Bedienung gegangen war. »Was haben wir?«
»Nichts au
Anawak massierte sein Kinn. »Vielleicht hab ich ja was herausgefunden. Das Video dieser Frau hat mich darauf gebracht.«
»Mein Video.«
»Schon klar«, sagte er sp
»Ihr verdankt mir zumindest eine Idee. Was hast du denn herausgefunden?«
»Es h
»Hm.« Sie krauste die Nase. »Stimmt. Von den Residents hat man eigentlich
»Eben. In der Johnstone Strait gab es keine Angriffe.
Und da waren Kajaks unterwegs.«
»Also geht die Gefahr von wandernden Tieren aus.«
»Transients und m
Delaware sah ihn irritiert an.
»Dass Grau— und Buckelwale wandern, ist aber doch nichts Neues.«
»Nicht alle.«
»Oh. Ich dachte …«
»An dem Tag, als wir nochmal rausfuhren, Shoemaker, Greywolf und ich, ist was Komisches passiert. Ich hatte es fast schon wieder vergessen. Wir mussten die Leute von der Lady Wexham runterkriegen. Das Schiff sank, und au— Aber dann tauchten pl
»Und das waren Residents?«
»Etwa ein Dutzend Grauwale sind immer vor der Westk
»Ich bin sprachlos! Die haben euch besch
»Tz, tz, Licia.« Anawak hob die Brauen. »So viel Vermenschlichung aus deinem Munde?«
»Seit drei Tagen glaube ich fast alles.«
»Besch
Delaware kratzte mit gr
»Eben. Was immer sie ver
»Aber was?«
»Das finden wir schon raus«, sagte John Ford. Er war unvermittelt neben ihnen aufgetaucht, zog einen Stuhl heran und setzte sich. »Und zwar, bevor mich diese Regierungstypen mit ihren st
»Mir ist noch was eingefallen«, sagte Delaware beim Nachtisch. »Die Orcas m
»Wie kommst du darauf?«, fragte Anawak.
»Na ja«, sagte sie mit Backen voller Mousse au Chocolat. »Stell dir vor, du rennst st
»Sie hat Recht«, sagte Ford. »Die Tiere k
Was w
»Wogegen?«
»Walfang.«
»Walproteste gegen Walfang?«, rief Delaware ungl
»Fr
Anawak sch
»War ‘n Versuch.«
»Kein guter. Bis heute ist nicht erwiesen, ob Wale
»Du meinst, sie erkennen nicht, dass sie gejagt werden?«, fragte Delaware. »Das ist dummes Zeug.«
Anawak verdrehte die Augen.
»Sie erkennen nicht unbedingt eine Systematik darin. Grindwale stranden immer wieder in denselben Buchten. Auf den F
»Das ist sicher kein Zeichen sonderlicher Intelligenz«, sagte Ford. »Andererseits werden j
Delaware runzelte die Stirn und kratzte den Rest Mousse au Chocolat aus ihrem Teller.
»Stimmt schon«, sagte Anawak nach einer Weile.
»Was?«
»Licias Hinweis, dass sich die Tiere verletzt haben k
»Es sei denn, du bist beeinflusst.«
»Hypnotisiert.«
»Oder krank. Verwirrt. Sag ich doch. Sie sind verwirrt.«
»Vielleicht Gehirnw
»Nun h
Eine Weile sagte niemand etwas. Jeder am Tisch hing seinen Gedanken nach, wCardero’s anstieg. Gespr Folge zu einigen der schwersten Schiffskatastrophen der letzten Jahrzehnte gekommen. Man fachsimpelte und tauschte Theorien aus, ohne dass es den Anschein hatte, als lie
»Und wenn es doch an den Giften liegt?«, meinte Anawak schlie
»Allenfalls rasend vor Wut«, frotzelte Ford. »Ich sage ja, sie protestieren. Weil die Isl
»F
»Ganz abgesehen von deinem Ruf als seri
»Makah?«, echote Delaware.
»Ein Stamm der Nuu-Chah-Nulth«, sagte Ford.
»Indianer im Westen Vancouver Islands. Sie versuchen seit Jahren schon juristisch durchzusetzen, dass sie den Walfang wieder aufnehmen d
»Was? Wo leben die? Sind die wahnsinnig?«
»Der Herr erhalte dir deine zivilisierte Emp
»Na und? Wer essen will, soll in den Supermarkt gehen.«
»Bring Leons edle F
Delaware starrte Anawak an. Etwas in ihren Augen ver
Bitte nicht, dachte er.
Dass er wie ein Indianer aussah, war offenkundig, aber nun begann sie die falschen Schl
Schnell wechselte er einen Blick mit dem Direktor.
Ford verstand.
»Reden wir ein andermal dar
»Hat nicht irgendein Wissenschaftler ausgerechnet, dass die Orcas vor der Westk
Anawak nickte d
»In 30 bis 120 Jahren. Wenn es so weitergeht.
»Vergiss die Vergiftungstheorie«, meinte Ford. »Wenn es nur die Orcas w
Anawak dachte nach.
»Ihr kennt meine Einstellung«, sagte er leise. »Ich bin weit davon entfernt, Tieren Absichten zu unterstellen oder ihre Intelligenz zu loswerden wollen?«
Sie sahen ihn an. Er hatte erwartet, auf heftige Widerrede zu sto
»Ja. Bis auf die Residents.«
»Bis auf die Residents. Weil sie nicht dort gewesen sind, wo die anderen waren. Wo etwas mit den anderen passiert ist. Die Wale, die den Schlepper versenkt haben … Ich sag’s euch! Die Antwort liegt drau
»Mein Gott, Leon.« Ford lehnte sich zur
Anawak schwieg.
Auf Dauer brachte sie das Video der Frau nicht weiter.
Als er sp
Die Frage war, wie sie etwas an einem wild gewordenen Buckelwal befestigen sollten, wenn schon die friedlichen kaum stillhielten?
Und dann dieses Problem mit der Haut …
Einen Seehund zu best
Aber Wale und Delphine hatten kein Fell. Es gab kaum etwas Glatteres als die Haut von Orcas und Delphinen, die sich anf
Anawak stand auf, ohne Licht zu machen, und trat zum Fenster. Das Apartment lag in einem der
Man konnte die Tiere bet
Alles viel zu kompliziert. Auund Videobilder.
Pl
Es gab eine Methode.
Sie erforderte einen guten Sch
Mit einem Mal war Anawak wie im Fieber. Er hastete zum Schreibtisch, loggte sich ins Internet ein und rief nacheinander verschiedene Adressen auf. Ihm war eine weitere MUnderwater Robotics amp; Application Laboratory Teams in Tokio gefunden hatte.
Nach kurzer Zeit wusste er, wie es funktionieren konnte. Sie mussten die beiden Wege koppeln. Der Krisenstab wBarrier Queen und Roberts. Auch so eine Sache. Der Manager hatte ihn nicht zurInglewood wenigstens die Proben nach Nanaimo geschickt hatte.
Und was war
Er w
20. April
Lyon, Frankreich Bernard Roche machte sich Vorw
Jean JTroisgros in Roanne, war nicht mehr aus dem Koma erwacht, 24 Stunden, nachdem ihm ein verseuchter bretonischer Hummer um die Ohren geflogen war. Was genau seinen Tod herbeigefch andere Mitglieder des Kmal fTroisgros, dessen Betrieb mittlerweile in einige Bedras mit dem Wasser geschehen war, in dem J
Die Presse hielt den Vorfall klein, schon aus RTroisgros bei weitem nicht allein betroffen. In Paris waren gleich mehrere Menschen gestorben, durch den Genuss verdorbenen Hummerfleischs, wie es hienr
Wieder stie
Der andere Organismus hingegen lebte, trat in gro
Er starrte durch das Mikroskop.
Tausende transparente Kugeln wirbelten wie TennisbPedunculus, eine Art R
Hatten diese Lebewesen Jean J
Roche griff nach einer sterilisierten Glasnadel und stach sich rasch in die Daumenspitze. Ein kleiner Tropfen Blut trat aus. Vorsichtig injizierte er es in die Probe auf dem Objekttr
Nach f
Roche saPfiesteria piscicida.
Das ›vermutlich‹ stand fPfiesteria piscicida zu tun zu haben. Das barg den Superlativ im Superlativ, weil Pfiesteria vielen an sich schon als Monster galt. Ein Monster von eben mal einem hundertstel Millimeter Durchmesser. Eines der kleinsten Raubtiere der Welt. Und zugleich eines der gef
Pfiesteria piscicida war ein Vampir.
Er hatte viel darPfiesteria lag gar nicht so lange zurNorth Carolina State University. An der QualitEs tell verschwanden sie wieder.
Allm
Denn Pfiesteria piscicida unterschied sich von ihren Artgenossen. Sie griff aktiv an. In gewisser Weise erinnerte sie an Zecken. Nicht der Form halber, sondern weil sie sich durch ebensolche Geduld auswies. Scheinbar leblos lauerte sie auf dem Grund von GewPfiesteria jahrelang ohne Nahrung ausharren. Bis ein Schwarm Fische vorbeizog, deren Ausscheidungen zu Boden sanken und den Appetit des scheintoten Einzellers weckten.
Was nun geschah, liePfiesteria an den Ker auf den Grund, um sich erneut einzukapseln.
An sich galten toxische Algen als normales PhUnd alles Wasser wurde in Blut verwandelt. Die Fische starben, und der Strom stank, sodass die Es war also nichts Besonderes, wenn Einzeller Fische mordeten. Nur wie und mit welcher BrutalitPfiesteria piscicida trug. Giftattacken auf Meerestiere, neuartige Korallenkrankheiten, infizierte Seegraswiesen, all das spiegelte den Zustand wider, in den die Weltmeere insgesamt geraten waren — geschw— fest stand, dass sie den Globus auf nie dagewesene Art vereinnahmten und dass sich die Natur als ausgesprochen kreativ erwies, was das Hervorbringen neuer Spezies anging. WPfiesteria nicht auf, starben vor Norwegen tausende von Fischen, und die norwegischen LachszChrysochromulina polylepis, eine Art eifriger kleiner Bruder von Pfiesteria, und niemand wagte vorherzusagen, womit man es noch zu tun bekommen w
Nun hatte Pfiesteria piscicida also bretonische Hummer befallen.
Aber war es wirklich Pfiesteria piscicida?
Zweifel nagten an Roche. Das Verhalten der Einzeller sprach daf
War das
Roche verfiel in tiefe Ratlosigkeit. Nur eines wusste er mit absoluter Sicherheit. Was immer es gewesen war — Teile davon befanden sich jetzt im Trinkwasser von Roanne.
22. April
Norwegische See, Kontinentalrand Auf See enthielt die Welt nichts als Wasser und einen mehr oder weniger klar abgegrenzten Himmel. Es gab keine Bezugspunkte, sodass einen die Unendlichkeit an sch
Die Nordsee und das norwegische Meer boten dem Auge immerhin auf weiter Strecke Anhaltspunkte in Gestalt von BohrtSonne nun seit zwei Tagen kreuzte, waren die meisten Plattformen allerdings zu weit entfernt, um mit blo Tropfen ws technische Personal mit dem Einholen der Multisonde befasst war. Auf halbem Weg gesellte sich Bohrmann an seine Seite.
»Tr
»Es geht noch«, erwiderte der Geologe. »Und Sie?«
»Ich fl
»Gute Idee. Welcher Regisseur?«
»Wie w
»Die V in der Version f— ah, es ist so weit!«
Er lie
»Was sagt Bohrmann?«, fragte er.
»Houston, wir haben ein Problem.« Johanson zuckte die Achseln. »Viel sagt er nicht.«
Stone nickte. Seine AggressivitSonne dem seinwerfer und ein elektronisches Auge, das den Meeresboden filmte und die Eindr
An Bord der Thorvaldson lieferte der modernere Victor das Bildmaterial. Das norwegische Forschungsschiff folgte dem Hangverlauf in nordrwegischen Sockels und der Nordsee neu vermessen haben. Bohrmann und Skaugen hatten vorgeschlagen, die Region so anzugehen, als habe man es mit unerforschtem Gebiet zu tun, und das war es seit kurzem auch. Nichts erschien mehr in vertrautem Licht, seit Bohrmann die ersten Messwerte pre.
Das war am Vortag gewesen, am frSonne in den Wogen plm vor Neugierde, Becher mit Kaffee umklammernd, dessen W
Bohrmann hatte geduldig gewartet, bis alle versammelt waren. Seine Augen waren auf ein Blatt Papier gerichtet.
»Ich kann mit einem ersten Resultat aufwarten«, sagte er. »Es ist nicht repr
Ein junger Mann aus Hvistendahls Stab sch
»Methanfahnen entstehen, wenn Gas aus dem Meeresboden austritt« erl
»Wie hoch ist die Konzentration jetzt?«, fragte Stone.
»Bedenklich. Wir haben
»Sch
»Ihre Darstellung trifft nicht ganz den Kern der Sache.«
»H
Bohrmann l
»Sind es denn wirklich Gasaustritte?«, fragte Lund. »Ich meine, steigt Methan aus dem Erdinnern nach oben, oder stammt das Gas vielleicht von …«
»Schmelzenden Hydraten?« Bohrmann z
»Und Sie glauben, das ist hier der Fall?«, fragte Lund.
»Es gibt eigentlich nur zwei Parameter. Druck und Temperatur. Wir haben aber weder eine Erw
»Das sage ich doch«, rief Stone. »Wir suchen Antworten auf Fragen, die kein Mensch gestellt hat. Ich meine, wir haben eine Probenentnahme.« Er sah sich nach Zustimmung heischend um. »Eine einzige verdammte Probe!«
Bohrmann nickte. »Sie haben vollkommen Recht, Dr. Stone. Alles ist spekulativ. Aber um die Wahrheit herauszufinden, sind wir hier.«
»Stone geht mir auf die Nerven«, hatte Johanson zu Lund gesagt, als sie kurz darauf in die Messe gegangen waren. »Was hat er eigentlich? Er scheint diese Tests regelrecht verhindern zu wollen? Dabei leitet er das Projekt.«
»Wir k
»Es reicht schon, was wir sonst ins Meer kippen.«
Sie holten sich frischen Kaffee und verzogen sich damit auf Deck. »Und was h
»Es ist kein Resultat. Es ist ein Zwischenwert.«
»Na sch
»Ich wei
»Komm schon.«
»Bohrmann ist der Experte.«
»Glaubst du wirklich, es hat was mit diesen W
Johanson dachte an sein zur
»Ich glaube erst mal gar nichts«, sagte er vorsichtig. »Es w
Das war am Vortag gewesen.
W
Wei schrieb Olsen. Aber gestern Nacht brachten sie einen Sonderbericht. Die Quallen ziehen in riesigen Schw
»Danke«, knurrte Johanson
Sie h
Johanson stellte fest, dass er sich nicht konzentrieren konnte. Vor seinem geistigen Auge sah er, was sie nun seit zwei Tagen pausenlos auf den Monitoren sahen.
W
Mittlerweile hatten sie Gewissheit: Der Kontinentalhang wimmelte von ihnen. Die Fl
Als h
Irgendjemand musste auf
Warum wurde er das Gef
Es war Bl
Bl
Aber dem Bl
Das hier war erst der Anfang.
Noch gr
Er loggte sich ein bei CNN, um Olsens Meldungen zu
Der Duft frisch gebr
»So was haben wir an Bord?«, fragte Johanson verwundert.
»So was haben wir nicht an Bord«, erwiderte sie. »So was bringt man mit, wenn man wei
Johanson hob die Brauen. »Wie f
»Wie w
»Danke.«
Sie warf einen Blick auf den Laptop. »Kommst du voran?«
»Fehlanzeige. Was macht die Analyse der letzten Wasserprobe?«
»Keine Ahnung. Ich war mit wichtigeren Dingen besch
»Oh. Was gibt es Wichtigeres?«
»Hvistendahls Assistent das H
»Wieso denn das?«
»Er f
»Frischfleisch halt.«
Johanson musste grinsen. Lund beflei
»Du hast das erste Mal auch gekotzt«, bemerkte Johanson.
»Du nicht?«
»Nein.«
»Pah.«
»Wirklich nicht!« Johanson hob die Hand zum Schwur.
»Du kannst es nachpr
»Okay, du bist seefest.« Lund kramte einen Zettel hervor und legte ihn vor Johanson auf den Tisch. Eine Internetadresse war darauf gekritzelt. »Dann kannst du dich ja umgehend ins gr
»Lukas Bauer?«
»Du kennst ihn?«
Johanson nickte langsam. »Ich erinnere mich an einen Kongress vor einigen Jahren in Oslo. Er hielt einen Vortrag. Ich glaube, er besch
»Er ist Konstrukteur. Er baut alles M
»Und Bauer liegt vor Gr
Lund seufzte. »Die anderen sind ja nicht bl
»Ich hab’s dir prophezeit.«
»Ja, du warst mal wieder ganz besonders schlau.«
Von drau
Bohrmann stThorvaldson stimmen weitgehend
Niemand r
»Bitte!« Bohrmann hob die Hand. »Es ist so. Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass diese W
»Sehr aufschlussreich«, murmelte Stone. »Wie lange schreitet der Prozess schon fort?«, fragte Lund.
»Wir haben uns die Ergebnisse der Thorvaldson- Exkursionen vor einigen Wochen angesehen«, erwiderte Bohrmann. Er bem
»Was denn nun?«, fragte Stone. »Wird es da unten w
»Nein.« Bohrmann sch
»Woher wollen Sie das so genau wissen?«
»Wir haben nachgewiesen …« Bohrmann hielt inne. »Mit Dr. Johansons Hilfe haben wir nachgewiesen, dass die Tiere ohne Sauerstoff eingehen. Sie kommen nur wenige Meter tief.«
»Sie haben Ergebnisse aus einem Tank«, sagte Stone geringsch
»Wenn nicht das Wasser w
»Vulkanismus?«
»Es ist nur eine Idee.«
»Eine plausible Idee. Aber nicht in dieser Gegend.«
»Kann das, was diese W
»Nicht in solchen Mengen. Sie m
»Sie k
»Nein, ich sagte ja …«
»Ich wei
»Die K
»Trotzdem, wenn …«
»Clifford.« Hvistendahl legte dem Projektleiter die Hand auf den Unterarm. Es wirkte freundschaftlich, aber Johanson sp
»Ach, Schei
»Das bringt nichts, Cliff. H
Stone sah zu Boden. Wieder herrschte Schweigen.
»Und was wnicht aufh
»Da gibt es mehrere Szenarien«, sagte Bohrmann. »Die Wissenschaft beschreibt Ph
»Ein Methanschock wie vor 55 Millionen Jahren?«
»Nein, daf
Damit verlie
Johanson schickte eine E-Mail an Lukas Bauer auf seinem Schiff. Allm
Nach einigem Z
Als er wenig sp
Die meisten wussten durchaus, was die Wissenschaftler da taten. Am Kontinentalhang stimmte Verschiedenes nicht, und jeder machte sich Gedanken.
Alles musste jetzt sehr schnell gehen. Bohrmann lieSonne befand sich ein ausgedehntes Hydratfeld Beproben hieseiner Geschichte zu entreise den T-Rex. Wenn man ihn sah, wie er mit aufgerissenen Kiefern am Heckgalgen hing, bereit, sich ins Meer zu st
Wie alle Ungeheuer jedoch war der Videogreifer zwar mit erstaunlichen F
Sobald es herabfuhr auf Fische, W
»Es gibt jede Menge Leben da unten. Unser Problem ist, dass es jedes Mal zur Seite geht, wenn wir kommen.«
Jetzt wurde der Greifer vom Heckgalgen abgelassen. Johanson wischte sich den Regen aus den Augen und ging ins Monitorlabor. Der Matrose am Windenfahrstand bediente den Joystick, mit dem der Greifer abgesenkt und angehoben wurde. In den letzten Stunden hatte er bereits den Videoschlitten gesteuert, aber er wirkte konzentriert und aufger
Drinnen herrschte D
Drau
Das Wasser schien aus den Monitoren spritzen zu wollen, dann sank das stStar-Trek -Folgen, nur fehlte die Musik. Im Labor herrschte Totenstille. Der Tiefenmesser lief rasend schnell durch. Dann pl
»Minus 714«, sagte der Matrose am Joystick. Bohrmann beugte sich vor: »Noch nicht.« Muscheln zogen durchs Bild, wie sie mit Vorliebe auf Gashydraten siedelten. Die meisten von ihnen waren unter sich aufb
»Was zum Teufel …?«, zischte der Matrose.
Blieben stehen, liefen weiter. »Der Greifer sackt weg. Er bricht durch.« Hvistendahl dr
»Hoch damit«, schrie Bohrmann. »Schnell.«
Der Matrose zog den Joystick zu sich heran. Die Anzeige stoppte, dann lief sie r
Gr Einige hundert Kilometer nSonne hatte Karen Weaver eben aufgeh
50 Runden um das Schiff. Jetzt lief sie einfach weiter, deckauf, deckab, darauf bedacht, den wissenschaftlichen Betrieb nicht zu st
Vor ihrem halb ge
Deckauf, deckab.
Sie musste an ihrer Ausdauer arbeiten. Ausdauer war ihr schwacher Punkt. DafJuno kreuzte interessierte auch Karen Weaver, beziehungsweise ihre Leser.
Bauer winkte sie heran.
Vollkommen kahl, mit kolossalen Brillengl
»Kommen Sie her, Karen!«, rief Bauer mit heller Stimme. »Ist das nicht unglaublich? In dieser Gegend st
»Doktor.« Weaver legte ihm die Hand auf den Unterarm. »Das haben Sie mir schon dreimal erz
Bauer blinzelte. »So? Was Sie nicht sagen.«
»Daf
»Na ja, der Drifter, der autarke Drifter … ich dachte, das sei klar, oder nicht? Deswegen sind Sie ja hier.«
»Ich bin hier, um Computersimulationen von Str
»Ach so, Sie k
»Doktor! Nicht schon wieder. Sie wollten mir was
»Ja, sicher. In meinen Publikationen …«
»Ich habe Ihre Publikationen gelesen, Doktor, und etwa die H
Bauer sah sie gekr
»Ja Sie. Und zwei Dutzend Kollegen weltweit.«
»Ach was. Wenn man den Text aufmerksam studiert… «
»Nein, Doktor. Erkl Sie’s mir.«
Bauer runzelte die Stirn, dann l
»Und danach reden wir
»So? Von wem denn?«
»Von Zeitschriften, Fernsehmagazinen und Instituten.«
»Interessant.«
»Nein, nur logisch. Die Konsequenz meiner Arbeit. Manchmal frage ich mich, ob Sie
Bauer grinste verschmitzt. »Erkl Sie’s mir.«
»Gerne, wenn auch zum zehnten Mal. Aber erst erzSie mir was.«
»Nein, das ist schlecht«, rief Bauer aufgeregt. »Wir m
»Danach m
»Aber, Kind, ich bekomme ebenfalls Anfragen. Ich korrespondiere mit Wissenschaftlern in aller Welt! Sie glauben ja gar nicht, was die von mir wollen. Vorhin erhielt ich eine E-Mail, da fragt mich jemand nach einem Wurm. Ein Wurm, stellen Sie sich das mal vor! Und ob wir erh
Nat
»Das kann ich alles
»Sobald ich …«
»Falls Sie mich wirklich gern haben.«
Bauer machte runde Augen. »Ach so! Verstehe.« Er begann zu kichern. Die runden Schultern sch
Weaver folgte ihm. Der Drifter hing am Ausleger
Bauer rieb sich die H
»Also, dieses Ding geben wir in die Str
»M
»Gut, gut. Passen Sie auf! Im Grunde ist es ganz einfach. Man muss wissen, dass Wasser nicht immer gleich schwer ist. Das leichteste Wasser ist s
»Und kaltes, salziges Wasser ist das schwerste Wasser
»Richtig, sehr richtig!«, freute sich Bauer. »Darum gibt es nicht einfach nur Meeresstr
»Wird es schwerer.«
»Bravo, jawohl. Es wird schwerer und sinkt nach unten. Aus dem Oberfl
Der Drifter wurde zur Meeresoberfl
»Ich tr
»Wof
»Wie? Was? Ach so. Auftriebsk
»Es w
»Oh,
»Genial.«
»In der Tat! Wir k
Weaver nickte. Sie sah zu, wie das lange Gebilde in die grauen Wellen tauchte.
»Der Drifter kann auf diese Weise Monate und Jahre autark im Meer treiben und akustische Signale abgeben. So k
Der Drifter war im Meer verschwunden. Bauer nickte befriedigt.
»Und wohin treibt er nun?«, fragte Weaver.
»Das ist die spannende Frage.«
Weaver sah ihn einfach an. Bauers Blick flackerte, dann lie
»Ich wei
»Und zwar jetzt.«
»Sie sind ein Qu
»Die Welt liebt es, sich beunruhigen zu lassen. Haben Sie nicht geh
»So?« Bauer sch
Norwegische See, Kontinentalrand »Schei
Im Kontrollraum der Sonne starrten alle fasziniert auf den Monitor. Die H
Bohrmann sagte ins Mikrophon: »Wir m
Lund drehte sich um und rannte aus dem Raum. Johanson zSonne pl
Lund sah ihn und kam zu ihm gelaufen.
»Was war das?«, rief Johanson.
»Wir sind auf eine Blase gesto
Sie zog ihn zur Reling. Hvistendahl, Stone und Bohrmann gesellten sich zu ihnen. Zwei der Statoil-Techniker waren an den absch
»Was macht der denn da?«, zischte er. »Warum stoppt der Idiot die Winde nicht?«
Er lie
Im selben Moment begann das Meer wild zu schSonne fuhr jetzt mit voller Geschwindigkeit. Klirrend spannte sich die Zugleine des Greifers. Jemand lief
»Weg da«, schrie er die Statoil-Leute unter dem Galgen an. »Haut ab!«
Johanson erkannte ihn. Es war der SchSonne sackte abwlossenen Schritt zur— und taumelte. Mit einem Satz war der Sch
»Oh nein«, keuchte Lund. »Verdammter Mist!«
Sie und Johanson liefen gleichzeitig zu dem reglosen K
»Keiner fasst ihn an.«
»Ich will …«, begann Lund.
»Arzt holen, los.«
Lund kaute unruhig an ihren N
»
Johanson sah aufs Wasser. Immer noch stiegen brodelnd und stinkend Blasen aus dem Meer. AllmSonne gewann rasch Abstand. Die letzten Brocken des hochgeschwemmten Methaneises trieben auf den Wellen und zerfielen.
Quietschend
Johanson hob einen der Brocken auf und betrachtete ihn genauer. Das Eis war von Kan
Was war damit geschehen?
Johanson verga
Sekunden sp
»Was ist da eben passiert?«
Bohrmann fuhr sich
»Ja. Wie dick ist das Eis an dieser Stelle?«
»War, muss man wohl sagen. Siebzig bis achtzig Meter.
Mindestens.«
»Dann muss da unten alles in Tr
»Offensichtlich. Wir sollten schleunigst herausfinden, ob das ein Einzelfall war.«
»Sie wollen weitere Proben entnehmen?«
»Nat
»Ich hatte den Eindruck, dass wir wegsackten.«
»Schien mir auch so. Das Gas hat die Oberfl
»Sie meinen, wir h
»Schwer zu sagen. Schon mal was vom Hexenloch geh
»Vor zehn Jahren fuhr mal einer hinaus und kehrte nicht zur
»Klingt nach Bermuda-Dreieck.«
»Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Genau das ist die Hypothese. Die einzige, die einer nwerden es herausfinden, das verspreche ich Ihnen. Wir haben einen Mann verloren wegen dieser ganzen Schei
»Ist er …?« Johanson sah zu den Aufbauten des Hauptdecks hin
»Er war sofort tot.«
Johanson schwieg.
»Wir werden die n
Wenige Seemeilen nord
Ungeachtet der Dramatik bekam selbst das ewig gleiche Bild der wurmThorvaldson nfragen aus. Der Wurm war nirgendwo beschrieben, niemand hatte ihn gesehen. Einige der Schreiber gaben ihrer Meinung Ausdruck, es handle sich um den mexikanischen Eiswurm, womit sie dem Erkenntnisstand nichts Wesentliches hinzuf
Drei Seemeilen vor Kristiansund erhielt Johanson eine Antwort von Lukas Bauer. Die erste positive R
Er las den Text und saugte an seiner Unterlippe.
Die Kontaktaufnahme zu den Energiekonzernen oblag Skaugen. Von Johanson erwartete man, Institute und Wissenschaftler zu befragen, die in keinem offensichtlichen Zusammenhang mit
Die Industrie bezahlt die Forscher, nachdem der Staat es nicht mehr kann.
Welche Institute konnten
Wenn es zutraf, dass die Forschung zunehmend an den Tropf der Wirtschaft geriet, arbeiteten fast alle Institute in irgendeiner Weise den Konzernen zu. Sie finanzierten sich aus nicht
Johanson las noch einmal Bauers Antwort.
Er war die Sache falsch angegangen. Anstatt in alle Welt hinauszurufen h
Das Problem war, derartigen Verbindungen auf die Spur zu kommen.
Nein, kein Problem. Flei
Er stand auf und verlie
24. April
Vancouver Island und Clayoquot Sound, Kanada Ballen, Ferse.
Anawak wippte ungeduldig auf den F
Er war nerv
Ballen, Ferse. Ballen, Ferse.
Am Ende des h
Genau richtig f
Er sah hin
»Aber das ist zwei Wochen her«, erwiderte er. »In der ganzen Zeit war Mr. Roberts kein einziges Mal f
Die Sekret
»Das bin ich auch«, bellte Anawak. Er hInglewood. Auch Mr. Roberts wird das so sehen.«
Eine kurze Pause entstand. »Welche Parallelen sollten das sein?«
»Wale. Das ist doch offenkundig.«
»Die Barrier Queen hatte einen Schaden am Ruderblatt.«
»Ja sicher. Aber die Schlepper sind angegriffen worden.«
»Ein Schlepper ist gesunken, das ist richtig«, sagte die Frau in h
»Sagen Sie ihm, es sei in seinem eigenen Interesse.«
»Er wird sich innerhalb der n
Anawak stockte. »Wochen?«
»Mr. Roberts ist verreist.«
Was ist da bloBarrier Queen ins Institut nach Nanaimo zu schicken. Sagen Sie jetzt bitte nicht, auch davon w
»Mr. Roberts h
»Die Leute in Nanaimo brauchen diese Proben!«
»Er wird sich nach seiner R
»Das ist zu sp
»Ihr seid nicht gerade ein Muster an P
»Mann, Leon! Zehn Minuten.« Shoemaker kam ihm entgegen, Delaware im Schlepptau und einen jungen, bulligen Schwarzen mit Sonnenbrille und rasiertem Sch
Anawak sch
»Sie ham ‘ne sch
»Hat man Ihnen nichts gesagt?«, wunderte sich Anawak.
»Doch, schon. Ich soll mit ‘ner Armbrust auf’n Wal schie
»Ist es auch. Kommen Sie, ich erkl
»Warte mal.« Shoemaker hielt ihm eine aufgeschlagene Zeitung hin. »Schon gelesen?«
Anawak
»Der Held von Tofino ?«, sagte er ungl
»Greywolf verkauft sich gut, was? Das Arschloch macht einen auf bescheiden in dem Interview, aber lies mal, was er weiter unten sagt. Du kriegst das Kotzen.«
»… habe nur meine Pflicht als kanadischer B murmelte Anawak. »Nat Spinnt der denn komplett?«
»Lies weiter.«
»Davies Whaling Station ist sicher nicht der Vorwurf zu machen, dass sie sich falsch verhalten h
Anawak lie
»Stimmt es denn nicht, was er sagt?«, wollte Delaware wissen. »Soweit ich wei
»Nat
»Ich wei
»Was schon? Sich wichtig machen.«
»Na ja, er …« Delawares H
Es klang, als k
»Doch, schon. Er hat Menschenleben gerettet. Ich find es ja auch nicht fair, dass er jetzt
»Greywolf ist nicht mutig«, knurrte Shoemaker. »Alles, was diese Ratte unternimmt, geschieht aus Berechnung. Aber diesmal hat er sich geschnitten. Er wird
Anawak schwieg.
Danny bewegte seinen Kaugummi von rechts nach links.
»Wann geht’s ‘n los?«, fragte er.
Im selben Moment rief der Pilot ihnen aus der offenen T
»Klar.« Shoemaker zuckte die Achseln. »Wir haben ja dank gewisser Umst
»Kannst du rauskriegen, ob in den letzten Wochen was Barrier Queen in den Zeitungen stand? Oder im Internet? Und ob was im Fernsehen kam?«
»Ja, nat
»Nur so.«
»Nur so gibt’s nicht.«
»Weil ich glaube, dass nichts berichtet wurde.«
»Hm.«
»Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern. Du?«
Shoemaker legte den Kopf in den Nacken und blinzelte in die Sonne. »Nein. Nur irgendwelches diffuses Zeug
Anawak starrte d
»Ja«, sagte er. »Gehen wir.«
Als die Maschine abhob, sagte Anawak zu Danny: »Sie schie
Danny sah ihn an. »‘n Biologe aus Kiel? Sehr sch
»Sie glauben, es funktioniert nicht?«
»Doch. Ich frag mich nur, ob sich jemand bei dem Wal versichert hat, dass es wirklich nicht wehtut. Das ist ‘n verdammter Pr
»Schweineh
»Schweineh
»Sie haben die Waffe an Schweineh
»Sieh mal an«, sagte Danny und hob die Brauen
»Und was passiert, wenn man damit auf einen Menschen feuert?«, fragte Delaware vom R
Anawak drehte sich zu ihr um. »Ja. Ein St
Die DHC-2 flog eine Kurve. Unter ihnen funkelte die Lagune.
»Wir hatten am Ende verschiedene Optionen«, sagte Anawak. »Bei allen stand im Vordergrund, dass wir die Wale eine Zeit lang am St
»Warum k
»Weil Sie nie wissen, wie die Kamera auftrifft. Ausehen. Ich m
»Darum setzen wir jetzt den URA ein«, erkl
Das Flugzeug hatte offenes Meer erreicht und zog dicht
»Der URA ist auf der Whistler. Dem Schlepper dort«, sagte Anawak. »Wenn es so weit ist, dass wir unseren Wal gefunden haben, kommt seine gro
John Ford stand im Heck der Whistler und schirmte die Augen mit der Hand gegen das harte Sonnenlicht ab. Er sah die DHC-2 schnell n
Er hielt das Funkger
»Leon? Alles klar?«
»Ich h
»Nordwestlich. Keine zweihundert Meter von uns. Vor etwa fLady Wexham beteiligt, der andere hat letzte Woche einen Fischtrawler vor Ucluelet versenkt.«
»Sie haben nicht versucht, euch anzugreifen?«
»Nein. Wir sind ihnen offenbar zu gro
»Und untereinander? Wie verhalten sie sich untereinander?«
»Friedlich.«
»Gut. Wahrscheinlich alle von derselben Bande, aber wir sollten uns auf die Identifizierten konzentrieren.«
Ford schaute der DHC-2 hinterher, wie sie kleiner wurde, sich langsam schrWhistler. Das Schiff war ein Hochsee-Bergungsschlepper aus Vancouver und im Besitz eines privaten Unternehmens, Whistler zu den st
Dennoch f
Ford funkte die Br
Nach der Identifizierung diverser Angreifer anhand von Videos und Bildern hatten sie begonnen, aktiv nach den Tieren Ausschau zu halten. Seit drei Tagen fuhr der Schlepper die Route vor Vancouver Island ab. Am heutigen Morgen waren sie endlich f
Ford fragte sich, ob sie
Krieg auf dem Meer.
Ford betrachtete den Roboter im Heck.
Er war gespannt darauf, was der URA leisten wilde, dicht bestURA vor den japanischen Kerama-Inseln erfolgreich Buckelwale geortet hatte und ihnen heben zu lassen. Die japanische Regierung rechtfertigte den konspirativen Kuhhandel als ›Diplomatie‹ — dieselben Regierungsleute, die maLira’s Underwater Robotics amp; Application Laboratory Team geh
»Vielleicht tust du ja heute was Sinnvolles«, sagte Ford leise zu dem URA. »Rette deinen Ruf.«
Das Ger
Die Stimme des Beobachtungspostens von der Br
»Rechts hinter uns. Lucy.«
Ford wirbelte herum, hob den Feldstecher und sah gerade noch eine schartige, steingraue Fluke abtauchen.
Lucy!
Einer der Wale hieLady Wexham geworfen. Vielleicht war es sogar Lucy gewesen, die den d
»Best
Whistler gesprochen wurde.
»Best
Ford blinzelte in die Sonne und sah das Flugzeug tiefer gehen, wo die Fluken verschwunden waren.
»Na dann«, sagte er mehr zu sich selbst. »Waidmannsheil.«
Aus einhundert Metern HWhistler, nahmen sie sich geradezu absurd gewaltig aus.
»Weiter runter«, sagte er.
Die DHC-2 ging tiefer. Sie zogen
»Gleich wird’s ein bisschen zugig«, sagte der Pilot. »Danny?«
Der Sch
»Sie werden nicht viel Zeit haben«, sagte Anawak. Er musste laut sprechen, um gegen das Knattern des Windes und den Motorenl
»Wohl eher euer Problem als meines«, erwiderte Danny. Er schob sich, die Armbrust in der Rechten, aus dem Sitz, bis er halb im Gest
Delaware sch
»Was?«, fragte Anawak.
»Das geht doch nicht. Ich seh ihn schon im Wasser liegen.«
»Keine Bange«, lachte der Pilot. »Die Jungs k
Das Flugzeug schoss dicht Whistler. Sie
»Kreisen«, rief Anawak dem Pilot zu. »Sehr eng. Lucy wird ziemlich genau dort wieder auftauchen, wo sie verschwunden ist.«
Die DHC-2 legte sich abrupt in die Kurve. Pl
»Juchhu!«, br
»Leon!« Das war Ford
Lucy schwimmt uns steuerbord voraus.«
»Verdammt!«, fluchte Anawak.
Er hatte sich versch
»Danny! Nicht.«
Das Flugzeug hWhistler hinein, dann korrigierte der Pilot den Kurs, und sie zogen dicht an dem klobigen Schiff vorbei. Ein St
»Drosseln«, sagte er.
Der Pilot verringerte die Geschwindigkeit, aber nat
Aber Lucy war nicht in der Tiefe verschwunden. Ihr gewaltiger K
»
Der Pilot nickte. »Und bitte nicht kotzen«, f
Er kippte das Flugzeug so pl
Jede Achterbahn stank dagegen ab.
Anawak erlebte den Moment wie in Zeitlupe. Nie h
Mit drWhistler zu.
Ford beobachtete mit angehaltenem Atem, wie das Flugzeug nach dem haarstr
Der zylindrische Leib des URA hing jenseits der Reling am Heckkran des Schleppers. Sie waren bereit, das Gerigte.
Lucys Buckel schob sich durch die Wellen. Danny nahm die Armbrust hoch, ein Auge zusammen
gekniffen, die Hand am kalten Metall. Langsam kr
Mit voller Konzentration und unbewegter Miene dr
»Wir haben ihn!«, schrie Anawak ins Funkger
Ford gab das Zeichen.
Der Kran entlie
Die BerURA nichts mehr zu sehen.
Ford ballte triumphierend die F
Die DHC-2 knatterte an der Whistler vorbei. In den Fl
»Wir haben’s geschafft!«
»Klasse!«
»Ein Schuss und … Mann, hast du gesehen?
Unglaublich!«
»Wow!«
Im Flugzeug redeten alle wild durcheinander. Danny wandte ihnen den Kopf zu und grinste. Er begann sich wieder ins Innere zu ziehen. Anawak streckte die H
Entsetzt verharrte er.
Ein Grauwal wuchtete sich empor, ein Tier im Sprung.
Rasend schnell kam der massige Leib n
Mitten in ihrer Flugbahn.
»Hochziehen!«, schrie Anawak.
Die Motoren heulten schmerzvoll auf. Danny kippte zur
Etwas schlug ihm ins Gesicht. Eisig.
Dr
Gischt.
Dunkles Gr
Nichts mehr.
50 Meter tiefer stabilisierte der Bordcomputer den zylindrischen Leib des URA. Der Roboter tarierte sich aus und folgte dem Wal, der ihm am nURA registrierte all dies, ohne dass der Computer den optischen Eindr
Andere Funktionen traten in Kraft.
Trotz hervorragender optischer Sensorik lag die wahre StURA in der akustischen Erfassung. Hier hatte sein Sch
Er folgte ihren Ges
Die vier Hydrophone des URA, hochsensible Unterwassermikrofone, erfassten in diesen Augenblicken nicht nur jeden Laut, den die Tiere von sich gaben, sondern auch deren Quellkoordinaten. Sie waren rund um den Leib des Roboters angeordnet. Als einer der Wale einen hohen, feinen Ton ausstieuelle am n
Als Folge erstellte der Computer einen virtuellen Raum und wies den Urhebern der Laute Koordinaten darin zu. Nacheinander f
Auch Lucy gab eine Reihe von TURA durchforstete seinen elektronischen Katalog, aber Lucy als Individuum tauchte dort nicht auf. Automatisch legte er eine Datei f
Ebenso gr
Der URA korrigierte seinen Kurs um wenige Grade.
Walges
Er w
26. April
Kiel, Deutschland Die eiserne T
Der Tiefseesimulator schien die Natur auf ein menschenvertrSonne befand er sich wieder in Kiel. Die Bohrkerne und Kerundzwanzig Stunden versuchten sie unerme am Monitorpult auf ihn. Er war in Begleitung Heiko Sahlings und Yvonne Mirbachs, einer Molekularbiologin, die auf Tiefseebakterien spezialisiert war.
»Wir haben eine Computersimulation angelegt«, sagte Suess. »Weniger f
»Das sind die W
»Gehen wir mal in die Vergr
Ein Ausschnitt der Eisoberfl
»Das Rote sind Schwefelbakterien«, erl
»Endo— und Ektosymbionten«, murmelte Bohrmann. »Der Wurm steckt voller Bakterien, und sie siedeln auf ihm.«
»Genau. Es sind Konsortien. Bakterien mehrerer Arten, die zusammenarbeiten.«
»Das war den Leuten, die Johanson hinzugezogen hatten,
»Die W
»So ist es.« Suess klickte ein Symbol an. »Hier hast du die Antwort auf euren Blowout.«
Der stilisierte Wurm begann sich zu bewegen. Die Darstellung war sehr grob angelegt worden in der K
»Jetzt pass auf.«
Bohrmann starrte auf die Bilder. Suess hatte die Darstellung wieder aufgezoomt. Mehrere Tiere waren zu sehen, die ihre K
»Mein Gott!«, sagte Bohrmann.
Es herrschte atemlose Stille.
»Wenn das
»Tut es«, sagte Bohrmann tonlos. »Wahrscheinlich sogar zeitgleich. Mist, wir hSonne darauf kommen k
Er hatte ungefwenn es die Wirklichkeit war.
»Was hier im Einzelnen geschieht, ist eigentlich bekannt«, sagte Suess. »Jedes der Ph da sind.«
»Mir auch nicht«, sagte Bohrmann. »Und ich denke schon l
»Und wen informieren wir jetzt?«, fragte Sahling.
»Hm.« Suess legte den Finger an die Oberlippe. »Wie war das noch? Die Angelegenheit ist vertraulich, richtig?
Wir m
»Es bleibt keine Zeit, jemandem was zu
»Dann gleich auch s
»Gute Idee. Nimm Island dazu.«
»Augenblick mal!« Suess hob die Hnur eine Simulation.« »Schon, aber …« »Nein, er hat Recht«, unterbrach ihn Bohrmann. »Wir ko
»Tr
»Was sind die Folgen«, sinnierte Suess, »wenn in der Zeitung steht, dass die Erde von einem Meteoriten getroffen wird?«
»H
»Irgendwie schon.«
»Ich bin der Meinung, wir sollten das nicht alleine entscheiden«, sagte Mirbach. »Gehen wir schrittweise vor. Zuallererst reden wir mit Johanson. Er ist schlie
»Welche Ehre?«
»Er hat die W
»Nein, Statoil hat sie entdeckt. Aber meinetwegen. Johanson die Ehre. Und dann?«
»Holen wir die Regierungen ins Boot.« »Und ver
»Nein«, sagte Bohrmann. »Nat
»Aber sie sagt nicht definitiv, was dann passiert.«
Bohrmann setzte zu einer Antwort an, aber Suess hatte Recht. Sie konnten sich denken, was passierte, aber sie konnten es nicht beweisen. Wenn sie jetzt damit rauskamen, ohne dass ihre Theorie hieb— und stichfest war, w
»Also gut«, sagte er. »Wie lange brauchen wir, um ein verbindliches Ergebnis vorzulegen?«
Suess runzelte die Stirn. »Eine weitere Woche, denke ich.«
»Das ist verdammt lang«, sagte Sahling.
»Na, h
»Das ist in der gegebenen Situation verdammt lang.«
»Trotzdem«, beschied Suess. »Falscher Alarm bringt nichts. Wir machen weiter.«
Bohrmann nickte. Er konnte den Blick nicht vom Monitor l
29. April
Trondheim, Norwegen Sigur Johanson betrat Olsens B
Olsen grinste. »Ich habe mich f
»Was hast du rausgefunden?«
Olsen senkte verschw
Er machte es spannend. Auch gut.
»Womit willst du denn anfangen?«
»Na ja.« Olsen blinzelte ihn listig an. »Wie wdu mal anf— Holmes!«
Johanson fragte sich erneut, wie viel er Olsen erz
Pl
»N
»Alles ist gesteuert.«
»Was?«
»Ich meine, diese Anomalien. Die Quallen. Das Verschwinden der Boote. Die Todes— und Vermisstenf
Olsen sah ihn verst
Finsteren M
»Erz
Olsen zuckte die Achseln,
»Also, was gibt’s?«
»Alle Str
Schon wieder eine neue Art, dachte Johanson. Nie gesehene W
»Und die Seewespen vor Australien?«
»Das gleiche Theater.« Olsen w
stapel. »Werden immer mehr. Katastrophe f
»Was ist mit den Fischen in der Gegend? Gehen ihnen die Quallen nicht zu Leibe?«
»Verschwindibus.«
»Wie bitte?«
»Es sind keine mehr da. Vor den betroffenen K
»Aber da finden sie keine Nahrung.«
»Vielleicht gehen sie auf Di
»Und niemand hat eine Erkl
»
»Soll hei
»Vielleicht.« Olsen zog ein Blatt aus dem Stapel. »Wenn du dir diese Liste ansiehst, findest du fett aufgemachte Pressemeldungen, die wenig spPfiesteria piscicida. Kaum einzud
»Tote?«
»Durchaus. Die Franzosen sprudeln nicht gerade
Er schob Johanson einen Teil des Packens hin
»Dann das Verschwinden von Booten. Inzwischen gibt es eine Reihe aufgezeichneter Notrufe, aber die meisten ergeben keinen Sinn. Sie brechen zu fr
Drei dieser Notrufe gelangten ins Netz.«
»Und?«
»Irgendwas hat die Boote angegriffen.«
»Angegriffen?«
»In der Tat.« Olsen rieb sich die Nase. »Wasser auf die M
»Wei
»Frag nicht so bl
»Und niemand hat eine Idee, woher es kommt?«
»Niemand versteigt sich offiziell zu der Annahme, es k
»Die
»Ja, aber es ergibt alles keinen Sinn. Quallen, Algen und
»Schon klar«, sagte Johanson. »Siehst du, darauf will ich hinaus. Wenn irgendwo Horden von Seewespen einfallen, ist das eine Sache. Wenn rund um den Globus die unwahrscheinlichsten Dinge gleichzeitig passieren, ist das ganz was anderes.«
Olsen legte die Fingerspitzen aufeinander und sah nachdenklich drein. »Also, wenn du unbedingt Zusammenh
»Sonst hast du nichts rausgefunden
»Du lieber Gott. Reicht das nicht?«
»Ich frage ja nur.«
»Was schwebt dir denn vor?«, fragte Olsen gedehnt.
Wenn ich jetzt nach W
»Nichts Konkretes«, sagte er.
Olsen sah ihn scheel an. Dann reichte er ihm den restlichen Packen Papier hin
Johanson nahm die Ausdrucke und erhob sich. »Wir trinken einen drauf.«
»Klar doch. Wenn ich mal Zeit habe. Du wei
»Danke, Knut.«
Olsen zuckte die Achseln. »Keine Ursache.«
Johanson trat hinaus auf den Flur. Aus einem H
Er blieb stehen und sah ihnen nach.
Pl
Vor Svalbard, Spitsbergen, Gr Auf dem Wasser lag das Mondlicht.
Es war ein Anblick, der die Mannschaft an Deck trieb, so atemberaubend sch
Karen Weaver hatte ihre Sache gut gemacht und ihn wirklich entlastet, aber vor zwei Tagen war sie im spitsbergischen Longyearby von Bord gegangen, um dort Recherchen anzustellen. Sie f
Bauer vermisste einen bequemen Sessel, Bkonnte, weil Drifter viel zu neu und zu speziell waren. Das hatte er schlie
Doch Weaver hatte Recht. Schlie
Und Bauer sorgte sich sehr.
Seine Sorge entsprang im Golf von Mexiko. Dorthin str
Dieses Wasser bildete Europas Fernheizung, den Golfstrom. Bis Neufundland w
Bauer hatte eine Reihe von Driftern ausgesetzt in der Hoffnung, dass sie dem Verlauf der Schlote folgen w
Bauer war hier, weil er um diese Probleme wusste und um ihre Auswirkungen. Er hatte nicht erwartet, alles in bester Ordnung vorzufinden. Aber gar nichts vorzufinden hatte er noch viel weniger erwartet.
Und es bereitete ihm wirklich sehr, sehr gro
Er hatte Weaver seine Sorgen mitgeteilt, bevor sie von Bord gegangen war. Seither mailte er ihr folgsam in regelm
Jetzt, allein in seiner Kammer, war er dessen fast sicher.
Er arbeitete ohne Pause, w
So versunken war er in seine Arbeit, dass er es eine ganze Weile schaffte, das Zittern zu ignorieren — so lange, bis der Becher Tee auf seinem Schreibtisch zur Kante gewandert war und sich im Kippen auf seine Hose ergoss.
»Teufel auch!«, zeterte er. Der Tee lief hei
Dann verharrte er, die H
T
Nein, er h
Ein Seebeben?
Hastig lief er den Gang entlang und die Treppe hinauf zum Deck. Das Schiff schwankte wie wild hin und her. Er hatte M
Er schaffte es zur Reling und sah hinaus. Ringsum brodelte wei
Das waren keine Wellen. Kein Sturm. Es waren Blasen. Riesige, aufsteigende Blasen.
Wieder sackte der Schiffsboden weg. Bauer fiel nach vorn und schlug mit dem Gesicht hart auf die Planken. In seinem Kopf explodierte der Schmerz. Als er wieder aufsah, war seine Brille zu Bruch gegangen. Ohne Brille war er so gut wie blind, aber er sah auch so, dass die See
Oh Gott!, dachte er. Oh Gott, hilf uns.
30. April
Vancouver Island, Kanada Die Nacht erstrahlte in d
Weder war es kalt noch warm, vielmehr herrschte eine Art wohliger Temperaturlosigkeit. Das Atmen schien zu den Akten verfehlter Entwicklungen gelegt und durch eine
Er stand am Rande eines Eisfeldes und blickte hinaus auf schwarzes, still daliegendes Wasser,
Frieden erfasste ihn.
Wie wunderbar war es, einfach hier zu stehen. Der Eisrand w
Ich hab sie gefunden, sagte die Gestalt.
Sie hatte kein Gesicht und keinen Mund, doch ihre Stimme kam Anawak bekannt vor. Er trat n
Du hast was gefunden?, fragte er.
Seine eigene Stimme versetzte ihm einen Schrecken. Die Worte kamen z
Na, was schon, sagte jemand neben ihm.
Er wandte den Kopf und erblickte die zierliche Gestalt Samantha Crowes, der SETI-Forscherin.
Du bist ziemlich unge
Tut mir Leid, stammelte Anawak.
So? Na ja. Vielleicht solltest du anfangen zu
Anawak erzitterte. Er fand es keineswegs gro
Und … wer sind sie? Was sind sie?
Die SETI-Forscherin deutete hinaus auf das schwarze Wasser jenseits des Eisrandes.
Sie sind dort drau
Ich kann nicht, sagte Anawak.
Du kannst nicht? Crowe sch
Anawak starrte auf die dunklen, gewaltigen R
Sie fra
Ich … kann einfach nicht.
Du musst doch nur losgehen, Feigling!, spottete Crowe. Das ist doch nun wirklich das Einfachste von der Welt, Du hast es viel einfacher als wir, wir mussten den ganzen verdammten Weltraum abhorchen.
Anawak zitterte noch st
Geh einfach, sagte Crowe.
Ich bin geflogen, dachte Anawak. Durch einen dunkelgr
Vor seinen Augen tauchte eines der Riesentiere ab, und eine kolossale, zweizipfelige Fluke reckte sich den Sternen entgegen.
Nichts, wovor ich mich f
Aber er hatte zu lange gez
Anawak fuhr hoch und knallte mit dem Kopf gegen die Bohlen. »Verdammt«, st
Wieder das Pochen. Keine Spur von Dr
»‘tschuldige«, sagte sie. »Ich wusste nicht, dass du gleich hochgehst wie eine Rakete.«
Anawak starrte sie an. Delaware?
Ach ja. Langsam setzte sich die Erinnerung daran zusammen, wo er war. Er hielt sich den Sch
»Wie viel Uhr ist es?«
»Halb zehn.«
»Mist.«
»Du siehst furchtbar aus. Hast du schlecht getr
»Irgendeinen K
»Ich kann Kaffee machen.«
»Kaffee? Ja, gute Idee.« Seine Finger betasteten die Stelle, an der er sich den Sch
»Du hast ihn
»H
»Hast du Hunger? Ich kann prima Fr
»Nein.«
Sie zuckte die Achseln und f
»Dreh dich um. Ich muss mir was anziehen.«
»Mach nicht so ein Theater. Ich guck dir schon nichts weg.«
Er verzog das Gesicht, w
»Hat John angerufen?«, fragte er.
»Ja. Vorhin.«
»So eine Schei
»Was?«
»Jeder Tattergreis kommt schneller in die Hose. — Zum Teufel, warum habe ich den Wecker
»Wei
Anawak lie
»Er hat alle Daten beisammen. Und er hat sich das Video angesehen.«
»Na toll. Und?«
»Nichts und. Du sollst dir deine eigene Meinung bilden.«
»Das ist alles?«
Delaware f
»Ich habe ihm gesagt, dass du noch schl
»Warum denn das?«
»Er sagt, du musst gesund werden. Womit er Recht hat.«
»Ich bin gesund«, erwiderte Anawak trotzig.
TatsWhistler hatte seine Leiche nicht gefunden, aber es konnte keinen Zweifel daran geben. Er war nicht rechtzeitig ins Innere gelangt, mit der Folge, dass die Seitentd der Whistler war er wieder zu sich gekommen, ins Bewusstsein gerufen durch den pochenden Schmerz.
Als NWhistler hatte Anawak und Delaware aus dem Wasser fischen k
Bei aller Tragik lieURA war den Walen gefolgt und hatte 24 Stunden Film auf Magnetband bannen kCentre National d’Etudes Spatiales die bislang eingetroffenen telemetrischen Daten des Fahrtenschreibers freigegeben, den Lucy auf dem R
Stattdessen wurde alles nur schrecklicher. Immer mehr Menschen starben. Er selber war zweimal knapp dem Tod entgangen. Vielleicht, weil seine Wut auf Greywolf jedes andere Empfinden ausbrannte, hatte er Stringers Tod erstaunlich schnell verkraftet. Jetzt, zwei Tage nach dem Absturz, f
Nein, er war nicht wirklich gesund, und die Zerrung in seinem Knie war nicht das eigentliche Problem.
Anawak f
Den Tag zuvor hatte er weitgehend verschlafen. Davie, Shoemaker und die Skipper waren ihn besuchen gekommen. Ford hatte mehrfach angerufen und sich nach ihm erkundigt. Ansonsten zeigte sich niemand sonderlich um ihn besorgt. W
Er war krank und wusste, dass kein Arzt ihm w
Delaware stellte einen Becher frisch gebr
Er hielt inne und sch
»Wann ist sp
Anawak zuckte die Achseln und w
»Wir sind noch nicht durch mit den Sichtungen«, sagte der Direktor. »Lass dir Zeit und ruh dich aus.«
»Du hast Licia gesagt, ich soll mir selber eine Meinung bilden.«
»Ja, nachdem wir alles gesichtet haben. Das meiste ist langweilig. Bevor du extra herkommst deswegen, schauen wir lieber noch den Rest durch. Vielleicht kannst du dir den Weg dann sparen.«
»Na sch
»Keine Ahnung. Wir sitzen zu viert an den B
»Palm? Wozu?«
»Er hat vor einer Stunde mit Nanaimo und dem Institut f
»Verdammt, John! Warum ruft mich keiner an, wenn es was zu erz
»Ich wollte warten, bis du ausgeschlafen hast.«
Anawak beendete mStrawberry Isle war sofort am Telefon.
»Ah!«, rief er. »Ford hat mit dir gesprochen.«
»Ja. Hat er. Angeblich seid ihr auf irgendwas Weltbewegendes gesto
»Ah ja.«
»Ich fahre r
Okay?«
»Du willst mich dabeihaben? Welche Ehre.«
»Sei nicht bl
»Bin ich nicht.« Sie krauste die Nase. Die Kanten ihrer Schneidez
»H
Delaware sah ihn an. »Ich habe mit im Flugzeug gesessen«, sagte sie ruhig. »Tut mir Leid.« »Ich bin vor Angst fast gestorben. Jeder andere w
Anawak betastete erneut die Beule auf seinem Sch
Sie hob die Brauen. »Ich rege mich gar nicht erst auf.«
»Gut. Dann komm.«
»Ich w
Mit der Devilfish zu der kleinen Insel hinauszufahren, hatte etwas Unwirkliches. Fast, als hStrawberry Island war wenig mehr als ein Hm Beginn der Attacken hatten sich nur zweimal Orcas vor Tofino blicken lassen. Es waren Residents gewesen, die keinerlei Anzeichen von Aggressivit
Fragte sich, wie lange noch.
Das Zodiac legte am Landungspier der Insel an. Palms Station lag direkt gegenBritish Columbia Ferry, die sich jetzt malerisch am Ufer breit machte, gest
Anawak m
Wenig spStrawberry Island nur wenige hundert Meter von Tofino entfernt lag, war es hier viel stiller. Kaum drangen Ger
»Was macht dein Knie?«, fragte Palm mitf
»Reden wir nicht davon.« Anawak reckte die Arme und versuchte das Wummern in seinem Sch
»Leon hat’s nicht gerne, wenn man sich nach seinem Wohlbefinden erkundigt«, bemerkte Delaware spitz.
Anawak knurrte etwas Unverst
Palm r
Die Vorstellung, dass wieder ein Wal verendet war, erf
»Woran ist er gestorben?«, fragte er.
Palm breitete die H
Anawak horchte auf. »Blutgerinnsel? Bei beiden Tieren?«
»Blut nicht, obwohl wir das anfangs dachten. Fenwick und Oliviera finden n
»Surtass LFA?«
»Genau.«
»Vergiss es. Im Leben nicht.«
»Darf man erfahren, wovon ihr redet?«, hakte sich Delaware ein.
»Die amerikanische Regierung hat der Navy vor ein paar Jahren eine Extrawurst gebraten«, erklSurtass LFA und wird flei
»Wirklich?«, entsetzte sich Delaware. »Ich denke, die Navy ist an das Abkommen zum Schutz der Meeress
»Alle m
»Und es gibt alle mSurtass LFA halt m
»Aber Sonar ist sch
»Es ist leider nicht hinreichend bewiesen«, sagte Palm. »Die Vergangenheit zeigt, dass Wale und Delphine
»L
Delaware sah von einem zum anderen. »Und … was passiert mit den Tieren?«
»Das ist es eben, weshalb Fenwick und Oliviera auf die L
»Die bestreiten es?«
»Die Navy hat jahrelang jeden Zusammenhang bestritten. Inzwischen musste sie einr
»Unsinn«, knurrte Anawak. »L
»Ich finde Fenwicks Theorie erw
»Ach ja?«
»Warum denn nicht? Die Tiere drehen durch. Erst einige, dann nach Art einer Massenpsychose immer mehr.«
»Licia, red keinen Mist! Wir wissen von Schnabelwalen, die vor den Kanaren strandeten, nachdem die NATO dort ihr Pow Wow durchfWale fliehen vor L
»Oder greifen den Urheber an«, hielt ihm Delaware trotzig entgegen.
»Welchen Urheber? Schlauchboote mit Au
»Dann hat’s eben anderen L
»Nicht hier.«
»Woher willst du das wissen?«
»Ich wei
»Hauptsache, du hast Recht.«
»Das sagst gerade du!«
»Au
»Wei
»Und? Hatten die Indianer auch Sonar?«
»Was um alles in der Welt hat das mit unserem Thema zu tun?«
»Eine Menge. Walstrandungen lassen sich unreflektiert vor den ideologischen Karren spannen und …«
»Ich bin also unreflektiert?«
Delaware blitzte ihn zornig an. »Alles, was ich sagen will, ist, dass Massenstrandungen nicht notwendigerweise etwas mit k
»He!« Palm hob die H
Sie sahen ihn an.
»Also«, fuhr Palm fort, nachdem er sich ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit versichert hatte. »Fenwick und Oliviera fanden diese Gerinnsel und schlossen auf eine Deformation durch
Anawak schwieg eine Sekunde.
»Und was ist es?«, fragte er heiser.
»Dasselbe, was du zwischen den Muscheln am Rumpf der Barrier Queen gefunden hast.«
»Das Zeug aus den Walgehirnen und vom Schiffsrumpf …«
»Ist identisch. Die gleiche Substanz. Organische Materie.«
»Ein Fremdorganismus«, murmelte Anawak.
»Irgendetwas Fremdes. Ja.«
Anawak f
Mit zusammengebissenen Kiefern humpelte er in den verlassenen Verkaufsraum von Davies Whaling Station, holte eine Flasche Orangensaft aus dem Eisschrank und lie
Delaware kam ihm nach. Sie sah sich unschl
»Nimm dir was.« Anawak wies auf den Eisschrank.
»Irgendwas.«
»Der Wal, der das Flugzeug zum Absturz gebracht hat …«, begann sie.
Anawak
»Er hat sich verletzt, Leon. Vielleicht ist er gestorben.«
Er dachte dar
»Ja«, sagte er. »Wahrscheinlich.«
Delaware trat zu einem Regal, auf dem in Plastik gegossene Modelle von Walen angeboten wurden. Es gab sie in allen Gr
»Sie tun das nicht freiwillig«, sagte sie.
Er rieb sich das Kinn. Dann beugte er sich vor und schaltete den kleinen tragbaren Fernseher neben dem Funkger
Delaware stellte den Plastikwal behutsam wieder ins Regal. »Darf ich dich was Pers
Schon wieder! Anawak setzte zu einer schroffen Antwort an. Dann zuckte er die Achseln. »Meinetwegen.«
»Bist du ein Makah?«
Vor Das also hatte sie ihn fragen wollen. Sie wollte wissen, warum er wie ein Indianer aussah. »Wie kommst du denn gerade darauf?«, stie
Etwas zu Shoemaker. Dass Greywolf es sich mit den Makah verderben w
»Ja.«
»Deine Leute?«
»Die Makah? Nein. Ich bin kein Makah.«
»Bist du …«
»H
Delaware sch
»Du warst …«, fuhr er auf. »Ja, nat
Er sa
Ein Balken wurde am unteren Bildrand eingeblendet:
General Commander Judith Li, US Navy
»M
»Ich glaube nicht, dass wir der Natur etwas zur
»Augenblicklich l
»Nun, wir stehen mit den angesehensten Wissenschaftlern und Forschungsinstituten diesseits und jenseits der Grenze in engem Kontakt. Es ist Besorgnis erregend, wenn Tiere kollektive Verhaltens
»Sie glauben nicht an ein Massenph
»Dar
»Die in der
»Aber sie finden doch statt.« Li l
»Was uns ebenso freut wie
»Doch«, knurrte Anawak. »Greywolf hat seinen Sabber abgesondert. Nicht zugeh
Aber hatte jemand Ford um ein Interview gebeten? Oder Ray Fenwick? Rod Palm gehScientific American erst k
Erst jetzt fiel ihm die Absurdit
Sie hingegen arbeiteten im Stillen.
Dann musste er sich eingestehen, dass auch Greywolf seit seinem letzten Zeitungsinterview nicht mehr
»Das sehen Sie ein bisschen einseitig«, sagte Li ruhig. »Die Situation ist sicher ungew
»Wollen Sie damit sagen, Sie haben alles im Griff?«
»Wir arbeiten dran.«
»Einige meinen, Sie versagen.«
»Ich wei
»Wir h
»F
»Hat es in j
»Noch einmal: Das waren Fischerboote, kleine Motorschiffe«, erkl
Der Moderator rInglewood -Reederei in Vancouver, in deren Verlauf ein Hochseeschlepper sank?«
Li legte die Fingerspitzen aufeinander. »Sie meinen die Barrier Queen ?«
Der Moderator warf einen Blick auf die Notizen in seiner Rechten. »Korrekt. Es ist so gut wie nichts dar
»Nat
Er hatte es gewusst. Er hatte nur vergessen, in den letzten beiden Tagen mit Shoemaker dar
»Die Barrier Queen«, sagte Li, »hatte einen Schaden am Ruderblatt. Ein Schlepper sank durch ein falsch durchgef…« »Ihre Notizen sind falsch.« Anawak erstarrte. Was zum Teufel redete diese Frau da? »Nun, General, k
»Wir untersuchen auch diesen Vorfall. Verzeihen Sie, wenn ich nicht zu jedem Ereignis Stellung beziehen kann, aber meine Arbeit ist eher
»Nat
Ein Anflug von Belustigung zuckte
»Sie haben milit
»Nicht ausgeschlossen. Relativiert.«
»Umweltsch
»Wir sind auf dem besten Wege, es herauszufinden.«
»Und wie weit sind Sie?«
»Ich wiederhole: Wir werden uns nicht in Spekulationen ergehen, solange keine konkreten Resultate vorliegen, und wir werden auch niemandem gestatten, es zu tun. Ebenso wenig werden wir aufgebrachten Fischern, der Industrie, Reedereien, Whale-Watching-Firmen oder Anh
»Danke, General.«
Der Moderator wandte sein Gesicht in die Kamera.
»Das war General Commander Judith Li von der US Navy, die seit wenigen Tagen als Milit
Anawak stellte den Fernseher leiser und rief John Ford an. »Wer zum Teufel ist diese Judith Li?«, fragte er.
»Oh, ich habe sie noch nicht pers
»Ich wusste nichts davon, dass Kanada und die USA ihre Krisenst
»Du musst ja auch nicht alles wissen. Du bist Biologe.«
»Hat dich jemals einer zu den Walattacken interviewt?«
»Es gab Anfragen, die im Sande verliefen. Dich wollten sie mehrfach im Fernsehen haben.«
»Ach nein! Und warum hat mich niemand …«
»Leon.« Ford klang noch m
»Und warum k
»Weil wir im selben Boot sitzen.«
»Aber diese Generalin erzBarrier Queen zum Beispiel …«
»Leon.« Ford gdabei, als es passierte?«
»Fang jetzt nicht so an.«
»Tue ich gar nicht. Ich zweifle ebenso wenig wie du daran, dass es sich exakt so zugetragen hat, wie dein Mr. Roberts von Inglewood sagt. Trotzdem, Barrier-Queen -Vorfall — ach ja, nicht zu vergessen, dass dir im Dock irgendwas ins Gesicht geflatscht und abgehauen ist und Fenwick und Oliviera Glibberzeug in Walgehirnen vorfinden. Willst du das so in aller
Anawak schwieg.
»Warum ist Inglewood nicht f
»Klar! Und darum legen sie mir stapelweise Dossiers auf den Tisch. Mann, Leon, ich wei es nicht! Sie halten uns kurz.«
»Inglewood und der Krisenstab sitzen auch in einem Boot.«
»Prima. Wir k
»Mist«, fluchte Anawak.
»Pass auf, ich ruf dich an, okay? Oder Licia, falls du ein Nickerchen …«
»Ich bin erreichbar.«
»Sie macht sich
Nat
»Ja«, brummte Anawak. »Nicht
»Nachdenken. Vielleicht machst du einen Spaziergang oder f
Witzbold, dachte Anawak.
Er beendete das Gespr
Nach einigen Minuten begann er im Raum auf und ab zu laufen. Sein Knie pochte, aber er lief weiter, als wolle er sich daf
Wenn es so weiterging, w
Das alles war es nicht.
Er blieb vor den Plastikwalen stehen.
Niemand versuchte ihn irgendwo herauszuhalten. Kein Mensch behandelte ihn wie einen Kranken. Ford konnte ihm nichts zeigen, solange er nicht das komplette Material gesichtet hatte, und er wollte Anawak nicht damit belasten, ins Aquarium zu kommen und ihm dabei zu helfen. Delaware tat alles, um ihn zu unterst
Was sollte er tun?
Wenn du dich im Kreis drehst, dachte er, was machst du dann am besten? Durchbrich den Kreis. Tu etwas, das dich wieder auf geraden Kurs bringt. Etwas, bei dem du nicht die anderen forderst, sondern dich selber. Tu etwas Ungew
Was konnte er Au
Wie hatte Ford gesagt? Er solle ein paar Nootka-H
Die Indianer wissen bestimmt was.
Wussten sie wirklich etwas? Die Indianer Kanadas hatten Indian Act 1885 die Kette der mResidential School zu schicken, um sie — wie es hie— in die Gemeinschaft der WeiIndian Act war eine Schlange gewesen, doppelzIndian Act nach. Seit einigen Jahrzehnten hatten die Indianer zunehmend wieder die Kontrolle ten die alten
Wen konnte er fragen?
Die Alten.
Anawak humpelte auf die Veranda und sah die Hauptstra
Er pflegte so gut wie keinerlei Kontakt zu den Nootka, den Nuuchah-nulth, wie sie sich selber nannten: Die entlang der Berge leben. Neben den Tsimshian, Gitskan, Skeena, Haida, Kwagiulth und Coast Salish waren die Nootka einer der Hauptclans, welche die Westkbensweisen noch gar nicht vorgesto
Man konnte Fords Hinweis nur als Scherz auffassen. Eine nette Idee fdie Indianer nicht gab. Um etwas dieser Sti den Nootka Schdie Wolfsgeschichten au auch noch mit einer Doppelnatur ausgestattet: Ging ein Wolf ins Wasser, verwandelte er sich natn den Augen eines Nootka v
Weil die Nootka aus alter Tradition Walfiihtuup, als ›Gro‹.
Tu etwas Au
Nun, au
Anawak grinste s
F
Und Greywolf war es noch viel weniger.
Greywolf ist j
Greywolf war ein Ignorant!
Und er selber?
Wir schenken uns nichts, dachte er verdrossen. Der eine sieht aus wie ein Indianer und weist alles Indianische von sich. Der andere ist keiner und versucht mit aller Gewalt, einer zu sein. Wir sind beide Ignoranten.
Jeder eine l
Dieses verdammte Knie! Es machte ihn nachdenklich. Er wollte nicht nachdenken! Er brauchte keine Alicia Delaware, die ihn mit altkluger Studentenmiene den Weg zur
Wen konnte er fragen?
George Frank!
Das war einer der Chiefs, die er kannte. Man war ja nicht aus der Welt. Weder Weitaayii hawil der Tla-o-qui-aht, eines Nootka-Stammes auf dem Gebiet um Wickaninnish. Ein hawil war ein Chief, ein Htaayii hawil sogar noch etwas mehr, der oberste Chief sozusagen. Mit den taayii hawiih war es ein bisschen wie mit dem englischen K
Anawak taayii hawiih, im Staayii chaachaabat. Er wollte sich nicht ltaayii chaachaabat, aber wer zum Teufel sollte sich das merken?
Besser, indianische Ausdr
Er kWickaninnish Inn. Je l
Anstatt auf Fords Anruf zu warten, konnte er den Kreis durchbrechen und sehen, wohin es ihn f
Der taayii hawiih war zu Hause. Er schlug vor, gemeinsam am Fluss spazieren zu gehen.
»Du bist also gekommen, um etwas
Anawak nickte. Er hatte Frank erklSalmon Corning Home.
»Du erwartest jetzt hoffentlich keine Indianerweisheiten von mir?«
»Nein.« Anawak war froh
»Welcher?« Frank l
»Der Regisseur ist, glaube ich, tot. Wir versuchend halt an allen Fronten. Und sei es nur, dass es in irgendeiner eurer Geschichten etwas gibt, das auf
Frank wies auf den Fluss, an dessen Ufer sie entlangwanderten. Das Wasser bahnte sich gurgelnd seinen Weg. Es trieb Ge
»Da hast du deine Antwort«, sagte er.
»Im Fluss?«
Frank grinste. »Hisbuk ish ts’awalk.«
»Okay. Also doch Indianerweisheiten.«
»Nur eine. Ich dachte, du kennst sie.«
»Ich kann eure Sprache nicht. Hier und da mal ein paar Brocken aufgeschnappt. Das war’s.«
Frank musterte ihn einige Sekunden.
»Na ja, es ist der Kerngedanke fast aller indianischen Kulturen. Die Nootka reklamieren ihn f
»Stimmt. Andere nennen es
Frank b
»Was soll ich dir erz
»Ich verstehe dich nicht.«
»Na ja, wir sehen Tiere etwas anders. Die Nootka haben nie einfach das Leben eines Wals genommen. Der Wal hat sein Leben geschenkt, das ist ein bewusster Akt, verstehst du? Im Glauben der Nootka ist sich die ganze Natur ihrer selbst bewusst, ein groHishuk ish ts’awalk.«
»Mhm. Habe ich dir eigentlich je erz
»Du suchst nach Bewusstsein, glaube ich.«
»Nach Selbstbewusstsein.«
»Ja, ich erinnere mich. Du hast es erz
»Ich mag keinen Alkohol.«
»Nie welchen getrunken?«
»So gut wie nie.«
Frank blieb stehen. »Tja, der Alkohol. Du bist ein guter Indianer, Leon. Trinkst Wasser und kommst zu mir, weil du denkst, wir sind im Besitz geheimen Wissens.« Er seufzte. »Wann werden Leute endlich aufh
Anawak war nicht sonderlich taayii hawil f
»Ich bin in keiner Kirche«, sagte Anawak.
»Wei
»Nat
»Trotzdem wird ihm die Geschichte vom brennenden Dornbusch viel bedeuten, wenn er ein glist, sondern um die Idee davon, wie es ist. In unseren Legenden wirst du alles und gar nichts finden, nichts davon wirst du w
»Wei
»Und du glaubst, ihr seid mit eurer Wissenschaft am Ende?«
»Irgendwie ja.«
Frank sch
Anawak nickte d
»Siehst du«, fuhr Frank fort, »das ist die Welt der Wale, wie du sie kennst. Sie leben darin, aber ist diese Welt nicht ungleich mehr als eine Kette von Bedingungen, unter denen sich Wale wohl oder unwohl fsehen.«
Aquarium, Vancouver Wtaayii hawil lauschte, sah John Ford doppelt.
Er hatte zwei Monitore gleichzeitig zu kontrollieren, und das nun schon seit Stunden. Der eine zeigte die Magnetbandaufnahmen der Kamera, mit denen der LIRA Lucy und die anderen Grauwale gefilmt hatte, der andere einen virtuellen Raum, ein Koordinatengefalleine dadurch lokalisieren und seine Position bestimmen konnte, die nun als Punkt im Koordinatenraum erschien. Auf diese Weise hatte er Lucy selbst in tiefer Finsternis nicht verlieren k
URA zusammen lieferten ein recht komplettes Bild dessen, was Lucy im Verlauf von 24 Stunden widerfahren war. 24 Stunden im Dasein eines verr
Das Beobachtungslabor bot vier Leuten Platz zur Datenauswertung. Ford und zwei Helfer sa
Ford langte neben sich, ohne den Blick von den Monitoren zu nehmen, griff in eine Pappschachtel und schob eine Hand voll kalt gewordener Pommes frites in seinen Mund.
Einen verr
In den vergangenen Stunden hatte sie vorwiegend das getan, was die Weidetiere der Ozeane nun mal taten. Sie hatte gefressen, in Gesellschaft eines halben Dutzends erwachsener Artgenossen und zweier heranwachsender KURA Bilder einer ganz neuen Qualit Helligkeit und Halbd
Ford sah zu, wie die schartigen, marmorierten K
Aufw
Irgendwann wurde es langweilig.
Einmal tauchten in der Ferne die schwarzwei
Fressen, tauchen, aufsteigen.
Irgendwann schlief Lucy. Zumindest glaubte Ford, dass sie schlief. Gemeinsam mit seinen beiden Assistenten beobachtete er, wie es dunkler wurde, weil der Abend hereinbrach. Ein Schatten blieb, kaum auszumachen gegen den Hintergrund. Lucys K
Schlie
Nacht.
Nichts zu sehen und trotzdem hinschauen zu mURA erfassten alle m
So sa
Er klaubte die letzten Pommes frites zusammen.
Seine gekr
Auf dem Datenschirm tat sich etwas.
W
Wo willst du denn so schnell hin, dachte Ford.
Lucys Herzschlag verlangsamte sich. Sie tauchte, und zwar rapide. Zu diesem Zeitpunkt enthielten ihre Lungen wohl nur noch zehn Prozent ihres Sauerstoffvorrats, vielleicht sogar weniger. Der Rest war in Blut und Muskeln gespeichert. Eine perfekte Vorratshaltung f
Lucy unterschritt 100 Meter. Nicht lebenswichtige K
»Weil nachts das Plankton absinkt, war’s nicht so? Und der Krill. Die ganzen Leckereien verziehen sich nach unten.«
»Nein.« Ford sch
»Seht euch das an! 300 Meter.«
Ford lehnte sich zur
Was trieb die Tiere an?
Er war nun sicher, anomales Verhalten zu beobachten. Grauwale lebten fast ausschlie
Sie starrten auf die Bildschirme.
Pl
Ein Spektrogramm! Die optische Darstellung von Schallwellen.
Dann noch einmal.
»Was ist das?«
»Ger
Ford hielt die Aufzeichnung an und lie
»Es ist sogar ein enorm starkes Signal«, sagte er. »Wie von einer Sprengung.«
»Es gibt hier keine Sprengungen, und au
»Weiwie von einer …«
»Da! Da ist es wieder!«
Die gr
Fords Blick wanderte hinURA. Zu dem schwarzen Monitor. Sein Mund
»Seht euch das mal an«, fl
Der Monitor war nicht mehr schwarz.
Vancouver Island Anawak empfand Franks Gesellschaft als h
Sie schlenderten den Strand zum Wickaninnish Inn entlang. Eine Weile hatten sie taayii hawil Inhaber eines Restaurants, hineingeboren in eine Familie von Fischern. Aber die Tla-o-quiaht hatten eine Initiative ins Leben gerufen, um die Folgen des Kahlschlags zu mildern. Salmon Coming Home stand fes zu tun. Dem Kahlschlag war es zuzuschreiben, dass Waldboden nun in der Sonne verdorrte und durch starke Regenfanden und allmSalmon Coming Home wurden darum Freiwillige ausgebildet, um Flchgewicht zwischen Wald, Tier und Mensch ausgemacht hatte, mit unerm
»Du wei
»Und du?«, sagte Frank. »Was h
»Es ist nicht sehr weise.«
Frank nickte versonnen. »Da hast du vielleicht Recht. Die Wale sind geschuusimch, der spirituellen Vorbereitung? Andererseits haben wir seit beinahe hundert Jahren keinen Wal mehr gefangen, und wenn wir heute davon reden, sprechen wir von f— und jahrelangen Ritualen. Sie haben ihren Geist gereinigt, bevor sie auf Walfang gingen, um wiese Spiritualit
»Andererseits bringt ein Wal einen Haufen Geld«, sagte Anawak. »Der Fischerei-Manager der Makah hat den Wert eines Grauwals mit einer halben Million US-Dollar veranschlagt. Er hat unverbl
»Auch richtig, Leon. Sieh es, wie du willst, ob die Makah nun aus ehrlicher Liebe zur Tradition oder aus Geldgier wieder jagen wollen — fest steht, dass sie ein verbrieftes Recht nicht wahrnahmen und in dieser Zeit die Wei
Anawak schwieg.
»Wir sind ein ratloses Volk«, sagte Frank. »Vieles hat sich verbessert. Und doch denke ich oft, dass wir in einem Konflikt gefangen sind, den wir kaum alleine werden meistern k
»Nein. Das hattest du nicht.«
»Wusstest du es?«
»Nein.«
»Der Rabe ist nicht mal die Hauptfigur der Mythen unserer Insel, da musst du h
Frank sah Anawak lange an. Dann grinste er wieder sein knitteriges Grinsen. »War das nicht ein sch
1. Mai
Trondheim, Norwegen Eigentlich hatten sie sich in der Cafeteria treffen wollen, bevor sie gemeinsam hochgingen zum gro
Johanson fr
Die Zeit verstreicht nicht, sie l
Der Beginn von etwas.
Ein Plan. Alles ist gesteuert …
Abwegiger Gedanke. Wessen Plan? Was planten Heuschrecken, wenn sie die Ernte eines Sommers wegfra
Was plante Statoil?
Skaugen war aus Stavanger hergeflogen. Er wollte einen detaillierten Bericht. Wie es aussah, war er ein St
Wahrscheinlich war sie aufgehalten worden. Vielleicht von Kare, dachte er. Sie hatten auf dem Schiff und danach nicht mehr
Sein Handy schellte. Es war Lund.
»Wo zum Teufel bist du?«, rief Johanson. »Ich musste deinen Kaffee mittrinken.«
»Tut mir Leid.«
»So viel Kaffee bekommt mir nicht. Im Ernst, was ist los?«
»Ich bin schon oben im Konferenzraum. Ich hatte die ganze Zeit vor, dich anzurufen, aber wir waren au
Ihre Stimme klang seltsam.
»Ist alles in Ordnung?«, fragte Johanson.
»Klar. Magst du hochkommen? Du kennst ja mittlerweile den Weg.«
»Ich bin gleich da.«
Lund war also schon im Haus. Dann hatten sie wohl etwas besprochen, was nicht f
Wenn schon. Es war ihr verdammtes Bohrprojekt.
Als er den Konferenzraum betrat, standen Lund, Skaugen und Stone vor einer gro
»Bin ich zu fr
»Nein, es ist gut, dass Sie kommen.« Skaugen wies auf den schwarz polierten Tisch. »Setzen wir uns.«
Lund hob den Blick. Erst jetzt schien sie Johanson zu bemerken. Sie lie
»Skaugen will Stone abservieren«, fl
Johanson lie
Sie nahmen Platz. Hvistendahl klappte sein Handy zu. Am liebsten w
»War das klug?«, fragte Hvistendahl erschrocken. »Ich dachte, wir wollten m
»Der Wald war zu gro
»Sie haben hoffentlich niemandem gesagt, dass wir …«
»Keine Bange. Ich habe einfach nur nachgefragt. Ein neugieriger Biologe der NTNU.«
Skaugen sch
»Wie man’s nimmt.« Johanson deutete auf die Kladde mit den Ausdrucken. »Zwischen den Zeilen schon. Wissenschaftler sind schlechte L
»Sie sind
»Bislang hat es niemand direkt zugegeben. Aber ein paar Leute wurden pl
»Wer?«, fragte Skaugen scharf.
»Jemand in Tokio. Ein gewisser Ryo Matsumoto. Sein Institut, genauer gesagt. Mit ihm selber habe ich nicht gesprochen.«
»Matsumoto? Wer soll das sein?«, fragte Hvistendahl.
»Nippons f
»Als ich seinen Leuten die Daten
»Das muss nicht zwangsl
»Doch. Weil er f
»Die Japan National Oil Corporation? Die sind in Sachen Methan unterwegs?«
»Und wie. Matsumoto hat 2000 angefangen, im Nankai-Trog verschiedene F
»Na sch
Johanson scher herausgefunden hat. Also werde ich ihn ausquetschen, so wie Matsumotos Leute mich gel
»Wenn das stimmt«, sagte Lund, »haben wir das gleiche Problem vor Japan.«
»Das sind keine Beweise«, beharrte Stone. »Sie haben keinen einzigen Beweis, Dr. Johanson, dass au
»Mein Bauch«, erwiderte Johanson unger
»Ihr … Bauch?«
»Er sagt mir auch, dass da noch mehr ist. Auch die S
»Ach ja?«
»Ja.«
»Also die haben Ihnen auch merkw
»Genau.«
»Sie entt
»Cliff«, sagte Lund, ohne Stone anzusehen. »Du h
Stone riss die Augen auf und schaute Lund emp
»Ich bin dein Boss«, bellte er. »Wenn hier einer die Schnauze h
»Schluss!« Skaugen hob die H
Johanson musterte Lund, die ihre Wut nur m
»Wie auch immer, ich denke, Japan und S
»Was?«
»Ungew
Dazu kommt es nur, wenn …«
Er breitete die H
Skaugen sah ihn unter zusammengezogenen Brauen an.
»Wenn wirtschaftliche Interessen auf dem Spiel stehen«, erg
»Ja. Das wollte ich sagen.«
»Gibt es noch etwas, das Sie Ihrem Bericht hinzuf
Johanson nickte und zog einen Ausdruck aus seiner Kladde. »Ungew
»Bauer? Wer ist das?«, fragte Skaugen.
»Er untersucht Meeresstr»Lieber Kollege, Ihr Wurm ist mir unbekannt. Aber tats
»Was f
»Keine Ahnung. Ich hatte seinerzeit in Oslo den Eindruck, dass Bauer etwas zerstreut ist. Liebensw
»Wir sollten vielleicht herausfinden, woran Bauer arbeitet«, sagte Lund. »Bohrmann m
»Ich sch
»Karen …?«
»Karen Weaver. Der Name kam mir bekannt vor, aus gutem Grund. Ich hatte schon einiges von ihr gelesen. Interessante Vita, Studium der Informatik, Biologie und Sport. Ihr Schwerpunkt sind marine Themen, ihr Interesse gilt den gro
»Und wohin f
Skaugens blaue Augen hefteten sich auf Johanson. »Sie haben ja geh
Stones Kopf ruckte hoch. »Was? Wor
»
Niemand sagte etwas. Skaugen bleckte die Z
»So eine Schei
»Und was gedenkt die JNOC zu unternehmen?«, fragte Lund.
»Oh, ich sch
»Na ja«, sagte Hvistendahl.
»Anderer Meinung?«
»Wie kritisch die Situation ist, wissen wir erst seit kurzem.« Hvistendahl wirkte ver
»Dir mache ich auch gar keinen Vorwurf«, sagte Skaugen gedehnt.
Johanson begann sich zu f
Aber war es nicht Stone gewesen, der den Wurm gefunden hatte?
»Clifford«, sagte Lund in die pl
Stones Gesichtsfarbe wurde eine Spur fahler. »Das wei
»Und vorher nie?«
Stone sah sie an. »Vorher?«
»Vorher. Im letzten Jahr. Als du in Eigenregie den Kongsberg-Prototyp auf Grund gesetzt hast. In eintausend Metern Tiefe.«
»Was soll das?«, zischte Stone. Er sah zu Skaugen hin
»Sicher hattest du R
»Genau.«
»Theoretisch konzipiert war.«
»Nat
»Das stimmt«, sagte Hvistendahl. »Das haben wir.«
»Na also.«
»Wir hatten dich beauftragt«, fuhr Skaugen fort, »das Gebiet zu untersuchen und eine Expertise zu erstellen, ob es wirklich ratsam sei, eine nicht hinreichend erprobte Anlage …«
»Das ist eine Schweinerei!«, fuhr Stone auf. »Ihr habt die Anlage genehmigt.«
»… testweise in Betrieb zu nehmen. Ja, das Risiko haben wir verantwortet. Unter der Voraussetzung, dass alle Gutachten eindeutig daf
Stone sprang auf. »Das haben sie ja auch«, schrie er, zitternd vor Erregung.
»Setz dich wieder hin«, sagte Skaugen k
»Das …« Stone erstarrte. »Ich bin nicht direkt mit der
»Nein. Aber wir haben unter dem Druck der Ereignisse auch die damalige Installation des Kongsberg-Prototyps genauestens rekonstruiert. Und dabei stie
Stones Finger krallten sich um die Tischplatte. Einen Moment lang glaubte Johanson tats
»Davon wei
»Eines besagt, dass die Verteilung der Hydrate und Gasfelder in diesem Gebiet schwer zu kartographieren ist. Es hei
»Es war so gut wie auszuschlie
»So gut wie ist nicht hundertprozentig.«
»Aber wir haben kein Gas angebohrt! Wir f
»Aus dem zweiten Gutachten«, sagte Lund, »geht hervor, dass ihr auf einen bis dahin unbekannten Wurm gesto
»Ja, zum Teufel. Es war der Eiswurm.«
»Hast du ihn untersucht?«
»Wieso denn ich?«
»Habt ihr ihn untersucht?«
»Es war … sicher haben wir ihn untersucht.«
»Das Gutachten sagt, der Wurm sei nicht eindeutig als Eiswurm identifiziert worden. Er sei in gro
Stone war wachswei
nicht ganz richtig. Die Tiere kamen in einem sehr begrenzten Gebiet vor.«
»Dort aber massenweise.«
»Wir haben abseits davon gebaut. Ich habe diesem Gutachten … es hatte keine echte Relevanz.«
»Habt ihr den Wurm klassifizieren k
»Wir waren uns sicher, dass es …«
»Habt ihr ihn klassifizieren k
Stones Kiefer mahlten. Er kam Johanson vor, als ob er Skaugen im n
»Nein«, presste er nach einer l
»Gut«, sagte Skaugen. »Cliff, du bist vorl
»Das kannst du nicht …«
»Wir reden sp
Stone sah Hilfe suchend zu Hvistendahl, doch der starrte geradeaus. »Thor, verdammt nochmal, die Fabrik funktioniert doch.«
»Du bist ein Idiot«, sagte Hvistendahl tonlos. Stone wirkte vollkommen entgeistert. Sein Blick wanderte von einem zum anderen. »Es tut mir Leid«, sagte er. »Ich wollte nicht … Ich wollte wirklich nur, dass wir mit der Fabrik weiterkommen.« Johanson f
Eine Weile hatte es funktioniert. Ein erfolgreiches Jahr mit einem inoffiziellen Test, dann die offizielle Inbetriebnahme, am Ende eine Serie und der Vorsto
Pl
Skaugen rieb sich die Augen. »Es ist mir unangenehm, Sie mit alldem zu behelligen, Dr. Johanson«, sagte er.
»Aber Sie sind im Team.«
»Ja. Offensichtlich.«
»
Johanson seufzte. Dann nickte er.
»Das ist gut. Wir haben eigentlich auch nichts anderes von Ihnen erwartet. — Missverstehen Sie mich nicht, es ist ganz alleine Ihre Entscheidung! Aber Sie werden vielleicht noch mehr Zeit investieren m
Johanson richtete sich auf. »Sie haben was?«
»Um offen zu sein, wir haben um Ihre vor
Johanson starrte zuerst Skaugen an, dann Lund. »Augenblick mal«, sagte er.
»Es ist eine richtige Forschungsstelle«, warf Lund hastig ein. »Statoil stellt ein Budget, und du bekommst jede Unterst
»Ich h
»Sie sind ver
Johanson wurde beinahe schlecht vor Zorn. Er f
»Und wie lautet Ihre Entscheidung?«
»Dieser Aufgabe werde ich mich nat
Er warf Lund einen Blick zu, von dem er hoffte, dass er sie zumindest durchbohrte, wenn nicht in St
Skaugen nickte ernst. »H
Johanson sah den bulligen Mann an. Er sah in Skaugens klare blaue Augen. »Okay«, sagte er. »Ich komme darauf zur
»Sigur. Jetzt bleib doch endlich mal stehen!«
Lund kam hinter ihm hergelaufen, aber Johanson stapfte weiter den gepflasterten Weg entlang, der zum Parkplatz f
»Sigur!«
Sie holte auf. Er ging weiter.
»Was soll das, du sturer Hund?«, schrie sie. »Willst du im Ernst, dass ich dir hinterherrenne?« Johanson blieb abrupt stehen und drehte sich zu ihr um.
Fast w
»Warum nicht? Du bist doch sonst immer so schnell.«
»Idiot.«
»Ach ja? Du bist schnell im Reden, schnell im Denken, du bist sogar schnell genug, deine Freunde zu verplanen, bevor sie ja oder nein sagen k
Lund funkelte ihn zornig an. »Du selbstgerechtes Arschloch! Glaubst du wirklich, ich wollte
»Nicht? Das beruhigt mich.«
Er lie
»Ihr hmich fragen k
»Das wollten wir doch, verdammt nochmal. Skaugen ist einfach mit der T
»Ich habe verstanden, dass ihr mich der Uni abgeschachert habt, als sei ich ein Gaul oder was.«
»Nein.« Sie packte seinen Jacken
Johanson schnaubte. »Das klang eben ganz anders.«
»Es ist ungl
Johanson schwieg. Sein Blick und ihrer wanderten gleichzeitig zu Lunds Fingern, die sich immer noch in den Stoff seiner Jacke krallten. Sie lie
»Keiner will dich
Irgendwo sang ein Vogel. Vom Fjord her wehte der Wind die Ger
»Falls ich es mir anders
»Ach, das.« Sie strich seinen Jacken
»Komm schon.«
»Mach dir keine Gedanken um mich. Damit muss ich dann halt leben. Ich h
»Was hast du ihm gesagt?«
»Dass du es machen wirst.« Sie l
Johanson f
Sie schaffte es immer wieder.
»Skaugen vertraut mir«, sagte Lund. »Ich konnte dich nicht in der Cafeteria treffen. Wir hatten ein Vier-Augen-Gespr
»Nein, Tina.« Johanson sch
»Wenn er sie f
»Es h
»Du siehst doch, dass wir die W
»Ja, jetzt, weil es zu viele sind. Ihr habt es mit der Angst bekommen. Aber Stone fand seinerzeit nur ein kleines Gebiet vor, richtig?«
»Hm.«
»Eine zwar dicht besiedelte, aber begrenzte Fl
»Es ist eine Frage des Prinzips, alles offen zu legen. Er hatte die Verantwortung.«
»Sicher«, seufzte Johanson. Er sah hinaus auf den Fjord. »Und jetzt habe ich die Verantwortung.«
»Wir brauchen einen wissenschaftlichen Leiter«, sagte Lund. »Ich w
»Du liebe G
»Im Ernst.«
»Ich mach’s ja.«
»
»Jetzt versuch nicht, es mir wieder auszureden. Was soll
Sie z
»Skaugen«, sinnierte Johanson. »Warum hat er Stone derart ans Kreuz genagelt? Was sollte ich dabei? Ihm die Munition liefern?«
Lund zuckte die Achseln. »Skaugen ist
»Wenn das stimmt, macht es ihn vor allem menschlich.«
»Im Grunde ist er weichherzig. W
»Verstehe«, sagte Johanson gedehnt. »Und genau dar
Sie antwortete nicht.
»Bravo. Du bist die Wohlfahrt in Person.«
»Skaugen hat mir die Wahl gelassen«, sagte Lund, ohne auf seinen Spott einzugehen. »Diese Unterwasserfabrik — Stone weiThorvaldson rausf
»Was w
»Wie gesagt, wir geben Stone seine Chance.«
»Um die Fabrik zu bergen.«
»Wenn da was zu bergen ist. Oder um sie wieder in Betrieb zu nehmen. Wie auch immer, Skaugen will mich auf alle FThorvaldson.«
»Und was machst du unterdessen?«
»Ich fahre nach Stavanger und reporte dem Vorstand. Was Skaugen Gelegenheit gibt, mich dort aufzubauen.«
»Gratuliere«, sagte Johanson. »Du machst Karriere.« Ein kurzes Schweigen entstand. »Will ich das?« »Wei
»Wir waren nicht mehr so oft zusammen seit … seit du und ich …« Sie sch
»Ist es wenigstens eine gute Inszenierung?«
»Es ist, als ob du immer wieder einen Ort aufsuchst, in den du dich verliebt hast«, sagte Lund. »Jedes Mal bist du hingerissen. Eine Opernkulisse. Wenn du wieder wegfahren sollst, rollen die Tr
»Nein. Wirklich nicht.«
Johanson sah sie an. Er suchte nach Anzeichen von Ratlosigkeit. Stattdessen sah er jemanden, der sich schon entschieden hatte. Sie wusste es nur noch nicht.
»Wenn du nicht bereit bist, an einem Ort zu leben, liebst du ihn auch nicht«, sagte er. »Wir hatten dasselbe Gespr
»Und wenn es schief geht?«
»Du bist doch sonst nicht so ein Angsthase.«
»Doch«, sagte sie leise. »Genau das bin ich.«
»Du misstraust dem Gef
»Und? Bist du heute gl
»Ja.«
»Ohne Abstriche?«
Johanson hob in einer hilflosen Geste die Arme. »Wer ist schon ohne Abstriche gl
Lund nickte. Wind kam auf und spielte mit ihrem Haar. Johanson stellte fest, wie gern er sie hatte. Er war froh, dass es am See nicht zu einer dieser Liaisons mit Verfallsdatum gekommen war, die sein Liebesleben bestimmten.
»Wenn Stone hinaus zum Kontinentalhang fThorvaldson liegt auf See bereit. Stone k… dort zu arbeiten.«
»Zu arbeiten«, grinste Johanson. »Warum nicht?«
Sie kniff die Lippen zusammen. »Ich muss dar
Zurkweaver@deepbluesea.com Johanson hallo, dr. Johanson, danke f
»Schau, schau«, murmelte Johanson. »So kooperativ kann die Presse sein.«
Lukas Bauer war verschwunden?
Vielleicht sollte er Skaugen noch einmal treffen. Mehr als l
Wenn er den Gedanken ernsthaft fortentwickeln wollte, wurde es Zeit, ein Dossier anzulegen.
Er
Nein, dachte er pl
Hatte Skaugen nicht vor wenigen Stunden gesagt, er w
So weit musste er ja gar nicht gehen.
Es w
Das war gut! Ein Diensthelikopter. Einer von denen, die dem Management Board zur Verf
Johanson lehnte sich zur
Er legte einen neuen Ordner an und schrieb als Filename: Der f
Es war ein spontaner Gedanke, ein bisschen poetisch vielleicht, aber tats
Er begann zu schreiben.
Mit jeder Minute wurde ihm dabei k
2. Mai
Vancouver und Vancouver Island, Kanada Seit achtundvierzig Stunden studierten Ford und Anawak nun diese eine Sequenz.
Zuerst nur Schw
Dann die Wolke.
Eine phosphoreszierende blaue Wolke, die pl
Einige Sekunden vergingen.
In die Tiefen der Wolke kam Bewegung. Pl
Der Film schien r
Schlie
Nur eines hatten alle instinktiv begriffen: Die Wolke musste der Grund f
All das brachten sie in dem Bericht zum Ausdruck, und der Bericht verschwand in einem Schwarzen Loch, so schwarz wie der Bildschirm nach Verl
»Und das alles«, schimpfte Ford, »seit diese Judith Li das Ruder
Oliviera rief Anawak an. »Es w
»Ich erreiche aber niemanden bei Inglewood«, sagte Anawak. »Sie reden nicht mit mir, und Li spricht offiziell von einem Fehler beim Andockman
»Aber du warst doch unten. Wir brauchen mehr von dem Zeug. Und von dieser omin
»Warum nimmst du nicht selber Kontakt zum Krisenstab auf?«
»L
Wozu sind diese St
Wozu waren sie gut? Wozu war es gut, wenn die Vereinigten Staaten und Kanada einen gemeinsamen Stab bildeten, den General Commander Li dann vertrat? Der Grund lag auf der Hand: Beide hatten die gleichen Probleme zu l
»Die Ursachen von Vulkanausbr
Sie fr
»Habt ihr von dem Gastanker geh
»Der vor Japan in die Luft geflogen ist?« Shoemaker schl
Delaware sch
»Kennt man den Grund?«
»Nein. Komisch, was?«
»Vielleicht war’s einfach technisches Versagen«, meinte Anawak. »Man muss nicht
»Du hBarrier Queen ist tats
Anawak hatte nichts anderes erwartet. Der Krisenstab lietaayii hawil der Tla-o-qui-aht:
Vielleicht sind gar nicht die Wale das Problem, Leon. Vielleicht sind sie nur der Teil des Problems, den wir sehen.
Offenbar hatte Frank damit den Nagel auf den Kopf getroffen, wenngleich Anawak noch ratloser geworden war, nachdem Delaware ihm die Resultate ihrer ersten ausgiebigen Recherche vorgelegt hatte. Sie hatte in s
»Quallen?« Shoemaker hatte zu lachen begonnen. »Was tun sie? Springen sie gegen Schiffe?«
Im ersten Moment hatte auch Anawak keinen Zusammenhang gesehen. Was sollte das f
Und das war l
»Ungef
»Bekommst du einen Haufen Wale«, sagte Shoemaker. »Warum erf
»Wir interessieren uns nun mal nicht sonderlich f
»Es gab jedenfalls mehr Ungl
Mitunter rieb sich Anawak die Augen und dachte, dass sie drauf und dran waren, sich l
Auch Shoemaker gab seiner Skepsis Ausdruck: »Das ist nicht Roswell hier. Es sind keine gr
»Dann pass mal auf«, sagte Delaware. »Tofino hat 1200 Einwohner und besteht im Wesentlichen aus drei Stra
»Na und?«
»Ein einziger Ort ist schon zu gro
»Binsenweisheit. Der Verstand des Menschen ist ein Eimer, der schnell
»Ich meine, eine Regierung kann Nachrichten nicht immer zur
Shoemaker kniff die Augen zusammen.
»So?«, sagte er unsicher.
»Wie auch immer«, beschied Anawak. »Wir brauchen mehr Informationen.« Er stocherte m
»Dann frag sie«, sagte Shoemaker.
Anawak hob die Brauen. »Li?«
»Warum denn nicht? Wenn du was wissen willst, geh fragen. Alles, was du dir einfangen kannst, ist ein Nein und was auf die Z
Anawak schwieg und gr
Er w
Andererseits war Shoemakers Idee gar nicht so dumm. Man konnte auch Fragen stellen, ohne dass es der Befragte merkte. Vielleicht wurde es einfach Zeit, sich die Antworten zu holen.
SpVancouver Sun auf den Tisch.
»Ich wollte damit warten, bis Tom gegangen ist«, sagte sie.
Anawak warf einen Blick auf die Titelseite. Es war die Ausgabe vom Vortag.
»Hab ich gelesen.«
»Komplett?«
»Nein, nur das Wesentliche.«
Delaware l
Anawak drehte die Zeitung um. Sofort sah er, was sie meinte. Es war eine kleine Meldung, nur wenige Zeilen. Dazu ein Foto mit einer gl
»Nicht zu fassen«, murmelte Anawak.
»Du kannst es drehen und wenden, wie du willst«, sagte Delaware. Ihre Augen funkelten. Heute funkelten sie hinter gelben Gl
Der kleine Bill Sheckley (5), der am 11. April als Letzter von Bord des sinkenden Ausflugsschiffs Lady Wexham gerettet worden war, kann wieder lachen. Heute holten ihn seine erleichterten Eltern aus dem Krankenhaus in Victoria ab, wo er eine Weile zur Beobachtung geblieben war. Bill hatte sich bei der Rettungsaktion eine gef
Anawak klappte die Zeitung zusammen und warf sie auf den Fr
Eine Weile sagte niemand etwas. Anawak sah den langsam ziehenden Wolken zu und versuchte, seine Wut auf Greywolf anzufachen, aber diesmal klappte es nicht. Wut empfand er nur gegen die Leute, die seine und Fords Arbeit behinderten, gegen diese arrogante Soldatin und aus unerkl
Genau genommen gegen sich am meisten.
»Was habt ihr eigentlich alle f
»Du hast doch gesehen, was er gemacht hat.«
»Die Aktion, als sie mit Fischen schmissen? Gut, das ist eine Sache. Er
»Greywolfs Anliegen ist es, Stunk zu machen.« Anawak fuhr sich
»Versteh mich nicht falsch«, sagte Delaware vorsichtig. »Aber der Mann hat mich aus dem Wasser gezogen, als ich schon dachte, das war’s gewesen mit der kleinen Licia. Ich bin vor zwei Tagen losgegangen, um ihn zu suchen. Zu Hause war er nicht. Er hockte am Tresen einer Kneipe in Ucluelet, also bin ich hin und habe … na ja, wie ich schon sagte: Ich habe mich bedankt.«
»Und?«, fragte Anawak lustlos. »Was hat er gesagt?«
»Er hatte es nicht erwartet.«
Anawak sah sie an.
»Er war ziemlich verbl
»Mir?«
»Wei
»Vielleicht sollte er sich mal fragen, warum.«
»Und dass er dich mag.«
»Licia, h
»Erz
Gro
Er
»Wir waren mal befreundet«, sagte er knapp.
Er erwartete, Delaware mit einem Triumphschrei
aufspringen zu sehen — Ha, ertappt, ich hatte Recht! —, aber sie nickte nur.
»Er hei
»Was hat ihn nach Kanada verschlagen?«
»Jack hatte immer schon ein Faible f
schon mal jemanden ins Krankenhaus pr
»Oh«, machte Delaware.
Anawak fletschte die Z
dein Denkmal ankratze. Ich hab mich nicht darum gerissen.«
»Schon gut. Und dann?«
»Dann?« Anawak goss sich ein Glas Orangensaft ein. »Dann kam er in den Knast. Kurz nur, er hat ja niemanden betrogen oder gelinkt. Es war sein schlagfertiges Temperament, das ihn reinbrachte. Als er wieder rauskam, war nat
Delaware nickte. »Aber er war nicht charmant.«
»Eine Weile schon. Wir hatten pl
er dann doch jemandem eine reingehauen hat.«
»Doch nicht einem der G
»Du hast es erfasst.«
»Au Backe.«
»Tja. Davie wollte ihn feuern. Ich habe mit Engelszungen auf ihn eingeredet, Jack eine zweite Chance zu geben. Wir haben ihn also nicht rausgeworfen. Aber was macht dieser Idiot?« Da war sie wieder, die Wut auf Greywolf. »Drei Wochen spmusste Davie ihn feuern. Was h
»Ich glaube, ich h
»Um deine Zukunft muss ich mir wenigstens keine Sorgen machen«, spottete Anawak. »Jedenfalls, wenn du dich f
Er st
»Danach ist er vuns k sich so zugeheitsverweigerer, SchlkSeaguards seien eine Umweltorganisation. Er finanziert das Pack, stell dir das vor, indem er als Holzf
Anawak hielt inne und holte Atem. Hoch
Marmelade drauf und schob es sich in den Mund. »Fein«, sagte sie. »Ich sehe, du magst ihn immer noch.«
Der Name Ucluelet leitete sich ab aus der Nootka-Sprache und bedeutete so viel wie ›Sicherer Hafen‹. Ebenso wie Tofino lag Ucluelet gesch
Greywolfs Behausung geh
Dass die H
Es war frwirklich? Was blieb, nachdem das Whale Watching eingestellt war? Eine L
Sinnlosigkeit.
Jahre seines Lebens hatte er damit verbracht, sich abzulenken. Gut, es hatte ihm einen Doktortitel eingebracht und Anerkennung. Dennoch hatte er diese Zeit verloren. Nur, nicht richtig zu leben war eine Sache, den Tod vor Augen zu haben eine ganz andere, und zweimal w
Durchbrich den Kreis. Der gute alte Psychologenspruch.
Anawaks Weg f
Greywolf war nicht zu Hause.
Einige Male ging er um das Haus herum. Auf unbestimmte Weise war er entt
Aber er ging nicht. Das Bild eines Menschen mit Zahnschmerzen ging ihm pl
Seine Schritte f
Er war ewig nicht mehr hier gewesen. Umso mehr erstaunte ihn, was er sah. In seiner Erinnerung hatte Greywolf in schmuddeligem Chaos gehaust. Stattdessen erblickte Anawak einen schlichten, aber behaglich eingerichteten Raum, an dessen W
Kurz war er versucht, sich dort umzusehen. Immer noch fragte er sich, was er hier eigentlich machte. Dieses Haus lockte ihn in eine Zeitschleife. Es warf ihn weiter zur
Sein Blick blieb an einer gro
Die Maske sah ihn an.
Er trat n
Diese hier war das getreue Abbild eines menschlichen Antlitzes. Sie zeigte das ruhige Gesicht eines jungen Mannes mit gerader Nase, vollen, geschwungenen Lippen und hoher, glatter Stirn. Die Haare wirkten verfilzt, schienen aber echt zu sein. Sah man davon ab, dass die Pupillen ausgeschnitten waren, um dem Tr
Anawak stand reglos vor der Maske. Er kannte indianische Masken zuhauf. Die St
»Sie stammt von den Pacheedaht.«
Er fuhr herum. Greywolf stand direkt hinter ihm.
»F
»Danke.« Greywolf grinste. Er wirkte keineswegs ver
»Wie lange stehst du schon hinter mir?«
»Ich bin gerade reingekommen. Ich spiele keine Spielchen, das m
Gute Frage, dachte Anawak. Unwillk
»Von den Pacheedaht, sagst du?«
»Du kennst dich mal wieder nicht aus, wie?« Greywolf seufzte und sch
»Ich wei
»Es ist eine Replik.« Greywolf trat neben ihn. Statt des speckigen Lederanzugs trug er Jeans und ein verwaschenes Hemd, dessen Karomuster nur noch zu erahnen war. Seine Finger strichen HuupuKanum. Soll ich dir erklHuupuKanum ist?«
»Nein.« Anawak kannte das Wort, aber tats
»Ich habe sie selber gemacht«, sagte Greywolf. Er wandte sich ab und ging hin
»Willst du was trinken?«
Anawak starrte auf die Maske. »Du hast …«
»Ich hab eine Menge Zeug geschnitzt in letzter Zeit. Neue Leidenschaft. Die Queestos hatten nichts dagegen, dass ich die Maske kopiere. — Willst du nun was trinken oder nicht?«
Anawak wandte sich um.
»Nein.«
»Mhm. Also was f
»Ich wollte mich bedanken.«
Greywolf hob die Brauen. Er lie
»Ich verdanke dir mein Leben.«
»Oh! Das. Ich dachte schon, es war dir nicht aufgefallen.« Greywolf zuckte die Achseln. »Gern geschehen. Sonst noch was?«
Anawak stand hilflos im Raum. Davor hatte er sich nun wochenlang gedr
»Was hast du denn zu trinken?«, fragte er stattdessen.
»Kaltes Bier und Cola. Der Eisschrank hat letzte Woche den Geist aufgegeben. War ‘ne harte Zeit, aber jetzt funktioniert er wieder.«
»Gut. Cola.«
Pl
»Bedien dich selber. F
Anawak nickte. Er
Eine Weile sagte niemand etwas.
»Und sonst, Leon?«
»Ich …« Anawak drehte die Dose hin und her. Dann stellte er sie ab. »H
»Du meinst es tats
»Ja.«
Wieder verstrich l
»Was du Indianergehabe nennst, Leon, ist etwas, woran ich glaube. Soll ich’s dir erkl
Unter anderen Umst
»Sch
Greywolf sah ihn lange an. »Ich habe ein Volk, zu dem ich geh
»Oh, toll. Du hast dir eines erw
»Ja.«
»Und? Haben sie dich auch erw
»Ich wei
»Du l
»Es ist nicht meine Aufgabe, jemandem einen Gefallen zu tun.«
»Doch. Wenn du zu einem Volk geh
»Sie akzeptieren mich. Mehr will ich gar nicht.«
»Sie lachen
»Weil ich nun mal nicht will«, sagte Greywolf ruhig. »Kein Indianer l
»Ich schon.«
M
Aber er ging nicht.
»Okay, erklauthentisch zu sein?«
»So wie du?«
Anawak zuckte zur
»Lassen wir mich aus dem Spiel.«
»Wozu?«, bellte Greywolf angriffslustig. »Ich sehe eigentlich nicht ein, warum ich mir die Pr
»Weil ich sie gerade austeile!«
Pl
Greywolf sah ihn unter gesenkten Lidern an. »Du bist nicht gekommen, um dich zu bedanken, Leon.«
»Doch.«
»Glaubst du? — Ja, du glaubst es tats
»Nur eines, Jack. Du kannst dich tausendmal Greywolf nennen, du bleibst, was du bist. Es gibt Regeln, nach denen die Indianer fr
»Wenn du es sagst.«
»Du weigegen das Volk, das du angeblich …«
»Quatsch, Leon. Es gibt unter den Makah reihenweise Leute, die meiner Meinung sind.«
»Schon, aber …«
»Stammes
»Das Argument ist mir bekannt«, konterte Anawak geringschSea Shepherd Conservation Society, einer Gesellschaft von Tiersch
»Tu ich nicht, ich …«
»AuDavies aufs Korn zu nehmen.«
»Ah! Wir kommen der Sache schon n
»Du warst doch selber mal einer von uns, Jack. Hast du nichts gelernt? Erst Whale Watching hat den Menschen klar gemacht, dass Wale und Delphine lebend mehr wert sind als tot. Es hat den Blick der Welt auf ein Problem gelenkt, das sonst nie in diesem Ausmaist Naturschutz! Fast zehn Millionen Menschen fahren mittlerweile jedes Jahr hinaus, um die Erfahrung zu machen, welch grotliche Arbeit, die uns in die Lage versetzt, Wale in ihrem Lebensraum zu sch
»Hugh!«
»Warum also wir? Warum bek
»Ich bin nicht rausgeflogen. Ich bin gegangen!«
»Du bist rausgeflogen!«, schrie Anawak. »Gefeuert, gehimmelt, abserviert. Du hast Mist gebaut, und Davie hat dich auf die Stra
»Leon …«, sagte Greywolf mit schmalen Lippen.
»Es macht mich krank, dich so zu sehen.«
Greywolf stand auf. »Leon, halt den Mund. Es reicht.«
»Es reicht noch lange nicht. Zum Teufel, du k
»Leon, halt endlich die Schnauze!«
Greywolf kam um den Tisch auf ihn zu, mit Riesenschritten, die F
Aber Greywolf schlug nicht zu. Stattdessen stemmte er beide H
Anawak starrte ihn an. »Nur zu.«
»Nein, das willst du n
»Doch. Du hast nur nichts zu sagen.«
»Du …« Greywolfs Kiefer mahlten. »Verdammter Idiot. Ja, ich bin unter anderem auch Ire, aber in Irland war ich nie. Meine Mutter ist zur H
»R
»Nein, ich werde dir einfach die Wahrheit erz
Seine Augen blitzten. »Du mDu mIch hatte nie die M
»Schwachsinn!«
»Oh, sicher, ich hSchlechteste aus allen Welten mitbekommen! Alles ist misslungen, und das Einzige, was geklappt hat, ist auch misslungen!«
»Ach ja. Die Navy. Deine Delphine.«
Greywolf nickte grimmig.
»Die Navy war gut. Ich war der beste Trainer, den sie jemals hatten, und da hat keiner blfuck!, ich bin kein Bastard! Das hier ist meine Heimat, hey, hier bin ich zu Hause!«
»Das waren ihre Probleme. Du h
»Ach ja?«
»Mann, Jack! Du stehst vor mir wie ein Schrank und behauptest, von den Konflikten deiner Eltern derma
Greywolf schwieg
»Von wem reden wir hier eigentlich?«, fragte Greywolf mit malizi
Anawak schwieg. Er sah zur Seite.
Greywolf richtete sich langsam auf. Das L
»Okay, vielleicht bin ich ein Idiot«, sagte er leise.
»Mach dir nichts draus.« Anawak fuhr sich
»Du bist der grHuupaKanum von Chief Jones. Du hast keine Ahnung, was das ist, stimmt’s? Ich sag’s dir. Ein HuupuKanum ist eine Box. Ein Aufbewahrungsort fHuupuKanum liegen die vererbten Rechte der hawiih und chaachaabat, der Chiefs. Das Huupu-Kanum dokumentiert ihr Territorium, ihre historische IdentitHuupuKanum gelangen. Du schon. Du kf Du bist einem Volk zugehkonnte es nie sein, aber ich versuche mir ein Stbist authentisch. Aber du willst nicht sein, was du bist, und bist nicht, was du sein willst. Du sagst mir, ich sehe aus wie aus einem schlechten Western, aber es ist wenigstens ein Bekenntnis zu irgendeiner Art von Leben. Du zuckst ja schon zusammen, wenn dich blo
»Woher wei
»Mach ihr blo»Dich zu fragen, hat sie sich kein zweites Mal getraut.«
»Was hast du ihr erz
»Nichts. Du verdammter Feigling. Du willst mir was von Verantwortung erz
Anawak sa
»Ich habe Recht?«
Anawak erhob sich. »Ja. Ich danke dir nochmals f
»Hey, warte mal.« Greywolf zwinkerte nerv
»Ich gehe.«
»So? Hm. Na ja, Leon, ich … also, dass du schon tot bist, habe ich nicht so … verdammt, ich wollte dich nicht verletzen, ich … Zum Teufel, steh hier nicht rum, setz dich wieder hin!«
»Wozu?«
»Deine … deine Cola! Du hast sie nicht ausgetrunken.«
Anawak zuckte ergeben die Achseln. Er setzte sich wieder, nahm die Dose und trank. Greywolf sah ihm zu, kam zu ihm her
»Was war eigentlich mit diesem kleinen Jungen?«, fragte Anawak. »Scheint dich ja schwer ins Herz geschlossen zu haben.«
»Den wir vom Schiff geholt haben?«
»Ja.«
»Was schon? Er hatte Angst. Ich hab mich um ihn gek
»Einfach so?«
»Klar.«
Anawak l
Einen Moment lang wirkte Greywolf ver
»Der Held von Tofino.«
»Na und? Es war klasse, der Held von Tofino zu sein! Wildfremde Leute haben mir auf die Schulter gehauen. Nicht jeder macht durch bahnbrechende Tests mit Meeress
Anawak nuckelte den letzten Rest aus seiner Dose. »Und wie geht’s deiner …
»Den Seaguards?«
»Ja.«
»Aus die Maus. Nachdem die eine H
Anawak nickte langsam. »Ja. Das tut es bestimmt.«
Hafengel Wenige Stunden nach seinem Besuch bei Greywolf blickte Anawak im verschwindenden Tageslicht den Pier entlang.
Menschenleer.
Wie alle Welth
Hinter ihm lagen die aufget
Offenbar kam er der Sache n
Ohne Auto war man hier verloren. Anawak hatte ein paar Leute fragen m
Vor ihm lag eine kopfsteingepflasterte FlBarrier Queen. Sie lag in einem Becken von gut und gerne 250 Metern L
WBarrier Queen zutage f
Das Ding vom Rumpf.
Es war klein gewesen, hURA betrachtet hatte. Die leuchtende Wolke war ungleich grBarrier Queen. Falls es sich wirklich um ein und dieselbe Lebensform handelte, wurde es allerdings erst richtig spannend. Denn das Zeug in den K
Die Wale sind nur der Teil des Problems, den wir sehen.
Er schaute sich mit erh
Das Dock war geflutet.
Die Barrier Queen lag keineswegs auf dem Trockenen. Wo man den Kiel auf den Pallen h
Anawak ging in die Hocke und starrte auf das schwarze Wasser.
Warum hatten sie es eingelassen? War die Reparatur des Ruders vollendet? Aber dann hBarrier Queen ebenso gut raussetzen k
Er dachte nach.
Und pl
Vor Erregung lie
Jetzt, da er das geflutete Becken sah, kamen ihm pl
Andererseits war er nun mal hier, und
Anawak Barrier Queen im Schwimmdock gelegen, w
So war es perfekt!
Er entledigte sich seiner Jeans und der Oberbekleidung, holte Maske, Flossen und Stablampe hervor und einen Sammelbeh
Schneidende K
Nach wenigen Metern verschwand die Bordwand unter dichtem Muschelbewuchs.
Fasziniert paddelte er weiter. Der Kiel war unverBarrier Queen im Trockendock, weil man es im Gegensatz zu einem Schwimmdock hermetisch abriegeln konnte, sodass nichts ins Meer entwich, was nicht entweichen sollte. Sie hatten die Barrier Queen zu einem Laboratorium umfunktioniert. Und damit, was daran haftete und darin lebte, weiterleben konnte, hatten sie das Dock geflutet.
Schlagartig wurde ihm nun auch klar, was die Milit
Anawak z
Der Drang einzuatmen wurde
Als er eben wieder abtauchen wollte, vernahm er leise Schritte.
Er drehte sich im Wasser und sp
Sie schauten nach unten.
Lautlos lie
Dann fiel ihm ein, dass sie den Schein seiner Lampe unter Wasser sehen konnten.
Er schaltete sie aus. Dunkelheit umfing ihn.
Wie dumm. Wo waren die beiden entlanggelaufen? Sie gingen in Richtung Heck. Vielleicht konnte er zum Bug schwimmen und seine Untersuchung dort fortsetzen. Mit gleichm
Auf H
Seine Fingerspitzen …
Pl
Mein Gott, dachte Anawak.
Im n
Aber es war kein Lichtblitz. Das grelle Licht blieb. Anawak erkannte, dass er von einem Unterwasserscheinwerfer angeleuchtet wurde. Weitere Scheinwerfer flammten entlang der Docksohle auf. Sie tauchten den Rumpf der Barrier Queen in harte Helligkeit. Deutlich sah er die furchigen, h
Das galt ihm. Sie hatten ihn entdeckt!
Einen Moment lang wusste er nicht, was er tun sollte. Aber es gab nur einen Weg. Er musste versuchen, zur
Da war sie, im Zickzack der Docksohle zustrebend.
Seine H
Drei Gewehrm
In der Baracke gab man Anawak eine Decke. Er hatte versucht, den Soldaten zu erkl
Der Offizier h
Anawak sch
»Sagen Sie uns einfach, wo die Tasche ist.«
Er beschrieb den Soldaten, wo er die Sporttasche abgestellt hatte. F
»Falls Ihre Papiere nicht gef
»Nichts anderes erz
»Erz
»Ich bin ziemlich durchgefroren.«
Der Offizier stand von seinem Schreibtisch auf, ging zu einem Automaten und dr
»Ich wei
»Fragen Sie das Ihre Vorgesetzten. Ich versuche seit Wochen, Kontakt mit Inglewood aufzunehmen.«
Der Offizier legte die Stirn in Falten.
»Sie sind freier Mitarbeiter des Stabs?«
»Ja.«
»Verstehe.«
Anawak sah sich um. Er vermutete, dass der mit Resopalst
Er hatte die ganze Sachlage vollkommen falsch eingesch
»Und jetzt?«, fragte er.
»Jetzt?« Der Offizier setzte sich ihm gegen
»Nirgendwo steht ein Schild, wenn ich das anmerken darf.«
»Ein Schild mit der Genehmigung einzudringen steht hier ebenso wenig, Dr. Anawak.«
Anawak nickte. Was sollte er sich beschweren? Es war eine Schnapsidee gewesen. Oder auch nicht, immerhin wusste er nun, dass die Armee an der Sache arbeitete, dass sie die Organismen am Rumpf studierte und am Leben erhielt. Die Muscheln, die er f
Der Offizier zog ein Funkger
»Warum nehmen Sie nicht einfach meine Personalien auf und lassen mich gehen?«
»So einfach ist das nicht.«
»Ich habe nichts Unrechtm
Der Offizier l
Er ging hinaus. Anawak blieb zusammen mit den
Eine halbe Stunde verstrich in unt
Anawak seufzte. Jetzt w
»Sie haben Besuch, Dr. Anawak.«
Er ging einen Schritt zur Seite. Eine weitere Person erschien als Schattenriss im erleuchteten T
»Guten Abend«, sagte eine leise, kultivierte Stimme.
Es war General Commander Judith Li.
3. Mai
Thorvaldson, norwegischer Kontinentalhang Clifford Stone war im schottischen Aberdeen zur Welt gekommen, als zweites von drei Kindern. Vom ersten Lebensjahr an ging ihm alles Niedliche ab. Er war klein, schm
Bis auf W
Nie erlebte er das Gef
Er fand keine Freunde als Kind und kein M
Stone studierte Ingenieurwissenschaften und erwies sich als hoch begabt. Endlich —
Der Konzern wurde sein Leben, seine Familie, seine Erf
Vor einigen Jahren hatte Statoil ein Ressort eingerichtet, das sich ausschlie
Nichts anderes hatte Stone erwartet. Nach endlosen Testreihen war er tats
Hierin lag einer der Gr
Dieses Dilemma hatte Anfang des dritten Jahrtausends zu einer gespenstischen Situation gef
Stone, dessen ganzes Leben bestimmt war von der Sehnsucht, vorn zu liegen, hatte damals eine Expertise verfasst, die Entwicklung des Prototyps forciert und den Bau empfohlen, und Statoil war ihm gefolgt.
So jedenfalls hatte er sich die Sache gedacht.
Und jetzt sa
Er wusste nicht, wor
Stone kochte vor Zorn. Er h
Dann die Sache mit den Hydraten. Zum Totlachen. Die Gasaustritte hatten absolut im gr
Aber was w
Das System tr
Aber er w
Er selber w
H
Die Thorvaldson hatte den Standort der Fabrik inzwischen mit dem Fmulmig wurde wie der Besatzung und dem technischen Team. Aber er verdr
Clifford Stone. Unerschrocken. Ein Mann der Tat!
Auf dem Achterdeck der Thorvaldson wartete das Tauchboot darauf, ihn nach unten zu bringen, in neunhundert Meter Tiefe. Nat
Victor verfer Albans Ansicht nicht. Auf der Sonne hatte er sich mit Gerhard Bohrmann Alvin vor Oregon runtergegangen. Seine Augen hatten etwas Vertr— ich h
Und dass keine Maschine Sinnesorgane und Intuition des Menschen je vollstDR 1002, ein Deep Rover der amerikanischen Deep Ocean Engineering, und gehehr zufrieden mit seiner Wahl, als er neben das Deep Rover trat. Es war an die Trossen des Auslegers gekoppelt und aufgebockt, sodass man durch die Bodenluke ins Innere kriechen konnte. Der Pilot, ein vierschrd pfiff ihn heran.
»Wo ist der Fotograf?«, rief er ungeduldig. »Und der Kerl mit der Kamera?«
»Keine Ahnung«, sagte Alban im N
»Dann soll er gef
Alban runzelte die Stirn und sah hinaus aufs Meer. Der Tag war dunstig, mit schlechter Sicht.
»Es stinkt«, sagte er.
Stone zuckte die Achseln. »Das liegt am Methan.«
»Es wird schlimmer.«
Tats
Es musste eine Menge Gas dort unten freigesetzt worden sein, dass es oben derart
»Das kriegt sich alles wieder ein«, sagte Stone.
Alban sah ihn an. »H
»Was?«
»Den Tauchgang.«
»Ach Bl
»Es ist zu riskant.«
»Quatsch.«
»Au
Wir bekommen Sturm.« »Sturm ist unerheblich f
»Stone, Sie Idiot! Warum machen Sie das?«
»Weil wir so einen besseren und schnelleren
»In viertausend Metern kollabiert die H
»Das wei
»Ich wei
»Vielleicht ist was abgerutscht. Oder eingebrochen. Im schlimmsten Fall ist unsere Fabrik ein St
So was kommt vor.«
»Ja. Vielleicht.«
»Also, wo ist das Problem?«
»Das Problem ist, dass ein Roboter es ebenso t
Stone zeigte mit zwei Fingern auf seine Augen. »Damit kann ich immer noch am besten einsch
»Gut. Okay.«
»Also, wann gehen wir runter?« Stone sah auf die Uhr. »Ah, in einer halben Stunde. Nein, zwanzig Minuten. Wunderbar.«
Er winkte Eddie im Innern des Tauchboots zu. Der Pilot hob kurz die Hand und widmete sich wieder der Konsole. Stone grinste.
»Was wollen Sie
Alban schwieg.
»Also w
Trondheim, Norwegen »Rasierwasser«,
Konnte es sein, dass ihm das Rasierwasser ausgegangen war? UnmKiton Eau de Toilette haben.
Ungeduldig ging er zur
Hinter zwei Dosen Haarwachs wurde er f
Er packte die Flasche in den Kulturbeutel, quetschte ihn zusammen mit einem Gedichtband von Walt Whitman und einem Buch
Der f
Hatte er die CD eingepackt? Er hatte eine gebrannt mit den Daten, die seine wundersame Idee vom h
Da war sie, begraben unter Hemden und Socken.
Mit federnden Schritten verlie
Pl
Er versuchte sich abzulenken. Aktionismus gegen Nachdenken. Pfeifen im Walde. Trali, trala, ist irgendwas?
Feuchter Dunst lag
Was geschah mit den Dingen, die man liebte?
Warum hatte er so oft stundenlang vor den Bildern van Goghs gestanden und einen Frieden in sich gef
Weil nichts die Impression zerst
Nat
Johanson betrachtete sein Haus.
Warum kann es nicht einfach so bleiben, dachte er. Wenn es doch ein Bild w
Aber er lebte nicht in einem Bild und nicht in einer Galerie, in der sich die Schaupl
Mit einem Mal befiel ihn dumpfe Verlustangst.
Da drau
Ein so sch
Er lie
Kiel, Deutschland Erwin Suess betrat, Yvonne Mirbach im Gefolge, Bohrmanns B
Bohrmann hob den Kopf. Er kannte den Geomar-Direktor lange genug, um zu sehen, dass etwas Au
»Was ist los?«, fragte er, obschon er es ahnte.
Mirbach zog einen Stuhl heran und setzte sich.
»Wir haben den Computer s
Bohrmann runzelte die Stirn. »Letztes Mal waren wir nicht sicher, ob es
»Ich f
»Die Bakterien-Konsortien?«
»Ja.«
Bohrmann lehnte sich zur
An Methan.
Gewisserma
Zumindest, solange sie sich auf weiter Fl
Aber sie lebten auch in Symbiose mit W
Die W
Richtig. Aber es war auch gar nicht ihre Aufgabe. Die W
Warum haben wir das nie erwogen, dachte Bohrmann. Temperaturschwankungen des Meerwassers, Verringerung des hydrostatischen Drucks, Erdbeben, all das geh
Und dann dachte er wieder: Wie um alles in der Welt sind diese Tiere dahin gekommen? Warum sind sie da? Was hat sie hingebracht?
Oder wer?
»Das Problem«, sagte Mirbach, »ist, dass unsere erste Simulation weitgehend auf linearen Gleichungen fu
»Schon gut.« Bohrmann hob die Hand. »Wie lange noch?«
»Ein paar Wochen. Ein paar Tage. Ein paar …« Mirbach ztats stattfinden wird. Fast alles spricht daf
»Lassen wir das ganze diplomatische Versteckspiel. Was ist deine pers
Mirbach sah ihn an.
»Ich habe keine.« Sie machte eine kurze Pause. »Wenn drei Wanderameisen auf ein groCapito?«
»Ruf Johanson an«, sagte Suess wieder. »Sag ihm, wir rechnen mit einem Storegga-Effekt.«
Bohrmann lie
Er nickte stumm.
Trondheim, Norwegen Sie standen am Rande der Landeplattform, von wo man auf den Fjord sehen konnte. Vom gegen
»Du bist ein Snob«, sagte Lund mit Blick auf den wartenden Helikopter.
»Nat
»Fang nicht wieder davon an.«
»Du bist auch ein Snob. Du darfst die n
Lund l
Johanson fingerte in seiner Manteltasche herum, zog den Schl
»Keine Angst.«
»Und komm blo
»Wir knutschen nicht in Autos.«
»
»Auf die Gefahr hin, dich zu desillusionieren, dein Rat spielte dabei keine Rolle. Stone zu begnadigen war ausschlie
»Ist er denn begnadigt?«
»Wenn er alles wieder unter Kontrolle bringt, k
»Wieso schickt er keinen Roboter nach unten?«, wunderte sich Johanson.
»Weil er sie nicht alle hat.«
»Im Ernst.«
»Ich denke, er will beweisen, dass so eine Krise nur auf seine Art zu l
»Und das lasst ihr zu?«
»Wieso?« Lund zuckte die Achseln. »Er ist immer noch Projektleiter. Au
Johanson stellte sich vor, wie die Thorvaldson im konturlosen Grau lag, w
»Ja.« Lund nickte. »Er ist ein Arschloch, aber Mut kann man ihm wei
»Alsdann.« Johanson ergriff seine Reisetasche. »Fahr mein Auto nicht zuschanden.«
»Keine Bange.«
Sie gingen gemeinsam zum Helikopter. Skaugen hatte ihm tatsBell 430, das Nonplusultra an Komfort und Flugruhe.
»Was ist das eigentlich f
Johanson zwinkerte ihr zu. »Sie ist jung und wundersch
»Idiot.«
»Was wei
Lund z
Johanson t
»Nichts.« Sie schwieg einen Moment. »
»Zu Kare zu fahren?«
»Ein paar Dinge anders zu sehen. Ja, und zu Kare zu fahren.«
Johanson l
»Okay.«
Er stieg ins Innere und warf seine Tasche auf einen der Sitze hinter dem Piloten. Der Helikopter bot zehn Passagieren Platz, aber er hatte die Maschine f
»Sigur!«
Er drehte sich zu ihr um.
»Du bist … ich glaube, du bist wirklich mein bester Freund.« Sie hob etwas hilflos die Arme und lie
»Ich wei
»Nein.«
»Ich auch nicht.« Er beugte sich vor. »Je mehr ich jemanden mag, desto bl
»War das ein Kompliment?«
»Mindestens.«
Er schloss die TBell ab, und Lunds winkende Gestalt wurde kleiner. Dann senkte der Helikopter die Nase und flog hinaus auf den Fjord. Das Forschungszentrum blieb als Spielzeugbau zur
Das dumpfe Gef
Angst.
Angst wovor?
Das ist nur ein Flug mit dem Hubschrauber, sagte er sich. Auf die Shetland-Inseln. Was soll schon passieren?
Manchmal hatte man eben so Anwandlungen. Zu viel Methan und Monsterkram. Dazu das Wetter. Vielleicht h
Er zog den Gedichtband aus der Reisetasche und begann zu lesen.
Thorvaldson, norwegischer Kontinentalhang Stone hatte beschlossen, vor dem Einsteigen ein paar Worte zu sagen, w
»Einen Schritt nach rechts«, sagte der Kameramann.
Stone gehorchte und scheuchte dabei zwei Techniker aus dem Bild. Dann
»Schr
Der Kameramann schraubte sein Stativ h
»K
»Moment noch. Es sieht komisch aus. Sie verdecken den Piloten.«
Stone trat einen weiteren Schritt zur Seite.
»Und?«
»Besser.«
»Nicht die Fotos vergessen«, wies Stone den zweiten Mann an. Der Fotograf kam n
»Okay«, sagte der Kameramann. »L
»Wir werden jetzt runtergehen, um zu sehen, was aus unserem Prototyp geworden ist. Augenblicklich scheint es, als sei die Fabrik von ihrem urspr
»Kein Problem. Nochmal.«
Diesmal klappte alles. Stone erkl
Er
Aber man musste ja nicht alles selber erfinden. Bohrmanns besinnliche Worte
»Nat
Der letzte Satz war lausig gewesen.
»Amen«, sagte Alban leise im Hintergrund.
Stone drehte sich um, kroch unter das Tauchboot und schob sich durch das Loch. Der Pilot streckte ihm die Hand entgegen, aber Stone ignorierte die Hilfe. Er stemmte sich hoch und nahm Platz. Es war ein bisschen wie in einem Hubschrauber zu sitzen. Oder in einer Hightech-Attraktion in Disneyland. Das Seltsamste war das Empfinden, nach wie vor drau
»Muss ich Ihnen noch irgendwas erkl
»Nein.«
Eddie hatte ihn schon zuvor geschult. Er hatte es sehr gr
»Fein«, sagte Eddie. »Dann mal rein ins Vergn
Ein Ruck ging durch das Boot. PlThorvaldson. Alban hob die Hand mit aufgerichtetem Daumen. Stone nickte ihm kurz zu. In den n
Stones Magen begann zu kribbeln.
Es ruckte erneut. Deep Rover zu sinken, rund drei
Kaum Fische lie
Drau
Erst einmal, dann Deep Rover. Es schien tats stehen sollte, erschien ihm pl
Ich bin der Initiator dieses Projekts, dachte er. Sollte ich zu lange am Schreibtisch gesessen haben, dass ich mir selber nicht mehr vorstellen kann, wie die Wirklichkeit beschaffen ist?
Er streckte die Beine aus, so weit es ging. Sie redeten wenig, wAlvin, MIR oder Shinkai, die in 6000 Meter Tiefe vorstieDeep Rover — Schuhe waren in Tauchbooten nicht erlaubt, um nicht durch zuf— und einen warmen, wollenen Pullover. Trotz der KThorvaldson. Die Worte waren verst
Sie fielen und fielen.
Nach f
Sie n
»Popcorn und Cola bereithalten«, sagte Eddie. »Jetzt gibt’s Kino.« Er schaltete die Au
Gullfaks C, norwegischer Schelf Lars J
Seit Lunds letztem Besuch f
Langsam schwand das Licht. Der Himmel wurde noch grauer, und nieseliger Regen setzte ein.
Was f
Nicht genug, dass es seit einiger Zeit
Im Grunde arbeiten wir auf einer Ruine, dachte J
J
Waren das
Ganz frGiganten gab es diese Szene mit James Dean. JArmageddon, obwohl die auf einer richtigen Plattform spielte und Giganten in der texanischen Wieder nicht.
Opa. Genau! Er war ein Opa. Wenige Monate noch, dachte JBell 430 e Leerlauf, was selten genug vorkam, und er konnte fernsehen oder lesen oder sich mit jemandem zum Schach treffen. Aber er hatte keine Lust hineinzugehen. Nicht heute, da ihm zumute war, als bewohne er einen stah aus wie immer, grau, zerkl
Weit hinter dem Turm, an der Spitze des Auslegers, brannte blass die Gasflamme. Das Leuchtfeuer der Verlorenen. Hey, das war gut! Das klang wie ein Filmtitel! Nicht schlecht f
Vielleicht sollte er ein Buch schreiben nach seiner Pensionierung.
Und der Titel wDas Leuchtfeuer der Verlorenen.
Opa, erz
Kiel, Deutschland Gerhard Bohrmann hatte das Gef
Er lief abwechselnd zu Suess und zu Mirbach, die den Computer unentwegt neue Szenarien durchrechnen lie
Schlie
»Es muss doch sonst noch jemanden geben aus Johansons Dunstkreis, der f
Bohrmann sch
»Alles Statoil-Leute. Da k
»Also, was machen wir?«
»An Statoil gehe ich jedenfalls nicht ran.«
»Schon gut.« Suess rieb sich die Augen. »Du hast ja Recht. Also wenden wir uns ans Ministerium f
»In Oslo?«
»Und in Berlin. Und Kopenhagen. Und Amsterdam. Ach ja, London. Hab ich was vergessen?«
»Reykjavik.« Bohrmann seufzte. »Du lieber Himmel. Okay, so machen wir’s.«
Suess starrte aus dem Fenster seines B
»Was sagen deine Simulationen eigentlich
»Es k
»Immerhin ein Trost.«
»Versuch trotzdem, Johanson zu erreichen. Versuch es immer wieder.« Bohrmann nickte und ging nach drau
Deep Rover, norwegischer Kontinentalhang Von unermesslicher Weite konnte keine Rede sein, als Eddie die sechs AuDeep Rover fiel durch einen Vorhang aus schimmernden Perlen.
Er beugte sich vor.
»Was ist das?«, fragte er. »Wo ist der Meeresboden?«
Dann erkannte er, was um sie herum aufstieg. Es waren Blasen. Sie trudelten zur Oberfl
Das Sonar lie
»Herzlichen Gl
Der Perlenvorhang wurde dichter. Eddie klinkte zwei Stahlgewichte aus, die seitlich der Kufen befestigt waren, und presste zus
»Wir kriegen den Arsch nicht hoch. Ich glaub’s nicht!«
Im Licht der Scheinwerfer tauchte der Boden unter ihnen auf. Er kam ihnen entgegen, viel zu schnell. Stone erhaschte einen Blick auf Spalten und L
»Was ist denn los?«, wollte Stone wissen. »Haben wir Probleme mit dem Auftrieb?«
»Sch
»So ein Mist.«
»Nur die Ruhe.«
Der Pilot warf die Propeller an. Das Boot begann sich durch die SchnDeep Rover fiel immer noch, nun aber langsamer. Dennoch n
Er biss sich auf die Lippen und lie
Er hielt den Atem an.
Dann waren sie durch.
So wild es eben noch um sie herum geschDeep Rover austariert war und dicht
»Alles wieder im gr
Mit zwei Knoten fuhren sie nun H
Der Pilot grinste.
»Damit h
»Nicht in der Heftigkeit«, sagte Stone.
»Nicht? Wenn schon das Meer stinkt wie die letzte Kloake? Irgendwo muss das Gas ja austreten. Na, Sie wollten es ja nicht anders. Sie wollten ja unbedingt runter.«
Stone w
Wie unwirklich es war, hier zu sitzen, wDeep Rover langsam dar
Nichts hier unten lud den Menschen zum Verweilen ein.
Stone schmatzte. Seine Zunge klebte am Gaumen. Er dachte daran, dass sie stundenlang vor dem Tauchgang nichts getrunken hatten. FHuman Range Extender an Bord, spezielle Flaschen, wenn es gar nicht mehr anders ging, aber jedem, der ein Tauchboot bestieg, wurde vorher dringend geraten, seine Blase zu entleeren, und zwar so, dass sie eine Weile leer blieb. Seit dem fr— und Ballaststoffriegel zu sich genommen. Tauchmahlzeiten. Nahrhaft, s
Er versuchte sich zu entspannen. Eddie gab einen kurzen Bericht an die Thorvaldson. Hin und wieder sahen sie Muscheln oder Seesterne. Der Pilot wies mit einer Handbewegung nach drau
»Erstaunlich, was? Wir sind tiefer als neunhundert Meter, und es ist stockfinster. Trotzdem nennt man diesen Bereich Restlichtzone.«
»Soll es nicht Gegenden geben, wo das Wasser so klar ist, dass bis eintausend Meter tats
»Sicher. Aber kein menschliches Auge ist in der Lage, das zu erkennen. Sp
»Nein. Sie?«
»Einige Male.« Eddie zuckte die Achseln. »Es ist genauso beschissen dunkel wie hier. Ich bin lieber da, wo das Licht ist.«
»Was denn? Kein Ehrgeiz auf Tiefgang?«
»Wozu? Jacques Picard hat’s bis in 10740 Meter Tiefe geschafft. Darauf h
»Woher wollen Sie das wissen?«
»Ich wei
»Pardon«, sagte Stone. »Aber kam Picard nicht 11340 Meter tief?«
»Oh, das.« Eddie lachte. »Ich wei
»Augenblick. Da!«
Vor ihnen verschwand der Lichtkegel in einem Schatten. Im N
»Halten Sie an.«
Eddies Finger flogen Deep Rover verharrte. Dann begann es sich allm
»Ziemlich starke Str
»Sieht ganz so aus, als w
Stones Augen wanderten nerv
»Was sagt das Sonar?«
»Es geht mindestens vierzig Meter tief runter. Und rechts und links kann ich gar nichts ausmachen.«
»Das hei
»Hier ist kein Plateau mehr. Es ist eingebrochen.«
Stone nagte an seiner Unterlippe. Sie mussten in unmittelbarer N
»Wir gehen tiefer«, entschied er. »Schauen wir mal, wo das hinf
Das Deep Rover nahm Fahrt auf und sank entlang der Bruchkante abw
»Wir sollten ein paar Meter steigen«, sagte Eddie. »Hier unten ist es ziemlich zerkl
»Ja, gleich. — Verdammt, vor uns! Schauen Sie.« Eine meterdicke, aufgerissene R
»Das war eine Pipeline«, sagte Eddie.
»Wir folgen ihrem Verlauf.«
Stone fr
Aber es gab kein Gel
Vor ihnen tauchte j
»Du lieber Himmel«, fl
Eddie gab keine Antwort. Er flog eine Kurve, sodass sie an dem Blasenstrom vorbeizogen. Die Sicht wurde immer schlechter. Sie verloren die Pipeline kurz aus den Augen, dann schob sie sich wieder in den Scheinwerferkegel. Sie f
»Schei
Das Deep Rover begann zu trudeln.
»Weiter der Pipeline nach«, befahl Stone.
»Das ist Wahnsinn. Wir sollten auftauchen.«
»Die Fabrik ist hier«, beharrte Stone. »Sie m
»Hier wird
Stone sagte nichts. Vor ihnen bog sich die Pipeline wie von einer Riesenfaust verdreht nach oben und endete in einem ausgerissenen Stumpf. Zerfetzter Stahl wand sich zu bizarren Skulpturen.
»Wollen Sie immer noch weiter?«
Stone nickte. Eddie man
»Hier geht es ins Bodenlose«, sagte Eddie.
Um sie herum begann es wieder zu perlen.
Stone ballte die F
»Weiter, Eddie.«
»Sie sind irre.«
Hinter dem abgerissenen Rohr fiel das Tr
Dann sahen sie die Fabrik.
Genau genommen sahen sie nur einige Querverstrebungen, aber Stone wusste im selben Moment, dass es den Kongsberg-Prototyp nicht mehr gab. Die Fabrik lag unter dem Schutt des zusammengebrochenen Plateaus,
Er schaute genauer hin. Etwas l
Blasen.
Nein, mehr als nur Blasen. Es erinnerte Stone an den kolossalen Gaswirbel, den sie an Bord der Sonne beobachtet hatten. An den Blowout, nachdem der Videogreifer eingebrochen war.
Pl
»Weg!«, schrie er.
Eddie klinkte die restlichen Gewichte aus. Das Boot tat einen Satz und schoss in die H
»Schei
»Was ist los bei euch da unten?« Die blecherne Stimme des Technikers an Bord der Thorvaldson. »Eddie? Melde dich! Wir messen hier komische Sachen, es steigt jede Menge Gas und Hydrat nach oben.«
Eddie dr
»Ich werfe die H
»Was ist los? Habt ihr …«
Die Stimme des Technikers ging unter in drDeep Rover mit der Acrylkugel begann sich zu drehen und wieder aufzusteigen. Dann erschrechts, der sie seitlich aus dem Blowout heraustrug. Augenblicklich erhielt das Deep Rover Auftrieb und schoss nach oben. Stone klammerte sich an den Lehnen fest, mehr liegend als sitzend. Eddie sackte mit geschlossenen Augen gegen ihn. Blut lief
Eddie hatte es ihm gezeigt. Da war der Knopf.
Stone drDeep Rover nicht bef
Ein Warnlicht leuchtete auf.
Die Scheinwerfer
Er begann zu zittern.
Beruhige dich, dachte er. Eddie hat dir die Funktionen erkl
Was war da?
Es h
Waren sie schon so dicht unter der Oberfl
Eine Sinnest
Er kniff die Augen zusammen.
Schwach bl
Und damit riesig.
Die R
Der Trichter schien sich zu dehnen, w
Oder bildete er sich alles ein? Eine T
Je l
Dann war sie verschwunden.
Sofort nahm Stone die Suche nach dem Knopf f
Es war da gewesen. Er hatte sich nicht getVictor gemacht hatte. Dieses andere Ding, das sich so pl
Mein Gott, dachte er. Worauf sind wir da gesto
Ah! Da war der Schalter.
Summend sprang das Notstromaggregat an. Zuerst flammten die Kontrolllichter an der Konsole auf, dann die AuDeep Rover wieder in einem Kokon aus Licht.
Eddie lag mit offenen Augen neben ihm.
Stone beugte sich zu ihm hin
Dann wurde ihm klar, dass der Hang gegen das Boot prallte.
Er kam auf sie zu.
Der Hang raste auf sie zu!
Es war das Letzte, was Stone begriff, bevor die Acrylkugel von der Wucht des Aufpralls in tausend St
Bell 430, Norwegische See In Trondheim hatte es noch nach einem ruhigen Flug ausgesehen. Inzwischen wackelte es dermaBell hin und her.
Der Pilot wandte den Blick nach hinten.
»Alles in Ordnung?«
»Bestens.« Johanson klappte das Buch zu und sah nach drau
»Sie m
»Ich mache mir keine. Was sagt eigentlich der Wetterdienst?«
»Dass es windig wird.« Der Pilot warf einen Blick auf das Barometer an der Steuerkonsole. »Wie es aussieht, bekommen wir einen kleinen Orkan geboten.«
»Nett, dass Sie’s mir vorher nicht gesagt haben.«
»Ich wusste es nicht.« Der Mann zuckte die Achseln. »So toll funktioniert das mit den Wettervorhersagen auch nicht immer. — Haben Sie Angst vorm Fliegen?«
»
»Wir fallen nicht. Im Offshoregesch
»Wie lange sind wir noch unterwegs?«
»Die H
»Na dann.«
Er schlag das Buch wieder auf.
In das Motorenger
Er widmete sich wieder den Gedanken Walt Whitmans.
Storegga-Effekt Vor 18000 Jahren, w
Unter anderem f
Als Folge begannen die Kontinentalh
Es geschah in der zweiten H
Aber in einer solchen Ausnahme lebten die Menschen der sogenannten Neuzeit. Und sie waren allzu sehr geneigt, den tr
Insgesamt waren damals mehr als f
Nat
Jean-Jacques Alban an Bord der Thorvaldson ahnte, dass er das Tauchboot nie wieder sehen w— w gleichkam. Noch mehr Gas wDeep Rover und seine Insassen aufzugeben, aber etwas sagte ihm unmissverst
Unter den Wissenschaftlern und der Besatzung herrschte mittlerweile helle Aufregung. Nicht jeder wusste das SchThorvaldson und zerstoben in Myriaden funkelnder Tropfen. Bald w
In dieser Situation hatte Alban vieles gegeneinander abzuwThorvaldson lieund Fliehen war gleicherma
Alban sah mit zusammengekniffenen Augen in den schwarzen Himmel und wischte sich das Regenwasser aus dem Gesicht. Im selben Moment beruhigte sich die aufgew
Unten vollzog sich ein Desaster.
Von einem Moment auf den anderen waren die zerst
Der Schelf zwischen Schottland und Norwegen mit seinen Pumpen, Pipelines und Plattformen zeigte erste Risse.
Jemand schrie durch den Sturm zu Alban hin
»Der Hang«, h
Nach der kurzen trThorvaldson zu. Alban warf einen verzweifelten Blick in Richtung Ausleger, wo sie das Deep Rover zu Wasser gelassen hatten. Die Fluten sch
»Kommen Sie, Alban! Mein Gott! Das m
Das Schiff erzitterte. Ein dumpfes Grollen drang an Albans Ohr, ein Ger
»Da!«
Alban starrte auf das Instrumentenpult mit dem Sonar, das fortgesetzt den Meeresboden abtastete. Er traute seinen Augen nicht.
Da war kein Boden mehr.
Es war, als blicke er in einen Mahlstrom.
»Der Hang rutscht ab«, fl
Im selben Moment erkannte er, dass er nichts mehr f
»Wir m
Der Steuermann wandte ihm den Kopf zu. »Und wohin?«
Alban dachte fieberhaft nach. Er hatte nun vThorvaldson blieb nur die Chance, m
»Funkspr
»Was ist mit Stone und …«, begann der stellvertretende Leiter.
Alban sah ihn an. »Sie sind tot.«
Er wagte sich nicht auszumalen, wie gewaltig die Rutschung war. Aber allein was das Sonar zeigte, reichte, ihm Schauer
Alban rief sich die Morphologie des Hangs in Erinnerung. Zum Nordwesten hin fiel der Meeresboden in mehreren gro
Wohin sollten sie fahren?
Alban wandte den Blick von den Instrumenten.
»Kurs Island«, sagte er.
Millionen Tonnen Schlamm und Schutt rasten nach unten.
Als die ersten Ausl
Das meiste jedoch donnerte den F
Dann brach die Schelfkante ab.
Sie riss auf einer Breite von f
Sveggesundet, Norwegen Direkt nach Johansons Abflug hatte Tina Lund ihr Gep
Sie fuhr schnell. Beginnender Regen verschmierte die Stra
Mit jedem Kilometer, den sie sich Sveggesundet n
Der Knoten war geplatzt. Nachdem die Sache mit Stone gekl
Johanson hatte ein Haus niedergerissen. Nun gut. Man k
Als der Jeep nach rascher Fahrt die uferwFiskehuset. Von dort fFiskehuset mit seiner Terrasse, direkt am Meer gelegen, bot einen besonders sch
Lund schlenderte die paar Schritte bis zum Restaurant und trat ein. Sverdrup war nicht dort, und ge
Selber schuld, dachte Lund.
Sie hatten sich hier verabredet. Vielleicht lag es an der Raserei in Johansons Jeep, aber sie war eine Stunde zu fr
Sie trat hinaus auf die Terrasse des Fiskehuset. Regen schlug ihr ins Gesicht. Andere w’s auch. Genau genommen fiel ihr erst jetzt auf, dass die B
Etwas kam ihr seltsam vor.
Sie war oft genug hier gewesen, um die Gegend hinreichend zu kennen. Dennoch schien es ihr, als sei das Ufer breiter als sonst. Kies und Felsen erstreckten sich weiter ins Meer als gew
Du musst dich irren, dachte sie.
Kurz entschlossen zog sie ihr Handy hervor und w
Es schellte viermal, dann meldete sich seine Mailbox.
Auch gut. Das Schicksal hatte es anders gewollt.
Dann eben warten.
Sie strich sich das nass gewordene Haar aus der Stirn und ging wieder nach drinnen in der Hoffnung, wenigstens die Kaffeemaschine in Bereitschaft vorzufinden.
Tsunami Das Meer war voller Ungeheuer.
Seit Menschengedenken bot es Raum fVampyrotheutis infernalis schlie wieder gefunden und die Existenz des Riesenkalmars bewiesen hatte. Nachdem die Menschen jahrtausendelang Furcht empfunden hatten vor den Bewohnern der Abyssale, heftete man sich nun begeistert an ihre Fersen. Dem aufgekln zu besseren Spielkameraden geworden, die echten ebenso wie die eingebildeten, Pl
Bis auf eines.
Es war das schlimmste von allen. Es versetzte auch den abgekl
Tsunami.
Albans Entscheidung, Kurs auf tiefe Gew
Also tat er das einzig Richtige.
WThorvaldson durch schwere Seen khreren tausend Quadratkilometern, waren sie noch so flach, dass sie sich in dem tobenden Sturm nicht bemerkbar machten. Die Amplitude betrug knapp einen Meter
Dann jedoch erreichten sie flaches Schelfgebiet.
Alban hatte beizeiten gelernt, was Tsunamiwellen von herkFreak Waves bildeten die Ausnahme. Die Spitzengeschwindigkeit normaler Sturmwellen lag bei neunzig Stundenkilometern, und die Wirkung des Windes blieb auf die oberen Meeresschichten beschr
Aber Tsunamiwellen wurden nicht an der Oberfl
Das beste Beispiel, wie man sich einen Tsunami vorzustellen hatte, war Alban indes nicht am Computer demonstriert worden, sondern auf viel einfachere Weise. Jemand hatte einen Blecheimer mit Wasser gef
Diesen Effekt, hatte man ihm gesagt, m
Einfach.
Der Tsunami, den die Rutschung ausl
F
Eine Schockwelle hingegen, die vom Meeresboden bis zur Wasseroberfl
Gullfaks C, norwegischer Schelf Einen Moment lang dachte Lars J
Dann d
Gullfaks C bebte.
Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schock.
Er starrte auf den F
Im OffshoregeschFreak Waves, die hren kaum detektierbar. Man bemerkte sie oft erst, wenn es zu spPiper Alpha auf der britischen Seite, als die gr
Doch Seebeben waren der Alptraum schlechthin.
Und dies, erkannte J
Alles konnte nun geschehen. Wenn die Erde bebte, verlor man jede Kontrolle. Material deformierte sich und riss. Lecks entstanden, Br
Und dieses Problem kam gerade auf die Plattform zu.
J
Alles ging sehr schnell.
Seine F
Seine Kraft erlahmte. Die Finger der Rechten l
Einen Moment lang wirkte die einsame Flamme fast erhaben. Ein Gru
Dann flog alles in einer hellgelben Glutwolke auseinander, und J
Opa, erz
Oslo, Norwegen Die Frau h
»Nicht direkt«, antwortete Bohrmann. »Eher einen simultanen Ablauf. Die Zerst
Die Frau schluckte. »Und … welche Gebiete w
»Kommt drauf an, wo genau der Abbruch stattfindet und auf welcher L
Die Frau starrte aus dem Fenster des Regierungsgeb
»Was w
»Sie sollten Evakuierungen ins Auge fassen.«
»Und f
»Glauben Sie mir, das ist alles schwer zu sagen. Im besten Fall gibt es eine Serie kleiner Rutschungen. Dann wird es einfach nur ein bisschen wackeln. Schlimmstenfalls bedeutet es …«
Im selben Moment ging die T
Thorvaldson, las sie.
Dann las sie weiter und f
»Es gibt warnende Anzeichen«, sagte Bohrmann gerade. »Falls es passieren sollte, m
Die Frau sagte nichts mehr, und sie h
Sveggesundet, Norwegen Lund verging vor Langeweile.
Es war d
Sie l
»Hallo, Tina.«
Sie sah auf. Der Mann war ein Freund von Sverdrup. Sie kannte ihn nur als
Sie wechselten einige Worte
»Das hatte ich vor«, sagte Lund mit schiefem Grinsen.
»Was sitzt du dann alleine hier herum? Warum ist der Schwachkopf nicht bei dir, wo er hingeh
»Meine Schuld. Ich war zu fr
»Ruf ihn an.«
»Hab ich. Mailbox.«
»Ach richtig!«
Lund horchte auf. »Du wei
»Ja, ich war eben noch mit ihm zusammen bei Hauffen.«
»Hauffen? Die Brennerei?«
»Ja. Er kauft Schn
»Ist er noch da?«
»Als ich ging, standen sie unten im Keller beisammen und quatschten. Warum fHauffen ist?«
Lund wusste es. Die kleine Brennerei, die einen ausgezeichneten, nicht zum Export bestimmten Aquavit destillierte, lag zehn Gehminuten s
»Ich gehe r
»Bei dem Sauwetter?«
»Besser als Wurzeln.« Sie stand auf, dankbar f
Drau
W
Unglaublich! Sie dachte wie ein verliebter Teenager. Tina Lund, nicht zurechnungsf
WFiskehuset entfernte, wanderte ihr Blick aufs Meer hinaus. Ihr fiel auf, dass sie sich geirrt haben musste vorhin. Sie hatte gedacht, der felsige Strand sei breiter als sonst, aber er war wie immer. Nein, eigentlich wirkte er sogar schmaler.
Einen Moment lang verharrte sie.
Wie konnte man sich derart t
Vielleicht war der Sturm schuld. Die Wellen schlugen mal mehr, mal weniger herein. Wahrscheinlich wurde es gerade wieder heftiger. Sie zuckte die Achseln und ging weiter.
Als sie v
»Tut mir Leid«, sagte einer der beiden. »Er ist vor zwei Minuten abgezogen. Du hast ihn gerade verpasst.«
»War er zu Fu
»Nein.« Der andere sch
»Hat er gesagt, ob er zur
»Ja, da wollte er hin.«
»Okay. Danke.«
»He, warte mal.« Der Alte l
»Danke, das ist sehr nett, aber …«
»Er hat Recht«, stimmte sein Bruder eifrig zu. »Du musst was trinken.«
»Ich …«
»Drau
Beide sahen sie mit Dackelaugen an. Lund wusste, dass sie den Alten eine Freude machte, wenn sie auf ein Glas blieb.
Und warum eigentlich nicht?
»Eines«, sagte sie.
Die Br
Shetland Islands, Gro Der Helikopter setzte zur Landung an.
Johanson sah hinaus. Sie hatten die Steilk
Der Heliport geh
Eine letzte BBell erzittern, dann hatten die R
»Das h
Johanson sah eine kleine Gestalt am Rand des Landefeldes stehen. Ihre Haare flatterten im Wind. Er sch
»Meinetwegen k
Der Pilot drehte sich zu Johanson um und zog die Stirn in Falten. »Tun Sie eigentlich nur so cool, oder hat es Ihnen tats
Johanson versuchte, in die
»Ja, sicher.«
»Und? Bin ich cool?«
»Ich wei
»Auch Skaugen?«
»Skaugen?« Der Pilot dachte einen Moment nach, w
Das h
»K
»Kein Problem.«
Er wartete, bis die T
Karen Weaver kam ihm langsam entgegen.
Mit jedem Schritt schien sie kurioserweise kleiner zu werden. Als sie schlie
»Sigur Johanson«, stellte sie fest. »Wie war der Flug?«
»Lausig. Ich musste mich der tr
Sie l
Seltsame Frage, dachte er, so unmittelbar nach der Begr
»Gerne. Wo?«
Sie machte eine Kopfbewegung in Richtung Motorrad.
»Wir k
Johanson sah sie an und stellte fest, dass ihre Augen von ungew
»Warum nicht?«, sagte er. »Sind Ihre Wissenschaftler rausgefahren?«
»Nein. Zu st
Johanson folgte ihr
»Wo sind eigentlich die Boote?«, fragte er.
»Wir lassen sie nicht so gerne drau
Das Meer …
Wo war das Meer?
Johanson stutzte und blieb stehen. Wo eben noch Brandungswellen gegen den Strand geschlagen hatten, breitete sich eine schlammige Ebene aus, durchsetzt mit flachen Felsen. Das Meer hatte sich zur
Keine Ebbe konnte das in derart kurzer Zeit bewirken. Das Wasser war Hunderte von Metern zur
Weaver ging noch ein paar Schritte, dann drehte sie sich zu ihm um. »Was ist? Keinen Hunger?«
Er sch
Pl
Weaver war seinem Blick gefolgt. »Was zum Teufel ist das?«
Johanson setzte zu einer Antwort an. Im selben Moment sah er, wie sich der Horizont verfinsterte, und Weaver sah es auch.
»Zum Helikopter!«, schrie er.
Die Journalistin schien wie erstarrt. Dann lief sie los. Gemeinsam rannten sie auf den Helikopter zu. Hinter den Cockpitscheiben sah Johanson den Piloten die Instrumente checken. Es dauerte eine Sekunde, bis der Blick des Mannes auf die heraneilenden Gestalten fiel. Er hielt inne. Johanson machte ihm Zeichen, die Leiter herunterzulassen. Er wusste, dass der Pilot nicht sehen konnte, was vom Meer kam. Der Helikopter stand mit dem Cockpit landeinw
Der Mann runzelte die Stirn, dann nickte er. Mit einem Zischen
Das Donnern kam n
Und genauso ist es, dachte Johanson.
Falscher Ort, falsche Zeit.
Hin— und hergerissen zwischen Entsetzen und Faszination verharrte er am Fu
»Johanson!«
Jemand versetzte ihm einen Sto
»Starten Sie. Sofort!«
»Was ist das f
»Los, hoch mit der Kiste!«
»Ich kann nicht zaubern. Was soll das
»Egal. H
Knatternd setzten sich die Rotoren in Bewegung. Der Bell l
»Ach du heilige Schei
»Da!« Weaver zeigte aus dem Fenster zu den Baracken. »Da drau
Johanson wandte den Kopf. Aus dem Hauptgeb
Johanson sah Weaver verbl
»Ich dachte …«
»Ich auch.« Sie starrte entsetzt auf die n
Johanson sch
»Wir k
»Schauen Sie nach drau
Weaver stie
»Er schafft es«, schrie Weaver. »Wir m
»Nein«, fl
Sie h
Die Welle war riesig. Sie mochte an die drei
Der Wissenschaftler stolperte und schlug der L
Das war’s dann, dachte Johanson.
Vor ihnen wurde es dunkel. Kein Himmel war mehr zu sehen durch die Cockpitscheiben, nichts auBell zuvor wenden. Auch daf
In einem Anflug von Distanziertheit fragte sich Johanson, wie er den Anblick der senkrechten Wasserfront ertrug, ohne darund in die HBell senkte sich ab. FBell heulte auf, als wolle das Getriebe explodieren. Johanson hatte nie geglaubt, dass ein Helikopter zu einem solchen Man— vielleicht hatte es nicht mal der Pilot geglaubt —, aber es funktionierte.
Die kollabierende Welle geiferte ihnen nach wie ein hungriges Tier. Sie fegte Bell auf seiner irrwitzigen Flucht. Der Tsunami brkamen Metall zu fassen, eine Strebe, krallten sich daran fest. Stechender Schmerz durchraste ihn. Er vermochte nicht zu sagen, ob das schreckliche Brausen in seinen Ohren noch von der Welle herrle sie am Ende doch gekriegt hatte und dass sie nun zerschmettert w
Dann kl
Sie hatten es geschafft.
Sie waren entkommen. Sie waren nicht in den Tsunami gest
Der Helikopter stieg weiter, wobei er eine Kurve flog, sodass sie nun die KBell hinaus, als wollten sie sich mit den Wolken vereinen.
Weaver rappelte sich hoch. Sie war Bell getroffen hatte. Sie starrte hinaus und sagte immer wieder: »Oh Gott!«
Der Pilot schwieg. Sein Gesicht war aschfahl, seine Kiefer mahlten.
Aber er hatte es geschafft.
Sie setzten der Welle nach. Die Wassermassen rasten schneller
Eine K
Nein, falsch. Sie wird ausradiert werden. Nicht nur eine. Ann nach Holland, Deutschland, Schottland und Island. Schockartig wurde ihm bewusst, welche Katastrophe sich da ereignete, und er kr
Ihm fiel ein, wer gerade in Sveggesundet war.
Sveggesundet, Norwegen Man konnte den GebrHauffen einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen, fand Lund. Sie taten wei zu lassen.
Sie sah auf die Uhr. Wenn sie jetzt losginge, kFiskehuset. So p’s n
Bl
Aber sie musste ja nicht ins Fiskehuset hetzen.
Die beiden Alten bestanden auf einer Umarmung. Sie sei die Richtige f
Das kann ja heiter werden, dachte sie.
Der Himmel war noch schw
Na, wenn schon. So war sie eben, und au
Von irgendwoher erklang ein leises Signal. Sie blieb stehen. Das war ihr Handy! Er rief an! Verdammt, seit wann schellte es schon? Atemlos zog sie den Rei
Da war es. Sie zerrte es hervor und meldete sich in Erwartung, Kares Stimme zu h… das ist sch…« »Wo warst du denn, verdammt? Ich versuche die ganze Zeit, dich zu erreichen.« »Tut mir Leid, ich …« »Wo bist du jetzt?« »In Sveggesundet«, sagte sie zg, es ist ein widerliches Dreckswetter, aber du kennst mich ja …«
»Hau ab!«
»Was?«
»Du sollst machen, dass du da wegkommst.«
»Sigur! Bist du noch bei Trost?«
»Jetzt, sofort.« Er redete weiter, atemlos. Die Worte prasselten auf sie ein wie der Regen, immer wieder gest
»Ich wei
Sie starrte hinaus aufs Meer.
Der Sturm trieb flockige Brandung vor sich her.
»Tina?«, schrie Johanson.
»Ich … okay.« Sie sog den Atem ein, pumpte ihre Lungen voll Luft. »Okay. Okay!«
Sie warf den Schirm von sich und begann zu laufen.
Durch den Regen konnte sie die Lichter der Restaurants erkennen, gelb und einladend. Kare, dachte sie. Wir mFiskehuset, wo fwaren, und sie lief noch schneller.
In das Heulen des Windes und das Tosen der Brandung mischte sich ein neues Ger
Ohne innezuhalten wandte sie den Kopf.
Etwas Unvorstellbares geschah. Lund geriet ins Stolpern und konnte nicht anders, als stehen zu bleiben und zuzusehen, wie das Meer verschwand, als habe jemand irgendwo den St
Wie im Zeitraffer wich die See zur
Dann h
Sie blinzelte und wischte erneut Regenwasser aus ihren Augenwinkeln. Fern am Horizont manifestierte sich etwas Diffuses, Gewaltiges in dem Unwetter und nahm langsam Gestalt an. Zuerst glaubte sie, eine noch schw
Lund machte unwillk
Sie begann wieder zu rennen.
Ohne Auto war sie verloren, das stand au
Vor ihr gabelte sich der Weg, links ging es weiter zum Restaurant, rechts fFiskehuset gefahren. Gut so, also war er dort, er war dort und wartete auf sie, und er verdiente nicht, allein gelassen zu werden. Sie verdiente nicht l
Mit RiesensFiskehuset. Sie hoffte inst
Die Terrassent
Es war Kare.
Sie begann seinen Namen zu rufen. Ihre Stimme verlor sich im Heulen des Windes und dem Donnern der herannahenden Welle. Sverdrup starrte hinaus aufs Meer, ohne zu reagieren. Er kam nicht einmal auf die Idee, in ihre Richtung zu schauen, so verzweifelt sie auch seinen Namen schrie.
Dann lief er fort.
Er verschwand auf der anderen Seite des Hauses. Lund st
Ihr Herz drohte stillzustehen.
Das konnte er nicht tun. Er konnte nicht ohne sie fahren.
Er musste, musste sie doch gesehen haben!
Er hatte sie nicht gesehen.
Kare w es schaffen. Vielleicht.
Mutlosigkeit
Sie lief noch schneller. Die Felsen endeten, gingen in Wiese
Vierzig.
Lauf, Tina. Lauf!
Der Beton erbebte. In Lunds Ohren dr
Lauf!
Ihre Hand glitt in die Jackentasche, umfasste den Autoschl
Sie sp
Nein, dachte sie, bitte nicht. Nicht das.
Panisch fingerte sie danach, wirbelte herum. Oh Gott, wo war der verdammte Schl
Dunkelheit senkte sich herab.
Langsam hob sie den Kopf und sah die Welle.
PlBest of? Jeder sagte, dass es so war, also musste es stimmen.
Aber das Einzige, was Lund empfand, war Angst, der Tod k
Vor ihren Augen krachte der Tsunami in Kares Sverdrups Restaurant, schlug es in Tr
Die Wasserwand erreichte den Parkplatz.
Sekunden sp
Der Schelf Als die Welle im Verlauf ihrer Ausbreitung das umliegende Festland erreichte, hatte sie auf dem Schelf bereits unvorstellbare Zerst
Ein Teil der Bohrplattformen und Pumpstationen, die man direkt an den Kontinentalrand gebaut hatte, war mit dem abrutschenden Hang in der Tiefe verschwunden. Das allein kostete innerhalb weniger Minuten Tausende von Menschen ihr Leben, aber es war nur ein Vorgeschmack dessen, was der Tsunami auf dem Schelf anrichtete. Wie bei einem Auffahrunfall t
In gew
Der Tsunami, den die Rutschung ausl
Umso fataler war die Wucht, mit der er gegen die tragenden Konstruktionen schmetterte.
Rechnerisch lie
Als der Tsunami durch die Landschaft der Stahlt
Tr
Norwegen hatte sich schon Jahre zuvor auf Stahlbetonpfeiler spezialisiert. Hier fand der Tsunami weniger Angriffsfl
Die meisten Schiffe waren Sturmwellen von 20 Metern HMimosa geschmettert, aber das Schiff entkam. 2001 versenkte ein 35-Meter-Brecher vor SMS Bremen, aber eben nur fast. Im selben Jahr war die Endeavour, ein Schiff von 90 Metern L›Drei Schwestern‹ kannte — drei dicht aufeinander folgende Wellen von je 30 Meter HEndeavour wurde schwer besch
Meist jedoch h
Solche Riesenwellen, die ihren Ursprung dem Zusammenspiel von Wind und Str
Die meisten der Schlepper, Tanker und F
Jedes einzelne der Ereignisse verk
Es war die Apokalypse.
Die K Acht Minuten nach dem Absturz des Schelfs war der Tsunami gegen die Klippen der F
Um Norwegen als Ganzes zu
Aber Norwegen lebte vom und auf dem Wasser, und die meisten der wichtigsten St
Am schlimmsten erwischte es Stavanger.
Wie sich ein Tsunami entwickelte, wenn er die KPTWS, das Pacific Tsunami Warning System, mit Hauptsitz auf Hawaii in Entsetzen.
Die Welle brach
Inzwischen hatte sich die vertikale Wand in einen Berg aus tosender Gischt verwandelt. Der Tsunami w
F
Nach weiteren zwei Minuten hatte die Gischt die Vororte Stavangers erreicht. Je gro
Fast noch schlimmer war es, wenn er ging.
Knut Olsen und seine Familie erlebten den R
Im Gegensatz zu Stavanger, das sich wie auf dem Pr
Doch gerade die Fjorde erwiesen sich als Todesfallen.
Geriet ein Tsunami in Meerengen und trichterf
Der Trondheimfjord war breiter als der Sognefjord, und seine W
Die Olsens wohnten in einer Stra
Es war das Grauenhafteste, was er je gesehen hatte. Dennoch verdr
Und er selber, wenn m
Aber wie es schien, kam die Flut zum Stillstand.
Olsen schaute noch eine Weile nach drau
Als er diesmal hinaussah, bemerkte er, dass sich die Flut zur
Wir haben es
Er beugte sich weiter vor. Im selben Moment ging ein Ruck durch das Haus. Olsen grub seine Finger in den Rahmen. Der Boden splitterte. Er wollte zur
Er schrie aus Leibeskr
Die Menschen auf Hawaii, die seit Generationen mit dem Ungeheuer lebten, wussten sehr genau, was sein R
Das Ungeheuer aus dem Meer kam an Land, um zu fressen, und wenn es sich zur
All dies hatte Olsen nicht gewusst, als die Hauswand in den Mahlstrom kippte, aber es wurde ihm schlagartig klar, und darum schrie er. Er schrie um sein Leben. Er wusste, dass er nun sterben w
Er dachte an seine Familie. An seine Kinder. Seine Frau.
Dann dachte er kurz an Sigur Johanson und seine merkw
Dann dachte er nichts mehr. Nur noch: Du bist tot.
Mit ohrenbet
Krachend st
Bitte, dachte er. Lass sie nicht tot sein.
Das Haus stand noch.
Und dann sah er seine Frau.
Sie hatte sich auf H
Olsen sah sie einen Moment lang einfach nur an.
Dann spannte er die Muskeln. Seine freie Hand langte nach oben, packte zu. Er krallte die Finger ins Holz und begann, weiter vorzur
Es dauerte endlos. Der Baum hielt stand, und auch das Haus.
Als das Wasser seinen Tribut ins Meer gezogen hatte, stieg er endlich zitternd hinab in die W
Schweigend verlie
Fiasko Die Welle breitete sich weiter aus.
Sie
S
Die Ausl
Die Olsens hatten unmittelbar nach der Katastrophe h
Die meisten Menschen, die das Kommen und Gehen eines Tsunamis
So auch diesmal.
Nach
In Deutschland, Belgien und den Niederlanden waren die Evakuierungsma
Eine Stunde, nachdem der Kontinentalhang abgerutscht war, hatte die nordeurop
Die gemeinsame Expedition von Thorvaldson und Sonne hatte erkennen lassen, dass die Wwort darauf gefunden. Aber nicht einmal Bohrmann wusste, wo genau die Lawinen heruntergekommen waren. Und auch Jean-Jacques Alban, dem es gelungen war, die Thorvaldson weit genug aufs offene Meer und damit in Sicherheit zu bringen, hatte keine Vorstellung von dem, was tief unten wirklich geschehen war.
Fortgesetzt hallten Explosionen
Drei Stunden vergingen, bis die letzte Welle zur
Dann rutschte der n
ZWEITER TEIL
CHATEAU DISASTER
Aus den Jahresberichten der Umweltschutzorganisationen:
Trotz des Verbots von 1994 gelangt nach wie vor Atomm
Seit 1959 haben die Sowjets gewaltige Mengen Atomm
Plutonium aus den Atombombentests in der S
Der britische hydrographische Dienst listet 57435 Wracks in den Tiefen der Ozeane auf, darunter auch die Tr
Das Umweltgift DDT gef
Jede
Elektrische Felder von Tiefseekabeln st
Algenbl
70 der 200 wichtigsten Meeresfischarten beziffert die Weltern
Bunker C, der meistgenutzte Schiffstreibstoff, wird vor der Verfeuerung von Aschen, Schwermetallen und Sedimenten gereinigt. Ein z
In 4000 Metern Tiefe vor Peru haben Hamburger Forscher die geplante gro
Durch Bauvorhaben in den Florida Keys wurde Erdreich ins Meer gesp
Meeresforscher fanden heraus, dass steigende Kohlendioxid-Konzentrationen in der Atmosph
10. Mai
Chateau Whistler, Kanada Die Nachricht verlie
Der Wortlaut, eingegeben von Erwin Suess in dessen Laptop am Geomar-Forschungszentrum, wanderte als digitale Datenmenge ins Netz und wurde von einer Laserdiode in Lichtpulse umgewandelt. Von nun an schoss sie mit einer Wellenl
Unter Wasser hatte der Strang die Dicke eines kr
Hunderttausende Kilometer Glasfaser bildeten weltweit das RProjekt Oxygen verband 175 Lr Erdball war umschlungen von einem Geflecht Licht leitender Dr
Die Nachricht von Erwin Suess schoss zwischen Skandinavien und Gro
Aber es gab keinen Schelfrand mehr und auch keinen Meeresboden.
Unter Gigatonnen von Schlamm und Ger
Unter anderen Umst
Bohrmann sa
Er fluchte. Die angeblich so kleine Welt war wieder gro
Er griff nach dem mobilen Telefon, das ihm der Stab zur Verf
»Einen Versuch war’s wert.« Suess’ Stimme drang klar an sein Ohr, dennoch irritierte Bohrmann die Verz
»Wir telefonieren doch auch«, sagte Bohrmann.
»Wir telefonieren, weil die Amerikaner es so eingerichtet haben. Du nutzt die milit
»Also, was machen wir?«, sagte Bohrmann nach einer Pause der Ratlosigkeit.
»WeiQueen Elizabeth noch. Reichen dir die Unterlagen in sechs Wochen, wenn du einen berittenen Boten zur K’s nicht en eines Majors der USamerikanischen Streitkr
Die Gruppe betrat einen der Aufz
Zur
»Wie geht’s?«, sagte Judith Li.
Sie hatte sich ein Laufband aus dem Health Center nach oben bringen lassen. Peak wusste, dass Li mehr Zeit auf dem Band verbrachte als im Bett. Sie sah von dort aus fern, erledigte ihre Post, diktierte Memoranden, Berichte und Reden in das Spracherkennungssystem ihres Laptops, f
»Danke«, sagte Peak. »Es geht.«
Er sah sich um. Die Suite hatte die Gr
Aus Peaks Sicht war der einzig sinnvolle Gegenstand das klotzige, schwarze Laufband, auch wenn es deplatziert in dem liebevoll gestalteten Wohnraum wirkte. Er fand, dass sich Luxus und Design mit milit
»Wir haben die letzten Auswertungen der NOAA-Satelliten bekommen«, sagte er, w
»Und?«
»Wir hatten Recht.«
»Es gibt eine
»Ja, zwischen den GerURA aufgenommen hat, und den nicht identifizierten Spektrogrammen von 1997.«
»Gut«, sagte Li mit befriedigter Miene. »Das ist sehr gut.«
»Ich wei
»Was erwarten Sie? Dass der Ozean uns irgendwas erkl
»Wir sind komplett. Eben kam der Letzte.«
»Wer?«
»Dieser Biologe aus Norwegen, der die W
»Sigur Johanson.« Li ging ins Bad und kam mit einem Handtuch um die Schultern wieder zur
»Wollen Sie mir erz
»Ich habe 3000 im Kopf, wenn es sein muss. Also strengen Sie sich an.«
»Sie bluffen«, sagte Peak.
»Wollen Sie’s drauf ankommen lassen?«
»Warum nicht? In Johansons Begleitung befindet sich eine britische Journalistin, von der wir uns Aufschluss
»Karen Weaver«, sagte Li und frottierte sich die Haare. »Lebt in London. Journalistin, Schwerpunkt Meereskunde. Computerfreak. Sie war auf einem Schiff in der Gr
»Allerdings.« Peak gestattete sich ein L
»Vanderbilt ist jedes Mal wie paralysiert, wenn man drauf zu sprechen kommt.«
»Verst
»Er ist avisiert.«
»Avisiert? Was hei
»Er sitzt im Helikopter.«
»Die Tragf
Peak z
»Das ist tausendmal besprochen.«
»Ich wei
»Nicht unser Problem.«
»Es k
»Lassen wir sie doch in die Armee eintreten.« Li breitete die H
Peak erstarrte.
»Das war ein Witz, Sal.« Li winkte ihm zu. »Hallo! Ein Witzchen.«
»Ich bin nicht in der Stimmung fk denen nicht am Zeug flicken, wenn sie die Vereinbarungen brechen.«
»Wir tun eben so, als k
»Sie wollen Druck machen? Das funktioniert nicht. Unter Druck hat noch keiner kooperiert.«
»Wer redet denn von Druck? Mein Gott, Sal, wo Sie blowollen helfen. Und sie werden schweigen. Falls sie au
Peak sah skeptisch drein.
»Noch was?«
»Nein. Ich denke, wir k
»Gut. Wir sehen uns sp
Peak ging.
Li sah ihm nach und dachte am
Li dachte an Jack Vanderbilt. Er war hauptverantwortlich auf Seiten der CIA. Li mochte ihn nicht, er stank und schwitzte und hatte einen miserablen Atem, aber er leistete gute Arbeit. W
Sie
Unter keinen Umst
Die Mitglieder des innersten Kreises wussten ohnehin Bescheid. Zur rechten Zeit erkannt zu werden, darauf kam es an, so wie General Norman Schwarzkopf sie 1991 im Golfkrieg erkannt hatte als hochintelligente Strategin mit politisch-taktischer Begabung, die sich durch nichts und niemanden einschDukes University. Schwarzkopf nahm Li unter seine Fittiche und sorgte dafStormin’ Norman so den Weg in die Zwischenwelt, wo die Grenze zwischen Milit
F
Lis amerikanischer Vater entstammte einer angesehenen Generalsfamilie und hatte im Sicherheitsstab des Wei
Das Erstaunlichste aber war, dass der Vater sich bei der Heirat entschlossen hatte, den Namen seiner Frau anzunehmen, was einen langwierigen Kampf gegen die Beh
Mitte der Neunziger hatte man ihr die Position des Stellvertretenden Stabschefs f
Der abermaligen Heimkehr folgte die Position des Kommandierenden Generals in Fort Lewis und die Berufung in den Sicherheitsstab des Pr
Pl
Li, die kaltbl
Nach au
Obwohl sie nicht im Mindesten wusste, was in den Ozeanen vor sich ging, schaffte sie es auch diesmal, ihrem Pr
Es war der letzte, gro
Vielleicht sollte sie doch den PrBloop und Upsweep zu verstehen war, und warum die NOAA glaubte, den Ursprung von Slowdown entr
Sie entschied sich daf
Neun Stockwerke unter ihr bemerkte Leon Anawak einen gut aussehenden Mann mit grau meliertem Haar und Vollbart. Er ging
Gedankenverloren starrte Anawak auf die Stelle, an der sie eben noch gestanden hatte. Dann legte er den Kopf in den Nacken, schirmte die Augen mit der Hand gegen das schr
Das Luxushotel lag inmitten des Traums, den jeder irgendwann von Kanada tr
Alles h
Anawak war schon vor zwei Tagen eingetroffen. Er hatte bei den Vorbereitungen f
Mittlerweile war so viel passiert, dass seine Festnahme durch die Milit
Aber er war wieder aufgetaucht. Nicht lInglewood durfte er wieder konferieren, der als Erstes sein Bedauern — und hatte dabei einige Male direkt neben dem Telefon gestanden, w
Die Pr
Anawak sah auf die Uhr. In einer halben Stunde wUnited States Intelligence Community an. Die meisten waren Mitarbeiter der CIA, die das Chateau kurzerhand in eine Kommandozentrale umgewandelt hatten. Eine ganze Abteilung hatte die NSA entsandt, Amerikas grworden. DarDirection de la Surveillance du Territoire geschickt, Schwedens militP Es war ein beispielloses Zusammentreffen von Geheimdiensten, eine Menschen-und Materialschlacht ohnegleichen mit dem Ziel, die Welt wieder zu verstehen.
Anawak massierte sein Bein.
Pl
»Leon Anawak, Gerhard Bohrmann«,
»Tennisarm?«, fragte Anawak.
»Kugelschreiber.« Bohrmann grinste s
»Ich dachte, das l
»Die Satelliten sind
»Ab morgen ist alles wieder heile.« Oliviera nippte an einer Tasse Tee. »Ich h
»Wir sind in Kiel nur unzureichend auf Satelliten eingestellt«, sagte Bohrmann d
»Niemand ist auf all das eingestellt.« Anawak bestellte ein Wasser. »Seit wann sind Sie hier?«
»Seit vorgestern. Ich habe an der Pr
»Ich auch. Komisch. Wir h
»Kaum.« Bohrmann sch
»Meeress
»Leon hat ein paar unangenehme Begegnungen mit Buckelwalen hinter sich«, bemerkte Oliviera. »Sie haben es ihm offenbar krumm genommen, dass er st
Sie wandten die K
»Wer soll das sein?«, fragte Ford stirnrunzelnd.
»Geht ihr nie ins Kino?« Oliviera sch
»Z
»Sue kDeep Impact! Die Erde wird von einem Meteoriten getroffen und …«
»Wir spielen alle in einem Katastrophenstreifen mit«, unterbrach ihn Ford. »Sag blo
»Soll hei
Oliviera verdrehte die Augen.
»Ist er’s nun oder nicht?«
»Sparen Sie sich die M
»Nicht?« Oliviera wirkte entt
»Nein. Er hei
Da war er, der reale Schrecken. Der Beweis, dass die Fernsehbilder echt waren. Schweigend trank Anawak sein Wasser.
»Okay.« Ford sah auf die Uhr. »Genug rumgehangen. Gehen wir r
Das Chateau verf
Entsprechend war die Sitzordnung angelegt. Die Anwesenden mischten sich bunt, unabhPowerpoint angesteuert wurde. Inmitten der bieder verkuschelten Gem
Peak erschien und setzte sich auf einen der St
»Hallo, Suzie Wong«, sagte er.
Li gab Vanderbilt die Hand und widerstand dem Impuls, sie gleich wieder an der Hose abzuwischen.
»Jack. Nett, Sie zu sehen.«
»Aber immer.« Vanderbilt grinste. »Liefern Sie denen eine sch
Er fuhr sich
Der Raum f
Viele der Anwesenden kannten einander nicht, und die Einnahme der Pl
Sie trat vor das Pult, l
Leises Murmeln durchlief die Reihen. Der eine oder andere schlug die Beine
Sie w
»Ich wei
Li sprach die Worte ohne Pathos, freundlich und ruhig, und sah dabei jeden direkt an. Sie erfreute sich ungeteilter Aufmerksamkeit. Nur Vanderbilt entbl
»Viele von Ihnen werden sich fragen, warum wir dieses Treffen nicht im Pentagon abhalten, im Wei
Sie lie
»Das ist der eine Grund. Der andere ist die NNanaimo Institute. Schon vor Wochen haben wir im Chateau einen Stladies and gentlemen, sind Sie.«
Sie lie
»Der dritte Grund ist, dass wir hier ungestdarf der — Lassen Sie es mich ganz offen sagen: Das erste Opfer im Krieg ist immer die Wahrheit. Und wir sind im Krieg. In einem Krieg, den wir erst verstehen mJeder von Ihnen wird im Anschluss eine entsprechende Erkl— Ich wvor der Prjetzt den Raum verlassen und sich unverz
Innerlich schloss sie eine Wette mit sich ab. Niemand w
Sie wartete.
Jemand hob die Hand.
Der Mann hie
»Hei
»Das Chateau ist kein Gef
»Und wenn …« Rubin druckste herum.
»Wenn Sie es doch tun?« Li setzte eine besorgte Miene auf. »Ich verstehe, dass Sie die Frage stellen m
»Und das …
»Befugt? Den meisten von Ihnen d
Rubin zupfte an seiner Unterlippe und nickte. Es kamen keine weiteren Fragen mehr.
»Gut«, sagte Li. »Dann wollen wir beginnen. Major Peak, bitte.«
Peak trat vor die Gruppe. Das Licht der Deckenbeleuchtung schimmerte auf seiner ebenholzfarbenen, wie poliert wirkenden Haut. Er dr
»Vielleicht hat es woanders angefangen«, sagte er, »vielleicht zu einem fr
Peak rief ein neues Bild auf.
»Die Meere unterliegen st
Die grafische Darstellung zeigte einen Teil der Erdoberfl
»Versuchen Sie gar nicht erst, im Gewirr der kMagellan oder Hubble nicht mit eingerechnet. Das meiste von dem, was da oben kreist, ist Schrott. Funktionst
Den letzten Satz h
»Ein amerikanischer KH-12-Keyhole-Satellit, optische Bauweise. Liefert Ihnen bei Tag eine Aufl
Peak wies auf einen anderen Satelliten.
»Viele Aufkl
»Warum legt man die Technologien nicht zusammen?«, fragte Bohrmann.
»Das geschieht, aber es ist aufw
»Es gibt doch eine ganze Reihe von Satelliten, die immer
»Zu hoch. Geostation
Sie sahen eine Wasseroberfl
»Ein Zoom von KH-12«, sagte Peak. »Das Schelfgebiet vor Huanchaco. An diesem Tag verschwanden mehrere Fischer. Die Reflektionen halten sich wegen der fr
Das n
»Fische. Ein riesiger Schwarm. Sie schwimmen etwa drei Meter unter der Wasseroberfl
»Was sind das f
»Vielleicht. M
»Es m
»Sie haben Recht«, sagte Peak. »Auch dass wir diese Schw
»Davon habe ich gehSteinholm, richtig?«
Peak nickte. »Die Tiere gerieten ins Netz und schwammen unter dem Trawler hindurch, als die Besatzung ihren Fang gerade an Bord holen wollte. Das Schiff legte sich quer. Die Mannschaft versuchte die Leinen zu kappen, aber es half nichts. Sie mussten die Steinholm verlassen. Innerhalb von zehn Minuten war sie gesunken.«
»Wir hatten wenig sp
»Ich weiwollen.«
»Das ist doch Bl
»Seit sie Trawler versenken«, erwiderte Peak knapp. »Im Atlantik tun sie das. Im Pazifik scheinen sie hingegen gelernt zu haben, die Netze zu umschwimmen. Wir haben nicht die geringste Vorstellung davon, wie sie das machen. Es legt den Schluss nahe, dass der Schwarm einen kognitiven Prozess durchlwei was ein Treibnetz oder ein Ringwadennetz ist und was es mit ihm tut. Aber selbst wenn etwas seine Lernf
»Kein Fisch, kein Schwarm sieht ein Netz mit einer
»Dennoch scheinen sie die Netze zu erkennen. Die Fischereiflotten jedenfalls beklagen gewaltige Einbu
Anawak starrte auf den Bildschirm. Er wusste, was kam. Er hatte die Bilder schon gesehen und selber Material beigesteuert, aber sie schn
Er dachte an Susan Stringer.
Die Aufnahmen waren so dicht aufeinander geschossen worden, dass sie fast wie eine Filmsequenz abliefen. Auf dem offenen Meer trieb eine Segelyacht von sch
Etwas Gro
»Jetzt«, sagte Peak.
Die Wale passierten das Boot. Backbord erschien etwas im tiefen Blau und gelangte n
Der K
Er schlug quer
»Die wenigsten hier haben solche Attacken unmittelbar erlebt«, sagte Peak. »Darum die Demonstration. Mittlerweile beschr
Anawak schloss die Augen.
Wie musste es von oben ausgesehen haben, als die DHC-2 mit dem Buckelwal kollidiert war? Gab es auch dar
Wie als Antwort auf seine Gedanken sagte Peak:
»Diese Art der Dokumentation mag Ihnen zynisch erscheinen, ladies and gentlemen. Aber wir sind keine Voyeure. Wo es uns m
Peak war klar, dass er sich soeben auf d
»Stellen wir uns die Ausbreitung der Attacken nach Art einer Epidemie vor«, sagte er, »dann hat diese Epidemie vor Vancouver Island begonnen. Die ersten nachgewiesenen F
Der norwegische Professor hob die Hand.
»Was bringt Sie zu der Annahme, es handele sich um eine Epidemie?«
»Wir sagen nicht, dass es eine Epidemie ist, Dr. Johanson«, erwiderte Peak. »Sondern dass die Art der Ausbreitung epidemieartig zu verlaufen scheint. Von Tofino binnen weniger Stunden bis hinunter zur Baja California und hoch nach Alaska.«
»Ich bin nicht sicher, dass sich da etwas ausbreitete.«
»Augenscheinlich doch.«
Johanson sch
»Dr. Johanson«, sagte Peak geduldig, »wenn Sie dem Verlauf meiner Ausf
»W
Peak sah ihn an.
»Ja«, sagte er widerwillig. »Das w
Sie hatte es gewusst. Johanson bewegte seine eigene Theorie. Und Peak, der es nicht mochte, wenn Offiziere von Zivilisten unterbrochen wurden, hatte sich
Li war am
Sie schlug die Beine
»Wir wissen«, sagte Peak gerade, »dass es sich bei den aggressiven Walen ausschlie
Eine Weltkarte erschien. Sie zeigte, wo Angriffe durch Wale bekundet waren. Eine rote Schraffierung zog sich von Alaska bis Kap Horn. Weitere Gebiete erstreckten sich beiderseits des afrikanischen Kontinents und entlang Australiens. Dann verschwand die Karte und machte einer anderen Platz. Auch hier waren K
»Insgesamt nimmt die Zahl meeresbewohnender Arten, deren Verhalten sich gezielt gegen den Menschen richtet, dramatisch zu. Vor Australien kumulieren Angriffe durch Haie, ebenso vor S
»An eine H
Peak sch
»Das Erste, was Sie in der Navy lernen, Sir, ist, die Gefahr durch Haie richtig einzusch
»Wie tr
»Aber diverse Arten scheinen ihre Meinung
»Schaden?«, fragte ein franz
Was sonst, du Idiot, schien Peak zu denken.
»Ja, Todesf
»Mon Dieu! Was kann ein Hai gegen ein Boot ausrichten?«
»T
Er zeigte das Bild eines h
»Des Weiteren: Hapalochlaene Maculosa. Der Blaugefleckte Oktopus, 20 Zentimeter lang. Australien, Neuguinea, Salomonen. Eines der giftigsten Tiere der Welt. Injiziert beim Biss toxische Enzyme in die Wunde. Man merkt kaum etwas davon, aber nach zwei Stunden ist man mausetot.« Die Fotoserie setzte sich mit teils bizarr anmutenden Lebewesen fort. »Steinfische, Peterm— es gibt jede Menge giftiger Tiere in den Meeren. In den meisten Fnen, uns anzugreifen.«
Roche beugte sich zu Johanson hin
Peak berichtete von den unermesslich gro
»Der Einfachheit halber unterteilen wir die Vorg
Ein Fabrikschiff erschien von der Sorte, die den Fang gleich an Bord zu Konserven verarbeitete.
»Das ist die Anthanea. Vor vierzehn Tagen zog die Mannschaft eine Riesenladung chironex flecken an Bord — Seewespen. Besser gesagt etwas, wovon wir glauben, dass es chironex ist oder gewesen sein k das Schiff verteilten. An dem Tag hat es geregnet. Das Wasser trug die Bestandteile der Quallen Anthanea praktisch entv
Sie fangen keinen Fisch mehr, weil keiner mehr da ist, dachte Johanson. Das h
Oder vielleicht doch?
Nat
Er dachte an die W
Mutierte Organismen, die pl
Das Meer t
Und du hast Tina Lund get
War er schuld?
Wie hgerettet zu haben?
Jeder von ihnen k
Und Statoil? Finn Skaugen war tot. Er hatte sich am Hafen Stavangers aufgehalten, als die Welle kam. Mittlerweile sah Johanson den
W
Intelligente Fische. Allianzen. Strategien.
Johanson dachte an sein zerst
Hatte sich auch dort etwas ver
Der See war ein friedliches Gew
Peak rief ein neues Bild auf.
Ein Hummer. Nein, Reste eines Hummers. Das Tier sah aus, als sei es explodiert.
»Hollywood wPfiesteria piscicida. Eine von rund 60 bekannten Dinoflagellaten-Spezies, die als toxisch gelten. Pfiesteria ist unter den Killeralgen die schlimmste. Wir haben an der OstkPfiesteria Milliarden Fische tgeben. Wissenschaftler, die Pfiesteria untersuchten, erlitten nachhaltige Gesundheitssch
Er liePfiesteria-Toxine auch in die Luft gelangen kdass er kaum in der Lage war zu arbeiten. Sein Gleichgewichtssinn setzte aus. Leber und Nieren begannen sich zu zersetzen. Wenn er mit jemandem telefonierte, wusste er f seinen Namen. FDuke University verschiedenen Tests unterziehen, die in der Tat etwas v— sein Nervensystem war Pfiesteria in Kontakt gerieten, erkrankten sp
Peak pr
»Das alles ist Pfiesteria«, sagte Peak. »Die Alge verPfiesteria an, und jedes Mal ver Pfiesteria piscicida zu sein, sondern eine ungleich gefPfiesteria piscicida heiFisch fressende Pfiesterie. Dr. Roche hat das von ihm entdeckte Exemplar Pfiesteria homicida getauft — Menschen fressende Pfiesterie.«
Peak erlPfiesteria regelrecht angefressen. Sie bekamen schw. Man versuchte ihm mit Hitze und S
Von alldem zeigte sich Pfiesteria homicida weitestgehend unbeeindruckt.
Pfiesteria piscicida hatte das Nervensystem geschoch dem Team lief die Zeit davon. Die
»Die Alge ist in einem Trojanischen Pferd gekommen«, sagte Peak. »Im Innern von Schalentieren. In Trojanischen Hummern, wenn Sie so wollen, oder besser gesagt in etwas, das nach Hummer aussah. Ganz offenbar lebten die Tiere, als sie gefangen wurden, nur dass ihr Fleisch einer gallertigen Substanz gewichen war. Eingekapselt darin lagerten Kolonien von Pfiesteria. Die Europen Hummer noch Hummer zu sein, aber auch wir erw
»Schrecklich«, fl
Roche drehte sich zu ihm um.
»Menschen haben sie gemacht«, sagte er. »Die amerikanische Schweinemast an der OstkPfiesterien gedeihen prttigt ist mit organischen Stoffen? Wir erschaffen die Pfiesterien dieser Welt. Wir erfinden sie nicht, aber wir gestatten ihnen, sich in Monster zu verwandeln.« Roche machte eine Pause und sah wieder Peak an. »Wenn die Ostsee umkippt und alle Fische darin sterben, wie es in den letzten Jahren der Fall war, hat das seinen Grund in der d, und die Fische sterben. Toxische Algen tun noch einiges mehr, und keine Gegend scheint vor ihnen sicher. Jetzt haben wir die schlimmste von allen mitten unter uns.«
»Aber warum hat man nicht schon fr
»Frhat frPfiesteria bewusst vertuscht hatte, mit RPfiesterien verseuchte Hummer schickt. — Aber es
»Diese Muscheln besitzen alle Eigenschaften typischer Zebramuscheln. Aber sie k
Peak war bei SchiffsunglPfiesteria- Bilanzen gequ
»Die Hauptverkehrswege der Handelsschifffahrt«, erl
Peak machte eine Pause.
»Vor diesem Hintergrund ein paar Zahlen. 2000 Schiffe t
— Jetzt stellen Sie sich eine Handelsschifffahrt vor, die innerhalb weniger Wochen viermal so viele Havarien zu beklagen hat wie je zuvor, ohne dass es als Folge bekannter Ursachen geschieht. Be
Auf diesem Weg war Peak zu den Muscheln gelangt. Sie prangten
»Mit diesem FuPfiesteria piscicida. Konvergenzen sind aus der Natur bekannt, aber sie vollziehen sich issen scheinen, wo sie hinwollen. Beispielsweise blieben die SeekBarrier Queen frei, aber das Ruder war gleichm
Peak berichtete von den UmstBarrier Queen davongekommen war, hatte sich gezeigt, wie effektiv die Strategie des Zusammenwirkens zwischen Muscheln und Walen funktionierte — ebenso wie die zwischen Grauwalen, Buckelwalen und Orcas.
»Das ist doch Wahnsinn«, sagte ein Oberst der Bundeswehr aus dem Hintergrund.
»Keineswegs.« Anawak drehte sich zu ihm um. »Es hat Methode.«
»V
»Nein. Aber es ist dennoch eine Zusammenarbeit. Wenn Sie solche Attacken erlebt hBarrier Queen lediglich die Funktion eines Tests.«
Peak dr
»Die Sansuo, einer der grBarrier Queen fraSansuo wurde backbord von einer riesigen Welle erwischt und begann voll zu laufen. Was dann geschah, kre Viertelstunde spSansuo auseinander und sank.« Er machte eine Pause. »Wir haben inzwischen eine ganze Liste solcher FWahnsinn Methode bescheinigt, denn mittlerweile wissen wir von mindestens einer weiteren Variante des Wahnsinns.«
Peak pr
»Unter der Wolke verbergen sich die Reste der Phoebos Apollon, eines LNG-Gastankers. Post-Panamax-Klasse, das GrPhoebos Apollon galt in jeder Beziehung als vorbildlich, sie war in ausgezeichnetem Zustand und wurde regelm
Blitze zuckten
»Von einem explodierten Gastanker ist im Allgemeinen nicht viel
Im Schneegest
»Die Grundstr
Pl
Rubin beugte sich mit erregtem Gesichtsausdruck vor.
»Wie kommt denn dieses Zeug dahin?«, rief er.
»Was glauben Sie, was es ist?«, fragte Peak.
»Medusen.« Rubin kniff die Augen zusammen. »Kleine Quallen. Es m
»Warum k
Ein Diplomat hob zaghaft die Hand.
»Was genau,
»SeekPhoebos Apollon reiweil sie ebenfalls kein Wasser mehr ansaugen k
»Ein hochmoderner Tanker explodiert, weil Medusen die Seek
Peak dachte, wie komisch diese Frage im Grunde war. Da sa
»Tanker und Frachter sind Gebilde, die zur H
Johanson h
Die Beeinflussung der neuronalen Systeme durch die …
Durch die was?
Er musste einen Begriff daf
Der reine Zufall wollte es, dass Ringfinger und Mittelfinger seiner linken Hand pl
Yrr Johanson war versucht, sie wieder zu l
Ein Wort war so gut wie jedes andere. Dieses war sogar noch besser als ein richtiges Wort, weil es sich jedem Versuch einer Interpretation entzog. Im Grunde wusste er ja nicht, wor
Yrr
Yrr klang gut. Er w
Weaver zerkaute ihren dritten Bleistift, w
»Vielleicht war die Sintflut
Er sah in die Runde. Es war totenstill im Raum.
»Geologisch hat sich die gesamte Region schlagartig ver
Peak verlas die Zahlen wie einen Wetterbericht, sachlich und scheinbar ohne Emotion.
»Unklar ist, was die Rutschung ausl
Weaver richtete sich auf. Sie sp
»Diese Aufnahmen demonstrieren, was ich meine«, sagte Peak. »Wir haben das Schiff per Satellit Juno«, fuhr Peak fort.
»Die Bilder sind nachts geschossen worden, von einem militJuno lag zu diesem Zeitpunkt vor Spitzbergen.«
Verwaschen hoben sich die Schiffslichter von der schwarzen Oberfl
Die Juno kippte von rechts nach links, drehte sich.
Dann sank sie wie ein Stein.
Weaver erstarrte. Niemand hatte sie darauf vorbereitet. Endlich wusste sie, wo Bauer abgeblieben war. Die Juno lag am Grund der Gr
»Es war das erste Mal seit Beginn der Anomalien«, sagte Peak, »dass wir diesen Effekt beobachten konnten. Bekannt waren uns Methan-Blowouts in dieser Gegend schon des L
Weaver hob die Hand.
»Haben Sie vermutet, dass so etwas geschehen w
Peak sah sie aus seinen wei
»Nein.«
»Und was haben Sie unternommen, als die Juno sank?«
»Nichts.«
»Sie konnten nichts tun, obwohl Sie die Gegend und das Schiff von einem Satelliten
Peak sch
»T
»Miss Weaver, wir …«
»Anders gefragt, wenn Sie wussten, dass in der Vergangenheit Schiffe auf diese Weise verschwunden sind, und wenn Sie ferner wussten, dass die Freisetzung von Methan im Nordmeer zunimmt — ahnten Sie dann nicht auch, was dem norwegischen Kontinentalhang bl
Peak starrte sie an.
»Was wollen Sie damit sagen?«
»Ich will wissen, ob Sie etwas htun k
Peaks Ausdruck blieb ohne Regung. Er heftete seinen Blick unverwandt auf Weaver. Es war unangenehm still geworden.
»Wir haben es falsch eingesch
Li kannte solche Situationen zur Gen
Sie erhob sich. Es wurde Zeit, Peak Beistand zu leisten.
»Wir h
Die Journalistin runzelte die Stirn.
»Wir sind nicht hier, um uns gegenseitig Vorw
»Halleluja«, murmelte Weaver.
Li lie
Dann l
»Wir sind alle sehr aufgew
Peak war vor
»Was Sie eben gesehen haben«, sagte er, »war die Freisetzung einer grJuno gef
Er schwieg einen Moment. Peak war hartgesotten, aber was er nun zu verk
»Ich muss Sie dar
Atemlose Stille.
»Das war die schlechte Nachricht.«
Jemand h
»Die gute ist, dass der Befall bei weitem nicht die Ausma
»Unsere Regierung kann das nicht best
»Das ist mir klar«, sagte Peak sp
Er stockte. Schei
»Schei
Ein Mann von bemerkenswertem Muppet Show erinnert.
Dr. Stanley Frost stand auf dem Namensschild des Riesen, Vulkanologe.
»Ich habe mir die Unterlagen im Vorfeld angesehen«, sagte Frost. Es klang, als predige er das Evangelium. »Und sie treffen keineswegs meinen Geschmack. Wir konzentrieren uns da auf Kontinentalabh
»Ja, weil es dem norwegischen Muster entspricht. Zuerst wenige Tiere, dann
»Wir sollten uns nicht allein darauf konzentrieren.«
»Wollen Sie ein zweites Nordeuropa?«
»Major Peak! Sagte ich, wir sollten die H
Peak kratzte sich den Sch
»K
Der Vulkanologe holte tief Luft. Sein Brustkorb spannte sich. »Nein«, sagte er.
»Habe ich Sie richtig verstanden?«
»Das will ich doch hoffen. Sollen wir Pferde scheu machen? Ich muss erst Klarheit haben. Denken Sie an meine Worte.«
Er sah entschlossen in die Runde, das riesige Kinn vorgereckt, und setzte sich wieder.
Na wunderbar, dachte Peak. Erst dieser Idiot, und jetzt der n
Vanderbilt w
»Schei
Vanderbilt sah mit schlauem Blick
»Wissen Sie, Herrschaften, wenn einer die Welt vernichten wollte, knicht in den Griff bekommen wird. Dass die Hilfswerke, Rotes Kreuz, Technisches Hilfswerk, UNESCO, Malteser, nicht mehr nachkommen mit Zelten und Lebensmitteln. Dass im goldenen Europa Menschen an Hunger sterben und andere an Infektionen. Dass Seuchen ausgebrochen sind. — Seuchen in Europa! Als w’s nicht genug mit Pfiesteria und Konsorten. In Norwegen wn, wo immer sie sich niederlassen. — Wird’s einem schlecht? Das war noch gar nichts. Ein Tsunami ist eine nasse Angelegenheit, aber wenn er geht, fliegt alles Mer Atomkraftwerke unterbrochen hat.
Wir haben einen GAU in Norwegen, einen in England. Sind Sie bedient? Ich hLadies and gentlemen, so Leid es mir tut, aber rechnen Sie vorerst bitte nicht mit Europa. Schon gar nicht in der Dritten Welt. Europa sendet das Testbild. Europa ist im Arsch!«
Vanderbilt f
Abgesehen davon hasste er auch Li.
Manchmal hatte er sich bei der Vorstellung ertappt, wie er Li die Kleider vom Leib riss und ihr auf dem verdammten Laufband die S
Dieser andere Peak
»Weiter im Text«, sagte Vanderbilt vergnThe shape of things to come, Herrschaften! Freuen Sie sich auf sensationelle Enth
Was redet der da, dachte Peak. War Vanderbilt verr
Der CIA-Direktor projizierte eine Weltkarte, auf der L
»Tiefseekabel«, erklnicht an den Folgen der Rutschung. Ebenso wenig wie der Ausfall von TPC-5 zwischen San Luis Obispo und Hawaii. Merken Sie was? Jemand fr eines scheidet aus.« Vanderbilt fletschte die Z— Aber genug von dem, was wir alles nicht mehr haben und dabei sind zu verlieren.«
Er nickte den Anwesenden jovial zu, wobei sich sein Doppelkinn mehrfach faltete.
»Reden wir von dem, was wir haben.«
Anawak fand einen gewissen Trost in Vanderbilts Worten. Nachdem er vor
»Dr. Anawak beschreibt einen leuchtenden Organismus«, sagte Vanderbilt. »Flach und formlos. Wir konnten keinen weiteren Organismus dieser Art im Bewuchs der Barrier Queen finden, aber unser Held war tapfer und hat Beute gemacht. Ein Fetzen konnte untersucht werden. Die Substanz ist identisch mit einer amorphen Gallerte, die Dr. Fenwick und Dr. Oliviera in den KPfiesterien wurden darin transportiert wie in einem Taxi, aber der Taxifahrer ist nicht Gevatter Hummer, sondern etwas, das ihn ersetzt hat. Die Schalen waren zum Bersten gef— die Gallerte!«
Ford und Oliviera steckten die K
»Ich hBarrier Queen in einem Dock isoliert haben, um etwaige blinde Passagiere nicht ausb man sie in jedem Tropfen Meerwasser vorfindet. Also woher kommt das Leuchten? Wir nennen es die Blaue Wolke, in Ermangelung wissenschaftlicher Weisheit. Den Begriff verdanken wir Dr. John Ford, nachdem er eine Aufnahme betrachtete, die ein GerURA gemacht hat.«
Vanderbilt zeigte den Film von Lucys Rudel.
»Diese Blitze scheinen die Wale weder zu verletzen noch zu erschrecken. Offenbar nimmt die Wolke Einfluss auf ihr Verhalten. Etwas ksind! Sollte das stimmen, dann sBarrier Queen in Klein begegnete. Wir hdie Gallerte zur Wolke steht — ach ja, und welcher Schweinehund den ganzen Mist in irgendeinem Laboratorium zusammengepanscht hat. Vielleicht hilft Ihnen das dabei.«
Vanderbilt zeigte den Film ein weiteres Mal. Diesmal erschien am unteren Bildrand ein Spektrogramm. Starke Frequenzausschl
»Der URA ist ein talentiertes Kerlchen. Kurz bevor sich die Wolke manifestierte, zeichneten seine Hydrophone etwas auf. Zu h— und Infraschall kann man allerdings h
Anawak horchte auf. Er kannte SOSUS. Mehrfach hatte er damit gearbeitet. Die NOAA, die National Oceanic and Atmospheric Administration, betrieb eine Reihe von Projekten, die sich mit der Erfassung und Auswertung akustischer PhAcoustic Monitoring Project. Das Werkzeug, das die NOAA fSound Surveillance System, ein Netz empfindlicher Hydrophone, das die US Navy w
Auf diese Weise war der Wissenschaft offenbar geworden, dass in den Weiten der Ozeane alles andere als Stille herrschte. Vor allem im Frequenzbereich unterhalb von 16 Hertz spielte sich geradezu infernalischer L
Mittlerweile hatte die NOAA SOSUS durch eigene Systeme erg
»Einzig anhand des Geralles. Ihnen d— und fe von Ger— bis auf wenige Ausnahmen. Dr. Murray Shankar von der NOAA weilt unter uns, welch vorausschauender Schachzug. Er wird freudig darangehen, das Folgende zu kommentieren.«
Aus der ersten Reihe erhob sich ein untersetzter, sch
Shankar hUpsweep«, sagte er mit sanfter Stimme. »Es wurde 1991 aufgenommen und scheint seinen Ursprung irgendwo bei 54° S, 140° W zu haben. Upsweep war eines der ersten nichtidentifizierbaren Gernd Chile. — Jack, bitte die n
Vanderbilt spielte zwei weitere Spektrogramme ab.
»Julia, aufgenommen 1999, und Scratch, zwei Jahre zuvor von einer Reihe autonomer Hydrophone im Julia erinnert an Tierrufe, finden Sie nicht? Die Frequenz der Laute Scratch hingegen klingt, als rutsche eine Plattennadel quer zur Rille, nur dass der dazugeh
Das n
»Aufgenommen 1997«, sagte Shankar. »Slowdown. Wir schSlowdown, wenn gewaltige Eisplatten iese Tiere zur Lauterzeugung kaum f…«, er l
Vanderbilt spielte noch einmal das Spektrogramm des URA -Videos ab. Diesmal lie
»Haben Sie es wieder erkannt? Es ist Scratch. Und wissen Sie, was URA sagt? Der Ursprung lag inmitten der blauen Wolke! Daraus k…«
»Danke, Murray, Sie waren oscarreif.« Vanderbilt keuchte und tupfte sich die Stirn mit seinem Taschentuch. »Der Rest ist Spekulation. Gut, geben wir dem Tag einen wladies and gentlemen, um Ihren Denkapparat richtig auf Touren zu bringen.«
Die nachfolgende Filmsequenz zeigte eine Aufnahme aus lichtloser Tiefe. Partikel blitzten im Scheinwerferlicht auf. Dann w
»Wenn man den Film in der bearbeiteten Fassung studiert, die Marintek freundlicherweise angelegt hat, bevor das Institut von den Klippen gesp
— Studieren Sie es, Herrschaften. Ist es unser gallertiger Freund? Gelangen Sie zu SchlSie finden heraus, wie man das mutierte Viehzeug stoppen kann. Vielleicht fallen Ihnen hWir versuchen, den Riesenarsch zu finden, der uns die Suppe eingebrockt hat. Und was immer Sie tun, treten Sie es nicht breit. Erliegen Sie nicht der Verlockung von Titelseiten. Europa und Amerika betreiben in Absprache miteinander eine Politik gezielter Desinformation. Panik w
Also denken Sie daran, was Sie Tante Li versprochen haben, wenn Sie drau
»Ich m
»Exakt, Doktor!«
»Was glauben Sie denn, was da ist?«
Vanderbilt l
»Verstehe.« Johanson l
Vanderbilt rieb seinen Nasenr
»Nun ja«, sagte er gedehnt. »Was w
»Wenn ich Sie recht verstehe«, sagte Johanson langsam, »sprechen Sie von Terrorismus.«
»Sch
Variante zwei ist v
Johanson starrte ihn an. »Sie sind verr
»Meinen Sie? In der Stra
»Angenommen, das stimmt, warum sollte es Sinn machen, potenzielle Abnehmer f
»Das alles ist verr
»Die Populationen sind auch vor der amerikanischen Nordostk
»Dr. Johanson.« Vanderbilt lwirklich geschieht, wenn alles marine Methan in die AtmosphOstens ktens und Fernasiens und damit zu einer Umverteilung der globalen Machtverh— Ich sage Ihnen, der Terror kommt aus dem Meer, aber die Ursache findet sich auf dem Land.«
Li schaltete den Beamer aus.
»Ich m
Sie machte eine Pause.
»Was die Mitarbeiter der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe betrifft, so sind wir bemsecretas in secretum, auf den ausschlie
Sie sah streng in die Runde.
»Ich brauche nicht zu betonen, dass dieses Passwort unter keinen Umst
Li verharrte einen Moment und schickte ein aufmunterndes L
»Ich w
Vanderbilt sah sie an und zog eine Braue hoch.
»Sie werden Onkel Jack doch hoffentlich immer sch
»Vergessen Sie nicht, Jack«, erwiderte Li, wSie mir unterstellt sind.«
»Das haben Sie missverstanden, Kleine. Wir arbeiten auf Augenh
»Doch, mein Freund. Intellektuell.«
Gru
Johanson Die meisten bewegten sich Richtung Bar, aber Johanson versp
Er war kaum auf seiner Suite angelangt, als es klopfte. Weaver kam ins Zimmer, ohne ein ›Herein‹ abzuwarten.
»Man muss
Er lief mit seinem Laptop durch den gro
»
»Oh. Tats
Johanson schloss den Laptop an und startete das Programm. Sie blickte ihm
»Was h
»Nichts.«
»Ganz deiner Meinung!«
»Aber ich verstehe den Zustand der Schizophrenie, unter dem die CIA leidet.« Johanson klickte nacheinander einige Dateien an. »Sie lernen es da nicht anders. Au
Weaver beugte sich zu ihm herab. Ein Schwall Locken fiel ihr ins Gesicht. Sie strich sie zur
»Du musst sie dar
»Was meinst du?«
»Deine Theorie.«
Johanson z
Chateau Disaster 000550899-XK/O
»Tiraliralu«, summte er leise. »Willkommen im Wunderland.«
Wie sinnig, dachte er. Ein Schloss voller Wissenschaftler, Geheimdienstler und Soldaten mit der Aufgabe, die Welt vor Ungeheuern, Flutwellen und Klimakatastrophen zu retten. Chateau Disaster. Treffender h
Der Bildschirm f
»Sag blo
»Quatsch. Aber wir k
»Schon gut, komm runter von deinem Trip. Glaubst du im Ernst, wir haben unbegrenzten Zugriff auf geheimdienstliche Informationen und Regierungsprogramme?«
»Nat
»Warum hast du Vanderbilt nicht gesagt, was du denkst?«
»Weil es zu fr
»Wir haben aber keine Zeit mehr, Sigur.«
Johanson sch
»Wir haben Resultate!«
»Aber der Zeitpunkt wstolz drauf! Es h
»Okay.« Weaver nickte. »Und wie
»Von meiner Theorie?«
»Bist du’s nicht mehr?«
»Doch. Aber nach dem heutigen Tag m
Li Als Erstes ging sie auf ihr Laufband. Sie programmierte den Computer auf neun Stundenkilometer, was einen gem
»Jude! Sch
»Ich laufe.«
»Sie laufen. Bei Gott, Sie sind die Beste, M
»Vollkommen.«
»Und haben Sie denen erz
»Es lieVanderbilt vermutet.« Der Pr
»Er ist ein Arschloch.«
»Aber er macht seine Arbeit. Sie m
»Wenn es der nationalen Sicherheit dient, werde ich ihn heiraten«, entgegnete Li gereizt. »Aber ich werde darum nicht seiner Meinung sein.«
»Nein, nat
»HSie sich zu diesem Zeitpunkt mit einer v
Der Pr
»Sie haben Recht, Jude. Es w
»Ganz Ihrer Ansicht, Sir.«
»Gut. Reden Sie mit Vanderbilt.«
»Reden Sie mit ihm. Auf mich h
Li grinste in sich hinein. »Ich will Jack nat
»Das ist schon in Ordnung. Genug von Vanderbilt. Was glauben Sie? Kriegt Ihr akademisches Panoptikum die Sache in den Griff? Welchen Eindruck haben Sie von den Typen?«
»Alle hoch qualifiziert.« »Jemand, der Ihre besondere Aufmerksamkeit verdient?« »Ein Norweger. Sigur Johanson, Molekularbiologe. Ich wei
»Ich habe alle Kr
»Und wer soll die Federf
»Der deutsche Kanzler schl
»Wirklich? Hm.«
»Ich halte das f
»Nein, es ist sogar ein ausgesprochen guter Vorschlag.« Sie machte eine Pause. »Ich erinnere mich nur, dass Sie k
»Ja, ich wei
»Ich sag’s nur.«
»Sie sagen’s nur. Kommen Sie schon. Was w
»Sie meinen die Alternative zu einem Gremium, in dem dutzendweise Vertreter des Nahen Ostens sitzen?«
Der Pr
»Die Vereinigten Staaten«, sagte er schlie
Li tat, als m
»Ich glaube, das ist eine gute Idee, Sir«, sagte sie.
»Aber dann haben wir schon wieder die Probleme der ganzen Welt an der Backe. Eigentlich zum Kotzen, finden Sie nicht, Jude?«
»Wir haben sie doch sowieso an der Backe. Wir sind die einzige Supermacht. Wenn wir es bleiben wollen, m
»Sie und Ihre chinesischen Sprichw
»Ein Asiate? Wie hei
»Komischer Name. — Wakawaka oder so
»Oh, Leon Anawak. Haben Sie seinen Lebenslauf gelesen?«
»Nein, ich hab’s nur
»Er ist kein Asiate.« Li steigerte das Tempo auf zw
Der Pr
»Ach Jude. Sie k
»N
Sie fachsimpelten noch eine Weile
Nach dem Gespr
Sekunden sp
KH-12 Lis Klavierspiel verlor sich wie ein nach allen Seiten schw
Aus dieser H
Dann erstarben auch die letzten Ger
Vornehmlich machten sich nun D
Es war einer der k
In 80 Kilometern H
Daf
Mit 28000 Stundenkilometern zogen in 150 Kilometern HSpace Radar Topography Mission Ht abzust
Es ging zu wie auf einem Netz Champ und Grace observierten das Gravitations— und Magnetfeld der Erde. 600 Kilometer tern H— und Abnahme von Gletschern, kartierten die Ausdehnung von Whr sich zu einem kuriosen Medienphnicht auf dem Mond gewesen waren — selbst angesehene Wissenschaftler bezweifelten, dass Low Earth Orbit, gefolgt vom dicht besiedelten Feld der Middle Low Orbits mit den gut 20000 Kilometer hoch fliegenden GPS-Satelliten, bis schlie
Von alldem war Mozart unvorstellbar weit entfernt. Doch wCrystal, auch KH-12 genannt. KH stand fKeyhole. Amerikas detailgenaueste Spionagesatelliten bildeten das optische Pendant zum Radar des Lacrosse-Systems. Sie erkannten Gegenst gestattete. — und SKeyhole, Lacrosse und 24 neue optische Hochpr
Um 20.00 Uhr Ortszeit erhielten zwei M
Die beiden MKeyhole, Lacrosse und anderen Sonden in Echtzeit, interpretierten und verarbeiteten sie und leiteten sie an zust
Der Anrufer informierte die M
KH-12-4, einer der Crystal-Keyhole-Satelliten, n
Einer der M
195 Kilometer
Die M
Sie sahen Montauk dort unten liegen, den malerischen alten Ort mit seinem ber
Drum herum erstreckte sich der Atlantik.
Der Mann, der den Satelliten steuerte, definierte den Bereich, in dem das Schiff angeblich angegriffen worden war, gab die Koordinaten ein und zoomte in die n
Der andere Mann sah zu und a
»Mach hin«, sagte er.
»Nur die Ruhe.«
»Nix mit Ruhe. Sie wollen die Auskunft sofort.«
»Schei
»M
»Noch gr
»Ja.« Der andere leckte seine Finger ab. »Arme Schweine.«
»Schei
»Cody, du bist wirklich eine faule Sau.«
»Wohl wahr.«
»Nimm ‘n St
»Schauen wir doch mal.«
Das Teleskop zoomte, bis sie zwischen den Wellen die lang gestreckte Silhouette eines Wals erkennen konnten. Ein Schiff war nach wie vor nicht auszumachen. Weitere Wale kamen ins Bild.
Dann tauchten sie ab.
»Das war’s«, sagte Mike Cody vergr
Sie suchten die Umgebung ab, konnten aber weder ein Schiff noch Tr
»Vielleicht abgetrieben«, mutma
»Kaum. Wenn die Meldung stimmt, m
»Wo?«
»In Montauk. Ist’n sch
»Dein Wunsch ist mir Befehl.«
»Was meinst du?«
Cody grinste ihn an. »Willst du in dein Schei
Ein Leuchten ging
»Zum Leuchtturm«, sagte er. »Ich zeig dir, wo ich sie gefickt habe.«
»Aye, aye.«
»Nein, warte mal. Vielleicht doch besser nicht. — Wir k
»Wieso, Mann? Mach dir nicht ins Hemd. Es liegt in unserer Schei
Seine Finger flitzten
»Das ist die beste Zeit jetzt«, sagte Mike begeistert. »Voll romantisch.«
»Du hast sie direkt vor dem Turm gev
»Quatsch, nein! Weiter unten. Da, wo die beiden hingehen. Der Platz ist bekannt daf
»Vielleicht bekommen wir ja was zu sehen.«
Cody schwenkte das Teleskop, sodass es dem P
Dann kam etwas anderes ins Bild. Etwas Fl
Das Bild hatte sich ver
»Was ist das denn?«
»Keine Ahnung! Kannst du n
»Nein.«
Wieder schickte der KH-12-4 Bilddaten. Wieder hatte sich die Landschaft ver
»Du heilige Schei
»Was zum Teufel ist das?« Mike kniff die Augen zusammen. »Es breitet sich aus. Es kriecht die verdammten Klippen hoch.«
»Schei
Diesmal klang es wirklich best
Montauk, USA Linda und Darryl Hooper waren seit drei Wochen verheiratet, und sie verbrachten ihre Flitterwochen auf Long Island. Seit der Zeit, als noch mehr Fischer auf der Insel gelebt hatten als Filmstars, war Long Island teuer geworden. Hunderte exquisiter Fischrestaurants blickten auf kilometerlange Sandstr
Hooper war gl
Er legte den Arm enger um seine Frau und sah hinaus auf den Atlantik. Eben verschwand die Sonne im Meer. Der Himmel ging ins Violette. Hoch gelegene Dunstfelder leuchteten rosafarben am Horizont. Das Meer schickte flache Wellen gegen den Strand, die mit R
Au
Langsam schlenderten sie
Nie im Leben w
Sie kicherte. »Nicht. Das kitzelt.«
Er nahm die Rechte von der Innenseite ihres Oberschenkels und k
»Hey. Was machst du denn da?«
Hooper sah auf. Was machte er? Eigentlich tat er nichts anderes als das, was er immer tat, und wovon er wusste, dass es ihr gefiel.
Er k
Ein Krebs sa
Sie stie
Der Krebs fiel auf den R
»Mein Gott. Hab ich mich erschrocken.«
»Sch
Linda lachte und st
»Komischer kleiner Kerl«, sagte sie. »So einen hab ich noch nie gesehen.«
»Was ist so komisch daran?«
»Findest du nicht, dass er komisch aussieht?«
Hooper sah genauer hin. Der Krebs verharrte regungslos auf dem ger
Dann erkannte er, was es war.
»Er hat keine Augen«, sagte er.
»Stimmt.« Sie rollte herum und kroch auf Knien und H
»Sieht eher aus, als h
Linda betrachtete den Krebs. Dann nahm sie ein Steinchen auf und warf es nach ihm. Das Tier wich weder zur
»Der ist ja vielleicht stoisch.«
»Komm, lass den bl
»Er wehrt sich gar nicht.«
Hooper seufzte. Er hockte sich neben sie, tat ihr den Gefallen und stupste den Krebs an. »Tats
Hooper sp
Linda zuckte zur
»Darryl.«
Er sah, dass der Krebs pl
Das dunkle Gestein war unter Myriaden gepanzerter Leiber verschwunden. Wei
Es mussten Millionen sein.
Linda starrte auf die reglosen Tiere. »Oh Gott«, fl
Im selben Moment setzte sich die Flut in Bewegung. Hooper hatte schon kleine Krabben
Linda sprang auf, nackt wie sie war, und wich zur
Die Tiere folgten ihm.
»Die tun nichts«, rief er gegen seine
»Linda!«
Sie stolperte und schlug der L
Irgendwie gelangten sie nach oben. Chitin knackste unter ihren F
Sie rasten los, aus der Umfriedung des Parkplatzes auf die Stra
In Sichtweite tauchten die ersten H
Er beschleunigte die Harley.
Die wei
Wenige Meter vor dem Ortseingangsschild erreichte sie die Fahrbahn und verwandelte den Asphalt in ein Meer aus Leibern. Zugleich setzte ein Pickup r
Nein, dachte er. Oh mein Gott, bitte nicht.
Der Pickup rollte quer
Mit H
Buckley Field, USA »Was um alles in der Welt ist das blo
Codys Finger rasten
»Sieht aus wie Brandung«, sagte er. »Wie eine Riesenschei
»Wir haben keine Welle gesehen«, sagte Mike. »Da war keine Welle. Es m
»Was denn f
»Es sind …« Mike starrte auf die Bilder. Er zeigte auf eine Stelle. »Da. Das da. Hol mir das n
Cody schnitt die Stelle aus und vergr
»Noch n
Die Pixelquadrate wurden gr
»Erkl
Cody starrte ihn an. »Scheren?«
»Krebse.«
Cody
Der KH-12-4 arbeitete sich von Montauk nach East Hampton hoch, dann weiter nach Southampton bis Mastic Beach und Patchogue. Mit jedem neuen Bild, das die Sonde schoss, wurde Mike unheimlicher.
»Das ist ja wohl nicht wahr«, sagte er.
»Nicht wahr?« Cody sah ihn an. »Es ist schei
Mike fuhr sich
Er griff nach dem Telefonh
Greater New York, USA Kurz hinter Montauk ging die Landstra
Bo Henson fuhr f
In der H
Henson bremste scharf ab. Der Wagen fing sich wieder, fuhr langsamer und schaltete die Warnblinkanlage ein. Etwas bedeckte die Stra
Der Verkehr schlich dahin. Das Zeug war wie Seife. Henson fluchte. Er fragte sich, wo die Viecher pl
Etwas Derartiges hatte Henson noch nie gesehen.
Immer noch fluchend schaltete er das Radio ein. Nach einigem Suchen fand er einen Countrysender, lehnte sich zur
Hinter der Kreuzung, die links nach Hempstead und rechts nach Long Beach f
Sp24-Hours-Carwash abgegeben hatte. Er stieg wieder ein, fuhr drei Stra
Der 24-Stunden-Service war daf
Alles strebte den Abfl
New York verf
An diesem Abend und in den darauf folgenden Tagen wurden in Brooklyn und Queens, auf Staten Island und in Manhattan eine Menge Autos gewaschen, die von Long Island hergekommen waren. Viel Abwasser floss in die Eingeweide der Metropole, verteilte sich dann, vereinte sich mit anderen Abw
Keine sechs Stunden sp
11. Mai
Chateau Whistler, Kanada Mit Ver
Er zumindest konnte es. Sosehr es ihn schmerzte, sein Haus verloren zu haben, konnte er damit leben. Das Ende seiner Ehe war ein Anfang gewesen. Der Umzug nach Trondheim, die immer neuen Beziehungen, die unterm Strich eine Beziehungslosigkeit ergaben, kaum etwas davon war ihm je wirklich nahe gegangen. Was nicht Johansons Verst
Jetzt, in den fr
Seine Frau.
Man lernte, dass einem das eigene Leben selbst geh
Wenn du mich nicht mehr liebst, hatte sie gesagt, warum kannst du dann nicht wenigstens so tun?
W
Nein, war ihre Antwort gewesen. Es w
Machte man sich schuldig, wenn man pl
Johanson
F
Doch er war zur
Jetzt hie
Vielleicht, dass sie mit ihm auf die Shetlands geflogen w
Immer wieder sagte er sich, dass es Irrsinn war, so zu denken. Immer wieder dachte er so.
Fr
Was n
Auch ich werde irgendwann tot sein, dachte er. Seit Lund in der Welle umgekommen war, dachte er oft an den Tod. Nie hatte er sich alt gef
Zwei Frauen in diesem Leben hatten ihm vertraut, und beide hatte er nicht sch
Karen Weaver lebte.
Sie erinnerte ihn an Lund. Weniger hektisch, verschlossen, von schwererem Gem
Die Vergangenheit verblasste im Sonnenlicht. Er stand auf, ging duschen und erschien um 6.30 Uhr am B
Johanson betrachtete sie. Li faszinierte ihn auf unbestimmte Weise. Er sch
Li hob den Kopf.
»Guten Morgen, Dr. Johanson«, rief sie. »Gut geschlafen?«
»Wie ein Baby.« Er trat an ihren Tisch. »Was ist los, warum fr
»Nein, ich w
Johanson setzte sich. »Wie kommen Sie darauf, dass ich das tue?«
»Es ist offensichtlich.« Li legte die Unterlagen aus der Hand. »Kaffee?«
»Gerne.«
»Sie haben sich gestern auf der Veranstaltung geoutet. Keiner der anwesenden Wissenschaftler hat bislang mehr gesehen als seinen ureigenen Bereich. Shankar br
»Das ist doch eine ganze Menge.«
»Aber keiner von denen hat eine Theorie entwickelt, wie alles miteinander in Zusammenhang steht.«
»Das wissen wir ja nun«, sagte Johanson gleichm
»Es sind arabische Terroristen.«
»Und glauben Sie das auch?«
»Nein.«
»Was also glauben Sie?«
»Ich glaube, dass ich noch ein bis zwei Tage brauche, bevor ich es Ihnen sagen werde.«
»Sie sind sich nicht sicher?«
»Fast.« Johanson nippte an seinem Kaffee. »Aber das ist ein heikles Thema. Ihr Mr. Vanderbilt hat sich auf Terrorismus eingeschossen. Ich will R
»Und wer soll Ihnen die geben?«, fragte Li.
Johanson stellte die Kaffeetasse ab.
»Sie, General.«
Li wirkte nicht sonderlich
»Ja.« Johanson l
Li schob ihm den Schnellhefter hin
Johanson starrte auf den Schnellhefter. Das Bild einer weiteren Flutwelle suchte ihn heim.
»Warum?«
»Was w
»Ich w
»Sch
»Was ist mit diesen Krebsen?«, fragte Johanson, ohne auf ihre Frage einzugehen. »Was tun sie?«
»Wir sind uns nicht sicher. Aber ich sch
Johanson
»Wir haben so was eingerichtet. In Nanaimo. Exemplare der Krebse sind auf dem Weg hierher.«
»Lebende Exemplare?«
»Ich wei
Johanson schwieg einen Moment. »Ich fliege hin«, sagte er. »Nach Nanaimo?« Li nickte befriedigt. »Gute Idee. Und wann werden Sie mir sagen, was Sie denken?«
»Geben Sie mir vierundzwanzig Stunden.«
Li sch
Nanaimo, Vancouver Island Anawak sa
»Die Theorie ist folgende«, sagte Anawak mit Blick auf Oliviera. »Nimm an, du bist eine K
»Danke, Leon.« Oliviera hob die Brauen, was ihr Pferdegesicht noch l
»Eine K
»Mach ruhig weiter so.«
Fenwick lachte und rieb sich den Nasenr
»Du bist ausschlie
»Haben sie nicht irgendwann mal eine Schabe gek
»So ungef
»Widerlich«, murmelte Oliviera.
»Das hei
»Ich versuche, seinen Willen zu brechen und ihn wieder auf eine K
»Einige Menschen«, bemerkte Oliviera.
»Alle Menschen. Wir sind zwar stolz auf unseren freien Geist, aber der ist nur so lange frei, bis du auf bestimmte Kn
»Was bedeutet, dass derjenige, der die Gallerte entwickelt hat, sehr genau wissen muss, wie das Hirn eines Wals aufgebaut ist«, sagte Fenwick. »Ich meine, davon gehen Sie doch aus, oder? Das Zeug stimuliert Zentren im Gehirn.«
»Ja.«
»Aber dazu muss es wissen, welche.«
»So was l
»Sehr gut, Sue!« Anawak nickte. »Lilly war der Erste, der Elektroden in Tiergehirne implantierte, um Schmerz— und Lustzonen zu reizen. Er hat bewiesen, dass man Tieren durch gezielte Manipulation der Hirnbereiche Freude und Wohlbefinden oder Schmerz, Wut und Angst suggerieren kann. Bei Affen, wohlgemerkt. Affen kommen Walen und Delphinen am n
»Trotzdem, Fenwick hat Recht«, sagte Ford. »Alles gut und richtig, wenn du deinen Affen auf den OP-Tisch legen und an ihm rumfuhrwerken kannst. Aber die Gallerte muss durchs Ohr oder durch den Kiefer eingedrungen sein. Sie hat dabei auf alle F
Anawak zuckte die Schultern. Er war fest davon wie sie es tat.
»Vielleicht musst du ja gar nicht so viele Kn
Die T
»Dr. Oliviera?« Einer der Laborassistenten steckte den Kopf herein. »Entschuldigen Sie die St
Oliviera sah sie der Reihe nach an.
»So was hatten wir bis vor wenigen Wochen noch gar nicht«, sagte sie kopfsch
Sie erhob sich und klatschte in die H
»Na dann — vamos, muchachos. Will mich einer begleiten? Ohne mich kommt ihr ja ohnehin keinen Schritt weiter.«
Hochsicherheitslabor Johansons Helikopter landete neben dem Institut, kurz nachdem die Krebse dort eingetroffen waren. Ein Assistent brachte ihn zu den Fahrst
»Man kommt nicht zur Ruhe, was?« Er lachte gehetzt.
»Nein.« Johanson sah sich um.
»Wir hatten bis jetzt wenig Gelegenheit, uns auszutauschen«, sagte Rubin. »Sie m
»Ich sch
Rubin deutete auf die Stahlt
L4 war die h
»Sie gehen mit rein?«, fragte Johanson.
»Ich und Dr. Oliviera.«
»Ich dachte, Roche ist der Experte f
»Hier ist jeder Experte f
Johanson l
»Das habe ich schon«, sagte Vanderbilt gleichm
»So? Was denn?«
»Verraten Sie’s mir.«
»Ich wei
Vanderbilt betrachtete ihn absch
»Ich fand Ihre Theorie eigentlich flott genug.«
»Ist sie auch, solange keine bessere auftaucht. Wenn Sie gleich da reingehen, Doktor, denken Sie an etwas, das wir in Amerika Golfkriegssyndrom nennen. 1991 in Kuwait hat die amerikanische Armee ihre Verluste sehr gering gehalten, aber spPfiesteria und Konsorten ausl— sie waren in der N Killer zu verwandeln.«
»Und Sie meinen, damit haben wir es hier zu tun?«
»Ich meine, Sie wCapisce? Verr
»Ich kann nichts Verr
»Ihr Problem. Ich habe Sie gewarnt.«
»Mein Problem ist, dass wir immer noch zu wenig wissen«, sagte Oliviera und zeigte zur T
»Und ich? Brauchen Sie keinen Leibw
»Sehr freundlich, Jack.« Sie musterte ihn. »Leider sind die Anz
Sie traten zu viert durch die Stahlt
»Sind Sie alle mit der Arbeit in einem Hochsicherheitslabor vertraut?«, fragte Oliviera.
Roche und Rubin nickten.
»Theoretisch«, gab Johanson zu.
»Kein Problem. Normalerweise m
Das Ding war sperrig. Johanson schl
»Sobald Sie drinstecken, schlie
Johanson sah an sich hinunter.
»Wie ein Marshmallowmann.«
Oliviera lachte. Sie betraten die erste Schleuse. Johanson h
»So ist es«, erklang Vanderbilts Stimme im Lautsprecher. »Wenn also einer von Ihnen umf
Johanson sah, wie Oliviera die Augen verdrehte. Sie passierten nacheinander die drei Schleusen und betraten das Labor. In ihren Anz
Er war gef
»Mist!«, entfuhr es Rubin.
Oliviera nahm einen metallenen Spatel zur Hand und ber
»Tot, w
»Das ist ungl
»Li zufolge lebten sie, als sie auf Reisen gingen«, sagte Johanson. Er beugte sich vor und betrachtete die Krabben ausgiebig und der Reihe nach. Dann tippte er Oliviera auf den Unterarm. »Dort oben. Der zweite von links. Hat gerade mit den Beinen gezuckt.«
Oliviera bef
»Irgendwelche spontanen Meinungen?«, wollte Oliviera wissen.
»Ich m
Rubin zuckte die Schultern. »Scheint sich normal zu verhalten, aber die Art habe ich noch nie gesehen. Sie vielleicht, Dr. Johanson?«
»Nein.« Johanson dachte einen Moment nach. »Sie verh
»Als h
»Ja. Wie ein Mechanismus. Sie l
»K
»Ich bin kein Taxonom. Ich kann Ihnen sagen, woran sie mich erinnert, aber Sie m
»Nur zu.«
»Es gibt zwei signifikante Merkmale.« Johanson nahm den Spatel und ber
»Das hei
»Ja. Bei manchen Tieren, die ohne Sonnenlicht leben, sind die Augen stark verk
»Schlotkrabben«, nickte Rubin.
»Und woher stammen die?«, fragte Roche.
»Von hydrothermalen Schloten in der Tiefsee«, sagte Rubin. »Vulkanische Oasen. Sie sehen genauso aus wie Schlotkrabben.«
Roche runzelte die Stirn.
»Dann d
»Die Frage ist, was da
Oliviera fischte einen der leblosen K
Sie starrten in das aufgeschnittene Tier.
»Das ist keine Krabbe«, sagte Johanson.
»Nein«, sagte Roche. Er deutete auf die halb fl
Oliviera begann, die Gallerte mit einem L
»Schauen Sie mal da«, sagte sie. »Gleich hinter dem Kopf sieht es nach original Krabbe aus. Und sehen Sie die faserige Verzweigung entlang des R
»Doch«, sagte Rubin. »Die Gallerte.«
»Also, es ist jedenfalls keine Krabbe im vollst
»Was erkl
»Nie im Leben«, sagte Roche. »Es ist ein Fremdorganismus.«
»Dann hat dieser Fremdorganismus daf
»Oder ob die Krabben so gez
Eine Zeit lang herrschte unbehagliches Schweigen. Schlie
»Was immer der Grund fPfiesteria-Kulturen finden. Oder was noch Schlimmerem. Die Luft in diesem Labor ist jedenfalls verseucht.«
Johanson dachte an etwas, was Vanderbilt gesagt hatte.
Biologische Kampfstoffe.
Nat
Nur v
Weaver Weaver war euphorisiert.
Sie brauchte nur ein Passwort einzugeben, schon hatte sie Zugriff auf jede nur erdenkliche Information. Was ihr hier geboten wurde, h
In den achtziger Jahren hatte die amerikanische Marine mit der Untersuchung eines erstaunlichen Ph
Was Geosat enth
Man hatte geahnt, dass die Ozeane selbst im Zustand absoluter Ruhe nicht v
Der R
Schuld waren Unregelm
Die Neigungen all dieser Dellen und Buckel waren so flach, dass man sie an Bord eines Schiffes nicht registrierte. Tats
Damit hatte man ein weiteres Prinzip der Meeresdynamik verstanden: Die Erddrehung selber beeinflusste den Grad der Rotation.
Der Golfstrom war demnach gar kein richtiger Strom, sondern der westliche Rand einer riesigen, sich langsam drehenden Wasserlinse, eines aus unz
Es waren diese
1995, nach dem Ende des Kalten Krieges, hatte die amerikanische Armee nach und nach die Geosat-Kartierungen freigegeben. Das Geosat-System war abgel
Je tiefer sie Einblick nahm, desto mehr wich ihre anf
Schlie
Seine Drifter hatten eine kurze Weile gesendet, ohne erkennen zu lassen, dass sie einer definierten Str
Noch einmal rechnete sie alles durch. Sie stellte sicher, dass ihr kein Fehler unterlaufen war, wiederholte die Prozedur ein weiteres Mal und dann ein drittes Mal.
Es war noch schlimmer, als sie bef
Online Johanson, Oliviera, Rubin und Roche duschten in ihren PVC-Anz
Shankar und sein Team arbeiteten unter Hochdruck an der EntschlScratch und andere Spektrogramme rauf und runter.
Anawak und Fenwick gingen spazieren und diskutierten die M
Frost war in Bohrmanns Suite aufgetaucht, massig und raumf
»Doc, wir m
Danach hatte er Bohrmann erz
»Und solange wir den nicht kennen«, stellte Frost fest, »wird es uns die nicht geschehen, weil vor Amerika oder Japan der Hang abrutscht.«
Li sa
Umso besser funktionierte die dachten. Aber woran sie arbeiteten und welche Dateien sie aufriefen, wurde gespeichert und lien Welt, aber ein Restrisiko blieb immer. Doch selbst wenn die Vermutungen des CIA-Direktors nicht zutrafen, war es hilfreich, den Wissenschaftlern
Sie schaltete zur
Warum sprach Johanson nicht mit irgendjemandem
Li f
»K
»K
»Machen Sie es nicht so spannend, Jack.«
»… sofern Sie beabsichtigen, den Pr
Nanaimo, Vancouver Island Oliviera lief Fenwick und Anawak in der Vorhalle
»Wo kommt ihr denn her?«, fragte sie erstaunt.
»Wir waren spazieren.« Anawak zwinkerte ihr zu. »Hattet ihr noch Spa
»Idiot.« Oliviera verzog das Gesicht. »Sieht so aus, als w
»Pfiesteria?« fragte Anawak.
»So
»Wir mussten ein paar M
Fenwick trat unwillk
»Ist dieses Gift eigentlich ansteckend?«
»Nein, du darfst mich knutschen. Es wird nicht von Mensch zu Mensch Pfiesterien ins Wasser gelangen, und sie vermehren sich exponentiell, wenn die Krabben schon lange hin
»Kamikaze-Krabben«, sinnierte Anawak.
»Ihre Aufgabe ist es, Bakterien an Land zu bringen, so wie es die Aufgabe der W
»Der da w
»Richtig. Auch die Wale haben eher was von Selbstmordattent
Johanson l
»Da w
Fenwick musterte ihn. »Sie klingen fast schon wie Vanderbilt.«
»Nein. Das scheint nur so. In einigem hat Vanderbilt Recht, ansonsten bin ich ganz anderer Meinung.« Johanson machte eine Pause. »Aber ich gehe jede Wette ein, Vanderbilt wird schon bald genauso klingen wie ich.«
Li »Was soll das hei
»Er ist auf dem Weg zur Offutt Air Force Base in Nebraska«, sagte Vanderbilt. »Es sind Krabbenschw
»Und wer hat Offutt angeordnet?«
Vanderbilt zuckte die Achseln. »Der Stabschef im Wei
Li
»Das ist schlampig gelaufen«, sagte sie mit Nachdruck. »So was will ich demnbevor es seinen Kopf aus dem Meer steckt.«
»Wir k
»Au
Vanderbilt l
»Und ich will Klarheit dar
»Das w
»Dann sind wir uns einig. Was haben Sie sonst f
»Einen Haufen Schei
»Das bin ich gew
»Eben. Ich wollte Sie nicht entw
Li hob die Brauen und lehnte sich abwartend zur
»Also, es ist gelungen, die Tiere einzusammeln«, sagte Vanderbilt, indem er jedes Wort gen
»Konnten wir irgendwas Verd
»Nicht direkt. Feindliche Sonden oder Tauchboote waren nicht aufzusp
Li nickte. Sie dachte an Johanson. Fast bedauerte sie, dass er nicht hier war, um Vanderbilts Ausf
»Zweiter Punkt, Tiefseekabel. Weitere Verbindungen sind abgerissen, CANTAT-3 und einige TAT-Kabel. Alles wichtige Verbindungen
Li beobachtete Vanderbilt. Er wirkte weniger zynisch und
»Ich wei
»Bingo, Baby. Es gab Probleme mit der Navigation. Was Neues
An Bord eines jeden Schiffes gab es vier lebenswichtige Systeme: Echolot, Logge, Radar und Windmesser. W
»In einem der F
»Nat
»Au
Li legte die Fingerspitzen aufeinander und br
Einfach l
»Wir brauchen diese verdammten W
»Wie Recht Sie haben«, erwiderte Vanderbilt beflissen.
Seine M
Er w
»Erstens«, sagte sie. »Wir evakuieren Washington, sollte sich die Meldung best
Vanderbilt lachte laut auf. Seine M
»New York trockenlegen? Die Kanalisation?«
Sie sah ihn an.
»Ja.«
»Gute Idee. Die Chemikalien t
»Wie das zu machen ist, werden Sie rausfinden, Jack! Ich werde den Pr
»Ah! Verstehe.«
»S
»Was haben Sie vor, Jude? Wollen Sie den Tieren gut zureden?«
»Nein.« Li l
»Sie wollen sich mit der IWC anlegen?«
»Nein. Wir beschie
New York, USA Direkt vor ihm brach ein Mann zusammen und starb.
Peak schwitzte unter seinem schweren Schutzanzug. Jeder Teil seines K
Langsam steuerte der Sergeant neben ihm den Jeep
Fieberhaft arbeiteten sie daran, fOffice of Emergency Management, kurz OEM. Ende der Neunziger hatte es die grat hatte gro— und bombensicheres Bunkerb— und sie bauten es im 23. Stockwerk des World Trade Center, nicht lange vor dem 11. September 2001. Danach hatte die OEM vollkommen neu strukturiert werden m
Der Jeep kurvte um den Toten herum und n
Weiter fuhren sie entlang milit
Peaks Fahrer rumpelte ein StBellevue Hospital Center am Ufer des East River, wo eine der provisorischen Einsatzzentralen untergebracht war. Peak eilte ins Innere. Das Foyer war voller Menschen. Er fing angstvolle Blicke auf und ging schneller. Manche der Leute hielten ihm Fotos ihrer AngehLeitung. Er lie
»Wir brauchen ein Gegengift. Und zwar schleunigst.«
»Nanaimo arbeitet auf Hochtouren«, erwiderte Li.
»Das ist noch zu langsam. Wir k
»Kommen Sie mit der medizinischen Versorgung nach?«
»Wie denn? Wir k
»Hm diese Viecher aus der Kanalisation
»Dann fangen Sie mal an«, sagte Peak. »Es wird nichts nBellevue ist hoffnungslos
Li schwieg eine Sekunde.
»Gut. Sie wissen, was zu tun ist. Verwandeln Sie Greater New York in einen Superknast. Nichts und niemand kommt raus.«
»Hier k
»Ja, das ist schrecklich. Tun Sie was f
»Was soll ich denn machen?«, rief Peak verzweifelt. »Der East River flie
»F
Etwas passierte.
Peak sp
»Irgendwas ist explodiert«, sagte Peak.
»Schauen Sie, was es ist. In zehn Minuten habe ich Ihren Bericht.«
Peak fluchte und lief zum Fenster, aber es war nichts zu sehen. Er gab seinen M
Er schaute nach links den Fluss hinauf.
Menschen liefen auf das Hospital zu. In etwa einem Kilometer Entfernung sah er einen riesigen Rauchpilz in den Himmel steigen. Ungef
Sie erhob sich aus der Zufahrt zum Queens Midtown Tunnel, der den East River unterquerte und Manhattan mit der anderen Seite verband.
Der Tunnel brannte!
Peak dachte an die demolierten Autos, die
Sie rannten zur
Drei Stockwerke
Das Ehepaar Hooper war zu diesem Zeitpunkt schon seit einigen Stunden tot.
Vancouver Island, Kanada »Was zum Teufel tut ihr da oben auf dem Whistler?«
Es sollte ein Ausflug in die NormalitDavies Whaling Station und sah zu, wie Shoemaker und Delaware aus Anlass seines Besuchs zwei Dosen Heineken leerten. Davie hatte die Station vorouristen hatten Vancouver Island verlassen. Shoemaker verrichtete einsam seinen Dienst als Gesch
»Ich w
Anawak sch
»Wozu das Theater? Warum kannst du nicht sagen, woran ihr arbeitet?«
»Tom …«
»Ich w
»Kein Mensch redet von Tsunamis.«
»Nicht? Bullshit! Es hat sich auch ohne euch herumgesprochen, dass da Zusammenhben zusammen die Leute von der Lady Wexham geholt, Baby. Ich bin doch mit im Boot. Eingeweiht, verstehst du? Innerer Kreis.«
Delaware nahm einen kr
Sie trug eine neue Brille mit runden, orangefarbenen Gl
Shoemaker hob die H
Anawak nickte. Er f
Wahrscheinlich hatte sie sogar Recht.
Er lie
»Du wirst weiterhin den Staub von deinen F
Shoemaker sah ihn an.
»Kleine Motivationsveranstaltung?«, fragte er.
»Nein. Wozu? Warum sollte ich dich motivieren? Ich bin derjenige, der die Schnauze halten muss und seinen Freunden nichts erzmich zu motivieren?«
Shoemaker drehte die Bierdose in seiner Hand. Dann grinste er. »Wie lange bleibst du?«
»Kann ich mir aussuchen«, sagte Anawak. »Sie behandeln uns wie die K
»Sie tragen dir wirklich den Arsch hinterher, was?«
»Ja, tun sie. Daf
»Arbeiten kannst du auch hier. Okay, ich motiviere dich. Komm heute Abend zum Essen. Du bekommst ein Riesensteak. Ich werde es selber f
»Klingt gut«, sagte Delaware. »Um wie viel Uhr?«
Shoemaker warf ihr einen undefinierbaren Blick zu.
»Du kannst auch gerne kommen«, sagte er.
Delaware kniff die Augen zusammen und erwiderte nichts. Anawak fragte sich, was da los war, aber er hielt sich f
Irgendwie hatte er die Nervens
»Was hat Tom eigentlich vorhin gemeint«, fragte er.
Sie stellte sich ahnungslos. »Wovon redest du?«
»Die Einladung zum Steak. So wie er es sagte, klang es, als ob er dich nicht gerne in Begleitung sieht.«
Delaware wirkte verlegen. Sie nestelte an einer Str
»Na ja. Es ist was passiert in den Tagen, in denen du weg warst. Ich meine, das Leben steckt voller
Anawak blieb stehen und sah sie an. »Ja, und?«
»Also, der Tag, an dem du r
»Jack?«, fragte Anawak.
»Ja.«
»Greywolf? Jack O’Bannon?«
»Er sagte, ihr h
»Und was, wenn nicht?«
»Das w
»Schon okay. Es war ein gutes Gespr
»Ich sagte ja, manchmal ist man vollkommen platt! Er kam r
Anawak sp
»Er kam also. Wir tranken was bei Schooners, und hinterher gingen wir runter an den Steg. Er hat mir alles M… rumms … Du wei
Anawak begann zu grinsen.
»Und Shoemaker passt das gar nicht.«
»Er hasst Jack!«
»Ich weiist ein Arschloch.«
»Nicht mehr als du auch«, entfuhr es ihr.
Anawak nickte.
Dann lachte er. Bei allem Elend, das
Er lachte immer lauter.
Delaware legte den Kopf schief und sah ihn verst
»Was gibt’s denn da so bl
»Du hast Recht«, kicherte Anawak.
»Was hei
Er sp
»Licia, du bist unbezahlbar«, japste er. »Du hast so verdammt Recht. Arschl
Ihre Augen verengten sich. »Du machst dich
»Nein,
»Doch.«
»Ich schw
»Ich wei
»Jack ist nie zu Hause. Ich denke, ihr seid zusammen?«
»Mein Gott, Leon! Wir haben nicht geheiratet, wenn du das meinst. Wir haben Spa
»Nein«, murmelte Anawak. »Das w
»Wieso fragst du? Willst du ihn sprechen?«
»Ja.« Er fasste sie bei den Schultern. »Licia, pass auf. Ich muss ein bisschen privaten Kram erledigen. Versuch ihn aufzust
Delaware l
»Gut. Ich werd’s ihm sagen.«
»Fein.«
»Ihr M
Anawak ging aufs Schiff, sah die Post durch und schaute auf einen Sprung bei Schooners vorbei, wo er einen Kaffee trank und mit Fischern plauderte. Wren fehlte jede Spur. Niemand versp
»Ist ja nicht deren Problem«, sagte einer der Fischer, womit er die Betreiber der gro
Es ist sehr wohl deren Problem, war Anawak versucht zu sagen, ihren Schiffen geht es keinen Deut besser. Er schwieg. Was sollte er antworten? Er durfte
»Nee, Junge, denen kommt das doch gelegen!«, knurrte der Mann. »Die gro
Es war
T
War alles umsonst gewesen? Die Jahre der MSchooners den Nagel auf den Kopf getroffen. Aus Sicht der kleinen Fischer brachte die Situation den Groeder Wale zu jagen.
Anawak bezahlte seinen Kaffee und ging zur
Anawak lieUS Navy’s Marine Mammal Program zur militWhistler Circuit. Jeder bessere investigative Journalist hatte dutzendfach darffinden von Minen und verloren gegangenen Torpedos betraut und zum Schutz der Schwarzmeerflotte eingesetzt worden. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion waren die Tiere in ein Ozeanarium in Sevastopol auf der Krimhalbinsel etreibern das Geld for sich ihre Spur, was vermuten lie
Offenbar erlebten Meeress
Also wurden die amerikanischen Dressurprogramme mit neuen Mitteln fortgesetzt. Aus Russland h
Hatte Vanderbilt am Ende Recht?
Anawak war
Dort w
Aber das World Wide Web schwieg sich aus.
Es schwieg beharrlich, durchbrochen von AbstEarth Island Journal, die
US-Navy verantwortlich f
Das Journal wurde herausgegeben vom Earth Island Institute, einer Umweltschutzgruppe, die sich um neuartige Methoden zum Erhalt der Natur bemEarth-Island- Leute waren in der Klimadiskussion vertreten und enth
Der kurze Artikel ging zurEarth Island stellte einen Zusammenhang mit Geheimexperimenten der US-Navy her, von denen man annahm, dass sie zu dieser Zeit stattgefunden haben mussten.
Offenbar hatten sie nicht den gew
Irgendetwas muss damals f schrieb das Journal.
Anawak druckte den Text aus und versuchte, im Archiv weitere Artikel zu finden, die den Vorfall aufgriffen. Er war so vertieft in seine Arbeit, dass er kaum h
Er legte den Kopf in den Nacken. Bei der Gr
»Du wolltest mich sprechen«, sagte Greywolf.
Das Lederzeug an seinem gewaltigen K
»Ich dachte, du bist irgendwo in Ucluelet«, sagte er.
»War ich auch.« Greywolf zog einen Stuhl heran und setzte sich, dass es knarrte. »Licia meinte, du brauchst mich.«
»Brauchen?« Anawak l
»Was im Klartext hei
»Und wie geht’s dir?«
»Es ginge mir besser, wenn du was zu trinken h
Anawak ging zum K
»Hab ich dich bei irgendwas gest
»Zerbrich dir nicht den Kopf. Ich war fischen mit ein paar reichen S
»Ich sehe, deine Einstellung zum Whale Watching hat sich nicht sonderlich ge
»Nein, warum sollte sie? Aber ich lasse euch in Ruhe.«
»Oh, danke«, sagte Anawak sarkastisch. »Aber es trifft sich gut. Ich meine, dass du immer noch auf deinem Rachefeldzug f
Greywolf starrte ihn verbl
»Erz
»Ich war Trainer. Wir haben Delphine f
»Wo? In San Diego?«
»Ja, auch da.«
»Und du bist wegen Herzmuskelschw
»Genau«, sagte Greywolf zwischen zwei Schlucken.
»Das stimmt nicht, Jack. Du bist nicht entlassen worden. Du bist von selber gegangen.«
Greywolf nahm die Dose vom Mund und setzte sie beinahe vorsichtig auf dem Tresen ab.
»Wie kommst du denn darauf?«
»Weil es in den Akten des Space and Naval Warfare System Center San Diego so vermerkt ist«, sagte Anawak. Er begann, langsam im Raum auf und ab zu gehen. »Nur damit du siehst, dass ich im Bilde bin: Das SSC San Diego ist die Nachfolgeorganisation einer BehNavy Command, Control and Ocean Systems Center nannte, ebenfalls beheimatet in San Diego, Point Loma. Die Finanzierung erfolgte durch eine Organisation, aus der das US Navy’s Marine Mammal System von heute hervorgegangen ist. Jede dieser Institutionen taucht in irgendeiner Weise auf, wenn man die Geschichte der Meeressoniert warst.«
Greywolf verfolgte Anawaks Wanderung durch den Verkaufsraum mit lauernden Blicken. »Wozu erz
»Aktuell werden in San Diego Ern
Greywolfs Brauen zogen sich zusammen.
»Na und? Habt ihr keine anderen Sorgen in eurem Ausschuss? Die Situation in Europa beispielsweise?«
»Der n
»Ich habe
Anawak sch
Er nahm den Ausdruck des Earth-Island- Artikels vom Tresen und reichte ihn Greywolf, der einen kurzen Blick darauf warf und das Blatt weglegte.
Eine ganze Weile war es still.
»Jack«, sagte Anawak leise. »Du hattest Recht. Ich freue mich wirklich, dich zu sehen, aber ich brauche deine Hilfe.«
Greywolf sah zu Boden und schwieg.
»Was hast du damals erlebt? Warum bist du gegangen?«
Der Halbindianer br»Warum willst du das wissen?«
»Weil es uns helfen k
»Es sind nicht eure Wale. Es sind nicht eure Delphine. Nichts ist euer. Du willst wissen, was los ist? Sie schlagen zur
»Du glaubst tats
Greywolf setzte zum Sprechen an, dann sch
»Mich interessiert nicht mehr, warum sie irgendetwas tun. Wir haben uns schon viel zu sehr f
»Jack«, sagte Anawak langsam. »Sie werden gezwungen.«
»Quatsch. Wer sollte …«
»Sie werden gezwungen! Wir haben den Beweis. Ich d
»Als ich mir vorstellen kann?« Greywolf sprang auf. »Was wei
»Dann kl
»Ich habe …« Der Riese schien mit sich zu ringen. Seine Kiefer mahlten. Er ballte die F
»Komm mit«, sagte er. »Wir gehen spazieren.«
Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her. Am Ortsrand w
»Deine Daten sind nicht ganz vollst
»Und du warst f
»Du machst dir falsche Vorstellungen. MKO ist anders. Im Allgemeinen umfasst ein System vier bis acht Tiere mit fest definierten Auftr
»Sie greifen Taucher an?«
»Nein. Sie geben dem Eindringling einen Stups mit der Nase und befestigen dabei eine zusammengewickelte Schnur an seinem Anzug, deren Ende mit einem Schwimmer versehen ist. Der Schwimmer ist mit einem Stroboskoplicht gekoppelt, das uns die Position des Tauchers verr
Du wirst vom Land her beschossen.«
»Und die Minen t
»Offiziell ist kein einziges Tier auf diese Weise gestorben. Tats
»
»Ich wusste natSwimmer Nullification Program. Das funktioniert nken Harpunen mit sich. Was dich da unter Wasser angriff, war kein Delphin oder T— Und selbst das ist harmlos gegen den Trick, auf den die Navy dann verfiel, als sie den Tieren subkutane Spritzen auf die Schnauzen setzten, mit denen sie die Taucher rammen sollten, was sie auch flei—
Anawak sp
»
Anawak schwieg. Er verstand es nur zu gut.
»Also trgood guys zu gehbad guys fanden, ich sei so ungemein talentiert im Umgang mit den Tieren.« Greywolf spuckte aus. »Und da hatten sie Recht, die Hurenss soll das Lamento wegen einiger Delphine? So kam ich nach San Diego, wo sie gerade daran arbeiteten, Schwertwale mit nuklearen Sprengk…«
»Wie bitte?«
Greywolf sah ihn an. »Du wunderst dich? Ich habe l
»John Lilly«, murmelte Anawak.
»Was?«
»Ein Forscher. Er hat in den Sechzigern Hirnversuche mit Delphinen durchgef
»Ich erinnere mich, dass der Name irgendwann fiel«, sagte Greywolf nachdenklich. »In San Diego jedenfalls wurde ich Zeuge, wie sie Delphinen den Kopf aufmei
»Ja, das ist John Lilly!«, rief Anawak erregt. »Er hat versucht, eine Art Landkarte des Gehirns herzustellen.«
»Glaub mir, die Navy hat ihre Landkarten erstellt«, sagte Greywolf bitter. »Mir wurde schlecht, aber ich hielt meinen Mund. Sie zeigten mir einen Delphin, der in einem Becken schwamm und eine zaumzeugartige Vorrichtung im Nacken trug. Die Vorrichtung trieb Elektroden durch die SchLaboratoire d’Acoustique Animale. Er versprach, sich unserer Probleme anzunehmen, und lud uns zu einer F die Laborassistenten uns eine Gru
Greywolf hielt inne. Aus der Tiefe seines gewaltigen Brustkastens drang ein undefinierbarer Laut, etwas wie ein resigniertes Seufzen.
»Busnel fachsimpelte
Greywolf nagte an seiner Unterlippe. Dann sah er Anawak an. »Das sind die Delphine, die an der franzIsland Earth. Jetzt wei’s.«
»Und du hast …«
»Ich sagte ihnen, dass es reicht. Sie versuchten, mich umzustimmen. Zwecklos. Nat
Anawak sah hinaus auf die Bucht.
»Ich bin kein Wissenschaftler wie du«, sagte Greywolf leise. »Ich verstehe was von Delphinen und wie man mit ihnen umgeht, aber nichts von Neurologie und diesem ganzen Mist. Ich kann es nicht ertragen, wenn jemand ein allzu offensichtliches Interesse an einem Wal oder einem Delphin entwickelt, das ist alles, und wenn er nur ein Foto machen will. Ich kann es nicht ertragen, und ich kann’s nicht
»Shoemaker glaubt heute noch, du willst uns eins auswischen.«
Greywolf sch
Anawak st
Es war so sch
»Jack«, sagte er nach einer Weile. »Du wirst umdenken m
Greywolf erwiderte nichts. SchlieDavies Whaling Station blieb Greywolf stehen.
»Kurz vor meinem Ausstieg h
Anawak
Chateau Whistler, Kanada Am fr
Sie hatte ihn aus Nanaimo zur
»Hi.« Weaver trat hinzu. »Kommt ihr weiter?«
»Wir stecken fest«, sagte Bohrmann. »Wir haben immer noch ein paar Unbekannte in der Gleichung.«
»Bah, denen kommen wir auch noch auf die Spur«, knurrte Frost. »Gott w
»Das hat Einstein gesagt«, bemerkte Johanson. »Und er hatte Unrecht.«
»Gott w
Sie wartete eine Weile. Dann tippte sie Johanson an. »K
Johanson z
»Tut mir Leid.«
»Warum leistest du uns nicht Gesellschaft?«
»Kannst du dich nicht wenigstens ein paar Minuten ausklinken? Wir brauchen nicht lange.« Sie l
»M
»Und wohin?«, fragte Johanson, als sie den Tisch verlie
»Egal. In die Halle.«
»Ist es irgendwas von Bedeutung?«
»Bedeutung ist gar kein Ausdruck!«
»Gut.«
Sie gingen nach drau
»Wie war es in Nanaimo?«, fragte sie.
»Zum Gruseln.«
»Es hei
»Klingt nach einer neuen Angriffswelle.«
»Ja. Oliviera, Fenwick und Rubin haben sich an die Analysen begeben.« Er rmir was erz
»Ich habe den ganzen Tag mit Satellitendaten verbracht. Dann habe ich die Radarauswertungen mit Multispektralaufnahmen verglichen. Ich h
»Hab davon geh
»Ein solcher Bereich ist der Golfstrom. Bauer hat vermutet, dass etwas in dieser Region geschieht. Er fand die nordatlantischen Schlote nicht mehr, in denen das Wasser absinkt, und schloss daraus, dass etwas das Verhalten der gro
»Und?«
Sie blieb stehen und sah ihn an. »Ich habe es durchgerechnet, verglichen, betrachtet, durchgerechnet, verglichen, angezweifelt, betrachtet, durchgerechnet. Die Golfstromw
Johanson runzelte die Stirn. »Du meinst …«
»Der Wirbel dreht sich nicht mehr wie fr
Sicherheitsrat »Das ist eine verdammte Schweinerei! Und irgendjemand wird daf
Der Pr
Er war in der Offutt Air Force Base eingetroffen und hatte als Erstes eine abhDeputy Director for Operations und der Direktor des Counterterrorism Center und Leiter der SondereinsCentral Command, General Judith Li, und der Stellvertretende CIA-Director Jack Vanderbilt komplettierten den Kreis. Sie sa
Der Pr
Damit handelte er ganz im Sinne Lis. In der Hierarchie der Berater war Li nicht die wichtigste Stimme. Den h
Der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs sagte, man m
»Wen wollen Sie angreifen?«
»Da ist jemand, den wir angreifen werden«, sagte der Vorsitzende entschieden. »Darauf kommt’s erst mal an.«
Der Vizepr
»Wenn, dann steckt ein Land dahinter«, sagte er. »Oder eine politische Region. Vielleicht mehrere Staaten, wer wei
»F
Der Prthe good, the bad and the ugly der CIA gehalten hatte, sah er die Welt bev
»Es fragt sich, ob wir in den Reihen unserer klassischen Feinde suchen m
»Angegriffen wird die freie Welt, nicht nur Amerika.«
»Die freie Welt?« Der Verteidigungsminister schnaubte. »Mann, das sind wir! Europa ist Teil des freien Amerika. Japans Freiheit ist Amerikas Freiheit. Kanada, Australien … Wenn Amerika nicht frei ist, sind die es auch nicht.« Er hatte ein Blatt vor sich liegen und schlug mit der flachen Hand darauf. Es vereinte seine Notizen vom Tage. Er war der Meinung, dass kein Sachverhalt so kompliziert war, dass man ihn nicht auf ein einzelnes Blatt Papier herunterbrechen konnte. »Nur zur Erinnerung«, sagte er. »che Waffen verf
»Es k
»Langsam.« Der CIA-Direktor hob die Hand. »Gehen wir mal davon aus, dass derartige Aktionen, wie wir sie erleben, mit einer Menge Geld verbunden sind und einem Heidenaufwand. Chemische Waffen sind einfach und billig herzustellen, aber der Biokram b
»Ich kann dazu anmerken«, sagte der Direktor des FBI, »dass kein Geld flie
»Wie meinen Sie das?«
»Sie wissen, dass uns die Durchf
»Und?«, fragte Vanderbilt.
»Keine Hinweise. Weder in Afrika, Fernasien oder im Nahen Osten. Nichts deutet darauf hin, dass
Vanderbilt rWashington Post.«
»Nochmals, wir haben keine …«
»Tut mir Leid, wenn ich jemanden desillusionieren muss«, fuhr ihm Vanderbilt dazwischen. »Aber glaubt einer im Ernst, wer f
Die Augen des Pr
»Die Welt ver
Der Direktor zuckte die Achseln. »Das Letzte, was wir reinbekommen haben, ist eine Warnung der Inder vor pakistanischen Dschihadisten, die das WeiGlobal Response Center trMister President. Da passiert nichts, was wir nicht mitkriegen.«
»Und im Moment ist Ruhe?« »Ruhe ist nie. Aber das, was geschieht, wurde offenkundig nicht vorbereitet oder finanziert. — Was nichts heiangegriffen werden. Wir sind im Krieg! Ich will wissen, mit wem.« »Schauen Sie in den Nahen Osten«, rief Vanderbilt ungeduldig. »Das tun wir«, sagte Li neben ihm. Der dicke Mann seufzte, ohne sie anzusehen. Er wusste, dass Li anderer Meinung war.
»Man kann sich nat
Aber doch nicht so.«
»Da sind wir anderer Meinung«, sagte der CIA-Direktor.
»Ich weiauch im Nahen Osten. Damit m
»Ein paar Frachter sind versenkt worden«, knurrte Vanderbilt. »Im Nahen Osten.«
»Mehr als ein paar.«
»Vielleicht haben wir es mit einem Gr
»Schon eher«, sagte Li. »So jemand k
»Was f
»Wir haben …«, begann der Verteidigungsminister.
»Wir haben den Gro
»Was ist mit Tauchbooten, Tauchrobotern, und so weiter?«, wollte der CIA-Direktor wissen.
»Gar nichts. Seit kurzem verschwindet alles, was wir ins Meer entlassen, spurlos. Wir haben da unten keine M
»Das hei
»Im Augenblick versuchen wir, die wurmbefallenen Gebiete mit Schleppnetzen abzugrasen. Netze werden au
»Scheint mir ziemlich archaisch.«
»Wir werden auf archaische Weise angegriffen. Wir haben auSurtass LFA. Etwas steuert die Tiere, also steuern wir gegen, bis ihnen vor lauter Krach der Sch
Mal sehen, wer die Oberhand gewinnt.«
»Das klingt beschissen, Li.«
»Wenn Sie eine bessere Idee haben, ist sie willkommen.«
Einen Moment lang sagte niemand etwas.
»Hilft uns die Satelliten
»Bedingt.« Der Deputy Director for Operations schosse, und die Europ dem Meer steigt, gucken wir im Zweifel in die verkehrte Richtung. Li hatte den Vorschlag gemacht, Drohnen einzusetzen, die ei der Auswertung abgefangener Nachrichten. Wir ziehen alle Register von SIGINT.«
»Vielleicht ist das unser Problem«, sagte der Pr
Li verkniff sich ein Grinsen. HUMINT gehSignals Intelligence, was die Gesamtheit der fernmeldetechnischen Nachrichtenbeschaffung umfasste. HUMINT bezeichnete die Nachrichtenbeschaffung im Spionagegewerbe — Human Intelligence. Der Prschleicht, mehr anfangen als mit Satelliten.
»Setzen Sie die K
Der CIA-Direktor legte die Fingerspitzen aufeinander.
»Nun«, sagte er. »Vielleicht sollten wir der Nahost-Hypothese doch nicht so viel Bedeutung beimessen.«
Li sah Vanderbilt an. Der Stellvertretende CIA-Direktor blickte starr geradeaus.
»Bisschen zu weit vorgeprescht, Jack?«, sagte sie so leise, dass es niemand au
»Ach, halten Sie doch den Mund.«
Sie beugte sich vor. »Wollen wir mal
Der Pr
»Alles, was positiv ist, kann uns nur recht sein, Jude.«
»Nun, es gibt immer eine Zeit danach. Am Ende kommt es darauf an, wer gewonnen hat. Auf jeden Fall wird die Welt anders aussehen, wenn das hier vor
»Hm«, machte der Pr
Die Auf sondern wer ihn gewinnt.«
»Ich meine, die zivilisierte Welt muss Schulter an Schulter gegen den unsichtbaren Feind k— Aber gewinnen sollten am Ende wir. Und verlieren sollten alle, die uns in der Vergangenheit bedroht haben und gegen uns waren. Je ma
»Klarer Standpunkt, Jude«, sagte der Pr
Am Tisch war beif
»Gut«, sagte der Pr
»Ich denke, sie sind unser gr
»Wann sehen wir Ergebnisse?«
»Morgen kommen alle wieder zusammen. Ich habe Major Peak angewiesen zur
»Du solltest eine Rede an die Nation halten«, sagte der Vizepr
»Ja, das ist wahr.« Der Pr
»Gehen wir auf etwaige Feinde ein?«
»Nein, das wird als Naturkatastrophe gehandelt. Wir sind noch nicht so weit, die Leute sind beunruhigt genug. Wir m
New York, USA Wir schaffen es nicht.
Salomon Peak hatte nur noch diesen einen Gedanken, als er in den Helikopter stieg. Wir sind nicht vorbereitet. Wir haben nichts, was wir diesem Grauen entgegensetzen k
Wir schaffen es nicht.
Der Helikopter stieg vom n
Und immer mehr Menschen starben.
Sie waren machtlos. Sie konnten nichts dagegen tun. Das OEM hatte Vorschriften und Ratschl
Er schaute nach rechts.
Immer noch brannte es in dem Tunnel. Der Fahrer eines Milit
Peak machte sich Vorw
Wenn es irgendetwas gab, dass Peak aus tiefster Seele hasste, war es das Gef
Und jetzt ging es auch in Washington los.
»Wir schaffen es nicht«, hatte er Li am Telefon gesagt.
»Wir m
Sie
Sein Sch
Peak lehnte sich zur
Chateau Whistler, Kanada Li war hochzufrieden.
Nat
Es war kurz vor 2.00 Uhr. Das Telefon schellte. Li sprang auf und stellte die Verbindung her. Sie hatte das Pentagon erwartet und war einen Moment lang verbl
»Dr. Johanson! Was kann ich f
»Haben Sie Zeit?«
»Wann? Jetzt?«
»Ich w
»Sind Sie nicht neugierig?«
»Helfen Sie mir auf die Spr
»Sie waren der Meinung, ich h
»Oh, richtig!« Sie
Kommen Sie.«
Mit einem LEr wollte den Zeitpunkt bestimmen, und sei es mitten in der Nacht.
Sie rief die Telefonzentrale an. »Verschieben Sie mein Telefonat mit dem Pentagon um eine halbe Stunde.« Sie
Johanson w
Vancouver Island Nach Greywolfs Schilderung war Anawak der Appetit f
Wie eine Insel lag der Abend in einem Meer von Elend.
Im mittelalterlichen Europa hatten sie getanzt und ein Fest gefeiert, wenn der Schwarze Tod umherging. Ganz so weit waren sie hier nicht, aber immerhin schafften sie es, mehrere Stunden lang Davies. Sie lachten und schwatzten und genossen den milden Abend, streckten die Beine aus und sahen hinaus aufs schwarze Wasser der Bucht.
Etwa um zwei hatte sich Anawak verabschiedet. Delaware war geblieben. Sie und Shoemaker hatten sich an alten Kinofilmen festgebissen und eine weitere Flasche Wein aufgemacht. Allm
Nach wenigen Minuten hatte er Professor Dr. Kurzweil gefunden.
Im Morgengrauen begann sich ein Bild abzuzeichnen.
12. Mai
Chateau Whistler, Kanada M
Er stand auf dem kleinen Podium links von der Projektionsfl
Johanson, der sein halbes Leben in H
An diesem Morgen machte er die unerwartete Erfahrung des Selbstzweifels. Wie sollte er seine Theorie erz
Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Es herrschte Totenstille.
Er warf einen Blick auf das oberste Blatt seines Manuskripts. Die Hinleitung war ausf
Johanson z
Dann legte er das Manuskript beiseite.
Augenblicklich f
»Es ist ganz einfach. Die Konsequenzen werden uns schreckliches Kopfzerbrechen bereiten, aber im Grundsatz ist es wirklich simpel und nahe liegend. Wir erleben keine Naturkatastrophe. Ebenso wenig haben wir es mit terroristischen Vereinigungen oder Schurkenstaaten zu tun. Auch die Evolution spielt nicht verrladies and gentlemen, die da unten scheinen mit einiger Berechtigung stinksauer auf uns zu sein.«
Niemand sagte etwas.
Vanderbilt starrte ihn an. Seine H
»Ihr Gedanke leuchtet mir ein«, sagte Li.
Es war, als habe man dem Stellvertretenden Direktor der CIA ein Messer zwischen die Rippen gesto
»Das ist nicht Ihr Ernst«, keuchte er.
»Doch«, erwiderte Li ruhig. »Ich habe nicht gesagt, dass Dr. Johanson Recht hat, aber es erscheint mir sinnvoll, ihm zuzuh
»Danke, General«, sagte Johanson mit einer leichten Verbeugung. »Das kann ich tats
»Dann schlage ich vor, dass Sie fortfahren. Versuchen Sie Ihre Ausf
Vanderbilt schien unter Schock zu stehen. Johanson lie
»Unser Hauptproblem in den vergangenen Tagen und Wochen«, sagte er, »hat darin bestanden, die unterschiedlichen Vorf
»Habe ich Sie richtig verstanden?«, rief Rubin aufgeregt. »Sie wollen sagen, wir teilen uns diesen Planeten mit einer zweiten intelligenten Rasse?«
»Ja. Das glaube ich.«
»Wenn das so ist«, fragte Peak, »warum haben wir bis heute nie etwas von dieser Rasse gehwas?«
»Die meisten Lebewesen der Tiefsee sehen im herk
Und hier haben wir es mit intelligenten Wesen zu tun! Wir werden sie nie beobachten ksolange sie es nicht wollen. — Der zweite Grund ist, dass wir keine Vorstellung davon haben, wie diese Wesen aussehen. Wir haben einige r
— Und es gibt einen dritten Grund. Fr
»Was ist mit ihrer Technologie«, fragte Oliviera. »Sie m
»Auch darausschlie auf biologischer Basis errichtet hat! Sie z
»Du lieber Himmel«, st
»Wir zCruise Missiles aus der Familie der Polych— Und schon erhalten wir auf einen Schlag die Erklsteuert andere Lebewesen, indem sie ihre neuronalen Netze bef— Die Krabben und Hummer hingegen wurden von Anfang an auf ihre bloen, in unsere Welt.«
»Dieses Zeug, diese Gallerte«, sagte Rubin, »k
»Kaum.« Anawak mischte sich ein. »Was Dr. Johanson sagt, ergibt f
»Weil Killeralgen im Meer vorkommen.«
»Warum probiert er’s nicht mit was anderem? Wer Killeralgen zPfiesteria sind, wird doch irgendeinen Erreger finden, der nicht erst durchs Wasser muss. Wozu z
»Mit Ratten erzeugt er keine Tsunamis.«
»Das Zeug kommt aus einem menschlichen Labor«, beharrte Vanderbilt. »Es ist eine synthetische Substanz …«
»Das glaube ich nicht«, rief Anawak. »Nicht mal der Navy traue ich so was zu, und die ist wei
Vanderbilt sch
»Was reden Sie da?«
»Ich rede von Experimenten, die unter dem Begriff MKO durchgef
»Nie geh
»Wollen Sie abstreiten, dass die Navy seit Jahren versucht, die Gehirnstr
»So ein Quatsch!«
»Was aber bislang nicht klappte. Jedenfalls nicht wie gew
»Kurzweil?«
»Eine der Koryph
»Entschuldigung«, sagte Vanderbilt. »Ich habe keine Ahnung, wovon hier die Rede ist.«
»Nicht?«, schmunzelte Li. »Ich dachte immer, die CIA h
Vanderbilt schnaubte und sah sich nach allen Seiten um. »Wovon redet der? Ich wei
»Der Neuronencomputer ist ein Modell zur kompletten Rekonstruktion eines Hirns«, sagte Oliviera. »Sehen Sie, unser Gehirn setzt sich aus Milliarden von Nervenzellen zusammen. Jede Zelle ist mit unz
»Man kennt die Stellen, und die Navy wei
»Uff«, sagte Vanderbilt.
»Wenn man erst mal die komplette Information hat«, fuhr Oliviera fort, »lie
Li hob die Hand. »Ich kann Ihnen versichern, dass MKO noch nicht so weit ist«, sagte sie. »Kurzweils Neuronencomputer bleibt vorerst eine Vision.«
»Jude«, fl
»MKO gr
»Der Neuronencomputer bedeutet in der Praxis die vollkommene Kontrolle wird zu diesem Tier. Sie wird Teil seines Hirns. Zellen der Substanz …«
»Oder sie ersetzen es«, schloss Oliviera. »Leon hat Recht. Ein solcher Organismus entspringt keinem menschlichen Labor.«
Johanson h
»Eines verstehe ich noch nicht, Dr. Johanson. Wie erkl
Johanson sah Vanderbilt und Rubin beif
»Das ist nicht schwer«, sagte er. »Wenn wir einen Fisch sezieren, geschieht das in unserer Welt, nicht in seiner. Warum sollten diese Wesen ihr Wissen nicht in ihrer Welt erlangen? Jedes Jahr ertrinken eine Menge Menschen, und falls man weitere Exemplare braucht, holt man sich eben welche. — Andererseits haben Sie Recht: Wie viel wissen die wirklich
»Bei den Krabben scheint man dazugelernt zu haben«, meinte Oliviera. »Sie bleiben stabil.«
»Na ja.« Rubin sch
»Warum auch nicht?«, erwiderte Johanson. »Ihre Aufgabe ist erfbek nicht besiedeln. — Wohin Sie auch schauen in diesem Krieg, Menschen wMenschen am Werk. Hier wird experimentiert, um herauszufinden, wo unsere Schwachstellen sind. Und vor allem wird abgelenkt.«
»Abgelenkt?«, echote Peak.
»Ja. Der Feind macht viele Fronten gleichzeitig auf. Einige bescheren uns Alptr
»Und was soll das sein?«, fragte Vanderbilt gelangweilt.
»Die Vernichtung der Menschheit.«
»Wie bitte?«
»Liegt das nicht auf der Hand? Die haben beschlossen, mit uns in gleicher Weise zu verfahren, wie der Mensch mit Sch
»Jetzt reicht’s aber!«
»… bevor wir das Leben in den Meeren ausrotten.«
Der CIA-Mann wuchtete sich hoch und richtete einen zitternden Zeigefinger auf Johanson. »Das ist der grAbyss unten im Meer und drohen uns mit dem Finger, weil wir unartig waren?«
»Abyss?« Johanson
»Das war genauso ein Bl
»Nein. In Abyss lassen sich Wesen aus dem All in unseren Meeren nieder. Der Film verkauft sie als bessere Menschen. Sie haben eine moralische Botschaft. Vor allen Dingen verbannen sie uns nicht vom Gipfel der irdischen Evolution, wie es eine intelligente Rasse tun whier auf diesem Planeten entwickelt hat, parallel zu uns.«
»Doktor!« Vanderbilt zog ein Taschentuch hervor und wischte sich den Schwei
»Niemand hat Vorteile davon«, sagte jemand.
Vanderbilt drehte sich schwerf
»Sie irren, Vanderbilt.« Bohrmann hatte sich erhoben. »Bis gestern Nacht hat Kiel Szenarien entwickelt, was geschehen wird, wenn weitere Kontinentalabh
»Ich wei
»Nein.« Bohrmann sch
»Woher zum Teufel wollen Sie wissen, was vor 55 Millionen Jahren geschah?«
»Wir haben es ausgerechnet. Und jetzt haben wir es wieder ausgerechnet.
Pl
»Und dagegen«, sagte Johanson leise, w
»Wie lange kann es dauern, bis sich die Atmosph
Bohrmann runzelte die Stirn. »Ich sch
»Wie beruhigend«, knurrte Vanderbilt.
»Nein, keineswegs«, sagte Johanson. »Wenn diese Wesen ihren Feldzug darauf gr
Bohrmann starrte ihn an.
»Sie haben was?«
»Er ist bereits gestoppt«, lie
Vielleicht schon in f
»Augenblick mal«, rief Peak. »Das Methan w
Weaver sah ihn an.
»Ich w
Hatte es zu Beginn den Anschein gehabt, als stehe Vanderbilt allein da mit seiner rigorosen Ablehnung, wandelte sich das Bild in der darauf folgenden Stunde. Das Gremium spaltete sich in zwei Lager, die erbittert aufeinander losgingen. Alles wurde wieder aufgerollt. Die ersten Anomalien. Die Anfd dass eine parallele Intelligenz dem Menschen seine Vorherrschaft streitig macht! Niemand sprach es offen aus. Aber Anawak, geschult im Disput chst z
Es war verbl
Ausgerechnet diese Leute, berufsm
Als Erster desertierte Peak aus Vanderbilts kleiner Truppe. Dann folgten Frost, Shankar und Roche.
Schlie
Sie gingen nach drau
»Sie hatten die wenigsten Probleme mit Johansons Theorie«, stellte sie fest. »Wie kommt’s?«
Anawak sah sie an und l
»Gerne. Mit Milch.«
Er goss zwei Tassen voll und reichte ihr die eine. Weaver war nur unwesentlich kleiner als er. Pl
»Ja«, sagte er. »Die Theorie ist durchdacht.«
»Nur darum? Oder weil Sie sowieso an tierische Intelligenz glauben?« »Das tue ich nicht. Ich glaube an Intelligenz im Allgemeinen, aber auch, dass Tiere Tiere und Menschen Menschen sind. Wenn wir nachweisen k»Ein Mensch ist intelligent. Viele Menschen sind eine dumpfe Horde.« Das gefiel ihm. »Sehen Sie?«, sagte er. »Genau das k…«
»Dr. Anawak?« Ein Mann kam mit schnellen Schritten auf ihn zu. Er geh
»Ja.«
»Sie werden am Telefon verlangt.«
Anawak runzelte die Brauen. Im Chateau war keiner von ihnen direkt erreichbar. Aber es gab eine Nummer, unter der Angeh
Shoemaker hatte die Nummer. Wer noch?
»In der Halle«, sagte der Mann. »Oder m
Er folgte dem Sicherheitsbeamten durch die Halle. In einem der Seitenschiffe war eine Reihe provisorischer Telefonkabinen errichtet worden.
»Gleich die erste«, sagte der Mann. »Ich lasse den Anruf durchstellen. Es wird klingeln. Heben Sie einfach ab, dann sind Sie mit Tofino verbunden.«
Tofino? Also Shoemaker.
Anawak wartete. Es klingelte. Er nahm den H
»Ah, Leon«, erklang Shoemakers Stimme. »Tut mir wirklich Leid. Ich wei
»Macht nichts, Tom. War ein sch
»Oh ja. Und … das hier ist auch wichtig. Es ist …
Pl
»Leon, dein Vater ist gestorben.«
Er stand wie gel
»Leon?«
»Alles okay, ich …«
Alles okay. Wie immer. Alles okay. Alles okay.
Was sollte er tun?
Nichts war okay!
Li »Au
Der Pr
»Nein«, sagte Li zum wiederholten Male. »Keine Au
Die Offutt Airforce Base und das Chateau waren zusammengeschaltet. Au
Im Chateau hatten sich Li, Vanderbilt und Peak versammelt. Li wusste, dass die in Offutt es hassten, dort herumsitzen zu m
»Bringen Sie Ihre Leute in Sicherheit«, hatte er dem Mann befohlen.
»Das ist eine Krise, die von jemandem gesteuert wird«, war die Antwort gewesen. »Eine terroristische Krise. Die Leute im Global Response Center m
»Es sind biologische Killer, die New York angreifen«, hatte der CIA-Direktor erwidert. »Schauen Sie, was dort los ist. In Washington wird es nicht anders sein.«
»Das Global Response Center wurde nicht ins Leben gerufen, um in einer solchen Situation das Weite zu suchen.«
»Gut, aber Ihre Leute k
»Dann sterben sie eben.«
Auch der Verteidigungsminister h
Dabei war die Offutt Airforce Base wie ein zweiter Regierungssitz ausgestattet. Aber sie hatten dorthin fliehen m Darin lag das Problem. Und darum, sch
»Was halten Sie davon?«, fragte der Pr
»Was ich pers
»Sie wollen das ernst nehmen?«, fragte Vanderbilt entgeistert. »Aliens? Gr
»Keine Au
»Wir werden ein ganz anderes Problem bekommen«, bemerkte die Au
»Was? Nichts!« Der CIA-Direktor sch
»Das haben wir ohnehin.«
»Trotzdem. Die Medien wwollen. Die Existenz einer solchen Rasse w
»Das ist ein vorwiegend religi
»Es gibt keine Politik mehr«, sagte Peak. »Nichts, was man losgel
Der Pr
»Gott sitzt nicht in Ihrem Kabinett, Sir, wenn ich das anmerken darf«, sagte Vanderbilt. »Er ist auch nicht auf unserer Seite.«
»Das ist kein guter Standpunkt, Jack«, sagte der Pr
»Ich habe aufgeh
»Jack«, sagte der CIA-Direktor warnend.
»… aber ich bin bereit einzugestehen, dass ich es bin. Trotzdem werde ich erst einlenken, wenn ich Beweise sehe. Wenn ich mit diesen Knilchen gesprochen habe, diesem Gez
Li legte ihm die Hand auf den Unterarm.
»Jack, warum sollten Menschen einen solchen Weg w
»Um Leute wie Sie glauben zu machen, E. T. h
»Niemand hier ist naiv«, sagte der Sicherheitsberater Vorschlag, Jack?«
Vanderbilt verschr
»Ich habe da einen Vorschlag herausgeh
»N
»Mit den Knilchen zu reden. Kontakt aufzunehmen.«
Der Pr
»Nein, absolut nicht«, murmelte Vanderbilt. »Er hat es zu den Amerikanern gesagt.«
»Vielleicht ist dies der Kampf gegen das B
»Vielleicht«, griff Li den Gedanken auf, »wird, wer diese Schlacht gewinnt, die Welt gewinnen.«
Peak sah sie von der Seite her an und schwieg.
»Wir sollten Johansons Theorie offen mit den Regierungen der NATO-Staaten und der EU er
»Und ihnen zugleich klar machen, dass sie kaum in der Lage sein werden, eine solche Operation durchzuf
»Greifen Ihre Gegenma
»
»Und die Sonarattacken?«
»Wir setzen sie fort, aber sie versprechen keinen wirklichen Erfolg. Es funktioniert nur, wenn wir die Tiere t
»Da Sie von Planung sprechen, Jude«, sagte der Verteidigungsminister. »Erkennen Sie eine Strategie hinter alldem?«
»Ich denke schon. F
Eine Weile herrschte beklommenes Schweigen.
»Aber wird die Erde dann nicht auch unbewohnbar f
»An der Oberfl
»Eine derartige Vernichtungsschlacht, das ist …« Der Minister f
»Es sind keine Menschen«, sagte Li geduldig.
»Aber wie k
»Indem wir herausfinden, wer sie sind«, sagte Vanderbilt.
Li wandte ihm den Kopf zu. »H
»Mein Standpunkt bleibt derselbe«, sagte Vanderbilt gleichm
»Was kann man gegen sie tun«, f
»Das B
»Reden wir mit ihnen«, sagte Li.
»Kontaktaufnahme?«
»Man kann auch mit dem Teufel verhandeln. Ich sehe augenblicklich keinen anderen Weg. Johanson vertritt die These, dass sie uns auf Trab halten, um uns daran zu hindern, L
»Gegen Tiefseewesen?« Der Minister f
»Sind wir eigentlich alle der Ansicht, dass an der Theorie was dran ist?«, fragte der CIA-Direktor in die Runde. »Ich meine, wir reden dar
»Es gibt nur eine gWie intelligent diese Lebensform im Meer ist, steht auf einem anderen Blatt. Ob sie das Recht hat, diesen Planeten ebenso zu beanspruchen wie wir, darf zutiefst bezweifelt werden. Die Schnicht vor. Die Erde ist die Welt der Menschen, sie wurde f— Aber dass eine fremdartige Lebensform f
»Nochmal«, wollte die Au
»Erfinden Sie Antworten. Daf
»
Li l
»Yrr?«
»Y und zwei r. Es ist ein zuf
»Albern.«
»Er meint, der Name sei so gut wie jeder andere, und da gebe ich ihm Recht. Ich finde, wir sollten sie Yrr nennen.«
»Gut, Li.« Der Pr
»Mit Gottes Hilfe«, sagte Li.
»Amen«, nuschelte Vanderbilt.
Weaver Zu den Vorz
Weaver hatte eine halbe Stunde lang im Pool ihre Bahnen gezogen. Mittlerweile war es nach eins. Barfu
Sie z
Seit der abgebrochenen Unterhaltung vom Vormittag hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Vielleicht wollte er ungest
Anawak sah nicht eben gl
W
»Hi.«
Anawak drehte den Kopf. Sein Blick war vollkommen leer.
Unwillk
»Hi«, sagte Anawak. Sein Blick flackerte. Erst jetzt schien er sie richtig wahrzunehmen.
Sie l
»Was …
»Ja. Tut mir Leid.«
»Nein, muss es nicht«, sagte sie eilig. »Ich meine, ich wollte nicht st
Irgendetwas stimmte nicht. Am besten, sie machte sich schleunigst wieder davon.
Anawak schien vollst
»Lust, was zu trinken?«, fragte er.
»St
»Nein,
»Gut, dann … Ich hei
Anawak winkte den Barmann heran und gab die Bestellung auf. Sie trat n
Im Allgemeinen hatte sie keine Probleme damit, halb nackt herumzulaufen, aber pl
Sie sollte austrinken und schnell wieder verschwinden.
»Und wie geht’s dir?«, fragte sie, w
Anawak legte die Stirn in Falten. »Ich wei
»Du wei
»Nein.« Er griff nach einer Erdnuss, legte sie vor sich hin und schnippte sie weg. »Mein Vater ist gestorben.«
Ach du Schei
Sie hatte es gewusst. Sie h
»Woran?«, fragte sie vorsichtig.
»Keine Ahnung.«
»Die
»Ich weiwill.«
Er schwieg eine Weile. Dann sagte er: »Ich bin heute Nachmittag durch die Wwo du hingeh…«
»Klingt komisch.« Sie dachte dar
»Nein, gar nicht! Du hast Recht. Dir geht’s erst besser, wenn du gekotzt hast. Genau so f
Sie fuhr mit dem Finger gar kein Verh
»Tats
Anawak zuckte die Achseln.
»Und du?«, fragte er. »Was machen deine Eltern?«
»Sie sind tot.«
»Das … oh. Das tut mir Leid.«
»Schon in Ordnung. Ist ja nichts dabei. Ich meine, Menschen sterben, auch Eltern. Meine sind gestorben, als ich zehn war. Tauchunfall vor Australien. Ich war im Hotel, als es passierte. Starke Bodenstr
»Hat man sie gefunden?«, fragte Anawak leise.
»Nein.«
»Und du? Wie bist du damit zurechtgekommen?«
»Eine Zeit lang war es ziemlich hart. Ich hatte eine wunderbare Kindheit, wei
»Ja.« Er l
Es war ein trauriges, hilfloses L
»Wof
Danach sa
Sie lieWie hart es gewesen war, hatte sie Anawak nicht erzdigen Ausreirweis, eine schlampig durchgef
Tats
Aber man ertrank nicht so einfach.
Sie hatte in der Lichtlosigkeit des Kanals gehangen, mit angehaltenem Atem, und ihre Herzschl
Sie war nach oben geschossen und aufgetaucht aus dem Alptraum, der mit ihrem zehnten Lebensjahr begonnen hatte und mit ihrem sechzehnten endete, unmittelbar neben einem Kutter. Man brachte sie mit einer schweren Unterk
Nach einer Woche gelangen ihr zwanzig. Mit aller Macht versuchte sie zurDeepbluesea, schrieb fScience und National Geographie, erhielt Kolumnen in populMIR reiste sie zur Titanic, die Alvin brachte sie zu den hydrothermalen Schloten des Atlantischen TiefseerPolarstern zum
Bis auf das Alleinsein. Gelegentlich.
Sie sah sich im Spiegel der Bar stehen, nass, in Frottee geh
Schnell st
14. Mai
Anawak Das Motorenger
Nachdem er sich endlich zu der Reise durchgerungen hatte, war Anawak von Schwierigkeiten ausgegangen. Er hatte gedacht, Li w
»Wenn ein Elternteil stirbt oder ein Kind, muss man zu seiner Familie. Sie w
Jetzt, als Anawak im Flugzeug sa
Und er? Besa
Absurd. Jemand, der m
Sein Sitznachbar, ein Klimaforscher aus Massachusetts, begann leise zu schnarchen. Anawak stellte die Lehne seines Sitzes ein St
Von da an war alles glatt verlaufen. Er hatte in der N
Seit einen point of no return. Streng genommen war Montreal dieser Punkt gewesen, aber symbolisch war es die Hudson Strait. Jenseits der Wasserstra
Anawak war unterwegs in das Land seiner Geburt, in seine Heimat am Saum des Polarkreises, nach Nunavut.
Er sah weiter hinaus und versuchte, jedes Denken auszuschalten. Nach einer weiteren halben Stunde
Die Boeing setzte auf und rollte langsam aus.
Anawak musste nicht lange auf die GepWo immer Menschen aus der Arktis am besonderem Anlass zusammenkommen, finden Trommeltanz und Throat Singing statt. Dann trat er zum Abfertigungsschalter der First Air und gab seinen Rucksack nach Cape Dorset auf. Die Frau, die das Gep
»Vielleicht haben Sie ja noch was in der Stadt zu erledigen«, sagte sie freundlich.
Anawak z
Sie sah ihn einigerma
»Iqaluit hat einiges zu bieten. Sie sollten sich die Zeit nehmen. Gehen Sie ins Nunatta-Sunaqutangit-Museum, das schaffen Sie locker. Es gibt dort eine sch
»Oh ja … nat
»Oder ins Unikkaarvik-Besucherzentrum. Und machen Sie einen Abstecher zur anglikanischen Kirche. Sie sieht aus wie ein Iglu, die einzige Kirche der Welt, die aussieht wie ein Iglu!«
Anawak betrachtete die Frau. Sie war eine Einheimische, klein, mit schwarzem Pony und Pferdeschwanz. Ihre Augen blitzten, als sich ihr L
»Ich h
»Nein.« Einen Moment lang f
»Oh, ich liebe Vancouver!«, rief sie.
Anawak sah sich um. Er f
»Sie waren schon mal dort?«
»Nein, ich war noch nie so weit. Aber im Internet gibt es Bilder und jede Menge Informationen. Eine sch
Er l
»Oh, so klein sind wir allerdings auch nicht mehr. Iqaluit hat immerhin schon 6000 Einwohner. Und wir arbeiten dran. In wenigen Jahren werden wir so gro
Ein Ehepaar war hinter ihm aufgetaucht. Er war doch nicht allein auf seinem Weiterflug. Rasch verabschiedete er sich und ging nach drau
Iqaluit.
Seine letzte Erinnerung lag so lange zur
Je weiter Anawak voranschritt, desto st
Er fragte sich, was hier geschehen war. Das war nicht das depressive Iqaluit aus den Siebzigern. Menschen gr
Der Trommelt
Unsinn! Wann w
Er ging zur
Die junge Frau vom Schalter bat sie, ihr zu folgen. Sie traten durch einen Nebenausgang des Flughafens aufs Rollfeld, wo eine kleine zweimotorige Propellermaschine vom Typ Piper wartete. Anawak stieg zusammen mit dem Ehepaar
Dort waren sie manchmal gewesen.
So vieles kam zur
Er wollte nicht dorthin zur
Das Land wurde flacher, endete. Zwanzig Minuten lang f
Sie setzten auf.
Anawak f
Cape Dorset: das New York des Nordens, wie es mit seinen knapp 1200 Einwohnern halb bewundernd, halb scherzhaft genannt wurde, eines der ausgewiesenen Zentren f
Jetzt war es so.
Damals war alles anders gewesen.
Cape Dorset: Kinngait in der Sprache der Inuit, Hohe Berge, gelegen in der weiteren Umgebung von Sikuswo kein Eis auf dem Meer entsteht, weil selbst in den strengsten Wintern milde Strundert, Resten der uralten Thule-Kultur, legendenumwobenen Grder, was ihn fortgetrieben hatte aus dem Land, das damals noch nicht Nunavut gehei
Er nahm seinen Rucksack in Empfang und kletterte aus der Piper.
Sofort stgood bye. Auch zu Anawak hatte niemand ein Wort des Abschieds gesagt vor 19 Jahren, nicht einmal der Mann, der pl— Ijitsiaq Akesuk war sichtlich gealtert, und er trug einen dauf Englisch: »Leon. Mein Junge. Was f
Anawak lie
»Wie soll es gehen bei allem, was passiert? Hattest du einen angenehmen Flug? Du musst ja eine Ewigkeit unterwegs gewesen sein, ich wei
»Ich musste ein paar Mal umsteigen.«
»Toronto? Montreal?« Akesuk lie
»Nein. Ahm, Onkel Iji …«
»Iji, nur Iji, lass den bl
»Ich habe mich im Hotel eingebucht.«
Akesuk wich ein St
»In der Polar Lodge.«
Der alte Mann wirkte eine Sekunde lang entt
»Ich will dir keine Umst
»Du machst keine Umst
»Zwei N
Akesuk legte die Stirn in Falten und musterte ihn von oben bis unten. Dann nahm er Anawak beim Arm und zog ihn in die Halle.
»Da reden wir nochmal dr
»Doch.«
»Wunderbar. Mary-Ann hat ein Karibu-Stew gemacht, und es gibt Robbensuppe mit Reis. Ganz was Feines. Wann hast du so was das letzte Mal gegessen, Robbensuppe, hm?«
Anawak lie
»Leg deinen Rucksack hinten drauf. Kennst du Mary-Ann? Nat
Anawak rutschte auf den Beifahrersitz und schwieg. Akesuk schien beschlossen zu haben, ihn in Grund und Boden zu reden. Er versuchte sich zu erinnern, ob der Alte fr
Dann kam ihm der Gedanke, dass sein Onkel m
Der eine schwieg. Der andere redete. Jeder hatte seinen Weg.
Sie rumpelten die Hauptstra
Anawak fragte ihn nicht, ob er immer noch dort wohnte. Er w
Sie kurvten durch den ganzen Ort. Sein Onkel erl
»Onkel Iji, ich kenne das alles«, sagte er.
»Nichts kennst du. Du warst 19 Jahre nicht mehr hier. Alles M
»Nein.«
»Siehst du. Wie auch? Alles neu! Und wir haben noch einen gr
Und so weiter und so fort. Sie besichtigten die anglikanische Kirche mit dem Friedhof, auf dem sein Vater beerdigt werden sollte. Anawak sah eine Inuit-Frau vor ihrem Haus an einer Skulptur arbeiten, die einen riesigen Vogel zeigte. Das Wesen erinnerte ihn an die Kunst der Nootka. Ein zweist
Und pl
Akesuk riss das Steuer herum. Sie bretterten
Sie hielten an. Anawak stieg aus, ging den Pier entlang und schaute hinaus auf das polarblaue Wasser. Akesuk folgte ihm ein St
Der Pier war das Letzte, was Anawak gesehen hatte, als er Cape Dorset verlassen hatte. Nicht per Flugzeug, sondern mit dem Versorgungsschiff. Zw
Nach f
»Ja, unser alter Hafen«, sagte Akesuk leise. »Der alte Hafen. Werd ich nie vergessen. Du bist damals auf und davon, Leon. Es hat allen das Herz gebrochen …«
Anawak sah ihn scharf an. »Wem hat es das Herz gebrochen?«, fragte er.
»Nun ja, deinem …«
»Meinem Vater? Euch? Irgendwelchen Nachbarn?«
Akesuk startete den Wagen.
»Komm«, sagte er. »Wir fahren nach Hause.«
Akesuk wohnte immer noch in dem kleinen Siedlungshaus. Es sah hhohen Berg, dessen Oberfl
Akesuk schaffte es, vor Anawak an der Ladefl
»Mary-Ann«, rief er ins Innere. »Er ist da! Der Junge ist da!«
Ein Hundebaby kam nach drau
»Mary-Ann spricht kein Englisch«, sagte Akesuk entschuldigend. »Ich hoffe, du verstehst noch ein bisschen von deiner Sprache.«
»Meine Sprache ist Englisch«, sagte Anawak.
»Ja, nat
»Aber ich verstehe noch eine ganze Menge. Ich verstehe, was sie sagt.«
Mary-Ann fragte ihn, ob er hungrig sei.
Anawak bejahte auf Inuktitut. Sie entbl
»Deine gute Erziehung hast du jedenfalls nicht verlernt«, lachte sein Onkel. »Ein Quallunaaq bist du nicht geworden.«
Quallunaaq, Mehrzahl Quallunaat, war die Sammelbezeichnung f
»Mary-Ann hat sie gepfl
»Danke, ich …« Anawak sch
Er hatte erwartet, dass sein Onkel verletzt reagieren w
»Ein Drink?«, fragte er.
»Ich trinke nicht.«
»Ich auch nicht. Wir trinken Fruchtsaft zum Essen.
Willst du?«
»Ja. Gerne.«
Akesuk mischte in zwei Gl
»Ich soll im Haus nicht rauchen«, sagte Akesuk. »Daf
»Nein.«
»Und du trinkst nicht. Gut, gut.«
Sie blickten eine Weile schweigend auf das Panorama der Bergr
»Wie ist er gestorben?«, fragte Anawak.
»Er ist einfach umgefallen«, sagte Akesuk. »Wir waren auf dem Land. Er sah einen Hasen, wollte ihm hinterher und fiel um.«
»Du hast ihn zur
»Seinen K
»Hat er sich totgesoffen?«
Die Bitterkeit, mit der er die Frage stellte, jagte Anawak einen Schrecken vor sich selbst ein. Akesuk sah an ihm vorbei auf die Berge und h
»Er hatte einen Herzinfarkt, sagt der Arzt aus Iqaluit. Er hat sich zu wenig bewegt und zu viel geraucht. — Getrunken hat er seit zehn Jahren keinen einzigen Schluck mehr.«
Der Karibu-Eintopf war k
Nach dem Essen zog Anawak r
»Du kannst es dir ja noch
Anawak blieben zwei Stunden Zeit bis zur Bestattung, in denen er das Hotelzimmer nicht verlie
Sein Reisewecker riss ihn aus dem Schlaf.
Als er vor die Polar Lodge trat, stand die Sonne deutlich tiefer, aber sie schien immer noch hell und freundlich. Polar Supply Store. Bei nde keine Inuit. Er st
Nicht seine Welt.
Er ging und schlenderte die Stra
Akesuk wartete vor dem Haus auf ihn. Sie fuhren die paar hundert Meter zur anglikanischen Kirche, vor der sich bereits eine ziemliche Menschenmenge versammelt hatte.
Anawak fragte, ob sie alle seines Vaters wegen da w
Akesuk sah ihn verwundert an. »Nat
»Ich wusste nicht, dass er so viele … Freunde hat.«
»Es sind die Menschen, mit denen er lebte. Ob Freunde oder nicht, was spielt das f
Die Beisetzung war kurz und unsentimental. Anawak hatte im Vorfeld viele H
Akesuk hatte wissen wollen, ob er seinen Vater noch einmal zu sehen w
Er gab sich keine M
Zur
Wo war das?
Mit einem Mal, w
Anawak blickte in ein schwarzes Loch.
Sein Gesichtsfeld begann sich einzuengen, Spiralen drehten sich vor seinen Augen. Die Schw
»Leon.«
Rasende Angst durchfuhr ihn.
»Leon!«
Akesuk hatte ihn am Arm gepackt. Anawak sah verwirrt in das faltige Gesicht mit dem silberfarbenen Schnurrbart.
»Ist alles in Ordnung, Junge?«
»Ja, sicher«, murmelte er.
»Guter Gott! Kannst dich ja kaum auf den Beinen halten«, sagte Akesuk mitleidig. Viele der Trauerg
»Es geht schon. Danke, Iji. Es geht.«
Er sah den Leuten an, was sie dachten, und sie lagen meilenweit daneben. Aus ihren Blicken sprach Trauerroutine. An Gr
Au
Anawak f
Er wandte sich ab und verlie
Er nahm ein fr
Stundenlang lag Anawak auf einem der beiden Einzelbetten in seinem Zimmer und starrte in den laufenden Fernseher. Er fragte sich, wie er einen weiteren Tag in Cape Dorset
Er beschloss, die zweite Nacht zu canceln. Ein R
Schlie
Anawak schlief, aber sein Geist versuchte weiterhin, Nunavut zu entrinnen. Er sah sich im Flugzeug sitzen und
»Warum?«, rief Anawak. »Warum k
»Die Bodenkontrolle meint, es sei Ihretwegen. Die sagen, Sie sind hier nicht zu Hause.«
»Aber ich lebe in Vancouver. Ich wohne in Tofino auf einem Schiff.«
»Wir haben nachgefragt. Sie wohnen nirgendwo dort. Kein Leon Anawak ist da unten bekannt. Die Bodenkontrolle sagt, ich soll Sie nach Hause bringen, also wohin soll ich fliegen?«
»Ich wei
»Sie m
»Da unten ist mein Zuhause.«
»Gut.«
Die Maschine sackte ab und setzte zur Landung an. Sie drehten mehrere Kurven. Die Lichter der Stadt kamen n
Sie landeten in Cape Dorset.
Pl
»Darin findest du alles, was du f
Anawak versuchte, das Riesenpaket mit beiden Armen
Anawak begann zu weinen. Er konnte sich nicht vorstellen, warum jemand ihm so etwas antun sollte. Er verw
Anawak blieb stehen.
Er
Seine Angst gewann die Oberhand. Er drehte sich um und begann hinunter zum Wasser zu stapfen. Kein Pier wartete dort wie im echten Cape Dorset, sondern nur eine Eiskante. Das Paket war geschrumpft, er konnte es m
Er sah hinaus.
Mondlicht schimmerte auf schwarzen kr
Ich bin erwachsen, dachte er. Ich muss dieses Paket auspacken.
Er betrachtete es in seiner Handfl
Winzig war es geworden. Er begann es auszuwickeln, aber im Innern war nur noch mehr Papier. Nichts kam zum Vorschein. Er rupfte das knitterige Zeug auseinander, zerkn
Ein gewaltiger Buckel teilte die Wellen und verschwand wieder.
Anawak wandte langsam den Kopf. Er erblickte ein kleines, sch
Sein Zuhause.
Nein, dachte er. Nein! Er begann zu weinen. Irgendetwas war schief gelaufen. Das war unm
Er hockte im Schnee und starrte auf die H
Nein. Nein!
Licht.
Sein Zimmer in der Polar Lodge.
Aufrecht sa
Das Hotel lag auf einer Anh
Mit einem Mal wurde Anawak klar, wie sch
Er sah weiter hinaus und trank von Zeit zu Zeit einen Schluck aus seiner Dose.
Was sollte er tun?
Er erinnerte sich seiner Gef
Stattdessen war sein Vater gestorben.
War es das? Dieses Ereignis von Bedeutung? Dass er in die Arktis hatte zur
Sicher, er stand vor gr
Nach einer Weile zog er sich an, streifte seine gef
Am folgenden Morgen rief er Akesuk an.
»Hast du Lust, mit mir zu fr
Sein Onkel schien
»Mary-Ann und ich sitzen selber gerade beim Fr
»Okay. Kein Problem.«
»Nein, warte mal … Wir haben eben erst angefangen. Warum kommst du nicht vorbei und l
»Gut. Bis gleich.«
Die Portion, die Mary-Ann f
Es war seltsam, diese Hand zu ergreifen, die Akesuk und seine Frau ihm reichten. Sie zog ihn zur
Nach dem Fr
»Was ist gut?«, fragte Anawak.
»IBC meldet gutes Wetter f
»Ihr wollt aufs Land?«
»Ja, f
Der alte Fuchs hatte es geahnt.
Anawak verr
»Ehrlich gesagt, gestern Abend stand ich kurz davor.«
»Das ist keine
Anawak zuckte die Achseln.
»Ich wei
»Mit einem Vater wie deinem«, erg
»Keine Ahnung, Iji. Nichts hat mich hergezogen. Eher glaube ich, dass Vancouver mich f
»Dummes Zeug.«
»An meinem Vater hat es jedenfalls nicht gelegen! Du wei
»Du bist zu hart.«
»Er hat falsch gelebt, Iji!«
Akesuk sah ihn lange an.
»Ja, dein Vater hat falsch gelebt, Leon. Aber ein richtiges Leben war damals nicht im Angebot. Das hast du vergessen zu erw
Anawak schwieg.
Sein Onkel schl
Anawak starrte ihn an.
»Das geht nicht«, sagte er. »Ihr werdet wochenlang unterwegs sein. Ich kann unm
— Abgesehen davon, dass ich es auch nicht will.« »Du verstehst mich falsch. Du kommst mit, und nach ein paar Tagen fliegst du alleine wieder zur
»Viel zu viele Umst
»Du bereitest mir erhebliche Langeweile mit deinen Umst
Anawak lehnte sich zur
Wie sollte er das Li klar machen?
Andererseits hatte Li ihm zu verstehen gegeben, dass er so lange fortbleiben k
Pond Inlet. Drei Tage.
So viel war das eigentlich nicht. Der Flug von Cape Dorset w
»Und was versprichst du dir davon?«, fragte er.
Akesuk lachte.
»Na, was schon? Dich heimzubringen, Junge.«
Auf dem Land.
In diesen drei Worten dr
Auf dem Land gab es keine Zeit, und die fest gef
Mittlerweile, das wurde Anawak mit jeder Minute klarer, hatte sich einiges ge
Anawak hatte sein Land verlassen, als es kein Land mehr war, sondern eine Region ohne Wertgef
»Warum bringt ihr euch nicht alle um, damit sich niemand mehr f
Eine Sekunde lang hatte er mit dem Gedanken gespielt, seiner Empfehlung als Erster zu folgen und
Stattdessen war er Westkanadier geworden. Seine Pflegefamilie hatte sich in Vancouver niedergelassen, freundliche Leute, die seine Ausbildung nach Kr
Sie waren nicht seine Familie.
Akesuks Vorschlag, gemeinsam aufs Land zu fahren, hatte neue Erinnerungen in Anawak wachgerufen. Die langen Abende am Feuer, wenn jemand eine Geschichte erz
Anawak dachte an das Chateau und an die Aufgaben, die sie dort zu l
Aber wenigstens hatte man es noch mit Menschen zu tun. Die unbekannte Macht hingegen hatte nichts Menschliches. Mittlerweile war Anawak der festen
Ein Delphin war schon nicht zu begreifen. Wie dann eine Rasse, die Johanson in dadaistischer Einsicht die Yrr genannt hatte?
Pl
Jemand fehlte. Und er wusste auch, wer.
W
Er fragte, ob sie weitere drei bis vier Tage auf ihn verzichten k
Li erkl
»Und, funktioniert es?«, fragte er.
»Wir stehen kurz vor der Einstellung der Experimente. Sie zeigen nicht die gew
»Sie wollen die Chancen vergr
»Um wen?«
»Um drei Leute.« Er machte eine Pause, dann entschloss er sich, offensiv zu werden. »Ich will, dass sie rekrutiert werden. Wir brauchen mehr Mitarbeiter, die sich mit Verhaltensforschung und Intelligenz besch
»In Ordnung«, sagte Li
»Ein Mann aus Ucluelet. Wenn Sie Einsicht in die Akten der MK-Programme nehmen, werden Sie ihn unter Jack O’Bannon finden. Er kann mit Meeress
»Ist er Akademiker?«
»Nein. Ex-Ausbilder der US-Army. Marine Mammal System.«
»Verstehe«, sagte Li. »Das werden wir besprechen m
»Ich will ihn einfach.«
»Und die dritte Person?«
»Sie ist die wichtigste von allen. Wir haben es hier gewisserma
Li lachte leise.
»Sie sind ein kluger Bursche, Leon. Wir hatten ohnehin vor, jemanden von SETI mit hinzuzuziehen. Kennen Sie Dr. Crowe?«
»Ja. Sie ist in Ordnung.«
»Gut.«
»Werden Sie meine W
»Ich sehe, was sich tun l
Die Turbo-Prop Hawker Siddeley flog nicht auf direktem Wege in den Norden, sondern erst ein St
Anawak hingegen konnte sich nicht satt sehen.
Ihm war, als erwache er aus einem jahrelangen Schlaf.
Sie flogen ein St
Anawak verga
Er schaute die bizarre SchWo Mittimata sich befindet.
Grell stand die Sonne
Akesuk hatte Recht gehabt. Sein Onkel hatte geschafft, was Anawak noch vor vierundzwanzig Stunden f
Er hatte ihn heimgebracht.
Pond Inlet war von
Sie blieben die Nacht
»Der Fr
»Je nach was?«
Akesuk zuckte die Achseln.
»Alles M
Das wundert mich nicht, dachte Anawak, bei dem, was augenblicklich geschieht.
Die Gruppe umfasste zw
»Du bist nicht warm genug angezogen«, gab Akesuk mit Blick auf Anawaks Anorak zu verstehen.
»Wieso? Ich hab aufs Thermometer gesehen. Es sind sechs Grad
»Du vergisst den Fahrtwind. Hast du zwei Paar Socken in deinen Stiefeln? Wir sind hier nicht in Vancouver.«
Er hatte tats
Akesuk ging mit den F
»Schlafs
Seine Augen gl
Seine Gedanken wanderten zu der Macht tief unten im Meer.
Mit dem Beginn ihrer Reise war nicht wichtig, sondern Bestandteil der beseelten Welt, die sich in Tieren, Pflanzen und im Eis manifestierte und gelegentlich auch in Menschen.
Und in den Yrr, dachte er. Wer immer sie sind, wie immer sie aussehen, wie und wo immer sie leben.
Es gab einen leichten Ruck, als das Schneemobil anfuhr, in dessen Schlitten Anawak, Akesuk und seine Frau Platz gefunden hatten, und sie glitten
Nach einer Weile
»Das kann ein bisschen dauern«, meinte Akesuk.
»Ja, es kostet Zeit«, nickte Anawak, der sich erinnerte, wie oft sie an solchen Spalten entlanggefahren waren.
Akesuk krauste die Nase.
»Nein. Warum sollte es welche kosten? Wir opfern keine Zeit. Wir behalten sie, ob wir nun direkt nach Osten fahren oder erst ein St
Anawak schwieg.
»Vielleicht«, f
Anawak sah ihn an. »Du solltest nicht ihn bedauern, sondern meine Mutter«, sagte er.
»Sie hat ihn auch bedauert«, gab Akesuk zur
Tats
Z
Der Geschmack l
»Meereisspalten, Presseisbarrieren …« Der Onkel lachte. »Das ist kein Highway hier, Junge. Mal ehrlich, hast du nichts von alledem jemals vermisst?«
Falls Akesuk die sentimentale Stimmung bemerkt hatte, in die er unvermittelt geraten war, und versuchte, sie mit seiner Frage zu verst
Im selben Moment sch
Akesuk zuckte die Achseln.
Wer den gr
Die Luft prickelte kalt auf Anawaks Haut.
Wo die Natur sich dem Menschen gen
War es ein Wunder, dass jemand da unten beschlossen hatte, alldem ein Ende zu setzen?
Nach zwei Stunden Fahrt steuerten sie erneut die K
Das Gel
Nach einem kurzen Lunch mit Sandwiches und Kaffee fuhren sie weiter, bezwangen eine noch gr
»Machen wir einen Spaziergang«, sagte Akesuk.
»Wir haben doch gerade einen gemacht«, wunderte sich Anawak.
»Der ist drei Stunden her, Junge.«
Drei Stunden? Du lieber Himmel.
Im Gegensatz zur sanft ansteigenden Tundra von Baffin Island erwies sich Bylot Island schon in der Uferregion als ziemlich steil. Der Spaziergang geriet mehr zu einer Kletterpartie. Akesuk zeigte ihm eine wei
»Gerfalken«, sagte er. »Sch
Er begann eine Reihe sonderbarer Lockpfiffe auszusto
»Weiter innen h
»Ich bin kein Quallunaaq, wenn du das meinst«, konterte Anawak.
»Oh.« Sein Onkel sah witternd in die Luft. »Nun gut. Ich denke, wir sparen uns einen weiteren Aufstieg. Wir holen es nach. Du wirst irgendwann wiederkommen, nun, da du kein Quallunaaq mehr bist. Fahren wir zur Eiskante, das m
Von nun an h
»Du hast ja doch nicht alles verlernt«, lachte Akesuk.
Anawak sah ihn einen Moment lang unentschlossen an. Dann lachte er mit. Er war stolz. Nicht zu fassen. Er war stolz darauf, diese d
Der Nachmittag zauberte Sonnenhunde an den Himmel. So nannten die Inuit die seltsamen Erscheinungen beiderseits der Sonne, gro
Nach einer Weile stieArbeit ist nur was f Anawak fragte ihn, ob ihm am Verhalten der Wale etwas aufgefallen sei, ob sie besonders aggressiv reagierten oder gar angriffen, was die J
Gegen Abend verlie
Die beiden J
»Wurde auch Zeit«, strahlte Akesuk.
Er verschwand als Erster auf dem Honigtopf, wie die Inuit ihre Wanderklos nannten, w
Er liebte es, hier zu sein.
Sie fuhren mehrere Rennen, bis ein Mann aus Igloolik als Sieger aus dem Turnier hervorging. Hunger meldete sich. Mary-Ann scheuchte sie aus dem K
Es ging auf Mitternacht, als Mary-Ann das Dinner auftischte. Sie hatte sich selber
Gegen halb zwei, als einer nach dem anderen m
»Dann trinken wir sie eben«, sagte Akesuk.
Anawak sch
»Ach richtig!« Akesuk warf einen Blick des Bedauerns auf die Flasche. »Bist du sicher? Ich hatte sie extra eingesteckt, um sie bei einer besonderen Gelegenheit zu
»Ich will die Kontrolle nicht verlieren, Iji.«
»
»Gerne, Iji.«
Sie schlenderten bis zur Meereiskante. Anawak lie
Sie fanden einen Platz nahe der Kante und lehnten sich gegen einen Packeisblock. Vor ihnen erstreckte sich die silbrige See. Dicht unter Wasser sah Anawak
Anawak war fasziniert. Narwale bekam man vor Vancouver Island so gut wie gar nicht zu Gesicht. Lange Zeit hatten sie kurz vor der Ausrottung gestanden. Ihre H
Das Eis knarrte und
»Du hast mich gefragt, ob ich das alles vermisst habe«, sagte Anawak.
Akesuk schwieg.
»Ich habe es gehasst, Iji. Ich habe es gehasst und verachtet. Du wolltest eine Antwort. Da hast du sie.«
Sein Onkel seufzte.
»Du hast deinen Vater verachtet«, sagte er.
»Mag sein. Aber erklich habe davon nicht viel mitbekommen.« Er sah Akesuk an. »Wenn Vater und Mutter innerhalb weniger Jahre zu Wracks werden, drogens Ich bin zu ihm gegangen und habe gesagt, dass er damit aufh wie fr
»Ich wei
»Er hat mich zur Adoption freigegeben«, sagte Anawak. Die Bitterkeit von Jahren lag ihm auf der Zunge. »Ich wollte bei ihm bleiben, und dieser Jammerlappen gibt mich frei.«
»Er ist nicht mit dir fertig geworden. Er wollte dich sch
»Na und? Hat er sich darum gekich damit fertig werde? Einen Scheimir einer geholfen? — Nein! Alle waren viel zu sehr damit besch— Auch du, ich erinnere mich genau. Du warst der lustige Onkel Iji, du warst immer f
»Das war es«, nickte Akesuk. »Ein stolzes Volk.«
»Wann?«
Er wartete darauf, dass Akesuk w
»Vor deiner Geburt«, sagte er. »Die Menschen meiner Generation sind noch in Iglus geboren worden, und es war selbstverstnuna.vut.com, ganz am— Wei
»Ich f
»Aber ich. Sie zeigt das Bild einer Vertreibung, Junge. Die Regierung von Ottawa hatte ein feineres Wort daf
»Ich erinnere mich nicht mehr.«
»Viele deiner Generation, viele der Kinder heute haben keine Ahnung von ihren Eltern und deren Lebensumst
Akesuk machte eine Pause. Er schwieg lange. Zwischendurch tauchten wieder Narwale auf. Anawak sah ihnen bei ihren Degenfechtereien zu, bis sein Onkel wieder das Wort ergriff:
»Nachdem wir umgesiedelt worden waren, hat man die Bulldozer in die alten Jagdgr
»Hat mein Vater damals f
»Das haben wir alle. Ich war ein junger Mann, als wir vertrieben wurden. Ich habe mitgestritten um Wiedergutmachung. 30 Jahre lang haben wir prozessiert und gerungen. Auch dein Vater. Aber er ist am Ende daran zerbrochen. Nun haben wir seit 1999 unseren Staat, Nunavut, unser Land. Niemand redet uns mehr rein, niemand siedelt uns um. Aber unser Leben, das einzige Leben, das je f
»Also m
»Du hast sicher Recht. Was hilft alles Jammern? Wir waren immer Nomaden und ungebunden, aber wir haben uns mit der Vorstellung eines begrenzten Territoriums arrangiert. Bis vor wenigen Jahrzehnten kannten wir keine Organisationsform au
Anawak sah zu, wie die Sonne sacht den Horizont ber
Und dann, einem Impuls folgend, erz
Sein Onkel lauschte.
»M
»Nein. Ich glaube nicht an Schamanen.«
»Ja, wer tut das noch? Aber dieses Problem k
»Sondern?«
»Begreift sie als Teil von euch. Jeder ist des anderen Au
»Es sind keine Menschen, Iji.«
»Darum geht es nicht. Sie sind Teil derselben Welt, wie deine H
»Klingt nach christlicher Doktrin. Linke Wange, rechte Wange.«
»Nein«, kicherte Akesuk. »Es ist der Rat eines Schamanen. So was haben wir hier n
»Welcher Schamane sollte mir …« Anawak hob die Brauen. »Doch nicht etwa du?«
Akesuk zuckte die Achseln und grinste. »Einer muss sich ja um geistlichen Beistand k
In einiger Entfernung hatte sich ein riesiger Polarb
»Nanuq«, sagte Akesuk. »Er riecht alles. Auch uns.«
Anawak beobachtete den B
»Wie gem
Anawak nahm die Plastik und betrachtete sie. Ein menschliches Gesicht mit Federhaaren, dessen Hinterkopf in einen Vogelk
»Ein Vogelgeist?«
»Ja.« Akesuk nickte. »Toonoo Sharky hat ihn gemacht, ein Nachbar von mir. Ganz angesehener KMuseum of Modern Arts geschafft. Nimm ihn. Dir steht vieles bevor. Du wirst ihn brauchen, Junge. Er wird deine Gedanken in die richtige Richtung lenken, wenn es so weit ist.«
»Wenn was so weit ist?«
»Dein Bewusstsein wird fliegen.« Akesuk formte die H
»Du sprichst in R
»Das ist das Privileg der Schamanen.«
Ein Vogel strich
»Eine Rosenm
Sp
Und vielleicht ein Schamane, ihm dabei zu helfen.
24. Mai
Frost Frost war wie
Die Hauptmethanvorkommen lagerten nach Einsch
Nur vor der Nordwestk
Und das wollte Frost nicht einleuchten.
Denn dort stieg kaltes Wasser aus der Tiefe hoch, beladen mit N
Das Problem mit den Kanaren war, dass sich die verwesenden Reste der Lebewesen nirgendwo absetzen konnten. Nachdem die Inseln Jahrmillionen zuvor aus Vulkanen entstanden waren, ragten sie steil wie T
Zweitens ahnte er, dass die Vulkankegel, als deren Spitzen die Inseln aus der See ragten, l
Da er zwar Vulkanologe, aber kein Experte f
Dank Bohrmanns BemPolarstern fSonne einen Victor 6000 an Bord. Die Polarstern war groVictor je wieder sehen w
Der Victor tauchte an der Westseite von La Palma. Die Polarstern lag in Sichtweite vom Festland, als er runterging. Der Roboter suchte die steile Flanke des Vulkankegels systematisch ab, bis er in knapp 400 Metern Tiefe auf eine Anordnung
Dort fand er die Hydratvorkommen, die Frost vorausgesagt hatte. Sie verschwanden unter wimmelnden, rosawei
8. Juni
La Palma, Kanaren, vor Westafrika »Warum arbeiten diese W
Er stand, wie gewohnt mit Baseballkappe und
Frost war in Begleitung von Bohrmann und zwei Repr
»Die Frage ist«, sagte Bohrmann, »wo man ansetzen muss, um den meisten Schaden anzurichten.«
»Sie glauben tats
»Es ist alles hypothetisch«, sagte Frost. »Aber wenn wir voraussetzen, dass ein intelligenter Geist dahinter steckt, geht er strategisch sehr geschickt vor. Nach dem Desaster in der Nordsee hat nat
»Aber was bringt es, die Hydrate vor La Palma zu zerst
Die De-Beers-Leute waren ins Spiel gekommen, als Frost und Bohrmann auf die Suche nach einem schon existierenden System gegangen waren, mit dem man die Eis fressenden W
Der Stab hatte beschlossen, die mit dem Projekt befasste Gruppe auf Seiten des Diamantenkonzerns einzuweihen. Die beiden De-Beers-Vertreter wussten zu diesem Zeitpunkt nur, dass ihr System vor dem Hintergrund der weltweiten Naturkatastrophen eine wichtige Rolle spielen k
»T
Sein Haar, das unordentlich unter der Kappe hervorkringelte, zitterte im k
»Wir stehen hier, weil der Vulkanismus die Kanaren vor zwei Millionen Jahren ins Meer gespien hat. Alles hier macht einen sehr idyllischen Eindruck, aber das tquesos de almendras! — feiern sie am 8. September das Teufelsfest, und der Teufel rennt krachend und Feuer spuckend — Und wer solche Dinge wei
Frost ging ein paar Schritte zur Kante des Hangs. Das br
»1949 ist der Cumbre Vieja nochmal so richtig sch
»Davon habe ich gelesen«, sagte van Maarten. »Offizielle Vertreter der Kanaren halten die Theorie f
»Fragwdass es passiert, sondern wann es passiert. In hundert Jahren? In tausend? Einzig das wissen wir nicht. Die hiesigen Vulkanausbr
»Was geschieht, wenn der halbe Berg ins Meer st
»Die Gesteinsmasse wird Unmengen von Wasser verdr
»Klingt tr
»Nur bedingt. Die Kanarischen Inseln werden im selben Augenblick ausgel
Die De-Beers-Leute wurden blass. Frost grinste in die Runde. »Hat zufDeep Impact gesehen?«
»Den Film? Diese Welle war aber doch viel h
»Um New York auszul
»Wie viel Zeit bleibt uns?«
»So gut wie keine. Die raffinierten kleinen Biester haben sich Stellen im Ozean gesucht, auf die man nicht gleich kommt. Sie nutzen die Fortpflanzungsf
Van Maarten rieb sich das Kinn.
»Wir haben einen Prototyp des R
»Wir k
»Das m
»Ich glaube kaum, dass Sie mit einem Schiff auskommen werden«, sagte Bohrmann. »Ein paar Milliarden W
»Das ist nicht unser Problem. Wir k
»Also ein Baggerschiff?«
»Nicht in der Gr
»Die Heerema?«, fragte die Gesch
»Richtig.«
»Wollten wir die nicht ausmustern?«
»Schrottreif ist sie nicht. Die Heerema verfrunterlassen. Das Hochpumpen ist ebenfalls kein Problem. Und wir k
»Klingt nett«, sagte Frost. »Wann k
»Ich kann nichts versprechen. Sechs bis acht Wochen, wenn wir sofort loslegen.« Der Techniker sah ihn an. »Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht. Wir sind gut in so was. Trotzdem, falls wir es in der Zeit schaffen, betrachten Sie es bitte als ein Wunder.«
Frost nickte. Er sah hinaus auf den Atlantik. Blau und sch
»Das ist gut«, sagte er. »Wunder sind im Augenblick sehr gefragt.«
DRITTER TEIL
INDEPENDENCE
Ich bin der
Leon Anawak, aus »Selbsterkenntnis und Bewusstsein«12. August
Gr Samantha Crowe legte ihre Notizen aus der Hand und schaute hinaus.
Der CH-53 Super Stallion ging schnell tiefer. Eine steife Brise r— und zugleich: Wie kann man auf etwas so Kleinem landen?
950 Kilometer nordUSS Independence LHD-8 Alien. Zwei Hektar Freiheit und 97000 Tonnen Diplomatie, wie es die Navy ausdrUSS Independence LHD8, 75° n
Ihr Auftrag: ein GesprSuper Stallion auf den Landepunkt ein und setzte federnd auf. Durchs Seitenfenster sah sie einen Mann in gelber Arbeitsjacke, der den Helikopter in seine Parkposition winkte. Jemand von der Crew half ihr, die Gurte zu lSuper Stallion hervor und schaute sich um.
Nur wenige Maschinen waren auf dem Flugdeck zu sehen. Die Leere steigerte den surrealen Eindruck. Sie erblickte eine schier endlose asphaltierte FlUSS Independence herauszubekommen, aber soeben kapitulierte die Theorie vor der Wirklichkeit. Die echte Independence hatte nichts mit Schemazeichnungen und technischen Daten zu tun. Ein schwerer Geruch von
Kein Ort, an den man gerne reiste.
M
Die K
»Folgen Sie mir«, schrie der Mann gegen den L
Ihr Begleiter
»Sie werden sich frisch machen wollen«, sagte Peak und
»Wir w
»Auch die Navy wei
»Flaggland?«
»Unser Excelsior. Quartiere f
»Ich bin beeindruckt.«
Die Soldaten trugen ihr Gep
»Es gibt eine kleine Bar unter dem Fernseher«, sagte Peak. »Nichtalkoholisch. Reicht Ihnen eine halbe Stunde, bis ich Sie zu einem Rundgang abhole?«
»Vollauf.«
Crowe wartete, bis er die T
Paffend sa
Eigentlich war es traurig. Zwei P
Zweimal hatte sie es versucht. Zweimal nicht geschafft.
Vielleicht wollte sie es auch einfach nicht schaffen.
Nach der zweiten Zigarette ging sie unter die Dusche. Anschlie
Vor der T
»Ich sagte doch, wir sehen uns wieder«, grinste er.
Crowe lachte.
»Und ich sagte, Sie finden Ihre Wale wieder. Sch
»Wer sagt das?«
»Li.«
»Ich glaube, Sie w
»Meine G
»Keine Bange, Sie erschienen mir als guter Geist. Wie war der Flug?«
»Rumpelig. Ich bin die Letzte, was?«
»Wir anderen sind schon in Norfolk an Bord gegangen.«
»Ja, ich weinicht zu betreiben. SETI ist erst mal eingemottet. Im Moment hat keiner Geld, um den Weltraum nach gr
»Wir werden vielleicht mehr grIndependence alles drauf hat. Danach sind Sie dran. Alle sind sehr gespannt. Ihren Spitznamen haben Sie
»Meinen Spitznamen? Wie hei
»Miss Alien.«
»Du lieber Himmel. Eine Zeit lang nannten mich alle Miss Foster, nachdem Jodie mich in diesem Film gespielt hat.« Crowe sch
Peak f
»Normalerweise herrscht hier enormes GedrIndependence bietet Quartier f
Sie spazierten durch den Wohntrakt der j
»Gem
Peak zuckte die Achseln.
»Ansichtssache. Wenn auf dem Dach richtig Betrieb ist, bekommen Sie so schnell kein Auge zu. Wenige Meter
»Und wann gew
Vorbei an der riesigen Messe gelangten sie mittschiffs an ein Schott mit Zahlenschloss. Dahinter lag ein gro
»Auf LEVEL 02 finden sich die meisten Befehls— und F
»Dach?«
»Navy-Sprache. Das Flugdeck.«
»Und was genau tun Sie hier?«
»Nun, dieser Raum ist das CIC …«
»Ach ja. Das Combat Information Center.«
Die Augen in dem schmalen Ebenholzgesicht blitzten kurz auf. Crowe l
»Das CIC ist das Nervenzentrum unserer Sensorik«, sagte Peak. »S
»Samantha. Oder einfach Sam.«
»Von dort schauen und horchen wir unter Wasser«, fuhr Peak fort, ohne auf ihr Angebot einzugehen. »U-Boot-Surtass LFA und Verschiedenes mehr. Was immer sich der Independence n Br
Peak fLanding Force Operations Center. »Es fungiert als Einsatzzentrale fl Truppen verschieben und Strategien entwickeln. Der Zentralcomputer verbindet den Kommandeur zu jeder Zeit mit seinen Einheiten vor Ort.«
Auf einigen Bildschirmen erkannte Crowe das Flugdeck. Eine Frage dr
»Richtig.« Peak sah sie irritiert an. »Dann werden wir von hier aus eben Tiefseeoperationen leiten. Wo ist das Problem?«
»Ich bitte um Verzeihung. Ich war wohl zu lange im Weltraum.«
Anawak grinste. Er hatte sich bisher jeden Kommentars enthalten und trottete einfach mit. Crowe empfand es als wohltuend, ihn dabeizuhaben. Peak zeigte ihnen weitere KontrollrJoint Intelligence Center.
»Die Daten sIndependence, was nicht genauestens in Augenschein genommen wurde, und wenn es den Jungs nicht gef
»Hohe Verantwortung«, murmelte Crowe.
»Einiges interpretiert der Computer vor. Aber Sie haben natDefense Mapping Agency haben. Das hei— bei weitem genauer als alles, was der freien Forschung zur Verf
Weiter ging es abwIndependence wie ein Geisterschiff vor — nein, eher eine Geisterstadt. Sie stiegen zur
»Der Tunnel fIndependence ist so konstruiert, dass man sich mit einem Jeep
Ihre Schritte hallten von den Stahlw
»Im Allgemeinen steht das Hangardeck voller FluggerSuper-Stallion -Helikoptern aus, die auf dem Dach geparkt sind. Jeder evakuiert im Notfall fSuper-Cobra- Kampfhubschrauber f
Crowe trat zum Hangartor auf der Steuerbordseite und sah hinaus aufs Meer. Grau und eisig erstreckte es sich bis zu einem leeren Horizont. Eisberge verirrten sich selten in diese Gegend. Der Ostgr
Anawak gesellte sich neben sie.
»Eine von vielen m
Crowe nickte stumm.
»Gibt es unter Ihren Szenarien f
»Wir haben alles im Repertoire, Leon. Sie werden lachen, aber wenn ich
Anawak nickte. »Ich denke, das ist unser gr
Sie folgten Peak die Rampe abwIndependence. Seitlich stand ein Schott offen, aus dem kaltes Kunstlicht drang. Beim Eintreten erkannte Crowe die Biologin, mit der sie im Verlauf der letzten Wochen
Das komplette Deck schien zu einem Labor umfunktioniert worden zu sein. Tische und Ger
»Sie haben ein Aquarium an Bord?«, fragte Crowe. »Wie h
»Ein Tiefseesimulator«, erkl
»Faszinierend«, sagte Crowe. »Aber der Simulator ist nicht nur wegen der Krabben an Bord, oder?«
Johanson l
»Also ein Kriegsgefangenenlager.«
»Kriegsgefangenenlager!« Rubin lachte. »Gute Idee.«
Crowe sah sich um. Die Halle war nach allen Seiten hermetisch abgeschlossen.
»Ist das hier nicht
Peak hob die Brauen. »Ja. Wenn wir dieses Schott durchqueren, gelangen wir in die hintere HIndependence und haben den Flugzeughangar
»Ich bin neugierig«, sagte Crowe bescheiden.
»Bleibt zu hoffen, dass Sie Ihre Neugier in Erkenntnisse umsetzen.«
»Was f
»Nicht wirklich.« Anawak sch
Der Tunnel m
»Delphine«, rief sie
»Ja.« Peak nickte. »Unsere Spezialstaffel.«
Ihr Blick wanderte nach oben. Auch hier lief ein verzweigtes Schienensystem
Boxen f
Vier Zodiacs lagen im vorderen Beckenbereich auf dem Trockenen.
»Da hat jemand den St
»Ja, gestern Abend. Der St
Sie schritten den Steuerbordpier entlang. Auf halber L
»Colonel Luther Roscovitz«, stellte Peak ihn vor. »Leiter der Tauchstation.«
»Sie sind Miss Alien, stimmt’s?« Roscovitz entbl
»Mein Raumschiff hatte Versp
»Es erf
Crowe rief sich in Erinnerung, was sie Independence wusste. Sie machte eine Kopfbewegung zur heckw
»Genau«, schmunzelte Roscovitz. »Wir kIndependence absenken und das Schiff tiefer legen, indem wir die achterlichen Ballasttanks fluten. Meerwasser dringt ein, und schon haben wir einen h
»Netter Arbeitsplatz. Gef
»TLHD-8 gerade im Bau war. Das grusen ein und ver
Crowe sah ins Becken hinab. Zwei Leute in Neoprenanz
»Und wer ist das?«, wollte Crowe wissen.
»Sie k
»Greywolf?«
»Ja. Oder auch Jack.« Anawak zuckte die Achseln.
»Nennen Sie ihn, wie Sie wollen. Er h
»Wozu ist die Staffel gut?«
»Lebende Kameras. Sie bannen Film auf Magnetband, wenn sie drau
Verschiedene Pfiffe. Einen f
»Beachtlich.« Crowe l
Anawak nickte. »Besser als unsere. Manchmal.«
Das Treffen fand im Flagg-Besprechungs-und Lageraum gegenIndependence, einen drahtigen, weileibiger Mann, der einige Minuten zu spK
»Jack Vanderbilt«, stellte er sich vor. »Ehrlich gesagt, die Mutter von E. T. hab ich mir anders vorgestellt.«
»Tochter w
»Erwarten Sie keine Komplimente von einem, der aussieht wie ich.« Vanderbilt gluckste. »Ist das nicht wunderbar, Dr. Crowe? Sie haben endlich Gelegenheit, Ihr ganzes nutzlos in den Weltraum abgestrahltes Hoffen und Bangen in freudige Erwartung umzusetzen.«
Alle suchten ihre Pl
»Einiges spricht daf nicht. Der Sinn unserer Mission ist darum nicht der Kampf, sondern die Verhandlung. Wir wollen Kontakt aufnehmen zu der fremden Lebensform und sie dazu bringen, den Terror gegen die menschliche Rasse zu stoppen. Meiner Erfahrung nach l— in der Gr
Crowe st
»Danke fhaben. Seit Jahrzehnten schicken wir Botschaften in ihren Lebensraum. Ungl
»Eine Chance?«, echote Peak.
»Ja. Wir m
Sie legte die Hand auf einen Stapel Kladden.
»Ich habe unsere Vorgehensweise fwer eigentlich da unten sitzt und uns die sieben Plagen schickt. Sie kennen die einschlUnheimliche Begegnung der Dritten Art, E. T. Alien, Independence Day, The Abyss, Contact, und so weiter. Entweder haben wir es darin mit Monstern zu tun oder mit Heiligen. Denken Sie alleine an die Schlusssequenz von Unheimliche Begegnung: Viele Menschen finden Trost in der Vorstellung, dass … Ja, die Sache hat unter der Oberfl
Crowe lie
»Was ich meine, ist, dass eine seriUnheimliche Begegnung symbolisieren unsere Sehnsucht nach dem verloren gegangenen Paradies. Im Grunde sind sie Engel, und so verhalten sie sich auch. Einige Auserw— wei’s gerne h— Ebenso wenig sind die AuIndependence Day wirklich auer Vorstellung, dass unsere Werte nicht auch die Werte anderer sein sollen und dass deren Vorstellungen von Gut und Bt— Bevor wir das nicht verinnerlicht haben, werden wir kaum eine Kommunikation mit einer fremden Intelligenz zuwege bringen. Denn aller Wahrscheinlichkeit nach wird es keine gemeinsame Wertebasis geben, kein universelles Gut und B
Crowe gab den Stapel Kladden an Johanson weiter, der neben ihr sa
»Wenn wir beginnen wollen, funktioniert! Und nun gehen Sie noch einen Schritt weiter: Stellen Sie sich vor, dass wir eine fremde Intelligenz vielleicht nicht einmal als solche erkennen! Leon hier zum Beispiel wintelligent?
— Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedr der Welt und des Universums betrachten. Wir mde facto sind — eine von unz
Crowe bemerkte, dass Lis Blick absch
»Dr. Crowe«, sagte Vanderbilt, w
Er stellte die Frage wie eine Falle.
»Ein Gl
»Ein Gl
»Das Resultat vieler fein aufeinander abgestimmter Bedingungen. Wie viele Definitionen wollen Sie h
Vanderbilt nickte langsam. »Verstehe. Das hei
Crowe grinste. »Nun, gestatten Sie mir eine Bemerkung im Hinblick auf Ihr T-Shirt, Mr. Vanderbilt. — Nur an der
Gel
Dann grinste auch er. »Wo Sie Recht haben, sollen Sie Recht behalten«, sagte er.
Nachdem das Eis gebrochen war, kamen sie schnell voran. Crowe skizzierte die n
»Der Weltraum macht es uns leicht«, erkl
»Das Prinzip haben wir den Meeress
»Ich dachte, das tun nur Wale«, sagte Peak.
»Dass Wale singen, ist eine menschliche Interpretation«, erwiderte Anawak. »Sie haben m
»Und was erz
»Die Gesetze der Physik, der kosmische Code, liegen in Form von Mathematik vor«, sagte Crowe. »Kosmische Ordnung hat die Evolution von Bewusstsein erm
»Was wollen Sie tun? Mathematikaufgaben stellen?«
»Nein, Gedanken in Mathematik verpacken. 1974 haben wir ein hoch energiereiches irdisches Radiosignal geb
Sie hielt ein Blatt mit einer Grafik hoch. Der Eindruck war der eines grob gepixelten Computerausdrucks. Manches wirkte abstrakt, anderes lie
»Die obersten Zeilen geben Auskunft
Dann folgt noch eine Darstellung unseres Sonnensystems, und zum guten Schluss skizzierten wir Aussehen, Arbeitsweise und Gr
»H
»Ja, damit hat uns Ihre Beh
»Warum sollten sie antworten?«, fragte Greywolf. »Sie wissen doch schon alles
»Sie wissen vielleicht einiges, aber nicht unbedingt das Wichtigste, n
»Wie bitte?« Vanderbilt sch
»Dass wir technische Konstruktionen herstellen, ist kein Beweis f
»Das ist was anderes.«
»Kommen Sie runter von Ihrem hohen Ross. Sollte es zutreffen, dass die Kultur der Yrr, wie Dr. Johanson sagt, einzig auf Biologie fu
»Sie meinen, die halten uns f
»F
»Pilzbefall«, grinste Delaware. »Vielleicht haben wir es ja mit Kammerj
»Sehen Sie, ich habe mich der M
»Wozu
»Da bringen Sie was durcheinander«, l
»Stimmt«, sagte Johanson. »Aber schauen wir mal weiter. Ich hatte diese Idee mit der Biotechnologie, und Sam greift sie auf. Warum? Weil sie offensichtlich ist. Keine Maschinen, keine Technik. Stattdessen pure Genetik, Organismen als Waffen, gezielte Mutationen. Die Yrr m
»Also edle Wilde?«, fragte Peak.
»Edel wsind vielleicht der Regenwald, im — und an diesem Punkt kommt etwas hinzu, das mir auff
Sieht man von den Walen ab, bedienen sie sich in fast allen F
»Sie glauben …«
»Ich denke, dass wir es mit einer Kollektivintelligenz zu tun haben.«
»Und wie f
»Wie f
»Nein«, sagte Vanderbilt. »Das sind Fischst
Crowe hob die H
»Ich stimme Dr. Johanson zu«, sagte sie. »Und die Schlussfolgerung ist, dass die Yrr einen Kollektivbeschluss gefasst haben, in dem die Frage nach moralischer Verantwortung und Mitgef
»Dass wir intelligent sind, muss ihnen klar sein«, beharrte Rubin. »Wenn sich jemand durch die Beherrschung von Physik und Mathematik auszeichnet, dann ja wohl wir.«
»Ja, aber sind wir eine bewusste Intelligenz?«
Rubin blinzelte verwirrt. »Wie meinen Sie das?«
»Ich meine, sind wir uns unserer Intelligenz bewusst?«
»Na sicher!«
»Oder sind wir ein lernfDeep Blue, ein IBM-Computer, den amtierenden Weltmeister Garri Kasparow im Schach geschlagen. VerfDeep Blue deswegen hre Konstrukteure
»Und die da unten? Ich meine, wenn es stimmt, was Sie sagen — vielleicht sind die Yrr ja auch nur Ameisen mit Flossen. Ohne Werte, ohne … ohne …«
»Richtig. Das ist der Grund, warum wir mehrstufig vorgehen«, sagte Crowe lob da jemand ist. Zweitens, ob man in einen Dialog mit ihm treten kann. Drittens, ob sich die Yrr des Dialogs und ihrer selbst seihst dann sollte keiner hier im Raum erwarten, dass sie deckungsgleich mit unseren sind.«
Eine Weile herrschte Schweigen.
»Ich will mich nicht in wissenschaftliche Diskussionen einmischen«, sagte Li schliem daraus Werte entstehen. Wenn die Yrr eine bewusste Intelligenz darstellen, meinen Wert anerkennen, n
Crowe nickte.
»Ja«, sagte sie. »Und sei sie noch so klein.«
Am spScratch getauft hatten.
Das Modem modulierte die Frequenz. Das Signal wurde hier und da zur
Und ob sie es f
Crowe sa
Der akademische Traum war zum Alptraum geworden.
Freunde Anawak kletterte aus dem Schiffsinnern hoch in die Insel, durchquerte die schmalen G
Das Dach hatte sich im Verlauf der Reise zu einer Art Promenade entwickelt. Wer immer Zeit fand, sich die Beine zu vertreten, schlenderte dort herum, hing seinen Gedanken nach oder besprach sich mit anderen. So paradox es scheinen mochte, hatte sich ausgerechnet die Start— und LandeflSuper-Stallions und zwei Super-Cobra -Kampfhubschrauber standen verloren in der asphaltierten Weite.
Greywolf pflegte sein Exotendasein auch an Bord der Independence, wenngleich Delaware eine zunehmende Rolle darin spielte. Eher unspektakul assistierte Delaware nun ihm, sondern k
Anawak fand Greywolf an der Bugkante, wo er im Schneidersitz hockte, den Blick seew
»Was ist das?«, fragte er.
Greywolf reichte es ihm. Es war ziemlich gro
»Sch
»Es ist eine Replik.« Greywolf grinste. »Ich mache nur Repliken. F
»Verstehe schon.«
»Du verstehst wie immer nicht.«
»Schon gut. Was zeigt es?«
»Das, was du siehst.«
»Sei nicht so verdammt
»Es ist eine Zeremonienkeule. Tla-o-qui-aht. Das Original ist aus Walknochen gemacht. Entstammt einer privaten Sammlung aus dem sp
»Und was ist der tiefere Sinn?«
»Muss alles einen tieferen Sinn haben?«
»In diesem Fall wird es einen haben. Es ist der ewige Kampf, nicht wahr? Zwischen den Kr
»Nein.« Greywolf strich sich das Haar aus der Stirn. »Die Geschichte erz
»Der Sohn des Mannes scheint diese Erkenntnis nicht geteilt zu haben«, sagte Anawak. »Warum sonst hat er sich f
»Die Geschichte sagt nicht, dass er richtig gehandelt hat.«
Anawak gab Greywolf die Zeremonienkeule zur
»Kannst du mir auch dazu was erz
Greywolf betrachtete das St
»Nein.«
»Marmor. Es kommt ganz woanders her. Aus deiner Heimat?«
»Cape Dorset.« Anawak z
»Du l
»Er ist mein Onkel.«
»Und was hat er dir dazu erz
»Wenig. Er meinte, der Vogelgeist w
Greywolf schwieg eine Weile.
»Es gibt Vogelgeister in allen Kulturen«, sagte er. »Der Donnervogel ist ein alter indianischer Mythos, er repr
»Sie tauchen immer in Verbindung mit K
»Ja. Erstaunlich, was? Auf alten
»Das hei
»Du tr
»In Wildwestfilmen, um ehrlich zu sein.«
»Macht nichts. Mit der Federkrone bringt er zum Ausdruck, dass sein unsichtbarer Geist in seinem Kopf Feder um Feder Gestalten schreibt. Einfacher gesagt, der Kopf hatte eine Reihe guter Einf
»Die befl
»Durch Federn, ja. Bei anderen St
»Warum hast du eigentlich keine Feder im Haar?«
Greywolf verzog die Mundwinkel. »Weil ich, wie du so treffend bemerkt hast, kein richtiger Indianer bin.«
Anawak schwieg. »Ich hatte einen Traum in Nunavut«, sagte er nach einer Weile.
Greywolf erwiderte nichts.
»Sagen wir, mein Geist ging auf Reisen. Ich sank durch das Meereis in die schwarze See. Dann verwandelte sich die See in einen Himmel, und ich stieg einen Eisberg hinauf, bis ich sehen konnte, dass er im blauen Meer trieb. Nach allen Seiten war nichts als Wasser. Wir reisten zusammen
»Was hast du erwartet, dort unten vorzufinden?«
Anawak dachte nach. »Leben«, sagte er.
»Was f
»Ich wei
Greywolf blickte auf die kleine, gr
»Mal ehrlich, warum sind wir eigentlich an Bord, Licia und ich?«, fragte er unvermittelt.
Anawak schaute aufs Meer hinaus.
»Weil man euch braucht.«
»Nicht wirklich, Leon. Mich vielleicht, weil ich mit Delphinen zurechtkomme, aber ebenso gut h
»Sie ist eine hervorragende Assistentin.«
»Setzt du sie ein? Brauchst du sie?«
»Nein.« Anawak seufzte. Er legte den Kopf in den Nacken und schaute in den Himmel. Wenn man nur lange genug hineinsah und sich vorstellte, dass es genau umgekehrt sei — dass man selber in Wirklichkeit oben war und die Wolken eine tief unten liegende Landschaft bildeten, und dass man nicht auf Dunstberge, sondern auf H
»Du hast es dir gew
»Weil ihr meine Freunde seid.«
Eine Weile herrschte wieder Schweigen. Anawak erkannte immer mehr Details in den Wolken. Details einer Welt, die viele Kilometer entfernt lag. Unendlich viel weiter als die Welt der Yrr.
»Ich sch
Anawak l
»Die kleine Doktorandin hat getan, was Freunde auszeichnet.«
»Und das w
»Sie hat sich f
»Ja. Das hat sie allerdings.«
»Und wir beide sind immer Freunde gewesen. Wahrscheinlich waren nur …« Greywolf z
»Was meinst du, warum tr
»Dein Eisberg-Traum?«
»Ich habe mir den Kopf dar
»Was glaubst du denn selber?«
»Diese unbekannte Macht, diese Bedrohung, sie lebt unter Wasser. In der Tiefsee. Vielleicht werde ich sie dort treffen. Vielleicht ist es meine Aufgabe, runterzugehen und …«
»Die Welt zu retten?«
»Ach, vergiss es.«
»Willst du wissen, was ich glaube, Leon?«
Anawak nickte.
»Ich denke, du liegst v
Nacht Jeder von ihnen ruhte anders.
Crowe, klein und zierlich, hatte sich fest in ihr Bettzeug gerollt. Ihr eisgrauer Schopf schaute zur H
Rubin war die meiste Zeit wach.
Auch Greywolf und Delaware schliefen wenig, weil sie best
Johanson lag auf dem R
Sie alle schliefen oder wachten auf einer Reihe glimmender Bildschirme. Jeder der Monitore
»Die reinsten Engelchen«, sagte Vanderbilt.
Li sah mit unbewegter Miene zu, wie Delaware zum H
»Freut mich, dass es Ihnen gef
»Der kleine Muskelprotz da w
»Verliebt?«
Vanderbilt grinste. »Ich muss doch sehr bitten.«
»Setzen Sie Ihren Charme ein«, sagte Li. »Immerhin haben Sie gut zwei Zentner davon.«
Der CIA-Direktor tupfte sich den Schwei
Hauptsache, man wusste, wo sie waren, was sie taten und was sie miteinander sprachen.
»Weitermachen«, sagte sie und wandte sich ab. Im Hinausgehen falle Kabinen schauen.«
13. August
Besuch Die Antwort blieb aus.
Unabl
Dass sie
Johanson hatte Rubin in den meisten Punkten Recht gegeben. Aber zwei Gr
Der zweite Grund war, dass die Chance der Kontaktaufnahme wuchs, je nWo genau sie zu finden waren, dare Abyssale, die gewaltigen Tiefseebecken, und natelle auszuwmussten.
In der Gr
Irgendwo ganz in der N
Blieb der Sicherheitsaspekt. Selbst Bohrmann, der sich angewIndependence erstreckten sich jedoch dreieinhalbtausend Meter Wassertiefe. So weit unten lagerte vergleichsweise wenig Methan, jedenfalls kaum genug, um ein Schiff von der GrIndependence zu versenken. Dennoch, fIndependence im Verlauf ihrer Fahrt regelm— sofern nicht La Palma abrutschte.
Aber dann war ohnehin alles zu sp
Aus diesen Gr
Sie sa
»Ein 500 Meter langer Staubsauger macht nun mal Arbeit«, hatte er lachend gesagt.
»Saugen Sie auch in den Ecken«, empfahl Johanson.
Er vermisste den Deutschen. Bohrmann war ein feiner Kerl. Andererseits mangelte es an Bord der Independence nicht an bemerkenswerten PersUSS Wasp LHD-8 vor sich her, ging hin
»Wir haben Besuch«, bellte er in die Runde.
Alle schauten ihn an.
»Kontakt?«, fragte Oliviera.
»Das w
»Was dann? Ist jemand gelandet?«
»Kommen Sie raus aufs Dach«, sagte Anderson geheimnisvoll. »Dann sehen Sie’s.«
Flugdeck Drau
In einigem Abstand zur Independence schoben sich die Silhouetten spitz zulaufender Schwerter durch die See. »Orcas«, sagte Anawak, als Johanson neben ihn trat. »Was tun sie?«
Anawak kniff die Augen gegen den Eispartikelregen zusammen. »Seit etwa drei Stunden umkreisen sie das Schiff. Die Delphine haben sie gemeldet. Ich w
Shankar kam aus der Insel gelaufen und gesellte sich an ihre Seite. »Was ist los?« »Jemand ist auf uns aufmerksam geworden«, sagte Crowe. »Vielleicht eine Antwort.« »Auf unsere Botschaft?« »Worauf denn sonst?«
»Komische Antwort auf eine Mathematikaufgabe«, meinte der Inder. »Ich w
Die Orcas hielten respektvollen Abstand zum Schiff. Es waren viele. Hunderte, sch
»Du hast Recht«, sagte Anawak. »Es nutzt ihre Sinnesorgane.« »Eben. Auf diese Weise verschafft sich der Glibber Augen und Ohren.« Sie starrten weiter hinaus.
»Wie auch immer.« Crowe zog an ihrer Zigarette und blies Rauch in die eisige Luft. Er trieb in Fetzen davon. »Sieht jedenfalls ganz so aus, als h
»Was?«, fragte Li.
»Das Kr
»Auch gut.« Ein d
»Wir sind f
Labor Auf dem Weg nach unten — Rubin und Oliviera im Schlepptau — fragte sich Johanson, wann eine Psychose wohl begann, ihre eigene Wirklichkeit zu erzeugen.
Er hatte den Stein ins Rollen gebracht. Gut — wIndependence, und sie sahen die Augen und Ohren von Aliens darin.
Der f Nur eine Phantasie, die sich selbst
Wir kommen nicht richtig weiter, dachte er frustriert. Irgendetwas muss geschehen. Etwas, das uns Gewissheit gibt, damit wir nicht von Theorien verblendet in die v
Mit hallenden Schritten gingen sie die Rampe hinunter, passierten das Hangardeck und stiegen weiter hinab. Die Stahlt
Sie erstiegen den Rundgang des Hochdrucktanks und traten vor das gro
Ratlos betrachteten sie die Krabben.
»Viel hat sich nicht getan seit gestern«, bemerkte Oliviera.
»Nein, sie hocken da und geben uns R
»Krabben knacken?«
»Warum nicht? Dass sie unter hohem Druck weiterleben, wissen wir. Die Erkenntnis wird mit keinem Tag spannender.«
»Weitervegetieren«, korrigierte ihn Oliviera. »Wir haben nicht mal hinreichend gekl
»Das Zeug in ihrem Innern lebt«, sagte Rubin nachdenklich. »Der Rest ist nicht lebendiger als ein Auto.«
»Einverstanden«, sagte Oliviera. »Aber was ist mit diesem Innenleben? Warum unternimmt es nichts?«
»Was sollte es denn unternehmen, Ihrer Meinung nach?«
»Rumlaufen.« Oliviera zuckte die Achseln. »Mit den Scheren wackeln. Was wei
»Eben«, sagte Johanson ungeduldig. »Sie sind lethargisch und langweilig, und sie verhalten sich wie batteriegetriebenes Spielzeug. Ich bin Micks Ansicht. Diese Krabbenk
»Gut«, nickte Oliviera. »Schreiten wir zum Gemetzel.«
Sie verlieSpherobot. Spherobot vermochte den kompletten Tank zu
»Wie viele
Johansons H
»Wie bei einem guten Scampi-Essen«, sagte er. »Mindestens ein Dutzend.«
Eine der Schmalseiten im Innern des Tanks glich einer zweist
Im Moment, da Johanson die Steuerung aktivierte, flammten an der Unterseite eines Roboters starke Lichter auf, und zwei Propeller begannen sich zu drehen. Ein kastenf
»Ich schalte um auf die Sph
Das verzerrte Bild wich einer klaren und gestochen scharfen Detailaufnahme.
Aus dem Schlitten, der bewegungslos Krieg der Sterne, mit dem Luke Skywalker den Lichtschwertkampf hatte trainieren mSpherobot mit seinen sechs kleinen Steuerds dem Innern zwei schlanke, mehrgelenkige Arme entfalteten.
Am Ende der Arme begannen Arsenale mit Instrumenten zu rotieren. Dann schob sich links eine Zange hervor und rechts eine kleine S
»Hasta la vista, baby«, sagte Oliviera mit Schwarzenegger-Akzent.
Die Zange fuhr nach unten, packte eine der Krabben um Bauch und R
»Motorik einwandfrei«, sagte er. »Laufapparat funktioniert.«
»Daf
»Nein. Kein Spreizen der Scheren, keine Drohgeb
Der Panzer brach auf.
Etwas Milchiges flutschte nach drau
»Mein Gott«, entfuhr es Oliviera.
Das Ding hatte mit nichts
Er fluchte, hob die n
»Oh, Mann!« Rubin war offensichtlich begeistert. »Absolut irre! Was ist das blo
»Etwas, das uns durch die Lappen geht«, knurrte Johanson. »Zu bl
»Wieso? Wir haben sie doch eingefangen.«
»Ja, zwei tennisballgro
»Ich w
»Der ist nach vorne offen. Es wird abhauen.«
»Nein, wird es nicht. Der Korb l
»Ich wei
»Probieren Sie’s einfach.«
Oliviera hatte Recht. Vorne am KSpherobot um 180° und lie
Der Panzer zerbarst.
Nichts geschah.
»Leer?«, wunderte sich Rubin.
Sie warteten einige Sekunden, dann fuhr Johanson den kugelf
»Schei
Das Gallertwesen schnellte aus dem Krabbenk
»Es will abhauen!« Johanson lieSpherobot zurR, flirgendwas?« »Fr
— Wir m
Johanson lehnte sich zur
»Nochmal gelingt mir das nicht«, sagte er. »Beim zweiten Versuch wird das hier entwischen. Sie sind zu schnell.«
»Auch gut. Eines reicht ja vorl
»Ich wei
»Sicher.« Rubin starrte fasziniert auf den Monitor. »Aber nicht sofort. Erst beobachten wir es eine Weile.«
»Wir haben immer noch die beiden anderen. Sieht jemand zuf
Johanson schaltete nacheinander s
»Verschwindibus.«
»Quatsch. Sie m
»Na sch
Sie
»Auf jeden Fall machen ihnen die Pfiesterien nichts aus«, stellte Oliviera fest.
»NatPfiesterien sind die Fracht. Logisch, dass sie kein Taxi losschicken, in dem der Gast den Fahrer t
»Glauben Sie, diese Gallerte ist auch eine Z
»Keine Ahnung. M
»Und wenn es … die Yrr sind?«
Johanson schwenkte den Spherobot, sodass die Kamera den K
»Diese Dinger?«, fragte Rubin unglBarrier Queen, im Innern der Blauen Wolke, sie sind s ist tot? Es r
»Guten Morgen. Da wir mit dem Eintreffen von Dr. Crowe nun vollz
»Gut, dass er uns dran erinnert«, sagte Rubin eilig. »Ich h
»Richtig«, sagte Oliviera gelangweilt. »Bin gespannt, ob es was Neues aus Nanaimo gibt.«
»Warum rufen Sie Roche nicht an«, schlug Rubin vor. »Erz
Johanson l
Oliviera sprach eine Weile mit Fenwick und dann mit Roche, die wiederum mit einer Vielzahl von Wissenschaftlern rund um den Globus in Verbindung standen. Wie es aussah, hatten sie das Mutations-Spektrum der Pfiesterien eingegrenzt, aber ein Durchbruch war nicht in Sicht. Stattdessen waren Heerscharen von Krabben
»Sch
»Vielleicht helfen uns ja unsere Freunde im Tank«, sagte Johanson. »Irgendwas sch
Er starrte auf den Videoschirm.
Das Wesen im K
Oliviera und Rubin folgten seinem Blick und rissen die Augen auf.
»Das gibt’s doch nicht!«
»Wie ist der denn rausgekommen?«
Auf den Bildschirmen war nichts zu sehen au
»Die Dinger sind weg.«
»Quatsch. Wo sollen sie denn hin sein?«
»Moment mal! Wir haben inzwischen
»Sie werden schon da sein. Aber wo ist das aus dem K
»Hat sich d
Johanson betrachtete den Schirm, und seine Miene hellte sich auf.
»D
»Was f
Sie begannen, den Tank abzusuchen. Sie teilten sich auf,
Die Wesen waren verschwunden.
»Haben wir vielleicht ein Problem mit dem Leitungssystem«, fragte Oliviera. »Stecken sie in einem der Wasserrohre?«
Rubin sch
»Wie auch immer«, knurrte Johanson, »wir m
Verwirrt und frustriert schalteten sie die Lichter im Simulator aus und gingen nach drau
Aber er kam nicht.
Johanson sah ihn in der offenen Schleuse stehen und in das dunkle Labor starren. Er konnte erkennen, dass Rubins Mund weit offen stand. Langsam ging er zur
Hinter dem ovalen Fenster des Tiefseesimulators leuchtete etwas. Ein schwaches, diffuses Leuchten.
Blau.
»Die Blaue Wolke«, fl
Zugleich rannten sie durch die Dunkelheit zum Simulator, ohne auf Hindernisse zu achten, hasteten die Stiege hinauf und dr
Das blaue Leuchten hing im Nichts. Eine kosmische Wolke in der Lichtlosigkeit der Weltraums, nur dass der Weltraum ein Tank und gef
Johanson kniff die Augen zusammen und sah genauer hin. Was war jenseits der R
Das Blau wurde intensiver.
Dann kollabierte es.
Einem r
»Ich glaub’s nicht«, sagte Oliviera.
Vor ihren Augen hing ein kugelf
Sie hatten die Wesen wieder gefunden.
Die Wesen waren eins geworden.
Flagg-Besprechungsraum »Einzeller!«, rief Johanson. »Es sind Einzeller.«
Er war ungeheuer aufgeregt. Die Gruppe starrte ihn schweigend an. Rubin rutschte auf seinem Stuhl herum und nickte heftig, w
»Wir haben die ganze Zeit geglaubt, die Gallerte und die Wolke seien zwei verschiedene Dinge, aber sie sind ein und dasselbe. Das Zeug ist ein Verbund aus Einzellern. Die Gallerte kann nicht nur nach Belieben ihre Form
»Diese Wesen l
»Nein, nein! Nicht die Wesen, ich meine, die Einzeller sind die Wesen, und sie verschmelzen miteinander. Wir haben Krabben aufgeschnitten und einige dieser Gallertklumpen zum Vorschein gebracht, die alle in irgendeinen Winkel des Simulators entwischten. Einen hatten wir festgesetzt. Dann waren plVictor, aber in Wirklichkeit leuchtete es. Es leuchtete, es war ein riesiger Zusammenschluss aus biolumineszierenden Mikroorganismen. Das, was jetzt da unten im Tank schwimmt, ist die Summe der Substanzen, die wir aus den Krabben geholt haben, es kommt genau hin.«
»Das erklBarrier Queen, die blaue Wolke vor Vancouver Island …«
»Die Aufnahmen des URA, genau! Ein gro
»Augenblick.« Li hob die Hand. »Da war sie doch schon drin.«
»Dann …« Johanson
»Informationen«, sagte Greywolf.
»Ja«, rief Johanson. »Ja!«
Delaware zog die Nase kraus. »Das hei
»Jede Gr
»Das ist das Entscheidende an unserer Entdeckung«, fuhr ihr Rubin dazwischen. Er sprang auf. »Die Gallerte ist ein Rohmaterial, um definierte Aufgaben zu bew
Oliviera wirkte ver
»Ich habe mir die Aufnahmen vom norwegischen Kontinentalhang sehr genau angesehen«, sagte Rubin atemlos. »Ich glaube, ich wei
»Sie haben eine Masse gefunden, die einen Haufen Drecksarbeit erledigt«, sagte Peak unbeeindruckt. »Sch
— Und wo sind die Yrr?« »Die Yrr sind …« Rubin stockte. Pl
»Glauben Sie, das sind die Yrr?«, fragte Crowe.
Johanson sch
Eine Weile herrschte Schweigen.
Crowe spitzte die Lippen und zog an ihrer Zigarette. »Wir haben noch keine Antwort erhalten. Wer k
»Sie wissen selber, dass die Frage m
»Ich wollte es von Ihnen h
»Wie sollen wir das erkennen? Wie sollte eine au
»Du lieber Himmel«, st
Oliviera bedachte ihn mit einem ver
»Wir werden die Masse im Tank weiteren Tests unterziehen«, sagte sie. »Nebenbei gesagt verstehe ich nicht, dass wir so lange gebraucht haben, um die Sache zu kapieren. Leon, was ist dir aufgefallen, als du im Trockendock der Barrier Queen rumspioniert hast?«
Anawak sah sie an.
»Kurz bevor sie mich rausfischten? Ein blaues Leuchten.«
»Das meine ich«, sagte Oliviera zu Li gewandt. »Sie wollten ja unbedingt Ihren Alleingang, General, dort im Dock, als Sie wochenlang im Rumpf der Barrier Queen herumgestochert haben, ohne etwas zu erreichen. Nun, halb daneben ist auch vorbei. Ihre Leute m
»Doch«, sagte Li. »Nat
»Und?«
»Nichts. Normales Wasser.«
»Na sch
»Nat
»Dr. Johanson.« Shankar hob die Hand. »Was sch
»Und noch dazu gleichzeitig«, wunderte sich Roscovitz. Es war das erste Mal, dass er das Wort ergriff. »Wie soll das gehen? Zu welchem Zweck? Irgendeine von diesen Zellen muss doch sagen, hey, Leute, kommt mal alle her, wir feiern ‘ne Party.«
»Nicht unbedingt«, sagte Vanderbilt schlau. »Den h
»Reden Sie von der Organisationsstruktur der CIA?«, l
»Vorsicht, Suzie Wong.«
»Hey!« Roscovitz hob die H
»Bei K
»Und was hei
»Fischschw
»Das wei
»An der Seite der Fischk
»Ich sagte doch, das wei
»Aber nat
»Was?«
»Druckwellen. Damit k
»Einen ganzen Schwarm umleiten?«, sagte Shankar zweifelnd.
»Doch, sie hat Recht«, rief Greywolf. »Sie hat verdammt Recht damit! Wenn die Yrr Millionen Krebse steuern und Abermillionen W
»Du meinst, diese Einzeller unten im Tank reagieren auf Druck?«
»Nein.« Anawak sch
»Aber irgendwie muss die Verschmelzung ausgel
»Wartet mal«, sagte Oliviera. »Es gibt Myxococcus xanthus zum Beispiel. Eine bodenlebende Art. Sie setzt sich aus kleinen, lockeren Verbmmenzuscharen. Nach und nach formt sich ein komplexes vielzelliges Gebilde, ein Fruchtk
»Worin besteht dieses Signal?«, fragte Anawak.
»Es ist ein Stoff, den sie abgeben.«
»Also ein Duft?«
»Ja. Gewisserma
Die Unterhaltung geriet ins Stocken. Jeder legte die Stirn in Falten, setzte die Fingerspitzen aufeinander, sch
»Gut«, sagte Li. »Ich bin beeindruckt. Das ist ein gro
»Ich h
»Bitte.«
»Leon hatte im Chateau eine Idee, erinnert ihr euch? Es ging um die Navy-Versuche mit Delphingehirnen. Um Implantate, die nicht aus simplen Mikrochips bestehen, sondern aus dicht gepackten, k
»Daf
»Leon und ich k
»Eine k
»Unter biologischen Vorzeichen.«
»Das klingt brauchbar«, beschied Li. »Machen Sie das.
Weitere VorschlScratch -Signale, solange wir keine Antwort erhalten.« »Vielleicht sollten Sie Ihren Yrr was Anspruchsvolleres schicken als Rechenaufgaben«, meinte Peak.
Crowe sah ihn an. Der Rauch verzog sich, und ihr sch
»Nur die Ruhe, Sal.«
»Sie sind verdammt optimistisch, was?«, sagte Peak.
»Ich habe Geduld.«
Welldeck Roscovitz geh
Aber Roscovitz war auch der Meinung, dass unter allen Eigenschaften, die einen Menschen auszeichneten, Neugier zu den hervorstechendsten geh
Nachdem entschieden war, die Independence f— bis auf die Forschung. Vielen galt die Independence als letzte Hoffnung der Menschheit, also wurde an nichts gespart. Roscovitz bekam kein Budget, sondern einen Freibrief. Er sollte einkaufen, was er fand und was ihm geeignet erschien, und wenn es einigerma
Niemand hatte erwartet, dass der Mann ernsthaft Victor, der die Weifarm bis hin zu sensiblen k
Roscovitz hatte zugeh
Er sagte: »Haben wir je einen Krieg gewonnen ausschlie
Sie fragten ihn, was er wolle. Er sagte, nat
Jack O’Bannon.
Roscovitz kannte O’Bannon nicht pers
Seine Vorgesetzten versuchten, ihm die bemannten Boote auszureden. Er blieb hartn
Dann
Wahrscheinlich war das Marineministerium davon ausgegangen, er wShinkai und die franzNautile. Weltweit gab es nur ein halbes Dutzend Boote, die tiefer kamen als 3000 Meter, und diese gehAlvin. Aber Roscovitz setzte auf Neuerung. Er wusste, dass ihm derartige Boote nicht viel nShinkai gelangte man zwar auf 6500 Meter Tiefe, aber sie konnte ihre Vertikalbewegungen nur durch Fluten und Leerpumpen von Ballasttanks steuern, ebenso wie die MIR-Boote und Nautile. Roscovitz dachte nicht
Kampfjets.
Nach einer Weile stieHawkes Ocean Technologies im kalifornischen Point Richmond genoss nicht nur einen tadellosen Ruf in der Branche, sondern wurde auch regelm— unter Wasser.
Roscovitz legte einen Wunschzettel und eine gr
Das Geld tat das Seine.
Als die Wissenschaftler um 10.30 Uhr den Pier des Welldecks betraten, jeder in einen W
Er gab Browning Anweisung, eines der vier Tauchboote von der Decke zu lasse und sah zu, wie Deepflight 1 langsam herabsank. Von unten glich das Boot einem eug. Flach und breit, von annDeepflight eher an ein kleines Raumschiff. Unterhalb der transparenten Kuppeln entsprangen mehrgelenkige Greifarme.
Das Auff
»Sie finden, es sieht aus wie ein Flugzeug«, sagte Roscovitz. »Und da haben Sie Recht. Es ist ein Flugzeug und ebenso wendig. Die TragflDeepflight hingegen erzeugen einen Sog nach unten und wirken dem Auftrieb entgegen. Auch der Steuermechanismus ist der Luftfahrt abgeguckt. Man sinkt nicht wie ein Stein, sondern bewegt sich in einem Neigungswinkel bis 60 Grad, fliegt elegante Kurven, gelangt blitzschnell runter oder rauf, wusch, wusch!« Er machte es mit der flachen Hand vor und deutete auf die K
»Wie tief taucht dieses Flugzeug?«, fragte Weaver.
»So tief Sie wollen. Sie kDeepflights mit vier Torpedos ausgestattet. Zwei von den Dingern haben eine begrenzte Sprengkraft. Sie kdere Wahl.«
Roscovitz klatschte in die H
»Okay. Sie k
»Ohne Wasser?«, fragte Shankar und sah skeptisch nach unten.
Roscovitz grinste. »W
»Ich,
»Gut. Fluten wir das Deck.«
Combat Information Center Zwei Funker hatten die PlIndependence geschickt. Obschon Crowes Botschaft vom Schiff aus gesendet worden war und die Independence mitlauschte, war sie nur einer von vielen Horchposten. Eine mksam machen.
Im festen Vertrauen auf die Technik hatten die M
»Hey. Was ist das denn?«
Der andere riss die Augen auf. »Wie lange sind die schon da?«
»Wei
»Ist das die Frequenz, auf der Crowe gesendet hat?«
»Keine Ahnung, was die gesendet hat. Man h
Muss irgendwas im Ultra— oder Infraschallbereich sein.«
Der andere
»Okay. Das n
Sein Partner sah ihn an.
»Es kommt von hier.«
Deepflight Lautstark arbeitete die Hydraulik, als die achterlichen Ballasttanks geflutet wurden. Das Heck der Independence sank langsam tiefer, w
»Wir k
»Testen wir die Boote im Deck?«, rief Johanson.
»Nein. Wir gehen raus.«
Nachdem die Delphine den R
»Du lieber Himmel.« Rubin starrte wie paralysiert ins Becken, das sich sch
Roscovitz grinste ihn an.
»Sie machen sich falsche Vorstellungen. Ich bin schon mal mit einem Kriegsschiff gesunken. Glauben Sie mir, es ist anders!«
»Und wie?«
Roscovitz lachte. »Das wollen Sie nicht wissen. Nicht wirklich.«
Meter um Meter sackte das Heck des riesigen Schiffes ab. Die Independence war zu groen Pool mit vier Metern Bodentiefe verwandelt. Auch das Delphinarium lag unter Wasser, womit den Tieren nunmehr das komplette Becken zur VerfDeepflight 1 schaukelte sanft auf den Wellen.
Browning lie
»Jede R
»Noch Fragen?« Roscovitz teilte die Gruppen ein, je ein Pilot und ein Wissenschaftler. »Dann los. Wir bleiben nah am Schiff. Unsere feuchtfrDeepflight I.«
Er sprang auf das Boot. Es schaukelte heftig. Anawak tat es ihm nach, verlor das Gleichgewicht und landete kopf
»Genau das meinte ich«, sagte Browning trocken.
Anawak zog sich auf den Rumpf und schl
»Es ist nicht gerade ‘ne Suite im Ritz, Leon.«
Die Stimme des Colonels drang aus Lautsprechern an Anawaks Ohr. Er drehte den Kopf. Einen Meter neben ihm schaute Roscovitz aus seiner Acrylglaskuppel herDeepflight eine Weile in der Schwebe zu halten. Die erste Runde fliege ich, dann
Pl
GemDeepflight in die Schleuse, und die Glasschotts schlossen sich
Ein mulmiges Gef
»Keine Bange«, sagte Roscovitz. »Raus geht’s schneller als rein.«
Rumpelnd setzten sich die Stahlschotts in Bewegung. Die gewaltigen Platten fuhren auseinander und gaben den Blick in die dunkle, konturlose See frei. Das Deepflight fiel aus dem Rumpf der Independence ins Unbekannte.
Roscovitz beschleunigte und flog eine Kurve. Das Boot legte sich auf die Seite. Anawak war fasziniert. Er hatte schon kleinere Tauchboote konventioneller Bauart gesteuert, die alle fDeepflight verhielt sich tatsDeepflight eine geradezu spektakulIndependence hervorkamen und die bewegte Wasseroberfl
»Beeindruckt?«, fragte Roscovitz.
»Schon«, sagte Anawak mit unsicherer Stimme.
»Ich wei
Die n
»L
Ein Licht blinkte auf und bedeutete Anawak, dass er jetzt die Kontrolle Deepflight hatte.
»Sie
Anawak war einen Moment ratlos. Unwillk
»Hey, Leon! Nicht einschlafen. Busfahren ist aufregender.«
»Was soll ich tun?«
»Egal. Machen Sie irgendwas. Fliegen Sie uns zum Mond!«
Und der Mond ist in diesem Fall unten, dachte Anawak. Na sch
Er schob den Joystick nach vorne.
Ruckartig kippte die Schnauze des Deepflight weg, und sie strebten der Tiefe zu. Anawak starrte in die Dunkelheit. Er zog den Stick zur
Ein StDeepflight. Pl
»Ganz manierlich, Leon. Auf die Dauer kann einem zwar schlecht werden bei Ihrem Fahrstil, aber das lernen Sie noch. Jetzt gehen Sie in die Waagerechte. Gut so. Langsam treiben lassen. Ich zeige Ihnen, wie man die Greifarme bedient. Das ist noch einfacher.«
Nach f
Roscovitz
Floyd Anderson stand vor ihm.
»Na, wie war’s?«, fragte er ohne sonderliches Interesse.
»Es macht Spa
»Leider muss ich den Spa
»Was?« Crowe trat hinzu. »Ein Signal? Welcher Art?«
»Sch
Combat Information Center »Es ist ein Signal im niederfrequenten Bereich«, sagte Shankar. »Ein Scratch -Muster.«
Er und Crowe waren sofort ins CIC geeilt. Inzwischen hatten sie die BestIndependence.
Li kam herein.
»K
»Vorerst nicht.« Crowe sch
»Dann also bis n
»H
»Nein, aber ich frage mich gerade, wie Sie innerhalb weniger Tage ein Signal entschl
»Das fragen Sie sich jetzt? «
»Kein Streit, Kinder.« Crowe fingerte ihre Zigaretten zutage und z
»Sie glauben tats
»Wenn es die Yrr sind, wenn es eine Antwort ist, wenn sie den Code verstanden haben, wenn sie Interesse an einem Dialog haben — ja.«
»Warum antworten sie mit Infraschall und nicht gleich in unserer Frequenz?«
»Warum sollten sie?«, fragte Crowe
»Diplomatie.«
»Warum antworten Sie einem Russen, der Sie in leidlichem Englisch anspricht, nicht auf Russisch?«
Li zuckte die Achseln. »Gut. Und weiter?«
»Wir werden unsere Botschaft vorerst aussetzen, um ihnen zu signalisieren, dass wir ihre Antwort erhalten haben. Sollten sie unseren Code benutzen, d
Joint Intelligence Center Weaver hatte sich das Unm
Crowe hatte ihr auseinander gesetzt, dass alle Hypothesen
Aktuell gelangten Astronomen und Exobiologen zu dem Schluss, dass ein Planet nicht weniger als 85 Prozent und nicht mehr als 133 Prozent der Erdmasse besitzen durfte, um Oberfl
Spannender gestaltete sich die Frage nach der Untergrenze des Wachstums. Konnten Ameisen Intelligenz entwickeln? Bakterien? Viren?
SETI-Leute und Exobiologen hatten eine ganze Reihe von Gr
Eindeutig konnte ein Molek
Aber intelligent war auch nicht die einzelne Nervenzelle in einem menschlichen Gehirn. Um einen Menschen im Verh
All das war Weaver bewusst, als sie den Computer darauf programmierte, Einzeller und Intelligenz sinnvoll zusammenzureimen.
Wenige Stunden nach der Entdeckung im Labor herrschte auf der Independence Skepsis vor, ob die Gallerte wirklich intelligent war. Einzeller waren nicht kreativ und entwickelten kein Ich-Bewusstsein. Eine gr— Wie lernte es? Wie tauschten sich die Zellen aus? Was f
Was hatte beim Menschen dazu gef
Entweder war diese Gallerte tats
Sie hatte es fertig gebracht, Wale und Krebse zu steuern.
Es musste einen Trick geben!
Kurzweil Technologies hatte Computerprogramme zum Aufbau kterentwicklung fffen.
Weaver hatte mit Ray Kurzweil Kontakt aufgenommen, sodass sie nun
Dann stellte sie sich vor, es w
Milliarden von Einzellern.
Sie durchdachte die n
Nach und nach verwandelte sich der Computer in einen Ozean. Weavers virtuelle Einzeller bewohnten eine Welt, durch die sie trudeln konnten. Vielleicht sollte sie darangehen, Str
Weaver starrte auf den Bildschirm.
So viele Einheiten. Wie konnte daraus ein denkendes Wesen entstehen? Die Gr
Als Anawak eine halbe Stunde sp
»Wie weit bist du?«, fragte er.
»Knoten im Hirn.« Sie sch
»Wo liegt das Problem?«
Sie erz
»Okay. London.«
»Und nun, dass alle H
»Sch
»Wie soll ich dir das erkl
»Oh Gott. Das ist nicht London.«
»Jeder von denen hat eine spezielle Aufgabe, bestimmte Handgriffe, die er verrichten muss. Aber keiner kennt den ganzen Plan. Trotzdem bauen sie zusammen das Haus. Wenn du welche austauschen w
»Verstehe. Solange jeder an seinem Platz ist, klappt die Sache.«
»Sie wirken zusammen.«
»Und trotzdem gehen sie abends nach Hause.«
»Trudeln auseinander. Jeder in seine Richtung. Am n
»Also gibt es einen Planer.«
»Oder die Arbeiter sind der Plan.«
»Dann m
»Richtig. Die Arbeiter sind also nur scheinbar gleich. Also fang noch weiter vorne an. Okay, es gibt einen Plan. Okay, sie sind codiert. Aber was brauchst du, damit daraus ein Netzwerk wird?«
Weaver
»Einfacher.«
»Hm.« Pl
»Kommunikation. In einer Sprache, die alle verstehen. Eine Botschaft.«
»Und wie hei
»Ich geh zum Bau, arbeiten.«
»Und?«
»Ich wei
»Richtig. Gut, es sind Arbeiter, wenig geeignet f
Weaver sah ihn an und verzog das Gesicht.
»Am Schwei
»Bingo!«
»Du hast vielleicht Phantasien.«
Anawak lachte. »Das ist Olivieras Schuld. Sie hat vorhin von diesem Bakterium erzMyxococcus xanthus. Wei
Weaver nickte. Das machte Sinn. Duft war eine M
»Kommst du mit?«
»Schwimmen? Jetzt?«
»Schwimmen? Jetzt?«,
»Ich dachte, das w
»Sehe ich aus wie ein Computerfreak? Blass und wabbelig?«
»Oh, du bist mit Sicherheit die blasseste und wabbeligste Erscheinung, die mir jemals untergekommen ist«, grinste Anawak.
Sie bemerkte das Funkeln in seinen Augen. Der Mann war klein und kompakt, wei
»Idiot«, sagte sie l
»Danke.«
»Blo
Anawak stand auf und trat hinter sie. Einen Moment lang glaubte Weaver, er wolle gehen. Dann sp
Er massierte sie.
Weaver f
Doch, es gefiel ihr. Sie wusste nur nicht recht, ob sie es wollte.
»Du bist nicht verspannt«, sagte Anawak.
Er hatte Recht. Warum hatte sie es dann gesagt?
Im Moment, da sie sich etwas zu ruckartig aus ihrem Sessel erhob und seine H
»Ich geh dann mal«, sagte sie verlegen. »Schwimmen.«
Anawak Unsicher fragte er sich, was schief gelaufen war. Er w
Du bist eben ungeschickt in so was, dachte er. Bleib bei deinen Walen. Bl
Er lie
Die Monitore zeigten dunkles Wasser. Wenig hatte sich getan, seit die Orcas am Morgen das Schiff umrundet hatten, und die Orcas waren fort, wie es schien. Shankar sa
Also marschierte er den Rampentunnel hinunter und gelangte auf das leere Hangardeck. Es war kalt und zugig dort. Er wollte weitergehen, aber etwas hielt ihn zurIndependence ineinander griff.
Absurd, dieser Riesenraum in seiner Leere. Nutzlos. Die B
»Manchmal, wenn es im Fitnessraum eng wird, stellen wir hier noch ein paar Laufb
Es war das einzige Mal, dass er Peak so erlebt hatte.
Der leerste Raum, dachte Anawak, ist immer in einem selber.
Ohne Eile ging er quer durch die Halle und trat hinaus auf die Plattform des Backbordaufzugs. Der Lift ragte
Riskant war es trotzdem.
Zehn Meter unter ihm wogte die See.
Immer noch herrschten diffuse Sichtverh
Wie seltsam. Mehr als die H
Der Wind zerrte an seinen Haaren. Allm
Dann ging er zur
Labor Johanson hatte Oliviera versprochen, sie zu einem richtigen Hummeressen einzuladen, wenn alles Spherobot eine Krabbe aus dem Simulator. Der kugelfn fallen lie
Ein kleiner Roboter, von den Umst
Die Box wurde durch eine Schleuse in einen Trockenraum gefahren und mit Peressigs
»Sind Sie sicher, dass Sie alleine klarkommen?«, fragte Johanson. Er hatte sich zur Telefonkonferenz mit Bohrmann verabredet, der auf La Palma den Einsatz des Saugr
»Kein Problem.« Oliviera nahm den Beh
Johanson schmunzelte. »Sollten wir da eine Abneigung teilen?«
»Ich hab nicht wirklich was gegen Mick«, sagte Oliviera. »Er ist nur so gottverdammt bem
»Scheint mir auch so. Und Sie?«
»Was soll mit mir sein?«
»Keine Lust auf Lorbeeren? Ein bisschen ber
»Gegen ein paar Groupies h
»Bei der Gelegenheit, wo ist er eigentlich?«
»Wer? Rubin?«
»Ja. Er wollte hier sein, wenn ich die DNA-Analyse im Hochsicherheitslabor durchf
»Seien Sie doch froh.«
»Ich bin froh. Ich frage mich trotzdem, wo er sich rumtreibt.«
»Irgendwas Sinnvolles wird er schon tun«, sagte Johanson vers
»Tut er das? Finden Sie, er hat bis jetzt irgendwas Sinnvolles geleistet?«
»Aber gn
Oliviera grinste.
»Die Lebensl
Sedna Anawak trat an den Beckenrand.
Das Deck war immer noch geflutet. Er sah Delaware und Greywolf mit NeoprenanzDeepflight- Tauchboote von der Decke gelassen. Roscovitz und Browning
Roscovitz schaute zu ihm her
»Fahren Sie raus?«, rief Anawak.
»Nein.« Der Leiter der Tauchstation zeigte auf das Boot.
»Dieses Baby hat ‘ne Macke. Irgendwas mit der Vertikalsteuerung.«
»Schlimm?«
»Keine gro
»Mit dem waren wir doch drau
»Keine Angst, Sie haben nichts kaputtgemacht.« Roscovitz lachte. »M
Ein Schwall Wasser traf Anawaks Beine.
»He, Leon!« Delaware grinste ihn aus dem Becken an. »Was stehst du da rum? Komm rein.«
»Gute Idee«, meinte Greywolf. »Du k
»Wir tun eine Menge Sinnvolles da oben«, erwiderte Anawak.
»Zweifellos.« Greywolf streichelte einen der Delphine, der sich an ihn schmiegte und leise schnatternde Laute von sich gab. »Schnapp dir einen der Anz
»Ich wollte nur kurz nach euch sehen.«
»Nett von dir.« Greywolf versetzte dem Delphin einen Klaps und sah zu, wie er davonschnellte. »Nun hast du uns gesehen.«
»Gibt’s irgendwas Neues?«
»Wir machen die zweite Staffel fertig«, sagte Delaware. »MK-6 hat nichts Au
»Und zwar, bevor die Elektronik sie gesehen hat«, bemerkte Greywolf nicht ohne Stolz. »Ja, ihr Sonar ist …«
Anawak bekam einen weiteren Schwall ab, als diesmal eines der Tiere wie ein Torpedo aus dem Wasser stieg und ihn nass spritzte. Offenbar fand der Delphin gro
»Gib dir keine M
»Okay, okay!« Anawak hob die H
F
»Wie bist du damals eigentlich darauf gekommen?«, wollte er wissen.
Sie zuckte die Achseln. »Du hast dich ausgeschwiegen. Irgendwas Indianisches musstest du sein. Wie ein Friese hast du jedenfalls nicht ausgesehen. Jetzt, wo ich’s besser wei
»Du hast was f
Sie zurrte einen Riemen um die Brust eines Delphins.
»Ich bin im Internet darauf gesto
»Raus damit!«
»Die Geschichte deiner Welt!« Es klang wie von Fanfarenst
»Du lieber Himmel.«
»Kein Interesse?«
»Doch«, sagte Greywolf. »Leon interessiert sich brennend f
»Du hast’s gerade n
»Kein Streit, Kinder!« Delaware legte sich auf den R
»Spann uns nicht auf die Folter.«
»Also, es beginnt in fr
Anawak horchte auf. Das also hatte sie gefunden! Als Heranwachsender hatte er die Geschichte in allen m
»Wo ist Arviat?«, wollte Greywolf wissen.
»Arviat ist die s
»Oh ja, sie hie
»Das
»Langsam. — Irgendwann erscheint Talilayuks Vater auf Besuch, aber seine Tochter ist verschwunden, und der Hundemann heult rum. Der Alte rudert auf dem Meer umher, bis er zum Camp des Sturmvogelmannes kommt. Da sieht er sie schon von weitem vor dem Zelt sitzen und macht ein Riesentheater, sie solle sich auf der Stelle nach Hause scheren. Talilayuk steigt folgsam zu Papa ins Boot, und sie paddeln heimw
»R
»Aber Talilayuk stirbt nicht, jedenfalls nicht richtig. Sie verwandelt sich in die Meeresg
»Als ich klein war, in den langen Wintern
»Hat sie dir gefallen?«
»Es hat mir gefallen, dass du sie erz
Sie l
Irgendwie war er ger
»Bl
»Euer d
»Au
»Danke«, grinste Anawak. »Endlich mal eine streng wissenschaftliche Erkl
»Die ErzHoy die Reisen des Raben«, sagte Greywolf. »Bei den Nootka gibt es
»Vielleicht sollten wir besser hinh
»Seit wann interessierst du dich f
»Es macht Spa
»Du bist doch noch empirischer als ich.«
»Na und? Jedenfalls sagen die Mythen ziemlich klar, wie man friedlich mit der Natur zusammenlebt. Wen interessiert’s, ob ein Wort davon wahr ist? Du nimmst was und gibst was zur
Greywolf grinste und t
»Wieso denn das?«
»Ich kenne zuf
»Auf so was k
»M»Hishuk ish ts’awalk — Alles ist eins.«
»Okay«, rief Delaware. »Tauchen wir zum Meeresgrund, suchen Sedna und kDieses Problem k
Hier schwammen sie mit Delphinen, wDeepflight reparierten, und erz
Wie sollten sie das Haar der Meeresg
Dumpf
Greywolf
»In Ordnung«, sagte er. »Lassen wir sie raus.«
Hochsicherheitslabor »Ich bl
Oliviera starrte den Bildschirm an, auf dessen OberflBarrier Queen an Anawaks Messer h
Es war geradezu peinlich!
Dabei hPfiesteria -Hysterie hatten alle nur noch Killeralgen vor Augen gehabt. Selbst Roche war entgangen, dass die zerflossene gallertige Substanz gar nicht verschwunden, sondern auf dem Objekttr— und Meerwasser.
Meerwasser!
Vielleicht w
Oliviera st
Es lag offen zutage, warum Roche nichts begriffen hatte, sie selber nicht, keiner der Leute, die das Wasser aus dem Trockendock analysiert hatten. Niemand war auf die Idee gekommen, Tiefseeam
»Es kann nicht sein«, beschied Oliviera.
Ihre Worte klangen seltsam kraftlos. Ohne Nachhall blieben sie unter der Haube ihres Schutzanzugs stecken. Erneut verglich sie die taxonomischen Resultate miteinander, aber es
»Blbist du wirklich?«
DNA Nach Johansons R
Reine DNA-L
Der zweite Schritt forderte ihre Geduld noch mehr. Um die DNA zu entschl
Es war eine Heidenarbeit, und von Rubin hie
»Dieses Arschloch«, schimpfte Oliviera. »Jetzt h
»Migr
»Der Gedanke hat allerdings was Tr
Oliviera pipettierte die Proben in die Sequenziermaschine. Es w
»Gehen wir«, sagte er.
»Wo haben Sie die denn aufgetrieben?«, staunte Oliviera, w
»So was treibt man nicht auf«, schmunzelte Johanson. »So was bringt man mit. Ich bin ein Meister im Mitf
Sie be
»Ist der gut? Ich verstehe nicht so furchtbar viel davon.«
»Ein 90er Chateau Clinet. Pomerol. Lockert den Geldbeutel und die Gesinnung.« Johanson erspn Nacht, ren Weite.
»Schmeckt!«, beschied Oliviera.
Johanson schmatzte mit den Lippen.
»Ich habe ein paar Flaschen fist ein besonderer Anlass.«
»Sie glauben, wir kommen diesen Dingern auf die Spur?«
»Vielleicht sind wir es ja schon.«
»Den Yrr?«
»Tja, das ist die Frage. Was haben wir da im Tank? Kann man sich eine Intelligenz vorstellen, die aus Einzellern besteht? Aus Am
»Wenn ich mir die Menschheit so anschaue, frage ich mich bisweilen, was uns sonderlich von Am
»Komplexit
»Ist das von Vorteil?«
»Was glauben Sie?«
Oliviera zuckte die Achseln. »Was soll schon einer glauben, der sich seit Jahren mit nichts anderem als Mikrobiologie besch
Johanson nippte an seinem Glas.
»Ja, es w
»Darf ich Sie was Pers
»Sicher.«
»Wie kommen Sie eigentlich mit alldem hier klar?«
»Solange es ein paar seltene Bordeaux gibt, sehe ich keine nennenswerten Schwierigkeiten.«
»Empfinden Sie keine Wut?«
»Auf wen?«
»Auf die da unten.«
»Sollten wir dieses Problem mit Wut l
»Keineswegs, o Sokrates!« Oliviera grinste schief. »Es interessiert mich wirklich. Ich meine, die haben Ihnen Ihr Zuhause genommen.«
»Ja. Einen Teil davon.«
»Vermissen Sie es nicht schrecklich? Ihr Haus in Trondheim.«
Johanson schwenkte den Inhalt seines Glases.
»Weniger, als ich dachte«, sagte er nach einer Weile des Schweigens. »Sicher, es war ein wundersch
»Gibt es noch eines?«
»Ja.« Johanson trank. »An einem See im Hinterland. Wenn man dort auf der Veranda sitzt und aufs Wasser schaut, Sibelius oder Brahms im Ohr, ein Schluck von diesem Zeug hier … das ist ganz was anderes. Diesen Platz vermisse ich wirklich.«
»Klingt sch
»Wissen Sie, warum ich das alles hier heil
»Sind Sie nochmal dort gewesen nach der Welle?«
»Nur in der Erinnerung.«
Oliviera trank.
»Ich hatte Gl
»Jeder hat ein Haus am See.«
Es schien ihr, als wolle Johanson noch etwas hinzuf
»Ich habe eine Freundin verloren«, sagte Johanson schlie
Oliviera schwieg.
»Sie war ein bisschen kompliziert. Hat alles im Laufschritt gemacht.« Er l
»Das tut mir Leid«, sagte Oliviera leise.
Johanson nickte. Er sah sie an und dann an ihr vorbei. Sein Blick bekam etwas Starres. Oliviera runzelte die Stirn und wandte den Kopf.
»Ist irgendwas?«
»Ich hab Rubin da gesehen.«
»Wo?«
»Da dr
»Reingegangen? Da ist nichts, wo man reingehen k
Das Ende der Halle lag in d
»Ist vielleicht was in dem Wein?«, frotzelte sie.
Johanson sch
»Da sind Sie ganz sicher?«
»Ziemlich sicher.«
»Hat er uns gesehen?«
»Kaum. Wir sitzen hier im schattigen Eckchen. Er h
»Fragen wir ihn doch einfach, wenn er wieder auf dem Damm ist.«
Johanson sah weiterhin zur Wand. Dann zuckte er die Achseln.
»Ja. Fragen wir ihn.«
Als sie zur
Und die machte sie auch.
Im Hochsicherheitslabor hatte die Maschine ihre Arbeit beendet. Sie lie
»Das gibt’s doch nicht«, sagte sie leise.
»Was gibt’s nicht?« Johanson beugte sich
»Ja.«
»Unm
»Wesen einer Spezies — ja.«
»Aber das sind Wesen einer Spezies.«
»Die nat
»Vergessen Sie’s!« Johanson wirkte fassungslos. »Die ist weit
»Auf jeden Fall sind es keine normalen Am
»Nein. An denen ist
»Was dann?«
Er starrte auf die Ergebnisse.
»Ich wei
»Ich auch nicht.« Oliviera rieb sich die Augen. »Ich wei
Johanson Eine Weile surfte sie durch die Datenbanken, um die Sequenzanalyse der Gallert-DNA mit anderswo beschriebenen Analysen zu vergleichen. Direkt zu Anfang stie
»Ich h
Johanson sch
»Vielleicht w
»Dennoch!«
»Wie h
Oliviera seufzte. »Ja, Sie haben Recht.«
Sie warf einen Blick auf die Uhr. »Okay, Sigur. Gehen Sie schlafen. Es reicht, wenn sich einer die Nacht um die Ohren schl
»Und Sie?«
»Ich mache weiter. Ich will wissen, ob dieses DNA-Chaos schon anderswo beschrieben wurde.«
»Wir k
»Auf keinen Fall.«
»Es macht mir nichts aus.«
»Wirklich, Sigur! Hauen Sie sich aufs Ohr. Sie brauchen Ihren Sch
Johanson hatte den Eindruck, als wolle sie die Sache lieber allein durchfechten. Sie war unzufrieden mit sich selber. Nat
Er nahm die Flasche und verlie
Drau
Aber Johanson hatte keine Lust.
Stattdessen stapfte er die Rampe hinauf.
Die Ausma
Rubin konnte sie nicht gesehen haben.
Aber er hatte Rubin gesehen!
Wozu schlafen? Er sollte sich diese Wand noch einmal ansehen.
Zu seiner Entt
»Ich t
Sollte er doch schlafen gehen? Aber dann w
Irgendwie peinlich.
Du bist Forscher, dachte er trotzig. Dann forsche.
Ohne Eile zog er sich in den heckw
Er trank einen Schluck aus der Flasche.
Der Bordeaux erw
Ein leises, metallisches Ger
Zuerst wusste er nicht, wo er war. Dann sp
Ein Teil davon stand offen.
Benommen rutschte Johanson von seiner Kiste. Da hatte sich ein Tor aufgetan, vielleicht drei Meter im Quadrat.
Leuchtend hob es sich gegen den dunklen Stahl ab.
Sein Blick wanderte zu der leeren Flasche auf der Kiste.
Tr
Langsam begann er, auf das helle Quadrat zuzugehen.
Im N
Johanson sp
Von jenseits erklangen Stimmen und Ger
Dann dachte er an Rubin.
Nein! Wenn er jetzt das Weite suchte, w
Rubin war hier gewesen!
Johanson ging hinein.
14. August
Heerema, vor La Palma, Kanaren Bohrmann versuchte, das sch
Er ging Heerema war ein Halbtaucher, eine schwimmende Plattform von mehrfacher Fuchs S— und Stampfbewegungen weg. Vor allem waren sie wendig und vergleichsweise schnell. Zwei DHeerema zu einer Transitgeschwindigkeit von immerhin sieben Knoten, mit denen sie sich in den vergangenen Wochen von Namibia nach La Palma hochgearbeitet hatte. Im Heck lag ein zweisthtungssystem ab, eine separate Einheit mit integrierten Kameras. Vier Leute in den hoch gelegenen F
»G
Frost kam von einem der Kr
»Gut, Leute«, trompetete Frost, w
»Sch
»Quatsch!« Frost sah ihn erstaunt an. »Hab ich doch nur wegen der Motivation gesagt.«
Bohrmann hob die Brauen und richtete seine Blicke wieder auf die Monitore. Er hoffte, dass die ganze Sache Independence, die unbekannte Macht zum Einlenken zu bewegen. Wenn die Yrr zur Zerst
Frost hielt eine weitere flammende Ansprache gegen alle Feinde der Menschheit und lobte das De-Beers-Team
Die Lichtinsel war ein mehrfach gefalteter, gigantischer Flutlichtstrahler. Im Augenblick, da sie am Kranausleger Heerema verbunden. Nach zehn Minuten blickte Frost auf die Anzeige des Tiefenmessers und sagte: »Stopp.« Van Maarten gab den Befehl an den Piloten weiter. »Aufklappen«, f
Wenn wir nirgendwo anecken, komplett.« In vierhundert Metern Tiefe vollzog sich eine elegante Metamorphose. Das B
»Einsatzbereit«, meldete der Pilot.
Frost warf einen Blick auf die Instrumente. »Wir m
»Beleuchtung und Kameras«, befahl van Maarten.
An der Konstruktion flammten Reihen um Reihen starker Halogenlampen auf. Zugleich nahmen die acht Kameras ihre Arbeit auf und
»N
Das Flutlichtelement r
»Runter.«
Die Insel sank weiter. Der Pilot navigierte mit
»Miese kleine Drecksw
Wir sind zu sp
Dann sch
»Na sch
»Es hat einen Mordshunger«, sagte van Maarten.
Voll ausgefahren, reichte der Saugr
Eine ganze Weile fiel der R
Im Kontrollraum herrschte atemlose Stille.
»Phantastisch«, fl
»Die Putzfrau wird sich doch wohl nicht vom Hausstaub faszinieren lassen.« Frost sch
Der Saugr
Woran lag es? War die Konstruktion zu lang? Die Pumpe zu schwach?
W
Pl
»Es klappt!« Bohrmann reckte die F
»Halleluja!« Frost nickte heftig. »Das ist ein wunderbares Spielzeug! Oh Herr, lass uns die Welt vom B
Mehr W
»Weiter nach links«, sagte Bohrmann. »Oder nach rechts. Egal, einfach weitermachen.«
»Wir gehen zu einer langsamen Zickzackbewegung
»Sehr gut! Tun Sie das.«
Der Sauger begab sich auf Wanderschaft, w
»Erfolge werden wir erst sehen, wenn sich die Br
»Aber ich sch
Independence, Gr Donnnggg!
Trondheims Glocken an einem Sonntagvormittag. Der Kirchturm in der Kirkegata. Sonnenbeschienen reckt er sich gen Himmel, kleiner selbstbewusster Turm, wirft seinen Schatten auf das ockerfarbene Giebeldachh
Dingdong, heile Welt. Aufstehen.
Kissen
Donnnggg!
»Es ist acht Uhr.«
Das Durchsagesystem.
Es gab keine zeitentr
Was war los?
Johanson schlug die Augen auf und fand sich in zerw
Was um Himmels willen tat er in einem Krankenzimmer?
Sein Kopf kam hoch und fiel zur
»Es ist neun Uhr.«
Johanson setzte sich auf.
Er war nach wie vor in dem Zimmer. Inzwischen ging es ihm bedeutend besser. Die
Nur wie er hierher gekommen war, wusste er immer noch nicht.
Er sah an sich hinunter. Hemd, Hose, Socken, alles von letzter Nacht. Seine Daunenjacke und sein Pullover lagen auf dem Bett nebenan, davor standen die Schuhe, akkurat nebeneinander platziert.
Er schwang die Beine
Sofort ging eine T
»Wei
»Das wird noch eine Weile wehtun«, sagte Angeli. »Machen Sie sich nichts draus. H
»Was ist denn
»Haben Sie keine Erinnerung?«
Johanson dachte nach, aber Nachdenken brachte nur den Schmerz zur
»Sie wissen nicht, was vorgefallen ist?«
»Keine Ahnung.«
Angeli kam n
»Hangardeck?«
»Ja. Wissen Sie nicht mehr?«
Nat
»H
»Getrunken?«
»Wegen der leeren Flasche. Da lag eine leere Flasche rum. Miss Oliviera meinte, Sie h
»Wenn man was getrunken hat«, erg
»Auf der Krankenstation. Kommen Sie zurecht?«
»Wenn Sie mir die Aspirin geben w
Angeli ging zu einem wei
»Okay. Danke.«
»F
»Ja.«
»Und Sie erinnern sich an nichts?«
»Nein, zum Teufel.«
»Va bene.« Angeli l
Flagg-Besprechungsraum »Hypervariable Bereiche? Ich verstehe kein Wort.«
Vanderbilt versuchte mitzukommen. Oliviera merkte, dass sie Gefahr lief, ihre Zuh
Johanson sa
»Ich will es am Beispiel einer normalen menschlichen Zelle deutlich machen«, sagte sie. »Sie ist im Grunde nichts weiter als ein Sack voller Informationen mit einer Membran drum herum. Der Kern enth
Sie sah Interesse und Verst
»Nat
»Das hei
»Ja.« Oliviera schenkte ihm ein L
Sie sah, wie Rubin unruhig auf seinem Stuhl hin— und herzurutschen begann und seinen Mund auf-und zuklappte. Normalerweise h
»Aber genau hier beginnt unser Problem«, fuhr sie fort. »Die Zellen der Gallerte wirken auf den ersten Blick identisch. Es sind Am
Sie hielt einen Ausdruck hoch, den sie f
Al: AATGCCAATTCCATAGGATTAAATCGA A2: AATGCCAATTCCATAGGATTAAATCGA A3: AATGCCAATTCCATAGGATTAAATCGA A4: AATGCCAATTCCATAGGATTAAATCGA
»Sie sehen, die analysierten Sequenzen sind auf ganzer Strecke identisch. Vier identische Einzeller.« Sie legte das Blatt zur Seite und zeigte ein zweites. »Stattdessen haben wir das hier erhalten.«
A1: AATGCCACGATGCTACCTGAAATCGA A2: AATGCCAATTCCATAGGATTAAATCGA A3: AATGCCAGGAAATTACCCGAAATCGA A4: AATGCCATTTGGAACAAATAAATCGA
»Das sind die Basenabfolgen der Amplicons von vier Exemplaren unserer Gallertspezies. Die DNA ist identisch — bis auf kleine, hypervariable Bereiche, in denen es drunter und dr
»Vielleicht sind es doch unterschiedliche Arten«, sagte Anawak.
»Nein. Es ist definitiv dieselbe Spezies. Und definitiv ist jedem Lebewesen zu Eigen, dass seine genetische Codierung zu Lebzeiten nicht ver
Lange Zeit sagte niemand etwas.
»Wenn diese Zellen trotzdem unterschiedlich sind«, sagte Anawak, »mnachdem sie sich geteilt haben.«
»Aber zu welchem Zweck?«, fragte Delaware.
»Menschen«, sagte Vanderbilt.
»Menschen?«
»Sind denn hier alle blind? Die Natur macht so was nicht, sagt Dr. Oliviera, die es wissen muss, und von Dr. Johanson h
»Einspruch«, sagte Johanson. Er fuhr sich durchs Haar. »Es ergibt keinen Sinn, Jack. Der Vorteil von Biowaffen ist, dass man nur ein Basisrezept braucht. Der Rest ist Reproduktion …«
»Es kann durchaus von Vorteil sein, wenn Viren Mutationen durchlaufen, oder nicht? Das AIDS-Virus mutiert am laufenden Band. Jedes Mal, wenn man glaubt, ihm auf die Schliche gekommen zu sein, hat es sich schon wieder ver
»Das ist was anderes. Wir haben hier einen Superorganismus, keine virologische Infektion. Es muss einen anderen Grund haben, warum sie unterschiedlich sind. Irgendetwas geschieht mit ihrer DNA nach der Teilung. Sie werden anders codiert, unterschiedlich. Wen interessiert, wer dafSinn es hat.«
»Es hat den Sinn, uns alle zu t
»Sch
Vanderbilt starrte ihn an. »Auf welcher Seite stehen Sie eigentlich?«
»Auf der des Verstehens.«
»Verstehen Sie auch, warum Sie gestern Nacht auf den Kopf gefallen sind?« Vanderbilt grinste s
»Damit Sie nicht zu oft Gelegenheit haben, Ihren zu
Vanderbilt atmete schwer. Er schwitzte. Li bedachte ihn mit einem sp
»Sie sagen, es handelt sich um unterschiedliche Codierungen, richtig?«
»Richtig«, nickte Oliviera.
»Ich bin keine Wissenschaftlerin. Aber w
»Ja«, nickte Oliviera. »Das w
»Codes, um einander zu erkennen.«
Weaver kritzelte etwas auf ein Blatt und schob es Anawak hin. Er las es, nickte kurz und legte es wieder beiseite.
»Zu welchem Zweck sollten sie einander erkennen?«, fragte Rubin. »Und warum auf derart komplizierte Weise?«
»Ich denke, das liegt auf der Hand«, sagte Crowe.
Einen Moment lang war nur das Knistern des Zellophans zu h
»Und was glauben Sie?«, fragte Li.
»Ich glaube, es dient der Kommunikation«, sagte Crowe.
»Diese Zellen kommunizieren untereinander. Es ist eine Form der Unterhaltung.«
»Sie meinen, dieses Zeug …« Greywolf starrte sie an.
Crowe hielt die Flamme ihres Feuerzeugs an die Zigarette, paffte und blies den Rauch aus.
»Es tauscht sich aus. Ja.«
Rampe »Was war denn los letzte Nacht?«, fragte Oliviera, als sie zum Labor hinuntergingen.
Johanson zuckte die Achseln. »Ich habe nicht die blasseste Ahnung.«
»Und wie geht es Ihnen jetzt?«
»Seltsam. Die Kopfschmerzen lassen nach, aber in meiner Erinnerung klafft eine L
»So ein d
Oliviera betrachtete Rubin mit undefinierbarer Miene. »Migr
»Ja. Schrecklich! Kommt und geht. Es passiert nicht oft, aber wenn, ist alles zu sp
»Durchgeschlafen bis heute Morgen?«
»Klar.« Rubin sah schuldbewusst drein. »Tut mir Leid. Aber man verliert jede Kontrolle, im Ernst. Sonst h
»Haben Sie das nicht?«
Es klang komisch, wie sie die Frage stellte. Rubin l
»Nein.«
»Bestimmt nicht?«
»Das sollte ich eigentlich wissen.«
In Johansons Kopf machte etwas Klick. Wie ein kaputter Diaprojektor. Der Schlitten versuchte ein Bild zu greifen und rutschte ab.
Wozu stellte Oliviera diese Fragen?
Sie machten vor der Labort
Johanson starrte sie an. »Ich war was?«
»Als wir weintrinkenderweise auf der Kiste sa
Klick. Der Schlitten versuchte das Dia zu greifen. Klick.
Sein Kopf war wie mit Watte angef
Klick.
Oliviera hob eine Braue.
»Menschenskind«, sagte sie im Hineingehen. »Sie hat’s ja vielleicht erwischt.«
Neuronencomputer Sie sa
»Pass auf«, erkl
Anawak nickte. »Die Zellen sind nicht alle gleich. Sie sind nicht wie Neuronen.«
»Und es ist nicht alleine die Art und Weise, wie sie verkn
»Nein. Die Verschmelzung muss durch etwas anderes ausgel
»Gestern waren wir bei Duft angelangt.«
»Okay«, sagte Anawak. »Probier das. Programmier sie so, dass sie einen Duftstoff erzeugen, der ›Verschmelzen‹ signalisiert.«
Weaver dachte nach. Sie rief
»Was meint er?«, wollte Anawak wissen.
»Sie versuchen einen Phasentest. Sie wollen die Gallerte dazu bringen, sich aufzul
»Sie glauben also auch, dass die Zellen einen Duft aussto
»Ja.« Weaver runzelte die Stirn. »Das Problem ist, welche Zelle f
»Ein genetisches Programm.« Anawak nickte. »Nur bestimmte Zellen k
»Ein Teil des Hirns, der mehr als andere Teile kann …«, sinnierte Weaver. »Bestechend. Trotzdem, irgendwie reicht’s noch nicht.«
»Warte mal! M
»Ich bin
»Ich auch. Mir kam nur gerade der Gedanke, dass …«
»Was?«
Anawak dachte fieberhaft nach.
»Findest du es nicht auch komisch, dass sie sich voneinander unterscheiden? Mir fist das Hirn.«
»Eine DNA, die denken kann?«
»Irgendwie ja.«
»Dann m
»Durch immer komplexeres, gleichzeitiges Rechnen. Mit der Erfahrung w
»Und wie beh
»Er speichert es.«
»Daf
»Im Kleinen ist immer noch gro
Sie reckte die braun gebrannten Arme. Goldfarbene H
Im selben Moment sah sie ihn an.
»Das kostet dich aber was«, sagte sie drohend.
»Spuck’s aus.«
»Schultern und Ravanti. W
Anawak war beeindruckt. Ganz schamlos von sich selber. Ob seine Theorie nun einen Sinn ergab oder nicht — es hatte sich auf jeden Fall gelohnt, sie auszusprechen.
Rubin Zum Mittagessen gingen sie gemeinsam hoch in die Offiziersmesse. Johansons Zustand hatte sich augenscheinlich gebessert, und au
Beide schienen nicht sonderlich traurig zu sein, als Rubin ihnen erkl
»Ich werde auf dem Dach spazieren gehen«, sagte er und versuchte, einigerma
»Passen Sie auf sich auf«, grinste Johanson. »Man kommt hier schnell ins Stolpern.«
»Keine Bange«, lachte Rubin. Dabei dachte er: Wenn du w
»Wir brauchen Sie noch, Mick.«
»Na ja«, h
Naja?
Rubin ballte die F
Seine Laune besserte sich, w
Mit erfolgter Autorisierung
Peak schaute auf. »Kommen Sie rein«, sagte er.
Rubin trat n
Rubin entschloss sich f
»Setzen Sie sich«, sagte Vanderbilt. Er wies mit knapper Geste auf einen Stuhl an der gegen
»Das mit letzter Nacht war nat
»Dumm?« Vanderbilt stniederschlagen!« »Was h
»Weil … nun ja, ich dachte, wir brauchen vielleicht … es gab da eine
»Was?«
»Passen Sie mal auf, Rubin«, sagte Peak. »Das Schott zum Hangardeck hat nur eine einzige Funktion, und das wissen Sie sehr genau. Sperriges Material rein— und rausfahren.« Seine Augen blitzten auf. »Also was hatten Sie letzte Nacht so Wichtiges vor, dass Sie unbedingt das Schott
Rubin biss sich auf die Lippen.
»Sie waren schlicht zu faul, den Weg durchs Schiffsinnere zu nehmen, das ist der Punkt.«
»Wie k
»Weil es stimmt.« Li kam um den Tisch herum und setzte sich rittlings vor Rubin auf die Kante. Sie sah ihn nachsichtig, fast freundlich an. »Sie sagten zu den anderen, Sie gingen Luft schnappen.«
Rubin sackte in seinem Stuhl zusammen. Nat
»Und sp
»Es sah nicht so aus, als sei jemand an Deck«, verteidigte er sich. »Und Ihre Leute haben nichts Gegenteiliges gemeldet.«
»Wie auch, Mick? Die
Die konnten Ihnen keine Meldung geben.«
»Tut mir Leid«, murmelte Rubin.
»Ich will der Fairness halber zugeben, dass hier oben auch nicht alles nach Plan gelaufen ist. Johansons zweiter Spaziergang auf dem Hangardeck wurde verpennt. Weiterhin haben wir bei der Vorbereitung der Mission den Fehler begangen, kein l
»Ich verspreche, es kommt nicht mehr …«
»Sie sind ein Sicherheitsrisiko, Mick. Ein hirnloses Arschloch. Und wenn ich auch mit Jack nicht immer einer Meinung bin, werde ich ihm dabei helfen, Sie
Immer noch blickten die wasserblauen Augen in Lis Gesicht freundlich, aber Rubin ahnte, dass sie keinen Moment z
Er hatte Angst vor dieser Frau.
»Ich sehe, Sie haben es kapiert.« Li schlug ihm auf die Schulter und ging wieder zu den anderen. »Gut, Schadensbegrenzung. Wirkt die Droge?«
»Wir haben Johanson zehn Milliliter gespritzt«, sagte Peak. »Mehr h
»Wie gro
»Schwer zu sagen. Ein Wort, eine Farbe, ein Geruch — wenn das Hirn einen Ankn
»Das Risiko ist sogar ziemlich gro
»Also m
»Oh, wir liegen weit vorne«, sagte Rubin eifrig. Hier konnte er Boden wieder gutmachen. »Weaver und Anawak hatten die Idee einer pheromonischen Verschmelzung. Auch Oliviera und Johanson sind auf die M
»Falls. Wenn. D»Bis wann haben Sie das verdammte Mittel?«
»Das hier ist Forschungsarbeit, Jack«, sagte Rubin. »Damals hat auch keiner bei Alexander Fleming auf dem Scho
Vanderbilt wollte etwas erwidern, als eine Frau von ihrer Konsole aufstand und zu ihnen her
»Im CIC haben sie das Signal entschl
»Scratch?«
»Sieht so aus. Crowe sagte zu Shankar, sie h
Li schaute zu der Konsole hin
»Dann werden wir ja gleich Nachricht erhalten«, sagte sie. »Alsdann. Geben wir uns angemessen
Combat Information Center Alles dr
»Ist es eine Antwort?«, fragte Li.
»Gute Frage«, sagte Crowe.
»Was ist Scratch
»Scratch vielleicht ja, aber sicher nicht die Art und Weise, wie es in diesem Fall codiert wurde«, erkl
»Was wir herausfinden konnten«, sagte Crowe, »ist die Struktur von Scratch. Warum es sich anhr
»Wir mussten es zerdehnen«, sagte Shankar, »um Einzelheiten unterscheiden zu k
»Klingt nach Morsealphabet«, sagte Weaver.
»So
»Und wie stellen Sie das dar?«, fragte Li. »
»Einerseits. Aber das reicht nicht. Wenn es ums Hwirklich etwas hOriginal unterschiedliche FrequenzhScratch verfahren.« Crowe gab einen Befehl in die Tastatur. »Was wir empfangen haben, klingt jetzt so.«
Die Laute wummerten wie eine unter Wasser geschlagene Trommel. Schnell aufeinander folgend, fast zu schnell, um sie auseinander halten zu k
»Klingt tats
»Wir wissen es nicht.«
»Sie wissen es nicht?«, fragte Vanderbilt. »Ich dachte, Sie h
»Wir wissen nicht, was das fScratch- Signale aus den letzten Jahren zu bedeuten haben. Aber das ist nicht wichtig.« Sie blies Rauch durch ihre Nasenl
Shankar klickte ein Computerbild an. Es
»Wir hatten, wie Sie sich erinnern, ein paar Hausaufgaben nach unten geschickt«, sagte Shankar. »Mathearbeit. Wie beim Intelligenztest. Es ging darum, Dezimalreihen fortzusetzen, Logarithmen zu entschl
»Oh Mann«, fl
»Das zeigt uns zweierlei«, sagte Crowe. »Zum einen, Scratch ist tatsScratch -Signale komplexe Informationen. Zum anderen — und das ist entscheidend! — beweist es, dass sie in der Lage sind, Scratch so umzubauen, dass es f
Eine Weile starrten alle nur auf die Zahlenkolonnen. Es herrschte Schweigen, angesiedelt zwischen Ergriffenheit und Beklommenheit.
»Aber was genau beweist es?«, sagte Johanson in die Stille hinein.
»Ist doch klar«, antwortete Delaware. »Dass da jemand denkt und antwortet.«
»Ja, aber k
»Du meinst, wir unterhalten uns mit einem Computer?«
»Er hat Recht«, sagte Anawak. »Es zeigt uns, dass jemand brav seine Rechenaufgaben gemacht hat. Das ist in h
»Wer soll denn sonst derartige Antworten ablassen?«, fragte Greywolf entgeistert. »Makrelen?«
»Quatsch, nein. Aber denk doch mal nach. Was wir hier erleben, ist der gekonnte Umgang mit Symbolen. H
»Also was haben wir dann hier?«, fragte Delaware ratlos. Sie wirkte entt
Crowe schmunzelte.
»Leon hat Recht«, sagte sie. »Das Manipulieren von Symbolen bietet keinerlei Gew
»Hier kam Miss Alien ins Spiel«, sagte Shankar und grinste geheimnisvoll in die Runde.
»Mein Alter Ego Jodie Foster«, nickte Crowe. »Ich muss gestehen, dass mir die Antwort einfiel, als ich an den Film dachte. Die Abfolge ist ebenfalls ein Code. Wenn man sie richtig zu lesen wei
»Hoffentlich nicht Adolf Hitler«, sagte Rubin.
Diesmal hatte er einen Lacher. Mittlerweile hatten alle den Film Contact mit Jodie Foster gesehen. Darin schickten die Aliens ein Bild zur Erde, dessen Pixel Teile einer Bauanleitung enthielten. Sie hatten einfach irgendein Bild aus dem Fundus dessen genommen, was die Menschheit im Verlauf ihrer technischen Evolution in den Weltraum abgestrahlt hatte, und sich ausgerechnet f
»Nein«, sagte Crowe. »Es ist nicht Hitler.«
Shankar gab dem Computer einen Befehl ein. Die Zahlenkolonnen verschwanden und wichen einer Grafik.
»Was ist das denn?« Vanderbilt beugte sich vor.
»Sie erkennen es nicht?« Crowe l
»Sieht aus wie ein Wolkenkratzer«, sagte Anawak.
»Das Empire State Building«, schlug Rubin vor.
»Bl
»Und woher kennen sie Raketen?«, sagte Delaware.
»Weil jede Menge davon im Meer rumliegen. Versehen mit nuklearen Sprengk
»Was ist dieses Drumherum da?«, fragte Oliviera. »Wolken?«
»Vielleicht Wasser«, meinte Weaver. »Vielleicht ist es was aus der Tiefsee. Eine Formation.«
»Wasser ist schon mal gut«, sagte Crowe.
Johanson rieb seinen Bart. »Es macht eher den Eindruck eines Monuments. M
»Menschlich, allzu menschlich.« Crowe schien das Ganze diebische Freude zu bereiten. »Warum fragen Sie sich nicht einfach, ob man das Bild auch anders betrachten kann.«
Sie starrten weiter darauf. Pl
»K
Shankars Finger glitten
»Ich sehe immer noch nicht, was das sein soll«, sagte Vanderbilt. »Ein Fisch? Ein gro
Li sch
»Nein, Jack. Die Muster drum herum sind Wellen. Meereswellen. Eine Momentaufnahme, von unten gesehen. Aus der Tiefe gegen die Wasseroberfl
»Was? Und das schwarze Ding?«
»Ganz einfach. Das sind wir. Es ist unser Schiff.«
Heerema, vor La Palma, Kanaren Vielleicht h
W
Gleich zu Anfang war Frost nach drauHeerema lag und sich stetig f
»Nur ein toter Wurm ist ein guter Wurm«, donnerte er. »H
Alle hatten applaudiert, auch Bohrmann.
Nach einer Weile hatte sich der aufgewirbelte Schlamm gelegt, und sie blickten auf marmoriertes Lavagestein. Vereinzelt stiegen d
»Bakterienmatten«, sagte er.
Frost sah ihn an. »Und was hei
»Schwer zu sagen.« Bohrmann rieb seine Fingerkn
»Es existiert also noch.«
»Was wir sehen, existiert. Aber wir wissen nicht, wie viel vorher da war und wie viel zersetzt wurde. Der Blasenaustritt h
»Doppelte Verneinung ist auch ein Ja«, nickte Frost befriedigt und stand auf. »Ich hole uns einen Kaffee.«
Anschlie
Bohrmann blieb mit van Maarten zur
»Sie sind der N
»Ich kann nicht schlafen gehen.« Bohrmann fuhr sich
»Doch, wir kennen uns aus.«
»Es dauert ja nicht mehr lange«, sagte Bohrmann.
Er war wirklich am Ende. Die Pilotenteams waren schon dreimal ausgetauscht worden. Aber in wenigen Stunden w
Er gPolarstern -Expedition zutrafen, tummelten sich die Wenhorden verschwanden, w
Mit gesenkten Lidern beobachtete er die Monitore.
Seine M
»Da glitzert was«, sagte er. »Nehmen Sie den Sauger weg.«
Van Maarten kniff die Augen zusammen. »Wo?«
»Schauen Sie auf die Monitore. In dem Gew
Auf einmal war er hellwach. Jetzt zeigten auch die Kameras der Lichtinsel, dass etwas nicht stimmte. Die obligatorische Sedimentwolke um den Schlund des Saugers hatte sich aufgebl
Die Saugerbildschirme wurden schwarz. Der Schlund des R
»Verdammt, was passiert da?«
Aus dem Lautsprecher drang die Stimme des Piloten:
»Wir ziehen gr
»Weg damit!«, rief Bohrmann. »Weg vom Hang!«
Schon wieder, dachte er verzweifelt. Wie damals auf der Sonne. Ein Blowout. Sie hatten zu lange auf dieselbe Stelle gehalten, und hier war das Plateau instabil geworden. Der Unterdruck riss das Sediment auseinander.
Nein, kein Blowout. Schlimmer noch.
Der Saugr
»Wir haben eine Rutschung«, schrie der Pilot.
»Schalten Sie den Sauger ab.« Bohrmann sprang auf. »Zur
Jetzt erkannte er, wie von oben gr
»Sauger ist ausgeschaltet«, best
Mit weit aufgerissenen Augen beobachteten sie den Verlauf der Rutschung. Mehr und mehr Gestein prasselte herab. Wenn sich der Effekt in der fast senkrechten Wand des Vulkankegels fortsetzte, w
Wir sollten uns in Gelassenheit f
Ein sechshundert Meter hoher Wasserberg …
Das Geprassel h
Lange Zeit sagte niemand etwas. Sie hielten ihre Blicke nur stumm auf die Monitore geheftet.
»Es hat aufgeh
»Ja.« Bohrmann nickte. »Sieht so aus.«
Van Maarten rief die Piloten.
»Die Lichtinsel hat ordentlich gewackelt«, meldete das Beleuchterteam. »Ein Spot ist ausgefallen. Macht sich allerdings nicht bemerkbar, wenn man’s nicht wei
»Und der R
»Scheint festzuh
»Sch
»Wie viel kann da draufgefallen sein?«, fragte van Maarten leise.
»Erst muss sich die Wolke setzen«, erwiderte Bohrmann. »Sieht so aus, als seien wir mit einem blauen Auge davongekommen.«
»Gut. Dann m
Drei Stunden sp
»Hat sich b
»Ja.« Frost kratzte sich den Sch
»Die Motoren sind blockiert.«
»Und wie kriegen wir ihn wieder frei?«
»Wir k
»Heiliger Zorn Gottes und aller Engel!«, zeterte Frost. »Das kostet uns elend viel Zeit. Wo’s gerade so gut lief.«
»Wir mRambo klarmachen?«
»Sofort.«
»Dann los. Versuchen wir’s.«
Rambo verdankte seinen Namen ganz unwissenschaftlich den Filmen mit Sylvester Stallone. Das ROV sah aus wie eine kleinere Version des Victor 6000, verfRambo einsatzbereit. Kurze Zeit spHeerema verbunden. Die Lichtinsel kam in Sicht. Der Roboter sank weiter, nahm Fahrt auf und man
Rambos Greifarme begannen, die Brocken abzuren sich, versuchten den Zacken zu l
»Das schafft kein Automat«, beschied Bohrmann. »Er kann keinen Impuls entwickeln.«
»Na wunderbar«, zischte Frost.
»Und wenn die Piloten den R
Van Maarten sch
»Zu riskant. Der Schlauch k
Sie versuchten ihr Gl
»Das gef
Frost legte die Stirn in Falten. Nach einer Weile sagte er: »Gut. Dann sehen wir eben schwarz. Und zwar h
Bohrmann sah ihn fragend an.
»Na ja.« Frost hob die Schultern. »Tief unten im Meer ist es schwarz, oder? Will sagen, wenn es Rambo nicht kann, bleibt nur einer, um runterzugehen. Die verrutschte Krone der Sch
»Du willst selber da runter?«, fragte Bohrmann entgeistert.
»Nat
15. August
Independence, Gr Crowe hatte die Antwort der Yrr zum Anlass genommen, eine zweite, weit komplexere Nachricht in die Tiefe zu entsenden. Sie enthielt Informationen
»Wir haben nach wie vor nur eine Chance«, sagte sie. »Wir m
»Eine Schnittmenge der Werte«, sagte Li.
»Und sei sie noch so klein.«
Oliviera, Johanson und Rubin hatten sich im Labor vergraben. Sie wollten das Gallertwesen im Tank dazu bringen, sich zu teilen oder vollst
Delaware und Greywolf werteten unterdessen die Filmaufnahmen der Delphinstaffeln aus, ohne etwas anderes zu erblicken als den Rumpf der Independence, vereinzelte Fische und weitere Delphine, die sich gegenseitig filmten. Sie verbrachten ihre Zeit abwechselnd vor den Monitoren des CIC oder im Welldeck, wo Roscovitz und Browning immer noch mit der Reparatur des Deepflight besch
Li wusste, dass selbst die besten Leute irgendwann Gefahr liefen, sich festzufressen oder zu verzetteln, wenn man sie nicht von Zeit zu Zeit aus ihrer Arbeit riss und auf andere Gedanken brachte. Sie lie
Also hatte sie Anawak um einige Minuten seiner Zeit gebeten und festgestellt, dass er
Im Folgenden f
In der KIndependence versuchte sich an Bannock, einem ungesak, in kulinarischen Dingen restlos h zu den Dingen, auf die man seiner Ansicht nach verzichten konnte.
FIndependence an Deck: Crew, Wissenschaftler und Soldaten. So leer sich die R— und Sitztischen, bis das B
Es war eine seltsame Party, die Li da ins Leben gerufen hatte — das st
Eine Weile schien jeder bem
»Jetzt mal im Ernst«, sagte Buchanan kurz nach 1.00 Uhr zu Crowe. »Sie glauben doch nicht wirklich an intelligente Einzeller?«
»Und warum nicht?«, fragte Crowe.
»Na ja, ich bitte Sie. Wir reden von intelligentem Leben, richtig?«
»Sieht so aus.«
»Also …« Buchanan rang nach Worten. »Ich erwarte ja nicht, dass die uns
»Werfen Sie da nicht einiges durcheinander, K
»Was?«
»Das, was funktionieren w
»Ich verstehe nicht, was Sie meinen.«
»Sie meint«, sagte Peak, »wenn wir uns schon mit dem Gedanken anfreunden m
Buchanan schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
»Ich glaube es einfach nicht. Ich glaube nicht daran, dass primitive Organismen diesen Planeten beherrschen sollten und dass sie es an Intelligenz mit Menschen aufnehmen. Das funktioniert nicht! Menschen sind fortschrittliche Wesen …«
»Fortschritt? Komplexit
»Was meinen Sie? Ist Evolution Fortschritt?«
Buchanan sah gequ
»Gut, schauen wir mal«, sagte Crowe. »Evolution, das ist der Kampf ums Dasein, das
»Ich bin nicht sehr bewandert in Evolution«, sagte Peak. »Mir stellt es sich so dar, dass die meisten Lebewesen im Verlauf der Naturgeschichte immer gr
»Ein Trend? Falsch. Wir sehen nur einen kleinen historischen Ausschnitt, innerhalb dessen gerade mit Komplexit
»Zweifellos als Hauptast.«
»Das hatte ich erwartet. Es entspricht der menschlichen Sichtweise. Wenn viele Arme einer Tierfamilie auseinander streben und eine Homo. Homo Australopithecus: ausgestorben. Homo habilis: ausgestorben. Homo sapiens neanderthalensis: ausgestorben. Homo sapiens sapiens: noch da. Vor
— Parven
»M
»Einverstanden. Aber betrachten Sie diese Entwicklung bitte vor dem Gesamtpanorama der Natur. Erkennen Sie da wirklich einen Fortschritt oder einen herausragenden Trend? 80 Prozent aller Vielzeller erfreuen sich eines weit gr
»Ich bin nach wie vor
Er stand mit Delaware und Anawak zusammen, umringt von Soldaten und Mannschaftsmitgliedern.
»Vergiss es«, sagte Delaware. »Das schafft nicht mal deine CIA.«
»Pah, M
»Nein, eine Frage der Objektivit
»K
»Du magst intelligent sein, Jack. Aber du bist nicht in der Lage, die Natur objektiv wahrzunehmen.«
»Genau genommen bist du ebenso subjektiv und unfrei wie ein Tier«, erg
»An was f
Anawak lachte leise. »Ich meine es ernst, Jack. Wir sind der Natur immer noch n
»Ich nicht. Ich bin in der Gro
»Spielt keine Rolle«, sagte Delaware. »Ich geh dir ein Beispiel: Schlangen. Sie werden einerseits gef
»Ihr redet von Naturv
»Okay.« Anawak
»Na ja, nicht unbedingt eine Phobie …«, begann Vanderbilt.
»Einen Abscheu?«
»Ja.«
»Wovor?«
»Gott, es ist nicht sonderlich originell. Hat wahrscheinlich jeder. Vor Spinnen. Ich hasse die Biester.«
»Warum?«
»Weil …« Vanderbilt zuckte die Achseln. »Sie sind halt ekelhaft. Findest du nicht, dass sie ekelhaft sind?«
»Nein, aber darum geht’s nicht. Der Punkt ist, dass die Hauptursachen fbevor wir in Stil unserem Hirn eine Regel eingepr
»Das menschliche Hirn hat sich in einer nat
Vanderbilt sah von Delaware zu Anawak.
»Und was hat das mit den Yrr zu tun?«, fragte er.
»Es hat was damit zu tun, dass sie vielleicht aussehen wie Spinnen«, erwiderte Anawak. »Huh! Also erz
Ein St
»Ich dachte, wir bleiben alkoholfrei«, wunderte sich Johanson.
»Bleiben wir auch.« Sie stie
Johanson kostete. Der Wein war gut. Er war sogar erlesen. »Was sind Sie eigentlich f
»Nennen Sie mich Jude. Jeder tut das, der nicht vor mir strammstehen muss.«
»Ich werde nicht schlau aus Ihnen, Jude.«
»Wo liegt das Problem?«
»Ich traue Ihnen nicht.«
Li l
»Das beruht auf Gegenseitigkeit, Sigur. Was war los mit Ihnen gestern Nacht? Sie wollen mir weismachen, dass Sie sich an nichts erinnern?«
»Ich erinnere mich an gar nichts.«
»Was wollten Sie so sp
»Ausspannen.«
»Mit Oliviera waren Sie auch ausspannen.«
»Ja, das muss hin und wieder sein, wenn man viel arbeitet.« »Mhm.« Li blickte an ihm vorbei aufs Meer. »Wissen Sie noch, wor
Crowe hatte sich in Rage geredet, unterst
»Wir sind nicht das zwingende Resultat irgendeiner H
»Aber Menschen beherrschen den Planeten«, beharrte Buchanan. »Ob Sie es wollen oder nicht.«
»Sicher? Im Augenblick beherrschen ihn die Yrr. Kommen Sie endlich in der Wirklichkeit an, wir sind nur eine kleine Gruppe aus der Spezies der Seiner Spezies dieses Planeten verzeichnen, aber das ist aufs Gesamte betrachtet kein Trend und schon gar kein Fortschritt. Allgemein zeigt das Leben keinen Impuls in Richtung Fortschritt. Es f
»Wie vereinbaren Sie das, was Sie da sagen, mit Gottes Plan?«, fragte Buchanan beinahe drohend.
»Wenn es einen Gott gibt und er ein intelligenter Gott ist, hat er es so eingerichtet, wie ich es schildere. Dann sind wir nicht sein Meisterst
»Und dass er den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat? Wollen Sie das auch in Abrede stellen?«
»Sind Sie so verhaftet in Ihrer Borniertheit, dass Sie nicht einmal in ErwDas ist Gottes Plan!«
»Das ist Fatalismus.«
»Nein, Realismus«, sagte Oliviera. »Es sind die hoch spezialisierten Typen wie der Mensch, die unter extremen Ver
»Sie khat eine andere Bedeutung. Wenn Sie das nicht begreifen, wof
»Daf
»Sie verraten die Sache der Menschheit doch schon mit Worten.«
»Nein, der Mensch verr
Peak sah Buchanan an. »Sie hat Recht, Craig«, sagte er. »Nimm es zur Kenntnis. Sie haben beide Recht.«
»Wir sind nicht erfolgreich«, sagte Crowe. »Wenn Sie Erfolge sehen wollen, betrachten Sie die Haie. Sie existieren in unvermit diesem Feind ebenso wenig leben wie ohne ihn.«
»Sie wollen amerikanische Werte verteidigen, Jude?« Johanson sch
»Was haben Sie gegen amerikanische Werte?«
»Nichts. Aber Sie haben doch geh
»Sie schM wir um jeden Preis verstehen, wie die anderen denken? Oder ist es nicht besser, einfach alle Kraft in den Versuch einer Koexistenz zu investieren?«
»Innerhalb derer jeder den anderen in Frieden l
»Ja.«
»Spk wie die anderen denken. Trotzdem mzur
»Und wie soll das Ihrer Meinung nach aussehen? Indem wir uns die Lebensgewohnheiten von Einzellern zu Eigen machen?«
»Nat
»… bis ein stabilerer Zustand sich als
Johanson schwieg.
»Habe ich was Falsches gesagt?«, fragte Li.
»Nein. Ich lausche ergriffen und bet
Li l
»Wie sch
»Ich hatte nichts anderes erwartet«, sagte Johanson charmant. »Aber Sie haben es selber einger
»Sie glauben nicht an die Galaktische F
»Krieg der Sterne?«
»Ja.«
»Ein wunderbarer Film. Nein. Ich glaube, das w
»Also habe ich Recht! Wir sollten nicht den Versuch unternehmen, die Yrr zu verstehen. Wir sollten einen Weg finden, einander in Ruhe zu lassen.«
»Sie haben Unrecht. Denn sie lassen uns nicht in Ruhe.«
»Dann haben wir verloren.«
»Warum?«
»Waren wir uns nicht dar
»Man war sich auch dar
Aber wir m
»Versuchen wir nicht gerade zur
»Und was soll dabei herauskommen, soweit es Sie betrifft?«
Li schwieg.
»Jude, verraten Sie mir ein Geheimnis. Wie kommt es, dass ich Sie so sehr sch
Sie sahen einander an.
Von den Stehtischen drang der L
»Delphinwarnung! — Achtung! — Delphinwarnung!«
Li l
»Mein Gott«, fl
Das Meer war nicht mehr d
Es hatte zu leuchten begonnen.
Blaue Wolke Nach allen Seiten fluoreszierten die Wellen. Dunkelblaue Inseln stiegen aus der Tiefe zur Wasseroberfl
Die Independence schwebte in Licht. »Wenn das die Antwort auf deine letzte Botschaft ist«, sagte Greywolf zu Crowe, ohne den Blick von dem Schauspiel lgung. Das Licht begann zu pulsieren. Riesige Wirbel entstanden darin, drehten sich erst langsam, dann immer schneller, bis sie wie Spiralgalaxien rotierten und Strvergehen …
Pl
Ein Aufschrei vom Flugdeck.
Schlagartig verIndependence zur
Greywolf l
Er rannte auf die Insel zu.
»Jack!« Delaware lief ihm hinterher. Die anderen folgten. Greywolf hangelte sich die Niederg
»Was ist los?«, rief Peak. »Was sagt das Sonar?«
Einer der M
»Da drau
»Irgendwas, irgendwie?« Li packte den Mann an der Schulter. »Machen Sie Meldung, Sie Vollidiot! Pr
Der Mann erbleichte. »Es ist … es sind … wir hatten nichts auf dem Schirm, und dann entstanden Fl
»Die Cobras sollen aufsteigen. Sofort. Weitr
»Was bekommt ihr von den Delphinen rein?«, fragte Greywolf.
»Unbekannte Lebensform«, meldete eine Soldatin. »Sie haben es zuerst erfasst.«
»Lokalisierung?«
»
»Wo sind die Delphine jetzt?«
»Unter der Independence, Sir. Sie dr
Immer mehr Menschen kamen ins CIC.
»Legen Sie das Satellitenbild auf den Gro
Das Big Picture zeigte die Independence aus der Perspektive des KH-12. Sie lag
»Eben noch war dort unten alles hell«, sagte der Mann, der f
Der Mann gab den Befehl an die Kontrollstation weiter. Wenige Sekunden darauf schrumpfte die Independence auf dem Monitor. Der Satellit hatte den Ausschnitt vergr
»Das reicht noch nicht.« Der KH-12 zoomte weiter auf. Das Objektiv erfasste nun einen Ausschnitt von einhundert Quadratkilometern. Die Independence mit ihren gut 250 Metern Lhmesser«, sagte die Frau am Monitor. »Etwas mehr sogar. Scheint eine Art Schlauch zu sein. Was wir auf dem Satellitenbild sehen, ist die … Schlund.«
»Und was ist es?«
Johanson war neben ihm aufgetaucht. »Gallerte, w
»Na bravo«, keuchte Vanderbilt. »Was, verdammt nochmal, haben Sie denen da unten geschickt?«, fuhr er Crowe an.
»Wir haben sie aufgefordert, sich zu zeigen«, sagte Crowe.
»War das eine gute Idee?«
Shankar wandte sich
»Wir wollten doch Kontakt aufnehmen, oder? Was beschweren Sie sich? Haben Sie gedacht, die schicken reitende Boten?«
»Wir bekommen ein Signal rein!«
Alle fuhren zu dem Sprecher herum. Es war der Mann, der die akustischen Anzeigen
»Was ist es?«, rief Crowe ihm zu.
»Dem spektrographischen Muster nach ein Scratch-Signal.«
»Eine Antwort?«
»Ich wei
»Der Ring. Er zieht sich zusammen!«
Alle KIndependence fort. Die beiden Kampfhubschrauber hatten ihren Erkundungsflug aufgenommen. Das Pfeifen und Quieken in den Lautsprechern verst
Pl
»Maul halten«, schnauzte Li. Sie lauschte mit gefurchter Stirn den Stimmen der Delphine. »Da ist noch ein anderes Signal.«
»Ja.« Delaware horchte mit gesenkten Lidern. »Unbekannte Lebensform, und au
»Orcas!«, rief Greywolf.
»Mehrere gro
Greywolf sah Li an. »Das schmeckt mir nicht. Wir sollten die Delphine ins Schiff holen.«
»Warum gerade jetzt?«
»Ich will das Leben der Tiere nicht riskieren. Au
Li z
»In Ordnung. Holen Sie sie rein. Ich gebe Roscovitz Bescheid. Peak, nehmen Sie vier Mann und begleiten Sie O’Bannon ins Welldeck.«
»Leon«, sagte Greywolf. »Licia.«
Sie eilten hinaus. Rubin sah ihnen nach. Er beugte sich zu Li hin
»Wartet auf mich!«, rief Rubin der Gruppe nach. »Ich komme mit.«
Welldeck Roscovitz traf noch vor den Wissenschaftlern im Welldeck ein, begleitet von Browning und einem weiteren Techniker. Er fluchte lautstark, als er das defekte Deepflight sah. Sie hatten es immer noch nicht repariert. Mit offenen Einstiegshauben trieb es auf der Wasseroberfl
»Konnte das nicht l
»Die Sache ist komplizierter, als wir dachten«, verteidigte sich die Cheftechnikerin, w
»Ach, Schei
»Bei allem Respekt, Sir, es st
Roscovitz knurrte etwas UnverstIndependence umger
Schritte hallten im Hangardeck wider. Greywolf, Delaware, Anawak und Rubin kamen die Rampe herunter, gefolgt von Peak und seinen M
»Fertig«, sagte Greywolf. Er schloss Daumen und Zeigefinger zu einem Kreis, dem Taucherzeichen f
Roscovitz nickte und schaltete die Lockrufautomatik ein. Er sah die Wissenschaftler ins Becken springen, die K
Er
Delaware sank kopf
Mittlerweile hatten sich die Stahlschotts vollst
Kaum war der Spalt breit genug, dr
Peak sah zu, wie Roscovitz das gl
»Da waren’s nur noch zwei«, summte Roscovitz.
Aus den Lautsprechern drangen Pfiffe und Klicklaute der Delphine, die noch drau
»Was sagen die Tiere?«, wollte Peak wissen.
»Immer noch dasselbe«, erwiderte Greywolf.
»Unbekannte Lebensform und Orcas. Irgendwas Neues auf den Monitoren?«
»Nein.«
»Das muss nichts hei
Peak stutzte. Die Bildschirme hatten an den R
»Ich glaube, Sie sollten sich beeilen«, sagte er. »Es kommt n
»Was seht ihr da oben?«
»Der Ring zieht sich weiter zusammen«, schnarrte Lis Stimme aus den Boxen der Konsole. »Die Piloten sagen, das Gebilde taucht ab, aber auf dem Satellitenbild ist es noch deutlich zu erkennen. Scheint, als wolle es unter das Schiff. Es m
»Es wird hell. Womit haben wir es zu tun? Mit der Wolke?«
»Sal?« Das war Johanson. »Nein, ich glaube nicht, dass es noch Wolkenform hat. Die Zellen sind verschmolzen. Das ist ein kompakter Schlauch aus Gallerte, und er kontraktiert. Ich wei
»Wir haben’s gleich. Rosco?«
»Schon passiert«, sagte Roscovitz. »Ich
Anawak hing wie gebannt
Das hier sieht anders aus als die Wolke, dachte er. Eher wie Lichtschein, der ringsum abgestrahlt wird. Er dachte an die Satellitenaufnahme, die sie im CIC gesehen hatten. An den Schlund der gewaltigen RIndependence lag.
Pl
Browning sprang mit einem Riesensatz auf das Deepflight.
»Was soll das?«, wollte Roscovitz wissen.
»Die Tiere sind drin. Ich mache meine Arbeit, das soll es.«
»Hey, so war das doch eben nicht gemeint.«
»Doch, so war es gemeint.« Browning ging in die Hocke und
»Es gibt Wichtigeres, Browning«, sagte Peak ungehalten. »Lassen Sie das Rumgezicke.« Er konnte seinen Blick nicht von den Monitoren l
»Sal, seid ihr fertig da unten?«, erklang Johansons Stimme.
»Ja. Was ist oben los?«
»Der Rand der R
»Kann uns das Zeug was anhaben?«
»Kaum. Ich kann mir keinen Organismus vorstellen, der die Independence auch nur zum Erzittern bringen k
»Und es ist unter uns«, sagte Rubin vom Rand des Beckens her. Er drehte sich um. Seine Augen leuchteten. »
»Was?« Roscovitz riss die Augen auf. »Sind Sie wahnsinnig?«
Rubin war mit wenigen Schritten neben ihm.
»General?«, rief er ins Mikrophon der Konsole.
Es knackte in der Leitung. »Was gibt’s, Mick?«
»Hier tut sich gerade eine traumhafte Chance auf, in den Besitz gr
»Jude, das Risiko k
»Wir
»Und wenn es verseucht ist?«, sagte Roscovitz.
»Herrgott,
Peak sch
Rubin verdrehte die Augen.
»General, das ist eine einmalige Gelegenheit!.«
»Okay«, sagte Li. »Aber seid vorsichtig.«
Peak sah ungl
»He, werdet fertig«, rief er Greywolf, Anawak und Delaware zu, die den Tieren unter Wasser die Geschirre abnahmen. »Macht, dass ihr …« Sie konnten ihn nicht h
»Sollten wir nicht warten, bis …«
»Wir k
Impertinentes Arschloch, dachte Roscovitz. Am liebsten h
Sie hatte es angeordnet.
Er dr
Delaware hatte es mit einem besonders aufgeregten Exemplar zu tun. Zappelig und ungeduldig. Beim Versuch, ihm die Kamera abzunehmen, war der Delphin ausgeb
Von dem, was oben besprochen wurde, bekam sie nichts mit.
Was hast du denn?, dachte sie. Komm her. Du musst doch keine Angst haben.
Dann sah sie, was los war.
Das Stahlschott
Einen Moment lang war sie so verbl
Die See leuchtete in kr
Was zum Teufel machte Roscovitz denn da? Warum
Der Delphin kreiste wie wild
Sie starrte in den leuchtenden Abgrund.
Was war da unten? Schemenhaft erkannte sie huschende Schatten, dann einen Fleck, der sich n
Sehr schnell n
Der Fleck bekam eine Form, nahm Gestalt an.
Pl
Dass es viel zu schnell war.
Sie unternahm einen verzweifelten Versuch, von der Schleuse wegzukommen.
Wie ein Torpedo krachte der Orca durch die gl
Panik erfasste sie.
Rosovitz fand kaum Zeit, die Situation zu begreifen. Der Pier drDeepflight in die H
»Das Schott!«, schrie Rubin. »Schlie
Der Kopf des Orca rammte gegen das Tauchboot und warf es hoch. Mit einem hellen Knall zersprang die Halterung der Kette. Brownings K
»Das Boot!«, schrie Rubin. »Das Boot!«
Browning kippte mit blutender Stirn zurDeepflight senkrecht, als das Tauchboot in Sekundenschnelle voll lief und sank. Roscovitz rappelte sich hoch und versuchte, das Pult zu erreichen. Etwas zischte ihm entgegen. Er schaute auf und sah die losgerissene Kette wie eine Peitsche heranschwingen. Hastig versuchte er auszuweichen, f
Greywolf war zu weit entfernt, um zu erkennen, was die Katastrophe ausgel
Hastig suchte sein Blick die Oberfl
»Licia?«
Keine Antwort.
»Licia!«
Eisige Furcht stach in sein Herz. Mit einem gewaltigen Schwung tauchte er hinab und schnellte auf die Schleuse zu.
Delaware schwamm in die falsche Richtung. Ihr R
Sie drehte sich auf den R
Oh nein!
Das Deepflight fiel mit offen stehenden Luken auf sie zu, Bug voran. Es sank wie ein Stein. Aus Leibeskruckte noch mehr Wasser. Unbarmherzig drDeepflight h
Bitte, dachte sie, ich will zur
Irgendwo zwischen den blockierten Schotts und dem eingeklemmten Boot sah sie verschwommen Greywolfs Gesicht, aber ebenso gut mochte es ein Wunschbild sein, ein sch
Etwas Dunkles, Gro
Der Biss des Orcas zerbrach ihr den Brustkorb.
Sie sah nicht mehr die leuchtende Masse an sich vorbeischie
Peak schlug vor Wut mit der Faust auf das Kontrollpult. Sein Versuch, das Schott zu schlieDeepflight blockierte die beiden Stahlplatten.
Entweder lie
Von Browning war nichts zu sehen. Roscovitz hing zuckend an der Kette, mit den Beinen im Wasser, die H
Wo war der verdammte Orca?
»Sal«, heulte Rubin.
Das Wasser brodelte und sch
Jemand stie
»Sal, verdammt nochmal!« Rubin dr
»Sie bl
Prustend tauchte Rubins Kopf aus den Fluten.
Auch er sah die Finne. Er begann zu schreien.
Peak drDeepflight in die Tiefe zu entlassen.
Eine Kontrolllampe h
Nichts geschah.
Greywolf glaubte, den Verstand zu verlieren.
Unter der Independence zog ein Rudel Orcas hindurch. Eines der Tiere hatte nach Delaware geschnappt und ihren K. Das Unterste kehrte sich zuoberst. Links von ihm tauchte kurz Anawak auf, verschwand wieder. Dort ein paar strampelnde Beine im Wasser. Ein K— der Orca, der ins Schiff gelangt war, …
Und das Ding, das zwischen den auseinander klaffenden Schotts ins Innere drang.
Es sah aus wie der Fangarm eines
Rubin schwamm um sein Leben.
Die Finne folgte ihm. Hustend und spuckend erreichte er den Pier und versuchte sich in wilder Panik hochzuziehen. Seine Ellbogen knickten ein. Er h
Leuchtende Tentakel
Dazwischen der ge
Rubin kam hoch. Unmittelbar vor ihm peitschte ein Paar Beine das Wasser. Roscovitz starrte mit hervorquellenden Augen auf ihn herab. Es sah aus, als hinge er an einem Galgen. Seine H
Ein schreckliches Gurgeln kam
Oh mein Gott, dachte Rubin. Barmherziger Gott! Da war die Finne, fast schon bei ihm, drehte ab …
In einem Berg aus Gischt stieg der Orca empor, das Maul weit ge
Roscovitz’ bluttriefender Torso baumelte
Er schrie und schrie.
Und da war wieder die Finne.
Combat Information Center Li glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Innerhalb weniger Sekunden war im Welldeck das Chaos ausgebrochen. Entgeistert sah sie Peak den Pier entlang laufen, die Soldaten blind ins Wasser feuern, Roscovitz’ zerfetzten K
»Funkverbindung herstellen«, befahl sie.
Pl
Sie mussten die Kontrolle zur
Sie w
Wortlos lief sie nach nebenan ins LFOC. Im Kriegsfall diente es als Befehlszentrale fIndependence.
»Okay«, erkl
Li gab Order, die Pumpen anzuwerfen, und rannte zur
Welldeck Die Schotts reagierten nicht. Warum, dar
Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich Rubin aus dem Wasser zog. Peak war erleichtert und angewidert zugleich. Er hasste den Biologen, aber er h
Die Finne bewegte sich vom Pier weg. Weiter hinten schwammen Anawak und Greywolf. Sie strebten der gegen
Er musste das Vieh erledigen, bevor es noch jemanden t
Pl
Er hob die Harpune und peilte.
Anawak sah den Orca n
Der schwarze Sch
Der Wal tauchte ab.
»Wir lassen ihn durch!«, schrie er Greywolf zu.
Nicht sehr pr
Anawak holte Atem und lie
Peak fluchte.
Das Biest war verschwunden, von Greywolf und Anawak nichts mehr zu sehen. Er rannte weiter den Pier entlang und suchte den massigen K
»Lassen Sie den Quatsch!« Peak stie
Der Soldat h
Peak trat an den Rand des Piers und kniff die Augen zusammen. Die Harpune lag schwer in seiner Hand.
Wo war der Orca?
Er war nicht mehr zu sehen.
Daf
Etwas wogte ihm entgegen, das einer riesigen, kopflosen Schlange glich.
Zwischen ihnen klaffte das offene Maul des Orcas.
In Anawak ging eine Ver
Pfeilschnell war der Orca heran.
Anawak wich aus, gab Greywolf einen Sto
Ein paar Sekunden gewonnen.
Ohne dem Orca einen weiteren Blick zu widmen, schwamm Anawak mitten in das Tentakelgewirr hinein.
Rubin kroch nach Luft schnappend und auf allen vieren
Das System blockierte.
Wie jeder in seiner Truppe war der Soldat in allen technischen Systemen des Schiffs geschult worden und kannte deren Funktionsweise. Das Bild von Browning hatte sich ihm eingebrannt, wie ihr K
Verklemmt. Seitlich verzogen.
Vielleicht durch einen Stiefeltritt Brownings. Viel war es nicht, was er zu korrigieren hatte. Er packte sein Gewehr und schlug mit dem Kolben dagegen.
Der Knopf rastete ein.
Anawak schwebte in einer fremden Welt.
Um ihn herum wanden sich Vorh
Auf jeden Fall hatte es der Orca hier vor
Die lumineszierenden Ausleger bogen sich in seine Richtung. Alles geriet in Bewegung. Anawak wurde hin und her geschleudert. Das Tentakelgeflecht verdichtete sich, und pl
Er wischte es beiseite.
Weitere schl
Mit beiden H
Er musste hier wieder raus.
Neben ihn huschte ein schlanker, eleganter K
Ein l
Der Soldat dr
Es war nur eine Reparatur mit einem Gewehrkolben gewesen, aber von Erfolg beschieden. Langsam setzten sich die stDeepflight aus dem Schiff hinaus und verschwand in der Tiefe des Meeres.
F
Peak riss die Harpune hoch.
Eben hatte er Anawak gesehen. Der Orca schien ihn erwischt zu haben, aber dann war der Mann wieder zum Vorschein gekommen, w
Hatten sie ihn erledigt?
»Schott schlie
Peak hob die Hand zum Zeichen, dass er verstanden hatte, und schritt langsam den Pier entlang. Sein Blick suchte die gegen
Er trat an die Kante.
Greywolf war Anawaks Beispiel gefolgt und zwischen die Tentakel geschwommen. Aus Leibeskr
Er hatte jede Orientierung verloren.
Tentakel ringelten sich auf ihn zu und wanden sich um seine Schulter. Greywolf f
Pl
Die Reaktion des Wesens war unmissverst
Es gefiel ihm nicht.
Ein Wasserschwall schlug Peak entgegen. Unmittelbar vor ihm stieg der Orca empor. Zu
In einem Strudel aus Luftblasen sank er nach unten. Seine Beine steckten in einer blau schimmernden Masse. Er stie
Einen Moment schien alles stillzustehen.
Aus dem Kopf des Orcas drang eine dumpfe Detonation. Sie war nicht besonders laut, aber die Welt f
Sein linker Fu
Ungl
Der Organismus schien in Raserei verfallen zu sein. Die Tentakel peitschten wild durcheinander. Regale st
Peak rieb sich die Augen. TIndependence, wwei H
»Festhalten«, sagte Greywolf.
Peak klammerte sich an die Schulter des H
»Stopp«, keuchte Peak. »Das reicht. Runterlassen.«
Greywolf lie
An Anawak!
Sein Blick suchte das Wasser ab. Wo war Anawak?
Prustend tauchte er auf, unmittelbar vor dem Gestade. Greywolf sprang hinzu und half ihm aufs Trockene. Sie sahen zu, wie das Wasser weiter absank. Nun konnten sie ein gro
»Verdammtes Schei
»Nein. Wir m
Das war Rubins Stimme. Peak wandte den Kopf und sah den Biologen im Tunnel auftauchen. Er zitterte und hielt die Arme um seinen K
»Retten?«, echote Anawak.
Rubin kam in z
»Das ist eine einmalige Chance«, sagte er. »Versteht ihr denn nicht? Wir m
Mit einem Sprung war Greywolf bei ihm, legte beide H
»Jack!« Anawak versuchte, Greywolfs Arme nach hinten zu ziehen. »H
Peak stemmte sich hoch. Sein linker Fu
»Jack, das bringt nichts«, rief er. »Lassen Sie den Mann los.«
Greywolf reagierte nicht. Er hob Rubin hoch. Dessen Gesicht begann sich ins Bl
»Das reicht, O’Bannon!«
Li kam aus dem Tunnel, in Begleitung einiger Soldaten.
»Ich bringe ihn um«, sagte Greywolf ruhig.
Die Kommandantin trat einen Schritt n
»Jetzt nicht mehr.«
»O’Bannon! Bringen Sie mich nicht in die missliche Lage, Ihnen wehtun zu m
Greywolfs Blick flackerte. Seine Augen hefteten sich auf Li. Offenbar kam er zu der Einsicht, dass sie es ernst meinte, denn er lie
»Seinetwegen ist Licia gestorben«, sagte Greywolf tonlos.
Li nickte. Pl
»Sterben ist immer umsonst«, erwiderte Greywolf tonlos. Er wandte sich ab. »Wo sind meine Delphine?«
Li marschierte mit ihren Mdass sie auftreten w
Im Becken schwappten nur noch ein paar Pf
»Das ist ja eine gewaltige Sauerei«, sagte sie.
Das gestaltlose Ding in der Mitte des Beckens r
Li rief sich in Erinnerung, dass der gestrandete Koloss kein Einzelwesen war, sondern ein Konglomerat aus Abermilliarden Einzellern, die soeben ihren Zusammenhalt verloren. Rubin hatte Recht. Sie mussten so viel wie m
Anawak gesellte sich wortlos an ihre Seite. Li suchte weiter das Becken ab. Roscovitz’ baumelnden K
Die Technikerin lag mit aufgerissenen Augen halb unter dem schmelzenden Wesen.
»Helfen Sie mir«, sagte Anawak.
Gemeinsam zogen sie die Frau unter der Masse hervor. Das Zeug l
Brownings Oberk
»Schei
Li sprang zur
Unm
Li war hartgesotten, aber jetzt packte sie nacktes Entsetzen. Sie starrte auf den lebenden Leichnam, w
»Jude«, sagte er leise. »Das sollten Sie sich ansehen.«
Li
»Hier«, sagte Anawak.
Sie sah genauer hin. Der gl
»Es ist eingedrungen«, fl
»Das Zeug versucht, sie zu
Li schwieg.
»Es steuert alle m
Heerema, vor La Palma, Kanaren Skeptisch musterte Bohrmann die Anz
»Ich dachte eigentlich nicht, dass wir zum Mond fliegen«, sagte er.
»G
Eigentlich hatte Frost van Maarten mit auf den Tauchgang nehmen wollen, aber Bohrmann hatte zu bedenken gegeben, dass der HollHeerema auskannte und oben gebraucht wurde. Unausgesprochen gab er damit der M
»Au
»Darum sollst du ja hier bleiben«, konterte Frost. »Du bist unser Hydratexperte. Wenn dir was passiert, haben wir keinen mehr.«
»Doch. Wir haben Erwin. Er kennt sich ebenso gut aus wie ich. Besser sogar.«
Inzwischen war Suess aus Kiel eingetroffen.
»Ein Tauchgang ist aber kein Spaziergang«, sagte van Maarten. »Haben Sie schon getaucht?«
»Diverse Male.«
»Ich meine, waren Sie richtig tief unten?«
Bohrmann z
Frost dachte nach.
»Zwei kr
»Da geht’s schon los«, rief Bohrmann entsetzt. »Sprengladungen.«
»Okay, okay!« Frost hob die H
Jetzt standen sie im Innern des backbordigen Pontons, 18 Meter unter der Wasseroberfl
»Sehen schwer aus«, sagte Bohrmann.
»90 Kilogramm, vorwiegend Titanium.« Frost t
»Er hat Flossen.«
»Genial, was? Statt zu sinken wie ein Stein, schwimmst du wie ein Froschmann.« Frost deutete auf die zahlreichen Gelenkringe. »Die Konstruktion erm
»Wie lange k
»48 Stunden«, sagte van Maarten. Als er Bohrmanns erschrockenen Gesichtsausdruck sah, grinste er. »Keine Angst, so lange werden Sie nicht brauchen.« Er deutete auf zwei torpedofTrackhounds. Suchhunde, AUVs. Sie sind auf die Lichtinsel programmiert. Die Zielgenauigkeit betr
»Wie sicher ist die Programmierung?«, fragte Bohrmann skeptisch.
»Sehr sicher. Trackhounds haben diverse Sensoren zur Erfassung von Tauchtiefe und Eigenposition. Verfahren kTrackhound aus. in ihr wollt. — Noch Fragen?«
Bohrmann sch
»Dann los.«
Van Maarten half ihnen in die Anz
»Sprechfunk«, erkl
Bohrmann bewegte die Finger in der Kugel. Die k
»Ich denke schon.«
»Versuch die Konsole zu greifen, die van Maarten dir anreicht.«
Es klappte beim ersten Versuch. Bohrmann atmete auf. Wenn alles so einfach war wie die Bedienung dieser Greifzangen, konnten sie drei Kreuze machen.
»Noch was. In Taillenh
»Ein was?«
»Nichts, wor
»Was ist ein POD?«
»Eine Erleichterung beim Tauchen. Ich erkl
»Ich w
»Sp
»Bereit.«
Van Maarten
»Einfach reinfallen lassen«, sagte er. »Ich werfe den Trackhound hinterher. Wartet, bis ihr aus der Schleuse raus seid, dann schaltet eure Trackhounds ein.
Nacheinander, Frost zuerst.«
Bohrmann schob die Flossen Trackhound neben sich und sank tiefer.
Frost folgte in einem Kokon aus Luftblasen. Er sank auf Bohrmanns H
»Wie f
»Wie R2-D2’s gr
Frost lachte. Der Propeller seines Trackhounds begann sich zu drehen. Unvermittelt senkte der Roboter die Nase ab und zog den Vulkanologen in die Tiefe. Bohrmann bet
Zu seiner Alvin, dem legend
Hoffentlich war das Ding in seiner Hand richtig programmiert, sonst landete er Gott wei
Der Scheinwerfer beleuchtete Planktonregen. Steil ging es weiter abwTrackhounds. Weiter vorn bemerkte er ein filigranes Wesen, das mit treinen Blicken entschwunden. Weitere Quallen in grn wurde klar, was er da vor sich hatte. Es war ein Mastigotheutis, ein Tintenfisch, der f— schwarze Tinte in schw
Der Hund zog und zog.
Bohrmann suchte die Tiefe vor sich nach dem Schein der Lichtinsel ab, aber da war nichts als Schw
»Stanley?«
»Was gibt’s?«
Die prompte Antwort beruhigte ihn.
»Wir m
»Du bist ungeduldig, mein Freund. Schau auf dein Display. Das waren erst zweihundert Meter.«
»Oh. Klar, nat
Bohrmann traute sich nicht zu fragen, ob Frost der Programmierung des Trackhounds vertraute, also schwieg er und versuchte, seine aufkommende Nervosit
Da war etwas. Bohrmann sah genauer hin. In der Ferne d
Tiefe Erleichterung durchstr
Wie klein die Lichtinsel wirkte.
W
Das Gewimmel der W
»Schalt deinen Hund aus, bevor du in die Lichtorgel rasselst«, sagte Frost. »Die letzten paar Meter schwimmen wir.«
Bohrmann bewegte die Finger der freien Hand und versuchte, mit dem Greifer das Tastenfeld zu bedienen. Diesmal war er weniger geschickt. Er schaffte es nicht auf Anhieb und flog an Frost vorbei, der langsamer geworden war.
»He, G
Er probierte es erneut. Der Greifer rutschte ab, dann endlich gelang es ihm, den Hund zu stoppen. Bohrmann schlug mit den Flossen und brachte sich in waagerechte Position. Er war der Lichtinsel tats
Mit gleichm
Andererseits, was wusste man schon von W
Der Trackhound war neben ihm zu Boden gesunken. Bohrmann parkte ihn auf einem Felsvorsprung und sah am Schlauch empor. Mannshohe Brocken aus schwarzem Lavagestein blockierten die Propeller der Motoren. Damit lie
Frost gesellte sich an seine Seite.
»Widerlich«, sagte er. »
»Wer, bitte?«
»Gew
»Hier«, erklang blechern van Maartens Stimme. Bohrmann hatte vHeerema verbunden waren.
»Wir werden jetzt ein bisschen aufr
»In Ordnung. — Geht’s Ihnen gut, Dr. Bohrmann?«
»Alles bestens.«
»Passt auf euch auf.«
Frost deutete auf ein ann
Sie machten sich daran, den Stein beiseite zu w
»Yeah«, sagte Frost befriedigt.
Zwei weitere Brocken lie
»Wie stark man doch unter Wasser ist«, freute sich Frost. »Jan, wir haben die Motoren bis auf einen frei. Sie sehen nicht besch
Es vergingen einige Sekunden, dann erklang ein schnurrendes Ger
»Sehr gut«, rief Frost. »Jetzt versucht’s mal. Werft die Dinger an.«
Sie brachten einige Meter Sicherheitsabstand zwischen sich und den Schlauch und sahen zu, wie die Propeller starteten.
Der Schlauch ruckelte. Mehr geschah nicht.
»Fehlanzeige«, sagte van Maarten.
»Ja, das sehe ich selber.« Frost schaute missmutig drein. »Versucht es weiter. Dreht die Dinger in eine andere Richtung.«
Auch das funktionierte nicht, aber daf
»Stopp!« Bohrmann wedelte mit seinen segmentierten Armen. »Aufh
Die Propeller kamen zur Ruhe. Die Schlammwolke verteilte sich und zog helle Schlieren. Vom unteren Schlauchende war kaum noch etwas zu erkennen.
»Na sch
Bohrmanns Blick wanderte zu den W
»Das ist riskant«, sagte er.
»Wir nehmen eine kleine Sprengladung. Ich schlage vor, wir platzieren sie an der Basis, da, wo sich der Keil in den Grund gebohrt hat. Wir rei
Bohrmann stie
»Nein«, sagte er. »Das ist keine gute Idee.«
»Hast du eine bessere?«
»Ja. Wir nehmen eine gr
»In Ordnung.«
Frost kam zu ihm in die Wolke. Sie stiegen ein St
»Das m
Sie schalteten die Trackhounds ein und lieerschwand unter Wasser in der Reihenfolge seiner Wellenl— zuerst Rot nach zwei bis drei Metern, dann Orange, schlie
Bohrmann widerstrebte es, sich aus der relativen Sicherheit des beleuchteten Abschnitts ins absolute Nichtvorhandensein zu wagen. Erleichtert registrierte er, dass Frost keinen gr
Er sah hinauf zur Lichtinsel. Um die wei
»Gut«, sagte Frost. »Bringen wir’s hinter uns.«
Er bet
Aus der Mitte des Keils platzte ein gro
Er hielt den Atem an.
Langsam, ganz langsam begann sich die obere H
»Yeah!«, schrie Frost. »Der Herr ist mein Zeuge!«
Immer schneller kippte der Keil, gezogen von seinem eigenen Gewicht. Er brach in der Mitte
»Halleluja! He, van Maarten! Mijnheer! Wir haben das Schei
Bohrmann hoffte aus tiefstem Herzen, dass die Ersch
»Es klappt!«, schrie Frost.
»Ihr seid die Gr
»Das ist nichts Neues«, versicherte ihm Frost. »Schalten Sie ihn wieder ab, bevor er G
Der Schlauch stieg ein weiteres St
»Tr
Bohrmann schaltete den Scheinwerfer seines Trackhounds ein. Dann
Was war da? Spielten ihm seine Sinne einen Streich?
Sein Blick wanderte erneut zur Lichtinsel. Diesmal sah er l
Es waren nicht die Strahler. Es war die blaue Aura. Sie hatte sich vergr
»Siehst du das?«, Bohrmann deutete mit dem Arm zur Insel. Frost folgte der Bewegung mit Blicken.
»Ich kann nichts …« Er stockte. »Na so was.«
»Das Licht«, sagte Bohrmann. »Das blaue Leuchten.«
»Ariel und Uriel«, fl
Um die Insel hatte sich ein gro
»Das gef
Frost antwortete nicht. Er starrte weiter auf die Insel.
»Stan? H
»Nicht so hastig«, sagte Frost langsam. »Wir bekommen n
Er zeigte zum oberen Rand der Insel. Zwei l
Im n
»Was war das?«
»Ganz ruhig, Junge. Schalt dein POD ein.«
Bohrmann dr
»Ich wollte dich nicht beunruhigen«, sagte Frost. »Ich dachte, wenn ich dir erz
Weiter kam er nicht. Mitten aus dem Gest
»Sie k
Dicht vor ihm drehten die Angreifer ab. Bohrmann schnappte nach Luft und k
»Wir haben das POD bereits getestet«, sagte er. »Es funktioniert.«
»Was zum Teufel ist denn ein POD?«
»Ein Protective Ocean Device. Der beste Schutz gegen Haie. Das POD baut ein elektrisches Feld auf, das dich wie ein Schutzwall umgibt. Sie kommen nicht n
Bohrmann keuchte und versuchte, den Schock zu verwinden. Die Tiere waren in weitem Bogen hinter der Lichtinsel verschwunden.
»Die waren n
»Nur beim ersten Mal. Jetzt haben sie ihre Lektion gelernt. Beruhige dich. Haie verf
»Dr. Bohrmann? Stanley?« Van Maartens Stimme.
»Seid ihr okay?«
»Alles in Ordnung«, sagte Frost.
»POD hin, POD her, ihr solltet hoch kommen.«
Bohrmanns Augen suchten nerv
»Das waren Hammerhaie«, sagte er.
»Gro
»Schei
»Bei Hammerhaien funktioniert es besonders gut.« Frost kicherte. »Guck dir ihren Quadratsch
»Und jetzt?«
Er sah eine Bewegung. Aus dem Dunkel hinter der Insel kamen die beiden Haie erneut zum Vorschein. Bohrmann r
Es funktionierte tats
Frost durfte mit seiner Einsch
Langsam begann er sich besser zu f
Dennoch wollte er weg.
»Wie lange brauchen wir nach oben?«, fragte er.
»Wenige Minuten mit dem Trackhound. Nicht l
»In Ordnung.«
»Nicht vorher einschalten, h
»Okay.«
»Geht’s dir gut?«
»Ja, verdammt! Alles bestens. Wie lange h
»Das POD holt locker vier Stunden aus dem Akku.« Frost stieg mit gleichmTrackhounds im Greifer des rechten Arms. Bohrmann folgte ihm.
»Tja, ihr Lieben«, sagte Frost. »Wir m
Die Haie nahmen die Verfolgung auf. Sie versuchten, n
Bohrmann dachte an die blaue Wolke, die sie in der Ferne gesehen hatten.
Nat
Pl
Warum waren die Tiere
Sie n
»Stan? Mit den beiden ist irgendwas nicht in Ordnung.«
»Sie k
»Trotzdem.«
Einer der Haie drehte seinen flachen, breiten Kopf und schwamm ein St
»Obwohl, ganz Unrecht hast du nicht«, sinnierte Frost. »Was mich stutzig macht, ist die Tiefe. Gro
Der Hai drehte um. Einen Moment stand er still, den Kopf leicht angehoben, den R
Frost drehte sich wie ein Kreisel um seine Achse, Arme und Beine gespreizt.
»He!« Die Konsole entfiel seinem Greifer. »Was zum Donnerwetter …«
»Stan!«, schrie Bohrmann.
Der Neuank
»Schei
Der Hammerhai sch
»Hau ab!«, schrie er.
»Um Gottes willen, Stan«, rief van Maarten. »Schlag ihm auf die Kiemen. Versuch, seine Augen zu erreichen.«
Nat
Er hatte sich mitunter gefragt, wie es w
Bohrmann floh nicht, er schwamm darauf zu.
Einer der kleineren Haie n
Es war, als kollidiere man mit einem heranrasenden Auto.
Bohrmann wurde auf die Seite geschleudert. Er trieb auf die Lichtinsel zu. Sein einziger Gedanke war, dass er die Konsole nicht loslassen durfte, ganz gleich, was passierte. Der Trackhound war seine R
Pl
»G
Bohrmann sah gegen das Licht der Halogenleuchten, wie Frost mit dem freien Greifer auf den Kopf des gro
Eine Wolke von Blut breitete sich dunkel aus, vermischt mit Blasen. Unglaublich viel Blut, das von den peitschenden Bewegungen des Hais sofort verteilt wurde. Frost schrie keine Worte mehr, nur noch unartikuliert und schrill, dann wurde ein Gurgeln daraus, als das Meerwasser in seinen Anzug schoss und ihn ausf
Auch van Maartens schrie,
Bohrmanns Gedanken
Er musste zur
Sein linker Greifer schlug gegen das Tastenfeld der Konsole. Wenn er jetzt den falschen Schalter erwischte, wHeerema brachte. Dann w— und auf die Felswand zuzog. Er sp
Bohrmann schlug mit den Flossen und glitt ins Blaue, der Terrasse entgegen. Es gab nicht viel, was man in einer solchen Situation tun konnte, aber eine der Regeln f
Der gro
L
Der groTrackhound wieder einschalten sollte oder nicht, da prallte der keilf Abgrund aus Rachen und Z
Das war’s, dachte er.
Ohne innezuhalten, glitt der Hai
Und genau diese Hilflosigkeit entfachte seine Wut.
Noch atmete er.
Noch konnte er sich wehren!
Sie durften das Licht nicht verlassen.
Bohrmanns Wut wuchs ins Ma
Pl
Der Hai hatte ihn ausgespuckt. Offenbar hatte er eine empfindliche Stelle getroffen, ein Auge oder ein Nasenloch. Der riesige KHeerema betraf. VorTrackhound zu sich heran und umklammerte die schlanke R
Um keinen Preis durfte er ihn verlieren.
Der Hai verschwand in der Dunkelheit und kam ein St
Bohrmann sah gehetzt zu Wand.
Da war der H
In einiger Entfernung glitt der gewaltige Leib des Hammerhais tiefer in die offene See. Bohrmann schob sich entlang der Wand auf den Spalt zu. Unterhalb der Lichtinsel sah er die beiden anderen Haie immer noch um Frosts
Bohrmann schob sich in den Spalt.
Es war eng darin. Der Anzug mit den im R
Die Knochenplatte des Hammers krachte gegen die Felsr
Lavabr
»Dr. Bohrmann?«
Van Maarten. Sehr schwach.
»Bohrmann, um Himmels willen, antworten Sie!«
»Ich bin hier.«
Van Maarten stie
»Ich stecke in einer Felsritze«, sagte er.
»Wir schicken die Roboter nach unten«, sagte van Maarten. »Und zwei M
»Vergessen Sie’s. Das POD funktioniert nicht.«
»Ich wei
»Explosivgeschosse? Was f
»Frost war
»Nein. Schon klar.«
»Das POD hat immer einwandfrei …«
Etwas rammte Bohrmann frontal und stie
Cleveres Kerlchen, dachte er grimmig. Sein Herz schlug ihm bis zum Halse. Aber das wird dir schlecht bekommen.
Er drosch auf den Hammer ein, bem
Der Hammer zuckte zur
Allein wird er hier nicht rauskommen, dachte Bohrmann. Er begann, den Trackhound mit aller Kraft gegen den Sch
Offenbar ja, denn der Hammer verschwand aus der H
Es war das gro
Bohrmann wartete.
Wieder stie
Pechschwarze Finsternis.
Fahrig bewegte er den linken Greifer Trackhounds lag oberhalb der Programmiertasten. Eben hatte er doch noch …
Wo war die verdammte Taste?
Da!
Der Scheinwerfer flammte auf. Im wandernden Licht erkannte er, dass sich der Spalt zu einer ger
Was ist los?, dachte Bohrmann.
Dann begriff er.
Der Hai steckte fest.
Er holte aus und schlug wie wahnsinnig auf den kastenfTrackhounds zuckte hin und her, erhellte den rosa Schlund mit den pulsierenden Kiemen
Dein verdammtes Problem, wie du hier rauskommst, dachte Bohrmann. Aber ich will, dass du hier rauskommst! Das ist meine H
»Verpiss dich!«
»Dr. Bohrmann?«
Der Hai wich weiter zur
Bohrmann lie
»Dr. Bohrmann?«
»Gehen Sie mir nicht auf den Sack, van Maarten.« Er hustete. »Tun Sie irgendwas, um mich hier rauszuholen.«
»Wir werden die Roboter und die M
»Wozu der Roboter?«
»Wir bringen alles nach unten, was die Tiere
»Das sind keine Tiere. Das sind die H
»Haie?«
Frost hatte van Maarten offenbar nicht alles erz
»Ja, Haie. Es sind ebenso wenig Haie, wie die Wale noch Wale sind. Etwas steuert sie. Die M
Van Maarten schwieg einen Moment.
»Mein Gott«, sagte er.
»He! Reden Sie mit mir.«
»Es sind weitere Tiere aufgetaucht. Dutzende. Hunderte! Sie zertr
Nat
»Dann vergessen Sie’s.«
»Wie bitte?«
»Vergessen Sie Ihre Rettungsaktion, van Maarten.«
Es rauschte so sehr im Helm, dass van Maarten seine Antwort wiederholen musste.
»Aber die M
»Sagen Sie denen, da unten erwarten sie intelligente Lebewesen. Diese Haie sind intelligent. Das Zeug in ihren K
Van Maarten z
»In Ordnung. Wir beobachten die Sache. Vielleicht ziehen sich die Tiere in den n
»Was wei
»Wir holen Sie da raus, Gerhard! Bevor Ihnen die Luft ausgeht.«
»Ich bitte sehr darum.«
Allm
Dann w
Mit der fremden Intelligenz.
Kein Hai, der seine naturgegebenen Sinne beisammen h
Normalerweise schwammen sie auch nicht in Felsspalten.
Bohrmann kauerte in seiner HWann immer sie kamen.
Ein Gemetzel in lichtloser Finsternis.
Er schaltete den Scheinwerfer seines Trackhounds aus, um die Batterien zu schonen. Sofort umgab ihn tintige Schw
Independence, Gr Johanson fand keine Ruhe.
Er war im Welldeck gewesen, wo Lis MPfisteria -verseuchten Krabben wanderten in fln sie sich und legten die Testfolge fest.
»Der Schrecken sitzt tief«, hatte Li in einer kurzen, improvisierten Ansprache gesagt. »Wir alle sind zutiefst betroffen. Man hat versucht, uns zu demoralisieren, zu vernichten. Aber davon dIndependence nichts zu bef— Aber dennoch ist Eile geboten. Wir d
Johanson ging hinauf aufs Flugdeck, wo der Bordservice damit befasst war, die
Er kehrte zur
Sie hatten ihn belogen. Er war nicht gest
Dabei hatte er kurz davor gestanden, es zu akzeptieren. H
Aber was war danach geschehen?
Sie waren runter ins Labor gegangen. Dann war er zur
Oder bildete er sich alles nur ein?
Du k
WIndependence. Vielleicht hatte er gehofft, etwas von dem an ihr gutmachen zu ker so vor, als bahne sich etwas zwischen ihr und Anawak an, und eigentlich passten die beiden auch viel besser zusammen.
Vertrautheit w
Aber Vertrauen. Etwas ganz anderes. Weaver Vertrauen zu schenken, konnte nur belohnt werden. Sie war viel zu n
Er schilderte ihr in knappen S
Nach einer Weile des Nachdenkens fragte Weaver: »Warst du schon mal nachsehen?«
Johanson sch
»Du h
»Wahrscheinlich hast du Recht.«
Sie nickte. »Gut. Dann gehen wir jetzt zusammen runter.«
Sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Tats
Offenbar war er auch ein seniler Tattergreis.
Es kam, wie er es bef
Weaver sah ihn an.
»Schon gut«, murmelte er.
»Kein Problem«, erwiderte sie. Und dann fgenau du diese T
»Du glaubst mir?«
»Ich kenne dich ganz gut, Sigur. Du bist kein Spinner.
Du sFish ‘n’ Chips. Wahrscheinlich wwas du gesehen hast, aber … ja, ich glaube dir.«
Johanson l
Labor Rubin war immer noch sehr blass, und wenn er redete, klang es wie das KrEiner flog nachdem Jack Nicholson seine H
»Die waren zusammen, stimmt’s?«, rso gut verstehen.«
Oliviera wechselte den einen oder anderen Blick mit Johanson und hielt ansonsten ihren Mund.
Im Tank trieben groSpherobot und extrem robust und wendig.
Johanson sa
»Ich glaube, es geht los«, fl
Johanson lenkte den Roboter unter einen der Brocken,
Winzige Lichter blitzten in dem Gallertklumpen auf. Er hatte die Gr
Im gleichen Augenblick sagte Oliviera:
»Nicht zu glauben. Es sieht aus wie ein Delphin.«
Johanson verga
»Wie ist das m
»Programmierung«, sagte Johanson. »Es kann nur so sein.«
»Woher wissen die, wie das geht?«
»Sie wissen es einfach. Sie haben es gelernt.«
»Wie?«
»Wenn sie in der Lage sind, Formen und Bewegungsabl
»Ich wei
»Erinnern?«
»Du wei
»Du meinst, sie denken an einen Delphin?«
»Das sieht nicht aus wie ein Delphin«, meinte Rubin.
»Doch, es ist …« Johanson stutzte. Rubin hatte Recht. Die Form war eine andere geworden. Jetzt glich sie eher einer Art Rochen, der mit langsam schlagenden Fl
»Seht euch das an!«
Die Rochenform verging in etwas Schlangenartigem. Die Masse stob auseinander. Pl
Alles str
»Es verschmilzt!«,
Johanson kurvte mit dem Roboter durch das kollabierende Universum und entnahm in stetiger Folge Proben. Es war wie bei einer Rallye. Wie viel w
Etwas Riesiges entstand. Gut die H
Blitzschnell zog sich das Wesen zur
»Schei
Rubins Finger glitten
»Ich habe hier jede Menge Daten«, sagte er. »Ein molekularer Vollrausch. Das Zeug benutzt ein Pheromon! Ich lag also richtig.«
»Anawak lag richtig«, berichtigte ihn Oliviera. »Und Weaver.«
»Nat
»Wir lagen alle richtig.«
»Das wollte ich sagen.«
»Etwas, das wir kennen, Mick?«, fragte Johanson, ohne den Blick von den Monitoren zu lassen.
Rubin sch
Johanson sah zu, wie sich aus der Oberseite des Wesens ein dicker Strang wand, dessen Spitze sich zu einem Busch feiner F
Alles sah nach einer strukturierten, bed
»Sehe ich das richtig?« Oliviera beugte sich vor. »Will es die R
»Die sind so leicht nicht aufzukriegen.« Johanson versuchte die Kontrolle
»Hat sich offenbar verliebt«, seufzte er. »Na sch
Warten wir’s ab.«
Die F
»Kann es den Roboter eigentlich sehen?«, fragte Rubin.
»Womit?« Oliviera sch
»Vielleicht braucht es das ja gar nicht«, sagte Johanson. »Es begreift seine Welt.«
»Das tun Kinder auch.« Rubin sah ihn zweifelnd an. »Aber sie haben ein Gehirn, um das Begriffene abzuspeichern. Wie versteht dieses Zeug, was es begreift?«
Pl
»Schwimmender Estrich«, spottete Oliviera. »Das kann es also auch.«
»Arrivederci«, sagte Johanson und fuhr den Roboter zur
Combat Information Center »Was wollt ihr uns eigentlich sagen?«
Crowe st
Eine Botschaft, die begleitet gewesen war von einem Angriff.
Nachdem der Computer die erste Nachricht decodiert hatte, war er mit der zweiten relativ schnell zurechtgekommen. Die Yrr hatten wie beim ersten Mal im bin
Es war die Darstellung eines Molek
H2O.
»Sehr originell«, meinte Shankar s
Allerdings hatten die Yrr weitere Daten an die Wasserformel gekoppelt. Der Computer rechnete wie wild, und ganz allm
»Vielleicht ist es eine Landkarte«, sagte sie.
»Was meinst du damit? Eine Karte des Meeresbodens?«
»Nein. Das w
Shankar
»Die nicht
Joint Intelligence Center Weaver fand Anawak am Computer sitzend. Virtuelle Einzeller trudelten
»Tut mir Leid, was mit deiner Freundin passiert ist«, sagte sie leise.
Anawak sah zur Decke. »Wei
Weaver z
»Deine Programmierung funktioniert
»Das hei
»Ja. Darin liegt das Problem. Es bleibt eine Hypothese.«
Sie hatten die virtuellen Einzeller mit einer lernf
Der Gedanke kam einer Revolution gleich. Er h
Andererseits hatte sie einen gewaltigen Haken.
Kontrollraum »Wenn eine DNA mutiert, f
Mitten in der Auswertung der Tests hatte er sich aus dem Labor gestohlen, angeblich, weil ihn wieder die Migr
»Ein Organismus ist darauf angewiesen, dass seine DNA intakt bleibt«, sagte Rubin. »Andernfalls erkrankt er, oder seine Nachkommen werden krank. Radioaktive Strahlung zum Beispiel ruft in der DNA irreparable Sch
»Aber was ist mit evolutiver Weiterentwicklung?«, fragte Vanderbilt. »Wenn wir uns vom Affen zum Menschen entwickelt haben, kann die DNA nicht immer gleich geblieben sein.«
»Richtig, aber die Evolution vollzieht sich
»Verstanden«, sagte Li. »Aber wie sieht das bei Einzellern aus?«
»Genauso«, sagte Rubin. »Wenn ihre DNA mutiert, muss sie repariert werden. Schauen Sie, solche Zellen vermehren sich durch Teilung. Wenn die DNA nicht repariert w
Kaum lernt es ein Wort, kommen die Reparaturenzyme und programmieren das Hirn zur
»Dann ist Anawaks Theorie Bl
»Einerseits richtig. Jede neue Information w
»Ich vermute«, grinste Vanderbilt, »jetzt kommt das Andererseits.«
Rubin nickte z
»Es gibt ein Andererseits«, sagte er.
»Und das w
»Keine Ahnung.«
»Augenblick mal«, sagte Peak. Er richtete sich in seinem Stuhl auf und zuckte zusammen. Sein Fu
»Ich weimuss zutreffen. Weavers Computermodell funktioniert.«
»Wer soll da noch mitkommen?«, seufzte Vanderbilt und tupfte sich die Stirn trocken.
»Na ja.« Rubin breitete die H
Li stand auf und durchma
»Sie sind also der
»Zwei Einschrmuss so etwas wie eine K— was wir da unten vor uns haben, ist meines Erachtens nur ein ausf
»Eine K
»Gleichartig und doch anders. Nehmen Sie Ameisen. Auch die K
»Wenn wir also diese K
»Nein.« Rubin sch
»Gut, Mick.« Vanderbilt nickte ihm huldvoll zu. »Wir haben Sie wieder lieb. Einstweilen, auch wenn Sie im Welldeck einen fetten Bock geschossen haben.«
»DafDaf gibt’s da nicht. Haben wir das bei Ihrer Einstellung zu erw
Flagg-Besprechungsraum Crowe und Shankar wirkten weit weniger selbstsicher als bei der Entschl
»Warum schicken sie Botschaften und greifen uns gleichzeitig an?«, fragte Peak. »Kein Mensch w
»H
»Ich will es ja nur kapieren.«
»Sie werden gar nichts kapieren, wenn Sie menschliche Logik zugrunde legen«, sagte Crowe. »Vielleicht ist die erste Botschaft eine Warnung gewesen. Wir wissen, wo ihr seid. Das jedenfalls haben sie uns geantwortet.«
»Kann es ein T
»Worin sollte die T
»Uns abzulenken.«
»Von was? Davon, dass sie sich kurze Zeit sp
»Gar nicht so abwegig«, sagte Johanson. »Eines ist ihnen immerhin gelungen. Wir haben geglaubt, dass sie an einem Austausch interessiert sind. Sal hat Recht, kein Mensch w
»Vielleicht h
Zum ersten Mal, seit Anawak sie kannte, schien Crowe ihre Ruhe zu verlieren. Sie funkelte den CIA-Direktor zornig an. »Wissen Sie was Besseres, Jack?«
»Es ist nicht meine Aufgabe an Bord, was Besseres zu wissen, sondern Ihre«, sagte Vanderbilt angriffslustig. »In Ihrer Verantwortung liegt die Kommunikation mit denen.«
»Mit wem? Sie glauben doch immer noch, dass irgendwelche Mullahs dahinter stecken.«
»Wenn Sie Botschaften abschicken, die nichts anderes bewirken, als denen unsere Position zu verraten, ist das verdammt nochmal ein Problem, das Sie zu l
»Sie m
»Ihre Botschaften sind eine Sackgasse …«
»Mein Gott, wir haben gerade erst angefangen!«
»… so wie Ihr ganzes aufgeblasenes SETI eine Sackgasse ist. Gerade erst angefangen? Glloslegen!«
»Jack«, sagte Li. Es klang wie ›Sitz‹ oder ›Platz‹.
»Dieses bescheuerte Kontaktprogramm …«
»Jack, halten Sie die Klappe! Ich will keinen Streit, sondern Ergebnisse. Also wer in diesem Raum hat ein Ergebnis?«
»Wir«, sagte Crowe m
»Wir sind auch ein St
»Und wir!«, sagte Rubin schnell. »Wir sind einen gro
»Brich dir blo
Sie stellte ein durchsichtiges, verschlossenes Gef
»Der Duftstoff ist da drin. Wir haben ihn entschl
Sie machte eine Pause.
»Wie es aussieht, kommunizieren die Mikroorganismen im Tank
Sie legte die Fingerspitzen aufeinander.
»Was uns sofort auffiel, war, dass die Zellen nicht einfach Universalrezeptor erkennt: Ich bin Yrr. Der Spezialrezeptor sagt: Ich bin ein funktionsfPow Wow.«
»Ginge so was nicht auch
»Nein. Wahrscheinlich nicht.« Oliviera
Peak nickte. »Einwandfrei.«
»Dann bin ich beruhigt. Also, wenn sich zwei Yrr zusammenschlie
»Wie wollen Sie erkennen, dass ein Einzeller tot ist?«, fragte Peak.
»Das ist einfach. Sein Stoffwechsel endet. Au
Oliviera sah in die Runde.
»Ich will Ihnen sagen, was uns daran Angst machen sollte. Die Yrr haben mit wenigen Mitteln ein komplexes Ausleseverfahren ermmuss tind den Yrr v
»Weil ihre Biochemie keine dahingehende Ethik zul
»Also schIch k
Crowe musterte ihn mit einem langen Blick. »Glauben Sie, die wollen das?«
»Sie k
»Es w
»Wir haben unsere virtuellen Zellen mit einer k
»Wir erhielten nicht nur unseren vollwertigen, funktionsfnach ihrer Geburt ver
»Yrr mit gleicher Codierung erkennen einander, und kleinere Kollektive wiederum k
»Genau«, sagte Weaver. »Wir haben also Zellen codiert. Jede Zelle verf
»Im n
»Also lernen sie
»Ja und nein«, sagte Weaver mit einem Blick auf ihre Notizen. »Es ist m
»Und das Resultat?«, fragte Li.
»St
»Moment mal«, unterbrach sie Shankar. »Sie wollen sagen, das Programm beginnt, ein Eigenleben zu f
»Wir haben vnur ein Computerprogramm — aber unsere kjede dieser Erfahrungen mit jeder anderen Zelle auszutauschen und Probleme zu l
Einen Moment herrschte betroffenes Schweigen. Den meisten war anzusehen, dass sie sich die Vorg
Anawak nickte.
»Also, ich bin ein Yrr-Kollektiv, klar? Und ein kompletter Kontinentalhang ist von W
»Stimmt«, sagte Johanson. »Die Nuss haben wir nie geknackt. W
»N
»Genau.«
»Um ein Grad?«
»D
»Gut. Wir haben uns schlau gemacht. Vor dem norwegischen Kontinentalhang liegt in 1250 Metern Tiefe der Hakon-Mosby-Schlammvulkan. Schlammvulkane spucken keine Lava, sondern bef
»Wenn das die Yrr in Ihrem Computer k
Weaver sch
»Ich sch
Schwimmen Weaver f
Vielleicht ist das dein Problem, dachte sie. Vielleicht solltest du mal eine Sportart treiben, die keine Zumutung darstellt.
Anawak begleitete sie. Sie versorgten sich mit Badesachen, jeder in seiner Kabine, und trafen in Badem
Wie d
Die Schwimmhalle der Independence war riesig und erstaunlich komfortabel fich sah er das Tattoo.
Verlegen trat sie an den Beckenrand, federte ab und tauchte mit einem eleganten Sprung ein. Die Arme von sich gestreckt, trieb sie dicht unter der Wasseroberfl
Angsthase! Warum denn nicht?
Einfach abtauchen und Liebe machen. Unter Wasser.
Verschmelzen …
Pl
Sie war geradezu l
War die Idee wirklich brillant?
Ihre Fingerspitzen ber
Sie musste dar
Pl
Sie dr
Sie sp
Angst!
Sag was, dachte sie. Irgendwas muss es geben. Irgendein Thema,
»Sigur scheint’s wieder besser zu gehen.«
Die Worte kamen herausgesprungen wie Kr
»Ja, sein komischer Unfall.«
Du voll verbl
»Aber er hat ein Problem.« Sie legte die Ellbogen auf den Beckenrand und zog sich hoch. »Behalt’s f
Sigur hat ein Problem? Du hast ein Problem! Idiotin! Idiotin!!!
»Was f
»Er hat was gesehen. Besser gesagt, er meint, es gesehen zu haben. So, wie er die Sache schildert, glaube ich ihm, aber dann w… pass auf, ich erz’s dir.«
Kontrollraum Li h
Was f
Der Inhalt des Gespr
Warum gebt ihr euch blo
»Wir sollten uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass Rubin auffliegt«, sagte sie zu Vanderbilt.
Der CIA-Mann stand, einen Becher Kaffee in der Hand, schr
»Und was dann?«
»F
»So weit sind wir aber noch nicht, Judybaby, dass wir die wahrnehmen k
»Was ist los, Jack? Skrupel?«
»Nur die Ruhe. Es mag Ihr verdammter Plan sein, aber mir obliegt die Garantie seines Gelingens. Sie k
Li wandte sich zu ihm um. »Haben Sie denn einen?«
Vanderbilt schl
Combat Information Center Crowe und Shankar zerbrachen sich die K
Der Rechner zeigte verschlungene Bilder. Parallele Linien, die plScratch bestand aus einer ganzen Serie solcher Graphiken, die aussahen, als erg
Sie passten nicht aneinander. Au
»Wasser ist die Basis«, gr
»M
»Temperatur.«
»Ja, zum Beispiel. Oder Salzgehalt.«
»Vielleicht geht es aber nicht um physikalische oder chemische Eigenschaften, sondern um die Yrr selber. Die Linien k
»Nach dem Motto, hier wohnen wir? So was?«
Shankar rieb sich das Kinn. »Irgendwie nicht, oder?«
»Ich wei
»Nein. Aber sie denken nicht wie wir.«
»Danke, dass du mich dran erinnerst.« Crowe produzierte einen Rauchring. »Gut, nochmal. H2O. Wasser. Dieser Teil der Botschaft ist nicht schwer zu begreifen.
Wasser ist unsere Welt.«
»Was eins zu eins die Antwort auf unsere Botschaft ist.«
»Stimmt. Wir haben ihnen verraten, dass wir an der frischen Luft leben. Dann haben wir unsere DNA beschrieben und unsere Form.«
»Nehmen wir an, sie beantworten unsere Botschaft wirklich eins zu eins«, sagte Shankar. »K
Crowe sch
»Gut. Form f
»Murray! Das ist irgendeine Zahl mit so vielen Nullen hinten dran, dass wir den Rumpf der Independence damit voll schreiben k… Wahrscheinlich d
Shankar sah sie
»Vergiss nicht, wir haben ihnen lediglich die Information geliefert, dass unsere Biochemie auf DNA basiert. Insofern m
»K
»Warum sollten sie das tun?«
»Weil es genau genommen die einzige Aussage ist, die sie
»Ja, aber wie willst du eine DNA beschreiben, die fortw
Crowe blickte ratlos auf die Linienmuster.
»Vielleicht sind’s doch Landkarten?«
»Landkarten wovon?«
»Na sch
Vier Augen Li hatte ihr Laufband auf h
»Wie ist die Moral, Jude?«
»Ausgezeichnet, Sir. Der Angriff hat uns schwer mitgenommen, aber wir haben alles im Griff.«
»Sind die Leute motiviert?«
»Motivierter denn je.«
»Ich mache mir Sorgen.« Der Pr
»Ich wei
»Das Land geht vor die Hunde, w
»Was spielt das f
»Was das f
»Ich wei
»Oder hat jemand aus Ihrem inneren Kreis gequatscht?«
»Bei allem Respekt, Sir, die Yrr-Hypothese ist nichts, worauf andere nicht auch kommen konnten. So viel ich h
»Er hat gesagt, wir wkein Land ist noch in der Lage, einem anderen zu helfen! Die Vereinigten Staaten von Amerika men k
»Sir …«
»Noch h
»Ihre letzte Ansprache …«
»Hda durchfinden! Das sage ich ihnen, aber wenn sie Zuversicht verbreiten, werden sie unglaubw
»Aber die Menschen h Ihnen zu«, versicherte Li. »Sie sind im Augenblick einer der wenigen, auf den
»Ja, die Deutschen.« Die Augen des Pr
Li fiel fast vom Lauf band. Was war das wieder fnicht. Wir f
»Warum erz
»Weil Jack Vanderbilt so was kolportiert.«
»Ach, Jude.«
»Doch, er ist und bleibt ein Intrigant.«
»Kind, wenn Sie so weit sind, Ihren wohl verdienten Platz einzunehmen, wird Vanderbilt nicht mal in der N
Li lie
»Nat
»Die Russen haben uns ein Team geschickt, das die CIA umfassend
»Wir stehen kurz vor dem Durchbruch.«
»Wie kurz ist kurz?«
»Rubin meint, wenn alles gut geht, kann er in ein bis zwei Tagen liefern. Wir hatten im Laboratorium einen Treffer. Es gibt einen Duftstoff,
»Ersparen Sie mir die Einzelheiten. Rubin sagt, er kriegt das hin?«
»Er ist ganz sicher, Sir«, sagte Li. »Und ich bin es auch.«
Der Pr
»Nein«, log sie. »Alles l
Wieso stellte er diese Frage? Hatte Vanderbilt …
Ruhig, Jude. Eine zuf
»Sir«, sagte sie. »Wir liegen weit vorne. Ich habe Ihnen versprochen, die Sache in unser aller Sinne zu Ende zu bringen, und das werde ich auch. Wir werden die Welt retten. Die Vereinigten Staaten von Amerika werden sie retten. Sie werden die Welt retten.«
»So wie im Kino, was?«
»Besser.«
Der Pr
»Gott mit Ihnen, Jude«, sagte er.
Er schaltete ab. Li blieb auf ihrem Laufband zur
Combat Information Center Was immer die Botschaft
»Ich muss nichts essen«, beharrte Shankar.
»Tu mir den Gefallen«, sagte Crowe.
»Wir haben keine Zeit, essen zu gehen.«
»Das wei
Shankar ging, und sie war allein. Ein bisschen Alleinsein hatte sie gebraucht. Es ging nicht gegen Shankar. Er war brillant und eine gro
Aber Shankar wurzelte im Akustischen. Mit au
Sie rauchte eine Zigarette und rollte die Sache neu auf.
H2O. Wir leben im Wasser.
Die Botschaft nahm sich aus wie ein Tapetenmuster. Ein Rapport aus H2O. Immer gleich, aber jedes H2O gekoppelt mit irgendwelchen Zusatzdaten. Millionen solcher Datenpaare aneinander gereiht. In der graphischen
Vielleicht aber war dieser Gedanke falsch.
Was hatten die Yrr zu erz
Wasser. Was noch?
Crowe
Andersrum: H2O wurde gekoppelt mit Daten, die etwas beschrieben, das mit Wasser nicht das Geringste zu tun hatte. N
Wir leben im Wasser.
Und wo ist dieses Wasser? Wie kann man Aussagen
Indem man beschreibt, was es begrenzt.
K
Die freien Fl
Crowe lie
Eine Kugel.
Die Erde.
Labor Zur gleichen Zeit sa
Er hatte die Hauptbeleuchtung ausgeschaltet. Tischleuchten und Computerbildschirme bildeten die einzigen Lichtquellen. Aus dem stetig vor sich hin summenden Simulator drang ein kaum wahrnehmbarer blauer Schein. Die Masse bedeckte unver
Solange sie leuchtete, war sie
Auf der Rampe erklangen Schritte. Anawak steckte den Kopf herein.
»Leon.« Johanson sah von seinen Unterlagen auf. »Wie nett.«
Anawak l
»Arbeiten. Was tust du hier?«
»Ich kann nicht schlafen.«
»Vielleicht sollten wir uns einen Schluck Bordeaux genehmigen. Was meinst du?«
»Oh, das …« Anawak sah pl
»Nie?«
»Nie.«
»Komisch.« Johanson runzelte die Stirn. »Normalerweise f
»Ja, kann man sagen.« Anawak machte eine Pause. Er schien
»Unser Problem?«
»Deines und Karens. Das Problem mit dem DNA-Ged
Anawak machte gro
»Du musst entschuldigen. Ich bin zu m
»Wie bist du dahinter gekommen?«
»Diese r
»Hilf mir auf die Spr
»Cluster sind Subklassen von Genen. Gene, die f
»Das Cluster.«
»Genau. Und die Cluster sind gesch
»Sie k
»Durch Reparatur-Repressoren. Biologische T
»Und wie tauschen sie sich aus?«
»Wie Sue schon sagte, von Zelle zu Zelle. Durch Liganden und Rezeptoren. Die Rezeptoren empfangen die Liganden, die Sendeimpulse, von anderen Zellen und setzen eine Signalkaskade in Richtung Zellkern in Bewegung. Das Genom mutiert und gibt die Impulse an die n
»Tats
»Oder eine ganz alte. Neu ist sie nur f
Anawak st
»Gute Frage. Ich hatte selten so ein vermurkstes Gef
Dass sie in jeder Hinsicht anders sind als wir.« Er reckte die Arme und g
»Uns bleibt keine Wahl. Wir m
Johanson horchte auf. »Wie kommst du jetzt darauf?«
»Weil …« Anawak verzog das Gesicht. »Okay, sei ihr nicht b
Johanson ma
»Sie glaubt dir.«
»Den Eindruck hatte ich auch. Was ist mit dir?«
»Schwer zu sagen.« Anawak zuckte die Achseln. »Du bist Norweger. Ihr behauptet auch steif und fest, es g
Johanson seufzte.
»Das Ganze w
»Was macht dich so sicher, es nicht getr
»Sue.«
»Die hat aber selber nichts gesehen.«
»Und Li.«
»Wieso gerade Li?«
»Weil sie sich auf der Party ein bisschen zu auffwas ich glauben soll — aber ich habe das sichere Gef
»M
Johanson sah zur Decke. »Das wei
Kontrollraum Zuf
»Du bist ja so ein schlaues Kerlchen«, summte Vanderbilt. Dann rief er Li
Li erschien auf dem Monitor.
»Ich sagte ja, es gibt keine Garantie, Jude«, bemerkte Vanderbilt. »Johanson steht kurz davor, sein Ged
»So? Und wenn schon.«
»Sind Sie gar nicht nerv
Li l
»Und?«
»Es ist brillant, Jack!« Ihre Augen leuchteten. »Ich wei
»Schon praktisch getestet?«
»Im kleinen Ma
»Sie wollen das selber machen?«, rief Vanderbilt.
»Was denn sonst? Sie passen ja in so ein Boot nicht rein«, sagte Li und schaltete ab.
Welldeck Geisterhaft summten die elektrischen Systeme in den leeren Hangars und Decks der Independence. Sie versetzten die Schotts in kaum merkliche Schwingungen. In dem riesigen, leeren Hospital waren sie zu h
Bis tief hinunter in den Bauch des Schiffes drangen sie, wo Greywolf mit offenen Augen am Rand des Gestades lag und an die Stahltr
Warum blo
Er f
Nichts hast du gesch
Einmal, im Krankenhaus, zusammen mit dem Kind, das er von der Lady Wexham gerettet hatte, da war er wirklich stolz gewesen. Auf der Lady Wexham hatte er einen guten Job gemacht. Er hatte vielen Menschen geholfen, und pl
Doch jetzt drehten die Wale weiter durch, die Delphine litten, die ganze Natur litt vor sich hin, und Licia war tot.
Greywolf f
Und dann …
Tr
Das ganze Bild »Diese Kugel«, sagte Crowe, »ist der Planet Erde.«
Sie hatte mehrere Vergr
»
Li kniff die Augen zusammen. »Sind Sie sicher? Diese angeblichen Kontinente da gleichen in nichts den Kontinenten, die ich kenne.«
Crowe l
»Haben Sie das
»Die Anordnung des Magnetfelds l
»Wie k
»Indem sie sich daran erinnern«, sagte Johanson.
»Erinnern? An den Urozean? Aber das war eine Zeit, in der nur Einzeller …« Vanderbilt stockte.
»Richtig«, sagte Johanson. »Nur Einzeller. Und ein paar mehrzellige Experimente im Frverf — Wissen Sie, in der Science-Fiction gibt es einige SIch wei oder Geben Sie mir den Pr Ein weiterer dieser obligatorischen SSie sind uns und fast immer bleibt der Film oder das Buch die Erklsind uns
»Weil sich ihr Wissen in der DNA ablagert?«, fragte Li.
»Ja. Das ist der wesentliche Unterschied zum Menschen. Wir haben kein Rassengedwir waren nicht dabei. Jedes Menschenkind muss das ewig Gleiche immer neu erlernen, es muss die Hand auf die heidie unmittelbare Erfahrung, als seien sie selber dabei gewesen. Seit Anbeginn ihrer Existenz sind die Yrr befwer da gegen uns steht?«
Li nickte langsam.
»Man k
»Ich falle vernichten«, sagte Johanson. »und das ist aus verschiedenen Grkeine Mittelwerte, keine krd Enkel zu handeln. Wir sind die Verdrverfahren hin zur besseren L— handeln.«
»Was f
»Finden Sie?« Li schnicht geht! Einfach, weil man sich daran erinnert, weil man selber es war, der den Fehler gemacht hat, auch wenn man physisch noch gar nicht existierte.«
»Darum kommen die Yrr in ihrem Lebensraum wahrscheinlich besser zurecht als wir in unserem«, sagte Johanson. »Bei ihnen ist jede geistige Leistung kollektiv und in den Genen verankert. Sie leben in allen Zeiten zugleich. Menschen hingegen verkennen das Vergangene und ignorieren das Kommende. Unsere gesamte Existenz ist fixiert auf den Einzelnen und dessen Hier und Jetzt. H
»Und bei den Yrr existiert diese Trennung nicht«, sinnierte Li. Sie wirkte aus unerfindlichen Grist der Geist, der Geist ist der Kent der Befriedigung. Mehr Anspruch auf Ruhm hat kein Yrr. Ich frage mich, ob die einzelnen Zellen
»Anders, als wir es kennen«, sagte Anawak. »Ich wei
»Pure Evolution«, nickte Weaver. »Evolutives Denken.«
»Was f
»Darum zerst
»Ja, es ergibt alles einen Sinn. Warum sollten sie mit uns verhandeln? Mit Ihnen oder mit mir? Morgen k
»Und kein Feind wird in der Lage sein, dieses Wissen zu eliminieren«, sagte Oliviera. »In einem Yrr-Kollektiv wei
»Augenblick.« Li wandte ihr den Kopf zu. »Sagten Sie nicht, es m
»Ja. So was in der Art. Mag sein, dass kollektives Wissen allen Yrr zu Eigen ist, aber kollektives Handeln k
»Ebenfalls Einzeller?«
»Sie m
»Um r
»Alles«, sagte Crowe.
»Geht’s ein bisschen pr
»Sie erz
Vanderbilt kratzte seinen Bauch. »Und was antworten wir ihnen? Dass sie sich ihre Vorherrschaft in den Arsch schieben sollen?«
»Sie haben keinen, Jack.«
»Also was?«
»Nun, ich denke, ihrer Logik, uns vernichten zu wollen, k
»Die Vorherrschaft von Einzellern?«
»Und sie davon zu
»Aber das sind wir«, sagte Weaver.
»Stimmt«, sagte Johanson. »Gerede nmit uns leben zu k
»Das m
Pl
Li nickte.
»Ich bin sehr dafohne in Hast und Panik zu verfallen. Wir dnutzen. — Also geben Sie Ihr Bestes.«
»Jude«, l
Als Li mit Peak und Vanderbilt den Raum verlie
»Hat er«, sagte Vanderbilt.
»Gut. Ich will, dass er das Deepflight betankt. Welches, ist mir egal. In zwei bis drei Stunden sollten wir darangehen, die Sache hinter uns zu bringen.«
»Warum pl
»Johanson. Er hat so einen Ausdruck in den Augen, als ob er kurz vor einer Eingebung steht. Ich habe keine Lust auf Diskussionen, das ist alles. Morgen kann er meinetwegen so viel Krach schlagen, wie er will.«
»Sind wir wirklich schon so weit?«
Li sah ihn an.
»Ich habe dem Pr
Welldeck »Hey.«
Anawak trat zum Delphinarium. Greywolf sah kurz auf und widmete sich wieder der kleinen Videokamera, die er auseinander geschraubt hatte. Als Anawak n
»St
»Nein. Du st
Anawak lehnte sich neben ihn. Es war nicht das erste Mal, dass er hierher kam seit dem Angriff. Jedes Mal hatte er versucht, Greywolf in ein Gespr
Sie standen eine Weile schweigend beisammen. Weiter hinten stieg eine Gruppe Soldaten und Techniker aus dem Bauch des Welldecks nach oben. Sie hatten das zerst
»Machen wir, dass wir wegkommen«, sagte Greywolf.
Sie gingen das Gestade hinauf. Anawak sah zu, wie sich das Deck langsam mit Wasser f
»Die fluten wieder«, stellte er fest.
»Ja. Es ist nun mal einfacher, die Delphine rauszulassen, wenn das Deck geflutet ist.«
»Du willst sie rausschicken?«
Greywolf nickte.
»Ich helfe dir«, schlug Anawak vor. »Wenn du Lust hast.« »Gute Idee.« Greywolf
»Jetzt sofort?«
»Nein, ich muss erst das Ding hier reparieren.«
»Willst du nicht mal Pause machen? Wir k
»So viel hab ich nicht zu tun, Leon. Ich w
»Dann komm mit zu den Besprechungen.«
Greywolf warf ihm einen kurzen Blick zu und arbeitete schweigend weiter. Die Unterhaltung versiegte.
»Jack«, sagte Anawak. »Du kannst dich doch nicht permanent verkriechen.«
»Wer redet denn von permanent?«
»Na ja, was soll das sonst sein?«
»Ich mache meinen Job.« Greywolf zuckte die Achseln.
»Ich passe auf, was die Delphine melden, werte die Videos aus, und wenn mich einer braucht, bin ich da.«
»Du bist nicht da. Du wei
»Doch. Wei
»So?«, staunte Anawak. »Von wem denn?«
»Sue war zwischendurch hier. Selbst Peak kam mal nachsehen, ob alles okay ist. Jeder erz
Anawak starrte vor sich hin. Pl
Greywolf gab keine Antwort.
»Also willst du hier versauern?«
»Du wei
Das war nicht fair. Bei allem, was Greywolf durchlitt, war es einfach nicht fair. »Ich wei
Er wandte sich ab, um zu gehen. Als er schon fast wieder im Tunnel war, h
Erinnerung Johanson d
Vielleicht, dachte Johanson, sollten sie Crowes Nachrichten in den Tank schicken, um zu sehen, ob das Kollektiv antwortete.
Er hatte leichtes Kopfweh und wusste auch den Grund daf
Festsitzende Erinnerungen.
Seit der letzten gro
Nichts
Von irgendwoher drangen Ger
Nichts
D
Das Hangardeck.
Ein metallisches Ger
Ein Teil davon steht offen.
Ein Tor hat sich aufgetan, leuchtend hell. Wei
Johanson sp
Stimmen und Ger
Was ist hinter dem Knick? Soll er hineingehen? Johanson z
Nichts
Z
Pl
Er geht hinein. Zu beiden Seiten nichts als nackte W
Das Labor.
Nein, nicht das Labor. Ein Labor. Kleiner, mit niedrigeren Decken. Aber es muss direkt …
Ungl
Der ganze Raum ist eine kleine, aber perfekte Kopie des darunter liegenden Bereichs. Mehrere Labortische reihen sich aneinander. Ger
Und da sind Menschen.
Drei Personen stehen vor dem kleinen Simulator. Sie unterhalten sich, ohne den Eindringling zu bemerken. Zwei M
Ihr Mund
Den zweiten Mann kennt er erst recht!
Es ist Rubin.
Johanson ist zu perplex, um etwas anderes zu tun als dazustehen und zu schauen. Er sieht den Schrecken in Rubins Augen, die Frage, wie diese Situation zu retten sei. Eigentlich ist es erst dieser Blick, der Johansons Erstarrung l
Oder wer von ihnen spielt in diesem Spiel sonst noch eine Rolle?
Und zu welchem Zweck?
Rubin kommt langsam auf ihn zu. Ein verkrampftes L
»Sigur, mein Gott! Auch schlaflos unterwegs?«
Johansons Blicke wandern im Raum umher, streifen die anderen. Er muss ihnen nur eine Sekunde in die Augen sehen, um zu wissen, dass er keinesfalls hier sein sollte.
»Was tut ihr da, Mick?«
»Oh, nichts, das ist nur …«
»Was soll das? Was passiert hier?«
Rubin baut sich vor ihm auf. »Ich kann Ihnen das erkl
Johanson zeigt auf das Wesen im Simulator.
»Ihr habt eines von den … von den Dingern da im Tank!«
»Ach, das?« Rubins Kopf dreht sich nach hinten, wieder zur
Jedes Wort ist gelogen.
Nat
Er dreht sich um und stapft den Gang zur
»Sigur! Dr. Johanson!«
Schritte hinter ihm. Rubin an seiner Seite. Finger zerren nerv
»Warten Sie doch.«
»Was — macht — ihr — da?«
»Es ist nicht so, wie Sie denken, ich …«
»Woher wollen Sie denn wissen, was ich denke, Mick?«
»Es ist eine Sicherheitsma
»Was?«
»Eine Sicherheitsma
Johanson rei
»Ich glaube, ich sollte mal mit Li dar
»Nein, das …«
»Oder besser mit Oliviera. Quatsch, vielleicht sollte ich einfach mit allen dar
»Bestimmt nicht.«
»Dann erkl
In Rubins Augen tritt nackte Panik. »Sigur, das wNichts
Johanson sieht ihn an. Er st
Nichts
Wei
Es explodiert vor seinen Augen, und ein dumpfer Schmerz breitet sich in seinem Sch
Johanson starrte an die Decke des Laboratoriums.
Alles war wieder pr
Er sprang auf. Oliviera arbeitete noch immer im Sterillabor. Schwer atmend blickte er auf den Simulator, das Kontrollpult, die Arbeitstische.
Sah wieder zur Decke.
Da oben existierte ein zweites Labor. Direkt
Wozu?
Was um alles in der Welt wurde hier gespielt?
Johanson ballte die F
Welldeck »Was soll ich oben bei euch?«, sagte Greywolf. »Ich kann euch nicht helfen.«
Anawaks Zorn verflog. Er drehte sich um und kam langsam wieder zur
»Das stimmt nicht, Jack.«
»Doch, tut es.« Es klang n
»H
»Das sind Fakten!«
Anawak setzte sich wieder neben ihn.
»Dass du die Navy verlassen hast, war richtig und konsequent«, sagte er. »Du warst der beste Ausbilder, den sie im Delphinprogramm jemals hatten, und es war deine Entscheidung, die Zusammenarbeit zu beenden, nicht ihre. Du hattest die F
»Ja, aber hat sich was ge
»F
»Und was habe ich damit erreicht?«
Anawak schwieg.
»Wei
»Wir haben alle dieses Problem, und wir …«
»Nein! Ich habe gesehen, wie Licia im Maul eines Orcas gestorben ist, und ich konnte nichts tun, um ihr zu helfen. Das ist mein Problem! Wenn ich hier und jetzt tot umfalle, ist das f’s? Ich habe nichts erreicht, weswegen man sagen wird, dass meine Anwesenheit auf diesem Planeten eine gute Idee war.«
»Mich interessiert es«, sagte Anawak.
Greywolf sah ihn an. Anawak erwartete einen zynischen Kommentar, aber nichts folgte au
»Und bevor du es vergisst«, sagte Anawak, »Licia hat es auch interessiert.«
Johanson Seine Wut reichte aus, Rubin zu packen, aufs Flugdeck zu schleppen und
Vor
»Karen!« Er l
»Um ehrlich zu sein, ich wollte ins Welldeck. Zu Leon und Jack.«
»Oh ja, Jack.« Johanson zwang sich zur Ruhe. »Es geht ihm nicht gut, was?«
»Nein. Ich glaube, da war mehr zwischen ihm und Licia, als er selber gedacht hat. Es ist schwer, an ihn ranzukommen.«
»Leon ist sein Freund. Der schafft das schon.«
Weaver nickte und sah ihn fragend an. Sie hatte schnell begriffen, dass diese Unterhaltung keine war.
»Geht’s dir gut?«, fragte sie.
»Blendend.« Johanson umfasste ihren Arm. »Ich hatte gerade eine ziemlich sensationelle Idee, wie wir den Kontakt mit den Yrr forcieren k
»Ich wollte eigentlich …«
»Zehn Minuten. Ich will deine Meinung dazu h
»Du bist d
Johanson sah an sich hinunter. Er trug nur Pullover und Jeans. Seine dicke Daunenjacke hing im Labor.
»Abh
»Gegen was?«
»Gegen Grippe. Gegen’s Contenance, dachte er. »H
»Ja, nat
Sie stiegen zusammen die Rampe hoch und gelangten ins Innere der Insel. Johanson zwang sich, nicht st
Und so weiter, und so fort. Er produzierte gelehrt klingenden Schwachsinn, bugsierte Weaver aus der Insel an die frische Luft und ging ihr gestikulierend voran, bis sie einen der Hubschrauberlandepunkte auf der Backbordseite erreicht hatten. Es war k
»Offen gestanden«, sagte Weaver, »ich verstehe kein Wort.«
Johanson hielt das Gesicht in den Wind.
»Brauchst du auch nicht. Ich sch
Weaver kniff die Augen zusammen.
»Wovon redest du eigentlich?«
»Ich habe mich erinnert, Karen. Ich wei
»Hast du deine T
»Nein. Aber ich wei
Er erz
Weaver h
»Du meinst, es gibt so etwas wie eine F
»Ja.«
»Aber wozu?«
»Du hast geh
»Weil man uns nicht mehr braucht«, sagte sie tonlos. »Weil Mick in einem anderen Labor mit anderen Leuten daran weiterarbeitet.«
»Wir sind Zulieferer«, nickte Johanson. »Wir haben unsere Schuldigkeit getan.«
»Aber warum?« Weaver sch
»Irgendeine Konkurrenzgeschichte ist da im Gange. Mick spielt ein doppeltes Spiel, aber das alles ist nicht seine Idee.«
»Wessen dann?«
»Jude steckt dahinter.«
»Du hattest sie von Anfang an auf dem Kieker, was?«
»Sie mich auch. Ich glaube, jeder von uns hat ziemlich schnell kapiert, dass er den anderen nicht f
Mir fiel kein triftiger Grund ein, ihr zu misstrauen.«
Sie standen eine Weile schweigend beisammen.
»Und jetzt?«, fragte Weaver.
»Jetzt hatte ich Zeit, mir einen k
»Das hei
»Zu riskant. Das w
— Ich will Jude in die Enge treiben, wenn es irgendwie geht. Ich will wissen, was hier l
Weaver nickte. »Okay. Was soll ich tun?«
»Rubin finden und ihn ausquetschen, w
»Hast du eine Ahnung, wo ich ihn finde?«
»Vielleicht in diesem ominJetzt will ich wissen, was hier los ist!«
»Du leidest nicht unter Paranoia.«
Johanson sah sie an und l
»Gehen wir zur
Auf dem Weg zur Insel und im Innern fachsimpelten sie wieder
»Ich gehe dann mal runter zu Leon«, sagte Weaver. »Mal sehen, was er von deinem Vorschlag h
»Gute Idee«, sagte Johanson. »Bis sp
Er sah zu, wie Weaver die Rampe hinunterging. Dann stieg er
»Und was macht ihr so?«, fragte er im Plauderton.
»Nachdenken«, erwiderte Crowe aus ihrer obligatorischen Rauchwolke heraus. »Kommt ihr mit dem Pheromon voran?«
»Sue ist gerade dabei, eine weitere Ladung zu synthetisieren. Zwei Dutzend Ampullen d
»Da seid ihr weiter als wir. Uns kommen allm
»Was w
»Emotion.« Crowe blies Rauch aus ihren N
»So wie unsere«, bemerkte Shankar.
»… k
»Hast du eigentlich jemanden, dem du chemisch zugetan bist, Sigur?«, witzelte Shankar.
»Nein, im Augenblick wechselwirke ich mit mir selber.« Er sah sich um. »Sag mal, habt ihr Jude irgendwo gesehen?«
»Sie war vorhin im LFOC«, sagte Crowe.
»Danke.«
»Ach ja, und Mick wollte zu dir.«
»Mick?«
»Sie haben zusammen dagesessen und gequatscht. Mick wollte ins Labor, vor wenigen Minuten.«
Das war gut. Dann w
»Prima«, sagte er. »Mick kann uns bei der Synthetisierung helfen. Sofern ihn nicht wieder die Migr
»Er sollte sich das Rauchen angew
Johanson grinste und ging ins LFOC. Ein Gro
Weder Li, noch Peak, noch Vanderbilt waren zu sehen. Johanson ging weiter ins JIC. Es stand leer, ebenso wie die
Wenn Rubin auf dem Weg ins Labor war, w
Na sch
»Hallo, Jude«, sagte er.
Wo mochten die Kameras, wo die Mikrophone sein? Zwecklos, danach zu suchen, aber sie waren da.
»Stellen Sie sich vor, was vorhin passiert ist. Mir ist eingefallen, dass es
Seine Blicke wanderten
»Ich sch
Er ging langsam im Raum auf und ab. »Ich habe Zeit. Sie auch? Bestimmt nicht.« Er breitete die H
Er machte eine Pause. Und wenn es Li nun gleichg
»Jude?«
Er sah sich um. Doch, sie h
»Jude, mir ist aufgefallen, dass Sie Mick auch so einen Tiefseesimulator spendiert haben. Ich habe zur Kenntnis genommen, dass er bedeutend kleiner ist als unserer, aber was untersucht er darin, was er nicht auch in unserem untersuchen k
»Dr. Johanson.«
Er fuhr herum. In der offenen T
»Jude w
»Ah, Jude.« Johanson verzog einen Mundwinkel zu einem halben L
»Nun — ich denke, das l
Weaver Im Labor kam Oliviera gerade mit einem tragbaren Metallgeh
»Hast du Mick gesehen?«
»Nein, ich sehe nur noch Pheromone.« Oliviera hielt das Geh
»Yrr-Duft?«, fragte Weaver mit Blick auf die Phiolen.
»Ja. Heute Nachmittag geben wir was davon in den Tank. Mal sehen, ob wir die Zellen
»Eben auf dem Flugdeck. Er hat ein paar interessante Ideen entwickelt, wie wir Sam unter die Arme greifen k
»Tu das.«
Weaver
Sie folgte dem Tunnel zum Welldeck.
Das Becken war beinahe zur G
»Habt ihr die Delphine rausgelassen?«, rief sie.
Anawak zog sich aufs Trockene.
»Ja.« Er kam zu ihr her
»Nicht viel, um ehrlich zu sein. Ich glaube, wir m
»Wir k
Sie begegnete seinem Blick und dachte, wie gerne sie ihn jetzt sofort in die Arme nehmen w
Aber die Geschichte lastete auf allem. Und da war Greywolf, der Licia verloren hatte.
Sie l
LEVEL 03 Peak humpelte voraus. Johanson folgte ihm wortlos. Sie stiegen hinab, durchquerten einen Teil des Hospitals und schritten einen Gang entlang. Nach einer Abzweigung standen sie vor einer verschlossenen T
»Was ist das f
»
Johanson versuchte sich zu orientieren. Die Dimensionen des Schiffs waren schwer abzusch
Sie erreichten eine zweite T
An einem gro
»Hallo, Jude«, sagte Johanson freundlich. »Nett haben Sie’s hier.«
»Sigur.« Sie l
»Kaum der Rede wert.« Johanson schaute sich staunend um. »Ich bin ziemlich beeindruckt. Alles von Wichtigkeit scheint es in doppelter Ausfertigung zu geben.«
»Ich kann Ihnen die Pl
»Eine Erkl
»Die sollen Sie haben.« Li setzte eine betretene Miene auf. »Vorher m
»Vergessen wir, was er getan hat. Was tut er jetzt? Was macht er in diesem Labor?«
»Er sucht nach einem Giftstoff«, sagte Vanderbilt.
»Nach einem …« Johanson schluckte. »Einem Gift?«
»Mein Gott, Sigur.« Li rang die H
»Was zum Teufel reden Sie da? Was denn f
»Krieg und Frieden sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wer am Frieden arbeitet, darf nicht an Krieg denken. Mick erforscht die Alternative. Auf der Grundlage Ihrer Erkenntnisse.«
»An einem Gift, um die Yrr zu vernichten?«
»HSie damit betrauen sollen?«, sagte Vanderbilt. »Was w
»Moment mal!« Johanson hob die HKontakt herzustellen. Denen da unten klar zu machen, dass sie aufh sollen. Nicht, sie zu vernichten.«
»Sie Tr
»Aber das ist zu schaffen, Jack! Verdammt, wir …«
Johanson sch
»Wie wollen Sie es schaffen?«
»Wir haben innerhalb weniger Tage unglaublich viel gelernt. Es wird einen Weg geben.«
»Und wenn nicht?«
»Warum haben Sie uns nicht dar
»Sigur.« Li sah ihn ernst an. »Was wir hier tun, ist nicht ganz deckungsgleich mit dem Auftrag der Vereinten Nationen. Ich wei
Johanson starrte sie an.
»Doch, das bin ich. Aber warum dieser ganze Zirkus?«
»Weil das Oberkommando Ihnen misstraut«, sagte Li. »Weil man bef— sie wollen das Fremdartige sch…«
»Filme? Meinen Sie die Filme, in denen das Milit
»Eben diese
»Verstehen Sie doch, Sigur …«
»Sie haben diesen Hokuspokus inszeniert, weil Sie dachten, wir verhalten uns wie Leute aus einem Hollywood-Film?«
»Nein.« Li sch
Johanson umfasste mit weit ausholender Geste die Monitore im Raum.
»Und darum schn
»Was Rubin getan hat, war ein Fehler«, wiederholte Li eindringlich. »Er hatte nicht das Recht dazu. Diese
»Und worin besteht diese … Aufgabe?« Johanson trat bis dicht an Li heran und sah ihr in die Augen. »Frieden zu schaffen oder euch wie die Trottel mit dem n
»Wir m
»Wie weit ist Mick mit seiner milit
»Er hat ein paar Ideen, die funktionieren kwenn wir gemeinsam an einer Waffe arbeiten, dann in der Hoffnung, dass wir nie gezwungen sein werden …«
»Soll ich Ihnen mal was sagen, Jude?«, zischte Johanson. Er kam ihr so nahe, dass keine Hand mehr zwischen ihre Gesichter passte. »Ich glaube Ihnen kein Wort. Sobald Sie Ihre verdammte Waffe haben, werden Sie sie einsetzen. Was Sie dann zu verantworten haben, kEinzeller, Jude! Milliarden Sie existieren seit Anbeginn der Welt. Wir haben nicht die geringste Ahnung, welche Rolle sie fnicht in der Lage sein, zu stoppen, was sie angefangen haben!
Geht das in Ihren Kopf? Wie wollen Sie den Golf-Strom wieder in Gang setzen ohne die Yrr? Was wollen Sie gegen die W
»Wenn wir die Yrr klein kriegen«, sagte Li, »nehmen wir es auch mit W
»Wie bitte? Mit Bakterien wollen Sie es aufnehmen? Dieser ganze Planet besteht aus Bakterien! Wollen Sie die Mikroorganismen ausrotten? Wie grSie w…«
»Dann sterben sie eben«, schrie Vanderbilt. »Sie bl
»Wir werden nicht
»Sigur …«, sagte Li beschw
Johanson drehte sich um. »Machen Sie die T
»Na sch
Peak z
»Sal, haben Sie nicht geh
»K
»T
Widerwillig setzte sich Peak in Bewegung und dr
»Die weiter hinten auch, wenn ich bitten darf.«
»Selbstverst
Johanson ging nach drau
»Sigur!«
Er blieb stehen. »Was wollen Sie, Jude?«
»Sie haben mir vorgeworfen, dass ich meine Verantwortung nicht einzusch
Johanson drehte sich langsam um. Li stand im T
»Ich werde sehr genau dar
»Dann lassen Sie uns einen Kompromiss finden. Geben Sie mir Zeit, einen Weg zu finden, und lassen Sie bis dahin alles sacken. Heute Abend reden wir miteinander. Bis dahin unternimmt keiner von uns etwas, das den anderen in Verlegenheit bringen k
Johansons Kiefer mahlten.
Was wmit ihm passieren, wenn er jetzt und hier ablehnte?
»In Ordnung«, sagte er.
Li l
Weaver Am liebsten wIndependence vorging. Etwas sagte ihr unmissverst
Vielleicht war Rubin inzwischen eingetroffen.
»Bis sp
Im selben Moment merkte sie, dass es gek
»Was ist los?«, fragte er.
»Nichts Besonderes.«
Sie war einfach nicht gut in so was! Schnell ging sie die Rampe hoch und den dahinter liegenden Flur entlang. Die T
»Hi. Du wolltest mich was fragen?«
Weaver dr
»Ja. Du k
»Im Erkl
»Tats
Sie gesellte sich zu den beiden. Ihr Blick suchte den Labortisch ab. Alles M
Hangardeck Johanson kochte vor Wut. Vor lauter Zorn wusste er nicht, wohin er gehen sollte, also rannte er schlie
Pl
Es gab keinen Rost auf einem neuen Schiff. Und die Independence war ein funkelnagelneues Schiff.
Er trat einige Schritte zur
Da war die T
Sie war unglaublich gut getarnt. H
Hier war er hineingegangen.
Weaver!
Hatte sie Rubin gefunden? Was sollte er tun? Sie zur
Schwer atmend und unschl
Er musste nachdenken.
Er brauchte frische Luft.
Mit gro
Was sollte er tun?
Kontrollraum Li stand vor den Monitoren. Sie sah zu, wie Johanson die Wand absuchte und schlie
»Was sollte diese l
»Das traue ich ihm zu«, sagte Li.
»Und wenn nicht?«
Johanson verschwand im Durchlass des Au
»Moment.« Peak hob die Hand. »So war das nicht vorgesehen.«
»Was hei
»L
»Nein.« Peak sch
»Sal, halten Sie den Mund.«
»Verdammt nochmal, Jude! Wir k
»Jack«, sagte Li zu Vanderbilt, ohne Peak eines Blickes zu w
Vanderbilt grinste. »Mit Vergn
Labor Olivieras ohnehin schon langes Gesicht wurde noch l
»Na?«, sagte Weaver.
Rubin erbleichte. »Ich habe absolut keine Ahnung, wovon du sprichst.«
»Mick, h
Daf
»Also doch.« Oliviera warf Rubin einen angewiderten Blick zu. Der Biologe sch
»Das ist der gr
Ihre freie Hand hatte eines der Seziermesser aus der Halterung gezogen. Sie hielt die Spitze gegen seine Halsschlagader. Rubin zuckte zur
»Bist du verr
»Mick, ich bin nicht zimperlich. Ich habe sehr viel Kraft. Als ich klein war, habe ich mal ein Knicht streicheln.«
Vanderbilt Jack Vanderbilt war weder scharf darauf, Johanson umzubringen, noch sonderlich daran interessiert, ihn am Leben zu lassen. Irgendwie mochte er den Mann sogar. Zugleich war es ihm egal. Es ging um den Auftrag, und der Auftrag war definiert. Sofern Johanson ein Sicherheitsrisiko darstellte, w
Floyd Anderson folgte ihm. Der Erste Offizier hatte wie die meisten an Bord eine Doppelfunktion. Tats
Und ein Killer.
Vanderbilt dachte daran, wie sich die Dinge gedreht hatten. Bis zuletzt hatte er sich an die Vorstellung geklammert, gegen Terroristen zu k
Pl
Sie ist verr
Johanson hatte eindeutig nicht verstanden.
Wie auch? Niemand begriff zu Anfang, was mit Li nicht in Ordnung war. Dass sie, getrieben von Verschw
Wir werden alle aufpassen m
Irgendwann.
Z
Kontrollraum Vanderbilt hatte kaum den Raum verlassen, als einer der M
»Irgendwas ist im Labor im Gange«, sagte er.
Li sah zu, was sich auf dem Monitor abspielte. Weaver, Oliviera und Rubin standen zusammen. Sehr dicht zusammen. Weaver hatte Rubin den Arm um die Schultern gelegt und dr
Seit wann verstanden sich die beiden so gut?
»Ton lauter«, sagte Li.
Weavers Stimme war zu h
Li hatte genug gesehen und geh
»Was haben Sie vor?«, fragte Peak.
»F
Labor »Du mieses Schwein«, sagte Oliviera. »Du hast Sigur niedergeschlagen? Was soll das alles?«
In Rubins Augen trat nackte Angst. Sein Blick suchte die Decke ab. »Das stimmt nicht, ich …«
»Schau nicht nach Kameras, Mick«, sagte Weaver leise. »Ehe dir jemand helfen kann, bist du tot.«
Rubin begann zu zittern.
»Nochmal, Mick — was tut ihr da?«
»Wir haben ein Gift entwickelt«, sagte er stockend.
»Ein Gift?«, echote Oliviera.
»Wir haben deine Arbeit daf
»Ihr habt was?«
»Das Pheromon ist radioaktiv verseucht, aber die Zellen erkennen es nicht. Wir haben’s ausprobiert …«
»Wie bitte? Ihr habt einen Hochdrucktank?«
»Nur ein kleines Modell … Karen, bitte, nimm das Messer weg, du hast doch keine Chance! Sie h
»Quatsch nicht«, sagte Weaver. »Weiter, was habt ihr dann getan?«
»Wir hatten beobachtet, wie das Pheromon defekte Yrr t
»
»Es ist der einzige Weg. Ins Genom k
»Und was macht dieses Isotop?«
»Es setzt die sch
»Warum habt ihr uns denn nichts davon gesagt?« Oliviera sch
»Li hat eigene Pl
»Aber so funktioniert das nicht!«
»Es hat funktioniert. Wir haben es getestet.«
»Es ist Wahnsinn, Mick! Ihr wisst nicht, was ihr da in Gang setzt. Was geschieht, wenn diese Spezies stirbt? Die Yrr beherrschen 70 Prozent unseres Planeten, sie verf
»Wieso alle?«, fragte Weaver. »Vernichtet das Gift nicht nur einige Zellen? Oder ein Kollektiv?«
»Nein, es setzt eine Kettenreaktion in Gang«, keuchte Rubin. »Der Programmierte Zelltod. Sobald sie verschmelzen, vernichten sie sich selber. Wenn das Pheromon ankoppelt, ist es schon zu sp
Oliviera packte Rubin am Kragen.
»Ihr msind die Erde! Ein Superorganismus. Intelligente Ozeane. Ihr habt keine Ahnung, in was ihr da eingreift.«
»Und wenn wir’s nicht tun?« Rubin stie
»Wir sind nicht mal eine Woche hier und haben schon einen Kontakt aufgebaut«, sagte Weaver. »Warum versuchen wir es nicht weiter mit Verst
»Zu sp
Ihre Blicke wanderten
»Was hei
»Es ist zu sp
»Ihr m
»Mick«, sagte Weaver. »Ich will jetzt genau wissen, wie ihr es macht. Ansonsten rutscht mir die Hand aus.«
»Ich bin nicht autorisiert, dir das …«
»Ich meine es ernst.«
Rubin zitterte noch stDeepflight 3 sind zwei Torpedorohre f…«
»Sind sie schon an Bord?«
»Nein, ich sollte das Boot gleich damit ausr
»Wer geht runter?«
»Li und ich.«
»Li geht selber da runter?«
»Es war ihre Idee. Sie Wir werden die Welt retten. Es werden unsere Namen sein, an die man sich erinnern wird …«
»Halt die Schnauze, Mick.« Weaver begann ihn Richtung T
Welldeck »L
Anawak stutzte. »Nein. Eigentlich nicht.«
»Eigentlich?«
»Wir verstehen uns gut. Ich denke, das ist alles.«
Greywolf sah ihn an. »Vielleicht solltest wenigstens du anfangen, ein paar Dinge richtig zu machen«, sagte er.
»Ich wei
»Ist mir klar«, sagte Greywolf h
»Hey …«
»Reg dich ab. Du wei
»Ich wei
»Verdammt, Jack.« Anawak sch
»Flossen w
Anawak sah unschl
»Gut, versaure hier«, sagte er zu Greywolf. »Falls du’s dir anders
Er verlie
Aber das tat er nicht.
Als Anawak den Hangar betrat, sah er Vanderbilt und Anderson, die gerade den Durchgang zur Au
Pl
Was machten die hier?
Und wohin war Weaver eigentlich verschwunden?
Abgrund Heulender Westwind war aufgekommen. Er blies vom Eiskap her, trieb schIndependence entlang und saugte den letzten Rest W
Unter der heftig bewegten Oberfl
Noch allerdings hatte die Pumpe ihre Arbeit nicht vollst
In dreieinhalb Kilometer Tiefe, unmittelbar
Es erstreckte sich Deepflight, das schr
Seit geraumer Weile f
Der Schlauch begann zu pulsieren. Wasser wurde durch sein Inneres gepumpt. Wasser von weit her. Die hauchd
W
Die weiDeepflight mit Gas und blies die gallertene Hboot mit sich rei
Labor Weaver, Rubin im Klammergriff und die Klinge an seinem Hals, kam nicht mal bis nach drau
Li betrat das Labor, gefolgt von Peak.
»Sie werden nirgendwo hingehen, Karen.«
»Jude«,
»Sie sind ganz still«, herrschte ihn Peak an. »Ohne Sie h
Li l
»Angesichts dessen, was Mick so erz
»Was erz
»Oh, Mick war sehr gespr
»Sie l
»Er hat Deepflight 3.
»Tz, tz«, machte Li. Sie trat einen Schritt vor. Weaver packte Rubin und zerrte ihn zur
»Wissen Sie, Mick Rubin ist vielleicht einer der besten Biologen der Welt, aber er leidet unter Minderwertigkeitsgef
»Nehmen Sie Vernunft an, Karen«, sagte Peak beschw
»Das werde ich nicht tun«, antwortete Weaver.
»Er wird gebraucht. Hinterher k
»Nein, wir reden
Weaver blickte in die kleine, schwarze
»So weit gehen Sie nicht«, sagte sie.
»Ach nein?«
»Es gibt keinen Grund, so etwas zu tun.«
»Sie machen einen Fehler, Jude«, sagte Oliviera heiser. »Sie d
Li schwenkte die Waffe, richtete sie auf Oliviera und dr
»Nein!«, schrie Peak. »Um Gottes willen, was tun Sie denn da?«
Die Waffe ruhte wieder auf Weaver.
»Freilassen«, sagte Li.
Au »Dr. Johanson!«
Johanson drehte sich um. Er sah Vanderbilt und Anderson
»Sie m
Die Art, wie er sich n
»Was f
»Nichts Bestimmtes.« Vanderbilt hob die H
Johanson schwieg. Vanderbilt und Anderson kamen immer n
»Haben wir was zu bereden?«, fragte Johanson.
»Ich habe Sie vorhin beleidigt«, sagte Vanderbilt. »Ich wollte mich entschuldigen.«
Johanson hob die Brauen.
»Sehr nobel von Ihnen, Jack. Ich akzeptiere. Sonst noch was?«
Vanderbilt hielt das Gesicht in den Wind. Sein sch
»Ist verflucht kalt hier drau
Was sie vorhatten, war so offensichtlich, dass er kaum
»Jack«, sagte er langsam. »Sie wollen mich doch nicht etwa umbringen?«
»Mein Gott, wie kommen Sie denn darauf?« Vanderbilt riss in gespieltem Erstaunen die Augen auf. »Ich will mit Ihnen reden.«
»Was tut Anderson dabei?«
»Oh, er war gerade in der N
Johanson st
Er st
Der Erste Offizier kam ihm ohne besondere Eile hinterher. Seine Pranken verschwanden unter Johansons Achselh
»Ein Schei
Johanson begann zu schreien.
»Hilfe!«, schrie er aus Leibeskr
Seine F
»H-i-1-f-e!«
Zu seiner
Er h
»Leon!«, stie
Seinen Augen bot sich ein groteskes Bild. Anderson versuchte fuchtelnd, auf die Beine zu kommen. Anawak hatte sich von hinten in seine Jacke verkrallt. Sie waren allesamt zu Boden gegangen. Eben versuchte Anawak, unter dem gest
Johanson wollte hinzuspringen.
»Stopp!«
Vanderbilt vertrat ihm den Weg. Er hielt eine Pistole in der Hand. Langsam umrundete er die Liegenden, bis er mit dem R
»Sch
Widerstrebend l
»Nein!«, schrie Johanson.
Anawak versuchte sich festzukrallen. Er schlug auf, schlitterte weiter und rutschte bis hart an den Rand der Plattform.
Andersons Kopf ruckte zu Johanson, die ausdruckslosen Augen starrten ihn an. Er streckte einen Arm aus, riss ihn zu sich heran und rammte ihm die Faust in den Magen. Johanson japste nach Luft. Wellen von Schmerz breiteten sich in seinen Eingeweiden aus. Wie ein Taschenmesser klappte er zusammen und fiel auf die Knie.
Der Schmerz war kaum zu ertragen. Er kam nicht mehr hoch.
W
VIERTER TEIL
ABW
Forschungen zufolge ist der Mensch ab einer gewissen Sub— bzw. Metastufe nicht mehr in der Lage, Intelligenz als solche zu erkennen. Als Intelligenz begreift er nur, was im Rahmen seines Verhaltens liegt. Jenseits dieses Rahmens, im Mikrokosmos etwa, w
Samantha Crowe, aus »Chroniken«Deepflight Doch Anderson schlug nicht zu.
Sekunden zuvor hatten die Delphine ein unbekanntes Objekt gemeldet und die Mannschaft der Independence in erhen Kontrollinstrumenten besonders nerverscheinen. Eine wabernde Kugel n
Als Buchanan den Befehl gab, das merkw
Direkt unter dem Rumpf platzte die Kugel auf.
W
Sich Deepflight auf die Independence zu, Bug voran, und bohrte seine panzerbrechenden Torpedos in ihren Rumpf.
Der Herzschlag einer Ewigkeit verstrich.
Dann folgte die Explosion.
Br Das riesige Schiff erbebte.
Buchanan, der das Unheil hatte kommen sehen, hielt auf der BrIndependence regierte von einer Sekunde auf die andere heilloses Chaos, mischte sich der unvermittelt einsetzende, durchdringende Alarm mit Geschrei, schlugen Stiefelabs
Wenige Sekunden nach dem Aufschlag war der grIndependence jetzt noch zu retten, bestand darin, die Leute in den Katakomben des Schiffes zu opfern, indem man sie zusammen mit den tosenden Wassermassen einschloss, um ein weiteres Ausbreiten der Flut zu verhindern.
Au Die Plattform erhielt einen heftigen Schlag. Sie schnellte hoch wie eine Wippe und schleuderte Floyd Anderson
Vanderbilt taumelte. Die Pistole entglitt ihm und schlitterte auf den Rand zu, wo sie wenige Zentimeter vor der Kante liegen blieb. Er sah Johanson beim Versuch, sich aufzurappeln, lief zu ihm und trat ihm in die Rippen. Der Wissenschaftler kippte mit einem erstickten Schrei zur Seite. Vanderbilt hatte nicht die geringste Ahnung, was passiert war, sah man davon ab, dass es nur das Schlimmste sein konnte, aber der Auftrag lautete, Johanson zu beseitigen, und er war fest entschlossen, diesen Auftrag auszuf
»Du Schwein!«, schrie Anawak.
Pl
Anawak wankte und knickte ein. Vanderbilt verlagerte sein Gleichgewicht. Die meisten Menschen, die Jack Vanderbilt kennen lernten, machten sich v
Das d
Als er sich aufrichtete, sah er Greywolf auf sich zukommen.
Vanderbilt ging in Angriffsposition. Er wirbelte um seine Achse, das rechte Bein ausgestreckt, trat zu — und prallte ab.
Was soll denn das?, dachte er verwirrt. Jeder andere w
Vanderbilts Gesichtsfeld explodierte.
Alles wurde rot. Er h
Die Beine sackten ihm weg.
Greywolf lie
Einen Augenblick herrschte Ruhe.
Hatte er getroffen? Er dr
Schmerz durchflutete ihn.
Was war geschehen? Er lag nicht mehr auf dem R
Die K
Aufspritzende Gischt. Von Schaum durchzogenes Gr
Der Schatten war schnell. Er besa
Dann war nichts mehr.
Labor »Um Gottes willen, was tun Sie denn da?«
»Freilassen.«
Die Worte hallten in Weavers Kopf wider: Peaks voller Entsetzen ausgesto
Ihr Blick fiel auf den Phiolenkoffer. Er war direkt vor ihre F
Einen Moment lang sch
Zwei der Soldaten lagen am Boden. Einer r
»Karen!«, schrie er. »Bleiben Sie stehen. Es wird Ihnen nichts passieren, bleiben Sie gottverdammt nochmal stehen!«
Seine Stimme ging unter im Geknatter der Waffe. Weaver sprang wie eine Katze hinter die benachbarte Laborinsel. Sie hatte keine Ahnung, womit Li da schoss, aber die Munition zerfetzte den Tisch, als sei er aus Pappe.
Glassplitter flogen ihr um die Ohren, ein zentnerschweres Mikroskop krachte dicht neben ihr zu Boden. In das Inferno mischte sich gleichm
»Mick!«, rief Li. »Sie Idiot! Kommen Sie hierher.«
Weaver hechtete aus ihrem Versteck. Sie lie
Es gab keinen Weg, wohin sie h
»Nicht schie
Der Soldat feuerte. Er verfehlte sie. Die Garbe bohrte sich mit gongartigen Aufschl
Pl
Es wurden immer mehr.
»Oh Gott«, st
»Mick!«, schrie Li. »Kommen Sie endlich!«
»Ich kann nicht«, jammerte Rubin. »Mein Bein. Ich h
»Auch egal«, sagte Li. »Wir brauchen ihn nicht. Raus hier.«
»Das k
»Sal,
Sofern Peak etwas erwiderte, war es nicht zu verstehen. Es gab einen ohrenbet
»Karen!«, h
Seine Stimme riss ab. Alles war voller Gischt. Sie sah Peak durch die offene Labort
Li wollte sie einschlie
Die Flut klatschte gegen ihren R
Au Greywolf und Anawak halfen Johanson auf die Beine. Der Biologe war schwer angeschlagen, aber bei Bewusstsein.
»Wo ist Vanderbilt?«, murmelte er.
»Fischen«, sagte Greywolf.
Anawak f
»Jack«, wiederholte er immer wieder. »Mein Gott, Jack.« Greywolf hatte ihn gerettet. Es schien zur Tradition zu werden, dass Greywolf ihn rettete. »Wo kommst du pl
»Ich war vorhin ein bisschen r
»R
»Ich find’s gut, dass er sich entschuldigen wollte«,
Greywolf grinste gequ
PlIndependence drang. Das Schiff schwankte. Johanson taumelte gegen ihn. Anawak sah Greywolf nach vorn kippen und
»Jack, gib mir deine Hand« Greywolf r
»Gib mir die Hand. Ich ziehe dich hoch, wir kriegen das alles wieder hin.«
Neben ihm robbte Johanson heran. Er legte sich auf den Bauch und versuchte, nach unten ins Netz zu langen, aber es war zu tief.
»Du musst irgendwie hochkommen«, sagte Anawak hilflos. Dann fasste er einen Entschluss. »Nein, bleib da. Ich komme zu dir runter. Ich hieve dich raus, und Sigur hilft von oben.«
»Vergiss es«, sagte Greywolf gequetscht.
»Jack …«
»Es ist besser so.«
»Red keinen Mist«, herrschte Anawak ihn an. »Komm mir blo
Er l
Dann richtete er sich mit einem Ruck auf, rollte sich
Labor Rubin verging H
Gott sei Dank, dachte er. Du hast das Schlimmste
F
Er rieb sich die Augen.
Wo war Li?
Neben ihm trieb der K
Li war fort.
Sie hatten ihn zur
Fassungslos sa
Er wollte aufstehen, als es um ihn herum zu leuchten begann.
Blitze zuckten.
Schlagartig wurde ihm bewusst, dass nicht nur Wasser aus dem Tank gelangt war! Er versuchte hochzukommen, glitt aus und st
Glatt. Beweglich.
Lichtblitze erschienen vor seinen Augen, dann bekam er pl
Nein, dachte er. Nein, Nein!
Er
Ob es pure Neugierde oder ein gezieltes Vorhaben des Organismus war, menschliche Hirne zu untersuchen, ob er gewohnheitsm
Jetzt machte er sich
Greywolf So friedlich. So ruhig.
Vanderbilt hatte das wahrscheinlich anders empfunden. Er hatte Angst gehabt. Sein Tod war grausam gewesen, und genau so hatte er sein sollen. Aber ohne Angst war es etwas v
Greywolf sank in die Tiefe.
Er hielt die Luft an. Trotz der schrecklichen Schmerzen in seinem Bauch wollte er so lange wie m
Licia war da unten. Alles, was er je gewollt hatte, was ihm wichtig gewesen war, befand sich unter Wasser. Eigentlich nur konsequent, dass er endlich diesen Weg ging. Es war
Wenn du zu Lebzeiten ein guter Mensch gewesen bist, wirst du dereinst als Orca wiedergeboren werden.
Er sah einen schwarzen Schatten
Aber auch das w
Irgendwann. Und der Graue Wolf w
Konnte es einen sch
Er atmete aus.
Peak »Sind Sie eigentlich vollkommen wahnsinnig geworden?«
Peaks Stimme hallte an den W
»Gehen Sie mir nicht auf die Nerven, Sal.« Li steuerte den nIndependence wies mittlerweile eine deutliche Schieflage auf, und sie mussten den Gang aufw
»Nicht auf die Nerven?« Peak verstellte ihr den Weg. Er funverh Das war nie geplant und nie besprochen!«
Li sah ihn an. Ihr Gesicht war vollkommen ruhig, aber die blauen Augen flackerten. Nie zuvor hatte Peak dieses Flattern darin gesehen. Pl
»Mit Vanderbilt war es besprochen«, sagte Li.
»Mit der CIA?«
»Mit Vanderbilt von der CIA.«
»Sie haben sich mit diesem Drecksack auf einen derartigen Irrsinn eingelassen?« Peak kr
»Au
»Niemals!«
»Mehr oder weniger.«
»Nicht so! Das glaube ich Ihnen nicht!«
»Er w es billigen.« Sie dr
Peak hastete ihr hinterher. »Diese Menschen haben Ihnen nichts getan. Sie haben ihr Leben riskiert. Die ziehen doch am gleichen Strang wie wir! Warum konnten wir sie nicht einfach festsetzen?«
»Wer nicht f
»Doch, von Anfang an.« Sie wirbelte herum und sah zu ihm hoch. »Sind Sie eigentlich blind oder verbl
»Es geht aber nicht um Amerika! Es geht um die ganze Welt.«
»Die Welt ist Amerika!«
Peak starrte sie an. »Sie sind verr
»Nein, ich bin Realist, Sie schwarzer Esel. Und Sie tun, was ich sage. Sie stehen unter meinem Kommando!« Li setzte sich wieder in Bewegung. »Los jetzt. Wir haben einen Auftrag zu erf
Rampe Weaver schwankte eine Sekunde, wohin sie sich wenden sollte, als sie vom oberen Ende der Rampe Stimmen h
»Leon«, rief sie. »Sigur!«
Sie rannte auf die beiden zu und umarmte sie. Sie musste ihre Arme sehr weit ausstrecken, aber sie hatte das dringende Bed
Sie zuckte zur
»Sind nur die Knochen.« Er wischte sich das Blut aus dem Bart. »Der Geist ist willig, und so weiter. Was ist passiert?«
»Was ist euch passiert?«
Der Boden rumpelte unter ihren FIndependence. Ganz leicht neigte sich der Boden ein St
Sie berichteten einander in hastigen Worten. Anawak war sichtlich mitgenommen von Greywolfs Tod.
»Hat einer von euch eine Ahnung, was mit dem Schiff geschehen ist?«, fragte er.
»Nein, aber ich f
»Du meinst, sie wird ihren Plan ausf
»Klar wird sie das«, knurrte Johanson. Er legte den Kopf in den Nacken. Vom Flugdeck drang L
»Was ist los mit Li?« Anawak sch
»Sie wollte auch mich umbringen. Li wird jeden t
»Aber mit welchem Ziel?«
»Egal«, sagte Johanson. »Ihr Zeitplan d
»Richtig«, sagte Weaver. »Dafdas nach unten.«
Erst jetzt schien Johanson den Kasten in Weavers H
»Sind das die Pheromon-Extrakte?«
»Ja. Sues Verm
»Gut, aber wie hilft uns das im Augenblick weiter?«
»Na ja, ich habe eine Idee.« Sie z
Sie erkl
»Klingt gut«, beschied Anawak. »Aber das erfordert
»Ich wei
»Aber ich.« Anawak zeigte zur Rampe. »Wir brauchen ein Dutzend subkutaner Spritzen. Darum k
»Ja. Finde ich. Wo willst du die Spritzen auftreiben?«
»Im Hospital.«
»Beeil dich«, sagte Weaver.
Anawak sah ihr in die Augen. Einen Moment lang hingen sie aneinander fest. Verdammt, dachte Weaver, warum erst jetzt?
»Verlass dich drauf«, sagte er.
Evakuierung Im Gegensatz zu den meisten Menschen auf der Independence wusste Crowe ziemlich genau, was geschehen war. Die Rumpfkameras hatten den Aufstieg der leuchtenden Kugel auf die Monitore en, das da auf die Independence zugerast kam.
Ein Deepflight, best
Unmittelbar nach der Explosion war die HIndependence die Situation unter Kontrolle zu haben. Ein Offizier nahm sie in Empfang und lief mit ihnen zu einer heckw
»Durch die Insel raus aufs Flugdeck«, sagte er. »Nicht stehen bleiben. Anweisungen abwarten.«
Crowe schob den benommenen Shankar die Treppe hinauf. Sie war klein und zierlich und Shankar gro
»Beweg dich, Murray!«, keuchte sie.
Shankars H
»Du hast eben die falschen Filme gesehen.«
Eine Zigarette fehlte ihr jetzt zur Beruhigung. Bek
Nein, fuhr es ihr durch den Kopf. Bl
Wir haben die Helikopter!
Erleichterung durchflutete sie. Shankar hatte das obere Ende des Niedergangs erreicht. H
Soldaten zogen sie ins Innere der Insel.
Hey, Miss Alien, dachte sie. Immer noch fasziniert von der M
»Haben Sie eine Zigarette?«, fragte sie einen der Soldaten.
Der Mann starrte sie an.
»Sind Sie noch bei Trost? Machen Sie, dass Sie nach drau
Buchanan Auf der BrIndependence mit Energie, die sich gerade der Reihe nach verabschiedeten. Tief in den Katakomben unter den Fahrzeug— und Frachtdecks herrschte vermutlich kein Leben mehr. Buchanan hatte die Maschinenraumcrew im Moment, da er die Anweisung zum Schlie hatten sie nicht verhindern kIndependence nun nach vorn wegsackte.
Es war zu viel Wasser im Rumpf. Unter enormem Druck w
Buchanan gab sich keinen Illusionen dar
Einige der Monitore, die das Big Picture aus dem CIC auf die Brchts davon half ihnen jetzt noch weiter.
Nutzloser Kram.
Auf dem Dach entwickelte das Landungspersonal hektische Betriebsamkeit. Menschen wurden aus der Insel aufs Flugdeck gef
LEVEL 03 Anawak begegnete nicht vielen Menschen. Er f
Das Hospital lag verlassen da. Keine Spur von Angel
Wo waren die verdammten Spritzen?
Wo waren sie normalerweise, wenn man zum Arzt ging? Immer in irgendwelchen Schubladen. Das wusste er genau. In kleinen, wei
Tief unter ihm rumorte es. Hohles St
Anawak hastete in den gegen
Was f
Entweder hatte Karen Recht, dann war es ein genialer Plan, oder sie machten sich v
Crowe? Wo war sie eigentlich?
Samantha Crowe, die ihm im Traum erschienen war vor langer Zeit und ihm den Weg gewiesen hatte nach Nunavut.
Ein m
Wasser!
Anawak fragte sich, ob ihm
Labor Weaver wusste nicht, was sie erwartete. Ihr war mulmig beim Gedanken, die T
Der Boden bebte. Unmittelbar unter ihren F
»Mach schon«, sagte er.
Weaver sah das rote Emergency-Symbol leuchteten Raum, aber anstatt die Rampe herunterzuflieIndependence hing so schief, dass es nicht
Sie wich zurPfiesterien war das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnten. Zum Heck hin stieg der Boden sanft aus dem Wasser.
Daf
Einer der Soldaten stand dort und hielt sie und Johanson mit einem massigen, schwarzen Gewehr in Schach.
»Oh nein«, sagte er gedehnt. »Oooh, nein.«
Sein Blick spiegelte eine Mischung aus Todesangst und einsetzendem Wahnsinn. Weaver richtete sich langsam auf und hob die H
»Oh nein«, wiederholte der Mann.
Er war sehr jung. Weaver sch
»Hey«, sagte Johanson. »Wir wollen Ihnen helfen.«
»Ihr habt uns eingeschlossen«, sagte der Soldat. Es klang weinerlich, als sei er kurz davor loszuschreien.
»Das waren nicht wir«, sagte Weaver.
»Ihr habt uns mit … mit diesem … Ihr habt uns damit allein gelassen.«
Das fehlte noch. Die Independence sank, sie mussten Li aufhalten, irgendwie an einen der Toten kommen, um den Plan durchzuf
»Wie hei
»Was?« Die Augen des Soldaten flackerten. Dann riss er das Gewehr hoch und richtete es auf Johanson.
»Nein!«, schrie Weaver.
Johanson hob die Hand zum Zeichen, dass alles in Ordnung sei. Er sah in die M
»Bitte sagen Sie uns Ihren Namen.«
Der Soldat z
»Es ist wichtig, dass wir Ihren Namen kennen«, wiederholte Johanson im Tonfall des freundlichen Herrn Pfarrers.
»MacMillan. Ich bin … ich hei
Allm
»Gut, MacMillan, sehr gut. H
»Uns alle?«
»Haben Sie Familie, MacMillan?«
»Warum wollen Sie das wissen?«
»Wo lebt Ihre Familie?«
»Boston.« Die Gesichtsz
»Ich wei
»Bitte«, sagte Weaver. »Helfen Sie uns.«
Der Soldat lie
»Sie bringen uns hier raus?«, fragte er.
»Ja.« Weaver nickte. »Versprochen.«
Mein Gott, was redest du, dachte sie. Gar nichts kannst du versprechen.
Li Das geheime Labor war erstaunlich intakt. Es lag h
Einige Monitore flackerten vor sich hin.
»Wo hat er blo
Sie steckte ihre Waffe zur
Peak wanderte zwischen den Labortischen und Schr
»Hier«, rief er.
Li eilte zu ihm. Ein Gestell war umgefallen. Mehrere schlanke, torpedof
»Sal«, sagte sie fasziniert. »Wir halten die neue Weltordnung in H
»Sch
Li lachte laut auf. Sie reichte Peak eine der R
»In f
»Mit wem wollen Sie runtergehen? Glauben Sie, dass Mick noch lebt?«
»Mir ist schei
»Ich k
»Danke, Sal, zu gro
»Das ist was anderes, und das wissen Sie genau! Es ist ein verdammter Unterschied, ob …«
Sie erreichten den Niedergang. Von der anderen Seite n
»Leon!«
Anawak schaute auf, erkannte sie und blieb abrupt stehen. Sie waren einander sehr nahe, nur der Niedergang lag zwischen ihnen.
»Jude. Sal.« Anawak starrte sie an. »Na so was.«
Na so was? L
»Wo kommen Sie her?«, fragte sie.
»Ich … ich wollte die anderen suchen und …«
Egal, wie viel er wusste. Sie hatten keine Zeit zu verlieren. Vielleicht suchte er wirklich nur seine Freunde, vielleicht hatte er einen Plan. Es spielte keine Rolle.
Anawak stand im Weg. Li zog ihre Waffe.
Flugdeck Crowe war dicht hinter Shankar gewesen, als sie aufs Dach hinausliefen, aber dann hatte man sie aufgehalten.
»Warten Sie«, sagte jemand in Uniform.
»Aber ich muss …«
»Sie sind in der n
Inzwischen hatten bereits zwei der groSuper Stallions das Dach verlassen. Zwei weitere warteten gegenhlte, schaumbedeckte See habe sich schr
»Wir sehen uns sp
Crowe sah ihm hinterher, wie er die Rampe hinauflief, die unter dem Schwanz des Super Stallion ins Innere f
Ihr Blick wanderte umher. Wo waren
Rumpf Knapp 30 Meter unterhalb des Flugdecks dr
Die Schotts hielten.
Ein einzelner Torpedo trieb im Wasser. Bei der Explosion des Tauchboots war er abgesprengt worden, ohne zu detonieren. Solche F
Die Schotts hielten, aber das Laufgitter quietschte und
Mit einem Knall war sie drau
Die Spannung entlud sich. Das Gitter schoss hoch, weitere Schrauben flogen heraus, die Wand brach ein. Der Torpedo erhielt einen Schlag, der ihn hoch katapultierte und direkt auf eine Stelle leitete, wo alles M
Es war eine der empfindlichsten Nahtstellen des Schiffs.
Die Sprengladung tat das Ihre.
LEVEL 03 »Nein«, sagte Peak. Er lie
Li stand unbewegt. Ihre Waffe zielte auf Anawak.
»Sal, es reicht mir allm
»Waffe runter.«
»Verdammt, Sal! Ich bringe Sie vor ein Kriegsgericht, ich …«
»Bei drei erschie
Li atmete heftig aus und senkte den Arm mit der Waffe.
»Ist ja gut, Sal. Ist ja gut.«
»Fallen lassen.«
»Warum reden wir nicht dar
»Fallen lassen!«
Ein Ausdruck unbeschreiblichen Hasses trat in Lis Augen. Die Waffe polterte zu Boden.
Anawak sah kurz zu Peak hin
»Danke«, sagte er. Mit einem einzigen Satz erreichte er den Niedergang und verschwand darin. Li h
»General Commander Judith Li«, sagte Peak f
Es tat einen f
Wo war seine Waffe? Wo war Li?
»Sal!«
Er drehte sich um. Li kniete vor ihm. Sie hielt die Waffe auf ihn gerichtet.
Peak erstarrte.
»Jude.« Er sch
»Idiot«, sagte Li und dr
Flugdeck Crowe schwankte. Das Deck neigte sich noch stSuper Stallion rutschte mit laufenden Rotoren auf den davor geparkten Helikopter zu. Aufheulend hob er ab, versuchte H
Crowes Atem stockte.
Nein, dachte sie. Das ist unm
Sie hSuper Stallion
Der Stallion geriet au
Sie sprang auf. In Panik begann sie zu rennen.
Br Buchanan glaubte seinen Augen nicht zu trauen.
Er war unvermittelt gegen seinen Stuhl geschleudert worden, gegen diesen wunderbaren Captain’s Chair mit den bequemen Armlehnen und der FuSuper Stallion drehte und langsam auf die Seite legte.
Das Ding hing fest!
»Raus hier!«, schrie er.
Die Maschine drehte sich weiter. Um ihn herum trat das Br
Pl
Buchanan schnappte nach Luft. Einen Moment lang sah es so aus, als habe der Pilot die Kontrolle wiedererlangt. Dann erkannte er, dass die Schieflage zu stark war. Der Schwanz des 30 Meter langen Helikopters stieg steil in die HSuper Stallion herangesaust, mit den Rotoren voran.
Buchanan hielt die H
Es war l
Flugdeck Crowe lief um ihr Leben.
Neben ihr schlugen brennende TrIndependence zu. Inzwischen war das Schiff so weit abgesackt, dass sie bergauf laufen musste, was ihr heftiges Keuchen entlockte: In den letzten Jahren war ihrer Lunge mehr Nikotin als Frischluft zugef
Eigentlich hatte sie immer angenommen, irgendwann an Lungenkrebs zu sterben.
Sie stolperte und schlitterte Independence zu
Heftige Detonationen lie
Shankar war in dem Inferno ums Leben gekommen.
So wollte sie nicht sterben.
Sie sprang auf, lief weiter dem Heck zu, ohne die geringste Vorstellung, wie es dort weitergehen sollte.
LEVEL 03 Li fluchte.
Den ersten Torpedo hatte sie unter den Arm geklemmt, aber der zweite war irgendwo hingerollt. Entweder war er in den Niedergang gefallen oder weiter den Gang Richtung Bug gerollt.
Peak, das verdammte Arschloch!
Sie stieg
Angestrengt sp
PlDeepflight w
Sie griff danach, aber er rumpelte an ihr vorbei. W
Sie spreizte Arme und Beine ab und versuchte, sich irgendwo zu verkeilen. Nach einigen Sekunden kam sie zur Ruhe. Ihr ganzer K
Auch der zweite Torpedo war verschwunden.
Sie h
Die Ger
Und Hitze.
Sie stutzte. Tats
Sie musste die Torpedos wieder finden.
Wild entschlossen stie
Labor MacMillan, der Soldat, war dicht hinter ihnen gegangen, das Gewehr im Anschlag, als der Schlag das Labor erbeben lie
Dann fiel das Licht aus.
Von einer Sekunde auf die andere starrte Weaver in tintige Schw
»Sigur?«, rief sie.
Keine Antwort.
»MacMillan?«
»Ich bin hier.«
Sie sp
Etwas stie
»Karen?«
Johansons Stimme, ganz nah. Allm
»Komm r
Das dumpfe Dr
»Wer ist es?«
»Egal. Pack mit an.«
»Wir m
»Ja, sofort, wir …«
»Schnell!«
Weavers Blick fiel auf eine Stelle weiter hinten im Wasser.
Schwaches, blaues Leuchten.
Ein Lichtblitz.
Sie packte den Fu
Mit offenen Augen starrte sie in die Schw
Etwas schl
Es kam sehr schnell n
Sie tauchte auf.
»Weg hier.«
Johanson zerrte an der anderen Seite. Unter der Wasseroberfl
Im n
Das Wesen zog an ihr.
Das Wesen? Sie k
»Ich krieg’s nicht los«, keuchte Johanson.
Die Gallerte kroch
Mit aller Kraft k
»MacMillan«, gurgelte sie.
Der Soldat hob das Gewehr.
»Damit richten Sie nichts aus«, schrie Johanson.
MacMillan schien pl
»Damit richte ich was aus«, sagte er.
Ein trockenes Stakkato ert
»Explosivgeschosse richten immer was aus!«
Die Salve drang in den Organismus. Wasser spritzte auf. MacMillan schickte eine zweite Garbe hinterher, und das Ding flog in Fetzen auseinander. Brocken von Gallerte klatschten ihnen um die Ohren. Weaver rang nach Luft. Mit einem Mal war sie frei. Johanson packte zu. Wie verr
Sie wuchteten den Toten hinaus auf die Rampe. Auch dort war das Wasser zur
»MacMillan?«
Sie sp
Der leuchtende Organismus strebte wieder zusammen. Die Fetzen verschmolzen miteinander. Von den Tentakeln war nichts zu sehen. Das Wesen hatte eine flache Form angenommen.
»Schlie
»MacMillan?«
Weaver klammerte sich am T
MacMillan hatte es nicht geschafft.
Ein d
Experimente Anawak war auf dem Niedergang von der Explosion Beaver genug Schwierigkeiten bereitete, hatte sich Vanderbilt ausgesucht, um dagegen zu treten.
Er fand verschiedene Niederg
Pl
Er ging ein paar Schritte in den Hangar hinein.
»Ist da jemand?«, schrie er.
Die Sicht war schlecht. Gegen die schwarzen Schlieren konnte sich die fahlgelbe Deckenbeleuchtung kaum behaupten. Daf
Crowes Stimme!
»Sam?« Anawak rannte ein St
Er horchte, aber der Hilferuf wiederholte sich nicht.
»Sam? Wo bist du?«
Nichts.
Er wartete noch einen Moment, dann drehte er um und rannte auf die Rampe. Zu sp
Ein d
Das kIndependence noch weiter neigte, w
Sie mussten sich beeilen.
»Ich habe die Spritzen«, schrie er.
Johanson sah auf. »Wurde auch Zeit.«
»Wer ist das? Wen habt ihr da?« Anawak rappelte sich hoch, lief zu den beiden hin
Es war Rubin.
Flugdeck Am Ende des Dachs hockte Crowe und sah fassungslos zu, wie die Insel abbrannte.
Neben ihr lag ein zitternder, pakistanisch aussehender Mann. Er trug die Montur eines Kochs. Au
»Wissen Sie was?«, sagte Crowe. »Das ist das Resultat der Auseinandersetzung intelligenter Rassen.«
Der Koch starrte sie an, als seien ihr H
Crowe seufzte.
Sie war zu der Stelle gelaufen, unterhalb derer die Plattform des Steuerbordlifts lag. Dort g
Sie w
Wenn es irgendwo Rettungsboote gab, n
Schwarzer Qualm trieb zu ihnen her
»Haben Sie eine Zigarette?«, fragte sie den Koch.
Sie erwartete, dass er sie nun f
»Lights«, sagte er.
»Oh? Wegen der Gesundheit?« Crowe l
Pheromon »Wir spritzen ihm das Zeug unter die Zunge, in die Nase, in Augen und Ohren«, sagte Weaver.
»Warum gerade dahin?«, fragte Anawak.
»Weil es da am besten wieder austreten kann, dachte ich.«
»Dann spritz es ihm auch gleich unter die Fingern
Das Welldeck war verlassen, das technische Personal offenbar geflohen. Sie hatten Rubin bis auf die Unterhose ausgezogen, alles in fliegender Hast, w
»Ihr k
»Glaubst du, es funktioniert?«, fragte Weaver zweifelnd.
»Das bisschen, was er von den Yrr noch in sich hat, dWenn sie
Weaver sp
»Nicht alle so laut Hier schreien«, sagte Johanson. »Leon?«
Schlie
»Das Wasser ist gestiegen«, bemerkte Anawak.
Weaver horchte. Unvermindert quietschte und jaulte es
»W
»Ja, weil das Deck abfackelt.«
»Los.« Weaver griff Rubin unter die Achseln und zog ihn hoch. »Bringen wir’s hinter uns, bevor Li hier aufkreuzt.«
»Li? Ich dachte, die hat Peak au
Anawak warf ihm einen Blick zu, w
LEVEL 03 Li tobte.
Immer wieder rannte sie in den Gang hinein, schaute in offene T
»Such, du bl
Unvermittelt gab der Boden wieder unter ihr nach. Sie taumelte und hielt sich fest. Da waren weitere Schotts gebrochen. Der Gang neigte sich noch mehr ab. Die Independence lag jetzt so schr
Lange konnte es nicht mehr dauern.
Pl
Er war hinter einem offenen Durchgang hervorgekollert. Li stie
Dort lag der zweite Torpedo.
Jetzt geriet sie in Hochstimmung. Der Rest w
Wie kam sie hier heraus?
Sie musste zur
Rasch, die beiden Torpedos an sich gedr
Anawak Rubin war ein schwerer Brocken. Nachdem sie in ihre Neoprenanz
SchrDeepflight 2 war an die Stelle des verloren gegangenen Deepflight 1 ger
»Mit welchem will Li runter?«, fragte Anawak.
»Deepflight 3«, sagte Weaver.
Sie nahmen die Funktionen des Kontrollpults in Augenschein und probierten nacheinander verschiedene Schalter. Nichts tat sich.
»Es muss funktionieren.« Anawaks Blick wanderte Deepflight 3. Dann kann Li nichts mehr damit anrichten, wenn sie hier noch erscheint.«
Weaver setzte den Hebezug in Gang, aber statt des mittleren Tauchboots senkte sich das vordere ab.
»Kannst du nicht Deepflight 3 …? «
»Doch, es gibt wahrscheinlich einen Trick, aber ich kenne ihn nicht. Bei mir kommen sie nacheinander runter.«
»Spielt keine Rolle«, sagte Johanson nervDeepflight 2.«
Sie warteten, bis das Boot auf Pierh
Jetzt also war es so weit.
Sein Traum vom Eisberg. Er hatte gewusst, dass es ihn irgendwann nach unten ziehen w
Um wen zu treffen?
Weaver »Du f
Anawak hob
»So, wie ich’s sage.« Einer von Rubins F
»Was? Wieso auf einmal?«
»Weil es richtiger ist.«
»Nein, auf keinen Fall.« Er fasste sie bei den Schultern.
»Karen, das kann t
»Ich wei
»Karen! Warum?«
»Du willst unbedingt Gr
Anawak starrte sie an.
»Darf ich kurz anmerken, dass wir Zeit verlieren«, dr
»Nein.« Weaver sah Anawak unverwandt an. »Leon weiDeepflight steuere ich mit links, darin bin ich euch beiden Alvin am Atlantischen R…«
»Unsinn«, rief Anawak. »Ich kann das Ding ebenso gut fliegen.«
»… aumeine Welt. Die tiefe blaue See, Leon. Seit ich klein war. — Seit meinem zehnten Lebensjahr.«
Er
»Ich fliege.«
»Du fliegst«, fl
»Okay.« Sie schaute sich um. »Ihr
»Mit zw
»Wird schon schief gehen.«
Sie f
Sie w
»Tapferes M
Dann nahm sie Anawaks Gesicht in beide H
Jetzt blo
»Mach’s gut«, sagte Anawak leise. »Sp
Mit einem Sprung war sie in der PilotenrDeepflight schwankte leicht. Sie legte sich auf den Bauch, kroch in die richtige Position und bet
Weaver reckte den Daumen.
Die Welt der Lebenden Johanson trat ans Kontrollpult, Deepflight absank und die Stahlschotts auseinander fuhren. Dunkle See erschien. Nichts bahnte sich seinen Weg ins Innere. Weaver entriegelte von innen die Arretierung, um das Boot freizugeben. Es klatschte auf und versank. Eingeschlossene Luft schimmerte in den Glaskuppeln. Nacheinander verblassten die Farben, begannen die Umrisse zu verschwimmen, bis das Boot nur noch ein Schatten war.
Dann verschwand es.
Anawak f
Die Heldenrollen in dieser Geschichte sind bereits verteilt, und es sind Rollen f
Greywolf!
Vielleicht brauchst du einen Mittler, der dir verr
Greywolf war der Mittler gewesen, von dem Akesuk gesprochen hatte. Greywolf hatte ihm seinen Traum erkl
Er f
Zu Crowe.
Anawak schrak zusammen. NatIndependence auf ihn wartete?
»Und jetzt?«, fragte Johanson.
»Plan B.«
»Soll hei
»Ich muss nochmal nach oben.«
»Bist du verr
»Ich will Sam finden. Und Murray.«
»Da ist niemand mehr«, sagte Johanson. »Das Schiff d
»Nein.« Anawak sch
»Bevor ich zu euch runterkam. — Sigur, ich will dir nicht mit meinen Problemen auf die Nerven gehen, aber ich habe ein paar Mal zu oft weggesehen im Leben. Es hat sich einiges ge
Johanson l
»Nein. Das kannst du nicht.«
»Pass auf! Ich unternehme einen einzigen Versuch. In der Zeit lDeepflight 3 herunter und machst es startklar. Sofern ich Sam nicht innerhalb der n
»Und falls du sie findest?«
»Haben wir immer noch Deepflight 4, um uns alle rauszubringen.«
»In Ordnung.«
»Wirklich in Ordnung?«
»Nat
Anawak z
»Ich werde warten.«
»Nein. Du wartest f
Sie umarmten sich. Anawak lief den Pier hinab. Wo der Tunnel zum Labortrakt begann, war alles Independence in einigerma
Wie lange noch, dachte Anawak. Wasser schwappte gegen seine Kn
Doch. Er musste
Entschlossen machte er sich an den Aufstieg.
Es ging einfacher, als er bef
Crowe hatte um Hilfe gerufen, als es bereits brannte. Wenn sie den Ausbruch des Feuers
Keuchend zog er sich die letzten paar Meter hoch und stellte zu seiner
»Sam!«, schrie er.
Keine Antwort. Was hatte er erwartet? Dass sie mit ausgestreckten Armen auf ihn zugelaufen kam?
»Sam Crowe! Samantha Crowe!«
Er musste wahnsinnig sein.
Aber besser wahnsinnig als zu Lebzeiten tot. Greywolf hatte Recht gehabt. Er war wie ein lebender Toter durch die Welt gegangen. Diese Art Wahnsinn hier hatte tausendmal mehr zu bieten.
»Sam!«
Welldeck Johanson war allein.
Er zweifelte nicht daran, dass Floyd Anderson ihm ein paar Rippen gebrochen hatte. Zumindest f
Allm
Er dachte an den Bordeaux in seiner Kabine. Was f
Wahrscheinlich war er doch ein Dinosaurier.
Ein Saurus Exquisitus, dachte er, wDeepflight 3 auf Pierh
Das gefiel ihm. Saurus Exquisitus. Genau das war er. Ein Fossil, das es genoss, Fossil zu sein. Fasziniert von Zukunft und Vergangenheit, die sich allzu oft mischten, sodass man oft gar nicht mehr wusste, in welchem Zeitalter man gerade lebte, weil Vergangenes und Zuk
Bohrmann …
Der Deutsche h
Judith Li.
Er versuchte, ein letztes Mal den Schmerz in seinen Rippen zu ignorieren, sprang auf das Deepflight, st
Langsam fuhren sie hoch und stellten sich senkrecht. Die beiden R
»Alles einsteigen«, trompetete er.
Bizarr! Einsam balancierte er im schr
Eher h
Li Au
Alles war verdunkelt von schwarzem Rauch. Sie versuchte etwas in den Schwaden zu erkennen und meinte, weit hinten eine Gestalt zu erblicken, die dort auf— und ablief.
Dann h
War das Anawak, der schrie?
Einen Moment lang zIndependence sinken wie ein Stein.
Sie lief zur Rampe und sah in ein rauchverhangenes Loch. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Li war weder
Sie stellte die F
Pl
Es spritzte nach allen Seiten. Der Untergrund wich zur
Sie hatte die R
Dumpfes Jammern erscholl aus den Tunnelw
Zwei Boote?
Deepflight 2 war verschwunden.
Und auf Deepflight 3 turnte, bekleidet mit einem Neoprenanzug, Johanson herum.
Flugdeck Crowe hielt es nicht mehr aus.
Der pakistanische Koch hatte zwar Zigaretten, aber dar
Pl
Der Koch stie
Sie stand inmitten von Flammen. Um sie herum brannte der Asphalt. Es war unertr
Die Hitze zwang sie zum Zur
Dort war die Anschlussstelle f
Was sollte sie blo
»Sam!«
Jetzt suchten sie schon Halluzinationen heim! Hatte da jemand ihren Namen gerufen? Unm
»Sam Crowe!«
Nein, sie halluzinierte nicht. Jemand rief ihren Namen.
»Hier!«, schrie sie. »Ich bin hier!«
Mit aufgerissenen Augen sah sie sich um. Wo war die Stimme hergekommen? Sie sah niemanden auf dem Flugdeck.
Dann begriff sie.
Vorsichtig, um nicht herunterzufallen, beugte sie sich
»Sam?«
»Hier! Hier oben!«
Sie schrie sich die Seele aus dem Leib. Pl
Es war Anawak.
»Leon!«, rief sie. »Ich bin hier!«
»Mein Gott, Sam.« Er starrte zu ihr hinauf. »Warte. Bleib da, ich komme dich holen.«
»Wie denn, Junge?«
»Ich komme rauf.«
»Es gibt kein Raufkommen mehr«, rief Crowe. »Hier brennt alles lichterloh. Die Insel, das Flugdeck. Wir haben hier ein flammendes Inferno, dass die Hollywood-Version ein m
Anawak lief aufgeregt hin und her.
»Wo ist Murray?«
»Tot.«
»Wir m
»Danke, dass du mich drauf aufmerksam machst.«
»Bist du sportlich?«
»Was?«
»Kannst du springen?«
Crowe starrte hinab. Sportlich! Du liebe G
»Ich wei
»Ich auch nicht. Hast du eine bessere Idee, die innerhalb der n
Anawak breitete die Arme aus. »Spring endlich! Ich fange dich auf.« »Vergiss es, Leon. Am besten gehst du zur Seite.« »Halt keine Volksreden. Spring!«
Crowe warf einen letzten Blick
Kurz schloss sie die Augen und
»Ich komme, Leon!«
Welldeck Wo zum Teufel blieb Anawak? Johanson hockte auf dem sacht hin und her schaukelnden Tauchboot und sah hinab. Im dunklen Wasser der Schleuse war bis jetzt nichts aufgetaucht, was auf die unmittelbare Anwesenheit von Yrr schlieIndependence kleingekriegt.
Die f
Im Grunde konnte er sich davonmachen. Es blieb immer noch ein Tauchboot zur
Und Shankar?
Dann w
Leise begann er Mahlers Erste Symphonie zu summen.
»Sigur!«
Johanson fuhr herum. Stechender Schmerz peitschte durch seinen Oberk
»Kommen Sie da runter, Sigur. Zwingen Sie mich nicht, Sie zu erschie
Johanson packte den Seilzug, an dem das Deepflight aufgeh
»Wieso zwingen? Ich dachte, Sie haben Spa
»Runter da.«
»Wollen Sie mir drohen, Jude?« Er lachte trocken, w
»Was meinen Sie damit?«
»Das werden Sie dann schon sehen.«
»Reden Sie.«
»Reden ist langweilig. Kommen Sie, General Commander Li. Nicht so zimperlich. Erschie
Li z
»Wissen Sie was? Ich sag’s Ihnen.« Johanson zog sich unter MSie mir was erkl
»Daf
»Tja. Wie dumm.«
Li funkelte ihn wutentbrannt an. Sie lie
»Sie kennen die Frage schon. — Warum?«
»Das fragen Sie ernsthaft?« Li schnaubte. »Strengen Sie doch mal Ihr hoch entwickeltes Hirn an. Was glauben Sie denn, wo die Welt ohne die Vereinigten Staaten von Amerika st
»In den H
»Ganz richtig.«
»Aber daran haben wir alle gearbeitet, Jude! Stehen wir nicht auf derselben Seite? Wir k
»Begreifen Sie denn immer noch nicht? Die M
»Sie sind doch nicht bei Trost«, sagte Johanson. Er musste husten. »Was sind Sie
»Ich bin ein Mensch, der Gott liebt …«
»Sie lieben Ihre Karriere! Sie sind komplett gr
»Und mein Land!«, schrie Li. »Woran glauben Sie denn? Ich kenne meinen Glauben. Nur den Vereinigten Staaten von Amerika kommt es zu, die Menschheit zu retten …«
»Um ein f
»Na und? Immer will alle Welt, dass die USA den Drecksjob machen, und jetzt machen wir ihn eben! Und genau so ist es richtig! Wir dm wir sie vernichten und dieses Wissen bewahren. Danach werden wir endg
»Was Sie vorhaben, ist die Vernichtung der Menschheit!«
Li fletschte die Z
»Oh, diese Argumente kommen euch Wissenschaftlern ja so gut von den Lippen. Ihr habt nie daran geglaubt, dass man diesen Feind bezwingen kann, noch, dass seine Vernichtung unser Problem lzerst ihn ja bereits! Sie rotten uns aus! Sollten wir also nicht lieber ein bisschen Schaden an der Umwelt in Kauf nehmen, wenn wir dadurch langfristig wieder zur vorherrschenden Rasse werden?«
»Sie sind die Einzige, die hier vorherrschen will, Sie arme Irre. Wie wollen Sie der W
»Wir vergiften erst die einen, dann die anderen. Sobald uns die Yrr nicht mehr im Wege stehen, haben wir unten freie Hand.«
»Sie vergiften die Menschheit!«
»Wissen Sie was, Sigur? In der Dezimierung der Menschheit liegt auch eine Chance. Eigentlich tut es dem Planeten doch ganz gut, wenn er insgesamt ein bisschen luftiger wird.« Lis Augen verengten sich. »Und jetzt gehen Sie mir aus dem Weg.«
Johanson r
»Das Boot ist nicht benutzbar«, sagte er.
»Ich glaube Ihnen kein Wort.«
»Dann m
Li nickte. »Das tue ich.«
Sie riss den Arm mit der Pistole hoch und schoss. Johanson versuchte auszuweichen. Er f
Das Mistst
Sie hatte ihn erschossen.
Seine Finger l
Au Im Moment, als er Crowe springen sah, bezweifelte Anawak pl
F
Anawak fiel auf den R
Knapp vor der Kante kamen sie zum Stillstand.
Crowe starrte ihn an.
»Geht’s dir gut?«, fragte sie heiser.
»Mir ging’s nie besser.«
Sie rollte sich von ihm herunter, versuchte aufzustehen, verzog das Gesicht und fiel zur
Die Plattform quietschte in ihren Laufschienen.
»Leg deinen Arm um meinen Nacken.«
Er half Crowe, sich aufzurichten. Wenigstens konnte sie auf einem Bein neben ihm herh
Wie sollen wir blo
Pl
Das hier war die Gr
»Los«, sagte er. »Weiter.«
Deepflight 3 Li lief zum Kontrollpult. Viel zu viel Zeit verloren, dachte sie. Ich h
Sie lieDeepflight ein Stgte das Deepflight immer noch
Schnell schob sie die R
Sobald sie abgeschossen wurden, etwa in die blaue Wolke, sorgte eine kleine Sprengkapsel daf
Rubin hatte gut gearbeitet.
Sie Deepflight zurDeepflight schaukelte. Ihr Blick fiel in die offene Pilotenr
Dieser renitente Idiot. Warum hatte er nicht zur Seite kippen und in die Schleuse fallen k
Pl
Unter anderen Umst
Ein Rumpeln ging durch das Schiff.
Nein, es war zu sp
Irgendwo barst ger
Li kroch hastig in die R
Simultan senkten sie sich herab und rasteten ein. Ihre Finger glitten Deepflight
Refugium Johanson sa
Still lag er vor ihm, voller Sterne. Wie sehr hatte er sich gew
Tina Lund.
Wie jammerschade. Wie bedauerlich, dass sie nicht hier war. Er h
Wollte er das? Wollte er wirklich allein sein?
Einerseits, warum nicht? Das Alleinsein hatte eine Reihe unsch
Andererseits, wo verlief die Grenze zur Einsamkeit?
Pl
Die Furcht schmerzte. Sie fra
Schlagartig kehrte sein Bewusstsein zur
Du bist tot, dachte er.
Nein, ganz tot war er nicht. Aber er spund an der Menschheit.
Vor ihm blinkten keine Sterne, sondern die Armaturen des Deepflight. Sie waren in Betrieb. Er hob den Blick, schaute durch die gl
Sie waren in der Schleuse.
Mit unglaublicher Willensanstrengung schaffte er es, den Kopf zu drehen. In der Nachbarr
Li.
Judith Li hatte ihn erschossen.
Fast erschossen.
Das Boot sank tiefer. Vernietete Stahlplatten zogen vorbei. Gleich w
Es durfte nicht sein.
Der Schwei
Ein Tastendruck, und die Kontrolle lag wieder bei ihm.
Wo war die Umschaltfunktion?
Roscovitz’ Cheftechnikerin, Kate Ann Browning, hatte ihn geschult. Sie war sehr grDeepflight verhiewusste, wo diese Funktion war! Er wusste auch, wozu die anderen Instrumente dienten, und was man tun musste, um den gew
Erinnere dich.
Wie sterbende Spinnen krochen seine Finger
Erinnere dich!
Dort. Die Funktion. Und daneben …
Viel konnte er nicht mehr tun. Das Leben str
Es w
Li Judith Li starrte aus der Kuppel. Wenige Meter vor ihr erstreckte sich die Stahlwand der Schleuse. Das Boot sank gemIndependence innerhalb der n
Wann wwie gro
Sie musste auf die blaue Wolke warten. Der richtige Moment, das Gift abzuschie
Diese verfluchten Einzeller w
Spa
Pl
Die Steuerung!
Sie hatte die Kontrolle
Einer der Panzerbrecher leuchtete.
Li st
00.03 … 00.02 … 00.01 … »Nein!«
00.00.
Ihr Gesicht versteinerte.
Torpedo Der Panzerbrecher, den Johanson abgeschossen hatte, raste aus seiner R
Eine ungeheure Druckwelle erfasste das Deepflight. Es krachte gegen die rDeepflight, seine beiden Insassen und die giftige Fracht so vollstmten.
Das Heck der Independence sackte ab.
Sie begann in rasender Geschwindigkeit zu sinken.
Flucht Anawak und Crowe hatten es bis an den Rand der Rampe geschafft, als die Schockwelle der Explosion das Schiff durchlief.
Die Ersch
Sofort erfasste ihn ein unerbittlicher Sog. In seinen Ohren brodelte es. Er strampelte mit Armen und Beinen, um dem Sog entgegenzuarbeiten, ohne jede Ahnung, wo oben und unten war. Hatte es nicht so ausgesehen, als werde die Independence Bug voran versinken? Wieso lief pl
Das Welldeck. Es war explodiert.
Johanson!
Etwas schlug in sein Gesicht. Ein Arm. Er griff danach, hielt ihn fest umklammert, stie
Pl
D
Crowe tauchte neben ihm auf. Er hielt immer noch ihren Arm umklammert. Sie w
Das Wasser stieg, und es war bitterkalt. Eisiges Wasser direkt aus der See. In seinem Neoprenanzug war er eine Weile vor der Ausk
Wir werden ertrinken, dachte er. Oder erfrieren. So oder so, das ist das Ende. Wir sind eingeschlossen im Bauch dieses schrecklichen Schiffes, und es lIndependence untergehen.
Wir werden sterben.
Ich werde sterben.
Namenlose Angst
Die Angst war unertr
Wieder geriet er unter Wasser. Etwas hatte seinen Kopf gestreift. Nicht sonderlich hart, aber es dr
Eines der Zodiacs war aus dem Welldeck gesp
»Sam!«, schrie er.
Er sah sie nicht. Nur schwarzes, gurgelndes Wasser.
Nein, dachte er, so l
»Sam!«
Das Wasser stieg weiter.
»Nein«, heulte er. »Nein, verdammt, nein!«
Er stemmte sich ins Boot. Es schaukelte heftig. Auf allen vieren kroch er zur anderen Seite und schaute hinab ins Wasser.
Da war sie!
Sie trieb mit halb geschlossenen Augen neben dem Boot. Die Wellen
»Sam!«, schrie er ihr ins Gesicht.
Crowes Augenlider zuckten. Dann hustete sie und gab einen Wasserschwall von sich. Anawak stemmte sich mit den F
Komm mir blo
Er st
Anawak fiel auf den Hintern.
Er hatte keine Kraft mehr.
Nicht schlappmachen, sagte die innere Stimme. Dass du im Zodiac sitzt, n
Das Zodiac drehte sich immer schneller. Es tanzte auf der steigenden WassersBlue Shark. Ein bekanntes Bild. Damit konnte er klarkommen.
Er schaute auf. Sie schossen dem oberen Ende der Rampe entgegen. Er klammerte sich fest und wartete auf den richtigen Augenblick.
Pl
Anawak startete den Au
Nichts.
Komm schon, dachte er. Mach dich nicht wichtig, du Schei
Wieder nichts.
Spring an! Schei
Unvermittelt r
Vor seinen Augen schrumpfte er.
Der Durchlass verlor an H
Weniger als vier.
Drei.
Der Au
Weniger als drei.
Jetzt!
Wie eine Kanonenkugel schossen sie ins Freie. Das Kabinendach schrammte hart an der Oberkante des Durchlasses entlang, dann flog das Zodiac
Die See war st
Der Anblick war gespenstisch.
Aus der schieferfarbenen See ragte die in Flammen stehende Insel der Independence in einen d aber das Donnern der Flammen drang bis zu ihnen hin
Atemlos sah er hinaus.
»Intelligente Lebensformen.« Crowe tauchte neben ihm auf, leichenblass, mit blauen Lippen und heftig zitternd. Sie krallte sich in seine Jacke, das verletzte Bein angewinkelt. »Man hat nichts als
Anawak schwieg. Gemeinsam sahen sie zu, wie die Independence unterging.
F
KONTAKT
Die Suche nach fremder Intelligenz ist immer die Suche nach der eigenen.
Carl SaganTr Wach auf!
Ich bin wach.
Wie kannst du das wissen? Um dich herum herrscht v
Nichts.
Was siehst du?
Ich sehe die grDeepflight,
Was siehst du noch?
Ich sehe wirbelnde Partikel. Schneefall im Scheinwerferlicht. Organische Substanzen, die niedersinken. Das Wasser ist ges
Du siehst noch zu viel. Willst du nicht alles sehen?
Alles?
Weaver hat knapp eintausend Meter Abstand zwischen sich und die WasseroberflDeepflight arbeitet einwandfrei. In einer grock an den Absender.
Seit zehn Minuten starrt sie nun angestrengt in den schmutzig grauen, durchwirbelten Kokon, den die Scheinwerfer dem Deepflight vorausschicken. K— wie schnell sie ist, wie steil sie fliegt, wie viel Zeit vergeht.
Die Verl
Nat
Was siehst du?
Wenig.
Wenig ist noch
Ja.
Dann mach die Scheinwerfer aus.
Weaver z
Perfekte Schw
Polare Gewinner space. Im Grunde spielt es keine Rolle, ob man auf— oder absteigt. In beiden Fd v
Weaver ist auf maximale Sinkgeschwindigkeit gegangen. Kurz hat das Deepflight diesen polaren, auf den Kopf gestellten Himmel durchflogen, und sehr schnell ist es dunkler geworden. Als der Tiefenmesser 60 Meter anzeigte, ma— eine Astronautin im Bem
Wach auf, Karen.
Ich bin wach.
Ja, sicher, du bist wach und hoch konzentriert, aber du tr
Das Dunkle ist bedrohlich. Keineswegs! Es entzieht uns die Koordinaten unserer sichtbaren Existenz. Ist das so schlimm? Die Natur ist objektiv und voller Vielfalt! Erst durch die Brille der Voreingenommenheit verarmt sie, weil wir nach Gefallen oder Missfallen urteilen. Immerzu erblicken wir uns selbst im grellen Flimmern. Zeigen all diese Darstellungen auf unseren Computer— und Fernsehbildschirmen die wirkliche Welt? Ergibt die Aufsummierung aller Eindr
Und einander daf
Meinst du wirklich?
Haben wir nicht versucht, mit den Yrr einen Weg der Verst
Vorsicht! Das ist etwas v
Was siehst du?
Weaver starrt in die Dunkelheit. Das Tauchboot zieht ruhig seine Bahn, immer noch um 60 Grad geneigt, 12 Knoten schnell. EintausendfDeepflight zu h
Ein toter Botschafter, auf dem alle Hoffnungen ruhen.
Pl
Die Yrr?
Nein, etwas anderes. Tintenfische. In einen ganzen Schwarm ist sie geraten. Pl
Dann gesellt sich etwas hinzu, das Weaver nicht sehen kann, aber ihr Sonar erfasst es. Eine groDeepflight ein St
Wale m
Weaver ist einem Pottwal begegnet. Einem regungslosen R
Was siehst du? Was siehst du nicht?
Du gehst eine Stra
Wir sind vier.
Nein, wir sind mehr. In den B
Was bist du, Karen Weaver?
Ich bin in weitem Umkreis die einzige menschliche Lebensform — sieht man von Rubin ab, der keine Lebensform mehr ist, weil tot.
Du bist ein Partikel.
Ein Partikel in der Vielfalt. Keinem anderen Menschen gleichst du vollst
Du bist ein Partikel in Raum und Zeit.
Der Tiefenmesser blinkt auf.
Zweitausend Meter.
Siebzehn Minuten. Seit siebzehn Minuten bin ich unterwegs. Das sagt dir diese Uhr?
Ja.
Um die Welt zu begreifen, musst du eine andere Zeit entdecken. Du m
Menschen sind nicht geschaffen, das Ganze zu sehen und ihren Platz darin. Wir teilen nicht die Erinnerung der Welt.
Bl
Meinst du? Die Yrr erinnern sich an alles. Sie sind die Erinnerung.
Weaver f
Sie
Wo bleiben die Yrr?
Sie sind hier.
Wo?
Du wirst sie sehen.
Du bist ein Partikel in der Zeit.
Durch stille Dunkelheit sinkst du hinab mit unz
Du wirst Zeuge, wie sich die Erde selbst erschafft.
Dein Weg f
Welch ein Kreislauf! Rund um den Erdball wandert der Meeresboden unerm
Du bist ein Partikel.
Du erlebst nur einen Atemzug von alledem. W
Kilometertief flie
Vielleicht sind die
Stell dir vor, die Yrr sind die gewollte Rasse.
Die g
Systemcheck.
Weaver ruft ihre partikelgewordenen Gedanken zur
Zweieinhalbtausend Meter.
Noch etwa tausend Meter bis zum Grund. Um sie herum sollte nichts als freies Wasser sein, aber plDeepflight, der immer lauter wird, ein gespenstisches Heulen und St
Falls es
Nach einer weiteren Kurve gleitet sie mit verminderter Geschwindigkeit wieder darauf zu. Es ist jetzt auf ihrer HDeepflight zittert in Turbulenzen.
Turbulenzen?
Was kann so gro
Sie schaltet die Scheinwerfer ein.
Im selben Moment erkennt sie, dass sie dem Ding n
USS Inde … Der Schock l
V
Leon!
Fassungslos starrt und starrt sie.
Die Kante des Flugdecks taucht kurz auf und verschwindet wieder. Der Rest bleibt im Dunkel verborgen. Nur wild tanzende Blasen von entweichender Luft sind noch zu sehen.
Dann folgt der Sog und reiDeepflight mit hinab.
Nein!
Fieberhaft versucht sie, das Boot zu stabilisieren. Verdammte Neugier! Warum hat sie nicht in gebIndependence in ihr Grab, dann endlich stellt die Konstruktion ihre ganze Genialit
Von einer Sekunde auf die andere ist alles wieder so, als sei nichts gewesen.
Weaver kann ihr Herz klopfen hDeepflight behutsam ab und setzt ihren Anflug auf die Tiefe des Gr
Nach einer Weile, es kIndependence sinken wird, alle wussten es, aber so schnell?
Doch, auch das haben wir gewusst.
Aber sie wei
Sie f
Ich will zur
Ich will zur
»Ich will zur
Tr
Eine halbe Stunde. Wie lange soll sie hier unten noch ausharren?
Willst du alles sehen?
Was?
Willst du alles sehen, kleiner Partikel?
Weaver zieht die Nase hoch. Ein lautes und vernehmliches Schniefen, sehr irdisch im schwarzen Wunderland der Gedanken.
»Papa?«, wimmert sie.
Ruhig. Beruhige dich.
Ein Partikel fragt nicht danach, wie lange etwas dauert. Er bewegt sich einfach nur oder steht still. Er vollzieht den Rhythmus der Sch
Du bist unterwegs zum zirkumpolaren Strom, dem Rangierbahnhof der Meeresstr
Zwar nur ein Partikel, bist du Teil einer Gesamtheit, die der Wassermenge von 80 Amazonas entspricht. Ihr flieArc de Triomphe zur Mittagszeit gleicht, nur unendlich viel gewaltiger. Der Antarktische Zirkumpolarstrom bewegt sich von Westen nach Osten um den wei— und aus dem sie hervorgehen. Der kreisrunde Strom kommt nie zum Stillstand, prallt niemals gegen Land. Endlos jagt er sich selber. Er fam wieder hinab, um Teil des gro
Es tr
Erneut wanderst du nach Norden, in 800 Meter Tiefe. Alle Meere speisen sich aus dem kreisrunden, antarktischen Strom. Einiges Wasser gelangt zur
Jetzt auf Afrika zu.
Die warmen Untiefen des Arabischen Meeres sPlace de l’Etoile mit seinem Freitagnachmittagsverkehr ist allzu nahe. Sosehr du dich m nach Florida und werdet auseinander gerissen.
Du hast die Karibik erreicht, das Geburtsbecken des Golfstroms. Aufgeladen mit tropischer Sonne beginnst du deinen Zug hinauf nach Neufundland und weiter in Richtung Island, treibst stolz an der Oberfl
Du warst eintausend Jahre unterwegs.
Seit der Isthmus von Panama den Pazifik vom Atlantik trennte, nehmen Wasserpartikel diesen Weg, seit mehr als drei Millionen Jahren. Seitdem gilt, dass nur eine Verschiebung der Kontinente den Verlauf der thermohalinen Zirkulation ver
Tausend Jahre, kleiner Partikel. Mehr als zehn Menschengenerationen, und du hast die Welt einmal umrundet.
Tausend solcher Reisen, und der Meeresboden hat sich einmal vollst
Hunderte solcher Erneuerungen, und Meere sind verschwunden, Kontinente auseinander gerissen worden, w
Eine Sekunde deiner Reise, kleiner Partikel, und einfachstes Leben entsteht und vergeht. Nanosekunden, und Elementarteilchen wechseln ihre Pl
Irgendwo dazwischen der Mensch.
Der sich seiner selbst bewusst gewordene Ozean.
Du hast die Welt durchreist, wie sie war und wie sie ist, als Teil des gro
Irgendwo dazwischen der Mensch.
Irgendwo in allem die Yrr.
Was siehst du? Was siehst du?
Weaver f
»Mama? Papa?«
Sie muss sich zwingen, ihren Blick auf die Kontrollen zu lenken.
Innendruck, okay. Sauerstoff, okay.
Neigung: null.
Null?
Das Deepflight liegt waagerecht. Sie stutzt. Pl
Tiefe: 3466 Meter.
Schw
Das Boot sinkt nicht mehr. Es liegt auf Grund. Sie hat den Boden des Gr
Kaum traut sie sich, auf die Uhr zu sehen, weil sie Angst hat, etwas Schreckliches darauf zu erblicken — dass sie schon Stunden unten ist, dass sie nicht mehr genug Sauerstoff haben wird, um zur Oberfl
Und pl
Kollektiv Zuerst glaubt Weaver an eine Sinnest
Ein neues Aufleuchten, diesmal n
Dann verschwimmt das Blau. Einen Moment lang glaubt sie, es werde schw
Pl
Und daf
Sie kippt die SeitenflDeepflight sch
Das Kollektiv ist riesig.
Von allen Seiten rast das blauweiDeepflight h— sie will lieber nicht dar
Sie ist etwas mehr als zehn Meter
Das muss reichen.
Jetzt.
Ein Fingerdruck, der alles entscheidet. Einmal nicht richtig hingeschaut, vor Nervosit
Doch Weaver
Neben ihr stellt sich die Abdeckung der Copilotenr
Explosionsartig schie
Alles ist erleuchtet.
Rubins sich drehender K
Das Boot ist frei.
Fast ebenso schnell, wie die Yrr herangerast sind, haben sie sich wieder vom Boot zur
Weaver h
Das Meer um sie herum ist immer noch blau.
Verschwommene Lichter jagen einander in der gewaltigen Gallertmasse, die das Boot umgibt wie ein geschlossener, endlos hinaufreichender Wall. Sie wendet den Kopf und erblickt Rubins zerst
Weaver hyperventiliert, zwingt sich zur Ruhe. Unter anderen Umst
Der Ring zieht sich weiter zur
DLa plus que lente, den mehr als langsamen Walzer, das LieblingsstLa plus que lente, aber es w…
Sch
Sie hat ihre Eltern wieder gefunden inmitten von Sch
Weaver legt den Kopf in den Nacken.
Weaver verehrt keinen Gott, aber sie muss es sich ins Ged
Was Weaver beinahe die Sinne raubt, ist die Erkenntnis, dass es kein ZurIndependence eindrangen, gallertige Monster, gegen die sich Wells’ Marsianer wie Trottel ausnahmen. Das alles verliert jede Bedeutung angesichts des phantastischen, fremdartigen Schauspiels. Was Weaver erblickt, bedarf keines weiteren Beweises f
Ihr Blick verliert sich in dem blauen Gew
Sie hat die K
Die K Weaver wagt kaum zu atmen. Der tonnenschwere Druck hat die Fl
Rubin sagt: Ich bin Yrr.
Was mag in der K
K
Wenigstens in diesem Punkt hegt Weaver keinen Zweifel, und sie wei
Doch niemals wird von einem toten Yrr ein pheromonischer Kontakt ausgehen wie von diesem St
Karen, lass die Spinne in Ruhe.
Karen ist klein und hat ein Buch zur Hand genommen, um eine Spinne totzuschlagen, die ebenfalls klein ist, aber den unverzeihlichen Fehler begangen hat, als Spinne auf die Welt zu kommen.
Warum?
Die Spinne ist h
Das liegt im Auge des Betrachters. Wieso findest du die Spinne h
Nichts schaut einen da mit kullerrunden Babyaugen an, nichts daran ist s
Das Buch saust hinunter, und die Spinne ist Matsch.
SpBiene Maja guckt. Dass Bienen okay sind, hat sie gelernt. In dieser Folge kommt auch eine Spinne vor, die mit ihren acht Beinen und dem starren Blick den sofortigen Gebrauch des Buches rechtfertigen w
Pl
Damals hat sie Respekt gelernt.
Sie hat gelernt, was Jahre spIndependence zu einer Idee reift. Wie man es anstellen k— gewohnt, Noten f— sich so weit aufgibt, dass er versucht, Yrr-
Welch eine Zumutung f
Je nachdem, wen man darunter versteht.
Und sinkt tiefer.
Die Tentakel rollen Rubin ein, bis er wieder sichtbar wird als von Gallerte mumifizierter Torso, ziehen ihn ins Innere. Machtvoll schwebt die KDeepflight hernieder, um ein Vielfaches gr
Weaver f
Sie sp
Kann das Wesen sie sehen?
Weaver hat keine Vorstellung davon, wie das gehen soll.
Das Kollektiv hat keine Augen, aber ist es auszuschlie
Sie hIndependence.
Inst
Das wird sie nicht tun. Sie ist intelligent.
Sie?
Wie schnell man doch in menschliche Denkweisen verf
Pl
Dann ist das Deepflight draun: Verkehrsgewimmel. Myriaden leuchtender Wesen schweben hen Kaskaden roter Punkte unmittelbar vor dem Tauchboot, die sich zu immer neuen Anordnungen formen, schneller, als das Auge zu folgen vermag. Whre Natur, und Weaver wird schwindelig. Es ist kein Schwarm kleiner Fische, wie sie gedacht hat, sondern ein einziges, riesiges Wesen mit zehn Armen und einem langen, schlanken K
Ein Kalmar. Gro
Die K
Was geschieht da?
Weaver kann den Blick nicht abwenden. Vor ihren Augen gl
Sie schaut und schaut.
Bis mit einem Mal alles zu viel wird.
Pl
Nein. Nein!
Rasch schlie
R Nie zuvor in ihrem Leben hat Weaver in so kurzer Zeit so viele GefScratch? Was hat sie lassen? Alles? Oder nichts von allem? War das eine schwimmende Stadt?
Oder nur ein Wachtposten?
Was siehst du? Was hast du gesehen?
Ich wei
Geister Rauf, runter. Auf, ab.
Langweilig.
Die Wellen heben das Deepflight hoch und lassen es wegsacken. Rauf und runter. Auf und ab. Es treibt an der Oberflgebirge.
Die Kuppel zu Deepflight w sie die Reserven schonen — es w
Sie wei
An mehr mag Weaver nicht denken. Nicht an Sigur Johanson, nicht an Sam Crowe und Murray Shankar, nicht an die Toten, an Sue Oliviera, Alicia Delaware, Jack Greywolf. Nicht an Salomon Peak, Jack Vanderbilt, Luther Roscovitz, an niemanden, nicht mal an Judith Li.
Nicht an Leon, weil Denken Angst bedeutet.
Aber dann denkt sie doch.
Einer nach dem anderen stellen sie sich ein, als k
»Die Gastgeberin ist voller Liebreiz«, sagt Johanson. »Aber es w
»Was erwartest du von einem Tauchboot?«, kontert Oliviera trocken. »Einen Weinkeller?«
»Es gibt Dinge, die man verlangen kann.«
»Mensch, Sigur.« Anawak sch
»Sehr l
»Hat sie das?«, fragt Crowe. »Die Welt?«
Ratloses Schweigen.
»Also, die Welt, mal ehrlich.« Delaware schiebt ihren Kaugummi von einer Backe in die andere. »Der Welt ist das doch so was von egal. Ob sie nun mit oder ohne uns durchs Universum eiert. Retten oder zerstunsere Welt.«
»Hugh!« Greywolf neigt sein Haupt.
Anawak stimmt zu: »Der Atmosph
»Sehr treffend, Leon«, verk
»Gott hat uns verlassen«, polemisiert Oliviera.
»Na ja, nicht ganz«, sagt Anawak. »Karen hat uns immerhin eine Verl
»Das bisschen Schwund«, frotzelt Delaware.
»Tu blo
»Was willst du? Ich fand mich sehr tapfer. Wenn du derlei Geschichten im Kino siehst, m
»Das ist, weil wir Affen sind«, sagt Oliviera trocken. »Die alten Gene weichen den j
»Nicht mal im Kino«, nickt Crowe. »Wenn die Alten
»Kein Wein, keine Zigaretten«, sagt Johanson malizi
»Ihr mScratch verzaubern lassen, vom Fremdartigen, Ungewissen — wozu? Um es aus der Welt zu schaffen? Warum sollten wir dem Wunder schon wieder den Garaus machen?«
»Damit sich Held und Heldin in die Arme sinken und einen Haufen langweiliger Nachkommen zeugen k
»Jawohl!« Johanson schl
»Danke«, sagt Delaware.
»Dich meine ich nicht.«
»Ruhig, Kinder.« Oliviera hebt die H
»Aus Sex Paarung«, ruft Delaware gut gelaunt.
»Ganz richtig. Krieg benennen wir um in Dezimierung der Art und schlimmstenfalls Gef
»Triebe?« Greywolf legt einen Arm um Delaware. »Nichts dagegen.«
Ein leises Lachen kommt auf, wird konspirativ weitergereicht und sorgsam wieder verstaut.
Anawak z
»Also, um nochmal auf die Sache mit dem Happy End zur
Alle schauen ihn an.
»Ich wei
»Und warum willst du weiterleben, Leon?«, fragt Crowe.
»Weil …« Anawak zuckt die Achseln. »Ganz einfach. Weil es jemanden gibt, f den ich weiterleben m
»Happy End«, seufzt Johanson. »Ich wusste es.«
Crowe l
»Solltest du am Ende verliebt sein, Leon?«
»Am Ende?« Anawak
Sie unterhalten sich weiter, und die Stimmen verhallen in Weavers Kopf, bis sie sich mit dem Rauschen der Wellen vermischt haben.
Traumt
Sie ist wieder allein.
Weaver weint.
Nach etwa einer Stunde wird es ruhiger. Nach einer weiteren Stunde hat der Wind so weit nachgelassen, dass die Wogen zu ausgedehnten H
Drei Stunden sp
Mit einem Klicken l
Ein Buckelwal.
Kurz
Der Buckel hebt sich ein weiteres Mal aus dem gekr
Weaver erwidert den Blick.
Knallend entl
Weaver klammert sich an den Rand der R
Er hat nicht angegriffen.
Der Wal hat ihr nichts getan.
Sie kann es kaum glauben. Ihr ganzer Sch
Der Helikopter steht tief
Menschen dr
Am Ende wird er es besiegen, doch im Augenblick siegt die Maschine. Weaver weint und lacht zugleich. Es ist Leon Anawak.
EPILOG
AUS DEN CHRONIKEN VON SAMANTHA CROWE
15. August
Nichts ist mehr, wie es war.
Heute vor einem Jahr sank die Independence. Ich habe beschlossen, Tagebuch zu fich eines Tages gerne der G
In den Morgenstunden habe ich Leon angerufen. Er war damals die Alternative Verbrennen, Ertrinken oder Erfrieren. Genau genommen verdanke ich ihm gleich zweimal mein Leben. Nachdem das Schiff gesunken war, hIndependence muss ich zu allem nersch
Leon geht es gut. Karen und er sind derzeit in London. Wir haben Independence auf. Kurz zuvor hatten die SOSUS-Messstationen Scratch-Signals registriert, die quer durch den Ozean zu hiere, keine Krabben am Grund des GrScratch- Signale decken sich zeitlich mit dem Moment, als sie Kontakt zur K— das wissen wir vom Bordsystem des Deepflight. Der Computer hat festgehalten, wann Karen die Abdeckung
Oder sollten wir besser sagen, er wurde ausgesetzt?
Nutzen wir unsere Chance?
Ich weiwollte, was Er tat! Wie genau der Mensch entstand, war nicht von Relevanz, nur dass er entstand, so wie es Gott gefiel. Gott wa priori!
Auch mit der Vorstellung anderer Intelligenzen auf anderen Planeten vermochte das Christentum Schritt zu halten. Warum sollte Gott seine Sch
Das Problem war anderer Natur: Wenn es zutraf, dass der Kosmos bev
Man kann dem entgegenhalten, dass eine von Gott geschaffene Rasse nicht zwangsl
Nun postuliert die Wissenschaft Tausende und Abertausende fremder Zivilisationen im All. Die Galaxien ausschliewie viel Schuld jemand auf sich ldass er es tut. Anders gesagt — Gott l
Die Erl
Streng genommen konnte das Christentum also nur Intelligenzen akzeptieren, die eine Passionsgeschichte vorzuweisen hatten. Andernfalls schnitt entweder die Menschheit schlecht ab oder Gott. Aber selbst die H
Unsere Einzigartigkeit auf Erden.
F
Doch die Bastion ist gefallen. Die Yrr haben den letzten fundamentalen Anspruch des Christentums zunichte gemacht. Nicht nur die menschliche Vorherrschaft ist in Frage gestellt, sondern auch Gottes Plan. Schlimmer noch: Selbst wenn man sich damit abf
Und die Yrr leben nicht nach Seinen Geboten. Allein, das f
In solchen und
Das Letzte, was ich h
Die Welt verf
Heute, am Jahrestag des Untergangs, schlage ich eine Zeitung auf und lese: Die Yrr haben die Welt f
Haben sie das?
Ma
Vielleicht ist eine weitere Menschheitsrevolution f
Nein, die Yrr haben die Welt nicht ver
Nichts ist mehr, wie es war. — Doch, eines: Ich rauche noch.
Was w
Ñòðàíèöû: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25
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